In der Koalition ist ein Streit über das Rentenpaket II entbrannt. Die Versicherer befürchten, dass dabei die Reformen der betrieblichen und der privaten Altersvorsorge als Faustpfand benutzt werden könnten.

Die Versicherer warnen vor einem Scheitern der Rentenreformen und appellieren an die Bundesregierung, den Streit über die gesetzliche Rente nicht zur Blockade anderer Reformvorhaben zu missbrauchen. „Das Rentenpaket II darf nicht zum Faustpfand für die Reform der betrieblichen und privaten Vorsorge werden“, mahnt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Versicherer erwarten, dass die Koalition die Betriebsrentenreform und die lange angekündigte Überarbeitung der privaten Altersvorsorge vorantreibt – ungeachtet der konkreten Ausgestaltung des Rentenpakets II.

„Am Ausbau der kapitalgedeckten Zusatzvorsorge führt kein Weg vorbei“, betont Asmussen. Denn für die meisten Menschen reicht die gesetzliche Rente schon heute nicht aus, um ihren Lebensstandard im Alter zu sichern. „Maßnahmen, um die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung zu erhöhen, sind losgelöst von der Frage, wann die Menschen künftig in Rente gehen können“, so Asmussen.

Auch die geförderte private Altersvorsorge braucht nach mehr als 20 Jahren ohne Änderungen dringend neue Impulse. „Die Vorarbeit der Fokusgruppe darf nicht versanden, sondern sollte noch in dieser Legislaturperiode in eine Reform münden“, fordert Asmussen. Die Versicherer setzten sich dabei für den Erhalt lebenslanger Leistungen und Mindestgarantien ein. „Beides sind Kernelemente der Alterssicherung – und sollen es auch bleiben.“

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