Ausblick nach gutem Jahresstart angehoben

 

Die Commerzbank ist sehr gut in das Jahr 2021 gestartet und hat im ersten Quartal trotz der anhaltenden Pandemie und Restrukturierungsaufwendungen ein positives Konzernergebnis erwirtschaftet. Der Provisionsüberschuss legte dank eines florierenden Wertpapiergeschäfts kräftig zu. Damit kompensierte die Bank auch weitgehend den Effekt aus dem negativen Zinsumfeld und die fortgesetzte Konsumzurückhaltung infolge der Corona-Einschränkungen. Im Zusammenspiel mit stabilen Kosten und einem niedrigeren Risikoergebnis führte dies zu einem Operativen Gewinn von 538 Millionen Euro. Die harte Kernkapitalquote der Bank verbesserte sich auf 13,4 % und liegt damit weiterhin sehr deutlich über der regulatorischen Mindestanforderung. Nach dem erfreulichen Jahresauftakt hob die Bank ihren Ausblick für die Erträge und die Kapitalquote an.

Die im Februar mit der „Strategie 2024“ eingeleitete Transformation der Commerzbank mit den vier Kernthemen Profitabilität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Kundenorientierung kommt gut voran.

Wie angekündigt hat die Bank sich mit den Arbeitnehmergremien schnell auf einen Rahmeninteressenausgleich und einen Rahmensozialplan zum erforderlichen Stellenabbau geeinigt. Die verbindlichen Vereinbarungen bilden die Grundlage für einen möglichst sozialverträglichen Stellenabbau. Zuvor hatte die Bank für das Jahr 2021 bereits ein Freiwilligenprogramm zum Abbau von 1.700 Vollzeitkräften vereinbart.

Tempo macht die Bank auch beim Thema Nachhaltigkeit und hat sich dafür ambitionierte Ziele gesetzt. So will sie das Volumen für nachhaltige Finanzprodukte bis Ende 2025 von zuletzt gut 100 Milliarden Euro auf 300 Milliarden Euro erhöhen. Zudem hat sich die Commerzbank als eines der ersten deutschen Finanzinstitute im Rahmen der Net-Zero Banking Alliance dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoß für das gesamte Kredit- und Anlageportfolio bis 2050, für den eigenen Bankbetrieb schon bis 2040, bestmöglich zu reduzieren und auf Nettonull zu bringen.

Die Bank macht zudem gute Fortschritte bei ihren digitalen Angeboten und beim Thema Kundenorientierung: Zusammen mit der Deutschen Börse investiert sie im Rahmen einer strategischen Partnerschaft in das Fintech 360X. Ziel ist es, neue digitale Marktplätze und Ökosysteme für existierende reale Vermögenswerte wie Kunst und Immobilien auf Blockchain-Basis zu entwickeln. Außerdem hat die Bank eine umfangreiche Kooperation für den Bereich Equity Brokerage und Equity Research mit Oddo BHF vereinbart. Die Commerzbank reduziert damit Kosten und Komplexität und verbessert gleichzeitig das Kundenangebot: Neben der marktführenden Aktienanalyse in der DACH-Region erhalten Kunden künftig einen noch besseren Zugang zu europäischen Aktienmärkten.

„Wir haben bereits nach wenigen Monaten bedeutende Meilensteine unserer Transformation erreicht und wichtige strategische Projekte in allen Teilen des Konzerns auf den Weg gebracht. Diese Projekte setzen wir jetzt konsequent um. Die Einigung mit den Arbeitnehmergremien auf den Rahmen für den erforderlichen Stellenabbau ist dabei ein entscheidender Schritt“, sagte Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. „Nach dem sehr guten Jahresauftakt blicken wir trotz der anhaltenden Pandemie zuversichtlich nach vorn.“

Die Erträge im Konzern legten im ersten Quartal vor allem dank eines starken Provisionsüberschusses und positiver Bewertungseffekte um 35 % auf 2.492 Millionen Euro (Q1 2020: 1.851 Millionen Euro) zu. Der Zinszuschuss aus dem längerfristigen Refinanzierungsgeschäft (Targeted Longer-Term Refinancing Operations, TLTRO) der Europäischen Zentralbank (EZB) belief sich im ersten Quartal anteilig auf 126 Millionen Euro. Die um Sondereffekte bereinigten Erträge stiegen auf 2.308 Millionen Euro (Q1 2020: 2.024 Millionen Euro). Damit konnte die Bank den Druck des negativen Zinsumfeldes auf den Zinsüberschuss mehr als ausgleichen.

Das Risikoergebnis lag mit minus 149 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (Q1 2020: minus 326 Millionen Euro). Das Kreditportfolio blieb trotz der anhaltenden Corona-Pandemie stabil. Das zeigt auch die mit 0,9 % (Ende 2020: 1,0 %) weiterhin niedrige Quote der Problemkredite (NPE-Quote). Die im vergangenen Jahr gebildete zusätzliche Vorsorge für im Jahr 2021 erwartete Corona-Effekte, das sogenannte Top-Level-Adjustment, lag per Ende März nahezu unverändert bei 495 Millionen Euro.

Die Operativen Kosten sind auf 1.469 Millionen Euro (Q1 2020: 1.503 Millionen Euro) gesunken. Dabei profitierten die Sachkosten von geringeren Aufwendungen für Werbung, Dienstreisen und Abschreibungen. Die Belastung aus Pflichtbeiträgen stieg infolge höherer Beiträge für die Einlagensicherung und für die Europäischen Bankenabgabe weiter um fast 12 % auf 336 Millionen Euro an (Q1 2020: 301 Millionen Euro). Trotz dieser Mehrbelastung blieben die Gesamtaufwendungen mit 1.806 Millionen Euro (Q1 2020: 1.804 Millionen Euro) insgesamt stabil.

In Summe belief sich das Operative Ergebnis auf starke 538 Millionen Euro (Q1 2020: minus 278 Millionen Euro). Es überkompensiert damit die im ersten Quartal gebuchten Restrukturierungsaufwendungen von 465 Millionen Euro. Das den Commerzbank-Aktionären zurechenbare Konzernergebnis betrug auch dank positiver Steuereffekte 133 Millionen Euro (Q1 2020: minus 291 Millionen Euro).

Die harte Kernkapitalquote (Common-Equity-Tier-1-Quote/CET-1-Quote) stieg per Ende März 2021 auf 13,4 % (Ende Dezember 2020: 13,2 %) und liegt nun rund 380 Basispunkte über der regulatorischen Mindestanforderung (MDA-Schwelle) von aktuell 9,6 %.

„Wir sind mit sehr guten Ergebnissen ins Jahr gestartet und haben inklusive des Restrukturierungsaufwands ein positives Konzernergebnis erzielt. Dazu hat besonders das starke Wertpapiergeschäft beigetragen, mit dem wir die Effekte aus dem negativen Zinsumfeld weitgehend ausgleichen konnten. Unsere verbesserte Kapitalquote gibt uns eine solide Basis für die weitere Transformation“, sagte Bettina Orlopp, Finanzvorständin der Commerzbank.

Entwicklung der Segmente

Das Segment Privat- und Unternehmerkunden setzte seinen Wachstumskurs bei Krediten und Wertpapieren fort und steigerte das Volumen in Deutschland bis Ende März auf 307 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 17 Milliarden im Vergleich zu Ende 2020 und sogar 67 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dies lag vor allem am starken Wertpapiergeschäft, dessen Volumen seit Jahresbeginn um 15 Milliarden Euro zulegte. Davon waren 5 Milliarden Euro Nettozuflüsse. Das Kreditvolumen legte seit dem Jahreswechsel um 2,4 Milliarden Euro auf rund 115 Milliarden Euro zu. Treiber war erneut das erfolgreiche Baufinanzierungsgeschäft, das gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7 % auf ein Volumen von knapp 88 Milliarden Euro anstieg.

Insgesamt erzielte das Privat- und Unternehmerkundensegment trotz des anhaltenden Drucks auf den Zinsüberschuss stabile bereinigte Erträge von 1.338 Millionen Euro (Q1 2020: 1.329 Millionen Euro). Dank des Wertpapiergeschäfts stieg der Provisionsüberschuss um mehr als 11 %. Damit konnte das Segment sinkende Beiträge aus Einlagen, der Corona-bedingt geringeren Nachfrage nach Konsumentenkrediten und den Lockdown-Effekten auf den Zahlungsverkehr ausgleichen. Der Zinsüberschuss sank infolge des anhaltenden negativen Zinsumfeldes um rund 10 %. Dank eines deutlich niedrigeren Risikoergebnisses erwirtschaftete das Segment ein Operatives Ergebnis von 250 Millionen Euro (Q1 2020: 146 Millionen Euro).

Das Segment Firmenkunden hielt die bereinigten Erträge dank eines starken Kapitalmarktgeschäfts mit 824 Millionen Euro (Q1 2020: 833 Millionen Euro) nahezu stabil und konnte damit den pandemiebedingten Rückgang im Kreditgeschäft ausgleichen. Der Bereich International Corporates profitierte von einem verbesserten Anleihe- und Syndizierungsgeschäft, während sich im Bereich Mittelstand die geringere Kreditnachfrage auswirkte. Im Bereich Institutionals führten Corona-Effekte zu einem verhaltenen Transaktionsbankgeschäft. Einschließlich der Sonder- und Bewertungseffekte stiegen die Erträge des Segments um gut 11 % auf insgesamt 842 Millionen Euro (Q1 2020: 755 Millionen Euro).

Ein niedriges Risikoergebnis von minus 52 Millionen Euro (Q1 2020: minus 165 Millionen Euro) und erneut gesenkte Kosten führten zu einem positiven Operativen Ergebnis des Segments von 98 Millionen Euro (Q1 2020: minus 112 Millionen Euro).

Ausblick

Nach dem starken ersten Quartal sollten die Erträge im Gesamtjahr leicht über denen des Geschäftsjahres 2020 liegen. Dank der Fortschritte im Transformationsprozess strebt die Bank Kosten von rund 6,5 Milliarden Euro an. Aufgrund der weiterhin hohen Unsicherheiten über den Verlauf der Pandemie wird ein Risikoergebnis zwischen minus 0,8 Milliarden bis minus 1,2 Milliarden Euro erwartet. Basierend auf aktuellen Einschätzungen ist ein Risikoergebnis von bis zu minus 1 Milliarde Euro wahrscheinlich. Auf der Basis der Ergebnisse des ersten Quartals erwartet die Bank eine CET-1-Quote von mindestens 12,5 %, die damit klar über dem angestrebten Puffer von 200 bis 250 Basispunkten zur regulatorischen Mindestanforderung (MDA-Schwelle) liegt. Insgesamt rechnet die Bank mit einem positiven Operativen Ergebnis. Der Ausblick basiert auf der Annahme, dass es keine substanzielle Veränderung in Bezug auf das Kreditportfolio der mBank in Schweizer Franken gibt.

 

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