YouGov erstellt eine neue Bankkunden-Typologie, die zeigt, wie Kunden von Banken im Jahr 2020 in einer digitalisierten Welt aussehen

 

Der Bankensektor befindet sich durch die fortschreitende Digitalisierung im stetigen Wandel. Fintechs, Direktbanken, kontaktloses Bezahlen und mobiles Banking spielen für die Verbraucher eine immer größer werdende Rolle. Bankkunden sind digitaler und experimentierfreudiger als noch vor fünf Jahren. Um diesen Änderungen gerecht zu werden, hat das internationale Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov mithilfe des Zielgruppensegmentierungstools YouGov Profiles eine neue Typologie von Bankkunden gebildet. Diese Analyse der Bankkunden-Typen in 2020 basiert auf den Einstellungen und dem Verhalten der Befragten in Bezug auf Banking und Digital-Affinität.

Von „Digitalen Finanzexperten“ hin zu „Argwöhnischen Offlinern“ – die sechs Bankkunden-Typen

Die größte Gruppe interhalb der Bankkunden-Typologie bilden die „Digitalen Finanzexperten“ mit 21 Prozent. Es folgen die „Ängstlichen Onliner“ (20 Prozent), die „Sorglosen Konsumfreudigen“ (18 Prozent) und die „Traditionellen Finanzexperten“ (17 Prozent). Knapp jeder siebte Bankkunde (15 Prozent) kann als „Argwöhnischer Offliner“ bezeichnet werden, und 9 Prozent lassen sich den „Digitalen Enthusiasten“ zuordnen.

Wo die „Sorglosen Konsumfreudigen“ zwar kreditaffin sind, aber in darüberhinausgehenden Finanzangelegenheiten eher unsicher, bezeichnen sich die „Digitalen „Finanzexperten“ als sachkundig und sind sehr anlagebereit. Sie nehmen neue (digitale) Technologien an und nutzen die Möglichketen des Internets intensiv. Die „Traditionellen Finanzexperten“ hingegen haben eine geringe Digital-Affinität, sind zuversichtlich für die finanzielle Zukunft, und verbleiben in klassisch konservativen Anlagestrategien. Die „Argwöhnischen Offliner“ haben ein geringes Vertrauen in den Bankensektor, sind daher bei Investments eher unsicher und haben eine geringe Digital-Affinität. Die Finanzexpertise der „Ängstlichen Onliner“ ist eher überschaubar. Sie nutzen gerne neue Technologien, lassen dabei jedoch den „Digitalen Enthusiasten“ den Vortritt.

Die „Digitalen Enthusiasten“ sind die Early Adopter der Bankkunden

Eine für Banken besonders attraktive Zielgruppe sind die „Digitalen Enthusiasten“. Sie sind die Early Adopter unter den Bankkunden, intensive Internetnutzer, finanziell zuversichtlich und gut aufgestellt – 42 Prozent dieses Segments haben ein Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.000 Euro. Die Gruppe zeigt eine höhere Risikobereitschaft bei Investitionen und ist an Gewinnen und Rendite interessiert. So sind fast drei Viertel (73 Prozent) der „Digitalen Enthusiasten“ im Besitz von Geldanlageprodukten. Auch haben 72 Prozent des neuen Segments Wohneigentum.

„Um in diesem dynamischen Prozess eigene und potentielle Kunden nicht zu verlieren, müssen Finanzinstitute kontinuierlich die Wünsche und Ansprüche ihrer Zielgruppen im Auge behalten“, so Sven Runge, Senior Consultant Custom Research bei YouGov. „Wir sehen die Veränderung des Nutzungsverhaltens auf unterschiedlichen Ebenen. Dies stellt neue Herausforderungen an die Marketeers: Nur durch Marketingentscheidungen, die nach stets aktuellen Insights getroffen werden, können die relevanten Aspekte identifiziert werden, um mit klaren Markenbotschaften, Produkten und Services zu überzeugen sowie Werbung effektiv in die relevanten Kanäle zu leiten.“

 

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Mehr als jeder Zweite hat mittlerweile auch ein Konto bei einer Direktbank

 

Steigende Kosten, Unzufriedenheit mit den Leistungen: Immer mehr Menschen sind von ihrer Bank enttäuscht und denken über einen Wechsel nach (36,4 Prozent; 2017: 33,8 Prozent). Beinahe jeder zweite Kontoinhaber (44,3 Prozent) zwischen 18 und 69 Jahren ist damit aktuell wechselbereit oder hat 2019 seine Bank gewechselt (7,9 Prozent). Das zeigt die jüngste bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung im Auftrag der norisbank.

Die Beliebtheit von Direktbanken ist ungebrochen: Drei Viertel der befragten Konsumenten (74,7 Prozent), die 2019 die Bank gewechselt haben, entschieden sich demnach für eine Direktbank (2017: 67,3 Prozent). 41,8 Prozent von ihnen hatten bislang lediglich ein Konto bei einer Filialbank. Die Konsequenz: Mittlerweile sind insgesamt mehr als die Hälfte der befragten Deutschen (53,3 Prozent) auch bei einer Direktbank Kunde. Weitere 21,9 Prozent der Befragten können sich vorstellen, zu einer Direktbank zu wechseln.

Als wichtigsten Grund für den Wechsel nannte mehr als jeder Dritte (39,2 Prozent) die Kosten für Bankdienstleistungen wie Kontoführung und Geldabheben, gefolgt von Unzufriedenheit mit den Leistungen ihrer Bank (35,4 Prozent).

norisbank steht weiterhin zum kostenlosen Girokonto

“Online Services und Online Shopping bestimmen inzwischen unseren Alltag – unabhängig ob jung oder alt. Ein in erster Linie online geführtes, kostenloses Konto in Verbindung mit den 24/7-Services vieler Direktbanken ist für immer mehr Bankkunden eine überzeugende Alternative zur klassischen Bank geworden”, ist sich Maik Wennrich, Leiter Produktmanagement der norisbank, sicher. “Denn seine Bankgeschäfte kostengünstig und bequem rund um die Uhr online, unabhängig vom Ort, zu erledigen, wird dem wachsenden Anspruch der Menschen an Flexibilität und Komfort von jederzeit verfügbaren Dienstleistungen gerecht.”

Die norisbank bietet als vielfach ausgezeichnete Direktbank – in 2019 sogar zweifach zur besten Direktbank Deutschlands gekürt – nicht nur eine hervorragende Produkt- und Servicequalität, sondern auch innovative und komfortable Banking-Services von namhaften Partnern, wie beispielsweise seit 2019 Apple Pay. Während viele Banken ihre Gebühren erhöhen und zum Teil sogar Leistungen reduzieren, baut die norisbank aktuell und perspektivisch ihr Leistungsangebot aus und steht trotzdem weiterhin zum kostenlosen Girokonto sowie zur Kreditkarte ohne Jahresgebühr.

“Mit unserem kostenlosen Top-Girokonto stehen wir unseren Kunden nicht nur an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr zur Verfügung, sondern bieten ihnen viele attraktive Leistungen wie zum Beispiel eine der modernsten Banking-Apps, bei der Cash Group innerhalb Deutschlands und auf Wunsch auch weltweit kostenlose Bargeldauszahlungen sowie mit der Mastercard Kreditkarte die momentan beste Kreditkarte ohne Jahresgebühr”, hebt Maik Wennrich hervor.

Den “inneren Schweinehund” überwinden

Eine große Zahl an Bankkunden wagt trotz Unzufriedenheit und steigender Gebühren bei ihrer aktuellen Bank häufig den Wechsel nicht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Für manche ist die persönliche Betreuung vor Ort bei einer Filialbank wichtig. Andere scheuen die Begleiterscheinungen eines Wechsels. Die Befragten, die 2019 zwar an einen Wechsel gedacht, den Schritt aber nicht vollzogen haben (36,4 Prozent), schrecken häufig vor dem damit verbundenen Aufwand zurück. Das gab mehr als ein Drittel der Befragten (35,6 Prozent) trotz des üblicherweise angebotenen Kontoumzugsservices an. Jeder Dritte (35,1 Prozent) gab als Grund für den letztlich unterlassenen Wechsel an, keine Zeit gehabt zu haben.

Die norisbank reagiert auf diese Erkenntnis und macht es Interessierten noch attraktiver, zu wechseln. Neben einem sehr komfortablen Kontoumzugsservice gibt es derzeit ein besonderes Angebot: “Wer jetzt bis 31. März 2020 ein kostenloses Top-Girokonto bei der norisbank eröffnet, profitiert nicht nur von der Testsieger-Qualität und der Gebühren-Ersparnis, sondern zusätzlich von einer 100 Euro Prämie bei Nutzung des Kontoumzugsservices der norisbank”, spornt Maik Wennrich deshalb alle Unentschlossenen und Wechselbereiten zum Jahresauftakt an.

 

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58 Prozent der Bankentscheider in Deutschland sehen den Zenit der Regulierung überschritten, ergibt die Studie “Branchenkompass Banking” von Sopra Steria. Befeuert durch internationale Entwicklungen, mehren sich die Hoffnungen, dass sich regulierende Maßnahmen nicht ausweiten, sondern stärker auf das Einzelinstitut zugeschnitten sind.

 

Vor allem MiFID II, Basel IV und eine Reihe von Verbraucherschutzvorschriften sind aus Sicht der Banken derart einschneidend für die aktuellen Geschäftsmodelle, dass sich die befragten Manager neue, noch strengere Regeln kaum vorstellen können. Speziell kleine Institute leiden unter den aus ihrer Sicht harten Vorschriften und reklamieren mehr Ausnahmen bei Basel IV für sich. Der Bundesverband deutscher Banken hatte zudem 2019 in einer Studie festgestellt, dass das risikoarme deutsche Baufinanzierungsgeschäft durch die Bestimmungen benachteiligt werde. Dazu kommen Aussagen des französischen Finanzministers, die Kapitalbelastungen der französischen Banken im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit zu verringern. All das befeuert die Deregulierungshoffnungen der Banken auch in anderen Ländern. Dass es allerdings in absehbarer Zeit tatsächlich zu Deregulierungsmaßnahmen in Europa kommen wird, ist mehr als fraglich. Valdis Dombrovskis, Chef der Finanzmarktregulierung der EU, ist entschlossen, die 2017 beschlossenen Basel-III-Reformen konsequent durchzuführen.

Zudem führen neue Geschäftsmodelle von Banken häufig zu mehr oder anderen Regulierungsvorschriften und nicht zu Deregulierung: Aufgrund des hohen Kostendrucks lagern Finanzinstitute in Deutschland verstärkt Leistungen aus, die nicht zu ihrem Kerngeschäftsfeld gehören. Hier kommen Partnerunternehmen und Fintechs ins Spiel. Jedes dritte Institut möchte insbesondere IT-Dienstleistungen in großem Umfang an externe Anbieter übertragen, so die Studie.

Die Folge: Organisatorische Verflechtungen werden immer komplexer. Die Auslagerungsverhältnisse rücken damit stärker in den Fokus der Bankenaufsicht. Seit Oktober 2019 gelten die EBA Outsourcing Guidelines für systemrelevante Institute. Demnach müssen alle Auslagerungen beziehungsweise Fremdbezüge den detaillierteren Anforderungen genügen. So ist beispielsweise ein Auslagerungsregister zu führen. Oftmals fehlt genau dieser umfassende Blick des Managements auf sämtliche Auslagerungen und die damit einhergehenden Schwachstellen und Risikopotenziale. Besondere Anforderungen gelten zudem für die Auslagerung von kritischen oder wichtigen Funktionen, beispielsweise die Auslagerung der Meldewesen-Funktion oder der Betrieb geschäftsrelevanter Banksoftware von externen Dienstleistern.

Mit intelligenter Industrialisierung die Regulierung meistern

“Statt auf Deregulierung zu hoffen, kommt es für die Banken 2020 und in den Folgejahren darauf an, ihre internen Regelwerke (Governance-Rahmen) effizient und auf ihre jeweiligen Geschäftsmodelle sowie die Aufbau- und Ablauforganisation auszurichten”, sagt Dr. Ingo Schäl, Experte für Bankenregulierung bei Sopra Steria. Dazu gehört beispielsweise ein bis auf das Einzelgeschäft heruntergebrochener Datenhaushalt für flexible und wechselnde Reporting-Anforderungen. Zudem sollten Institute Prozesse und IT so gestalten, dass die Institute nicht bei jeder neuen Regulierungsvorschrift einen komplett neuen Rahmen schaffen müssen.

Darüber hinaus schöpfen viele Banken moderne Werkzeuge beim Ausbau ihrer Governance nicht aus. Dazu zählt beispielsweise die stärkere Automatisierung von Abläufen, um aus Regulierungsvorschriften und Konsultationspapieren schneller Maßnahmen abzuleiten und den Governance-Rahmen samt schriftlich fixierter Ordnung mit weniger Aufwand anzupassen. Ein weiterer Schritt ist die Zentralisierung und mögliche Auslagerung von Tätigkeiten im Standard-Risikomanagement und Reporting. “Durch IT-unterstützte Regulatory Intelligence können Governance-Kosten von Banken signifikant eingespart, festgestellte Lücken dem Management transparent dargestellt und die Umsetzung der Vorgaben für die Aufsicht systematisch aufbereitet werden. Banken vermeiden damit überflüssige Maßnahmen und nutzen ihre Budgets deutlich besser”, so Dr. Ingo Schäl.

Mehr Standardisierung und Industrialisierung ist auch beim Regulierungsthema Datenschutz und Informationssicherheit gefragt. Die Transformationsprojekte zur Datenschutzgrundverordnung sind bei den meisten Instituten abgeschlossen. Jetzt gilt es, das erreichte Datenschutzniveau mittels eines Datenschutzmanagementsystems (DSMS) zu erhalten – und vor allem, den Datenschutz mit geeigneten Tools und Standardisierung so effizient wie möglich zu gestalten.

 

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Aufgrund von Divergenzen zwischen langfristiger Vision und kurzfristiger Leistung befindet sich die Finanzdienstleistungsbranche auf Kollisionskurs. Das zeigen die Ergebnisse des diesjährigen State of Financial Services Report der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman.

 

Finanzdienstleister versuchen das Unternehmen der Zukunft aufzubauen. Ihre mangelnden Fortschritte schüren jedoch die Skepsis der Anleger wie der State of Financial Services Report von Oliver Wyman zeigt. Gerade einmal 25 Prozent der Anleger ist laut Report zuversichtlich, dass die Digitalisierungsstrategien der Unternehmen von Erfolg gekrönt sein werden. Weniger als 1 Prozent der Befragten ist der Ansicht, dass die Pläne klar formuliert und glaubwürdig sind.

“Die Notwendigkeit zu investieren und sich zukunftsfähig aufzustellen, ist da. Das Zeitfenster für die Umsetzung wird jedoch immer enger”, sagt Tobias Würgler, Leiter der Financial Services Practice von Oliver Wyman in der Schweiz. “Obwohl in einigen Bereichen ein Durchbruch erzielt wurde, ist unter dem Strich bislang noch keine positive Wirkung erkennbar.”

Kluft zwischen Anlegern und Unternehmen

Dem Report zufolge investieren Finanzdienstleistungsunternehmen im Jahr durchschnittlich fünf Prozent ihres Umsatzes in den Wandel. Die Anleger können nach eigenem Bekunden jedoch nicht nachvollziehen, in was die Unternehmen genau investieren und aus welchen Gründen. Was der Wandel beinhaltet oder wohin die Reise letztlich gehen soll, erschliesst sich ihnen nicht. Es fehlt den Anlegern an aussagekräftigen Kennzahlen zur Beurteilung der Fortschritte. Ausserdem haben sie Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis hoher Investitionen in neue Technologien.

Die Divergenz zwischen ambitionierten teuren Transformationsprogrammen und dem daraus resultierenden wirtschaftlichen Nutzen macht es für Anleger schwer nachzuvollziehen, was Investitionen in digitale Lösungen tatsächlich bewirken. 98 Prozent der europäischen Banken erwähnten das Wort “digital” in ihrer externen Kommunikation, in den Research-Berichten der Analysten wurde der Begriff indes nur bei 27 Prozent der Banken genannt.

Die Zeit drängt

Diese Entfremdung fällt zusammen mit einem Auseinanderdriften zwischen wachstumsstarken BigTechs bzw. FinTechs und dem Finanzdienstleistungssektor. Seit 2010 befindet sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei FinTech-Unternehmen kontinuierlich im Aufwind, sodass die Werte inzwischen mindestens dem Doppelten des KGV von Finanzdienstleistern entsprechen. Bei Banken ist das KGV von 14 auf 11 gesunken, bei Versicherungstiteln wird die Lücke noch grösser. An reifen Märkten hat das niedrige Zinsniveau bereits zu zyklisch bedingten Umsatzrückgängen geführt, die weitreichendere Folgen haben als jede digitale Störung. Nach Schätzungen von Oliver Wyman sind 75 Prozent des Wertverfalls im europäischen Bankensektor auf makroökonomische Faktoren und die Regulierung zurückzuführen und lediglich 25 Prozent auf FinTechs und neue Wettbewerber am Markt.

Vor dem Hintergrund geringen Umsatzwachstums und zunehmend schlechter makroökonomischer Rahmenbedingungen besteht angesichts des wachsenden Wettbewerbsdrucks aus Richtung von FinTechs und Technologieunternehmen nach wie vor eine dringende Notwendigkeit, in Transformation zu investieren. Das Tempo, mit dem neue Finanzdienstleistungslösungen auf den Markt gebracht werden, nimmt zu. Entsprechend wächst auch die Bedrohung durch Technologieunternehmen eher, als dass sie nachlässt.

Ein weiterer Abschwung könnte schwerwiegende Auswirkungen auf die zur Verfügung stehenden Investitionsmittel haben. Die grossen Rezessionen und Finanzkrisen der letzten 30 Jahre sind bei Banken jedes Mal mit Umsatzverlusten innerhalb eines Jahres zwischen 10 und 50 Prozent einhergegangen, was weit über den 5 Prozent liegt, die durchschnittlich für Transformationsprogramme ausgegeben werden.

Wenn Vision und wirtschaftlicher Nutzen aufeinandertreffen

In der Finanzdienstleistungsbranche wird der Konflikt zwischen den beiden gegenläufigen Ansätzen Vision und wirtschaftlicher Nutzen immer ausgeprägter. Einige Unternehmen setzen verstärkt auf ihren visionären Ansatz und haben enorme Summen in Innovation und Transformationsprogramme investiert. Was die Gewinnseite anbelangt, bleiben die Ergebnisse jedoch in vielen Fällen hinter den Erwartungen zurück. Unternehmen mit schwerpunktmässiger Ausrichtung auf den wirtschaftlichen Nutzen haben unzählige kleine Veränderungen vorgenommen, die zwar für Aufmerksamkeit gesorgt, jedoch häufig kaum Wirkung gezeigt haben.

Um auf kurze und lange Sicht erfolgreich zu sein, werden Unternehmen auf eine Kombination aus Vision und wirtschaftlichen Nutzen setzen müssen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben die Unternehmen damit zu kämpfen, Investitionen in die Bereiche mit strategischer Priorität zu lenken. Stattdessen fliessen noch immer fast 50 Prozent der für die Transformation vorgesehenen Mittel in die Einhaltung obligatorischer regulatorischer Anforderungen. Der allzu lockere Führungsansatz bei der Umsetzung digitaler Programme wird nicht lange Bestand haben. An seine Stelle wird ein disziplinierterer, interventionistischer Ansatz treten.

Nach Ansicht von Oliver Wyman sind fünf Aspekte entscheidend, um Vision und wirtschaftlichen Nutzen in Einklang zu bringen:

1) Unternehmen müssen ein hohes Mass an Disziplin wahren und dürfen sich nicht dazu hinreissen lassen, in Copycat-Technologien zu investieren, die für manche, aber eben nicht für alle Unternehmen funktionieren

2) Sie müssen sich auf eine kleinere Anzahl an Initiativen mit guter Mittelausstattung konzentrieren

3) Es muss Klarheit bezüglich der von einem Investment in neue Technologie zu erwartenden Produktivitätssteigerungen herrschen

4) Die Tools zur Bewertung und Steuerung von Veränderungen müssen besser werden

5) Die externe Kommunikation muss verbessert werden, damit Anleger leichter nachvollziehen können, welche Faktoren die Entwicklung beeinflussen, und die Möglichkeit bekommen, die Fortschritte langfristiger Veränderungen zu verfolgen.

“Für den Erfolg eines Unternehmens wird die richtige Mischung aus Vision und wirtschaftlichem Nutzen entscheidend sein, doch viele Unternehmen werden hieran scheitern”, lautet das Fazit von Robert Buess, Bankenexperte und Partner bei Oliver Wyman in der Schweiz. “Jedes Unternehmen muss für sich das richtige bestimmen und sich auf eine Strategie für die Zukunft festlegen – und das möglichst unbeeindruckt von der wachsenden Bedrohung durch BigTechs, der Gefahr einer Rezession und der zunehmenden Ungeduld der Anleger.”

 

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Kostenlose ETF-Sparpläne jetzt von fünf Emittenten

 

ETFs werden bei den Kunden der Consorsbank immer beliebter – sowohl bei der Einmalanlage als auch im Rahmen eines Sparplans. So lagen die ETF-Nettomittelzuflüsse der Consorsbank 2019 bei rund 1,5 Milliarden Euro, eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund dieser Entwicklung stellt die Consorsbank ihren Kunden ab sofort noch mehr ETFs für den Kauf ganz ohne Gebühren zur Verfügung.

So können Kunden zusätzlich zahlreiche ETFs von Amundi ohne Gebühren im Rahmen eines Sparplans erwerben. Damit gibt es jetzt bei der Consorsbank kostenlose Sparpläne von fünf Emittenten. Neben Amundi sind dies BNP Paribas, db Xtrackers, iShares und Lyxor. Insgesamt sind damit rund 230 ETFs ohne Sparplangebühr im Angebot. In den kommenden Monaten soll dieses noch weiter ausgebaut werden.

Außerdem konnte die Consorsbank Amundi neben BNP Paribas und iShares als dritten Star Partner ETF gewinnen. Über dieses Partnerprogramm können Kunden 80 ETFs dieser Anbieter im Rahmen von Einmalanlagen ganz ohne Gebühr ordern.

 

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Knapp einstellige Zuwächse an den Aktienmärkten

 

Einen verhalten optimistischen Ausblick auf das Jahr 2020 gibt Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefstratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management von Berenberg. Vor allem werde die hohe politische Unsicherheit anhalten – nicht zuletzt mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahlen. Für das kommende Jahr rechnet Berenberg mit einem leichten Anziehen des weltweiten Wirtschaftswachstums. Bei Aktien rechnet Berenberg mit moderaten, einstelligen Zuwächsen, da diese mit dem sehr guten Jahr 2019 eine Konjunkturerholung bereits weitgehend eingepreist haben. Begrenztes Wachstum, geringe Inflation, niedrige Zentralbankzinsen und erneute Anleihekäufe durch die EZB limitieren den Anstieg von Anleiherenditen. Den Dax sieht Berenberg Ende 2020 bei 13.900 Punkten, den S&P 500 bei 3.250 Zählern.

Nach Ansicht von Prof. Dr. Bernd Meyer¸ Chefstratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management von Berenberg, ist das Überraschungspoten-zial an den Aktienmärkten jedoch begrenzt: Die politischen Unsicherheiten werden bestehen bleiben, nicht zuletzt wegen der anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA. Zusätzliche Hilfe von den Zentralbanken und der Fiskalpolitik sei nicht zu erwarten. Bernd Meyer sagt: „Die Aktienbewertung, auf Basis der vom Konsensus erwarteten Gewinne für 2020, erscheint bereits ambitioniert und die Gewinnerwartungen dürften noch weiter reduziert werden. Uns scheint global bestenfalls ein Gewinnwachstum im mittleren einstelligen Bereich realistisch. Das bedeutet, der Zyklus geht weiter, aber der Aktienmarkt hat fundamental nur begrenztes Potenzial.“

Mit der Teileinigung im Handelsstreit und sich verbessernden Konjunkturdaten dürften Aktien aber unterstützt durch Zuflüsse bei Aktienanlagen und die typischerweise vorteilhafte Saisonalität zunächst weiter zulegen. Insbesondere europäische Aktien und Aktien aus den Schwellenländern dürften davon profitieren. Eine ausgeprägtere Übertreibung mit nachfolgender Korrektur sei gut vorstellbar. „Für Europa spricht neben der günstigeren Bewertung, dass die Märkte des Kontinents aufgrund der zyklischeren Indexzusammensetzung sich gewöhnlich besser als der Rest der Welt und besonders die USA entwickeln, wenn sich das globale Wachstum beschleunigt. Viele internationale Anleger haben nach der jahrelangen Underperformance zudem eine Europa-Untergewichtung, sodass auch die Positionierung der Marktteilnehmer Aufholpotenzial biete. „Den Euro Stoxx 50 erwarten wir zum Jahresende 2020 bei 3.850 Punkten. Außerhalb Europas mögen wir aufgrund der relativen Attraktivität oder des steigenden Wachstumsvorsprungs vor allem Schwellenländeraktien“, so Meyer.

Umfeld begrenzten Wachstums

Matthias Born, Head of Investments von Berenberg und Manager des Berenberg European Focus Fund, schaut ebenfalls zuversichtlich in das neue Jahr. „Unser Fokus auf qualitativ hochwertige Unternehmen, die über strukturelles Wachstum verfügen, sollte sich auch in den kommenden Jahren weiter auszah-len. Gerade in dem momentan eher schwächeren Wachstumsumfeld, lohnt es sich, der Blick auf, die deutlich stärker als der Durchschnitt wachsen können. Davon gibt es in Europa  mehr als viele denken. Europa ist nicht nur führend bei der Digitalisierung in der Industrie, auch in Bereichen wie der Medizintech-nik sowie der Spezialchemie haben wir führende globale Player. Im Segment der Konsum- und Luxusgüter gibt es viele europäische Marken, die weltweit den Ton angeben und vom Wachstum der Mittelschicht in China profitieren.  Darüber hinaus sollten auch einige europäische Halbleiterzulieferer von Chinas technologischer Weiterentwicklung profitieren. Der steigende Bedarf an KI-Anwendungen und Automatisierung fördert hier zudem das strukturelle Wachstum.“ Wichtig sei es, über alle Unternehmensgrößen hinweg, nach Chancen zu suchen. Daher würde auch im nächsten Jahr ein signifikanter Teil des Portfolios in Hidden Champions investiert werden. Diese sind zwar oftmals unbekannter als die US-Technologieriesen, weisen aber eine mindestens genauso hohe Wachstumsdynamik auf.

Im Zentrum der politischen Unsicherheiten stehe die Präsidentschaftswahl in den USA am 3. November, so Meyer. Schon die im Februar beginnenden Vorwahlen der US-Demokraten dürften die Märkte bewegen. Bei einem eher links stehenden demokratischen Kandidaten könnten die Märkte im Fall eines Wahlsiegs der Demokraten ein Zurückdrehen der Steuerreform von Präsident Trump befürch-ten. Ein demokratischer Präsident mit einer demokratischen Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus ist aber unwahrscheinlich. Dies ist laut Meyer zu-mindest für die Aktienmärkte gut. Denn eine Analyse der Entwicklung seit 1928 zeige, dass sich Aktien in den sechs Monaten nach der Wahl im Fall eines solchen „vereinigten“ Kongresses deutlich schwächer entwickelt haben als im Fall eines „gespaltenen“ Kongresses. Wenn das Korrektiv durch eines der Häuser fehlt, neigen die Präsidenten wohl zu extremeren Entscheidungen. Ansonsten unterscheidet sich die Aktienmarktentwicklung in Wahljahren im Durchschnitt nicht von jener in Jahren ohne Wahl. Es fällt lediglich auf, dass im Falle eines amtierenden republikanischen Präsidenten, der Aktienmarkt in den sechs Monaten vor der Wahl im Schnitt nur seitwärts tendierte –  ein Bild, dass Meyer auch für 2020 nicht als abwegig erachtet.

Auf Konjunkturseite erwartet Berenberg 2020 ein leichtes Anziehen des globa-len Wachstums, allerdings seien kaum Gründe für einen Boom zu erkennen. Eine Abschwächung des Wachstums im Vergleich zum laufenden Jahr sieht Berenberg in den USA, China und Japan, wohingegen etwa Europa und Lateinamerika etwas stärker zulegen dürften als 2019. Im Jahr 2019 hätten die Geldpolitik und die positive Marktentwicklung für deutlich verbesserte finanzielle Rahmenbedingungen gesorgt. Dies werde auch 2020 die Wirtschaft stützen. Konjunkturelle Frühindikatoren bestätigten aktuell dieses Bild. Die Erholung dürfte aber nur moderat ausfallen. Die politischen Unsicherheiten blieben hoch und auch die nur begrenzten Stimulierungsmaßnahmen in China würden global weniger helfen als in vorangegangenen Zyklen. Zudem sei das Potential für zusätzliche geldpolitische Impulse begrenzt und auch fiskalpolitisch sei kein großer Wurf zu erwarten. Die Leitzinsen in Europa (0 Prozent) und den USA (1,5 – 1,75 Prozent) dürften dementsprechend auf Jahressicht auf dem derzeitigen Niveau verbleiben. Allerdings sei sowohl in den USA (2,2 Prozent) als auch in den Euro-Zone (Bundesanleihen: 0,30 Prozent) mit einem moderaten Anstieg der Renditen bis zum Jahresende zu rechnen.

Auf Devisenseite erwartet Berenberg, dass der Dollar zu Jahresbeginn unter leichten Druck geraten und der Euro moderat zulegen dürfte, da sich die Risiken – Handelskonflikt und Brexit – zurückbilden und die Konjunktur in Europa wieder Fuß fassen dürfte. Charttechnisch verlaufe der Wechselkurs Euro/US-Dollar seit Mai 2018 abgesehen von einer ganz kurzen Unterbrechung knapp unter der 200-Tage-Linie. Wenn der Wechselkurs die 200-Tage-Linie nach oben durchbricht, könnte dies jedoch das lang erwartete Signal für eine Trendwende am Devisenmarkt sein. Von der EZB werde es in den kommenden Monaten sehr wahrscheinlich keine weiteren expansiven Maßnahmen mehr geben, sodass der Euro alle den Kurs schwächenden Impulse bereits verarbeitet habe. Die amerikanische Notenbank Fed wird nach Berenberg-Schätzung vorerst pausieren und ihre Geldpolitik datenorientiert gestalten. Zum Jahresende 2020 sieht Berenberg den Euro-Dollar-Kurs bei 1,15 Dollar.

Im Anleihebereich bevorzugt Berenberg in das Jahr hinein Kreditrisiken, d.h. Unternehmensanleihen oder Schwellenländeranleihen, gegenüber sicheren Staatsanleihen mit höherer Duration, da die Renditen sicherer Anleihen nach Ansicht der Berenberg-Experten vorerst noch etwas steigen dürften. Gold könnte von einem vorerst schwächeren US-Dollar profitieren und bleibt von den niedrigen Realzinsen unterstützt. Auch dürften die Zentralbanken von Schwellenländern wie Russland, China und Indien Kursverluste für Zukäufe nutzen, um ihre Reserven zu „de-dollarisieren“. So bleibe Gold vor allem als Absicherung gegenüber wirtschaftspolitischen Risiken auch 2020 ein attraktiver Diversifikator. Sollten sich die zunächst optimistischen Erwartungen am Aktienmarkt materialisieren, böten zudem Industriemetalle Aufholpotenzial, insbesondere Kupfer.

„Grundsätzlich gibt es auch weiterhin für Anleger mittel- bis langfristig keine wirkliche Alternative zur Aktienanlage“, betont Experte Born. Komme es neben dem geregelten Brexit zu einer zumindest vorübergehenden Entspannung im Handelsstreit und signalisierten die Konjunkturdaten zunehmend eine Erholung, dann hätten die Aktienmärkte zunächst noch etwas Potenzial, mit der Gefahr des Aufbaus einer deutlicheren Übertreibung. Danach, und insbesondere im Vorfeld der Wahlen in den USA, könnte es dann aber zu einer volatilen Seitwärtsbewegung kommen. Meyer betont: „Aktives Management, Selektivität und relative Positionen sollten in 2020 im Vordergrund stehen.“

 

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Unter 30-Jährige sind besonders zuversichtlich

 

Immer mehr Bundesbürger glauben daran, dass sich ihre Finanzen im kommenden Jahr vorteilhaft entwickeln werden, so eine aktuelle Vergleichsumfrage im Auftrag der Postbank. Insbesondere die Jungen sind bester Stimmung. Ist ihr Optimismus begründet?

Die Stimmung unter den Deutschen ist auffallend gut: Während 2018 schon jeder Zweite (52 Prozent) meinte, dass sich bei ihm Einkommen und Ersparnisse, Geldanlage und Ausgaben im kommenden Jahr positiv entwickeln würden, sind heute sogar zwei von drei Deutschen (64 Prozent) dieser Überzeugung. Nie waren mehr Menschen so zuversichtlich seit die Postbank diese Frage 2015 zum ersten Mal stellte; die Umfrage wird jährlich von Kantar Emnid umgesetzt. 18 Prozent der Befragten bewerten ihre Aussichten sogar als „sehr optimistisch“ – ein Plus von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Diese Ergebnisse überraschen, da Volkswirte der deutschen Wirtschaft einen Konjunkturabschwung attestieren. Dieser sei allerdings noch nicht für alle Menschen sichtbar, meint Dr. Marco Bargel von der Postbank. „Bisher befindet sich ausschließlich das verarbeitende Gewerbe in einer Rezession. In anderen Branchen wie dem Bau oder bei Dienstleistungen ist die wirtschaftliche Lage noch relativ gut. Auch verharrt die Arbeitslosigkeit in Deutschland immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Gleichzeitig steigen die Löhne weiter deutlich an, sodass viele Menschen eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation wahrnehmen.“ Zudem konnten sich Wertpapierbesitzer 2019 über die deutliche Erholung der Aktienmärkte freuen, so der Postbank Experte.

Junge auf der Sonnenseite

Laut Umfrage erwarten vor allem die jungen Deutschen rosige Zeiten: 87 Prozent der 16- bis 29-Jährigen blicken zuversichtlich auf ihre Finanzen in 2020, nur zehn Prozent hegen Bedenken. Dr. Marco Bargel erklärt: „Junge Menschen verfügen in der Regel noch nicht über ein hohes Geldvermögen. Die Auswirkungen anhaltend niedriger Zinsen machen sich bei dieser Altersgruppe daher noch nicht so bemerkbar. Gleichzeitig sind die Jobchancen für junge Menschen heute so gut wie schon lange nicht mehr.“ Ob sich Arbeitnehmer auch im kommenden Jahr glücklich schätzen können, ist voraussetzungsreich: „Je länger der Konjunkturabschwung in Deutschland anhält, desto größer ist die Gefahr, dass auch der Arbeitsmarkt in Mitleidenschaft gezogen wird. Damit würde sich auch die finanzielle Situation vieler Menschen verschlechtern“, gibt Dr. Marco Bargel zu Bedenken. Dies hänge vor allem von der weiteren Entwicklung politischer Risiken ab. „Bei einem harten Brexit oder einer erneuten Eskalation des Handelsstreits der USA kann die deutsche Wirtschaft schnell in eine Rezession abgleiten. Die Auswirkungen wären dann auch in finanzieller Hinsicht für viele Menschen spürbar.“ Der Wirtschaftsexperte zeigt sich jedoch auch zuversichtlich und rechnet für 2020 mit einem moderaten Wirtschaftswachstum. „In einem solchen Umfeld sollte die finanzielle Situation der privaten Haushalte in Deutschland stabil bleiben“, sagt Dr. Marco Bargel.

 

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Erfolgreiche Einführung von DLT-basiertem Betriebsmodell

 

Deutsche Börse and HQLAX haben erfolgreich ihre gemeinsam entwickelte DLT (Distributed Ledger Technology)-Lösung für den reibungslosen Austausch von Sicherheiten im Wertpapierleihemarkt eingeführt. Die Live-Transaktionen wurden von Commerzbank, Credit Suisse und UBS auf dem Eurex Repo F7-Handelssystem durchgeführt.

Im Rahmen dieser Transaktionen wurde das Eigentum an Wertpapierkörben mit deutschen Staatsanleihen und europäischen Unternehmensanleihen zwischen UBS und Commerzbank getauscht, die Verwahrung erfolgte über Clearstream Banking S.A.. Anschließend folgte ein Cross-Custodian-Swap zwischen UBS und Credit Suisse, bei dem das Eigentum an einem Korb von Sicherheiten mit Unternehmensanleihen bei Clearstream Banking S.A. und einem Wertpapierkorb deutscher Staatsanleihen bei Euroclear Bank ausgetauscht wurde, ohne dass Wertpapiere physisch zwischen den Depotstellen bewegt werden mussten. Stattdessen wurde der Eigentümerwechsel im digitalen Sicherheitenregister erfasst. Dieses Register ist eine von vier Ebenen des HQLAX-Betriebsmodells und baut auf der Corda Enterprise-Plattform, der kommerziellen Version der Blockchain-Plattform von R3, auf.

Der erfolgreiche Start der Plattform ist ein wichtiger Meilenstein für die Implementierung von DLT im Markt für Wertpapierleihe. „Der Go-Live der Plattform von HQLAX zeigt die Innovationskraft, die DLT bereits jetzt in der Finanzdienstleistungsbranche entfaltet“, so Jens Hachmeister, Head of New Markets bei der Deutschen Börse. „Er zeigt, wie neue Technologien erfolgreich mit vertrauenswürdigen Marktinfrastrukturen kombiniert werden können – und die positive Akzeptanz des Modells im Markt spricht für sich. Wir freuen uns, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit HQLAX weiter fortzusetzen.“

Die drei Pionierbanken Commerzbank, Credit Suisse und UBS arbeiten seit Beginn dieser Initiative zur digitalen Transformation mit HQLAX zusammen. „HQLAX ist in relativ kurzer Zeit bereits einen großen Schritt weitergekommen“, sagte Guido Stroemer, CEO von HQLAX. „Der Start unserer Produktionsplattform ist der Höhepunkt einer engen Zusammenarbeit, nicht nur mit unserem strategischen Partner Deutsche Börse, sondern auch mit R3 und mehreren globalen Banken, mit denen wir unsere Reise vor weniger als drei Jahren in einem R3-Labor begonnen haben. Von Anfang an war es unser Leitbild, Lösungen für spezifische Problemstellungen im Markt zu liefern, und so haben wir sehr eng mit einer Kerngruppe von Banken zusammengearbeitet, um ein vom Markt entworfenes Modell für den Markt zu entwickeln.“

„HQLAx bietet einen sehr spannenden Ansatz, um die Fragmentierung der Abwicklungs- und Clearingprozesse zu überwinden. Treasury-Abteilungen können damit ihre Sicherheitenpools effizienter verwalten, indem sie von einer erheblich beschleunigten Abwicklung profitieren und ressourcenintensive Verlagerungen von Sicherheiten vermeiden. Dies ist ein erster, aber wichtiger Schritt in Richtung eines neuen Ökosystems, in dem tokenisierte Assets in einer DLT-Umgebung gehandelt werden können“, so Peter Schmidt, Co-Head Repo Desk Treasury, Commerzbank AG.

Romain Dumas, Managing Director, Global Liquidity Group bei Credit Suisse, ergänzte: „Diese ersten Transaktionen sind ein wichtiger Schritt zur Erschließung des operativen Wertes, den wir in der Technologie sehen. Wir freuen uns, von Anfang an mit HQLAX zusammenzuarbeiten und diese Arbeit auch in Zukunft fortzuführen.“

Gareth Allen, verantwortlich für das UBS Treasury Assets Management, fügte hinzu: „Wir freuen uns, dazu beitragen zu können, DLT über die HQLAX -Plattform in der besicherten Finanzierung anzuwenden. Wir hoffen, dass solche innovativen Ideen dazu beitragen, dem Markt für besicherte Finanzierung mehr Liquidität zu verschaffen und effizienter zu arbeiten. Wir freuen uns auf unsere weitere Zusammenarbeit mit HQLAX und seinem wachsenden Ökosystem von Verwahrern und Marktteilnehmern, um in den kommenden Jahren strategische Innovationen für den Markt für Wertpapierleihe mitzugestalten.“

Neben Commerzbank, Credit Suisse und UBS befinden sich derzeit mehr als 15 Marktteilnehmer, darunter auch CIBC, Citi, Goldman Sachs und ING, in verschiedenen Phasen der Anbindung an das Modell von HQLAX. In der Zwischenzeit ist J.P. Morgan dabei, neben Clearstream Banking S.A. und Euroclear Bank, der dritte Triparty-Agent im HQLAX-Modell zu werden. Dadurch wird die Lösung um eine weitere wichtige Stelle für die Verwahrung und Bereitstellung von Sicherheiten ergänzt und die effiziente Mobilisierung von Sicherheiten für ihre Nutzer weiter erhöht.

 

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Nach dem Start des Handels für ausgewählte Nutzer im September steht die Digital Exchange der Börse Stuttgart (BSDEX) nun allen Interessierten in Deutschland offen.

 

An Deutschlands erstem regulierten Handelsplatz für digitale Vermögenswerte können die Nutzer aktuell Bitcoin gegen Euro handeln, weitere digitale Assets sollen hinzukommen. Dabei sind neben einem deutschen Wohnsitz und einem Mindestalter von 18 Jahren unter anderem ein deutsches Bankkonto und eine Staatsangehörigkeit aus dem Europäischen Wirtschaftsraum Voraussetzung, um sich direkt an die BSDEX anzubinden.

Die BSDEX erfüllt die regulatorischen Anforderungen gemäß § 2 Absatz 12 des Kreditwesengesetzes und wird als multilaterales Handelssystem von der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse GmbH betrieben, die auch Trägergesellschaft der öffentlich-rechtlichen Börse in Stuttgart ist. Technischer Betreiber der BSDEX ist die Boerse Stuttgart Digital Exchange GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Boerse Stuttgart GmbH, Axel Springer und finanzen.net.

Für Nutzer der BSDEX ist ab sofort auch die kostenfreie Ein- und Auszahlung der handelbaren Kryptowährungen möglich. Hierfür wurden gemäß den rechtlichen Vorgaben Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung implementiert. Die kostenfreie Verwahrung der Kryptowährungen für Nutzer der BSDEX übernimmt treuhänderisch die blocknox GmbH, eine Tochter der Boerse Stuttgart Digital Ventures GmbH.

Der Handel an der BSDEX läuft nahezu rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche. Orders werden direkt und nach festen Regeln gegeneinander ausgeführt. Offene Orderbücher geben Aufschluss über vorliegende Orders und die aktuelle Marktlage. Zusätzlich spendet der Finanzdienstleister EUWAX AG Liquidität: Die Tochtergesellschaft der Boerse Stuttgart GmbH stellt an der BSDEX An- und Verkaufspreise. Der Handel an der BSDEX ist mit Transaktionsentgelten verbunden, die sich je nach Ordertyp unterscheiden.

 

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Boerse Stuttgart GmbH, Börsenstraße 4, 70174 Stuttgart, Tel: +49 711 222985-711, Fax: +49 711 222985-55, www.boerse-stuttgart.de

Kredite für Unternehmen verteuern sich

 

Das Beratungsunternehmen Copenhagen Economics hat in einer Studie die Auswirkungen der neuen Baseler Eigenkapitalregeln (Basel IV) auf Wirtschaft und Kunden untersucht. Zusammengefasst erwarten die Forscher einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes in der Europäischen Union um 0,4 Prozent. Begründet wird dies mit sinkenden Investitionen aufgrund steigender Kreditkosten. Durch die höheren Eigenkapitalkosten der Banken dürften nach Berechnungen von Copenhagen Economics die Kreditkosten für ein typisches mittelständisches Unternehmen um bis zu 12.500 Euro jährlich steigen, für größere Unternehmen in Deutschland dürfte die jährliche Mehrbelastung sogar in Millionenhöhe liegen. Investitionen in den digitalen Wandel und eine nachhaltige Wirtschaft würden so unnötig verteuert oder gar verhindert. Spürbare Auswirkungen befürchtet das Institut auch bei Immobilienkrediten in Deutschland, die Zinsen könnten um bis zu 17 Basispunkte steigen.

„Die Ergebnisse bestätigen unsere Befürchtungen“, erklärte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. „Die Auswirkungen der Baseler Regeln auf die Realwirtschaft sind eklatant. Die Politik muss in der Umsetzung auf europäischer Ebene darauf achten, einen wirtschaftlichen Einbruch zu vermeiden.“ Ossig forderte eine eigene europäische Anwendung der Baseler Regeln, um Wirtschaft und Bürger zu schonen. Die Politik muss allen zur Verfügung stehenden Spielraum nutzen, um die negativen Folgen abzuschwächen.

Die 2017 beschlossenen Baseler Eigenkapitalregeln (Basel IV) sollen in den nächsten zwei Jahren in europäisches Recht umgesetzt werden. Die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat berechnet, dass europäische Banken rund 25 Prozent oder 135 Milliarden Euro mehr Eigenkapital bis 2027 aufbringen müssen. Dies beinhaltet aber nur die Mindestanforderungen. Nach Berechnungen von Copenhagen Economics liegt der zusätzliche Eigenkapitalbedarf für europäische Banken bei rund 400 bis 500 Milliarden Euro.

Die Studie von Copenhagen Economics finden Sie hier. https://bankenverband.de/media/uploads/2019/11/21/copenhagen-economics-eu-implementation-of-the-final-basel-iii-framework-impact-on-the-banking-market-and-on-the-real-economy-november-2019-002.pdf

 

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Die KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) gemeinsam mit der Allianz Global Investors einen Dachfonds ins Leben gerufen, der finanzielle Mittel für afrikanische Private Equity und Venture Capital-Fonds bereitstellen wird.

 

Das Wichtigste in Kürze

Deutscher Dachfonds „AfricaGrow“ stellt Eigenkapital für kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups in Afrika zur Verfügung

Finanzierung von 150 Unternehmen. Schaffung von über 25.000 Arbeitsplätzen

Messbare positive Wirkung auf Umwelt- und soziale Bedingungen Voraussetzung für Investition

Die KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) gemeinsam mit der Allianz Global Investors einen Dachfonds ins Leben gerufen, der finanzielle Mittel für afrikanische Private Equity und Venture Capital-Fonds bereitstellen wird. Ziel des „AfricaGrow“ genannten Fonds ist es, bis 2030 über die lokalen Fonds 150 innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sowie Start-ups in reformorientierten Ländern Afrikas zu finanzieren, um eine nachhaltige, ökonomische und soziale Entwicklung zu fördern. Bis 2030 werden durch die Investitionen über 25.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Fonds hat seinen Sitz in Deutschland.

„Der neue AfricaGrow Fonds ist in seinem Aufbau und seiner Struktur ein Meilenstein für die Unterstützung der Wirtschaft in Afrika. Er soll kleinen und mittleren Unternehmen vorrangig in reformorientierten Ländern Afrikas helfen, die bestehende Finanzierungslücke zu schließen und eine solide Eigenkapitalbasis aufzubauen. Denn auch in der afrikanischen Wirtschaft sind es vor allem die kleinen, lokalen Firmen, die die meisten Arbeitsplätze schaffen und damit erheblich zur Sicherung des Einkommens der Menschen beitragen“, sagte Prof. Dr. Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

Bei der Konzeption des Fonds wurde größter Wert darauf gelegt, dass die Investitionen klare Nachhaltigkeitsziele verfolgen. Mittels regelmäßiger und sorgfältiger Überprüfung soll eine messbare positive soziale und/oder ökonomische Wirkung in Form von z.B. Einkommenssicherung und Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze beispielsweise in den Bereichen Bildung, Energie und Finanzdienstleistungen, sichergestellt werden.

Das Fondsvolumen kommt durch eine Kooperation öffentlicher und privater Partner zustande und beträgt anfänglich EUR 170 Mio. EUR. 85 Mio. EUR kommen vom BMZ, 30 Mio. EUR von der KfW-Tochter DEG und 55 bis zu 70 Mio. EUR von Allianz-Gesellschaften. Für begleitende Unterstützungsmaßnahmen stellt die Bundesregierung ein zusätzliches Budget in zweistelliger Millionenhöhe zur Verfügung. Für die Allianz Gruppe ist das Projekt ein wichtiger, weil innovativer Baustein ihrer Afrika-Strategie. Investitionen auf dem afrikanischen Kontinent werden dabei breit über Länder und Sektoren diversifiziert. Bisher hat die Allianz in Schwellenländern vor allem Infrastrukturprojekte finanziert, so in einer Höhe von bis zu 500 Mio. USD in einem Co-Lending Program mit der Weltbankgruppe, und rund 100 Mio. USD in Afrika.

Manager des Fonds ist die Allianz Global Investors. Der verantwortliche Fondsmanager Martin Ewald beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit sogenannten Impact Investments, unter anderem hat er diverse Regenwaldprojekte verantwortet. Andreas Utermann, CEO von Allianz Global Investors unterstreicht den Nachhaltigkeitsaspekt von „AfricaGrow“: „Ich bin stolz darauf, dass Martin Ewald und sein Team dieses wichtige und in seiner Art größte Projekt in kürzester Zeit gemeinsam mit unseren Partnern zum Leben erwecken konnten. Allianz Global Investors hat sich dem Ziel verschrieben, mit der Mobilisierung von Eigenkapital Impact-Investitionen zu fördern. Mit AfricaGrow bieten wir eine innovative Lösung an, in großem Umfang die soziale Infrastruktur in Afrika nachhaltig positiv zu beeinflussen.“

Als rechtlich unabhängige Einheit stellt AfricaGrow ein zentrales Instrument der “Compact with Africa”-Initiative (CwA) dar, die 2017 unter deutscher G20-Präsidentschaft ins Leben gerufen wurde.

 

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Allianz Global Investors GmbH, Bockenheimer Landstraße 42-44, 60323 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 24431-4141,Fax: +49 (0) 69 24431-4186, www.allianzgi.de

Deutsche Bank erwartet für 2020 eine leichte Erholung der Weltkonjunktur, sofern die Entspannung im Handelsstreit anhält

 

Die globale Konjunktur wird sich 2020 stabilisieren und dürfte nach einem verhaltenen Start im Verlauf des Jahres an Schwung gewinnen. Eine anhaltende Entspannung im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt ist die entscheidende Voraussetzung hierfür. Das erwarten die Kapitalmarktexperten der Deutschen Bank in ihrem Ausblick 2020, den sie heute in Frankfurt am Main vorgestellt haben. Politische Risiken blieben jedoch bestehen – neben dem Handelsstreit auch der Brexit. Der Weg zu einem neuen Handelsabkommen dürfte hier ebenso sehr schwierig werden. “Das Topthema in der Wirtschaft und an den Kapitalmärkten dürfte 2020 aber der Präsidentschaftswahlkampf in den USA sein”, sagte Stefan Schneider, Chefvolkswirt für Deutschland bei Deutsche Bank Research. Richtungsweisende Entscheidungen stünden dabei schon vor der eigentlichen Wahl im November 2020 an, etwa die Nominierung des demokratischen Herausforderers.

In welchem Tempo sich die Weltwirtschaft bewegen wird, hänge zudem von der Fiskalpolitik ab. “Als Konjunkturstabilisator stößt die Geldpolitik in vielen Volkswirtschaften an ihre Grenzen”, sagte Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Das gelte in besonderem Maße für die Eurozone, wo Italien und Frankreich bereits eine leicht expansive Fiskalpolitik betreiben. “In Deutschland bleibt die Fiskalpolitik aufgrund der Ausgabefreudigkeit der GroKo wohl auch 2020 expansiv. Allerdings gibt es meines Erachtens, obwohl immer wieder aus dem Ausland gefordert, keinen Grund für ein deutsches Konjunkturprogramm”, ergänzte Schneider. Groß angelegte europäische Konjunkturpakete würden in Deutschland, aber auch in den Ländern der Hansegruppe (skandinavische und baltische EU-Staaten sowie die Niederlande und Irland), auf Widerstand stoßen. Auch in China seien die geldpolitischen Möglichkeiten mit Blick auf Wechselkurs und Inflation begrenzt. In den USA hat die Notenbank Fed zwar prinzipiell Zinssenkungsspielräume, sie dürfte aber aufgrund der verbesserten Konjunkturaussichten für 2020 keine weiteren Zinsschritte beabsichtigen.

Konjunktur – der Zyklus findet kein Ende

Anders als in den Jahren zuvor werden 2020 nicht die Industrieländer, sondern die Schwellenländer das globale Wachstumstempo bestimmen. Insgesamt rechnet die Deutsche Bank mit einer leicht anziehenden Weltwirtschaftsdynamik und einem Wachstum von 3,2 Prozent. “Der aktuelle Konjunkturzyklus geht mit moderatem Tempo ins zwölfte Jahr und es besteht die Chance, dass er sogar über 2020 hinaus anhalten wird”, sagte Stephan.

Europa: mit Chancen und Risiken

Auf der Eurozone lasten die aktuellen Unsicherheiten im globalen Handel und ganz besonders die schleppende Entwicklung der Weltkonjunktur. Die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft, die rund 30 Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung der Eurozone beiträgt, dürfte 2019 nur um 0,5 Prozent wachsen. “Vor allem die Rezession in der Industrie dämpft das Wachstum in Deutschland”, sagte Schneider. Von einer stabileren Konjunktur in den USA und China könne Deutschland daher überproportional profitieren: “Ich rechne für 2020 hierzulande mit einem moderaten Wachstum von knapp einem Prozent”, so Schneider. Für die Eurozone erwartet er lediglich ein Plus von 0,8 Prozent – nicht zuletzt, weil die stimulierende Wirkung der expansiven EZB-Geldpolitik zunehmend nachlasse.

USA: mit alten Stärken

Die Vereinigten Staaten befinden sich im längsten Aufschwung ihrer Geschichte. Auch 2020 sollte die größte Wirtschaft der Welt nicht in die Rezession fallen. Der inländische Konsum treibt das Wachstum wesentlich voran, denn er steht für rund drei Viertel des US-Bruttoinlandsprodukts und wächst seit Jahren stabil mit etwa 3 Prozent pro Jahr. “Die politischen Unsicherheiten, insbesondere die erwarteten hitzigen Debatten über die Regulierung amerikanischer Großindustrien wie Finanzen, Pharma, Energie und Tech im Vorfeld der Präsidentschafts- und Kongresswahlen im November 2020, sind dagegen nicht förderlich für das Wachstum”, sagte Stephan. Nach einem erwarteten Plus von 2,2 Prozent in diesem Jahr dürfte die größte Volkswirtschaft der Welt im Wahljahr wohl nur noch um 1,6 Prozent zulegen.

Schwellenländer: mit neuer Dynamik

Etwas schwächer als 2019, aber immer noch stark mit knapp 6 Prozent dürfte 2020 die chinesische Wirtschaft wachsen. “Ich werte diesen Trend nicht als Alarmsignal, denn er spiegelt die Transformation der chinesischen Wirtschaft hin zu einem Wachstumsmodell wider, das stärker an den globalen Wertschöpfungsketten partizipiert”, erläuterte Stephan. In diesem Sinne seien auch der Ausbau der “Neuen Seidenstraße” sowie die Industriestrategie “Made in China 2025” zu interpretieren. Stärker zulegen als China dürfte nach einem schwächeren Jahr 2019 die indische Wirtschaft mit mehr als 6 Prozent. Insgesamt rechnet Stephan für die Schwellenländer 2020 mit einem Konjunkturplus von 4,4 Prozent – das wären rund 0,2 Prozentpunkte mehr, als für dieses Jahr erwartet wird.

Währungen – hochsensible Stressindikatoren

Gestiegene Hoffnungen auf einen geregelten Brexit und eine stabilere Weltkonjunktur haben den Euro jüngst zum US-Dollar leicht zulegen lassen. Dieser Trend dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen. Stephan rechnet mit einem Wechselkurs von 1,15 US-Dollar je Euro zum Jahresende 2020: “Ein kontroverser Wahlkampf in den USA könnte zu sinkenden Kapitalzuflüssen in den US-Dollar führen und den Euro sogar noch weiter stärken.” Dagegen würde der US-Dollar von seinem Status als “sicherer Hafen” profitieren, sollte sich der globale Handelsstreit zuspitzen. Der chinesische Renminbi, der im Zuge der US-Strafzölle in den vergangenen Monaten zeitweise deutlich gegenüber dem US-Dollar nachgegeben hat, sollte 2020 je nach Stand der Handelsgespräche um die Marke von 7 Renminbi je US-Dollar schwanken. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Devisenmärkte insgesamt sei die Politik der US-Regierung: “Sollte Donald Trump Länder wie Japan, die Schweiz oder Deutschland als Währungsmanipulator brandmarken, ist es mit der relativen Ruhe schnell vorbei”, gab Stephan zu bedenken.

Anlageklassen, Regionen und Branchen

Anleihen – die Eurogrenzen überschreiten

Die Zinsen von Anleihen aus der Eurozone dürften 2020 auf niedrigen Niveaus verharren, weil die Liste der Konjunkturrisiken lang und die Inflation voraussichtlich niedrig bleibt. “Wir müssen uns alle an die niedrigen Zinsen gewöhnen. Sie sind kein Phänomen, das Anleger aussitzen können”, sagte Stephan. Laut EONIA-Swap sollten in den nächsten drei Jahren in der Eurozone keine Leitzinserhöhungen erfolgen. Für Anleger, die Euroanleihen kaufen und halten wollen, seien dies schlechte Nachrichten. Besser sind die Renditeaussichten für Währungsanleihen zum Beispiel aus China: Anleger, die Währungsrisiken tolerieren, können auf dem mittlerweile zweitgrößten Rentenmarkt der Welt mit Zinsen von bis zu 4 Prozent rechnen. Hinzu kommt, dass in absehbarer Zeit nicht mit signifikant steigenden US-Zinsen für lang laufende Anleihen zu rechnen sei – eines der Hauptrisiken für Schwellenländerwährungen. “Ich erwarte, dass die Fed ihre Leitzinsen im Jahresverlauf 2020 nicht erhöhen wird, wodurch die US-Anleihezinsen bei kurzen Laufzeiten zumindest nicht stark steigen dürften”, sagte Stephan. “Vor Jahren handelte man Aktien und hielt Rentenpapiere bis zur Fälligkeit im Depot. Heute hat sich das Vorgehen fast umgekehrt. Der Schlüssel zum Erfolg am Rentenmarkt ist, Zinsrisiken und Laufzeiten zu steuern.” Die Zinsentwicklung sei keine Einbahnstraße, auch im Niedrigzinsumfeld könne es heftige Gegenbewegungen geben. “Auf nachhaltig steigende Zinsen zu warten, ist definitiv keine gute Option für Sparer: Statt Jahr für Jahr reale Kapitalverluste mit Giro- oder Tagesgeldkonten in Kauf zu nehmen, sollten Anleger gerade auch Wertpapiere in Betracht ziehen, vor allem Aktien”, riet Stephan.

Aktien – mit Bedacht wählen

Die Stolpersteine für die globalen Aktienmärkte waren 2019 besonders zahlreich: Der Handelsstreit und der Kampf um die Technologieführerschaft zwischen den USA und China, die Gewinnrezession, der Brexit, der Ölpreisschock und die Konjunkturschwäche lasteten zumindest phasenweise auf den Kursen. Insgesamt war es bislang trotzdem ein sehr gutes Aktienjahr – vor allem, weil Anleger aufgrund des Mangels an rentierlichen Alternativen an Aktien festhielten. Sie wurden belohnt mit Kursgewinnen und hohen Dividenden. “2018 sind praktisch alle Aktienmärkte gefallen, 2019 dagegen gestiegen. Für das kommende Jahr erwarte ich insgesamt einen moderaten Kursanstieg bei zunehmender Volatilität”, sagte Stephan. In unsicheren Marktphasen sollten sich dividendenstarke Aktien von Unternehmen mit vergleichsweise konjunkturunabhängigen Geschäftsmodellen (sogenannte Growth-Titel, etwa aus den Bereichen Nahrungsmittel, Versorger oder Pharma) und Aktienmärkte wie die USA am besten entwickeln. Dreht die Stimmung ins Positive, dürften dagegen “Value-Aktien”, etwa aus dem Automobil-, Industrie- oder Finanzsektor, und zyklische Märkte wie Japan und Europa die Nase vorn haben. “Da es auch 2020 zu starken Branchenumschichtungen an den Märkten kommen könnte, sollten Anleger ihr Portfoliorisiko aktiv steuern und ihre Kapitalanlagen breit über Regionen und Branchen streuen”, so Stephan. Erst danach sei es angebracht, sich über weitere Anlagechancen Gedanken zu machen.

USA: nicht mehr billig, aber weiterhin gut

Der US-Aktienmarkt hat im laufenden Jahr erneut bewiesen, dass er sich in schwierigen Phasen robuster entwickelt als die meisten Börsen weltweit. Das liegt unter anderem daran, dass der Anteil zyklischer Titel – vor allem solcher aus dem konjunktursensiblen Verarbeitenden Gewerbe – in den USA vergleichsweise gering ist. Zudem weisen US-Unternehmen mit mehr als 10 Prozent die weltweit höchsten und aktuell stabilsten Gewinnmargen auf. “Angesichts der Vielzahl von globalen Marktrisiken bleiben die USA 2020 ein interessantes Ziel für Anleger”, sagte Stephan. Das gelte trotz der Bewertungen, die für einzelne Branchen bereits über ihrem langjährigen Mittel liegen. “Aktien aus den USA sind zwar nicht billig, sie wirken aufgrund ihrer Gewinnrenditen aber auch im Vergleich zu Anleihen nach wie vor günstig”, so Stephan. In Zeiten niedrigen Wirtschaftswachstums können insbesondere zukunftsweisende Anlagethemen Aufwärtspotenzial bieten. Langfristig erscheint in diesem Zusammenhang unter anderem die Technologiebranche interessant, die am US-Aktienmarkt und in Asien stark gewichtet ist. Zwar sind Tech-Werte grundsätzlich schwankungsanfällig und weisen daher kurzfristig ein erhöhtes Kursrisiko auf. Die ausgesprochenen Wachstumswerte können auf lange Sicht jedoch eine interessante Beimischung im Depot darstellen. Dazu zählen unter anderem auch Unternehmen, die mit Künstlicher Intelligenz und Cyber-Sicherheit bereits Geld verdienen.

Europa: das Weltgeschehen im Blick

In Europa, wo der Aktienmarkt eindeutig von zyklischen Werten dominiert wird, steht die Markterholung noch auf tönernen Füßen. Bevor es hier zu einem nachhaltigen Aufwärtstrend kommen kann, bedarf es deutlicher Signale, dass sich der Handelsstreit entspannt und ob – und wie – der Brexit vonstattengeht. Daher sei auch 2020 mit Kursschwankungen zu rechnen. Im besten Fall könnte es aber auch eine Aktienmarktrally geben: “Kommt es zu einer Annäherung im Handelsstreit, zusätzlichen fiskalischen Impulsen weltweit und einem Konjunkturaufschwung in China, werden europäische Aktien besonders stark profitieren”, sagte Stephan. Das beträfe vor allem den deutschen Leitindex. “Die Unternehmen im DAX sind international aufgestellt und weitestgehend unabhängig von der deutschen Konjunktur. Ein dynamisches und sicheres globales Konjunkturumfeld käme ihnen daher sehr zugute”, erläuterte Stephan.

Schwellenländer: regional interessantes Kurspotenzial

Auch die Schwellenländer würden davon profitieren, wenn sich die USA und China weiter annäherten. Wie sensibel ihre Kapitalmärkte auf die Entwicklungen im Handelsstreit reagieren, zeigte sich in den vergangenen Monaten deutlich. An diesem Zusammenhang dürfte sich 2020 nichts ändern. “Wenn sich der Handelsstreit entspannt, können die Investitions- und Konsumausgaben in den Schwellenländern steigen und vielen Aktien aus der Region zu einem nachhaltigen Aufschwung verhelfen”, sagte Stephan. Zumal die Grundlagen für steigende Kurse gelegt sind: Das erwartete Gewinnwachstum für 2020 liegt in den Schwellenländern mit rund 14 Prozent noch über dem in den Industrieländern. “Das niedrige Zinsniveau in den USA und Europa lässt den Schwellenländern Spielraum für Leitzinssenkungen, um ihre Wirtschaft zu stimulieren, ohne die eigene Währung zu gefährden”, ergänzte Stephan. Aus Anlegersicht favorisiere er den asiatischen Raum, beispielsweise China, Südkorea und Taiwan.

Nachhaltigkeit – ein Thema auch fürs Portfolio

Investitionen in Anlagethemen wie “Technologien der Zukunft” gewinnen unter Privatanlegern immer mehr an Akzeptanz, denn sie bieten langfristig ein interessantes Chance-Risiko-Profil. Ein Bereich, der neben Tech aktuell besonders im Fokus steht, ist das Thema Nachhaltigkeit. “Dabei geht es darum, dass der Handlungs- und Entscheidungsraum für zukünftige Generationen nicht verkleinert wird. Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein langfristig gesellschaftlich relevantes Thema. Nachhaltiges Handeln gewinnt in allen Bereichen an Bedeutung – sei es beim Umweltschutz oder in der Unternehmensführung”, sagte Stephan. Das Vorurteil, dass Anlagen in nachhaltig handelnde Unternehmen automatisch niedrigere Rendite bedeuten, halte sich zwar hartnäckig, sei aber falsch. Vielmehr sei genau das Gegenteil der Fall. Die groß angelegte Studie “Climate change and corporates: Past the tipping point with customers and stockmarkets” der Deutschen Bank über die langfristigen Wertentwicklungen von Aktien weltweit zeigt: Papiere von Unternehmen, über die positiv in Sachen Umweltschutz berichtet wird, schneiden besonders gut ab. Insgesamt erzielten Aktien von Unternehmen, über die sich die Umweltberichte in der zwölfjährigen Beobachtungszeit verbesserten, eine durchschnittliche Rendite von 7,0 Prozent pro Jahr, im Vergleich zu 5,6 Prozent für den Gesamtmarkt. Besonders sensibel auf die Berichterstattung reagierten die Branchen Gesundheit, Konsum und Technologie. Für Anleger lohne sich vor allem ein Blick nach Europa: Hier sei man mit der Einführung und der Regulatorik von Nachhaltigkeitsstandards weiter fortgeschritten als andernorts. “Wer langfristig interessante Anlagechancen sucht, dürfte bei den Themen Tech und Nachhaltigkeit gut aufgehoben sein”, riet Stephan.

Immobilien – Ruhe und Rendite

In Deutschland sind die Immobilienpreise im dritten Quartal 2019 laut dem Verband deutscher Pfandbriefbanken um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen – das gilt gleichermaßen für Wohn- und Gewerbeimmobilien. 2020 dürften die Preise nach Auffassung der Deutschen Bank weiter anziehen. “In Deutschland wird zu wenig gebaut. Strenge Auflagen machen das Bauen teuer und werden die Wohnungsknappheit in den kommenden Jahren noch verschärfen”, sagte Stephan. Denn die Immobiliennachfrage sei dank steigender Einkommen, geringer Finanzierungskosten und ausländischer Investitionen robust. Für Anleger hätten sich in den vergangenen Jahren durch die steigenden Preise zwar die Mietrenditen verringert. “Im Vergleich zu negativ rentierenden Bundesanleihen sind Bruttoerträge von mehr als 4 Prozent vor allem für langfristig orientierte Anleger aber nach wie vor interessant”, so Stephan. Global betrachtet dürften Gewerbeimmobilien die Favoriten der Investoren bleiben, sofern es nicht zu einem lang anhaltenden Konjunkturabschwung kommt. “Insgesamt sollte 2020 noch einmal ein gutes Immobilienjahr für Anleger werden”, resümierte Stephan.

Rohstoffe – ja, aber bitte nur als Beimischung

Am Ölmarkt spricht aus Sicht der Deutschen Bank derzeit wenig für steigende Preise. Das liegt vor allem an den USA, die aufgrund ihrer Schieferölvorkommen zum größten Ölproduzenten der Welt aufgestiegen sind. Allein die USA und Brasilien dürften 2020 zusammengenommen täglich 1,75 Millionen Barrel mehr Öl fördern als in diesem Jahr – und damit das weltweite Nachfragewachstum von 1,4 Millionen Barrel überkompensieren, erwartet Stephan. Um das Ölpreisniveau stabil zu halten, müssten die OPEC-Staaten ihre Produktion also weiter verringern. Da diese jedoch bereits auf dem niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren liege, seien weitere deutliche Förderkürzungen unwahrscheinlich. Das geringe Ölpreispotenzial verdeutliche auch eine andere Zahl: Schätzungen zufolge läge der Ölpreis ohne die hohen Produktionsausfälle in Venezuela, Iran und Libyen heute rund 30 Prozent tiefer. Hinzu käme struktureller Gegenwind für die Ölnachfrage, denn alternative Energieformen sind auf dem Vormarsch und politisch erwünscht. “Öl ist 2020 keine interessante Anlagemöglichkeit”, so Stephan. Für Anleger, die Interesse an einem Engagement am Rohstoffmarkt haben, böten etwa Industriemetalle mehr Preispotenzial. Neben Kupfer beträfe das insbesondere Lithium, Kobalt und Nickel, die als Batteriemetalle vom globalen Trend zur E-Mobilität profitieren. Der Goldpreis hingegen könnte nach den starken Sommermonaten 2019 weiter unter Druck geraten, falls im Zuge der sich stabilisierenden Konjunktur die Realzinsen steigen sollten. “Diese Marktphasen sind gute Gelegenheiten für Anleger, einen Goldbestand aufzubauen und ihr Portfolio für die weitere Zukunft abzusichern”, sagte Stephan.

 

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Deutsche Banken denken darüber nach, kostenlose Girokonten abzuschaffen und neue Gebühren einzuführen.

 

Der Grund: 76 Prozent der Institute gehen davon aus, dass Gratiskonten vor allem wegen der europäischen Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) ihre Ankerfunktion verlieren. Weil die Kunden ihren Kontozugang für die Dienste anderer Anbieter freigeben könnten, spiele es kaum noch eine Rolle, wer das Konto führt. Deshalb sinken die Hemmungen bei den Instituten, angesichts der angespannten Ertragslage höhere Preise durchzusetzen und auch für bislang kostenfreie Angebote Gebühren zu verlangen. Das geht aus dem “Branchenkompass Banking 2019” von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut hervor. 101 Führungskräfte aus der Bankbranche wurden befragt.

Verbraucher in Deutschland müssen sich darauf einstellen, dass ihre Bank sie bald zur Kasse bittet. Fast 30 Prozent der Institute möchten Gebühren für ihre Girokonten einführen oder weiter an der Preisschraube drehen. Jede fünfte Bank will zudem einen höheren Beitrag für Giro- und Kreditkarten verlangen. Depots für Wertpapiere sollen ebenfalls teurer werden. Darüber hinaus gelten negative Zinsen nicht mehr als Tabu. Weil sie für jeden Euro zahlen müssen, den sie bei der Europäischen Zentralbank verwahren, geben immer mehr Institute die dadurch entstehenden Kosten an ihre Kunden weiter. Elf Prozent planen, damit in nächster Zeit zu beginnen. “Der Widerstand gegen Minuszinsen für private Bankguthaben bröckelt”, sagt Tobias Keser, Business Unit Director Banking bei Sopra Steria Consulting. “Nach den institutionellen Anlegern und Unternehmenskunden kriegen jetzt auch die Privatkunden die Folgen negativer Zinsen zu spüren.”

Wirklich kostenlose Konten gebe es ohnehin kaum noch, so der Bankexperte. Das lasse die schwache Ertragslage einfach nicht mehr zu. Jüngste Zahlen zeigen, dass der Überschuss in der gesamten Branche 2018 um fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen ist. Großbanken kämpfen mit einem Ertragsschwund von mehr als 60 Prozent, wie der aktuelle Monatsbericht der Deutschen Bundesbank belegt. Weil sie die Preise frei bestimmen können, haben in den letzten Monaten immer mehr Anbieter damit begonnen, ihre Kontomodelle umzustellen und einzelne Dienste mit einer Gebühr zu belegen. Beispielsweise rechnen einige Institute für eine papierhafte Überweisung extra ab sowie für die Girocard oder den Telefonservice. “Komplett kostenlos sind meist nur noch Girokonten, die Kunden vor allem online und ohne persönliche Betreuung in der Filiale nutzen”, erklärt Tobias Keser.

Mehr als die Hälfte der Banken will neue Produkte und Dienste entwickeln, um ihre Kunden zu überzeugen. Dabei fällt zunehmend auch die Scheu, sich mit Fintechs und anderen Dienstleistern zusammenzutun und gemeinsam an einem verbesserten Angebot zu arbeiten. Ganz oben auf der Liste stehen Anwendungen für das Multibanking. Neun von zehn Instituten haben entsprechende Lösungen bereits entwickelt oder sind dabei, das zu tun. 85 Prozent beschäftigen sich mit Videochat- und Beratungen über das Internet. Online- und Mobilfunkzahlsysteme liegen bei 83 Prozent und damit gleichauf mit Big Data und künstlicher Intelligenz. 71 Prozent der Banken suchen angesichts dieser Entwicklungen nach einem veränderten Geschäftsmodell. “Durch die Digitalisierung und mit PSD2 ist ein Kampf um die Kundenschnittstelle entbrannt”, sagt Bankfachmann Keser von Sopra Steria Consulting. “Die Institute müssen investieren, um ihren Kunden das beste Gesamterlebnis zu bieten und sie im eigenen Ökosystem zu halten.”

 

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Bain-Studie zur digitalen Transformation der Kreditwirtschaft

 

Trotz hoher Investitionen profitieren bislang nur wenige europäische Banken ertrags- und kostenseitig im erhofften Umfang von der Digitalisierung

– Bei manchen Häusern ist lediglich jeder dritte Kunde für Online- und Mobile-Banking freigeschaltet

– Weniger als die Hälfte des Bankpersonals in Europa nutzt die hauseigenen Mobile-Services

– Werden Kunden und Mitarbeiter mobilisiert, führt dies zu den dringend erforderlichen Effizienzsteigerungen

Die europäischen Kreditinstitute haben in den vergangenen Jahren bis zur Hälfte ihrer Transformationsbudgets in digitale Projekte gesteckt. Doch der erhoffte Erfolg auf der Ertrags- und Kostenseite stellt sich vielerorts nur zögerlich ein. Je nach Bank ist teilweise nur ein Drittel der Kunden für das Online- und Mobile-Banking freigeschaltet. Und davon nutzt wiederum lediglich jeder Zweite regelmäßig die digitalen Zugangswege. Die Studie “As Banks Pursue Digital Transformation, Many Struggle to Profit from It” der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company zeigt auf, warum sich das Kundenverhalten derart langsam ändert und wie Kreditinstitute die Migration beschleunigen können.

Banken müssen jetzt handeln

“Viele Banken haben sich bislang zu sehr auf den Ausbau ihrer digitalen Infrastruktur konzentriert und es versäumt, ihre Kunden und Mitarbeiter mit dem gleichen Engagement zu mobilisieren”, konstatiert Dr. Dirk Vater, Bain-Partner und Leiter der Praxisgruppe Banken in Deutschland, Österreich und der Schweiz. “Sie haben den Erfolgsfaktor Mensch unterschätzt.” Mittlerweile sind Mobile-First-Kunden in Deutschland, der Schweiz und in vielen anderen Ländern die loyalere und wirtschaftlich attraktivere Klientel. Für Branchenexperte Vater steht daher fest: “Die Banken müssen jetzt alles daransetzen, mehr Kunden für das Online- und vor allem das Mobile-Banking zu begeistern.”

Gelingen kann dies in zwei Wellen. Den Anfang machen Kommunikationskampagnen gerade über klassische Medien wie Print oder Fernsehen, um auch Kontoinhaber mit geringer Internetaffinität zu erreichen. Banken sollten dabei auf die Sicherheitsbedenken dieser Kunden eingehen. Einige Finanzhäuser überzeugen Skeptiker beispielsweise mit dem Versprechen, Verluste aus digitalem Betrug zu ersetzen. Vorreiter schaffen zudem finanzielle Anreize in Form von zumindest temporär kostenlosen digitalen Konten oder Rückvergütungen bei digitalen Zahlungsvorgängen.

Im Dialog Verständnis für den Wandel schaffen

“Wer seinen Kunden digitale Kanäle schmackhaft machen will, muss dafür genügend Zeit und finanzielle Mittel einplanen”, betont Bain-Partner und Bankenexperte Dr. Jens Engelhardt. “In der Vergangenheit waren viele Institute an dieser Stelle entweder zu ungeduldig oder zu zurückhaltend.” In einer zweiten Welle könnten Banken zu härteren Maßnahmen greifen, etwa für einzelne Dienstleistungen in den Filialen zusätzliche Gebühren verlangen.

Bei der Mobilisierung der Kunden spielen die Mitarbeiter eine entscheidende Rolle. Auch hier gibt es noch großes Potenzial. Denn nach Bain-Schätzungen nutzt bislang nicht einmal jeder zweite Bankangestellte in Europa die Mobile-Services des eigenen Hauses. Verständnis für den Wandel lässt sich nur im Dialog schaffen. Nimmt die Akzeptanz zu, wächst die Bereitschaft in der Belegschaft, sich weiter zu qualifizieren und neue Arbeitsweisen zu testen.

Organisatorische Hürden überwinden

In vielen Instituten gibt es organisatorische Hürden. “Banken propagieren das Mobile-Banking und untersagen beispielsweise die Verwendung privater Smartphones im Büro”, erklärt Branchenkenner Engelhardt. “Das versteht niemand und steht dem erfolgreichen Wandel im Weg.” Wer solche Hürden beseitigt und dabei die Beschäftigten einbindet, motiviert sie, die eigenen Mobile-Services zu nutzen.

Alle Kreditinstitute müssen handeln. “Wenn die Banken ihre Kunden nicht systematisch in die digitalen Kanäle migrieren und ihre Mitarbeiter mobilisieren, werden sie niemals die Früchte der digitalen Transformation ernten”, warnt Bain-Partner Dr. Vater. “Und das kann sich angesichts des Margendrucks kein Haus leisten.”

 

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Studie: Einfache Bankdienstleistungen erledigen Verbraucher lieber online – komplexe lieber klassisch

 

Repräsentative Umfrage unter 1.000 volljährigen Verbrauchern zeigt, welche digitalen Bankservices intensiv genutzt werden

Überweisungsformulare per Kugelschreiber ausfüllen, Kontoauszüge in der Filiale abholen – mehr als drei Viertel der Verbraucher in Deutschland sehen das als eine Last, von der sie das Online-Banking befreit hat. Komplexere Bankgeschäfte wie Versicherungen abschließen oder langfristige Geldanlagen erledigt die Mehrheit aber weiterhin lieber auf klassischem Wege als per Internet. Das zeigt die Studie “Digitale Bankservices 2019”, für die 1.000 Deutsche im Frühjahr 2019 im Auftrag der Creditplus Bank AG repräsentativ befragt wurden.

Bankgeschäfte lieber mit oder ohne Internet erledigen? Für die meisten Bankkunden lautet die Antwort: Kommt darauf an. Je einfacher die Dienstleistung, umso lieber erledigen die Deutschen sie per Online-Banking. Auf Platz eins steht hier die Überweisung: 78 Prozent führen sie lieber online aus, lediglich 19 Prozent setzen dafür weiterhin eher auf Stift und Papier.

Online-Banking: Favorit für Alltägliches

Auch in anderen Bereichen ziehen ähnlich viele Kunden den digitalen Zugang zu ihrer Bank vor: Kontostand abfragen (77 Prozent), Nachrichten austauschen (73 Prozent), Kontodaten verwalten (70 Prozent) und Daueraufträge einrichten oder ändern (69 Prozent). Kurzfristige Geldanlagen wie zum Beispiel Tagesgeld managen zwar nur 47 Prozent der Verbraucher bevorzugt online. Aber auch in diesem Bereich ist die digitale Variante beliebter. Denn lediglich 32 Prozent bevorzugen hier den klassischen Weg, während 21 Prozent gar kein Geld kurzfristig anlegen.

Kompliziertes lieber klassisch

Mehrheitlich meiden die Verbraucher Online-Banking bei komplexeren Anliegen. Eine Versicherung, zum Beispiel als Altersvorsorge, schließen 52 Prozent der Deutschen lieber auf herkömmliche Weise ab, während nur 30 Prozent bevorzugt den Weg über das Internet gehen. Bei mittel- und langfristigen Geldanlagen bevorzugen 32 Prozent die klassische, 29 Prozent die Online-Variante. Konsumenten-Kredite nehmen 23 Prozent lieber online auf, während 38 Prozent das Internet hier lieber außen vor lassen. Die kleinste Rolle spielen digitale Services bisher, wenn es um Beratung zu Bankdienstleistungen geht: 64 Prozent bevorzugen hier weiterhin den direkten, persönlichen Kontakt, während lediglich 19 Prozent eine Internet-Beratung vorziehen.

Akzeptanz aller digitalen Bankservices wächst

Auch wenn sich einfachere und komplexere digitale Bankdienstleistungen unterschiedlicher Beliebtheit erfreuen, eines ist ihnen gemeinsam: Mit Ausnahme der Beratung hat die Akzeptanz des Online-Bankings in allen genannten Bereichen im Vergleich zum Vorjahr um ein bis vier Prozentpunkte zugelegt.

Belgin Rudack, Vorstandsvorsitzende der Creditplus Bank, erwartet deshalb, dass sich Online-Lösungen mittelfristig auch für komplexere Bankgeschäfte zur bevorzugten Variante der Kunden entwickeln werden: “Verbraucher nutzen Online-Banking überall dort, wo es den Alltag spürbar einfacher macht”, so Rudack. “Deswegen muss das Ziel im Online-Banking sein, auch die komplexeren Bankgeschäfte für die Kunden mit digitalen Services zu vereinfachen.”

Mit diesem Ansatz hat die Creditplus Bank zum Beispiel ihre CreditPlus4Now App mit einer komfortablen und leichten Videoidentifikation entwickelt, die ihren Kunden die Online-Aufnahme von Krediten entscheidend vereinfacht.

 

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174 Tausend Netto-Neukunden in den ersten 9 Monaten 2019

 

Die comdirect Gruppe konnte in den ersten 9 Monaten 174 Tausend Netto-Neukunden gewinnen und hat jetzt insgesamt 2,70 Millionen Kunden. Gleichzeitig hat comdirect im Kerngeschäft ein gutes Ergebnis in Höhe von 60,6 Millionen Euro vor Steuern erzielt. Inklusive des Realisierungsgewinns aus dem Verkauf von ebase erreicht das Ergebnis der comdirect Gruppe einen Rekordwert in Höhe von 175,7 Millionen Euro vor Steuern. “comdirect ist in einem schwierigen Marktumfeld weiterhin stark gewachsen”, sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der comdirect bank AG. “Wir sind da, wo unsere Kunden sind. Über unsere neue Banking-Partnerschaft mit mit Borussia Dortmund zeigen wir jetzt auch den BVB-Fans , wie modernes, mobiles Banking und Brokerage gehen. Um für künftiges Wachstum gerüstet zu sein, haben wir weiter an unserer Kosteneffizienz gearbeitet und unsere Prozesse digitalisiert und optimiert. Dies führt nicht nur zu einem guten Vorsteuerergebnis, sondern auch zu positiven Kundenerlebnissen.”

Beschleunigtes Wachstum bei Kundenzahl und Kundenvermögen fortgesetzt

Die Kundenzahl im Kerngeschäft belief sich zum Ende des Neunmonatszeitraums 2019 auf 2,70 Millionen. Mit 174 Tausend Netto-Neukunden liegt das Wachstum weiter auf sehr hohem Niveau (im Vergleich zu 160 Tausend im Vorjahr). Auch die Zahl der Depots stieg mit einem Zuwachs von 135 Tausend auf 1,52 Millionen kräftig. Die Zahl der Girokonten erhöhte sich um 106 Tausend auf 1,67 Millionen. Das betreute Kundenvermögen nahm von 62,1 Milliarden Euro zum Jahresende 2018 um 21 Prozent auf 75,1 Milliarden Euro zu. Grund für den hohen Anstieg sind ein Rekord-Nettomittelzufluss in Höhe von 7,8 Milliarden Euro, insbesondere in die Depots, sowie positive Effekte durch Kursgewinne an den Börsen.

Provisionsüberschuss und Zinsüberschuss gesteigert

Im Neunmonatszeitraum hat comdirect die Erträge im Kerngeschäft um 8 Prozent auf 273,1 Millionen Euro erhöht (Vorjahr: 252,2 Millionen Euro). Der Provisionsüberschuss profitierte von der gewachsenen Kundenbasis und einer erhöhten Trading-Aktivität und stieg auf 161,3 Millionen (Vorjahr 155,5 Millionen Euro). Die Anzahl der ausgeführten Orders lag in den ersten 9 Monaten 2019 mit 18,1 Millionen 14 Prozent über dem Vorjahr (15,9 Millionen). Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge konnte trotz des weiter deutlich negativen Zinsumfelds von im Vorjahr 86,2 Millionen Euro auf 94,3 Millionen Euro gesteigert werden.

Der Anstieg bei den Verwaltungsaufwendungen von 198,8 Millionen Euro im Vorjahr um 7 Prozent auf 212,5 Millionen Euro ist im Wesentlichen wachstumsbedingt. Neben einem Zuwachs der Aufwendungen bei Vertrieb und Personal stiegen erneut auch die Pflichtbeiträge für den Einlagensicherungsfonds. Dass die operativen Sachaufwendungen hingegen stabil geblieben sind, ist auf die erhöhte Skalierungsfähigkeit der Bank zurückzuführen.

Gutes Ergebnis im Kerngeschäft trotz erhöhter Wachstumsinvestitionen

Trotz der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nochmals erhöhten Investitionen in Wachstum hat comdirect im Kerngeschäft (aus fortgesetzten Aktivitäten) mit 60,6 Millionen Euro vor Steuern (Vorjahr: 53,4 Millionen Euro) ein gutes Ergebnis erzielt. Dazu Walter: “Die Investitionen in Wachstum und Skalierung unseres Geschäftsmodells zeigen sich nun in einer erhöhten Profitabilität.” Aus den nicht fortgesetzten Aktivitäten lag der Ergebnisbeitrag inklusive des Realisierungsgewinns aus dem Verkauf von ebase an die FNZ Group Mitte Juli 2019 bei 115,1 Millionen Euro vor Steuern. Das Vorsteuerergebnis für die comdirect Gruppe belief sich damit auf einen Rekordwert von insgesamt 175,7 Millionen Euro. Das zum Halbjahr kommunizierte Ergebnisziel für das Gesamtjahr 2019 von mehr als 170 Millionen Euro vor Steuern für die Gruppe hatte comdirect bereits am Monatsanfang in einer Ad-hoc-Meldung auf mehr als 185 Millionen Euro vor Steuern erhöht.

Effizienz und Skalierbarkeit durch Einsatz neuer Technologien

In den vergangenen 9 Monaten hat comdirect intensiv an der Skalierbarkeit ihres Geschäftsmodells gearbeitet, die IT-Infrastruktur modernisiert und weitere Arbeitsabläufe an der Kundenschnittstelle digitalisiert und optimiert. Durch den Einsatz neuer Technologien bei einem hybriden Chatbot, Robotic Process Automation (RPA), einer neuen Volltextsuche auf der Website und einem intelligenten Sprachdialogsystem werden Standardprozesse schneller und effizienter. Ab dem vierten Quartal bietet comdirect den Kunden die Möglichkeit, einfache Services im Sprachdialogsystem schnell und direkt selbstständig zu erledigen. Dazu gehören beispielsweise die Sperrung der Visakarte genauso wie die Bestellung einer Ersatzkarte oder die Änderung des Kartenlimits.

Smarter Finanzbegleiter demnächst auch für Versicherungen

Zudem erweitert comdirect das Angebot voraussichtlich noch im November um Versicherungen. Auf einem neuen Portal können Versicherungen nicht nur verglichen, sondern auch verwaltet werden. “Als smarter Finanzbegleiter wollen wir das Leben unserer Kunden leichter machen”, so Walter. “Sie sollen bei uns alles rund um das Thema Finanzen finden – übersichtlich und digital. Dazu gehören selbstverständlich auch Versicherungen.” Kooperationspartner ist JDC, ein in Deutschland führender Maklerpool. Kunden können ihre bestehenden Versicherungen auf dem neuen Portal hochladen und sparen sich so dicke Aktenordner. Zusätzlich können sie ihren Versicherungsschutz mit einer Bedarfsanalyse überprüfen sowie eingetretene Schäden über das Portal melden.

Plattform-Geschäft in Brokerage und Banking ausgebaut

Als erste Adresse für das Sparen, Anlegen und Handeln mit Wertpapieren bindet comdirect neben Guidants künftig auch TraderFox an ihre Brokerage-Schnittstelle (API) an. Trader können so bei comdirect handeln, ohne ihre individualisierte Informationsoberfläche bei einem der externen Partner zu verlassen.

Als offizieller Banking-Partner vom HSV und seit August auch vom BVB bietet comdirect den Fußballfans ein attraktives Banking-Angebot. Dazu gehört neben dem mobilen Bezahlen an allen Verkaufsstellen der Stadien ein kostenloses Fan-Konto und beim BVB auch ein Fan-Depot inklusive Bezahlarmband und der mehrfach ausgezeichneten comdirect App im Look and Feel des jeweiligen Fußballvereins.

Verschmelzung von comdirect auf Commerzbank angekündigt

Die Commerzbank hat am 26. September 2019 bekannt gegeben, weitere Anteile an der comdirect bank AG erwerben zu wollen. Nach Aussagen der Commerzbank verfolgt sie damit das Ziel, comdirect auf die Commerzbank zu verschmelzen. Der sich nun anschließende Prozess ist rechtlich reglementiert und sieht im Nachgang zu einem öffentlichen Angebot der Commerzbank an die übrigen Aktionäre zum Erwerb weiterer Aktien auch eine unverzügliche Stellungnahme des Vorstands zu dem Angebot vor. Die Stellungnahme wird unter https://www.comdirect.de/erwerbsangebot veröffentlicht.

 

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Girokonto bleibt beliebteste Anlage der Deutschen

 

Sparverhalten von Mietern und Immobilieneigentümern vergrößert Vermögensunterschiede

Trotz der anhaltend niedrigen Zinsen sparen Dreiviertel (74 Prozent) aller Deutschen und bilden so Rücklagen. 2018 legten sogar 76 Prozent der Bundesbürger Geld zur Seite. Damit liegt der Anteil der Sparer an der Gesamtbevölkerung immer noch auf einem unverändert hohen Niveau. Das hat eine repräsentative Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank ergeben. 41 Prozent der Befragten legen regelmäßig jeden Monat Geld beiseite. Im vergangenen Jahr sparten mit 46 Prozent noch mehr Deutsche monatlich. Fast jeder fünfte Befragte (18 Prozent) der aktuellen Umfrage gibt jedoch an, kein Geld zur Seite legen zu können. Im Vorjahr waren es nur 14 Prozent. Besonders sparfreudig scheinen die 30- bis 39-Jährigen zu sein. Sie bilden nicht nur am häufigsten Rücklagen (86 Prozent), sondern über die Hälfte (57 Prozent) spart jeden Monat.

Obwohl die Spar-Bereitschaft unter den Deutschen ähnlich hoch ist wie in den vergangenen Jahren, scheint das Interesse an Erträgen nicht besonders ausgeprägt zu sein. So ist das Girokonto die beliebteste „Anlage“ unter den Befragten. Fast jeder Zweite (49 Prozent) nutzt das Girokonto zum Sparen, gefolgt vom klassischen Sparkonto (32 Prozent).

Obwohl die konservativen, niedrigverzinsten Anlageformen immer noch zu den beliebtesten gehören, legen immer mehr Deutsche ihr Geld auch in Fonds und Aktien an. Für diese Anlage entschieden sich bei der aktuellen Umfrage 30 Prozent – knapp zehn Prozentpunkte mehr als 2018 (21 Prozent). Vor allem bei den 30- bis 39-jährigen sind Fonds und Aktien beliebt. 41 Prozent Befragte dieser Altersgruppe investieren auch in Wertpapiere. Dem Girokonto als beliebte Anlageform bleiben aber auch sie treu: 53 Prozent nutzen es als Anlage.

Erstaunlich: Mehr als jeder dritter 16- bis 29-Jährige (36 Prozent) verwahrt sein Gespartes zu Hause. Auch in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen erscheint der Gang zur Bank vielen als überflüssig. Hier hebt ebenfalls knapp jeder Dritte (32 Prozent) sein Geld zu Hause auf. Die Nachteile: Das Geld verliert nicht nur jeden Tag durch Inflation an Wert, sondern ist auch unwiederbringlich verloren, sollte es gestohlen werden.

Rekord-Rendite oder Spar-Illusion?

Die Höhe ihrer Zinserträge schätzen allerdings viele Sparer falsch ein. Während der derzeitige Zinssatz Richtung null Prozent tendiert, glauben vor allem junge Menschen trotzdem eine ansehnliche Rendite zu bekommen. Jeder siebte der 16- bis 29-Jährigen (15 Prozent) und jeder siebte der 30- bis 39-Jährigen (14 Prozent) rechnet mit einem Zinsertrag von mehr als zehn Prozent ¬ und das, obwohl zwei von drei der 16- bis 19-Jährigen (64 Prozent; Durchschnitt: 49 Prozent) ihr Geld auf Girokonten anlegen und jeder zweite (49 Prozent; Durchschnitt: 32 Prozent) in klassischen Sparkonten. Mit diesen Anlagen ist selbst eine Rendite, die einen Inflationsausgleich erreicht, kaum zu erzielen.

Jeder dritte deutsche Sparer (32 Prozent) hat keinerlei Vorstellung, wie hoch seine Rendite ist und nur jeder vierte Sparer (28 Prozent) ist sich bewusst, dass er mit seinem Geld keine Gewinne erzielt.

Von Nord nach Süd: So viel haben die Bürger auf dem Sparbuch

Während die Zinsen immer noch auf historischen Tiefstständen verharren, steigen die Guthaben auf den Sparkonten der Deutschen tendenziell. Statistisch gesehen, hatte jeder Deutsche Ende 2018 25.042 Euro in Sparprodukten angelegt. Das sind knapp 1.100 Euro mehr als noch Ende 2017. Das haben die Volkswirte der Postbank auf Basis von Zahlen der Bundesbank errechnet.

Hessen ist auch dieses Jahr das Bundesland mit den höchsten Einlagen auf Sparkonten. Das Einlagevolumen stieg von 49.439 Euro im Jahr 2017 auf 51.370 Euro im Jahr 2018. Der zweite Platz geht in diesem Jahr nach Berlin. Mit 29.751 Euro auf dem Sparkonto überholen die Berliner die Hamburger, die auf dem dritten Platz liegen. Statistisch gesehen hat damit jeder Hamburger 29.650 auf dem Sparkonto. Auf den hinteren drei Rängen liegen die ostdeutschen Bundesländer. Brandenburg (13.909 Euro) hat Sachsen-Anhalt (13.884 Euro) überholt und knapp dahinter, auf dem letzten Platz, liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 13.878 Euro Einlagen in klassischen Sparprodukten.

Der Zuwachs der Guthaben ist vor allem dem Sparfleiß der Bürger geschuldet. Dies zeigen auch die Ergebnisse der bereits oben im Text genannten Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank. 78 Prozent der Bürger in Nordrhein-Westfalen legen Geld zur Seite und mehr als die Hälfte (51 Prozent) von ihnen spart sogar regelmäßig jeden Monat.

Mieter und Immobilienbesitzer: vergleichbarer Spareifer, unterschiedliches Anlageverhalten

Mieter und Immobilienbesitzer mögen sich in vielen Punkten unterscheiden, doch nicht was die Sparfreude angeht. Laut Kantar-Umfrage sparen 72 Prozent der Mieter. Bei den Eigentümern sind es lediglich vier Prozentpunkte mehr. Doch die von den Immobilienbesitzern gewählten Anlagen sind nachhaltiger und tragen stärker zur Vermögensbildung bei, als die von Mietern gewählten. Während jeder dritte Eigentümer in Fonds und Aktien (34 Prozent) oder in Bausparverträge (30 Prozent) investiert, lässt jeder zweite Mieter sein Geld auf dem Girokonto (52 Prozent) stehen. 48 Prozent der Eigentümer sparen mit dem Ziel, Wohneigentum zu modernisieren und zu renovieren. Sie legen ihre Mittel so zielgerichtet an und steigern damit den Wert ihrer Immobilie nachhaltig, während 61 Prozent der Mieter vorrangig für unvorhergesehene Ausgaben spart.

Sparen aufs Eigenheim

Durch alle Einkommensschichten hinweg sparen die Deutschen am häufigsten für unvorhersehbare Ausgaben (52 Prozent) und die Altersvorsorge (44 Prozent). 35 Prozent der Befragen sparen, um „sich etwas zu gönnen“ (35 Prozent). Von den jungen Menschen sparen 40 Prozent nach der Bildung von Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben auch für Wohneigentum. Mit steigendem Alter wird die Instandhaltung von Haus oder Wohnung immer wichtiger. Während nur jeder fünfte (20 Prozent) der 30- bis 39-Jährigen Geld für Renovierung und Modernisierung zurücklegt, ist es bei den über 60-jährigen schon mehr als jeder dritte (36 Prozent).

Information zur Kantar-Studie:

In einer telefonischen, repräsentativen Mehrthemenbefragung im Juli 2019 interviewte Kantar im Auftrag der Postbank 1.002 Befragte ab 16 Jahren. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungsdifferenzen und Mehrfachantwortoptionen erklären.

Information zur Höhe der Spareinlagen in den Bundesländern:

Postbank Berechnungen auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank. Als Sparguthaben werden bei dieser Berechnung Sichteinlagen, Spareinlagen, Termingelder und Sparbriefe gezählt. Einlagen pro Kopf in Euro ohne langfristige Termineinlagen und Bausparguthaben.

 

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Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Friedrich-Ebert-Allee 114-126, 53113 Bonn,Tel: +49 (0)228 920 -0, Fax: +49 (0)228 920 -35151, www.postbank.de

Forderung nach einem digitalen Euro für Europa – Absage an Libra

 

Die privaten Banken erwarten, dass sich das globale Wachstum im laufenden Jahr 2019 auf etwa 3 % verlangsamen wird. „Das wäre gut ein halber Prozentpunkt weniger als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre und eine spürbare Abschwächung“, sagte Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes, anlässlich der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington. Mehr denn je stelle sich in solch unruhigen Zeiten die Frage, wie die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft gestärkt werden könne.

Der Ansatz der EZB mit Negativzinsen der drohenden Konjunkturabkühlung entgegenzuwirken, greife dabei zu kurz. Dies werde nicht gelingen, da die Ursache für die wirtschaftliche Abkühlung nicht in der Kreditversorgung liege, sondern in der fehlenden Bereitschaft für Investitionen. Für die europäischen Banken wirke die Negativzinspolitik jedoch wie ein Klotz am Bein. „Die europäischen Institute werden weiterhin jährlich rund fünf Milliarden Euro Sondersteuer an die EZB zahlen müssen“, so Peters. Dieser Betrag könne schon im nächsten Jahr schnell wieder auf sechs oder sieben Milliarden Euro steigen, wenn sich die Überschussliquidität im Bankensystem durch das neue Aufkaufprogramm erhöhe.

Ganz anders die Situation in den USA. Die Fed zahlt den amerikanischen Banken Guthabenzinsen. Stellt man die Guthabenzinsen der Fed den Negativzinsen der EZB gegenüber, ergibt sich als Differenz ein dreistelliger Milliardenbetrag. Demnach haben die US-Institute gegenüber den Banken aus dem Euro-Raum eine bessere Ertragssituation von insgesamt gut 120 Milliarden Euro – allein aus der Zinspolitik. „Die Entscheidungen der EZB waren in der Krise entschlossen und richtig, heute jedoch sind sie falsch und unangemessen“, so der Bankenpräsident.

Mit Blick auf die Facebook-Digitalwährung Libra sieht Peters enorme Risiken, wenn die Verantwortung für eine Währung nicht mehr bei den Staaten liege. Umso wichtiger sei es, den Markt nicht anderen zu überlassen. Die Verfügbarkeit von digitalem Geld werde in Zukunft für viele Unternehmen von zentraler Bedeutung sein. Deshalb brauche Europa den digitalen Euro! Dieser müsse höchsten Regulierungsstandards gerecht werden, grenzüberschreitend einsetzbar sein und über das Bankensystem bereitgestellt werden. „Ein digitaler Euro wäre ein wichtiger Beitrag für ein stärkeres Europa, das die Herausforderungen der digitalen Revolution mit Entschlossenheit angeht“, so Peters.

 

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YouGov-Studie zum Weltspartag (30. Oktober) in Kooperation mit SINUS-Institut

 

Wer erinnert sich nicht an die Zeiten, als am Weltspartag in der – meist überfüllten – Bankfiliale Sparschweine, Taschenrechner und gute Tipps verschenkt wurden? Die eingefleischten Weltspartags-Fans sind in Deutschland rar geworden. Nur 4 Prozent besuchen am Weltspartag immer eine Bankfiliale. Weitere 7 Prozent tun dies meistens. Bei Erziehungsberechtigten von Kindern unter 18 Jahren sind die Besuchszahlen hingegen größer: 5 Prozent von ihnen besuchen immer und 14 Prozent meistens ihre Bank am Weltspartag. Das zeigt sich auch darin, dass knapp zwei Drittel der Deutschen (61 Prozent) sagen, der Weltspartag sei nach wie vor wichtig, um Kindern die Bedeutung von Sparen beizubringen. Dazu kommt eine gewisse Nostalgie: Sechs von zehn Deutschen (60 Prozent) wünschen sich, der Weltspartag hätte wieder eine so große Bedeutung wie in ihrer Kindheit. Bemerkenswert ist, dass diese Haltung mit zunehmendem Alter stärker vertreten ist.

Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie anlässlich des Weltspartags am 30. Oktober des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov in Zusammenarbeit mit dem SINUS-Institut, für die über 2.098 Personen ab 18 Jahren zwischen dem 01.10. und 09.10.2019 mittels standardisierter Online-Interviews repräsentativ befragt wurden.

Deutsche hängen alten Spartraditionen nach

Weiterhin sagen 62 Prozent der Deutschen, dass sie die Zeiten vermissen, als das gute alte gedruckte Sparbuch die wichtigste Sparform war. „Wenngleich sich die Deutschen als kompetent in Sachen Finanzen einstufen, schätzt man Veranlagungsformen, die ein gewisses Wachstum des Kapitals bei gleichzeitig überschaubarem Risiko bieten“, so Manfred Tautscher, Geschäftsführer des SINUS-Instituts. „Diese Haltung zeigt sich insbesondere bei sicherheitsorientierten Sinus-Milieus® wie den Traditionellen oder der Bürgerlichen Mitte.“

Dennoch ist man sich der Bedeutung der Banken für Sparzwecke bewusst: Immerhin 55 Prozent geben an, dass das Geld auch bei niedrigen Zinsen auf der Bank besser aufgehoben ist als zu Hause – insbesondere die Gruppe der über 70-Jährigen stimmt dieser Aussage zu (64 Prozent).

Ambivalente Einstellung zum niedrigen Zinsniveau und Negativzinsen

Der geringe Zulauf am Weltspartag ist unter anderem auf das derzeit sehr niedrige Zinsniveau zurückzuführen. Damit geht auch ein Bedeutungsverlust für das Sparbuch einher: Mehr als zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) sind der Ansicht, dass das klassische Sparen in Zeiten niedriger Zinsen keinen Sinn mehr für sie ergibt.

81 Prozent haben bereits zumindest vom Begriff „Negativzinsen“ gehört, 42 Prozent ist dieser sogar gut bekannt. Für jeden Dritten (37 Prozent) sind Negativzinsen, bei denen sie selbst Zinsen für ihr Sparguthaben zahlen müssen, ein wahrscheinliches Szenario der nächsten fünf Jahre. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) würden daher ihr Geld eher unter das Kopfkissen als auf das Sparbuch legen, wenn sie für Spareinlagen bezahlen müssten.

„Trotz Negativzinsphase gibt es weiterhin einen Lichtblick für die Bankenbranche“, erklärt Katja Drygala, Senior Consultant Custom Research bei YouGov Deutschland. „Unsere Daten zeigen, dass ein Großteil der Deutschen bereit ist, auch alternative Anlageformen in Betracht zu ziehen. Hier ergibt sich großes Potenzial für neue Finanzprodukte.“

Deutsche sind sparsam

Übrigens: Drei Viertel (75 Prozent) der deutschen Gesamtbevölkerung halten sich für sparsame Menschen, die meisten Sparfüchse finden sich mit 82 Prozent insbesondere in der Gruppe der 50- bis 69-Jährigen. Da darf auch das berühmte Sparschwein nicht fehlen: 58 Prozent der Bevölkerung sammelt kleine Geldbeträge, um sie später für eine besondere Anschaffung auszugeben oder auf ein Sparbuch bzw. -konto zu legen.

Weltspartag in Österreich bekannter als in Deutschland

Gut der Hälfte der Deutschen (54 Prozent) ist der Weltspartag am 30. Oktober bekannt. In Österreich ist dieser Aktionstag deutlich prominenter: Unseren Nachbarn ist der Tag zu 91 Prozent ein Begriff. Das hat INTEGRAL Marktforschung für Österreich herausgefunden. Die Daten zeigen jedoch auch: Sparsamer als wir sind die Österreicher dennoch nicht.

 

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Die Banken in Deutschland suchen nach Spielraum für nötige Investitionen in ihre Digitalprogramme.

 

78 Prozent streben eine technologische Vorreiterrolle innerhalb der Branche an. Genauso viele wollen parallel die Kosteneffizienz signifikant steigern. Der Spielraum wird allerdings künftig noch enger: Zwar erwarten zwei Drittel der Entscheider, dass sich die Kreditinstitute in Deutschland bis 2022 besser oder genauso entwickeln werden wie die Gesamtwirtschaft. Angesichts einer sich insgesamt abkühlenden Konjunktur erwarten die Banken allerdings in absoluten Zahlen gerechnet keine großen Ertragssprünge. Das ergibt die Studie “Branchenkompass Banking 2019” von Sopra Steria Consulting, für die 100 Entscheider der Bankenbranche befragt wurden.

Die Banken in Deutschland investieren seit Jahren massiv in Digitalisierungsprojekte, die Gegenfinanzierung der Vorhaben wird allerdings immer schwieriger. Die finanzielle Bewegungsfreiheit für die nötigen Investitionen in digitale Innovationen und neue Geschäftsmodelle ist eingeschränkt. Das liegt unter anderem an der Digitalisierung selbst. Datensicherheit und Cyberabwehr entwickeln sich für drei Viertel der Banken zu der Top-Herausforderung schlechthin und binden Ressourcen. Die Einführung der Zweifaktor-Authentifizierung zeigt beispielsweise, dass viele Institute Probleme haben, Sicherheit und Komfort für den Kunden zu vereinbaren. Für zwei Drittel der befragten Bankentscheider sind Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit im Mobile und Online-Banking mindestens gleich wichtig.

Das dauerhaft niedrige Zinsniveau drückt darüber hinaus immer weiter auf die bereits mit spitzem Bleistift gerechneten Margen. Die Kosten steigen schneller als die Erträge, vor allem bei Retail-Banken. Im Massengeschäft mit Girokonten fordern Neobanken mit potenten Geldgebern im Rücken die etablierten Institute heraus. Ihnen gelingt es zudem durch volldigitalisierte Prozesse und IT ohne Altlasten, Kunden zu deutlich geringeren Kosten zu gewinnen. Ein weiterer Margeneinbruch zeichnet sich ebenfalls für das Geschäft mit Wertpapierdepots ab. Einige Online-Broker bieten Depots ohne Ordergebühren an. Wie in den USA droht hier ein harter Preiskampf.

Um sich Luft zu verschaffen, steht Profitabilität im internen Bankbetrieb damit für das Gros der Institute mindestens bis 2022 weit oben auf der Agenda: “Der Anteil manueller Tätigkeiten ist immer noch sehr groß, und die IT-Systeme erzeugen einen hohen Wartungsaufwand. Beides führt zu extrem hohen Kostenblöcken, allein schon für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs”, sagt Stefan Lamprecht, Division Director Banking und Mitglied der Geschäftsleitung von Sopra Steria Consulting. “Die Transformation der Altsysteme auf Standardsoftware in der Cloud sowie ein industrialisierter Betrieb der IT sind zwei Stellschrauben, mit denen Banken sich mehr Spielraum verschaffen können”, so Lamprecht.

Fokussierte Digitalisierung, erweitertes Angebot, verändertes Pricing

Für die große Mehrheit der Bankentscheider funktioniert der Bankbetrieb außerdem nur mit einer radikalen Anpassung der Geschäftsmodelle und der Ertragsquellen. 88 Prozent setzen dabei auf die konsequente Umsetzung ihrer Digitalstrategie. Die Vielfalt von IT- und Datenprojekten soll konsequenter auf die Geschäftsinteressen ausgerichtet werden. “Die Autobanken zeigen in der Absatzfinanzierung sehr gute Ergebnisse, gemessen am Aufwands-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) zum einen durch Spezialisierung auf bestimmte Segmente, zum anderen durch mehr Effizienz. Sie nehmen an spezialisierten Plattformen teil und nutzen die Leistungen der Betreiber und damit die Kostenteilung für sich”, so Stefan Lamprecht von Sopra Steria Consulting.

Knapp jede dritte Bank (31 Prozent) will künftig die Fertigungstiefe erweitern und auch bankfremde Produkte und Services in das Angebot aufnehmen, ob aus eigener oder aus fremder Produktion. 52 Prozent setzen auf Zulieferungen von Drittanbietern, zum Beispiel von Fintechs und anderen Dienstleistern. Das Thema Bancassurance taucht ebenfalls wieder auf. Dazu kommt das Drehen an der Preisschraube als weitere Option, die Banken bis 2022 ins Auge fassen. Für 76 Prozent der Manager ist die Zeit der kostenlosen Girokonten allmählich vorbei. Durch die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 und die damit verbundene Öffnung für Drittanbieter verliere das Girokonto seine Ankerfunktion, so die Entscheider.

84 Prozent der Befragten halten es deshalb für strategisch wichtig, die Beratungsqualität in der Bank weiter zu verbessern. Hier hat sich in den vergangenen Jahren einiges in der Branche getan: So haben manche Kreditinstitute ihre Vertriebsvergütung verändert und neue Anreize geschaffen, um Kundenzufriedenheit vor den reinen Produktverkauf zu stellen. 37 Prozent der Befragten beabsichtigen beispielsweise, die Honorarberatung als neues Geschäftsmodell einzuführen, ein weiteres Revival also. Die Banken könnten in der Vermögensanlage, statt Provisionen aus Investmentfonds und anderen Finanzprodukten zu verlangen, auf volumenabhängige Anlageberatungsgebühren oder Vermögensverwaltungsgebühren setzen. Die Quirin-Bank tut sich damit seit langem hervor.

Um Kunden besseren und schnelleren Service im Fintech-Standard zu bieten, wollen 80 Prozent der Institute ihre unterschiedlichen IT-Systeme und Vertriebskanäle noch stärker verzahnen und Prozesse automatisieren. Veraltete IT-Systeme bremsen allerdings die digitale Transformation. Die IT-Modernisierung bleibt – neben der Prozessdigitalisierung und der Kundenerlebniswelt – die zentrale Baustelle der Branche.

 

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