Für Anleger war das Jahr 2020 bislang eine echte Herausforderung. Umso überraschender ist, dass sich Kundenportfolios bei der Mehrheit der Family Offices im Einklang mit oder sogar über den anvisierten Zielvorgaben entwickelt haben.

 

Das ist ein zentrales Ergebnis des Global Family Office Report 2020 der UBS. Offenbar also mussten die vermögenden Investoren keine starken Verluste bei ihrer Geldanlage hinnehmen. Dabei, so analysieren die Experten der UBS, habe sich vor allem der disziplinierte Fokus auf die langfristige Aufteilung der Vermögenswerte und das taktische Rebalancing hin zur langfristigen Asset Allocation in schwierigen Marktphasen ausgezahlt. „In der Tat ist es so, dass Panik, Hektik und Angst bei der Geldanlage sehr schlechte Ratgeber sind“, erklärt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). „Stattdessen ist es der richtige Weg, eine individuell passende langfristige Zielstruktur sowie Anlagestrategie festzulegen und diese dann eben auch in Krisenzeiten durchzuhalten.“ Dass das nicht immer einfach ist, ist verständlich. Schließlich müssen Anleger, gerade wenn es turbulent an den Märkten wird, einen kühlen Kopf bewahren – und das, obwohl es um ihr eigenes Geld geht. Deshalb kann genau dann die Unterstützung durch ausgewiesene Experten wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®) so wertvoll sein. Sie beraten ihre Kunden hinsichtlich einer langfristigen Finanzplanung nicht nur umfassend und objektiv, sondern sind in Krisenzeiten auch wichtige und objektive Ansprechpartner, die Kunden vor Fehlern bewahren können.

Mangelnde Diversifikation, prozyklisches Verhalten, Selbstüberschätzung – das sind einige der häufigsten Anlegerfehler, die immer wieder dazu führen, dass Kleinanleger schlechter abschneiden als der Markt. Laut einer Untersuchung im Auftrag der Zeitschrift Finanztest aus dem Jahr 2017 gingen Kleinsparern zwischen 2005 und 2015 durch solche Anlegerfehler mehr als fünf Prozent Rendite pro Jahr verloren. „Es ist deshalb auch kaum verwunderlich, dass Anleger hierzulande von der Aktie als Geldanlage immer wieder enttäuscht sind“, sagt Prof. Tilmes.

Family Offices: das Geheimnis erfolgreicher Geldanlage

Doch was können Anleger besser machen? Dafür lohnt sich ein Blick in den Global Family Office Report 2020. Er basiert auf Interviews mit insgesamt 121 der größten Family Offices in der Welt. Und die Ergebnisse sind für Privatanleger äußerst aufschlussreich. So habe der maximale Verlust der Family Offices im ersten Quartal 2020 bei durchschnittlich 13 Prozent gelegen. Und das, obwohl die Turbulenzen fast schon historische Ausmaße angenommen hatten. Und 77 Prozent gaben an, dass sich ihre Portfolios im Zeitraum bis Mai im Einklang mit den anvisierten Zielvorgaben entwickelt haben oder diese sogar übertrafen.

Was genau haben die Family Offices und deren Kunden getan, um so gut durch die Krise zu kommen? Zunächst einmal haben sie laut dem UBS-Report an ihrer – in der Regel sehr breiten – Diversifikation festgehalten. Diese langfristige Asset Allocation besteht aus traditionellen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Cash, dazu aber auch aus alternativen Investments wie Private Equity oder Immobilien. „Eine solche breite Streuung, die idealerweise auf die individuellen Bedürfnisse eines Investors zugeschnitten ist, ist zunächst einmal eine robuste Grundlage, um einerseits schwierige Phasen zu überstehen und um andererseits eine ausreichende Rendite zu erzielen, womit sich das Kapital zumindestens real, also nach Abzug von Inflation, erhalten lässt“, erklärt Prof. Tilmes.

Dies bedeutet, im Rahmen einer ganzheitlichen Beratung gilt es in einem ersten Schritt für Privatanleger das gesamte Vermögen in einer Vermögenbilanz aufzunehmen. In Verbindung mit den Wünsche und Zielen sollte dann eine ganzheitliche Strategische Zielstruktur entwickelt werden, die als Grundlage und Benchmark zukünftiger Anlageentscheidungen dienen kann.

Dazu kam speziell aktuell in dieser Krise das rasche Rebalancing. Damit ist gemeint, dass der Investor seine ursprüngliche langfristige Allokation wieder herstellt. Ein Beispiel: Angenommen Aktien haben einen Portfolioanteil von 30 Prozent. Als die Aktienmärkte im Februar und März in die Tiefe rauschten, nahm folglich auch der Anteil der Aktien am Portfolio ab, vielleicht auf 20 Prozent. Um also wieder auf die ursprüngliche Allokation zu kommen, muss der Anleger nun eine gut gelaufene

Anlageklasse verkaufen und dafür Aktien zu tieferen Kursen nachkaufen. Und in der Tat reagierten Family Offices, um die Auswirkungen der Verkaufswelle zu kompensieren und Risiken zu managen, laut der Studie mit einer Portfolio-Rebalancierung.

„Auch wenn Family Offices und deren Mitarbeiter als absolute Finanzprofis gelten, bleibt dies Privatoder Kleinanlegern mit weniger großem Vermögen nicht verschlossen“, erklärt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch Academic Director Finance & Wealth Management an der EBS Executive School, Oestrich-Winkel, ist. „Zum einen müssen Sie bedenken, dass es heute eine Vielzahl an Finanzprodukten gibt, die auch dem weniger vermögenden Endkunden die unterschiedlichsten Anlageklassen erschließen, womit jeder sein Portfolio passend diversifizieren kann. Zum anderen ist für jeden ein Rebalancing seines Portfolios möglich.“

CFP®-Professionals weisen den Weg

Einige Herausforderungen müssen Anleger, die kein Family Office beauftragen können, dann aber doch meistern. „Natürlich ist es nicht einfach, die passende Asset Allocation zu finden und dann in Krisensituationen den kühlen Kopf zu bewahren“, gibt der FPSB-Vorstand zu bedenken. Hilfreich kann hier die Zusammenarbeit mit einem vom FPSB Deutschland zertifizierten CFP®-Professional sein. Sie sind aufgrund ihrer Ausbildung in der Lage, Anleger in genau dieser Hinsicht zu beraten.

Und sie können mithilfe der fachlichen Kompetenz und der ihnen zur Verfügung stehenden Tools ein Portfolio für bestimmte Risikoszenarien prüfen und vor allem in Krisenzeiten mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Auf diese Weise haben Anleger eine gute Chance, typische Fehler bei der Geldanlage zu vermeiden und vor allem Krisenzeiten besser zu überstehen“, so Prof. Tilmes.

 

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