Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region West 1. Quartal 2020

 

Keine Spur von Corona bei den Wohnimmobilienpreisen. Die Märkte in den Metropolregionen Dortmund, Düsseldorf und Köln zeigen sich vom Virus weitestgehend unbeeindruckt: Überall steigen die Preise für Wohnungen und Häuser im ersten Quartal 2020 mit Raten zwischen zwei und vier Prozent weiter an.

Dortmund: Corona infiziert den Immobilienmarkt nicht

Auf dem Dortmunder Immobilienmarkt ist von Corona nichts zu spüren – zumindest, was die Preise angeht: „Ich sehe keinen Preisrückgang, die Situation in und um Dortmund ist unverändert“, so Thomas Przytulla, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein. „Nach wie vor werden relativ hohe Summen aufgerufen und auch bezahlt. Und gerade Häuser, die eine einfache Ausstattung oder einen starken Modernisierungsbedarf haben, sind immer noch überteuert.“ Auch in Bezug auf Finanzierungen stellt Thomas Przytulla nur sehr geringe Auswirkungen der Corona-Krise fest. „Vereinzelt wird der geplante Kauf einer Immobilie wegen Kurzarbeit verschoben und Banken sind an der einen oder anderen Stelle restriktiver geworden. Aber unterm Strich bleiben die Bedingungen für diejenigen, die jetzt eine Wohnung oder ein Haus finanzieren wollen, günstig.“ Das gelte auch für Anschlussfinanzierungen: Weil die Zinsen sich coronabedingt zurzeit stärker bewegen als vor Ausbruch der Pandemie, sicherten sich viele Besitzer die jetzigen Konditionen für die Folgefinanzierung, zum Teil auch über Forward-Darlehen.

Auch die Indexwerte für das erste Quartal zeigen eine weitere Preissteigerung: Häuser kosten 3,66 Prozent mehr als im vorigen Quartal, Wohnungen 3,22 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal beträgt die Teuerungsrate damit gut 11 Prozent (Häuser) bzw. 5,6 Prozent (Wohnungen).

Düsseldorf: Dynamik leicht gebremst

In und um Düsseldorf steigen die Preise mit leicht gedrosseltem Tempo, aber sie steigen: um knapp drei Prozent bei Häusern und rund zwei Prozent bei Wohnungen. Um sich den Wunsch nach den eigenen vier Wänden zu erfüllen, greifen Käufer und Bauherren am Rhein seit jeher tiefer in die Tasche als in Dortmund. Für Häuser zahlen sie im ersten Quartal im Durchschnitt einen Quadratmeterpreis von fast 2.800 Euro – rund 400 Euro mehr als in der westfälischen Nachbarmetropole. Wohnungen lassen sich Düsseldorfer 3.329 €/qm kosten, 1.500 €/qm mehr als Dortmunder.

Köln: Wohnungen stark nachgefragt, Rekordpreis für Haus

Im Quartalsvergleich verzeichnen Eigentumswohnungen in der Region Köln-Bonn die stärksten Preissteigerungen der drei westlichen Metropolregionen: sie verteuern sich um 4,36 Prozent. Der Index für Häuser geht um 2,34 Prozent nach oben. Die Entwicklung im Jahresvergleich fällt noch deutlicher aus: Beide Immobilienarten kosten über 11 Prozent mehr als Anfang 2019.

Zwar steigt der Medianpreis – also der gemittelte tatsächlich gezahlt Preis – für Häuser in der Domstadt nur geringfügig an (plus 42 €/qm auf 2.667 €/qm), aber ein Wohnhaus in zentraler Lage erzielt mit 14.000 €/qm einen neuen Rekord. Die teuerste Wohnung wechselte für 8.570 €/qm ihren Besitzer. Im Schnitt zahlen Wohnungskäufer in Köln 100 Euro mehr pro Quadratmeter als Ende 2019: 3.297 €/qm.

Dresden: leichte Preisnachlässe bei neuen Objekten

Auch in der Dresdner Region zeichnet sich im ersten Quartal kein Einbruch ab: Wohnungen kosten 1,22 Prozent mehr als im Vorquartal – damit verlangsamt sich der Preisanstieg etwas gegenüber Ende letzten Jahres. Die Hauspreise steigen hier um 2,26 Prozent. Der Index, der die Teuerung seit dem Basiswert null im Jahr 2007 bezeichnet, liegt somit weiterhin über dem Hauspreisindex von Hannover.

Sebastian Mosch, Spezialist für Baufinanzierung in Dresden, geht von weiterhin stabilen Preisen aus, sieht allerdings schon erste Zugeständnisse von Verkäufern: Besonders beim Erstverkauf von neuen Wohnungen gehen Anbieter vom ursprünglichen Preis etwas runter. Einige Marktteilnehmer wollen ihre Objekte jetzt schnell verkaufen und sie treffen auf zögernde Kunden. Das führt dazu, dass sie sie wieder aktiv vermarkten müssen, anstatt sie wie zuletzt zum unverhandelbaren Preis zu verteilen. Mittelfristig glaube ich, dass die Immobilienpreise leicht nachgeben werden – im Erstmarkt etwas stärker als beim Bestand – und dass sich der Markt von dem niedrigeren Niveau nach der Corona-Krise wieder nach oben entwickeln wird.“

 

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