Kurzfristig steigende Goldpreise sorgen regelmäßig dafür, dass Anleger ihr Portfolio in der Hoffnung auf hohe Renditen mit Investitionen in das gelbe Edelmetall bestücken und überladen.

 

Der Preisanstieg ist jedoch nur vorübergehend – Gold ist volatiler, als viele denken. Als alternatives Investment angesehen, wird Gold dem Portfolio oftmals zum Schutz vor der Volatilität des Aktienmarktes und zur Absicherung bei Marktrückgängen beigemischt. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft Grüner Fisher Investments erklärt, was Anleger bei einer Goldanlage beachten sollten und ob das Edelmetall in Korrelation zur Anlageklasse Aktien steht.

Ein vermeintlich krisensicheres Investment

Das Vertrauen in die Krisensicherheit von Gold hat eine lange Tradition: Große, globale Katastrophen führten immer wieder zu vermehrten Investitionen in den Rohstoff. Von Goldbarren bis hin zu börsengehandelten Edelmetallfonds, die Anteil an physischem Gold bieten oder an den Goldpreis gekoppelt sind – auch heute entscheiden sich viele Anleger vor allem dann für eine Goldanlage, wenn sie ein einschneidendes, negatives Ereignis erwarten, für welches sie bestmöglich vorsorgen möchten. “Wir sind der Meinung, dass Gold entgegen der Ansicht vieler Anleger keinen effektiven Inflationsschutz bietet und einem Faktencheck nicht standhält”, so Torsten Reidel, Geschäftsführer von Grüner Fisher Investments. Zukunftsängste und Pessimismus würden in vielen Fällen dazu führen, dass Anleger in einer “Filterblase” gefangen seien und nicht realistisch einschätzen können, wie sinnvoll die Beimischung von Gold in ihrem Portfolio ist. Stattdessen werde Gold oft als “magische Anlage” und Erfolgsgarant angesehen.

Korrelation zwischen Gold und Aktien?

Viele Anleger glauben, dass der Goldpreis negativ mit Aktien korreliert ist und sie ihr Portfolio durch ein Investment in Gold vor der Volatilität des Aktienmarktes schützen können – es gibt jedoch keine konsistente inverse Beziehung zwischen Aktien und Goldpreisen. Zwar boomen die Goldpreise zeitweise, diese Phasen korrelieren jedoch nicht immer mit der entgegengesetzten Bewegung der Aktien. Seit 1975 sind die weltweiten Aktien in elf Jahren gesunken – Gold stieg in fünf dieser Jahre, fiel in den übrigen sechs aber ebenfalls. Um das Portfolio während eines Aktienmarktrückgangs abzusichern, ist Gold demnach keine sichere Variante.

Auch die Annahme, ein Investment in das Edelmetall schütze vor Volatilität, lässt sich nicht belegen. In den vergangenen Jahrzehnten konnte Gold zwar phasenweise eine relativ stabile Preisentwicklung verzeichnen – ebenso gab es jedoch Abschnitte mit volatilen Bewegungen. Nach dem Höchststand von 1980 dauerte es etwa mehr als 25 Jahre, bis der Goldpreis wieder das Hoch von vor dem Fall erreichte. Um von den Hochphasen wirklich profitieren zu können, ist ein perfektes, fast unmögliches Timing des Marktes notwendig.

Viele Anleger erhoffen sich von einer Investition in Gold außerdem langfristige Renditen. “Auf lange Sicht übertreffen die annualisierten Renditen von Aktien die des gelben Metalls bei weitem. Wenn der Goldpreis also nicht grundsätzlich weniger volatil oder profitabler als Aktien ist, dann macht eine Goldanlage als effektiver sicherer Hafen vor der Volatilität des Aktienmarktes nicht wirklich Sinn”, schlussfolgert Reidel.

Im Gegensatz zu Aktien handelt es sich bei Gold um einen Rohstoff – ein physisches Produkt, dessen Preise durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Das Goldangebot stammt aus dem Bergbau, die Nachfrage treibt die Preisbewegungen an. Der Goldpreis ergibt sich demnach nicht aus einem intrinsischen, fundamentalen Wert – Gold besitzt keine inhärente Fähigkeit, Erträge zu generieren und Zinsen oder Dividenden zu zahlen. Darüber sollten sich Anleger vor einem Goldinvestment bewusst sein und sich nicht vom Mythos des schimmernden Metalls blenden lassen.

 

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