Unternehmen profitieren von disruptiven Innovationen

Wie auch in den vergangenen Jahren wird das Thema Disruption auch 2018 eine wichtige Rolle an den Märkten spielen. Vor allem innovative Technologieunternehmen profitieren von starken Skaleneffekten, insbesondere beim E­Commerce, in den sozialen Medien, bei mobilen Geräten und Online­Plattformen. „Neben den klassischen Sparten
wird der medizinische Fortschritt in der Gentechnik immer mehr von der digitalen Veränderungswelle beeinflusst, etwa um die Entwicklung neuer Medikamente voranzutreiben“, sagt Rob Sharps, Group Chief Investment Officer bei T. Rowe Price. Als weitere disruptive Branchen nennt der Experte Elektromobilität und autonomes Fahren.

Börsen in ruhigem Fahrwasser

„Zum ersten Mal seit der Finanzkrise von 2008/2009 scheint sich die Weltwirtschaft synchron auszuweiten. Starkes Wachstum, reichlich Liquidität und niedrige Inflation haben zu einer außergewöhnlich niedrigen Volatilität geführt. Auch wenn abzuwarten bleibt, ob diese ruhige Phase im Jahr 2018 fortbesteht, sehen wir sie nicht zwangsläufig als Zeichen für eine bevorstehende Korrektur“, sagt Sharps. Zugleich konstatiert er, dass globale Aktien – auch nach den Kursanstiegen – nicht zu hoch bewertet sind. Für die US­Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet er eine moderate Zügelung der Anleihenankäufe. Die Bank of Japan (BoJ) wird seiner Meinung nach die lockere Geldpolitik aufrechterhalten. „Diese Politik ist aus unserer Sicht für Aktien konstruktiv“, so Sharps.

Nicht nur für die entwickelten Länder in den USA, in Europa und Japan, auch für China gebe es positive Aussichten. „China war in vielerlei Hinsicht 2017 eine Wirtschaftsüberraschung“, meint der Experte. So habe das Reich der Mitte seine Verschuldungsprobleme im Griff gehabt und – trotz der anziehenden Geldpolitik – ansehnliche Wachstumsraten erzielt. Sollte es 2018 an den Finanzmärkten zu keinen externen Schocks kommen, dürften die Unternehmen weltweit auf Wachstumskurs bleiben. Die wirtschaftliche Sektorperformance hängt größtenteils noch davon ab, ob die US­ Konjunkturmaßnahmen 2018 zur weiteren Beschleunigung der globalen Wirtschaft führen. Sollte dies der Fall sein, könnte der Reflation Trade, der zyklische Werte bevorzugt, wiederaufleben, obwohl zinssensitive Sektoren wie Real Estate Investment Trusts, Energiewerte und Basiskonsumgüter potenziell herausgefordert würden. Andererseits könnte das langfristige Wachstum an Interesse gewinnen, wenn sich die wirtschaftliche Eigendynamik verlangsamt.

Chancen in Industrie­ und Schwellenländern

Für die einzelnen Regionen sieht T. Rowe Price folgende Perspektiven. USA: Von den Körperschaftssteuersenkungen könnten vor allem US­Small Caps profitieren. Sie sind der heimischen Wirtschaft intensiver ausgesetzt und werden im Schnitt stärker besteuert als ihre Large­Cap­Pendants. Europa: Finanzen, Energie und Grundstoffe sind in den Leitindizes stark gewichtet, so dass höhere Zinsen und sich erholende Rohstoffpreise positiv auf europäische Aktien auswirken. Die Separatismuskrise Kataloniens wird sich laut Sharps nur für spanische Aktien negativ auswirken und nicht auf weitere europäische Aktien überschlagen. Großbritannien passt hingegen nicht ins positive Bild Europas. „Dort gibt es Anzeichen finanzieller Belastungen, vor allem am Immobilienmarkt. Weiter könnten stockende Brexit­Verhandlungen die Dynamik bremsen“, gibt Sharps zu bedenken. In Japan dürfte die Kombination aus lockerer Geldpolitik, starkem Export und einem schwachen Yen die Aktienmärkte unterstützen. „In China konzentrieren wir uns weiterhin auf die heimischen Technology­Titanen. Und strukturelle Reformen bei staatseigenen Unternehmen könnten die Stahl­ und Kohleindustrie beflügeln.“

Rob Sharps verweist zudem darauf, dass sich andere Schwellenländer wie Brasilien und Russland stabilisiert haben. Indien sei hingegen im Jahr 2017 eine negative Überraschung gewesen. So sorgten dort die Geldentwertung für schlechte Stimmung. Die Lage in der Türkei sowie in einigen Mittel­ und osteuropäischen Staaten lasse zum Teil ebenfalls zu wünschen übrig. „Diese Probleme sind jedoch aus unserer Sicht nicht signifikant genug, um daraus relevante Systemrisiken abzuleiten“, resümiert Sharps.

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