Der Bericht „Q1 2024 Gold Demand Trends“ des World Gold Council zeigt, dass die weltweite Goldnachfrage (einschließlich OTC-Käufe) im Vergleich zum Vorjahr um 3 % auf 1238 Tonnen gestiegen ist, womit dies das stärkste erste Quartal seit 2016 ist.

Die Nachfrage ohne OTC sank im ersten Quartal gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 um 5 % auf 1102 Tonnen.

Gesunde Investitionen am OTC-Markt[1], anhaltende Käufe durch die Zentralbanken und eine höhere Nachfrage seitens asiatischer Käufer trugen dazu bei, dass der Goldpreis im Quartalsdurchschnitt auf einen Rekordwert von 2,070 USD/oz anstieg – eine Steigerung um 10 % gegenüber dem Vorjahr und 5 % gegenüber dem Vorquartal.

Die Zentralbanken setzten ihre Goldkäufe konstant fort und stockten ihre offiziellen weltweiten Bestände im Laufe des Quartals um 290 Tonnen auf. Die beständigen und umfangreichen Käufe des öffentlichen Sektors unterstreichen die Bedeutung von Gold in internationalen Reserveportfolios in Zeiten von Marktvolatilität und erhöhtem Risiko.

Im Hinblick auf die Investitionsnachfrage stiegen die Barren- und Münzinvestitionen im Vergleich zum Vorjahr um 3 % und blieben ab Q4 2023 mit 312 Tonnen auf demselben Niveau.

Bei den börsengehandelten Goldfonds kam es weiterhin zu Abflüssen, wobei die weltweiten Bestände angeführt von nordamerikanischen und europäischen Fonds um 114 Tonnen zurückgingen, was jedoch durch Zuflüsse in die in Asien notierten Produkte leicht ausgeglichen wurde. Der größte Teil dieses Anstiegs entfiel auf China, wo das Interesse der Anleger an Gold aufgrund der schwächelnden Landeswährung und der schwachen Entwicklung der inländischen Aktienmärkte wieder zunahm.

Die weltweite Schmucknachfrage blieb trotz rekordhoher Preise stabil und ging im Jahresvergleich nur um 2 % zurück. Die Nachfrage in Asien glich dabei den Rückgang in Europa und Nordamerika aus.

Darüber hinaus erholte sich die Nachfrage nach Gold in der Technologiebranche um 10 % gegenüber dem Vorjahr, angetrieben durch den KI-Boom im Elektroniksektor.

Auf der Angebotsseite stieg die Minenproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 893 Tonnen – ein Rekord für das erste Quartal. Auch das Recycling erreichte mit einem Anstieg um 12 % gegenüber dem Vorjahr auf 351 Tonnen den höchsten Stand seit dem dritten Quartal 2020, da die höheren Preise für einige eine Gelegenheit waren, ihren alten Goldschmuck zu Geld zu machen.

Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council, sagt hierzu: „Seit März ist der Goldpreis auf ein Allzeithoch geklettert, und das trotz des traditionellen Gegenwinds durch einen starken US-Dollar und Zinsen, die sich als ‚längerfristig höher’ erweisen.

Der jüngste Anstieg ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, darunter das gestiegene geopolitische Risiko und die anhaltende makroökonomische Unsicherheit, die die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen antreibt. Darüber hinaus haben die anhaltende und entschlossene Nachfrage der Zentralbanken, die starken außerbörslichen Investitionen und die verstärkten Nettokäufe auf dem Derivatemarkt zum Anstieg des Goldpreises beigetragen.

Interessanterweise beobachten wir eine Veränderung im Verhalten der Anleger in Ost und West. Typischerweise reagieren die Anleger auf den östlichen Märkten eher auf den Preis und warten auf eine Kursdelle, um zu kaufen, während westliche Anleger historisch gesehen von einem steigenden Preis angezogen werden und dazu neigen, bei einer Rallye zu kaufen. Im 1. Quartal kehrten sich diese Rollen um, als die Investitionsnachfrage in Märkten wie China und Indien mit dem Anstieg des Goldpreises erheblich zunahm.

Mit Blick auf die Zukunft ist es wahrscheinlich, dass der Goldpreis 2024 eine viel stärkere Rendite erzielen wird, als wir zu Beginn des Jahres auf der Grundlage seiner jüngsten Entwicklung erwartet haben. Sollte sich die Preiskurve in den kommenden Monaten abflachen, könnten einige preissensible Käufer wieder auf den Markt kommen und die Anleger werden Gold weiterhin als sicheren Hafen ansehen, da sie sich angesichts von Zinssenkungen und anstehenden Wahlergebnissen Konstanz wünschen.“

[1] OTC-Geschäfte (Over-the-Counter) (auch als „außerbörslicher Handel“ bezeichnet) finden im Gegensatz zum Börsenhandel, der über eine Börse abgewickelt wird, direkt zwischen zwei Parteien statt.

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