Der niederländische Payment-Konzern Adyen will seinen angeschlagenen deutschen Konkurrenten Wirecard nicht übernehmen.

 

“Wir machen keine Zukäufe”, teilte das Unternehmen auf Nachfrage von ‘Finance Forward’ und ‘Capital.de’ mit. Pieter van der Does, Chef des niederländischen Zahlungsdienstleisters, hatte bereits in der Vergangenheit betont, sein Unternehmen wolle nicht über Fusionen wachsen.

An dieser Strategie hält der Zahlungsdienstleister trotz der außergewöhnlichen Lage fest: Wirecard steckt in seiner größten Krise und hat am Donnerstagvormittag Insolvenz angemeldet. Der Skandal dreht sich um Bilanzmanipulationen im Milliardenbereich. “Für Wirecard ist die Insolvenzanmeldung eine Chance, die gesunden Unternehmensteile noch zu verkaufen”, betont Payment-Experte Marcus Mosen. Nun spekuliert die Branche, ob Unternehmensteile des Dax-Konzerns übernommen werden könnten und wenn ja, von wem. Weitere Konkurrenten sind beispielsweise Worldline oder Ingenico.

Adyen ist mit einer Börsenbewertung von etwa 40 Milliarden Euro einer der wichtigsten Zahlungsdienstleister der Welt. Auch große Kunden von Wirecard könnten jetzt zur Konkurrenz abwandern, dazu zählen beispielsweise die Supermarktkette Aldi. “Wir sprechen immer mit den Händlern”, teilt Adyen mit. Die Wirecard-Krise gebe nun erst recht “Anstoß zu weiteren Gesprächen” mit potenziellen Kunden.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Capital Redaktion, G+J Business Channel GmbH, Eupener Straße 70, ­50933 Köln, Tel.: 0221/4908 00, Fax: 0221/5342 563, www.capital.de