Kay van der Kooi, Investment Manager bei Triodos Investment Management (Triodos IM)

Die durch den Krieg verursachte Energiekrise hat jedem Haushalt in Europa den wahren Preis unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vor Augen geführt und einen Teil der Energiewende besonders in den Mittelpunkt gerückt: die Wärmewende.

Spricht man über die Energiewende, geht es um komplexe Themen – wie Solar- oder Windparks, das Stromnetz und die Schließung von Kohlekraftwerken. Diese schienen für viele sehr abstrakt. Mit der drohenden Gefahr einer Energiekrise, ist allerdings auf schmerzhafte Weise deutlich geworden, wie abhängig wir in unserem täglichen Leben von Strom, Gas und Öl sind. In ganz Europa sehen wir dies an den hohen Energierechnungen, sowohl für Haushalte als auch für Unternehmen. Es wird plötzlich sehr greifbar.

Die Klimakrise und der Krieg in der Ukraine mit dem anschließenden Boykott fossiler Brennstoffe aus Russland haben die Energiekosten in den meisten europäischen Ländern in die Höhe schnellen lassen. Daher zweifelt kaum noch jemand am Nutzen und der Notwendigkeit sowie der Dringlichkeit der Energiewende. Um diese Einsicht in die Praxis umzusetzen, bedarf es spezifischer Kenntnisse über die Energieproblematik und darüber, wo Investitionen den größten Einfluss haben. Als Investoren können wir einen großen Unterschied machen.

Skalierung und Kosteneinsparung

Die Energiewende betrifft drei Hauptthemen: Strom, Wärme und Mobilität. Die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist kein Problem mehr; die Herausforderung besteht nun darin, wie schnell wir die Produktion steigern können. Ein wichtiger nächster Schritt ist die Entwicklung eines flexiblen und zuverlässigen Netzes, und hier spielen Megabatterien eine wichtige Rolle. Ein dringender nächster Schritt bei der Energiewende ist die Wärmewende.

Wärmepumpen sind eine ideale Lösung.

Hohe Heizkosten und teurer Strom belasten das Portemonnaie: Es besteht die Gefahr, dass eine neue soziale Ungleichheit entsteht zwischen denjenigen, die sich nachhaltige Häuser und Autos leisten können, und anderen, die Schwierigkeiten haben, ihre Energierechnungen zu bezahlen. Einfach Gas durch Strom zu ersetzen, ist keine Lösung. Für die 1.200 Kubikmeter Gas, die ein durchschnittlicher Haushalt jährlich verbraucht, bräuchte man etwa 12.000 Kilowattstunden Strom, wenn man sie durch elektrische Heizkessel oder Heizungen ersetzen wollte. Die Energierechnungen würden dann um das Fünffache steigen. Wärmepumpen sind eine ideale Lösung, weil sie viel effizienter sind als Elektrokessel.

Nachhaltige Wärmelösungen

Der Triodos Energy Transition Europe Fund spielt seit langem eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von Projekten in der bebauten Umgebung in Europa. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Unternehmen, die Lösungen für den Wärmebedarf durch Wärmepumpen und deren Nutzung anbieten. Manchmal handelt es sich um kollektive Projekte, oft aber auch um Einzelprojekte. Die Herausforderungen sind groß, da der Wohnungsbestand unterschiedliche Bau- und Dämmwerte aufweist und aus einer Mischung aus Sozialwohnungen, Privateigentum und privaten Mietobjekten besteht. Allerdings gibt es für private Immobilieneigentümer derzeit immer noch keinen Anreiz, Energieeffizienzmaßnahmen für ihre Mieter durchzuführen; ein weiterer Bereich, in dem Triodos IM für sich eine Rolle bei der Förderung von Innovationen sieht. Rechtliches und technisches Know-how sowie ein guter Überblick über den Wärmepumpenmarkt und die Unternehmen, die Lösungen anbieten, sind dabei ein wichtiger Teil des Puzzles.

Verantwortlich für den Inhalt:

Triodos Investment Management BV, Hoofdstraat 10, Driebergen-Rijsenburg, PO Box 55, 3700 AB Zeist, Niederlande, www.triodos-im.com