In den vergangenen Jahren galt es langfristig betrachtet als die schlechteste aller Lösungen, sein Erspartes auf dem Konto zu lassen.

Zinsen im Promille-Bereich oder gar Negativzinsen waren die Regel, das Vermögen schmolz mit jedem Monat. Anlageformen wie Tagesgeld lohnten sich kaum. Die Zinswende kam angesichts der galoppierenden Inflation mit der Erhöhung der Leitzinsen der EZB und allen voran der US-Notenbank Fed. Seitdem werben Banken und Broker massiv mit Tagesgeld-Angeboten. Fabian Fuchs, Private Banking-Berater von der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ rät Anlegern jedoch zur Vorsicht vor voreiligen Anlageentscheidungen.

„Unter bestimmten Bedingungen können Tagesgeld-Angebote für Anleger Sinn machen“, sagt Fabian Fuchs. „Für eine langfristige Geldanlage lohnen sie sich unter den aktuellen Marktbedingungen jedoch in der Regel nicht. Im Gegenteil: zwar suggerieren derartige Angebote oft gestiegene Renditechancen. Langfristigen Anlegern droht damit jedoch aktuell sogar ein größerer Kaufkraftverlust als noch vor einigen Monaten zur Zeit der Null- und Negativzinsen.“

Die deutliche Anhebung des Leitzinses schafft Raum für neue Festgeld-Angebote

Seit März 2016 lag der Leitzins in der Eurozone bei null Prozent, in den USA seit April 2020. Doch ab dem Frühling und Sommer 2022 zogen die Währungshüter die Zügel an. Die USA machten im März 2022 mit der Anhebung der Leitzinsen auf 0,25 bis 0,5 Prozent den Anfang. Seitdem stieg er auf 4,75 bis 5,00 Prozent an. Die Europäische Zentralbank (EZB) zögerte länger und machte den ersten Zinsschritt erst im Juli 2022 auf 0,5 Prozent. Aktuell liegt der Wert in der Eurozone bei 3,5 Prozent.

Dass die Zinsschritte unausweichlich wurden, ist insbesondere der rasant gestiegenen Inflation geschuldet. Im Februar stieg die Teuerungsrate in fast allen großen europäischen Staaten deutlich an. Ursache dafür war insbesondere der enorme Anstieg der Energiepreise, der mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine einen weiteren Schub erfuhr. In Deutschland stagnierte die Teuerungsrate bei 8,7 Prozent, aber in Frankreich ging es auf den Rekordwert von 7,2 Prozent und in Spanien auf 6,1 Prozent nach oben.

„Derzeit überbieten sich zahlreiche Online-Banken und Kreditinstitute mit Festgeld-Angeboten“, sagt Fabian Fuchs. „Die offerierten Tagesgeld-Zinsen liegen je nach Anbieter bei rund 2,5 Prozent. Auf den ersten Blick attraktiv, doch inklusive der Gebühren gleichen diese Angebote in den meisten Fällen – zumindest bei längerfristiger Anlage – den inflationsbedingten Kaufkraftverlust nicht aus“, gibt er zu bedenken.

5 Tipps, wie Anleger ihr Vermögen gegen die Inflation schützen können

Wichtiger denn je sei angesichts der herausfordernden Marktsituation, eine klare Strategie zu haben, wie Anlegerinnen und Anleger sich gegen die Inflation schützen können. „Analyse, Diversifikation, Langfristigkeit und Qualität sind die Garanten für eine nachhaltige Sicherung und Steigerung des Vermögens“, sagt Fuchs. Die Vermögens- und Finanzberater der LAUREUS AG geben fünf Tipps, damit Investoren einen zielgenauen Anlageweg einschlagen und der Inflation ein Schnippchen schlagen können:

  1. Überprüfen Sie die vorhandenen Vermögenswerte und Vorsorgelösungen: Wie wirkt sich die Inflation auf die reale Entwicklung Ihres Vermögens aus? Passt die Vorsorgeplanung noch?
  2. Nutzen Sie Tagesgelder, Bankeinlagen und Geldmarktanlagen nur für die Reserve und für das Zwischenparken von Geldern zur schrittweisen Investition.
  3. Setzen Sie auf einen breiten Mix aus verschiedenen Anlageklassen. Dazu zählen aktuell insbesondere Anleihen guter Bonität mit maximal mittlerer Laufzeit, Aktien und Immobilien. Mischen Sie – je nach Risikoneigung – Rohstoffe bei. Insbesondere Edelmetalle sind gut geeignet, zudem höherrentierliche Anlagen – etwa in Schwellenländer – die benötigt werden, um eine Rendite zu erzielen, die die Inflation schlägt.
  4. Legen Sie in diesem volatilen Umfeld den Fokus auf aktives Management, wie etwa Fonds oder Vermögensverwaltungen. ETFs sind in diesen Zeiten nur bedingt förderlich, es sei denn man möchte das Management des Depots selbst in die Hand nehmen. Gegenüber einem professionellen Management laufen viele Selbstentscheider jedoch Gefahr, in schwankenden Märkten zu emotional zu reagieren.
  5. Bauen Sie auf eine Kombination aus Einmalanlage und zusätzlichem schrittweisen Investieren zur Reduzierung des Einstiegsrisikos. Planen Sie zudem zusätzliches Sparen aus der Einkommensliquidität zur realen Sicherung des Vermögens und Schließung eventueller Lücken ein.

Mit diesen fünf Tipps dürften Anleger nach Ansicht von Fabian Fuchs gut gerüstet sein, um langfristig das eigene Vermögen vor dem Würgegriff der Inflation zu sichern. „Wer meint, allein mit Tagesgeldanlagen, das Problem lösen zu können, der ist auf dem Holzweg“, sagt der Vermögensexperte. Ähnliches gelte im Übrigen auch für inflationsgeschützte Anleihen: „Diese Anleihen funktionieren nur bei steigender Inflationserwartung, nicht aber, wenn die Inflation bereits hoch ist. Zudem haben sie häufig eine lange Laufzeit und damit höhere Risiken bei Zinserhöhungen“, betont Fabian Fuchs.

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