von Dr. Nils Mahlow CEO & Founder von claimsforce GmbH

 

In der Regel schaut man im Januar des neuen Jahres auf die Entwicklung der Märkte und politische Entscheidungen zurück und wägt die gemachten Pläne und erreichten Ziele gegeneinander ab. 2020 stand jedoch alles im Zeichen der Pandemie und sorgte für ständige Neuausrichtung und Umdenken. Auch in der sonst so konstanten Versicherungsbranche.

Es gibt sicherlich genügend Gründe zurückzublicken, aber ich wage den Blick in die Zukunft. Wie entwickeln sich die Schadenzahlen in 2021? Welche Erkenntnisse hat die Branche aus dem Ausnahmezustand gezogen? Wird die Digitalisierungswelle weiter geritten, oder flacht Sie ab?

Mehr Normalität – mehr Schäden

Trotz des aktuell verlängerten Lockdowns bis Ende Januar bewegen wir uns durch den Beginn der Impfungen in Richtung Normalität. Der Weg in einen Alltag mit weniger Homeoffice und wieder mehr Freizeitmöglichkeiten wird auch das Schadenaufkommen im Komposit-Bereich ansteigen lassen. Durch die zwei Lockdown-Phasen im letzten Jahr, ist die Anzahl der Schäden deutlich gesunken im Vergleich zu 2019. Ein weiterer relevanter Faktor, der diese Entwicklung verstärkt hat, ist aber auch die reduzierte Häufigkeit und das geringere Ausmaß von Unwetter und Naturkatastrophen. Durch die zu erwartende Normalisierung des alltäglichen Lebens ab dem zweiten Quartal werden die Menschen wieder mobiler. Dadurch werden die Schadenfälle zwangsläufig steigen.

Mehr Investitionen – mehr Transformation

Die Digitalisierung hat in 2020 einen massiven Schub erfahren. Homeoffice und verteiltes Arbeiten zwangen die Unternehmen zum Umdenken in der Arbeitswelt und bei der Handhabung von Prozessen. Wer handlungsfähig bleiben wollte, musste digitalisieren. Die Versicherungsbranche hat dabei erkannt, dass Digitalisierung keine reine Notlösung ist, sondern einen echten Mehrwert bietet. Diese Erkenntnis haben auch die Kunden und wurden digital affiner. Diese Entwicklung setzt sich in 2021 fort. Dabei werden die Kunden den Takt vorgeben und die Versicherungen müssen Schritt halten.

Um flexibel zu agieren, sind in erster Linie einfache SaaS-Lösungen gefragt, die schnell und einfach in die bestehende Systemlandschaft integriert werden können. Der Fokus auf die Prozessoptimierung hilft aufzuräumen und verborgenes Potenzial sichtbar zu machen. Die volle Leistungsfähigkeit von digitalen Tools wird sich aber erst mit der Nutzbarmachung der Daten voll entfalten. Das wird der zweite Schritt sein, den die Versicherungsbranche gehen wird. Denn durch die intensivere Nutzung von digitalen Systemen klingt auch das Wort Künstliche Intelligenz nicht mehr so gefährlich.

Mehr Optimierung – mehr Kundenzufriedenheit

Aus Sicht der Versicherungen steht offenbar die Senkung von Kosten und die Steigerung der Effizienz im Vordergrund des Interesses. Der Einsatz digitaler Lösungen wird Handlungsfelder freilegen und das Schadenmanagement schneller machen. Die Durchlaufzeit wird verkürzt und die Behebung der Schäden in Gänze optimiert. All das ist ein Vorgeschmack auf KI-basierte Lösungen, die einen hohen Mehrwert bieten werden und weiter Kostensenkungspotenziale eröffnen.

Ein nicht in Geld aufzuwiegender Vorteil wird aber die Erhöhung der Kundenzufriedenheit sein. Interessanterweise steht das bei einigen Versicherern deutlich hinter der Kostenoptimierung. Doch die Ansprüche an die Versicherungen steigen, je mehr Erfahrung die Kunden mit digitalen Lösungen haben. Umso wichtiger wird es sein, im Schadenfall kompetent und schnell für die Kunden da zu sein. Ein positives Schadenerlebnis und eine transparente Begleitung über den gesamten Prozess macht das unschöne Erlebnis halb so schlimm und steigert die Zufriedenheit der Kunden. Unter diesem Gesichtspunkt muss die weitere Optimierung ein erklärtes Ziel der Branche sein und ganz oben auf der To-do-Liste 2021 stehen.

Wenn uns das letzte Jahr etwas gelehrt hat, dann dass man für Pläne keine Garantie bekommt. Wer sich in Krisenzeiten aber reflektiert und die richtigen Schlüsse zieht, kann gestärkt daraus hervorgehen. Die Digitalisierung war lange überfällig und im letzten Jahr hat die Pandemie geholfen durchzustarten. In diesem Jahr können wir nun nacharbeiten und perspektivisch denken. Die digitale Transformation der Versicherungsbranche findet auch 2021 statt.

Über claimsforce

claimsforce ist ein B2B-InsurTech im Bereich “Smart Claims Management”. Die Firma hat seit 2018 ihr Angebot an innovativen Technologielösungen für Erstversicherungsunternehmen, Gutachter und Schadenregulierer kontinuierlich ausgeweitet. claimsforce bildet Prozesse des Schadenmanagements digital ab, sorgt für den effizienten Einsatz der Regulierer und steigert durch hohe Transparenz die Kundenzufriedenheit. Gleichzeitig werden durch die Analyse von Schadendaten Kosten optimiert. Das Unternehmen verfügt zudem über ein eigenes Regulierer-Netzwerk und ist Kooperationspartner im Bereich Expert-Schäden verschiedener Versicherungsunternehmen.

 

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