Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

Nachdem der DAX in der vergangenen Woche mit 13.577 Punkten noch ein neues Allzeithoch markierte, fiel er in der abgelaufenen Handelswoche um 0,7 %. Auslöser für den Kursrückgang war ein erneut steigender EUR/USD, der während der Pressekonferenz der EZB die Marke von 1,25 überstieg. Während die gute Konjunktur und der positive Ausblick für Europa den Euro weiterhin stärken, sorgten die Aussagen vom US­Finanzminister Mnuchin, für die USD­Schwäche. Neben dem starken Euro, sorgte auch der Anstieg der Renditen der Bundesanleihen, für Unruhe am europäischen Kapitalmarkt. Diese sprangen über die Marke von 0,6 % und notieren aktuell bei 0,629 %.

Die positiven Aussagen von EZB­Chef Mario Draghi über die europäische Konjunktur geben kaum noch Spielraum für eine expansive Geldpolitik. Die Interpretation am Markt war deutlich: Das billige Geld ist vorbei und ob der Kauf von negativen Renditen noch sinnvoll ist, wird nun hinterfragt. Sollte das Kaufprogramm beendet werden, gilt es herauszufinden, wo die Renditen liegen. Aufgrund der weiterhin hohen Arbeitslosigkeit und des starken Euros sollte die Inflation in Europa gedämpft bleiben. Somit findet nur eine gesunde Normalisierung der Geldpolitik statt. Während diese sicherlich eine Herausforderung für jeden Rentenmanager in Europa sein wird, bleiben europäische Aktien weiterhin attraktiv und sollten von dem Normalisierungsprozess eher profitieren.

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