FERI: Erholung der Weltwirtschaft nicht von Dauer

 

Für das Anlagejahr 2020 erwartet FERI Investment Research eine Erholung der Weltwirtschaft, die jedoch in Ausmaß und Dauer begrenzt bleiben wird. Damit dürfte sich der positive Trend an den Aktienmärkten zunächst noch weiter fortsetzen. Dennoch bleiben ernsthafte Risiken für Weltwirtschaft und Kapitalmärkte, die das Bild im Jahresverlauf 2020 eintrüben können. „Massiv gesunkene Zinsen und stark verbesserte Finanzierungsbedingungen sowie die Entspannung im globalen Handelskonflikt sorgen vorerst für Rückenwind. Das globale Szenario ist jedoch nicht wirklich stabil. Anleger sollten deshalb auch auf abrupte Trendwechsel vorbereitet sein, speziell in der zweiten Jahreshälfte“, fasst Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chief Investment Officer der FERIGruppe, den Kapitalmarktausblick 2020 zusammen.

Ein besonderer Risikofaktor sei die US-Politik, wo 2020 neue Unsicherheit drohe. Das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump gefährde nicht nur die politische Stabilität der USA, sondern könne Trump auch zu erratischen Handlungen in der Außenpolitik verleiten. Zudem dürften die Kapitalmärkte im Jahresverlauf 2020 damit beginnen, die Konsequenzen eines möglichen Wahlsiegs des demokratischen Gegenkandidaten einzupreisen. Unabhängig vom jeweiligen Amtsinhaber im Weißen Haus werde 2020 auch der strategische Konflikt mit China wieder neu aufleben. Beide Entwicklungen würden den bislang sehr positiven US-Aktienmärkten spürbare Probleme bereiten.

Moderate Erholung der Weltwirtschaft

Die temporäre Entspannung im Handelskrieg zwischen den USA und China verleihe dem Welthandel vorübergehend Auftrieb und beende die Talfahrt der Industrie. „Im Vorteil sind vorerst jene Länder und Regionen, deren Exporte nach China einen signifikanten Anteil an der eigenen Wirtschaftsleistung ausmachen. Hierzu zählen insbesondere der Euroraum und innerhalb des Euroraums Deutschland“, prognostiziert Axel Angermann, Chef-Volkswirt der FERI Gruppe. Zwar werde die Weltwirtschaft im Jahr 2020 mit 3,4 Prozent etwas stärker wachsen als 2019 (3,2 Prozent). Spätestens im Folgejahr sei dann aber mit einer erneuten Wachstumsverlangsamung zu rechnen. Zentraler Faktor im ökonomischen Gesamtbild sei China, dessen Wachstum 2020 und darüber hinaus enttäuschen werde.

Flexible Asset Allocation hat Priorität

Vor diesem Hintergrund dürften die weltweiten Aktienmärkte ihren Aufwärtstrend zunächst fortsetzen, auch aufgrund massiver Unterstützung durch die weltweit expansive Geldpolitik. Die marktfreundliche Haltung der Notenbanken wirke einerseits wie eine „Versicherung“ gegen größere Unwägbarkeiten, erhöhe jedoch gleichzeitig auch die Risikoneigung der Investoren. Damit wachse die Gefahr deutlicher Rückschläge, sollte sich das Umfeld für Aktien aufgrund negativer Konjunkturaussichten im Jahresverlauf verschlechtern. Vor diesem Hintergrund müssten Investoren im Jahr 2020 bereit sein, auch temporäre Chancen selektiv zu nutzen. Aktien europäischer und deutscher Unternehmen dürften sich 2020 relativ zum Weltindex gut entwickeln, während europäische Anleihenmärkte unattraktiv bleiben sollten.

 

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