Marktkommentar von BNY Mellon Investment Management

Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch, trotz sinkender Subventionen und trotz stockender Klimaverhandlungen. Gründe sind die wachsende Wirtschaftlichkeit dieser Energiequellen, Effizienzsteigerungen und die Aufholjagd der Schwellenländer, sagt Paul Flood, Multi­Asset Income Portfoliomanager bei Newton Investment Management
(BNY Mellon Investment Management). Fast zwei Drittel der Netto­ Stromerzeugungskapazitäten, die 2016 weltweit neu geschaffen wurden, nutzen erneuerbare Energiequellen. Dass es sich dabei nicht um einen Einmal­Effekt handeln
dürfte, zeigen Schätzungen von Bloomberg New Energy Finance (BNEF). Danach werden bis 2040 voraussichtlich mehr als 10 Billionen US­Dollar in die Entwicklung neuer Stromerzeugungstechnik investiert werden – und davon sollen bis zu drei Viertel auf erneuerbare Energieträger entfallen.

Eine Industrie im Reifeprozess

„Diese Wachstumszahlen verblüffen in einer Zeit, in der in vielen Ländern die Förderung für erneuerbare Energien zurückgefahren wird“, so Flood. In manchen Ländern gingen sinkende Subventionen sogar mit einer generellen Abwendung vom Konzept des Klimaschutzes einher, etwa in den USA. Doch diese Entwicklungen dürften wenig Einfluss nehmen, meint der Experte: „Die Massenproduktion von Anlagen hat erneuerbare Energien radikal verbilligt. Die Preise für Photovoltaik­Module sind seit 1990 um 90 Prozent gefallen.“ Die kräftigsten Treiber des weiteren Ausbaus der Kapazitäten werden auf globaler Ebene die Schwellenländer sein, allein schon wegen ihres immensen Bedarfs, mutmaßt Paul Flood: „China ist bereits heute der weltweit größte Investor in erneuerbare Energien und hat sich das Ziel gesetzt, eine führende Rolle in der Technologie einzunehmen. Indien hat zugesagt, bis 2018 der gesamten Bevölkerung Zugang zu elektrischer Energie zu verschaffen.“ Derzeit seien zwar nur 30 Prozent aller indischen Haushalte an das Stromnetz angeschlossen, so dass die Einhaltung des Zieljahres 2018 unwahrscheinlich erscheine – doch in jedem Fall würden erneuerbare Energien, insbesondere Solarenergie, bei der Aufholjagd eine entscheidende Rolle spielen.

Günstige Bewertung

„Investments in erneuerbare Energien sind attraktiv wegen ihres stabilen Cashflows, ihrer geringen Konjunktursensitivität und ihrer Inflationsbindung“, sagt Thilo Wolf, der das Deutschlandgeschäft von BNY Mellon IM leitet. Insbesondere langfristig orientierte Investoren schätzten diese Eigenschaften, die freilich verloren gehen könnten, wenn erneuerbare Energien in Zukunft aufgrund sinkender Subventionen mehr und mehr der Volatilität des Strommarkts ausgesetzt seien. Allerdings erwartet Wolf für die Strompreise auch in Zukunft weniger Volatilität als in anderen Anlageklassen, so dass Investitionen in erneuerbare Energien nach wie vor einen stabilen Eindruck machen: „Wir beobachten eine wachsende Zahl sogenannter „Abnehmer­Verträge“, in denen große Unternehmen langfristige Bindungen mit Versorgern eingehen, um so ihre Verpflichtungen zur Nutzung erneuerbarer Energien zu erfüllen. Der vereinbarte Strompreis ist damit auf lange Zeit garantiert, so dass Investments in erneuerbare Energien aktuell günstig bewertet erscheinen.“

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