Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region Nord/Ost 1. Quartal 2021

 

Hannover – ganz schön teuer hier. In der Messestadt ist eine enorme Dynamik im Immobilienmarkt erkennbar. Rainer Wilke, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Hannover wagt mittlerweile keine Prognose mehr darüber, wann das Ende der Fahnenstange erreicht sein könnte. Die Immobilienmärkte im Norden und Osten Deutschlands überraschen mit einigen neuen Rekorden – besonders Dresden nimmt Fahrt auf.

Hannover: Kein Ende der Preissteigerung in Sicht

In Hannover sind unter den Metropolregionen im Norden und Osten noch die niedrigsten Immobilienpreise zu finden. Doch die Preisentwicklung folgt auch hier dem bundesweiten Trend: konstant nach oben. Und ein Ende ist nicht in Sicht, erklärt Rainer Wilke, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Hannover: „Das Angebot deckt die Nachfrage nicht – es werden immer höhere Preise aufgerufen und erzielt. Die Kaufkraft in der Region ist groß genug, es ist noch immer viel Kapital im Markt. Hinzu kommt, dass sich zusätzlich zu den hohen Kaufpreisen die Zinsen in den letzten Wochen ganz leicht nach oben bewegt haben. Viele nehmen das zum Anlass, sich jetzt intensiv mit der Immobiliensuche zu beschäftigen, um den Absprung ins Eigenheim zu schaffen.“

Besonders Häuserpreise haben noch einmal Aufwind bekommen und zeigen ein Plus im Preisindex von 11,26 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Index zeigt die tatsächliche Preisentwicklung und berücksichtigt auch Parameter wie Lage und Alter der Immobilie. Der Medianpreis steigt auf 2.516 €/qm – und damit noch einmal um 61 €/qm im Vergleich zum letzten Quartal. Rainer Wilke beobachtet, dass Käufer sich immer mehr Platz wünschen: „Die Nachfrage nach Häusern und mehr Geräumigkeit steigt und auch abgelegenere Stadtteile gewinnen an Attraktivität.“ Die Preisentwicklung bei Wohnungen bremst das jedoch noch längst nicht aus. Hannoveraner Wohnungen erreichen im ersten Quartal 2021 einen Index von 241,15 – der dritthöchste Wert aller von Dr. Klein untersuchten Metropolregionen. Für Rainer Wilke ist eine Trendumkehr erst einmal nicht absehbar: „Ich wage mittlerweile keine Prognose mehr, wann der Preisanstieg ein Ende findet.“

Hamburg: Spitzenreiter bei Wohnungspreisen

Das Thema Stadtflucht ist zwar in Hamburg, wie in vielen anderen Metropolregionen auch, ein großes. Wer aber glaubt, das Phänomen könnte sich entspannend auf die Lage bei Eigentumswohnungen auswirken, liegt falsch. Im ersten Quartal 2021 liegt der Medianpreis für Hamburger Wohnungen bei 5.043 €/qm und damit rund 700 €/qm höher als vor einem Jahr. Der Index zeigt ebenso ein deutliches Plus von 11,86 Prozent – in Hamburg ein neuer Rekord, bei ohnehin schon enorm hohen Immobilienpreisen. Und auch die Steigerung zum Vorquartal fällt mit 4,86 Prozent besonders hoch aus.

Beim Hamburger Häusermarkt hingegen flacht die Dynamik mit 2,21 Prozent Änderung im Index im Vergleich zum letzten Quartal ab. Der Index liegt hier mit 198,63 zumindest noch knapp unter der 200er-Marke – eine Grenze, die in Berlin schon längst überschritten wurde.

Berlin: Höchste Teuerung bei Häusern im Jahresvergleich

Die Hauptstadt legt noch einmal kräftig zu bei ihren Häuserpreisen. Innerhalb eines Jahres zeigt der Index ein Plus von satten 13,81 Prozent und klettert auf 238,56. Der Medianpreis steigt im selben Zeitraum um 382 €/qm – Berliner Hauskäufer zahlen durchschnittlich 3.448 €/qm im ersten Quartal 2021.

Im Quartalsvergleich haben Wohnungen die Nase vorn: Hier zeigt der Index eine Teuerung von 3,96 Prozent – und steigt auf 276,01. Im Schnitt zahlen Wohnungskäufer in Berlin 4.836 €/qm. Aber auch Spitzenpreise von über 13.000 €/qm wurden im ersten Quartal 2021 aufgerufen – und bezahlt.

Höhenflug für Dresdner Wohnimmobilien

Ein Plus von mehr als sechs Prozent im 1. Quartal 2021: So eine starke Preissteigerung im Vergleich zum Vorquartal gab es für Eigenheime in der Metropolregion Dresden noch nie. Und auch Eigentumswohnungen verteuern sich deutlich um knapp fünf Prozent. Was treibt den Immobilienmarkt in der sächsischen Landeshauptstadt zu solchen Rekorden? „Die Angebotsknappheit“, konstatiert Sebastian Mosch, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Dresden. So simpel die Erkenntnis – so vielfältig sind zugleich die Gründe: „Die derzeit hohen Baustoffkosten machen Neubauten teuer. Zudem gibt es hier nur sehr wenige oder stark verzögerte Baugenehmigungen. Also weichen viele Interessenten auf Bestandsimmobilien aus und treiben dort die Preise hoch. Auch auf dem Zweitmarkt ist das Angebot sehr überschaubar, weil viele Besitzer derzeit nicht verkaufen wollen. Die Unsicherheit, wie sie das Geld anderweitig sinnvoll anlegen können, ist zu groß. Und da die Eigentumsquote in Dresden sehr gering ist, gibt es auch wenig Erbobjekte.“

Diese Faktoren schlagen sich auch auf die Medianpreise nieder: Mit im Schnitt 2.811 €/qm für ein Ein- oder Zweifamilienhaus und 3.062 €/qm für eine Wohnung greifen Dresdner Käufer zu Jahresbeginn besonders tief in die Tasche. Ist hier eine Veränderung in Sicht? Ein klares Nein von Sebastian Mosch: „In absehbarer Zeit wird es keine Preiseinbrüche geben. Die Kaufkraft steigt in Dresden stärker als die Immobilienpreise. Es wird daher weiterhin mehr Interessenten als Angebot geben. Es sei denn, der Wohnungsbau nimmt deutlich an Fahrt auf. Bebauungspläne auf Vorrat, die schnell umsetzbar sind, könnten zum Beispiel Entlastung bringen. Aber dafür muss der politische Wille vorhanden sein“, so der Spezialist von Dr. Klein.

 

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