Amundi: Analyse der globalen ETF-Mittelzuflüsse – Daten per Ende Oktober 2022

 

Im Oktober flossen ETFs global 111 Mrd. Euro zu. Das ist mehr als eine Verdreifachung gegenüber dem Vormonat (+34 Mrd. Euro). Damit überschritten die Monats-Flows zum zweiten Mal in diesem Jahr die Schwelle von 100 Mrd. Euro. Die USA waren erneut der aktivste Markt (+88,4 Mrd. Euro), gefolgt von Asien (+13,7 Mrd. Euro). Europa war wie auch im Vormonat der schwächste Markt (+9 Mrd. Euro).

Wie im September waren auch im Oktober Aktien-ETFs mit Zuflüssen von 79,9 Mrd. Euro die beliebteste Anlageklasse. Nordamerika war mit 49,4 Mrd. Euro die gefragteste Region. US-Anleger investierten 63,3 Mrd. Euro in Aktien-ETFs, asiatische 12,9 Mrd. Euro und europäische 3,7 Mrd. Euro. Anliehe-ETFs verzeichneten im Oktober einen Zuwachs von 34,2 Mrd. Euro, wobei ETFs auf Staatsanleihen 16,0 Mrd. Euro und ETFs auf Unternehmensanleihen 11,8 Mrd. Euro zulegten. Aus allen Regionen gab es positive Zuflüsse in diese Anlageklasse (US-Anleger: +27,4 Mrd. Euro, europäische Anleger: 5,6 Mrd. Euro, asiatische Anleger: 1,3 Mrd. Euro).

Aus Rohstoff-ETFs flossen weiterhin Mittel ab (-3,3 Mrd. Euro).

Mittelflüsse in Europa  

Aktien: Die ESG-Rotation setzt sich fort – vor allem bei Europa-Aktien-ETFs

Im Gegensatz zu den USA und Asien waren Aktien-ETFs (+3,7 Mrd. Euro) in Europa weniger gefragt als Renten-ETFs (+5,6 Mrd. Euro). Wie im Vormonat setzt sich die ESG-Rotation bei Aktien-ETFs fort (+3,2 Mrd. Euro). Es floss nicht nur ein großer Teil der Gelder in ESG-Aktien-ETFs, die Dynamik beschleunigte sich auch im Vergleich zur ersten Jahreshälfte. Klima-ETFs waren mit Zuflüssen von 658 Mio. Euro ebenfalls gefragt. In globale ESG-Aktien-ETFs flossen 1,2 Mrd. Euro und in europäische ESG-Aktien-ETFs fast 1 Mrd. Euro. Die Neuanlagen in globale ESG-ETFs machten fast 60 % der 2,0 Mrd. Euro aus, die in globale Aktien-ETFs flossen. Bei den Zuflüssen in Europa-Aktien-ETFs war der ESG-Anteil sogar noch höher. Hingegen setzten sich die Abflüsse aus Smart-Beta-ETFs im Oktober fort (-336 Mio. Euro). Quality-Strategien verzeichneten ein Minus von 960 Mio. Euro, während Minimum Volatility-Produkte um 401 Mio. Euro zulegten. Schwellenländer-ETFs verloren im Oktober ebenfalls (-489 Mio. Euro aus China-ETFs und 240 Mio. Euro aus asiatischen Schwellenländer-ETFs).

Anleihen: Anleihe- deutlich gefragter als Aktien-ETFs

Anleihen waren im Oktober in Europa mit einem Plus von 5,6 Mrd. Euro die beliebteste Anlageklasse. Rund die Hälfte der Zuflüsse entfiel auf Unternehmensanleihen (2,7 Mrd. Euro). ETFs auf Eurozonen-Unternehmensanleihen legten um 2,8 Mrd. Euro zu, während Anleger 448 Mio. Euro aus US-Unternehmensanleihe-ETFs abzogen. Nach monatelangen Abflüssen gab es nun Anzeichen für ein erneutes Interesse an hochverzinslichen Anleihen. Anleger investierten 448 Mio. Euro in hochverzinsliche Anleihen der Eurozone und 164 Mio. Euro in hochverzinsliche US-Anleihen. Wie bei Aktien waren auch auf der Anleiheseite ESG-Strategien sehr beliebt (+1,1 Mrd. Euro). ESG-Unternehmensanleihen der Eurozone verbuchten neue Mittel von fast 600 Mio. Euro und machten damit 22 % der gesamten Zuflüsse in ETFs auf Unternehmensanleihen der Eurozone (2,8 Mrd. Euro) aus. Anleger wiesen Staatsanleihe-ETFs 2,3 Mrd. Euro zu, wobei US-Staatsanleihen über alle Laufzeiten zulegten (3,0 Mrd. Euro). US-Kurzläufer waren mit einem Plus von 1,2 Mrd. Euro am beliebtesten, gefolgt von US-Anleihen mit langer Laufzeit mit 836 Mio. Euro. Aus dem kurzfristigen Bereich der Eurozone wurden 368 Mio. Euro und aus dem mittleren Bereich der Eurozone 157 Mio. € abgezogen. Auch aus chinesischen Staatsanleihen zogen Anleger wie bei Aktien Mittel ab (-1 Mrd. Euro).

 

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