Die Pandemie hat die Geschäfte vieler Fintechs leichter gemacht und einen IPO-Boom ausgelöst.

 

Wie es in der Branche weitergeht, erklärt David Hochstim, Senior Analyst bei ClearBridge Investments, einem spezialisierten Investmentmanager und Teil von Franklin Templeton.

David Hochstim sieht eine gute Perspektive für Fintechs: „Innovative Unternehmen aus der Finanzwirtschaft haben die Lockdowns dazu genutzt, den digitalen Zahlungsverkehr zu verbessern, indem sie Prozesse nutzerfreundlicher und einfacher gemacht haben. Zudem helfen Fintechs dabei, ehemals analoge Prozesse zu digitalisieren und so die Finanzbranche Schritt für Schritt besser aufzustellen.“

Mit Ausbruch der Pandemie haben eCommerce und kontaktlose Zahlungen einen zusätzlichen Schub bekommen. Der Trend zur Digitalisierung der Finanzwirtschaft, der bereits vor der Pandemie robust war, hat dadurch an Dynamik gewonnen. „Wir gehen davon aus, dass die im vergangenen Jahr aufgebaute Dynamik die Abkehr von Bargeld und Schecks durch Verbraucher und Unternehmen weiter beschleunigen wird“, sagt Hochstim und verweist auf das veränderte Verhalten vieler Kunden. „Selbst Babyboomer, die traditionell Banken besuchten und Schecks per Post einreichten, bestellen jetzt Lebensmittel online und reichen Schecks mit ihrem Mobiltelefon ein“, so Hochstim. Auch das US-Finanzministerium verteilt die Zahlungen für das Konjunkturprogramm elektronisch und lädt sie auf Prepaid-Debitkarten. In der Zwischenzeit wachsen die „Buy Now, Pay Later“-Anbieter stark und unterstützen die Einkäufe der Millennials und der Generation Z.

Den IPO-Boom rund um Fintechs bewertet der Analyst positiv: „Die Aktien einiger neu börsennotierter, verbraucherorientierter Fintechs steigen rasant an – aufgrund des schnellen Wachstums und der starken Investorennachfrage, die wahrscheinlich zumindest teilweise durch die hohe Liquidität an den Kapitalmärkten und den Fokus der Investoren auf schnell wachsende Unternehmen begünstigt wird“, so Hochstim. „Einige dieser Wachstumsmodelle könnten im Zuge einer Normalisierung der Pandemie-Situation aber auch auf die Probe gestellt werden“, mahnt der Analyst.

Grundsätzlich treffen die neuen Produkte der Fintechs aber sowohl bei Privat- als auch Firmenkunden einen Nerv. Hochstim verweist auf die Einfachheit moderner Bezahldienstleister oder die zusätzlichen Möglichkeiten für Onlinehändler, wenn sie Kunden dank Fintechs auf unkomplizierte Weise auch eine Finanzierung anbieten können. „Fintechs erleichtern das Wachstum des E-Commerce, rationalisieren den B2B-Zahlungsprozess und schaffen Investitionsmöglichkeiten sowohl in neuen als auch in etablierten Branchen“, sagt Hochstim.

 

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Die Ratingagentur Scope treibt die Konsolidierung im europäischen Ratingmarkt weiter voran.

 

Die Übernahme stärkt insbesondere Scopes Kapazitäten für SMEs und Projektfinanzierungen. Beide Bereiche profitieren von steigendem Investoreninteresse.

Die Scope Group, Europas führender Anbieter von unabhängigen Kreditratings, ESG-Research und Fondsanalysen, übernimmt zum 1. Januar 2021 die Euler Hermes Ratings GmbH. „Die Übernahme von Euler Hermes Rating ist der nächste Schritt zur Konsolidierung des europäischen Ratingmarkts und zum Aufbau eines europäischen Rating-Schwergewichts“, sagt Florian Schoeller, Gründer und CEO der Scope Group.

Euler Hermes Rating agiert bislang unter dem Dach des Kreditversicherers Euler Hermes und des Versicherungskonzerns Allianz und ergänzt künftig das Geschäft von Scope um attraktive Zukunftsfelder: Der Analyse-Fokus liegt vor allem auf kleinen und mittelgroßen Unternehmen (SME) sowie auf Projektfinanzierungen. „Mit dieser Ausrichtung hat Euler Hermes Rating in Segmenten eine gute Position, in denen große Wachstumspotenziale liegen“, sagt Florian Schoeller. Ein Grund: Investoren richten auf der Suche nach Renditen und alternativen Assetklassen ihr Augenmerk verstärkt auf Projektfinanzierungen und SMEs. Zugleich fördert die Europäische Kommission im Rahmen der voranschreitenden Kapitalmarktunion eine stärkere Kapitalmarktorientierung in diesen Bereichen.

Das Ziel der Kapitalmarktunion – die Schaffung eines starken und grenzüberschreitenden europäischen Kapitalbinnenmarkts – ist für Europas Ökonomie von großer strategischer Bedeutung. „Wir bieten Investoren und Emittenten in diesem für die Finanzierung von Unternehmen und Staaten wichtiger werdenden Kapitalmarkt eine europäische Perspektive – sowohl auf Kreditrisiken als auch auf ESG“, sagt Guillaume Jolivet, COO der Scope Group. „Unsere Bewertungsansätze und Ratingmethodiken basieren auf einem tiefen Verständnis europäischer Realitäten. Deshalb freuen wir uns, das Analystenteam von Euler Hermes Ratings bei Scope begrüßen zu dürfen. Denn sie verfügen über langjährige Erfahrung in der Bewertung des europäischen Mittelstands, was unsere eigene Rating-Expertise perfekt ergänzt.“

Euler Hermes Rating wird künftig unter „Scope Hamburg GmbH“ firmieren und in die Scope Group integriert.

Zum Hintergrund – Europäische Ratingagentur: Seit der Finanzkrise 2008 und der folgenden europäischen Staatsschuldenkrise 2011 ist der Ruf nach einer europäischen Ratingagentur, die das Meinungsoligopol der US-amerikanischen Ratingagenturen auflösen soll, eine Dauerforderung europäischer Politiker. Horst Köhler, Bundespräsident a.D. der Bundesrepublik Deutschland, hat dies kürzlich im Rahmen der Gründung der Scope Foundation erneut bekräftigt: „Europa braucht eine starke und unabhängige europäische Ratingagentur.“ Die europäische Rating-Perspektive, die Scope in seinen Ratings bietet, wird von einer wachsenden Zahl international agierender Konzerne geschätzt – darunter: Barclays, Daimler, Deutsche Lufthansa, Fnac Darty, Haniel, Lanxess, Merck KGaA, Sanofi, Santander, Terna, Unicredit oder Vonovia.

Zum Hintergrund – Kapitalmarktunion: Kernziel der Kapitalmarktunion ist es, die noch immer national geprägten und stark fragmentierten europäischen Finanzmärkte zu überwinden und Unternehmen durch den Zugang zum pan-europäischen Kapitalmarkt Finanzierungsalternativen zum Bankkredit zu eröffnen. Davon profitieren sollen vor allem kleine und mittlere Unternehmen (SME) sowie Infrastrukturprojekte. Die Europäische Kommission verfolgt die „Capital Markets Union“ bereits seit 2015. Die Covid-19-Krise und der Brexit mit dem Ausscheiden des Finanzplatzes London aus der europäischen Union haben Relevanz und Dringlichkeit dieses Vorhabens deutlich erhöht und dazu geführt, dass die Europäische Kommission im September 2020 einen neuen Aktionsplan vorgelegt hat.

 

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Partnerschaft unterstreicht Fidelitys Ambitionen an den alternativen Märkten und stärkt Moonfares Verbindungen zu führenden Vermögensverwaltern und Banken

 

Fidelity International (Fidelity) und Moonfare haben eine exklusive strategische Vertriebspartnerschaft geschlossen. Das gaben der globale Vermögensverwalter mit einem Kundenvermögen von insgesamt 706,3 Milliarden US-Dollar und die führende digitale Investmentplattform für erstklassige Privatmarktfonds heute bekannt.

Im Rahmen dieser Partnerschaft wird Moonfare über seine digitale Plattform institutionellen Kunden und Vertriebspartnern von Fidelity den Zugang zu Privatmarktstrategien eröffnen. Die Vereinbarung ist ein Novum in der Unternehmensgeschichte von Fidelity. Sie erfolgt als Reaktion auf die steigende Nachfrage von Anlegern, die durch die Aufnahme alternativer Anlagestrategien in ihre Portfolios attraktive Renditen anstreben.

Fidelity* wird außerdem eine Minderheitsbeteiligung an Moonfare übernehmen und Christian Staub, Managing Director Europe, in den Beirat des Berliner Fintech-Unternehmens entsenden. Als erster institutioneller Investor beteiligt sich der Vermögensverwalter an Moonfare, das 2016 gegründet und von LinkedIn 2020 zu einem der Top-10-Start-ups in Deutschland gekürt wurde.

Der Start für die exklusive strategische Vertriebspartnerschaft erfolgt im April in wichtigen Ländern Europas, beginnend mit Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich und Österreich. Zu einem späteren Zeitpunkt soll sie auf weitere internationale Märkte ausgeweitet werden. Neben den aktuellen und künftigen Kunden und Partnern von Moonfare werden Fidelity und Moonfare gemeinsam professionellen Investoren wie Banken, Family Offices und deren Beratern Zugang zu Privatmarktfonds im Auftrag ihrer Kunden bieten.

Partnerschaft trägt steigender Nachfrage nach Privatmarktanlagen Rechnung

Der Ankündigung vorausgegangen war Fidelitys kürzlich erfolgter Vorstoß in den privaten Kreditmarkt. Durch den Schulterschluss mit Moonfare stärkt der Asset Manager seinen schnell wachsenden Bereich der alternativen Anlagen, in dem er bereits Immobilienfonds anbietet. Moonfare, das sich auf die Fondsauswahl und seine digitale Plattform konzentriert, ist auch wegen seiner niedrigen Mindestanlagesumme von 50.000 EUR und seiner disruptiven Gebührenstruktur ein idealer Partner für Fidelity.

„Fidelity verfolgt das ambitionierte Ziel, in den kommenden Jahren ein breiteres Alternatives-Geschäft aufzubauen, das die Bereiche Private Markets, reale Vermögenswerte und liquide alternative Strategien umfasst“, sagt Andrew McCaffery, Global Chief Investment Officer von Fidelity International. „Unsere Partnerschaft mit Moonfare und dessen marktführende offene Architekturplattform bilden zusammen mit unserem neuen Private Credit Team eine starke Grundlage für unsere Wachstumspläne in den Bereichen reale Vermögenswerte und Privatmärkte.“

Streben nach Exzellenz im Anlagegeschäft in einem schwierigen Wirtschaftsumfeld

„Der weltweit extrem hohe Schuldenstand und anhaltend negative Realzinsen bedeuten für langfristig orientierte Vermögensallokatoren mehr Risiken und Unsicherheit“ ergänzt McCaffery. „Das traditionelle 60/40-Allokationsmodell ist deshalb in letzter Zeit unter Druck geraten. Alternative Anlagen wie Private Equity und Privatkredite gewinnen daher an Bedeutung bei Anlegern, die ihre Portfolios diversifizieren und ihre Renditen langfristig steigern wollen. Nach unserer Überzeugung werden Anleger aller Couleur künftig bei ihren Allokationsentscheidungen zunehmend auch alternative Vermögensanlagen berücksichtigen.“

„Wie Fidelity und seine Kunden streben auch wir von Moonfare und unsere Investoren unablässig nach exzellenten Anlageergebnissen“, erläutert Steffen Pauls, Gründer und CEO von Moonfare. „Seit Beginn unserer Geschäftstätigkeit bringen wir unsere Kunden, darunter einige der anspruchsvollsten Investoren der Welt, mit erstklassigen Private-Markets-Fonds zusammen. Fidelitys Kunden und sein Team passen perfekt in diese Gruppe.“

Attraktive Renditen im Visier

Die besten Private-Equity-Buyout-Fonds bieten ihren Investoren überaus lukrative Renditen. Nach Analysen von Morgan Stanley[2] erfolgt der Großteil der Wertschöpfung heute an den Privatmärkten. Das erklärt die attraktiven Renditen der führenden Risiko- und Wachstumskapitalfonds, die Start-ups finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Auch Private-Equity-Buyout-Fonds, die sich auf Firmen in fortgeschritteneren Entwicklungsphasen konzentrieren, generieren starke Renditen– vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Auf Buyouts in Rezessionen spezialisierte Fonds von Managern mit eigenem Wertschöpfungsteam bieten Investoren überdurchschnittliche Renditen. Zu diesem Ergebnis kommt McKinsey & Company[3] anhand einer Analyse von Daten des Informationsportals Preqin.

Jahrzehntelang konnten von diesen Strategien und ihren attraktiven Renditen[4] nur einige wenige Investoren wie vermögende Institutionen und Stiftungen sowie Pensions- und Staatsfonds profitieren. Gemeinsam werden Moonfare und Fidelity den Zugang zu alternativen Anlagestrategien für qualifizierte Anleger neu definieren.

„Bislang waren Privatmarktfonds einer kleinen Gruppe von Investoren vorbehalten“, so Christian Staub, Managing Director Europe bei Fidelity International. „Über unsere Partnerschaft mit Moonfare wollen wir den Zugang zu dieser Anlageklasse demokratisieren. Unser Ziel ist es, mit Produkten, die von einem erfahrenen Team betreut werden, allen die Möglichkeit zu bieten, von den Vorteilen alternativer Anlagen zu profitieren. Dies ist die logische Weiterentwicklung unseres Geschäfts, bieten wir unseren Kunden so doch auch künftig das bestmögliche Angebot an Dienstleistungen und Anlagelösungen und helfen ihnen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen.“

 

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Fidelity Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, D-61476 Kronberg im Taunus Tel.: 06173/509-0, Fax: 06173/509-41 99, www.fidelity.de

Aktuell sind hohe Garantien eine stärkere Renditebremse als jemals zuvor

 

Soll man bei der Altersvorsorge an der bestehenden Garantieregelung festhalten oder sie reduzieren? Dies wird derzeit heiß diskutiert. Eine Studie des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa), die erstmals auch die Auswirkungen der Inflation berücksichtigt, zeigt nun: Eine Absenkung der Garantie bei Altersvorsorgeprodukten verbessert die Renditechancen deutlich, ohne das Risiko signifikant zu erhöhen. „Garantien kosten besonders viel Geld, wenn die Zinsen niedrig sind. Die aktuellen Vorschriften zu Garantien bei der Riesterrente sind deshalb eine stärkere Renditebremse als jemals zuvor“, betont Prof. Dr. Jochen Ruß, einer der Autoren der im Auftrag von Union Investment angefertigten Studie. Er warnt: „Eine Garantieerfordernis von 100 Prozent der eingezahlten Beiträge ist im aktuellen Zinsumfeld extrem kritisch. Sie verhindert einen effektiven Vermögensaufbau.“ Die Studie zeigt aber auch: Eine Absenkung der Garantie sollte nicht beliebig erfolgen. Denn die zusätzlichen Renditechancen werden immer geringer, während im Gegenzug das Risiko steigt. „Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig. Eine Garantie von beispielsweise 70 Prozent der eingezahlten Beiträge bei der Riester-Rente kann spürbare Verbesserungen für die Bürger bringen. Hier ist eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen dringend geboten“, fordert auch Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Garantieprodukte spielen in der Altersvorsorge in Deutschland eine wichtige Rolle. Sie suggerieren Sicherheit, indem sie den Wunsch vieler Verbraucher erfüllen, zum Ende der Laufzeit mindestens die eingezahlten Beiträge zurückzubekommen. Dies ist jedoch trügerisch. Denn im aktuellen Zinsumfeld haben Produkte mit einer Garantie von 100 Prozent der Beiträge so gut wie kein Renditepotenzial mehr. Das ist jedoch für ein langfristiges Sparziel vor allem mit Blick auf die Absicherung im Alter unbedingt notwendig.

Das ifa untersuchte deshalb aus Verbrauchersicht, welche Auswirkungen eine Absenkung der Garantie auf die Chancen und Risiken der häufigsten Altersvorsorgeprodukte hat. Erstmals wurde dabei die Inflation als entscheidender Faktor berücksichtigt. Im Fokus standen dabei zwei fondsgebundene Lebensversicherungen (statisches und dynamisches Hybridprodukt) sowie ein Fondsprodukt (i-CPPI). Die aktuell maximal darstellbare Garantiehöhe wurde vom ifa bei 90 Prozent der Beiträge berechnet und als Basiswert gesetzt.

Absenkung der Garantie erhöht die Sicherheit

Üblicherweise wird angenommen, dass hohe Garantien mehr Sicherheit bieten als niedrige Garantien. Bezogen auf die Euro-Werte der Leistungen ist dies auch richtig. Dies lässt aber den entscheidenden Punkt außer Acht, dass für die Verbraucher die inflationsbereinigte Kaufkraft relevant ist. „Vermeintlich sicher ist es, sein Geld unters Kopfkissen zu legen. Nur kann man sich dann davon in 30 Jahren lediglich einen Bruchteil leisten“, erläutert Reinke die negativen Folgen der Inflation. Ein Finanzprodukt ist also nur dann sicher, wenn es das Risiko des Kaufkraftverlusts so gering wie möglich hält.

Wird die Garantie der eingezahlten Beiträge abgesenkt, kann der Anbieter stärker in renditeträchtige Aktien investieren. Dies erzeugt zwei gegenläufige Effekte. Einerseits erhöht sich das Risiko von Wertschwankungen. Andererseits reduziert die Wertentwicklung der Aktien die negativen Folgen der Inflation auf das Vermögen. Denn über lange Zeiträume gibt es eine positive Korrelation zwischen Aktienrendite und Inflation. „Hohe Garantien verringern das Risiko von Schwankungen der Aktienmärkte, erhöhen aber im Gegenzug das Risiko, das aus der Inflation resultiert“, fasst Ruß zusammen.

Werden die Garantien im aktuellen Zinsumfeld gesenkt, führt dies in Bezug auf die Kaufkraft zu einer starken Erhöhung von Chancen bei relativ geringer Zunahme des Risikos. In manchen Fällen steigt das Risiko sogar gar nicht an. Bei niedrigen Zinsen ist der Effekt besonders stark ausgeprägt. Eine hohe Garantie kann unter Umständen also sogar zu einer Erhöhung des realen Risikos führen. „Sicherheit und Garantie ist daher nicht dasselbe“, betont Reinke. Dies unterstreicht auch Ruß: „Im aktuellen Zinsumfeld sind Produkte mit abgesenkter Garantie auch für sicherheitsorientierte Verbraucher bedarfsgerecht.“

Garantieniveau sollte nicht beliebig gesenkt werden

Bemerkenswert ist folgender Effekt: Ausgehend vom höchsten betrachteten Garantieniveau (90 Prozent) erzeugt ein Absenken der Garantie zunächst sehr viel und dann immer weniger zusätzliche Renditechancen. Das Risiko nimmt hingegen immer stärker zu. Bei eher hohen Kursschwankungen bedeutet das konkret: Bis zu einem Garantieniveau von ca. 70 Prozent steigt die reale Chance deutlich stärker an als das reale Risiko. Bei einer weiteren Absenkung des Garantieniveaus erhöht sich dann aber das Risiko ähnlich stark oder sogar stärker als die Chance.

Somit ist der Nutzen von wohldosierten Garantien bei hohen Kursschwankungen relativ hoch. „Garantien sollten für sicherheitsorientierte Verbraucher nicht zu weit abgesenkt werden“, empfiehlt Prof. Ruß und ergänzt: „Eine Garantie von 100 Prozent war in Zeiten höherer Zinsen durchaus sinnvoll. Heute muss jedoch die Diskussion über niedrigere Garantieniveaus dringend geführt werden.“ Aktuell sei eine 100-prozentige Garantie selbst dann nicht sinnvoll darstellbar, wenn die Anbieter alle Kosten halbieren würden. So wichtig eine Diskussion über kostengünstige Produkte auch sei: Das Problem, dass hohe Garantien nicht mehr darstellbar sind, werde primär durch das Zinsniveau ausgelöst. „Insbesondere die hohe Garantieerfordernis bei Riester-Produkten und in der bAV ist aktuell extrem kritisch zu sehen“, warnt der Experte.

 

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Aberdeen Standard Kommentar

 

Kurt Cruickshank und Jamie Mills O’Brien, Fondsmanager des gerade erst mit dem Lipper Fund Award ausgezeichneten Aberdeen Standard SICAV I – German Equity Fund, blicken nach zunehmendem Anlaufen der Impfkampagne und dem Start der Lockerungsmaßnahmen mit einem durchaus differenzierten Bild auf die Entwicklungen der vergangenen Wochen und die Aussichten für Investments am deutschen Aktienmarkt.

In den letzten Monaten waren für die Fondsmanager diverse Entwicklungen zu beobachten. Der Impfstoff und das Potenzial für eine schnelle Erholung der Wirtschaft haben den Optimismus in den zyklischeren Teilen des Marktes angetrieben. Infolgedessen haben die Aktienkurse der großen Benchmark-Gewichte wie BASF, Siemens, Airbus stark zugelegt. Kleinere Unternehmen wie CTS Eventim, Fuchs und Stabilus, MTU Aero und Infineon sollten ebenfalls von diesen Erholungstendenzen profitieren. „Wir haben daher in einigen Fällen in den letzten Monaten sogar teilweise aufgestockt,“ so Kurt Cruickshank. „Es kann durchaus sein, dass das Gewinnwachstum dieser zyklischeren Werte der jeweiligen Benchmark mit zunehmender Öffnung der Volkswirtschaften weiterhin überdurchschnittlich ausfällt, wobei wir in diesem Fall erwarten, dass die Benchmark angesichts ihrer Konzentration auf Unternehmen mit geringerer Qualität leicht zurückbleiben wird,“ betont Mills O’Brien.

Cruickshank verweist zudem darauf, dass Unternehmen mit einer nachhaltigeren Gewinnentwicklung – zum Beispiel Scout24 und Nemetschek – aus den gleichen Gründen zunächst eher unterdurchschnittlich abgeschnitten haben: „Diese Unternehmen haben typischerweise sehr starke zyklische Erträge, werden aber in diesem Jahr keinen Gewinnsprung von 30-40% erleben, wie dies bei einigen Autoherstellern oder zyklischeren Industrieunternehmen der Fall sein sollte.“ Die beiden Fondsmanager sind der festen Überzeugung, dass die Outperformance eines Aktienkurses durch die anhaltende Ertragskraft getragen wird und gehen davon aus, dass dies die Grundlage für die dauerhaft positive Kursentwicklung des Fonds war. Infolgedessen investieren sie weiter in Aktien, deren Bewertungen eine sehr attraktive und langfristige Rendite für die Aktionäre gewährleisten.

 

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Aberdeen Standard Investments Deutschland AG, Bockenheimer Landstraße 25, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 768072-0, www.aberdeenstandard.com

Aktienmarkt bietet trotz hoher Bewertungen noch Chancen

 

In China soll im März der neue Fünfjahresplan vom Nationalen Volkskongress verabschiedet werden. Mit Blick auf Wirtschaft und Kapitalmarkt kann die Führung zufrieden sein – China ist das einzige G20-Land mit positivem Wirtschaftswachstum 2020 und der heimische Aktienmarkt legte im vergangenen Jahr kräftig zu. „Es ist nicht vermessen zu konstatieren, dass Chinas Position im Vergleich zu den anderen großen Wirtschafts¬mächten noch nie so stark war wie heute“, stellt Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, fest. Diese Entwicklung war nur möglich durch die erfolgreichen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie, wodurch ab dem 2. Quartal 2020 die Wirtschaft stufenweise und nachhaltig geöffnet werden konnte. Für Investoren stellt sich die Frage, wie lange diese Entwicklung wohl weitergeht. Nach Ansicht von Tilmann Galler stehen die Chancen für eine weitere positive Entwicklung gut, doch sollte man gleichzeitig auch einige mögliche Risiken im Auge behalten.

Offene „Baustellen“: Hohe Verschuldung und weiteres Konfliktpotenzial mit den USA

Um die Wirtschaft im Krisenmodus zu stützen, setzte die chinesische Regierung vor allem auf Steuersenkungen für Unternehmen sowie Ausgaben in Infrastruktur. Dies hat jedoch das Fiskaldefizit nach Schätzungen des IWF von 6,3 Prozent im Jahr 2019 auf 11,8 Prozent im Jahr 2020 ansteigen lassen. Die Staatsverschuldung Chinas ist dadurch auf 62 Prozent zum BIP gestiegen – das ist zwar niedriger als die 98 Prozent in der Eurozone oder 131 Prozent in den USA, doch in der Summe mit dem hochverschuldeten Unternehmenssektor und den Privathaushalten steigt die Gesamtverschuldung der Wirtschaft auf 278 Prozent. Bei aktuell 3 Prozent Zinsen ist der Schuldendienst nach Einschätzung von Tilmann Galler deshalb in China ein größeres Problem als in den USA mit 0,7 und der EU mit 0 Prozent. „Die Fiskalpolitik dürfte in den kommenden Jahren eher konsolidierend als expandierend sein. Damit könnte sich der chinesische Wachstumsvorsprung gegenüber den anderen großen Volkswirtschaften verringern – vorausgesetzt, dass die globalen Impfkampagnen erfolgreich sind“, stellt der Kapitalmarktexperte fest.

Daneben könnte sich die Beziehung zu den USA weiter eintrüben. Die wiedererstarkte chinesische Wirtschaft vermeldete in der zweiten Jahreshälfte 2020 einen wahren Exportboom, wodurch der Handelsbilanzüberschuss 2020 in die Nähe alter Höchststände kletterte. In der Folge konnte China die Vereinbarung mit den USA über die Ausweitung der US-Importe nicht erfüllen. „Dieser Umstand und der stärkere Fokus der Regierung Biden auf Nachhaltigkeit und Menschenrechte dürfte auch weiterhin einiges an Konfliktpotenzial zwischen den beiden Nationen bereithalten“, schätzt Tilmann Galler.

Chinesische Anleihen attraktiv und der Aktienmarkt bietet trotz hoher Bewertungen noch Chancen

Der chinesische Kapitalmarkt bietet nach Ansicht von Tilmann Galler weiterhin gute Investmentchancen. Zwar ist das KGV des CSI 300 Index, der die beiden Börsen Schanghai und Shenzhen abbildet, im vergangenen Jahr von 11,5x auf 16x gestiegen – und damit auf ein ähnlich hohes Bewertungsniveau wie 2015 in der letzten Überhitzungsphase des Marktes. Doch im Vergleich zu den Industrieländeraktien ist das immer noch ein Bewertungsabschlag von knapp 25 Prozent. „Das kann durchaus gerechtfertigt sein, da die Gewinnerwartungen für chinesische Aktien für die kommenden zwei Jahre niedriger sind. Aber man darf nicht vergessen, dass der Ausblick in China aufgrund der besseren COVID-Situation stabiler ist als in den Industrieländern“, erläutert der Experte. Gleichwohl sollten sich Anleger bewusst machen, dass nach dem kräftigen Anstieg der Kurse und der Bewertungen die zukünftigen Ertragserwartungen deutlich niedriger seien als noch vor einem Jahr.

Der chinesische Anleihenmarkt gewinnt nach Meinung von Tilmann Galler weiter an Attraktivität. Im Vergleich zum Nullzins in Europa böten Renminbi-Investment-Grade-Anleihen eine Rendite von über 3 Prozent bei relativ soliden Fundamentaldaten. Insgesamt gelte es für Investoren, die Störfaktoren Verschuldung, Notwendigkeit zur Haushaltskonsolidierung sowie politische Risiken im Blick zu halten. Das weiterhin kräftige Wachstum könnte sich daher in eher moderaten Kursentwicklungen niederschlagen.

 

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Marktkommentar von Mondher Bettaieb-Loriot, Head of Corporate Bonds, Vontobel Asset Management

 

  • Inflationsanstieg aufgrund fiskalischer Impulse nicht von Dauer
  • Fed: Zinserhöhungen nicht vor 2024
  • EZB dürfte Anleihekäufe zum jetzigen Zeitpunkt nicht reduzieren

Die Zentralbanken werden auch in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle bei der Wahrung der wirtschaftlichen Stabilität spielen. Deshalb sind die aktuellen Inflationsängste ungerechtfertigt. Die Märkte haben jedoch überreagiert, denn ein Inflationsanstieg aufgrund fiskalischer Impulse dürfte nicht von Dauer sein. Jerome Powell hat dies angedeutet, indem er jegliche Inflationsfolgen, die sich aus der zusätzlichen fiskalischen Unterstützung der Biden-Administration ergeben, herunterspielte.

Darüber hinaus hat die Fed angedeutet, dass Zinserhöhungen nicht vor Anfang 2024 erfolgen werden, während die Märkte Zinserhöhungen in den USA bereits für das vierte Quartal 2022 einpreisen. Die Anleger sollten sich das Mantra “Don’t fight the Fed”in Erinnerung rufen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit eines neuen „Taper Tantrum” gering, da sich die Märkte immer wieder an das Handeln und Denken der Fed gewöhnen.

In der Eurozone ist eine Revision der Wirtschaftswachstumsprognose zu erwarten, während die Inflationsprognose aufgrund der Beschäftigungslage in Europa unverändert sein wird, da im Bereich der gering qualifizierten Arbeitsplätze weiterhin schneller Arbeitsplätze verloren gehen als neue hoch qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden. Die EZB muss die Wirtschaft weiterhin mit sehr niedrigen Zinsen und Anleihekaufprogrammen stützen. Niedrige Zinsen sind eine positive Nachricht für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2021, da sie den Konsum anregen, der für die wirtschaftliche Erholung entscheidend ist. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die EZB ihre Anleihekäufe zum jetzigen Zeitpunkt reduzieren wird.

Das Segment der europäischen Unternehmensanleihen mit mittlerer Rendite bleibt attraktiv, da die EZB noch für längere Zeit auf Autopilot bleiben dürfte. Darüber hinaus sollte die Covid-19-Impfrate in den kommenden Monaten ansteigen und die Erholung verfestigen, während die Herdenimmunität noch in diesem Sommer erreicht werden dürfte, da die Produktion und Auslieferung von Impfstoffen in den kommenden Monaten zunehmen sollte.

 

 

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Kommentar von Chris Gannatti, Head of Research, Europa, bei WisdomTree, zu thematischen Anlagen im Technologiesektor

 

Unternehmen in der Informationstechnologiebranche haben die globalen Aktienmärkte seit der weltweiten Finanzkrise 2008/09 auf Rekordhochs getrieben. Da Investoren sich über die Konzentration in den Benchmarks bewusst sind, die sich nach der Marktkapitalisierung der weltweit größten Unternehmen richtet, wollen sie ihr Portfolio zukunftsträchtig aufstellen. Der Hauptvorteil eines gezielten, „thematischen“ Aktienengagements liegt darin, dass die Investoren aufkommende Themen über den gesamten Technologiesektor hinweg einbeziehen können, anstatt die Allokation in Unternehmen wie Facebook, Amazon, Alphabet, Apple, Microsoft und andere Großkonzerne zu erhöhen.

Thematische Ansätze in Bezug auf die Aktienmärkte sind nichts Neues und in Europa gibt es aktiv gemanagte Strategien bereits seit den frühen 2000er-Jahren. Anfangs wechselten die aktiven Manager dabei entweder zwischen verschiedenen Themen, wenn diese als attraktiv galten, oder sie engagierten sich in mehreren Themen gleichzeitig. Die zunehmende Verfügbarkeit von Anlagemöglichkeiten in Exchange Traded Funds, die um 2015 ihren Anfang nahm, hat den Markt insofern verändert, dass derzeit fast unbegrenzte thematische Optionen verfügbar sind.

Durch die Einteilung des breiten Universums thematischer Strategien in Kategorien lassen sich die Portfoliobausteine in einem sinnvollen Kontext analysieren. Dabei wurden vier weit gefasste Kategorien ermittelt: „Demografie und soziale Veränderungen“, „Technologische Veränderungen“, „Geopolitische Veränderungen“ und „Umweltbelastungen“. Die Kategorien sind wichtig, um das „Risiko“ für einen kommenden Zeitraum einzuschätzen. Es ist unwahrscheinlich, dass sich alle vier Kategorien über einen bestimmten Zeitraum hinweg gleich gut entwickeln – hingegen ist es wahrscheinlicher, dass beispielsweise Strategien zu „technologischen Veränderungen“ aufgrund der Marktbedingungen stärker begünstigt werden. Eine zukünftige Periode könnte zum Beispiel für „Demografie und soziale Veränderungen“ günstiger ausfallen. Ein Portfolio, das sich ausschließlich aus „technologiefokussierten“ thematischen Strategien zusammensetzt, ist gegenüber veränderlichen Marktbedingungen weniger widerstandsfähig als ein Portfolio, das eine Diversifizierung über den Technologiebereich hinweg anstrebt und in mindestens einer anderen dieser Kategorien investiert ist.

Selbst innerhalb der weit gefassten Kategorie „Technologische Veränderungen“ können sich Investoren auf untergeordneten Ebenen für einen Fokus auf Themen wie „Cloud-Computing“, „Künstliche Intelligenz“, „Cybersicherheit“, „Nanotechnologie“ entscheiden. Anhand dieser Kategorien lässt sich auch das Jahr 2020 in einen Kontext bringen. Im Laufe des vergangenen Jahres stand Cloud-Computing für eine Gruppe von Unternehmen, die während der COVID-19-Lockdowns hilfreiche Lösungen für die Bedürfnisse von Unternehmen und Verbrauchern boten. Ihre Performance spiegelte dies in der Tat wider. Das erste Quartal 2021 zeigte, dass sich die Volatilität bei Cloud-Computing-Strategien kurzfristig wohl erhöhen könnte. Das Hauptaugenmerk muss jedoch darauf gerichtet bleiben, dass die große Mehrheit der Unternehmenssoftware bis 2030 Cloud-basiert sein könnte und die Größe dieses „Kuchens“ sich heute auf rund 4 Billionen USD beläuft1.

Ein weniger langfristig ausgerichtetes und für 2021 opportunistisches Portfolio könnte sich in Richtung künstlicher Intelligenz mit einem starken Engagement in Halbleiter bewegen. Denn Halbleiter werden in zahlreichen Branchen benötigt und im bisherigen Jahresverlauf 2021 ist es bereits zu Engpässen gekommen. Cybersicherheit ist in einer Welt der Telearbeit zu einem interessanten Thema geworden. Trotz schwankender Aktienkurse dürfte die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen stetig steigen.

Wo der Fokus eines Investors im thematischen Universum der Aktienstrategien auch liegen mag, wesentlich ist, dass stets sowohl die Methodik als auch die Komponenten geprüft werden. Es kann zwar sein, dass die Strategien im selben „Thema“ investieren, doch eine genauere Analyse kann unterschiedliche Engagements und zugrunde liegende Unternehmen ergeben. Bei WisdomTree sind wir von fundierten Auswahlmodellen überzeugt, bei denen jede zugrunde liegende Komponente über eine direkte Verbindung zum übergeordneten Thema verfügt. Dies kann sowohl zu einer kürzeren bzw. konzentrierteren Liste von Unternehmen führen als auch, je nach Thema, zu einer längeren Liste von Unternehmen mit unterschiedlichen Beteiligungsgraden in der „Wertschöpfungskette“ des Themas.

Bei thematischen Strategien ist es wichtig, dass die Methodik und das Engagement der Strategie zu den Ansichten des Investors passen und sich in sein Portfolio einfügen. Ansätze, bei denen sich das Engagement mit dem Thema weiterentwickeln kann, sind sogar noch wirkungsvoller.

1 Loten, Angus. „Software Bots Multiply to Cope with ‘Stretched’ Resources.“ Wall Street Journal. 25. Januar 2021.

 

 

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Marktkommentar zur Krypto-Asset-Branche von Nicolas Biagosch, Geschäftsführer der Düsseldorfer Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft Postera Capital GmbH

 

Die gesamte Krypto-Welt ist in Bewegung. Das betrifft die Krypto-Assets wie Bitcoin oder Ethereum direkt, aber auch die Unternehmen, die Dienstleistungen rund um Krypto-Assets anbieten. Eines der größten Krypto-Unternehmen, die US-amerikanische Krypto-Börse Coinbase, will an die Börse gehen. Kürzlich wurde der Börsenprospekt, die so genannte „Form S-1“, veröffentlicht. Dieser enthält für Krypto-Investoren interessante Informationen. Wir haben die wichtigsten Punkte herausgesucht und analysiert:

Coinbase – ein gewichtiger Player im Krypto-Ökosystem

Die Lektüre des Prospekts bestätigt den Eindruck, den wir von Coinbase bereits hatten: Es handelt sich um ein hervorragend aufgestelltes Unternehmen mit glasklarer Strategie in einem stark wachsenden Markt. Auch die Finanzkennzahlen überzeugen: Der Umsatz im Jahr 2020 betrug 1,3 Mrd. US-Dollar, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 139 Prozent bedeutet. Das sind Wachstumsraten, von denen andere Unternehmen nur träumen können. Möglicherweise noch besser aus Investorensicht: Trotz des starken Wachstums ist Coinbase hoch profitabel, der Gewinn 2020 betrug 322 Mio. US-Dollar – das entspricht einer Nettomarge von beeindruckenden 25 Prozent. Bei diesen Zahlen sollten sich Investoren auf die Coinbase-Aktien stürzen. Oder?

Attraktives Unternehmen – aber auch eine attraktive Bewertung?

Ein gutes Unternehmen ist nur dann ein gutes Investment, wenn der Preis stimmt. Ob das bei Coinbase der Fall ist, ist zumindest fraglich. Der Preis der Aktien steht zwar noch nicht fest. Zieht man jedoch den Preis von synthetischen Coinbase-Aktien heran, die bereits vor dem offiziellen Listing gehandelt werden, ergibt sich eine Marktkapitalisierung im Bereich zwischen 90 und 120 Mrd. US-Dollar. Das entspricht einem Umsatz-Multiple von rund 70 bis 90. Zum Vergleich: Das Umsatz-Multiple von Google lag beim IPO bei rund zehn, das von Facebook bei etwas über 20. Beide Unternehmen waren damals hoch profitabel, das Wachstum lag im deutlich dreistelligen Bereich – durchaus vergleichbar mit Coinbase. Nur waren deren Aktien um ein Vielfaches günstiger als die von Coinbase.

Nun kann man natürlich argumentieren, dass die Zeiten heute andere sind als 2004 oder 2012: Im Jahr 2021 sind Zinsen niedriger, Aktien teurer und Investoren offensichtlich bereit, hohe Preise für wachstumsstarke Unternehmen zu zahlen. Das haben die großen Tech-IPOs des vergangenen Jahres wie Zoom, AirBnB oder Snowflake eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aber auch in Bezug auf das Ergebnis-Potenzial von Coinbase ergeben sich auf den zweiten Blick Fragezeichen. Keine Frage: Die operative Performance ist makellos. Seine Umsätze erzielt Coinbase fast ausschließlich durch das klassische Handelsgeschäft. Neue Umsatzquellen, um die sich Coinbase seit Jahren bemüht, tragen nicht einmal vier Prozent zum Umsatz des Unternehmens bei. Das Börsengeschäft kann und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zwar weiter kräftig wachsen, die Gebühren dürften jedoch unter Druck kommen. Das Coinbase-Ergebnis wird daher voraussichtlich zukünftig deutlich langsamer wachsen als der Krypto-Markt.

Unser Zwischenfazit: Auch wenn es sich bei Coinbase um ein überzeugendes Unternehmen handelt – die Coinbase-Aktien sind auf keinen Fall günstig.

Die Alternativen: Lieber in „Schaufel und Hacken“ oder doch direkt in Krypto-Assets investieren?

Für Krypto-Investoren ist neben der absoluten Bewertung von Coinbase noch ein anderer Gedanke relevant. Wie ist Coinbase relativ zu den Krypto-Märkten bewertet? Das zukünftige Wachstum und die Profitabilität von Coinbase wird ganz wesentlich von der Entwicklung der Krypto-Märkte abhängen. Die hohe Bewertung von Coinbase kann überhaupt nur dann gerechtfertigt werden, wenn man davon ausgeht, dass die Krypto-Märkte auch in Zukunft weiterhin stark wachsen.

Ein grober Überschlag: Bei einer Bewertung von 100 Mrd. USD beträgt die Bewertung von Coinbase rund sechs Prozent der Marktkapitalisierung aller Krypto-Assets von rund 1,6 Bio. US-Dollar. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung der amerikanischen Börse Nasdaq beträgt heute rund 23 Mrd. US-Dollar, während die auf ihr gehandelten Aktien eine Gesamt-Marktkapitalisierung von rund zehn Bio. US-Dollar aufweisen. Das entspricht rund 0,2 Prozent.

Mit anderen Worten: Die Bewertung von Coinbase scheint einen extremen Anstieg der Marktkapitalisierung von Krypto-Assets vorweg zu nehmen. Bei Coinbase ist das zukünftige Wachstum der Assetklasse bereits eingepreist, bei Krypto-Assets selbst jedoch noch nicht. Das Narrativ „im Goldrausch lieber in die Verkäufer von Hacken und Schaufeln als in Gold selbst“ ist zwar populär – ob es sinnvoll anwendbar ist, muss man im Einzelfall jedoch prüfen. Im Falle des Coinbase-IPO sollten Anleger vorsichtig sein. Wer Exposure zu Krypto-Assets sucht, geht mit Coinbase ein hohes Bewertungsrisiko ein. Ein direktes Engagement in Bitcoin, Ethereum und Co. erscheint vorteilhafter und – so paradox das klingen mag – deutlich weniger riskant.

Über Nicolas Biagosch:

Nicolas Biagosch ist Geschäftsführer der Düsseldorfer Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft Postera Capital GmbH, die sich auf Blockchain und Investitionsmöglichkeiten in Krypto-Assets spezialisiert hat. Bei Postera entwickelt er Blockchain-Strategien für Unternehmen und berät zu Investments in Krypto-Assets. In Deutschland bietet Postera seit 2018 den ersten regulierten, offenen Krypto-Fonds für vermögende Anleger an.

Über Postera Capital

Postera Capital ist eine Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft für Krypto-Assets und Blockchain sowie Initiator des Postera Fund – Crypto I. Das Unternehmen wurde 2017 mit der Vision gegründet, Investitionen in Krypto-Assets für professionelle Anleger zugänglich zu machen. Postera Capital bietet Beratungsdienste, Anlageconsulting und Research an. Im Jahr 2018 lancierte Postera Capital den Postera Fund – Crypto I, den ersten nach EU-Recht regulierten Krypto-Fonds. Mit diesem Schritt gelang es Postera Capital, die Hürden für professionelle Anleger zu senken, um sich an der neuen Anlageklasse zu beteiligen.

 

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Wolfgang Bauer, Fondsmanager im Anleiheteam von M&G, kommentiert die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank:

„Anleger am europäischen Anleihemarkt hatten sich zuletzt gefragt, ob die EZB steigende Anleiherenditen stillschweigend hinnehmen würde. Denn in den letzten Wochen war das Volumen der Nettokäufe von Vermögenswerten im Rahmen des PEPP, des wichtigsten Instruments der EZB zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-Krise, deutlich zurückgegangen. Doch die Wortwahl von Christine Lagarde während der heutigen EZB-Pressekonferenz, war eindeutig. Mit ihrer Ankündigung, die PEPP-Käufe im nächsten Quartal deutlich zu beschleunigen, hat die EZB-Präsidentin unmissverständlich klar gemacht, dass die EZB weiterhin fest entschlossen ist, die günstigen Finanzierungsbedingungen im Euroraum zu erhalten.“

 

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Sachwerte wie Aktien bleiben attraktiv

 

Die Fed hat bereits gesprochen, und nun auch die EZB: Trotz anziehender Inflation – die EZB rechnet laut neuer Prognose für dieses Jahr mit 1,5 Prozent – planen beide Notenbanken vorerst keine Zinserhöhungen. Das von vielen Marktexperten beschworene Krisenszenario bleibt nach Ansicht von Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Hamburger Sutor Bank, damit weiter aus. Denn Sachwerte wie Aktien gelten als inflationsschützend, gleichzeitig könnten diese jedoch bei einer folgenden Zinserhöhung regelrecht abstürzen, wie viele Experten mutmaßen: „Die Annahme, dass die Antwort der Notenbanken auf steigende Inflation eine Leitzinserhöhung ist, und in der Folge zu einem starken Rückschlag am Aktienmarkt führen könnte, bewahrheitet sich nicht“, erklärt Lutz Neumann.

Zwar könnte dieses Szenario zu einem späteren Zeitpunkt eintreten, doch hält Neumann die Gefahr für starke Verwerfungen am breiten Markt auch in Zukunft für nicht allzu groß: „Nur bei einem markanten Zinsanstieg, beispielsweise von mehr als einem Prozent, ist mit stärkeren Ausschlägen vor allem am Aktienmarkt zu rechnen“, sagt der Experte. Doch selbst dann dürften die Folgen langfristig eher eine Randerscheinung sein. Einige einzelne Bereiche wären bei einem Zinsanstieg jedoch sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen stärker betroffen.

Sachwerte wie Aktien bleiben attraktiv – bei Anleihen stärker auf Restlaufzeiten achten

Die aktuelle Phase mit erhöhter Inflation und weiterhin niedrigen Zinsen steigere nach Ansicht von Lutz Neumann die Attraktivität von Sachwerten wie Aktien. „Wenn man weiß, dass es eine höhere Geldentwertung gibt, sind Sachwerte grundsätzlich gut geeignet“, sagt Neumann. Man sehe jedoch, dass bestimmte Aktiensegmente derzeit besonders sensibel auf Marktnachrichten reagierten. Dazu gehörten vor allem Technologieaktien, die aus Sicht von Lutz Neumann ohnehin bereits extreme Kursniveaus erreicht hätten. „Wer nun sein Depot noch zusätzlich befüllt mit Apple, Amazon & Co, weil diese bei anziehender Preissteigerung einen noch größeren Inflationsschutz bieten könnten, kauft sich ein erhöhtes Rückschlagpotenzial gleich mit ein“, erklärt Lutz Neumann. Die Kurse vieler Tech-Aktien hätten sich von einer marktgerechten Bewertung längst entkoppelt und seien dadurch in den letzten Wochen immer stärker zum Spielball von Marktmeinungen und übertriebenen Erwartungen geworden. Es gelte daher, sein Portfolio breit über verschiedene Branchen und Regionen zu streuen.

Anleihenanleger sollten in Zukunft ein aufmerksameres Auge auf Restlaufzeiten haben. Denn ein Anziehen der Leitzinsen in naher Zukunft bleibt möglich. Wer überwiegend langlaufende Anleihen von zehn und mehr Jahren im Portfolio habe, müsste bei anziehenden Zinsen mit weiteren Kursverlusten rechnen. „Emittenten werden alles daran setzen, die noch anhaltende Zeit der Niedrigzinsen zu nutzen, um möglichst langfristige niedrig verzinste Anleihen auszugeben. Anleger sollten sich genau anschauen, wo sie zugreifen. Mit kurzlaufenden Anleihen kann man sich gut für ein verändertes höheres Zinsniveau wappnen“, erklärt Lutz Neumann. Per se sollten Anleger eher auf Fondslösungen setzen, doch auch dort gelte es, auf das Durationsmanagement zu achten.

Langfristig sind Themen wie Inflation und Zinsen nur Randerscheinungen

Was derzeit die Gemüter besonders bewegt, wird nach Meinung von Lutz Neumann langfristig oft zu einer bloßen Randerscheinung. „Man findet immer ein Argument, warum Kurse steigen oder fallen – im Moment sind es die Themen Inflation und Zinsen. So kann die Inflation einerseits als Argument pro Aktien herhalten, da Aktien aufgrund höherer Renditechancen Inflationsschutz bieten können. Und gleichzeitig könnten einige Segmente bei möglicherweise noch folgenden Zinserhöhungen zumindest kurzzeitig auch nach unten reagieren“, urteilt Experte Neumann. Dort, wo heute schon Marktübertreibungen sind, könnte daher schon ein kleiner Trigger wie ein Drehen an der Zinsschraube eine große Auswirkung haben. Anleger, die bereits ein breit diversifiziertes Portfolio haben, sollten sich keine Sorgen machen – doch wer immer nur auf kurzfristige Portfolio-Optimierung aus ist, sollte auf der Hut sein.

 

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Beitrag von Dr. Ulrich Kaffarnik, DJE-Vorstand und Kapitalmarktstratege

 

Seit der Finanzkrise halten die Zentralbanken die Zinsen niedrig. Ziel: Inflation stimulieren. Mit mäßigem Erfolg – bis jetzt. Nahrungsmittel, Energie und Rohstoffe werden teurer, die Inflation steigt. Was das für Zinsen, Anleihen, Aktien & Co. bedeutet. Die Rohstoffpreise haben deutlich angezogen, etwa für Weizen und Mais. Gleiches gilt für Öl sowie Edelmetalle. Ein neuer Superzyklus?

Die Preissteigerungen haben inzwischen die verschiedensten Sektoren erreicht – über Anleihen, Aktien und Immobilien hinaus. Interessant ist aber, dass der Ölpreis für die Inflation bisher noch keine Rolle spielt. So stieg die Inflationsrate im Januar in Deutschland um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als das Covid-19-Virus noch kaum einen Einfluss hatte. Dabei wirkten die Energiepreise noch inflationsermäßigend. Das wird drehen. Wir sehen ab dem zweiten Quartal einen Aufwärtstrend für Inflation – und rechnen damit, dass sich dieser im Jahresverlauf fortsetzt. Denn der Ölpreis war im Zuge der weltweiten Lockdown-Maßnahmen, gerade im April und Mai 2020, sehr niedrig. Der jetzt deutlich höhere Ölpreis wird auf die Inflationsrate durchschlagen. Wir sollten uns auf einen Inflationsanstieg zwischen 2 und 3 Prozent in der Eurozone und in den USA einstellen.

Wie sieht das perspektivisch aus?

Nach aktuellem Stand hätten wir in einem Jahr beim Ölpreis möglicherweise die heutige Ausgangsbasis von rund 60 USD. Wenn der Ölpreis in einem Jahr aber bei 50 USD steht, würde er die Inflationsrate negativ beeinflussen. Darum ist der Basiswert so wichtig, und der war vor einem Jahr sehr tief. Anleihezinsen gelten als Indikator für anziehende Inflation. Erste Renditen, zumindest am langen Laufzeiten-Ende, haben bereits angezogen. Nur temporär – oder zeichnet sich hier ein Trend ab?

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Zinsen und Inflation: Wenn die Inflationserwartungen steigen, versuchen Investoren mögliche Entwicklungen für die kommenden Monate vorwegzunehmen, also einzupreisen. Zurzeit sind es weiter steigende Preise für Nahrung, Öl und Industriemetalle. Wir haben einen starken Anstieg der Inflationserwartungen gesehen, in den USA lagen diese schon bei 2,2 Prozent. Zuletzt ist dieser Indikator allerdings wieder etwas zurückgegangen. Übertragen auf die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer heißt das, dass sie davon ausgehen, dass der starke Inflationsanstieg vorübergehend ist. Ob nur für ein paar Monate oder ein Jahr, ist offen.

Die Notenbanken der USA und EU haben ihre Inflationsziele schon korrigiert. Wie lange dürften denn FED und EZB eine Inflation von über 2 Prozent aushalten? Das ist ein spannendes Thema. Die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks versuchen schon seit langer Zeit die Inflationsrate zu stimulieren. Ist bisher nicht geglückt. Im Gegenteil, wir haben Jahre hinter uns, in denen die Inflationsraten zum Teil deutlich unter 2 Prozent waren. Aber jetzt kommen schon einige inflationstreibende Faktoren zusammen. Im Frühjahr 2020, als die Kurse und auch die Konjunktur so stark eingebrochen waren, handelten die Notenbanken schnell, auch aus der Furcht vor einer systemischen Krise. Daher resultieren die beruhigenden Aussagen der FED, man wolle die Leitzinsen vor 2023 nicht erhöhen. Aus meiner Sicht nicht besonders clever, weil keiner wissen kann, wie sich die Realwirtschaft oder die Inflationsraten in den nächsten zwei, drei Jahren entwickeln werden – auch die Notenbanken nicht.

Werden die Notenbanken weiter bei ihrer expansiven Haltung bleiben?

Aktuell sieht es nach einer recht deutlichen Konjunkturerholung aus. Der Nachholbedarf beim Konsum ist groß, die Sparquoten sind durch die Krisenmaßnahmen der Regierungen, Kurzarbeitergeld in Europa bzw. Schecks an die Arbeitnehmer in den USA, stark nach oben gegangen. In der Spitze hat die Sparquote in den USA die 30-Prozent-Marke überschritten, ein historisches Novum. Auch in Deutschland lag sie bei über 20 Prozent. Die aufgestaute Nachfrage dürfte nach einem Ende des Lockdowns als preistreibender Faktor hinzukommen. Die Notenbanken werden sich dann die Frage stellen müssen, ob der Inflationsanstieg dauerhaft oder vorübergehend ist. Allerdings dürfte es nicht so schnell eine Diskussion über eine Erhöhung der Leitzinsen geben, da die FED bereits im Herbst 2020 gesagt hat, eine Inflationsrate von mehr als 2 Prozent für einen gewissen Zeitraum zu tolerieren, wenn sie lange Zeit darunter gewesen sind. Damit hat sie sich Zeit verschafft. Aber keine Frage, je länger der Inflationsanstieg dauert, desto stärker wird der Druck auf die Notenbanken. Für die Aktienmärkte würde das einen gewissen Liquiditätsentzug bedeuten, was nicht wünschenswert wäre. Bevor man an Zinserhöhungen denken kann, müsste sich erst die Kommunikation von FED und EZB ändern.

Könnten sich die inflationären auch in deflationäre Szenarien wie in Japan verwandeln?

Diese Gefahr ist momentan sehr gering. Wir werden eine relativ starke Konjunkturerholung sehen; es sei denn, es kommt jetzt noch ein richtiger Rückschlag bei den Covid-Zahlen, zum Beispiel mangels Impfstoff oder Impfbereitschaft. Aber von einer Deflation japanischen Ausmaßes sind wir weit entfernt. In den vergangenen Jahren gab es in Europa und den USA überwiegend Desinflation. Das heißt, die Inflationsraten sind positiv, also die Preise steigen nach wie vor, aber die Veränderungsrate ist rückläufig. Ob ein hohes Zinsniveau gut oder schlecht für die Wirtschaft ist, wird unter Volkswirten häufig kontrovers diskutiert. Wie ist Ihre Sicht?

Je geringer die Zinsen, umso geringer der Zinsaufwand für die Unternehmen – das wirkt sich isoliert betrachtet erst einmal positiv auf die Gewinne aus. Für die Finanzmärkte sind niedrige oder sinkende Zinsen auch gut. Denn je niedriger die Zinsen, umso höher ist der Bewertungsfaktor für Aktien. Anderseits ist es aber gesund, wenn die Zinsen steigen. Dies ist Zeichen dafür, dass sich die Konjunktur erholt und die Unternehmen Spielräume haben höhere Preise an die Kunden weiterzugeben. Zudem gilt, dass Aktienkurse historisch betrachtet in Phasen steigender Zinsen wesentlich besser laufen als in Phasen stark fallender Zinsen.

Ab welchem Zinsniveau könnte es für das Wirtschaftswachstum ungesund werden?

Möglich wäre, dass die Zinsen von heute um 100 Basispunkte steigen, bevor es eine negative konjunkturelle Rückkoppelung gibt. Kritischer ist, wie sich dies an den Aktienmärkten auswirkt. Insbesondere wenn die Zinsen schnell nach oben gehen, beeinflusst dies den Bewertungsfaktor für Dividendentitel. In diesem Fall allerdings nach unten.

Wie hoch müssten die Zinsen steigen, um Aktien als Anlegers Liebling abzulösen?

Am Beispiel von 10-jährigen US-Staatsanleihen würde ich sagen, dass sich Anleger ab einer Rendite von vielleicht 2 Prozent Gedanken machen können, ob sie Aktien abbauen und wieder in Rentenanlagen zurückgehen sollten. Aktuell liegt die Rendite der US-Treasuries aber erst bei rund 1,4 Prozent. Stichwort: Zombie-Unternehmen. Also Firmen, die sich nur noch aufgrund des niedrigen Zinsniveaus finanzieren können. Steht eine Pleitewelle bevor?

Ja. In Deutschland haben wir zum Beispiel einen sehr starken Rückgang der Insolvenz-Anmeldungen trotz Corona-Krise, was mit den staatlichen Hilfen zu tun hat. Aber faktisch ist es schon so, dass ein Unternehmen unter Umständen nur noch deswegen auf dem Markt ist, weil der Kreditzinssatz sehr niedrig ist. Daher gibt es auch hierzulande diese Zombie-Unternehmen. In Japan sind sie bereits seit langer Zeit ein Thema. Allerdings schätze ich den Begriff „Zombie-Unternehmen“ nicht, da hier häufig auch Unternehmen mit einbezogen werden, die zwar relativ ertragsschwach sind und niedrige Eigenkapitalquoten aufweisen, aber existentiell nicht bedroht sind.

Wie schließt DJE diese Unternehmen im Portfolio aus?

Wir haben einen sehr aufwendigen und immer weiter verfeinerten Analyse-Prozess nach ganz verschiedenen Komponenten, unter anderem mit eingehender Bilanz- und Ertragsanalyse und regelmäßigem Dialog mit den Entscheidungsträgern der jeweiligen Firmen. Wir setzen uns für alle Investments Mindestvorgaben hinsichtlich Qualität, Eigenkapitalrendite und anderen Kennziffern.

 

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DJE Kapital AG, Pullacher Straße 24, 82049 Pullach, Tel: +49 89 790453-0, Fax: +49 89 790453-185, www.dje.de

Nachhaltigkeit wird mehr und mehr zum alles dominierenden Thema der Finanzindustrie. In diesem Jahr werden regulatorische Großprojekte wie die Offenlegungsverordnung und die EU-Taxonomie den ESG-Investments weitere Struktur und Aufmerksamkeit verleihen.

 

Dass ein vergleichsweise kleines Fondssegment wie Green-Bond-Fonds in den letzten 15 Monaten das verwaltete Vermögen mehr als verdoppeln konnte, scheint eine logische Konsequenz dieses Hypes zu sein. Eine Anleihe kann prinzipiell aus zwei Gründen nachhaltig sein: Einerseits, weil der Emittent bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllt, oder andererseits, weil die Anleihe selbst einen positiven Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leistet. Letzteres ist bei sogenannten Green Bonds der Fall, da der Erlös aus ihrer Emission zweckgebunden ist. Der Markt für nachhaltige Anleihen wächst stetig. Einerseits steigt das Interesse der Investoren und damit die Nachfrage. Andererseits wird das Angebot immer breiter, auch in Form neuartiger nachhaltiger Anleihen wie Blue Bonds, Climate Awareness Bonds und Transition Bonds.

Green-Bond-Fonds – Nischensegment mit dynamischem Wachstum

Mit dem wachsenden Markt für Green Bonds nimmt auch das Angebot entsprechender Fonds zu: Ende Januar 2021 waren in Deutschland 39 Green-Bond-Fonds zum Vertrieb zugelassen. Zum Vergleich: Ende Oktober 2019 waren es 29 Fonds. Das aggregierte Volumen der 39 Fonds beträgt rund 15,4 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von rund 9,6 Mrd. Euro im Vergleich zur vorangegangenen Scope Studie vom Oktober 2019. Der derzeit größte Green-Bond-Fonds im deutschen Markt ist der „iShares Green Bond Index“. Das größte Volumen bei den aktiv gemanagten Fonds verwaltet der „Eurizon Fund – Absolute Green Bonds“. Die beiden Fonds verwalten jeweils ein Volumen von mehr als 2 Mrd. Euro.

Der niederländische Asset Manager NN Investment Partners ist der Asset Manager mit dem größten verwalteten Vermögen in grünen Anleihen hierzulande. Zum 31.01.2021 verwaltet der Anbieter in drei Green-Bond-Fonds insgesamt rund 2 Mrd. Euro. Danach folgen die französischen Asset Manager Natixis mit insgesamt rund 1,6 Mrd. und Amundi mit rund 1 Mrd. Euro, beide bieten ebenfalls jeweils drei Green-Bond-Fonds an.

Global investierende Green-Bond-Fonds mit durchschnittlich +4% im Jahr 2020

Im vergangenen Kalenderjahr konnten nahezu alle Green-Bond-Fonds ein positives Ergebnis erwirtschaften. In der Scope Peergroup „Renten EURO Welt“ sind fast die Hälfte aller Green-Bond-Fonds erfasst. Sie erzielten im Jahr 2020 eine durchschnittliche Wertentwicklung von +4,03%. Zum Vergleich: Die 108 Fonds in dieser Peergroup erreichten im selben Zeitraum durchschnittlich +2,62%. Insgesamt schnitten rund 82% der Green-Bond-Fonds dieser Peergroup besser ab als der Durchschnitt, und das überwiegend deutlich.

Sieben neue Green-Bond-Fonds im vergangenen Jahr

Insgesamt haben Investmentgesellschaften im vergangenen Jahr sieben neue Green-Bond-Fonds aufgelegt und in Deutschland zum Vertrieb zugelassen. Alle Neuzugänge sind aktiv gemanagt. Die Anzahl neuer Fonds ist damit ungefähr so hoch wie in den Vorjahren: 2019 wurden für deutsche Anleger acht Green-Bond-Fonds zugelassen. Stärkstes Jahr bleibt 2017 mit elf neu aufgelegten oder repositionierten Fonds.

 

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20 Monate nach Investment durch US-Fonds MGV wird das Startup Downstream verkauft

 

Die Maschmeyer Group investierte mit ihrem US-Fonds Maschmeyer Group Ventures (MGV) in Downstream. Nur 20 Monate nach dem ersten Investment (Pre-Seed) wird das Startup aus Seattle (Washington) von Jungle Scout übernommen. Erst vor wenigen Wochen konnte sich MGV und Investor Carsten Maschmeyer über einen weiteren Erfolg im US-Portfolio freuen: Das Unternehmen “Modern Health” aus San Francisco wurde in einer neuen Finanzierungsrunde unter Anleitung von Peter Thiels Founders Fund mit 1,17 Mrd. US-Dollar bewertet.

Downstream unterstützt ihre Kunden dabei, ihre Werbestrategie auf Amazon zu optimieren, um Produkte auf der Plattform besser verkaufen zu können. Mit der entwickelten Software können Anbieter, Verkäufer und Agenturen ihre Marketinginvestitionen bei Amazon verwalten. In den letzten Jahren sind die Werbeausgaben für E-Commerce-Websites wie Amazon stark angestiegen, so dass der Anteil von Drittanbietern entsprechend zugenommen hat. Co-Gründer Connor Folley nennt ein jährliches Umsatzwachstum von mehr als 200% gegenüber dem Vorjahr.

MGV hat sich im Juni 2019 im Rahmen eines Pre-Seed-Investments und erneut im März 2020 bei einer Seed-Finanzierungsrunde an Downstream beteiligt. Carsten Maschmeyer, CEO der Maschmeyer Group: “Nach dem Unicorn Modern Health und dem Exit von Heydoctor ist Downstream der dritte große Erfolg unseres US-Teams. Wir haben mit Downstream in nur wenigen Monaten unser Investment mehrfach zurückerhalten. Zudem zeigt es, wie dynamisch die Startup-Szene in den USA ist. Deswegen ist es wichtig, vor Ort mit einem Venture-Fonds präsent zu sein.”

Managing Partner von MGV, Marc Schröder: “Die Gründer von Downstream, Connor Folley und Salim Hamed sind Marketing-Genies. Ihre jahrelangen Erfahrungen bei Amazon machen Sie zu exzellenten Daten-Analysten und Experten. Wir gehen davon aus, dass Amazon über 50 Mrd. US-Dollar Werbeeinnahmen in den nächsten Jahren erreichen wird. Durch diesen starken Anstieg im Online-Shopping passt Downstream perfekt zu Jungle Scout.”

Über die Maschmeyer Group: Die Maschmeyer Group ist das Family Office von Carsten Maschmeyer mit Sitz in München. Neben Alstin Capital (München) und seed+speed Ventures (Berlin) zählt auch MGV zur Fondsstruktur von CEO Carsten Maschmeyer. MGV ist spezialisiert auf Pre-Seed- und Seed Investments mit Sitz in South Park, San Francisco. Themen sind unter anderem InsurTech, Fintech und Enterprise Technology. Managing Partner ist Marc Schröder, der seit 2017 mit seinem 6-köpfigen Team als Vehikel der Maschmeyer Group in Amerika tätig ist.

Über Downstream: Downstream bietet eine Software, um Händler auf Plattformen wie Amazon bei der Planung ihrer Marketing- und Werbeaktivitäten zu unterstützen. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 11 Mitarbeiter. Gründer sind Connor Folley, ehemaliger Marketingmanager bei Amazon, und Salim Hamed, der im Bereich Business Intelligence Engineering für Amazon Web Services tätig war. Downstream wurde Ende 2017 gegründet.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Maschmeyer Group, Maximilianstraße 34, 80539 München, Tel: 089/2554 37-200, www.mgv.vc

Zwei neue ESG-Fonds von Neuberger Berman

 

Der unabhängige US-amerikanische Vermögensverwalter Neuberger Berman legt zwei neue UCITS-Aktienfonds auf. Die Fonds Neuberger Berman Global Sustainable Equity und European Sustainable Equity ergänzen ab sofort das Angebot nachhaltiger Aktienfonds des Unternehmens. Verwaltet werden sie von den renommierten Portfoliomanagern* Hendrik-Jan Boer, Alex Zuiderwijk und Jeroen Brand, die seit November 2020 im Unternehmen beschäftigt sind.

Der Investment-Ansatz der neuen Fonds wurde über 16 Jahre hinweg immer weiter verfeinert. Das Managementteam zählte zu den ersten Investoren mit einem Fokus auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) überhaupt. In der Vergangenheit verwaltete das Team bereits über 10 Milliarden US-Dollar in internationalen und europäischen Aktienstrategien.

Fokus der High-Conviction-Fonds liegt auf Qualitätsunternehmen, die von dem Nachhaltigkeits-Trend profitieren. Das Fondsmanagement-Team setzt daher bei der Aktienauswahl auf zukunftsorientierte Analysen wesentlicher ESG-Faktoren und intensive Einzelwert-Recherche mit besonderem Augenmerk auf den Wertschöpfungsprozess. Dieses Vorgehen trägt dazu bei, dass beide Fonds die ab dem 10. März 2021 geltenden Anforderungen für nachhaltige Finanzprodukte mit einer angestrebten Nachhaltigkeitswirkung gemäß Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung erfüllen.

Insgesamt werden die Fonds jeweils 30 bis 60 Titel umfassen. Als aktive Manager dieser Portfolios streben Boer, Zuiderwijk und Brand einen Active-Share-Wert von über 75 Prozent an. Im direkten Austausch mit den Unternehmensführungen achten sie dabei besonders auf Geschäftsstrategie, Wettbewerbssituation, Zukunftsaussichten, Innovationen, Vergütungen, Governance und Nachhaltigkeit der Firmen.

„Durch den schnellen gesellschaftlichen und technologischen Wandel entwickeln sich die Unternehmen weiter. Auch die Wertschöpfungsketten verändern sich. Wir erwarten ein steigendes Wachstumspotenzial im Zusammenhang mit bewussten Verbrauchern, die Unternehmen und Länder durch ihr Wahl- und Konsumverhalten in die Verantwortung nehmen“, beschreibt der leitende Portfoliomanager Hendrik-Jan Boer den Investment-Ansatz. „Gepaart mit neuen länderübergreifenden ESG-Vorschriften entstehen zahlreiche aussichtsreiche Chancen für nachhaltige Investoren.“

Unterstützt werden die Portfoliomanager von vier erfahrenen Analysten, die sich vor allem mit Einzelwertanalysen befassen. Dabei achten sie besonders auf die Wertschöpfungskette und untersuchen Trend-Themen wie Fintech und finanzielle Inklusion, die Energiewende, digitale Unternehmen, bewusstes Konsumverhalten und den erweiterten Zugang zu Gesundheitsleistungen.

Zusätzlich arbeiten die vier Research-Spezialisten eng mit dem ESG-Investmentteam von Neuberger Berman zusammen und können auf die volle Kompetenz der 101 Milliarden US-Dollar schweren Aktienplattform des Unternehmens zurückgreifen. Das zentral organisierte Research-Team für internationale Aktien besteht aus 48 Experten, von denen 41 im Schnitt 19 Jahre Erfahrung vorweisen können.

Für Dik van Lomwel, Head of EMEA and Latin America, passen die neuen Fonds gut zu Neuberger Bermans bisheriger Entwicklung: „Zweifellos besteht eine große Nachfrage nach nachhaltigen Investmentlösungen. Mittlerweile werden über 80% unseres gesamten verwalteten Vermögens nach ESG-Faktoren gemanagt. Die neuen Fonds ergänzen dieses ESG-Angebot, das schon jetzt Anlageklassen wie Emerging-Market-Anleihen, internationale High-Yield-Anleihen und japanische Aktien umfasst. Der Ansatz, für diese Fonds einen hohen Active Share zu verfolgen, ist besonders für Investoren interessant, die in eine überzeugungsgeleitete Strategie investieren wollen.“

* Citywire AA-Rating, Stand Februar 2021

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Neuberger Berman Europe Limited, Friedrich-­Ebert­-Anlage 49, D-­60308 Frankfurt,Tel: +49 69 509 56 5648/5649, www.nb.com

Die Lloyd Fonds AG (ISIN: DE000A12UP29) erhält im Rahmen der €uro-FundAwards 2021 den Goldenen Bullen für den Aktienfonds Lloyd Fonds -European Hidden Champions und den geldmarktorientierten Rentenfonds Lloyd Fonds – ASSETS Defensive Opportunities.

 

Mit den €uro-FundAwards zeichnet der Finanzen Verlag die besten Fonds des Jahres aus. Prämiert werden jeweils die drei renditestärksten Fonds über ein, drei, fünf, zehn und 20 Jahre in 88 Kategorien. In die Auswertung wurden ausschließlich zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Publikumsfonds einbezogen. Zudem kamen nur Fonds mit mindestens 20 Mio. EUR Anlagevolumen in die Wertung.

Der Lloyd Fonds – European Hidden Champions ist im 1-Jahresvergleich der Gewinner in der Kategorie „Europa Nebenwerte“. Im Jahr 2020 erzielte der Fonds eine Performance von gut 71 Prozent (R-Tranche). Der von Dr. Maximilian Thaler gemanagte Aktienfonds, der für diese Strategie seit 2015 einen erfolgreichen Track-Record aufweist, investiert gezielt in wachstums- und innovationsstarke Unternehmen aus dem europäischen Mittelstand mit einem regionalen Schwerpunkt auf die deutschsprachigen Länder sowie Skandinavien.

Der Lloyd Fonds – ASSETS Defensive Opportunities erzielte den zweiten Platz in der Kategorie „Corporates Kurzläufer Euro“ im 5-Jahresvergleich. Der von Thomas Lange seit bald zehn Jahren erfolgreich gemanagte geldmarktorientierte Rentenfonds ist für Anleger konzipiert, die eine attraktive Alternative zur Anlage des kurzfristigen Bodensatzes ihrer Liquidität suchen, dabei aber nicht auf eine sicherheitsorientierte Anlageform mit täglicher Liquidität verzichten möchten.

Dazu Michael Schmidt, CFA, Chief Investment Officer (CIO) der Lloyd Fonds AG: “Es freut mich sehr, dass wir gleich zwei der begehrten Goldenen Bullen gewonnen haben. Sie sind eine schöne Bestätigung des aktiven Managementansatzes unserer langjährig erfolgreichen Fondsmanager. Mit klarer Fokussierung setzen sie ihre Stärken für den Mehrwert unserer Anleger ein.” Einzelheiten zu den Fonds und der Performance unter https://www.lloydfonds.de/loesungen

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Lloyd Fonds AG, Amelungstraße 8 – 10, D­-20354 Hamburg, Tel: 040/ 32 56 78­210, Fax: 040/ 32 56 78­99, www.lloydfonds.de

Marktkommentar von Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG

 

Die Kapitalmärkte sind weiterhin nervös und werden bis auf Weiteres volatil bleiben. Das zeigen nicht zuletzt die Reaktionen auf die Verlautbarungen der US-Notenbank Federal Reserve vergangene Woche. Sie geht zwar von einem gewissen Preisauftrieb durch das Hochfahren der Wirtschaft nach dem Ende der Corona-Pandemie aus. Zugleich hält sie diesen inflationären Effekt für temporär begrenzt. Da sie auch in dem jüngsten Renditeanstieg für zehnjährige US-Staatsanleihen keine „ungeordnete“ Bewegung erkennt, wird sie daher ihr Anleihekaufprogramm erst einmal nicht weiter ausdehnen. Die Kurse für zehnjährige US-Staatsanleihen gerieten daraufhin noch weiter unter Druck, umgekehrt kletterten die Renditen weiter auf rund 1,6 Prozent am Freitag.

Das schnelle Tempo ist problematisch

Problematisch ist dabei nicht das Rendite-Niveau, denn es liegt ungefähr auf dem Vor-Corona-Stand. Bemerkenswert ist das atemberaubende Tempo, in dem es erreicht wurde. Innerhalb von gerade mal einem Monat – zwischen dem 29. Januar und dem 5. März – ist die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen um rund 0,6 Prozent gestiegen. Fast wirkt es so, als testeten die Märkte, ab welchem Punkt die Notenbanken gegen einen Zinsanstieg einschreiten. Es gibt Indikatoren, die darauf hindeuten, dass dieser Punkt bei der EZB früher erreicht sein könnte als bei der „Fed“. Bei der EZB werden Reaktionen auf den Renditeanstieg bereits diskutiert. Solange die große Frage, ob nun ein länger andauerndes Erstarken der Inflation mit weiteren schnellen Zinsanstiegen vor uns liegt, nicht beantwortet ist, wird die Unruhe an den Anleihe-Märkten jedenfalls bleiben.

Aktienmärkte spielen das „Bäumchen-wechsel-Dich“-Spiel

Und das gilt uneingeschränkt auch für die Aktienmärkte. Hier sind die Kursausschläge größer geworden, gerade die Technologiewerte und weitere Wachstumsbranchen sind unter Druck geraten. Denn je mehr ein Ende der Corona-Pandemie mit entsprechender wirtschaftlicher Belebung ins Blickfeld rückt, umso stärker werden Überhitzungen und Übertreibungen der letzten Monate abgebaut, sprich: Die „Krisengewinner“ werden verkauft. So hat die Nasdaq sämtliche Gewinne dieses Jahres wieder abgegeben. Umgekehrt profitieren zyklische Werte. Und so geht auch das muntere „Bäumchen-wechsel-Dich“-Spiel bei der Performance zwischen Value- und Wachstumswerten weiter: Im Herbst lagen eher Value-Werte vorne, seit Jahresbeginn waren es Wachstumswerte, nun wieder Value.

Diversifizieren und nach Möglichkeit antizyklisch handeln

Das alles zeigt: Es ist viel Unklarheit über die weitere Entwicklung von Konjunktur und Zinsen im Markt, und entsprechend in Bewegung sind die Kapitalmärkte. Es spricht vieles dafür, dass die Notenbanken keinen weiteren schnellen Zinsanstieg zulassen werden, und dass die Geldpolitik weiterhin expansiv bleiben wird. Für Anleger empfiehlt es sich aber, ihre Portfoliostruktur ausgesprochen diversifiziert auszurichten, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Und auf dieser Grundlage lassen sich dann je nach Risikoprofil antizyklisch in Schwächephasen Zukäufe realisieren.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, Prannerstraße 11, 80333 München, Tel: +49 (0)89 125 01 83-0, www.sgkb.de

ebase startet nachhaltigen Robo Advisor „fintego green+“

 

„Unsere aktuelle Vermittler-Fokus-Umfrage unter 120 Finanzprofis zeigt deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit aus der Geldanlage nicht mehr wegzudenken ist“, sagt Kai Friedrich, CEO der European Bank for Financial Services GmbH (ebase). „90 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Relevanz von nachhaltigen Investments im Privatkundengeschäft steigen oder sogar stark steigen wird“, präzisiert er (siehe Grafik). „Und was fast noch wichtiger ist: die Zahl der Skeptiker, die von einer abnehmenden Relevanz ausgehen, ist auf null gesunken.“ Dass wiederum die Zahl der ausgeprägten Optimisten in der Befragung im vergangenen Jahr etwas niedriger lag, erklärt Friedrich mit dem Einfluss der Corona-Pandemie, die für viele Vermittler als dominantes Ereignis wahrgenommen wurde.

„Inzwischen ist das Thema Nachhaltigkeit fest in der Anlegerwelt etabliert und wird ganz sicher dort auch verbleiben“, führt Friedrich weiter aus. „Das zeigt sich nicht zuletzt an der steigenden Zahl neu aufgelegter Nachhaltigkeitsfonds sowie den aktuellen Mittelzuflüssen, die belegen, dass nachhaltige Investments bei den Anlegern stark gefragt sind.“

Robo Advisor „fintego green+“ gestartet

ebase hat schon vor Jahren begonnen, aktiv an dem Thema zu arbeiten und hat beispielsweise Nachhaltigkeitsfilter für die Fondsauswahl eingeführt. Konsequenterweise wurde auch der hauseigene Robo Advisor fintego erweitert. Neben dem seit mehreren Jahren etablierten Angebot steht den Kunden nun mit fintego green+ zusätzlich eine nachhaltige Variante der mehrfach prämierten digitalen Vermögensverwaltung zur Verfügung (www.fintego.de/services/fintego-green). Auch Partner der ebase können fintego green+ natürlich – in der Standard- oder auf Wunsch als White-Label-Variante – für ihre Kunden nutzen.

„Mit fintego green+ sind wir unserem bewährten fintego-Konzept treu geblieben. Die Anlagestrategie ist passiv ausgerichtet, wobei in jeder der fünf unterschiedlich risiko-orientierten Strategien ausschließlich nachhaltige ETFs zum Einsatz kommen“, erklärt der CEO von ebase. fintego green+ verfolgt einen ESG-Ansatz, das bedeutet, dass bei den Investments neben dem Umweltschutz (E=Environment) auch Wert auf soziale Aspekte (S=Social) und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung (G=Governance) gelegt wird. Die Investments erfolgen weltweit breit gestreut. „Mit diesem neuen Angebot kommen wir vielen verantwortungsbewussten Anlegern entgegen, die sich ihre Fonds nicht selbst auswählen wollen, sondern ein Komplett-Paket für nachhaltiges Investieren wünschen“, ergänzt Friedrich.

Das Plus von „fintego green+“

ESG-Rating: Es wird großer Wert darauf gelegt, dass die ETFs, die für die digitale Vermögensverwaltung zum Einsatz kommen, ein überdurchschnittliches ESG-Rating aufweisen und somit in Bezug auf Nachhaltigkeit eine gute bis sehr gute Position einnehmen.

Impact Investments: Bei den Aktieninvestments setzt fintego green+ zudem auf Themen-ETFs, die eine unmittelbare ökologische Wirkung erzielen. Dazu gehört beispielsweise der Sektor erneuerbare Energien (Solar, Windkraft, etc.). Bei Renten-ETFs stehen Green Bonds im Vordergrund – „grüne Anleihen“, die zur Finanzierung ökologischer Projekte herausgegeben werden und damit ebenfalls einen direkten positiven Impact haben.

United Nations Global Compact: Die von den Vereinten Nationen gestartete United Nations Global Compact ist die weltweit größte und wichtigste Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Sie verfolgt auf Grundlage von 17 Sustainable Development Goals (SDGs) und 10 universellen Prinzipien die Vision einer nachhaltigen Weltwirtschaft zum Nutzen aller Menschen, Gemeinschaften und Märkte. fintego green+ achtet auf die Einhaltung der United Nations Global Compact und teilt dessen Ziele und Prinzipien.

„Vermittler-Fokus-Umfrage“

Die „Vermittler-Fokus-Umfrage“ ist eine online-basierte Umfrage unter den Vertriebspartnern der B2B-Direktbank ebase, wie beispielsweise IFAs, und spiegelt deren Einschätzung wider.

 

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European Bank for Fund Services GmbH (ebase), Richard-­Reitzner-­Allee 2, D-­85540 Haar b. München, Tel: 0180/5005984,Fax: 0180/5005802, www.ebase.de

Ein Jahr ist es her, dass die Weltgesundheitsorganisation die Verbreitung des Coronavirus als Pandemie eingestuft hat.

 

Shamik Dhar, Chefvolkswirt von BNY Mellon Investment Management, gibt einen Ausblick auf die zukünftige wirtschaftliche Erholung nach einer Öffnung der Wirtschaft und nennt drei Faktoren, die Investoren in ihre Anlageentscheidungen einbeziehen sollten: „Sobald der Lockdown vorüber ist, gehen wir von einer sehr deutlichen Erholung der Wirtschaft aus. In einer Reihe von Volkswirtschaften besteht ein großer Nachholbedarf. Die Sparquoten der Haushalte sind viel höher als normal – größtenteils, weil die Menschen ihr Geld nicht ausgeben können. Sobald die Wirtschaft wieder geöffnet ist, wird die Sparquote sich wieder auf einem normalen oder leicht gestiegenen Niveau bewegen, und die Konsumausgaben werden stark angekurbelt – je nach Land zwischen fünf und zehn Prozent. Genauso haben die Unternehmen zurückgehaltenes Kapital, von dem ein Teil in zusätzliche Investitionsausgaben fließen könnte.

Anleger sollten sich darüber bewusst sein, dass wir relativ schnell wieder das Vorkrisenniveau erreichen könnten. Die Wirtschaft hat sich allerdings durch die Coronakrise strukturell verändert. Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen im lokalen Umfeld wie Reisen, Pendeln, stationärer Handel etc. könnten sich nach einem kurzfristigen Aufschwung auf einem niedrigeren Niveau einpendeln. Im Gegensatz dazu werden Waren und Dienstleistungen, die “auf Distanz” konsumiert werden können, wie zum Beispiel durch Online-Bestellungen oder Essenslieferung, wahrscheinlich weiterhin stark nachgefragt. Im Ergebnis wird dies einen großen Effekt auf Preise und Erträge in den unterschiedlichen Wirtschaftssektoren haben.

Last but not least sollten Anleger auf die Inflation achten. Die Märkte sorgen sich, dass die enormen fiskalischen und geldpolitischen Hilfsmaßnahmen im Zuge der Coronakrise – gekoppelt mit einer starken Wirtschaftserholung –, die Inflation in naher Zukunft anheizen werden. Diese Sorgen sind wahrscheinlich etwas übertrieben. Denn es gibt immer noch viele freie Produktionskapazitäten. Die Inflationserwartungen bewegen sich nahe der Zielmarke, und die Sektoren, die quasi stillgelegt sind, sind vor allem kundennahe Dienstleistungen, die nach Öffnung schnell wieder bereitstehen, so dass die Nachfrage sofort durch das Angebot gedeckt werden kann.

Trotzdem steigt das Inflationsrisiko deutlich. Wenn die Inflation doch sehr anziehen sollte, hängt es ganz davon ab, wie die Zentralbanken darauf reagieren werden. Eine solche Entscheidung ist maßgeblich für die Auswirkungen auf Aktien und Anleihen. Wenn die Zentralbanken zu einer strafferen Geldpolitik übergehen, werden beide Anlageklassen darunter leiden. Lassen die Zentralbanken die Wirtschaft weiterlaufen, werden konventionelle Anleihen abverkauft. Indexgebundene Anlagen und andere reale Vermögenswerte könnten sich weiter gut entwickeln. In beiden Szenarien wird es aber wahrscheinlich zu Turbulenzen am Markt kommen. Trotz der anhaltenden Unsicherheiten gibt es aus unserer Sicht für Anleger allen Grund, die wirtschaftlichen Aussichten optimistisch zu beurteilen.

 

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BNY Mellon IM, 160 Queen Victoria Street, London, EC4V 4LA, England, Tel: +44 20 3322 4806, www.bnymellon.com

Es geht die Angst um vor steigenden Zinsen in der Finanzbranche.

 

Sie könnten die Konjunktur abwürgen, sie könnten von einer irrationalen Inflationserwartung der Marktakteure befeuert sein, sie könnten die Ergebnisse der Portfoliomanager massiv beeinträchtigen. „Die Bond-Renditen sind im Vergleich zu den Inflationserwartungen bislang unterdurchschnittlich gestiegen“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH. „Die im Ergebnis weiter gesunkenen Realzinsen sprechen somit nach wie vor für eine Übergewichtung von Aktien.“

Dies gilt auch für Mischfonds, die ja per Definition große Freiheitsgrade bei der Auswahl besitzen. „Es zeigt sich einmal mehr, dass starre Konzepte nicht der richtige Weg zu einer erfolgreichen Geldanlage sind“, so Kreuz. So weist die Benchmark für Mischfonds eine Anleihequote von 35 Prozent aus. „Wir sind derzeit mit gerade einmal 10,72 Prozent Anleihen unterwegs“, sagt Kreuz. Diese Zwanglosigkeit ist ein entscheidender Vorteil von Mischfonds. Kreuz: „Ich bin überzeugt, dass Mischfonds eine der aus Kundensicht bequemsten und erfolgreichsten Vermögensanlagearten darstellen.“

„Die Erkenntnisse der Neuro-Finance geben derzeit dem TINA-Ansatz recht“, so Kreuz. There is no alternative zu Aktien, spielt der Markt und diese Linie lässt sich gut durchhalten. „Hier zeigt sich, dass Dividenden von Value-Werten besser sind als jeder Kupon“, sagt Kreuz. „Denn egal wie die Rahmenbedingungen aussehen, es wird immer Unternehmer und Unternehmen geben, die gut wirtschaften und Gewinne erzielen.“ Wer jetzt wegen restriktiver Anlagerichtlinien eine zu hohe Anleihequote fahren müsse, werde die Ziele verfehlen beziehungsweise keine ausreichende Rendite mit der bevorstehenden Konjunkturerholung erzielen, betont Kreuz.

Es lassen sich durch Anleiheengagements im Portfolio durchaus Renditen erzielen. Dabei spielen langlaufende Staatsanleihen, auf die bei der Debatte über steigende Zinsen immer geschaut wird, aufgrund der negativen Renditen nur eine untergeordnete Rolle. „Hier gilt es, Hybrid- und Wandelanleihen im Blick zu behalten, mit den Fälligkeiten und Bonitäten zu arbeiten und auch auf Währungsrisiken behutsam einzugehen“, sagt Kreuz. „Genau diesen Werttreibern ist es zuletzt zu verdanken, dass der INVIOS Vermögensbildungsfonds seine Ausschüttung am 15. März 2021 auf ein Prozent verdoppelt“, so Kreuz. „Im Hinblick auf das negative Zinsumfeld eine schöne Opportunität im Markt.“

„Grundsätzlich spielt das Thema Fixed Income unter Diversifizierungsgesichtspunkten eine ernsthafte Rolle, sonst eher nicht“, sagt Kreuz. Anleihen sind eine unkorrelierte Assetklasse zu Aktien, aber in der Breite nicht mehr risikoadäquat verzinst. Daher: „Steigende Zinsen schocken all diejenigen nicht, die die Multi-Asset-Karte spielen können“, sagt Kreuz. „Für Mischfonds sind steigende Zinsen kein unlösbares Problem, weil man flexibel darauf reagieren kann.“

 

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