Schrumpfung des Kreditneugeschäfts mit Unternehmen und Selbständigen verlangsamt sich im vierten Quartal 2024 auf -12,5%

Im laufenden Quartal Schrumpfung um 3 % zu erwarten

Im Jahresverlauf weitere Erholung aufgrund der sich abzeichnenden Entspannung bei den Kreditzinsen

Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft deutscher Banken und Sparkassen mit Unternehmen und Selbstständigen hat seinen Tiefpunkt durchschritten: Wie der aktuelle KfW-Kreditmarktausblick zeigt, verlangsamte sich der Rückgang des Neugeschäfts im vierten Quartal 2023 auf -12,5% im Vergleich zum Vorjahr, nachdem er im dritten Quartal bei beträchtlichen -15,7% gelegen hatte. Im laufenden ersten Quartal 2024 erwartet KfW Research eine weitere, deutliche Verlangsamung des Rückgangs und im Jahresverlauf eine Belebung.

Die starken Rückgänge im Kreditneugeschäft im zweiten Halbjahr 2023 sind neben ökonomischen Belastungsfaktoren, hoher Zinsen und die eingetrübte Wirtschaftslage durch einen Basiseffekt im Referenzzeitraum 2022 getrieben. Damals hatte die Energiekrise zu hohen Finanzierungsbedarfen bei den Unternehmen und einem außerordentlichen Anstieg des Neuvergabevolumens gesorgt. Das derzeitige Niveau des Kreditneugeschäfts liegt weiter oberhalb des Niveaus vor der Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Insgesamt zeigt sich die Kreditversorgung der Unternehmen intakt.

Positive Anzeichen auf der Kreditnachfrage- und -angebotsseite sprechen für eine weitere Abschwächung des Schrumpfungstempos der neu ausgereichten Unternehmenskredite: Was die Nachfrageschwäche der Unternehmen anbelangt, so milderte sich diese dem Bank Lending Survey vom Januar 2024 zufolge zum Jahresende deutlich ab. Nach dem steilen Anstieg der Kreditzinsen bis Oktober 2023 sind seitdem erste Zinsrückgänge insbesondere bei Darlehen mit längerfristiger Laufzeitbindung zu verzeichnen. Die Bedeutung hoher Zinsen als Grund für den Verzicht auf Kreditaufnahme geht parallel zurück. Dämpfend auf die Kreditnachfrage wirkt noch die schwache Investitionsneigung der Unternehmen, die unter hohen Finanzierungskosten, hoher Unsicherheit und pessimistischen Wirtschaftsaussichten leidet. KfW Research erwartet einen erneuten Rückgang der Investitionen im laufenden Quartal, und eine Erholung im späteren Verlauf des Jahres dank sinkender Leitzinsen und einer Belebung der Nachfrage im In- und Ausland. Parallel dürfte die Stützungswirkung der Unternehmensinvestitionen bei der Kreditneuvergabe vorübergehend abnehmen, bevor sie später im Jahr wieder zulegt. Mit Blick auf die Angebotsseite lässt sich festhalten, dass die deutschen Banken ihre Kreditvorschriften im vierten Quartal 2023 gegenüber Unternehmen nur noch wenig weiter gestrafft haben.

“Erste Anzeichen machen Hoffnung auf ein Ende der Talfahrt am Kreditmarkt. Eine nachhaltige Umkehr am Kreditmarkt setzt jedoch voraus, dass sich die Konjunktur erkennbar belebt und die Planungssicherheit der Unternehmen wieder zunimmt”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Entscheidend dabei sei, dass sich der nachlassende Preisdruck fortsetzt. Damit dürften auch die Erwartungen einer geldpolitischen Trendwende im Laufe des Jahres bestärkt werden, was positive Rückwirkungen auf die Kreditkosten bedeutet. “Für das laufende Quartal erwarten wir bei weiterhin gedämpftem Kreditangebot und langsam zunehmender Nachfrage einen Rückgang des Kreditneugeschäfts um 3%. Im zweiten Quartal dürfte die Kreditnachfrage der Unternehmen mit der wirtschaftlichen Aufhellung an Schwung gewinnen. Die Kreditvergabe dürfte stärker zulegen und nur noch etwas unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Eine Rückkehr der Jahreswachstumsrate in den positiven Bereich werden wir aller Voraussicht nach erst ab dem Sommer sehen”, so Köhler-Geib.

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Der geringe Anstieg des Konsumklimas spricht dafür, dass sich die Konjunktur in Deutschland nur langsam verbessert.

Die Gesellschaft für Konsumforschung hat einen Anstieg ihres Indexes im März von -28,8 Punkten auf -27,4 Punkte gemeldet. Dennoch rechnet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) mit einem preisbereinigten Anstieg des privaten Verbrauchs 2024 von rund 1 Prozent zum Vorjahr. “Der private Verbrauch dürfte das Wirtschaftswachstum in Deutschland im Jahr 2024 erheblich stützen”, schätzt Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR, die Lage ein. “Getrieben wird der Konsum von der sinkenden Inflation bei gleichzeitig steigenden Einkommen. Dennoch wird die deutsche Volkswirtschaft im Jahresdurchschnitt stagnieren, da die Investitionen merklich zurückgehen und auch vom Außenhandel ein leicht negativer Wachstumsimpuls ausgeht”, so Bley weiter.

In diesem Jahr rechnet der BVR mit einem Anstieg der Einkommen der privaten Haushalte von rund vier Prozent. Dieser Anstieg wird vor allem von den Löhnen und Gehältern getrieben, während die Unternehmer- und Zinseinkommen sowie die Transfereinkommen zusammengenommen schwächer steigen. Gleichzeitig wird die Teuerung dem BVR zufolge auf rund 2,5 Prozent im Jahresdurchschnitt zurückgehen nach 5,9 Prozent im Jahr 2023. Der zusätzliche Ausgabenspielraum von rund 1,5 Prozent wird aber nicht vollständig für eine Erhöhung des preisbereinigten Konsums genutzt. Auch aufgrund der hohen Unsicherheiten werde sich die Sparquote von 11,4 Prozent im Jahr 2023 auf 11,8 Prozent in diesem Jahr erhöhen.

Zusätzliche Unterstützung könne der private Verbrauch von der Wirtschaftspolitik erhalten. “Derzeit trägt die anhaltende Unsicherheit über den Kurs der Wirtschaftspolitik auch zur Konsumzurückhaltung der Verbraucher bei”, ergänzt der BVR-Chefvolkswirt. “Mehr Klarheit über den künftigen wirtschaftspolitischen Kurs würde nicht nur zusätzliche Investitionen, sondern auch eine Stärkung des Konsums bewirken”, so Bley weiter. Maßvoll steigende Löhne und Gehälter, die die Verteilungsspielräume berücksichtigten, könnten sich ebenfalls positiv auf den Verbrauch auswirken. Übermäßige Lohnsteigerungen hingegen würden zu weiteren Preiserhöhungen bei den betroffenen Unternehmen führen und so zu einer Verfestigung der Inflation beitragen. Auch ein schnellerer Rückgang der Inflation, der die Spielräume der EZB für Zinssenkungen erhöht, könne eine belebende Auswirkung auf die Konjunktur und die Einkommen haben.

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Die unabhängig beratende Bank wächst weiter und steigert ihren Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um rund 18 Prozent

Die verwalteten Vermögen sind um 16 Prozent gewachsen, die Nettozuflüsse um 31 Prozent

Die digitale Tochter quirion hat die Zahl der Neukund:innen um 32 Prozent gesteigert, die Summe der verwalteten Vermögen um 80 Prozent

Gemeinsam betreuen beide Marken etwa 8,1 Milliarden Euro von rund 90.000 Kund:innen

Die Quirin Privatbank hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gewinn von 9,5 Millionen Euro abgeschlossen und damit das Vorjahresergebnis von 8 Millionen Euro um etwa 18 Prozent übertroffen. Das erzielte Ergebnis liegt über dem erwarteten Planwert. Maßgeblich zu dieser erfolgreichen Geschäftsentwicklung beigetragen haben das Privatkundengeschäft sowie das aufgrund gestiegener Kundeneinlagen verbesserte Zinsergebnis.

“Dabei hielt das Jahr einige Herausforderungen bereit: eine sinkende, aber weiterhin hohe Inflation, eine wirtschaftliche Stagnation in Deutschland und verschiedene geopolitische Krisen und Kriege mit Folgen für das Wirtschaftsgeschehen”, kommentiert Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Quirin Privatbank, das Jahr 2023. “Zudem bremsten die gestiegenen Zinsen Kapitalmarktanlagen aus – viele Anlegerinnen und Anleger zog es in festverzinste Sparformen. Vor diesem Hintergrund sind wir mit dem erreichten Geschäftsergebnis überaus zufrieden und bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement.”

Privatkundengeschäft floriert

Ganz konkret stiegen die verwalteten Vermögen der unabhängig beratenden Quirin Privatbank 2023 um 16 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zum Bilanzstichtag. Die Nettozuflüsse fielen deutlich höher aus als im Vorjahreszeitraum – sie betrugen 380 Millionen Euro, 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Kund:innen stieg auf rund 12.000 an.

Die digitale Tochter quirion ist 2023 ebenfalls stark gewachsen. Die Nettozuflüsse haben sich mit 850 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht. Die Kundenzahl ist um 32 Prozent auf 78.000 gestiegen, die verwalteten Vermögen um 80 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

Im Doppel unschlagbar: Quirin Privatbank und quirion

Gemeinsam betreuen die beiden Marken Quirin Privatbank und quirion mittlerweile knapp 8,1 Milliarden Euro an verwalteten Vermögen von mehr als 90.000 Kund:innen. Die Zahl der Kund:innen über beide Marken hinweg wurde im Vergleich zu 2022 um 28 Prozent gesteigert, die verwalteten Vermögen um 29 Prozent.

“Beide Marken erfreuten sich einer großen Nachfrage nach den angebotenen Zinskonten, auf denen wir unseren Kundinnen und Kunden 3 Prozent ohne jedwede Bedingung auf neue Gelder zahlen”, so Schmidt. Doch er warnt: “Für kurzfristige Gelder sind Zinskonten gut geeignet, längerfristige Investitionen sind dort jedoch falsch angelegt. Hierfür braucht es die internationalen Aktienmärkte. Das hat auch das Jahr 2023 gezeigt, der Markt entwickelte sich viel besser als erwartet. Wer da auch langfristig verfügbares Geld zu 3 Prozent auf einem Zinskonto angelegt hatte, hat seinem Vermögen keinen Gefallen getan.”

Kapitalmarktgeschäft anhaltend herausfordernd

Die für das Kapitalmarktgeschäft schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Vorjahres 2022 haben sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 fortgesetzt. Die hohe Inflation, der gleichzeitige Zinsanstieg und phasenweise die Volatilität an den Kapitalmärkten haben diese Situation weiter verschärft. Dies hat die Durchführung von Kapitalmarkttransaktionen erschwert und teilweise unmöglich gemacht, was die Geschäftsentwicklung entsprechend belastet hat. Aufgrund des stabilen, weniger umfeldabhängigen Bereichs Kapitalmarktservice erreicht das Kapitalmarktgeschäft insgesamt trotzdem ein positives operatives Ergebnis.

“Die Rahmenbedingungen für unseren Geschäftsbereich waren 2023 weiterhin extrem anspruchsvoll”, erklärt Johannes Eismann, CFO und Kapitalmarktvorstand der Quirin Privatbank. “Dennoch ist es uns gelungen, die Transaktionen, die in diesem schwierigen Marktumfeld möglich waren, erfolgreich zu begleiten. Auch 2024 bleibt das geschäftliche Umfeld, in dem wir uns bewegen, herausfordernd. Doch unabhängig davon, wie turbulent es an den Märkten zugeht, wir sind seit über 15 Jahren ein zuverlässiger Partner für Finanzierungsvorhaben des deutschsprachigen Mittelstandes – und bleiben es auch in Zukunft.”

Hälfte des Gewinns als Dividendenausschüttung geplant

Den erzielten Jahresgewinn in Höhe von 9,5 Millionen Euro will die Bank nutzen, um die Gewinnrücklagen zu stärken. Zudem wird der Hauptversammlung im Juni 2024 die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2023 vorgeschlagen. Im Vergleich zum Vorjahr wird die Dividende, mit der die Aktionärinnen und Aktionäre am Unternehmenserfolg beteiligt werden, um 22 Prozent auf 11 Cent je Aktie erhöht.

Über die Quirin Privatbank AG:

Die Quirin Privatbank AG unterscheidet sich von anderen Privatbanken in Deutschland durch ihr Geschäftsmodell: 2006 hat die Bank die im Finanzbereich üblichen Provisionen abgeschafft und berät Privatanleger seitdem ausschließlich gegen Honorar, wie es beispielsweise auch beim Architekten, Steuerberater oder Rechtsanwalt der Fall ist. Neben dem Anlagegeschäft für Privatkunden wird der Unternehmenserfolg durch einen zweiten Geschäftsbereich getragen, die Beratung mittelständischer Unternehmen bei Finanzierungsmaßnahmen auf Eigen- und Fremdkapitalbasis (Kapitalmarktgeschäft). Die Quirin Privatbank hat ihren Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig rund 5 Milliarden Euro an Kundenvermögen an 15 Standorten bundesweit. Im Privatkundengeschäft bietet die Bank Anlegern ein in Deutschland bisher einmaliges Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht. 2013 gründete die Bank zudem die digitale Geldanlage quirion, die als quirion AG rechtlich selbstständig ist.

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Bei der Rendite hatten Frauen im Zeitraum 2019 bis 2023 die Nase vorn gegenüber dem vermeintlich stärkeren Geschlecht. 

Frauen verdienen in Deutschland nicht nur weniger Geld als Männer, sie verfügen entsprechend auch über weniger Vermögen. Laut dem Global Gender Wealth Equity Report von Willis Towers Watson aus dem Jahr 2022 erreichen Frauen hierzulande bei ihrem Eintritt in den Ruhestand im Durchschnitt nur 76,00 Prozent des Vermögens der Männer.

Wenn die Ausgangslage schon so unterschiedlich ist: agieren Frauen dann auch bei der Geldanlage wesentlich anders als Männer? Wie teilt sich bei den Geschlechtern das Vermögen in Wertpapiere und Sparanlagen auf? Wie oft werden Aktien, Fonds & Co. gehandelt? Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Anlagen? Wer setzt auf welche konkreten Aktien? Und wer erzielt am Ende die höheren Renditen?

Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die Männer/Frauen-Studie der Consorsbank. Dafür wurden anonymisiert Daten von erwachsenen Männern und Frauen aus dem Pool der rund 1,7 Millionen Kunden der Bank aus den Jahren 2019 bis 2023 ausgewertet. Welche Erkenntnisse fallen ins Auge?

Junge Frauen entdecken die Börse

  • Frauen waren 2023 mit einem Anteil von 27,90 Prozent immer noch deutlich in der Minderheit unter den aktiven Depotkunden. Ihr Anteil ist in den vergangenen Jahren jedoch gewachsen. Vor allem die jüngere Generation der Frauen bis 35 Jahre hat das Thema Wertpapiere für sich entdeckt. Sie ist deutlich überproportional unter den Depotkundinnen vertreten. Den höchsten Anteil weiblicher Anleger an den Depotkunden verzeichnet aktuell die Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren mit 37,20 Prozent. Den größten Zuwachs im Zeitraum 2019 bis 2023 verbucht die Altersgruppe der 26- bis 35-Jährigen. Ihr Anteil legte um neun Prozentpunkte auf 33,20 Prozent zu.

Frauen haben weniger Vermögen als Männer 

  • Obwohl Frauen gut ein Drittel aller Kunden stellen, lag ihr Anteil am verwalteten Vermögen im Jahr 2023 nur bei 23,80 Prozent. Auch absolut betrachtet haben sie deutlich das Nachsehen gegenüber Männern. Während letztere zum Jahresende 2023 im Schnitt über 58.583 Euro verfügten – in der Zusammenrechnung aus Wertpapieren und Kontobeständen –, kamen Frauen nur auf 37.798 Euro.

Frauen halten weniger Wertpapiere als Männer und setzen stärker auf ETFs

  • Das Vermögen von Frauen fußte 2023 mit einem Anteil von 56,50 Prozent deutlich weniger auf Wertpapieren als das von Männern (70,10 Prozent). Dafür ist bei ihnen der Anteil, der auf Tages- und Festgeldanlagen entfällt mit 32,40 Prozent erheblich höher als der bei Männern (20,50 Prozent). Im Depot-Mix setzen Frauen wie Männer mehrheitlich auf Aktien. Deren Anteil hat im Zeitraum 2019 bis 2023 jedoch bei beiden Geschlechtern leicht abgenommen. ETFs erlebten dagegen einen kräftigen Aufschwung. Bei den Frauen verdoppelte sich der Anteil von 2019 bis 2023 von 14,80 auf 30,00 Prozent. Bei den Männern legte er um 10,80 Prozentpunkte auf 25,60 Prozent zu.

Frauen legen nachhaltiger an als Männer

  • Nachhaltige Anlagen sind bei Frauen beliebter als bei Männern. In 41,90 Prozent der aktiven Depots von Frauen lagerten 2023 als nachhaltig eingestufte Fonds- und ETF Anteile gemäß Artikel 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung. Bei den Männern betrug der Anteil 37,60 Prozent. Bezogen auf das gesamte Wertpapiervermögen verbuchten Frauen einen Anteil nachhaltiger Anlagen von 16,00 Prozent, Männer dagegen von nur 11,60 Prozent.

Frauen traden deutlich seltener als Männer, erzielten zuletzt aber die höheren Renditen

  • Frauen führten 2023 im Durchschnitt nur etwa halb so viele Wertpapiertrades (18,60) wie Männer (36,10) durch. Im Vergleich zu 2019 hat sich die Zahl der Trades (18,20) bei ihnen auch kaum erhöht. Die Aktivität bei Männern hat indes spürbar zugenommen. 2019 tradeten sie im Schnitt nur 29,80 Mal. Das durchschnittliche Tradevolumen unterscheidet sich unterdessen nicht so deutlich. Es betrug bei Frauen im Jahr 2023 5.046 Euro und bei Männern 5.462 Euro.

Frauen entpuppten sich beim Traden indes als geschickter als Männer. Im Zeitraum 2019 bis 2023 legten ihre Depots im Durchschnitt um 27,30 Prozent an Wert zu, die der Männer um 24,80 Prozent. Zugrunde liegt dabei eine vereinfachte Performance Berechnung, die Kursgewinne bzw. Kursverluste der im Bestand befindlichen Wertpapiere sowie Investitionen und realisierte Gewinne und Verluste seitens der Kunden berücksichtigt. In der Tendenz zeigt sich, dass Frauen in schlechten Börsenzeiten etwas weniger Verluste verbuchen als Männer. Umgekehrt fallen ihre Gewinne in guten Phasen aber auch nicht so hoch aus.

Kurios: Frauen kauften Rüstungsaktie deutlich stärker als Männer

  • Bei den Aktien, auf die 2023 das höchste Kaufvolumen entfiel, sind sich Frauen und Männer einig. Tesla führt die Rangliste bei beiden Geschlechtern an. Unerwartet ist dagegen Platz zwei bei den Frauen: hier landete das Rüstungsunternehmen Rheinmetall. Bei den Männern rangiert dieser nur auf Platz neun. Deutlich angesagter waren bei Frauen auch Siemens auf Rang fünf (Männer Rang 22) und die Münchner Rückversicherung auf Rang 14 (Männer Rang 25). Umgekehrt griffen Männer deutlich öfter bei Deutsche Bank (Frauen Rang 11, Männer Rang 4) und Commerzbank (Frauen Rang 15, Männer Rang 3) zu.

Die komplette Studie kann kostenlos unter www.consorsbank.de/presse heruntergeladen werden.

Die Consorsbank ist Teil von BNP Paribas. Mit einem umfassenden Angebot an Finanzdienstleistungen und -produkten ist die Consorsbank eine der führenden Direktbanken. Die Consorsbank möchte die Regeln des digitalen Lebens auf den Umgang mit Geld übertragen und gemeinsam mit ihren Kunden das Banking der Zukunft entwickeln.

BNP Paribas ist eine führende europäische Bank mit internationaler Reichweite. In Deutschland ist die BNP Paribas Gruppe seit 1947 aktiv und hat sich mit 12 Geschäftseinheiten erfolgreich am Markt positioniert. Privatkunden, Unternehmen und institutionelle Kunden werden von rund 6.000. Mitarbeitenden bundesweit in allen relevanten Wirtschaftsregionen betreut.

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BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland, Senckenberganlage 19, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 7193-0, www.bnpparibas.de

Die Privatkundenbank erhält bei den „Euromoney Private Banking Awards 2024“ 15 Auszeichnungen für ihre Leistungen im Wealth Management & Private Banking, darunter als weltweit beste Bank für Unternehmer, große Vermögen (UHNW) und für Transformation.

Die Privatkundenbank in Deutschland erhält die Auszeichnungen ‚Deutschlands beste Privatkundenbank‘ und ‚Beste Bank für UHNW‘.

In diesem Branchenvergleich sind 15 erste Plätze ein Rekord für die Deutsche Bank; im Einzelnen sind es:

World’s Best for Entrepreneurs

World’s Best for Transformation

World’s Best for UHNW

Western Europe’s Best for UHNW

Western Europe’s Best for HNW

Belgium’s Best for HNW

Germany’s Best Domestic Private Bank

Germany’s Best for UHNW

Italy’s Best International Private Bank

Italy’s Best for Family Office Services

Italy’s Best for Sustainability

Spain’s Best International Private Bank

Spain’s Best for Next-Gen

Spain’s Best for Sustainability

Switzerland’s Best for HNW

„Die drei globalen Auszeichnungen sind ein Zeugnis dessen, was wir gemeinsam im Wealth Management & Private Banking erreicht haben. Darüber hinaus spiegeln die zahlreichen regionalen Auszeichnungen unseren Erfolg und unsere Führungsrolle als europäischer Champion wider”, sagt Claudio de Sanctis, Leiter der Privatkundenbank. Und weiter: „Ich bin sehr stolz auf diese lange Liste an Auszeichnungen, da sie unsere Fortschritte würdigen und aufzeigen, wo wir im Vergleich zu unseren Mitbewerbern stehen.“

Euromoney kommentiert diesen Erfolg der Deutschen Bank wie folgt „Mit 15 Auszeichnungen zählt die Deutsche Bank zu den fünf besten Finanzinstituten im Wettbewerb. Sie beeindruckte die Jury und das interne Gremium insbesondere durch den Ausbau ihres Produktangebots, bemerkenswerte Finanzergebnisse und den Ausbau von Marktanteilen.“

„Die Auszeichnungen als ‚Deutschlands beste Privatkundenbank‘ und ‚Beste Bank für UHNW‘ sind ein Beleg für die starke Leistung unseres Wealth Management & Private Bankings im Heimatmarkt. Mit einem zweistelligen Wachstum über Plan haben wir unsere Marktführerschaft in den Bereichen HNW und UHNW in Deutschland im dritten Jahr hintereinander ausgebaut. In den kommenden Jahren wollen wir insbesondere unseren UHNW-Marktanteil deutlich steigern, indem wir unsere Kunden weiterhin konsequent in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen”, sagt Lars Stoy, Leiter Privatkundenbank Deutschland.

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Deutsche Bank AG, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 910-00, Fax: +49 69 910-34 225, www.db.com

Commerzbank beteiligt sich mit rund 18 Prozent an NIXDORF Kapital AG

Privat- und Unternehmerkundenvorstand Thomas Schaufler: „Die Minderheitsbeteiligung an der NIXDORF Kapital AG ist ein weiterer Schritt, unsere Angebotspalette im nachhaltigen Asset-Management auszubauen. Durch die Partnerschaft mit der NIXDORF Kapital AG wird das Angebot um eine zukunftsträchtige Facette im Impact-Investment erweitert.“

Die Commerzbank AG setzt ihr Wachstum im Asset-Management mit einer Minderheitsbeteiligung an der Impact-Investmentgesellschaft NIXDORF Kapital AG aus München fort. Vereinbart wurde der Erwerb von rund 18 Prozent der Anteile. Über die finanziellen Details der Beteiligung wurde Stillschweigen vereinbart.

Umwelt, Soziales und Governance (ESG) bilden die Handlungsfelder der NIXDORF Kapital AG, die von Dagmar Nixdorf, nunmehr Vorsitzende des Aufsichtsrats, 2016 gegründet wurde. Das Anlagespektrum der Impact-Investment-Plattform umfasst dabei unter anderem diverse innovative Assetklassen wie Forst und Agrar, Life Sciences, Biodiversitätstechnologien für Ozeane und verschiedene Handlungsfelder wie Klima und Wasser. „Mit dem Namen NIXDORF stehe ich für mittelständisches Agieren in sozialer Verantwortung. Auf diese Weise begleiten wir Investoren durch die Transformation, vermehren ihr Vermögen und erzielen eine soziale Rendite. So machen wir die Welt ein bisschen besser“, erklärte Nixdorf.

„Die Minderheitsbeteiligung an der NIXDORF Kapital AG ist ein weiterer Schritt, unsere Angebotspalette im nachhaltigen Asset-Management auszubauen. Durch die Partnerschaft mit der NIXDORF Kapital AG wird das Angebot um eine zukunftsträchtige Facette im Impact-Investment erweitert“, sagte Thomas Schaufler, Commerzbank-Vorstand für Privat- und Unternehmerkunden. „Die NIXDORF Kapital AG ist als Impact-Investment-Boutique bereits etabliert und verfügt über eine hohe Expertise, Reputation sowie ein breites unternehmerisch geprägtes Netzwerk. Mit Yellowfin, der Commerz Real, unserer Beteiligung an der Aquila-Capital-Investmentgesellschaft, unserer Vermögensverwaltung sowie der Minderheitsbeteiligung an der NIXDORF Kapital AG sind wir im Asset-Management sehr gut aufgestellt“, so Schaufler weiter.

„Die NIXDORF Kapital AG versteht sich als Wegbereiterin für gemeinwohlpositive Transformationsprozesse – auf Basis realer Wertschöpfung und mittelständischer Wirtschaftsethik. Die Commerzbank mit ihrer Mittelstands- und Werteorientierung ist dabei eine starke Partnerin, die unser Kundennetzwerk erweitert und weiteres Wachstum ermöglicht“, sagte NIXDORF-Kapital-Co-CEO Dr. Andreas Rickert. „So können wir noch gezielter gemeinsam Projekte vorantreiben, die nicht nur finanzielle, sondern auch gesellschaftliche und ökologische Wirkung haben.”

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Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 60311 Frankfurt am Main, Tel: 069 1 36 20, www.commerzbank.de

Geschäftsbericht 2023 zeigt Geschäftswachstum, Kostendisziplin und gestiegene Ausschüttungen an Aktionäre

Finanzergebnisse:

Ertragswachstum von 6% beziehungsweise 8% ohne Sondereffekte¹, Nettozuflüsse von 57 Mrd. Euro

Zinsunabhängige Aufwendungen um 6% gestiegen, bereinigte Kosten¹ um 3%

Vorsteuergewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2% auf 5,7 Mrd. Euro, Nachsteuergewinn lag bei 4,9 Mrd. Euro

Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital (RoE)¹ von 6,7%, Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ von 7,4%

Aufwand-Ertrag-Relation stabil bei 75%

Kostendisziplin bei der Vergütung:

Gesamtvergütung legte im Jahresvergleich um 1% auf 10,3 Mrd. Euro zu

Fixe Vergütung der Mitarbeitenden stieg um 3% auf 7,9 Mrd. Euro

Leistungsabhängige variable Vergütung sank um 6% auf 2,0 Mrd. Euro

Kapitalstärke ermöglicht höhere Ausschüttungen an Aktionäre

Harte Kernkapitalquote (CET1) von 13,7% zum Jahresende 2023

Dividendenvorschlag von 0,45 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2023 sowie der angekündigte Aktienrückkauf im Volumen von 675 Mio. Euro im Jahr 2024 bedeuten eine Kapitalausschüttung von 1,6 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2024 – ein Plus von 50% gegenüber dem Vorjahr

Nichtfinanzieller Bericht 2023: Weitere Fortschritte bei Nachhaltigkeit

Vorstandsvergütung an Dekarbonisierungsziele gekoppelt

Netto-Null-Ziele für sieben Branchen mit hohen CO2-Emissionen decken 54% der finanzierten Emissionen im Unternehmenskreditbuch ab

Direkte Treibhausgasemissionen der Bank (Scope 1 und 2) sanken seit 2019 um 71%; 97% des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien

Nachhaltige Finanzierungen und ESG-Anlagen stiegen um 64 Mrd. Euro auf ein kumuliertes Volumen von 279 Mrd. Euro seit 2020²

Geschlechtervielfalt: 46% der Belegschaft, 32% aller Führungskräfte sowie 40% der Aufsichtsratsmitglieder sind Frauen

Kontrollen: 2023 rund 500 zusätzliche Spezialisten für die Bekämpfung von Finanzkriminalität eingestellt

Die Bank und ihre Stiftungen haben 2023 insgesamt 52,6 Mio. Euro in ihr gesellschaftliches Engagement investiert; 1,7 Mio. Menschen profitierten davon weltweit

„Im Jahr 2023 haben wir die Stärke unserer Globalen Hausbank und ihren Wert für unsere Kunden bewiesen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. „Dank unseres Geschäftswachstums und unserer Kosten- und Risikodisziplin konnten wir die Kapitalausschüttungen an die Aktionäre erheblich steigern. Gleichzeitig haben wir wichtige Investitionen in das Geschäft sowie Technologie und Kontrollen getätigt, die sich bereits auszuzahlen beginnen. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für 2025 erreichen werden.“ Sewing fügte hinzu: „Darüber hinaus machen wir erhebliche Fortschritte auf unserem Weg, die Deutsche Bank nachhaltiger aufzustellen und ein vielfältiges, integratives Arbeitsumfeld für alle unsere Mitarbeitenden zu schaffen.“

Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DE / NYSE: DB) hat heute ihren Geschäftsbericht mit den testierten Zahlen für 2023 veröffentlicht. Diese bestätigen die am 1. Februar 2024 veröffentlichten und auf der Jahresmedienkonferenz vorgestellten vorläufigen Finanzergebnisse der Bank.

Geschäftswachstum und beschleunigte Umsetzung der Globale Hausbank-Strategie im Jahr 2023

Der Geschäftsbericht 2023 der Deutschen Bank zeigt die strategischen und finanziellen Fortschritte der Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Konzern verzeichnete Geschäftswachstum und generierte organisch Kapital. Zusammen mit der Kosten- und Risikodisziplin der Bank ermöglichte dies eine weitere Steigerung der Kapitalausschüttungen an die Aktionäre.

Im Geschäftsbericht werden die folgenden Finanzergebnisse für 2023 ausgewiesen:

Der Vorsteuergewinn stieg im Jahresvergleich um 2% auf 5,7 Mrd. Euro

Die Erträge wuchsen im Jahresvergleich um 6% auf 28,9 Mrd. Euro, ohne Sondereffekte1 legten sie um 8% zu

Die zinsunabhängigen Aufwendungen stiegen aufgrund höherer nicht-operativer Kosten um 6% auf 21,7 Mrd. Euro; die bereinigten Kosten¹ legten um 3% auf 20,6 Mrd. Euro zu

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft blieb mit 31 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens begrenzt

Der Nachsteuergewinn sank aufgrund höherer Steuerbelastungen um 14% auf 4,9 Mrd. Euro

Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)¹ lag bei 7,4%, die Aufwand-Ertrag-Relation bei 75%

Erfolgreiche Kapitalsteuerung ermöglichte der Deutschen Bank im Jahr 2023 weitere Fortschritte mit Blick auf die Ausschüttungsziele:

Die harte Kernkapitalquote (CET1) stieg zum Jahresende 2023 auf 13,7%, nach 13,4% zum Ende des Vorjahres

Die Kapitalausschüttungen im Jahr 2023 in Höhe von 1,05 Mrd. Euro umfassten Dividendenzahlungen von 0,30 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 und Aktienrückkäufe von 450 Mio. Euro. Damit lagen sie um 50% höher als im Jahr 2022

Der Dividendenvorschlag von 0,45 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2023 sowie der angekündigte Aktienrückkauf im Volumen von 675 Mio. Euro im Jahr 2024 bedeuten eine geplante Kapitalausschüttung von 1,6 Mrd. Euro im laufenden Jahr – ein Plus von 50% gegenüber dem Vorjahr

Dank des im Oktober 2023 um 3 Mrd. Euro angehobenen Kapitalausblicks ist die Bank gut positioniert, ihr Ziel einer Ausschüttung von 8 Mrd. Euro an Aktionäre für die Jahre 2021 bis 2025 zu übertreffen – diese gelangt in den Jahren 2022 bis 2026 zur Auszahlung

Die beschleunigte Umsetzung der Globale Hausbank-Strategie ermöglichte es der Deutschen Bank, ihre Ziele für 2025 anzupassen:

Erträge von rund 32 Mrd. Euro, Zielspanne für jährliches Ertragswachstum in den Jahren 2021 bis 2025 auf 5,5% bis 6,5% erhöht, von zuvor 3,5% bis 4,5%

Zinsunabhängige Aufwendungen von circa 20 Mrd. Euro, basierend auf niedrigeren nicht-operativen Kosten¹ und weiteren Einsparungen aus dem operativen Effizienzprogramm der Bank von 2,5 Mrd. Euro sowie bereinigten Kosten1 von rund 5 Mrd. Euro pro Quartal

Spielraum für höhere Kapitalausschüttungen; nunmehr eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2025 angestrebt

Vergütung: Anerkennung von Leistung bei gleichzeitiger Kostendisziplin

Die Gesamtvergütung der Beschäftigten stieg 2023 um 1% gegenüber dem Vorjahr, von 10,2 Mrd. Euro auf 10,3 Mrd. Euro.

Die Grundgehälter legten im Jahresvergleich um 3% auf 7,9 Mrd. Euro zu. Hauptgrund dafür ist, dass die Belegschaft um 5.200 auf 90.130 Vollzeitkräfte gewachsen ist. Dies war auf Geschäftswachstum, die Eingliederung von externen Mitarbeitern sowie Investitionen in Kontrollfunktionen zurückzuführen

Die variable Vergütung war mit 2,0 Mrd. Euro um 6% niedriger als im Vorjahr. Dabei wurden die Geschäftsergebnisse und das Wachstum berücksichtigt, während die Bank gleichzeitig ihre Kostendisziplin beibehielt

Die Gesamtvergütung für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 betrug 64,6 Mio. Euro, ein leichter Rückgang gegenüber 64,9 Mio. Euro im Vorjahr. Die Vorstandsvergütung wird vom Aufsichtsrat festgelegt und berücksichtigt sowohl die Finanzergebnisse als auch das Erreichen nichtfinanzieller Ziele, einschließlich der Umsetzung der Globale Hausbank-Strategie sowie Ziele mit Nachhaltigkeitsbezug. Hinzu kommen Maßnahmen zur Verbesserung von Kontrollen und zur beschleunigten Umsetzung aufsichtsrechtlicher Anforderungen. Die variable Vergütung für Vorstandsmitglieder umfasst sowohl eine Kurzfristkomponente (Short Term Award) als auch eine Langfristkomponente (Long Term Award), deren Auszahlung jeweils über mehrere Jahre gestreckt wird.

Auf der Hauptversammlung 2024 wird die Bank Änderungen im Vergütungsrahmenwerk für den Vorstand für das Jahr 2024 und danach vorschlagen. Ziel ist es, die Transparenz zu erhöhen und die Komplexität zu reduzieren sowie die variable Vergütung der Vorstandsmitglieder noch stärker mit den langfristigen Interessen der Aktionäre zu verknüpfen.

Der Vergütungsbericht gibt detaillierte Informationen zur Vorstands- und Aufsichtsratvergütung sowie zu den Vergütungsrichtlinien, den Rahmenwerken und der Governance zur Vergütung und ist auf den Seiten 437-499 des Geschäftsberichts 2023 zu finden.

Nichtfinanzieller Bericht 2023

Die Deutsche Bank hat auch ihren Nichtfinanziellen Bericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Er beschreibt die Fortschritte der Bank bei ihren Nachhaltigkeitsplänen und -zielen. Der Bericht behandelt dabei auch die Themen gute Unternehmensführung und Geschäftsabläufe, Technologie, Daten und Innovation, Personal sowie die Aktivitäten im Bereich soziale Verantwortung.

2023: Deutliche Fortschritte beim Thema Nachhaltigkeit

Vorstandsvergütung an Dekarbonisierungsziele gekoppelt: Zum ersten Mal koppelt die Deutsche Bank Teile der Vorstandsvergütung an die Dekarbonisierung ihres Unternehmenskreditbuchs. Dies spiegelt sich in der ESG-Komponente des so genannten Long-Term Incentive für Vorstandsmitglieder ab 2024 wider. Dabei hängt der Umweltaspekt in der ESG-Komponente ausschließlich von der Erreichung von Reduktionszielen für die finanzierten Emissionen in bestimmten kohlenstoffintensiven Sektoren ab; sie sind Teil des Weges der Bank zu Netto-Null-Emissionen. Die Messgrößen gehen über die Ziele hinsichtlich CO2-Emissionen hinaus, die bereits in den vergangenen Jahren Teil des Vergütungssystems für den Vorstand waren.

Netto-Null-Ziele für sieben CO2-intensive Sektoren: Im Oktober 2023 veröffentlichte die Deutsche Bank ihren ersten Transitionsplan. Dieser erweiterte die angestrebte Dekarbonisierung durch zusätzliche Netto-Null-Ziele für drei weitere Sektoren innerhalb des Unternehmenskreditbuchs: Kohlebergbau (metallurgische Kohle und Kraftwerkskohle), Zement und Schifffahrt. Damit sind nun insgesamt sieben CO2-intensive Sektoren, die für 54% der finanzierten Emissionen im Unternehmenskreditbuch (Scope 1 und 2 mit Blick auf die Unternehmenskunden) stehen, durch Netto-Null-Ziele bis 2030 (Zwischenziel) und 2050 (final) abgedeckt. Zusammen mit dem im Mai 2023 veröffentlichten Bericht

„Residential Real Estate – Leading to Net Zero“ hat die Bank mittlerweile für rund 60% des gesamten Kreditbuchs die finanzierten Emissionen veröffentlicht. Die Deutsche Bank plant dieses Jahr, die Dekarbonisierung durch die Veröffentlichung von Netto-Null-Zielen für mindestens zwei weitere Sektoren voranzutreiben.

Fortschritte bei der Dekarbonisierung: Die Deutsche Bank ist 2023 bei der Reduzierung von finanzierten Emissionen in den Sektoren mit Netto-Null-Zielen vorangekommen:

Öl und Gas (Upstream): Die finanzierten Scope-3-Emissionen beliefen sich Ende 2023 auf 18,5 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr (MtCO2/y), was einem Anstieg von 11% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich zum Basisjahr 2021 mit 23,4 MtCO2/y bedeutet dies allerdings einen Rückgang von 21%. Der Anstieg im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr spiegelt Effekte aus dem Kundenportfolio und Wechselkursschwankungen wider, da ein stärkerer US-Dollar das in Euro ausgewiesene Kreditengagement erhöhte. Dies wurde teilweise durch niedrigere Kundenemissionsfaktoren aufgrund steigender Enterprise Values Including Cash (EVICs) im Jahr 2022 ausgeglichen.

Stromerzeugung: Die Scope-1-Emissionsintensität des Portfolios der Bank sank im Jahresvergleich um 3,9% auf 371 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Megawattstunde (kgCO2e/MWh) gegenüber dem Basisjahr 2021 (396 kgCO2e/MWh), was auf Verbesserungen bei der physischen Emissionsintensität des Portfolios zurückzuführen ist.

Automobilindustrie (Pkw und leichte Nutzfahrzeuge): Die physische Emissionsintensität (Scope 3) sank im Jahresvergleich um 15% auf 159 Gramm CO2 pro Fahrzeugkilometer (gCO2/vkm) gegenüber dem Basisjahr 2021 (190 gCO2/vkm). Dies ist auf eine geringere Emissionsintensität infolge der Fortschritte der Kunden bei ihrer Dekarbonisierung zurückzuführen.

Stahl: Die physische Emissionsintensität (Scope 1 und 2) wurde im Vergleich zum Vorjahr um 7,5% auf 1.384 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Tonne (kgCO2e/t) gesenkt, verglichen mit dem Basisjahr 2021 (1.519 kgCO2e/t), was die Verbesserung der Datenqualität für bestimmte Wirtschaftsgüter widerspiegelt

Kohlebergbau: Die finanzierten Scope-3-Emissionen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 23% auf 6,1 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr (MtCO2/y), die sich zu etwa gleichen Teilen auf Kraftwerkskohle und metallurgische Kohle verteilen und unter dem Basiswert für 2022 von 7,9 MtCO2/y liegen. Diese Entwicklung spiegelt zum Teil die Trennung von bestimmten Kunden sowie Veränderungen im Kundenportfolio und einen Rückgang der Emissionsfaktoren der Kunden aufgrund der steigenden EVICs im Jahr 2022 wider. Dies wurde teilweise durch die oben erwähnten Wechselkursschwankungen ausgeglichen.

Zement: Die physische Emissionsintensität (Scope 1 und 2) lag bei 764 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Tonne (kgCO2e/t) und damit leicht über dem Basiswert für 2022 von 731 kgCO2e/t. Dies spiegelt die Volatilität eines kleinen Portfolios mit Kreditzusagen von insgesamt 0,3 Mrd. Euro wider.

Schifffahrt: Die „Poseidon Principles Portfolio Climate Alignment Scores“ der Deutschen Bank von 14,1% (Minimum Trajectory) und 18,3% (Striving Trajectory) fallen im Vergleich zum Branchendurchschnitt gemäß der überarbeiteten Strategie der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation der UN für das Jahr 2022 günstig aus (Quelle: Poseidon Principles). Entsprechend der Methodik der Poseidon-Prinzipien plant die Deutsche Bank, ihre Ergebnisse für 2023 mit der Berichterstattung für 2024 zu veröffentlichen.

Weitere Verbesserung der eigenen Umweltbilanz und angehobene Ziele: Die Deutsche Bank hat die Emissionen im Zusammenhang mit ihrem eigenen Geschäftsbetrieb (Scope-1- und Scope-2-Emissionen) weiter verringert. Seit 2019 sind diese Emissionen um 71% gesunken. Die Bank erhöhte auch ihr Einsparziel für den Gesamtenergieverbrauch, der bis 2025 nun im Vergleich zu 2019 um 30% statt wie ursprünglich geplant um 20% sinken soll. Strom aus erneuerbaren Energien machte im vergangenen Jahr 97% des gesamten Stromverbrauchs der Deutschen Bank aus. Die Bank ist auf Kurs, diesen Anteil bis 2025 auf 100% zu steigern. Emissionen aus ihrer Lieferkette stiegen gegenüber 2022 um 3,8% auf 1.286.521 tCO2/y, was zum Teil auf die gestiegene Mitarbeiterzahl zurückzuführen ist. Auch bezüglich ihrer Lieferkette hat die Deutsche Bank 2023 ihre Nachhaltigkeitskriterien verschärft und ein Zwischenziel für 2030 ausgegeben. Bis dahin sollen die Emissionen aus der Lieferkette und aus dem eigenen Geschäftsbetrieb der Bank um 46% unter dem Niveau von 2019 liegen.

Nachhaltige Finanzierungen und ESG-Anlagen² steigen auf 279 Mrd. Euro: Das Volumen nachhaltiger Finanzierungen und ESG-Anlagen (ohne DWS), wuchs 2023 um 64 Mrd. Euro, wodurch das kumulierte Volumen seit 2020 (ohne DWS) auf 279 Mrd. Euro stieg. Das kumulierte Volumen bei ESG-Finanzierungen stieg um 35% auf 119 Mrd. Euro, bei ESG-bezogenen Kapitalmarkt-Emissionen um 27% auf 114 Mrd. Euro, während das verwaltete ESG-Vermögen im Jahr 2023 um 24% auf 46 Mrd. Euro zulegte. Außerdem stieg das verwaltete ESG-Vermögen bei der DWS um 16 Mrd. Euro auf 133 Mrd. Euro.

Neues Engagement für Natur und Biodiversität: 2023 hat die Deutsche Bank ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten auf neue Bereiche ausgeweitet. Die Bank richtete einen Naturbeirat ein, dem renommierte externe Experten angehören, um naturbezogene Risiken zu bewerten und neue Finanzangebote zu identifizieren, mit denen sich der Verlust an Biodiversität bekämpfen lässt. Die Deutsche Bank trat als erste Bank #BackBlue bei, einer von der UN unterstützten Initiative zum Schutz der Meere.

Weitere Investitionen in die Bekämpfung von Finanzkriminalität:

Im abgelaufenen Jahr investierte die Bank weiter in ihre Ressourcen zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (AFC) und stockte die Belegschaft in diesem Bereich um nahezu 500 Vollzeitstellen auf insgesamt 2.431 auf. Im Rahmen des Programms zur Bekämpfung von Finanzkriminalität wurden zudem die Prozesse und Kontrollen in den Bereichen Risikobewertung, der Überprüfung neuer und bestehender Kunden (KYC) sowie Transaktionskontrollen, einschließlich Überwachung und Filterung, verbessert.

Mitarbeitende: Weitere Investitionen zur Förderung von Talenten und Vielfalt

Verbesserte Ergebnisse bei wichtigen Indikatoren: Die Mitarbeiterbefragung der Deutschen Bank verzeichnete die höchsten Rückmeldungen seit 2011. Dabei stieg der Anteil derer, die sich mit der Bank verbunden fühlen (Commitment), von 69% im Vorjahr auf 70%. Der Index zur Feedback-Kultur der Bank verbesserte sich von 73% auf 74%.

Weitere Fortschritt bei der Geschlechtervielfalt: In der gesamten Belegschaft betrug der Frauenanteil im vergangenen Jahr 46,3%. Die Bank machte weitere Fortschritte bei ihren Zielen, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und in ihren internen Förderprogrammen zu berücksichtigen:

Im abgelaufenen Jahr waren 32,3% der Positionen als Managing Director, Director und Vice President von Frauen besetzt, nach 30,7% im Vorjahr. Damit ist die Bank weiter auf Kurs, mit der Initiative „35 bis 25“ diesen Anteil bis 2025 auf mindestens 35% zu steigern

Der Frauenanteil im Führungskräfte-Entwicklungsprogramm „Director Acceleration“ lag bei 42%, während er beim Programm „Vice President Acceleration“ bei 49% lag

Der Frauenanteil im Aufsichtsrat stieg auf 40%, nach 30% im Jahr 2022

Verstärkte Investitionen in Talente: Die Bank stellte 2023 insgesamt 1.177 Hochschulabsolvent*innen ein, ein Plus von fast 50% gegenüber 793 im Jahr 2022. Hinzu kamen 547 neue Auszubildende, nach 485 im Vorjahr. Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierten die Mitarbeitenden der Bank insgesamt 725.000 Stunden in Schulungen. Das sind gut 100.000 Stunden mehr als 2022. Die Aufwendungen für Schulungen stiegen um 30% auf 43,7 Mio. Euro.

Gesellschaftliches Engagement

Die Bank und ihre Mitarbeitenden haben 2023 ihr gesellschaftliches Engagement fortgesetzt. Die Bank investierte 52,6 Mio. Euro für soziale Belange und in ihre Programme für gesellschaftliches Engagement (CSR) und im Bereich Kunst, Kultur und Sport. Damit erreichte die Bank 3,9 Mio. Menschen, gegenüber 3,3 Mio. Menschen im Vorjahr. Mit ihren CSR-Programmen erreichte die Bank 1,7 Mio. Menschen (2022: 1,4 Mio. Menschen) in einer Reihe von Bereichen:

Das Jugendprogramm der Bank umfasst 138 Bildungsprojekte in 34 Ländern, mit dem Ziel Jugendlichen zu helfen ihr Selbstvertrauen aufzubauen, ihre Fähigkeiten zu fördern sowie den Zugang zu Bildung und Beschäftigungschancen zu ermöglichen. Die Bank sagte 1 Mio. Euro für Bildungsinitiativen für Jugendliche zu, die sich gegen Antisemitismus und andere Formen von Rassismus und ethnischer Diskriminierung richten

Finanzielle Bildung: Die Deutsche Bank und ihre Mitarbeiter unterstützen weltweit mehr als zehn Projekte zur Verbesserung der finanziellen Bildung und Integration, die seit 2021 mehr als 65.000 junge Menschen erreicht haben. Im Jahr 2023 waren mehr als 100 Mitarbeiter der Deutschen Bank an einer vierwöchigen Tour durch Deutschland beteiligt und gaben ihr Finanzwissen an mehr als 6.000 junge Menschen weiter

Förderung inklusiver Gemeinschaften: Im Jahr 2023 förderte die Bank hier 141 soziale Projekte in 29 Ländern. Dabei fördert sie Wohlfahrtsprojekte, die unter anderem Menschen ohne festen Wohnsitz unterstützen, bezahlbaren Wohnraum fördern und bei der Bewältigung von Krisen und Notsituationen helfen

Im Rahmen ihrer Umweltprojekte haben Mitarbeitende der Bank im Laufe des Jahres 47 Projekte in 20 Ländern unterstützt. Diese konzentrierten sich auf den Schutz und die Wiederherstellung von Meeren, Küsten, Flüssen und Feuchtgebieten, Wäldern, Ackerland und städtischen Grünflächen. Außerdem geht es darum, das Umweltbewusstsein durch entsprechende Bildungsinitiativen zu stärken

Mit ihrem Förderprogramm für Unternehmer hilft die Bank Sozial- und Kreativunternehmen in acht Ländern, indem sie Beratung sowie einen besseren Zugang zu Netzwerken und Finanzierungsquellen bietet

Freiwilliges Engagement gestiegen: Mehr als 23.400 Mitarbeitende haben sich in sozialen Projekten der Bank eingebracht. Das entspricht 27% aller Beschäftigten, ein Anstieg gegenüber 22% im Jahr 2022. Zusammengerechnet engagierten sie sich über 212.000 Stunden. Im Vorjahr waren es rund 187.000 Stunden.

Weitere Finanz- und regulatorische Berichte

Die Deutsche Bank hat zudem den Säule-3-Bericht sowie den nach Handelsgesetzbuch (HGB) erstellten Jahresabschluss für die Deutsche Bank AG veröffentlicht. Außerdem stellt die Bank den Geschäftsbericht 2023 nach „Form 20-F“ der SEC zur Verfügung (nur in englischer Sprache).

¹ Für die Beschreibung dieser und anderer nicht nach IFRS ermittelter Messgrößen siehe ‘Use of non-GAAP financial measures‘ auf Seite 15 bis 24 des Financial Data Supplements (FDS) zum vierten Quartal 2023.

² Die kumulierten ESG-Volumina umfassen nachhaltige Finanzierungen (Flow) und Investitionen (Stock) in der Unternehmensbank, Investmentbank und Privatkundenbank vom 1. Januar 2020 bis heute, wie auf dem Nachhaltigkeitstag (Sustainability Deep Dive) der Deutschen Bank vom 20. Mai 2021 dargelegt. Zu den einbezogenen Produkten gehören Kapitalmarktemissionen (nur unter Konsortialführung), nachhaltige Finanzierungen und verwaltetes Vermögen zum Periodenende. Die kumulierten Volumina und Ziele beinhalten nicht die verwalteten ESG-Vermögen innerhalb der DWS, die diese separat berichtet.

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KfW-Fördervolumen 2023 mit 111,3 Mrd. EUR weiter auf hohem Niveau – Tochtergesellschaften KfW IPEX-Bank, DEG und KfW Capital mit Rekordvolumen

Der KfW-Konzern hat trotz der Unsicherheiten im geopolitischen und makroökonomischen Umfeld ein erfreuliches Konzernergebnis erzielt. Der Konzerngewinn lag mit 1,56 Mrd. EUR leicht über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre und deutlich über dem des Vorjahres. Er ist insbesondere auf ein starkes operatives Ergebnis und ein positives Bewertungsergebnis zurückzuführen.

Vorstandsvorsitzende der KfW, Stefan Wintels: „Dieses Jahresergebnis zeigt, dass sich die KfW auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen sehr gut behauptet und ihre Ertragskraft bewahrt hat. Zugleich hat sie ihre Kapitalisierung und Risikotragfähigkeit weiter verbessert. Die KfW geht damit gestärkt in das Jahr 2024. Dieses positive Ergebnis ist wichtig und notwendig, damit wir die Transformation auch künftig wirkungsvoll unterstützen können.“

Gestärkte Risikotragfähigkeit

Die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten lagen zum Jahresende 2023 mit einer Gesamtkapitalquote sowie einer (harten) Kernkapitalquote von jeweils 27,9 % weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Sie sind im Jahresvergleich im Zuge der nachgelagerten Ergebnisanrechnung des zweiten Halbjahres 2022 und des ersten Halbjahres 2023 sowie des Rückgangs des Gesamtrisikobetrags deutlich angestiegen (31.12.2022: 25,2 % bzw. 25,0 %).

Das Jahr 2023 war erneut ein sehr starkes Förderjahr mit einem Fördervolumen bzw. Neugeschäft von 111,3 Mrd. EUR (2022: 166,9 Mrd. EUR). Die inländische Förderung normalisierte sich 2023 auf 77,1 Mrd. EUR (2022: 136,1 Mrd. EUR). Die Ursachen für diesen Rückgang sind stark rückläufige Volumina von Zuweisungsgeschäften für Energieunternehmen in Höhe von 11,5 Mrd. EUR (2022: 54,2 Mrd. EUR) und deutlich niedrigere Zusagen der Bundesförderung für effiziente Gebäude. Bei Letzteren führte der Wechsel von der Breitenförderung zur fokussierten Spitzenförderung mit anspruchsvollen Förderbedingungen zu einem Rückgang auf 16,1 Mrd. EUR (2022: 37,4 Mrd. EUR).

Die Zusagen von KfW Capital für Start-ups und junge, innovative Technologieunternehmen in Deutschland sind im Jahr 2023 erheblich um 69 % auf rund 2,1 Mrd. EUR gestiegen (2022: 1,3 Mrd. EUR).

Das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verzeichnete mit Neuzusagen in Höhe von 24,2 Mrd. EUR (2022: 18,1 Mrd. EUR) einen neuen Rekord.

Die Zusagen in der Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer erreichten trotz anhaltender globaler Krisen ein Zusageniveau in Höhe von 10,9 Mrd. EUR (2022: 12,6 Mrd. EUR). Auf die KfW Entwicklungsbank entfielen rund 9,0 Mrd. EUR (2022: 10,9 Mrd. EUR). Die DEG konnte aus Eigenmitteln ein Rekordvolumen von 1,9 Mrd. EUR (2022: 1,6 Mrd. EUR) zusagen. Weitere 613 Mio. EUR konnte sie bei Kapitalgebern mobilisieren.

„Wir tragen auch international im Auftrag der Bundesregierung dazu bei, unseren Planeten zu schützen und die Lebensbedingungen von Menschen in jenen Ländern zu verbessern, die von den Folgen des Klimawandels und der ungleichen Verteilungen von Wohlstand besonders stark betroffen sind. Die Finanzielle Zusammenarbeit ist dabei ein wichtiges Instrument, um deutsche und europäische Interessen zu vertreten und Partnerschaften auch im Bereich der Energie zu stärken“, so Stefan Wintels.

Verhaltener Start ins Jahr 2024: Neugeschäft per 29.02.2024 mit 10,9 Mrd. EUR

Das Neugeschäft der KfW startete mit 10,9 Mrd. EUR (02/2023: 30,0 Mrd. EUR) per Ende Februar ins Jahr 2024. Der Rückgang des Neugeschäftsvolumens in den ersten beiden Monaten des Jahres ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurückzuführen: So erreichten im Vergleichszeitraum 2023 Prolongationen von Zuweisungsgeschäften für Energieunternehmen im direkten Auftrag des Bundes im inländischen Neugeschäft ein Volumen von 16,5 Mrd. EUR. Das inländische Fördergeschäft (2/2023: 26,1 Mrd. EUR) hat sich in den ersten beiden Monaten wieder normalisiert und einen Umfang von 6,9 Mrd. EUR erreicht.

Die Export- und Projektfinanzierung ist mit einem Zusagevolumen von 3,8 Mrd. EUR (02/2023: 3,7 Mrd. EUR) sehr gut ins neue Jahr gestartet und unterstützt so die Wirtschaft tatkräftig bei der Transformation.

Die Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer lag bei 0,3 Mrd. EUR (02/2023: 0,4 Mrd. EUR). Typischerweise steigen die Neuzusagen in diesem Geschäftssegment erst im weiteren Verlauf des Jahres.

Bernd Loewen, Finanzvorstand der KfW, betont: „Der KfW-Konzern verzeichnete 2023 nach dem durch multiple Krisen geprägten Vorjahr eine Normalisierung der Fördertätigkeiten. Das durch die gute Ergebnisentwicklung gestärkte Eigenkapital ermöglicht dem KfW-Konzern weiterhin, in Zeiten des Wandels die Wirtschaft und die Gesellschaft zu unterstützen.“

Konzernergebnis im Detail:

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand) profitierte von dem gestiegenen Zinsniveau und lag mit 1.797 Mio. EUR (2022: 1.536 Mio. EUR) deutlich über dem Vorjahreswert. Der höhere Zinsüberschuss (vor Förderaufwand) von 2.738 Mio. EUR (2022: 2.416 Mio. EUR) resultierte insbesondere aus gestiegenen Zinsmargen und höheren Erträgen bei der Eigenmittelverzinsung. In Verbindung mit den weiterhin sehr guten Refinanzierungsmöglichkeiten der KfW stellt der Zinsüberschuss unverändert die wesentliche Ertragsquelle dar. Das Provisionsergebnis (vor Förderaufwand) lag mit 606 Mio. EUR nur leicht unter dem starken Vorjahreswert von 629 Mio. EUR. Maßgeblich geprägt war der Provisionsüberschuss durch Erträge aus der Durchführung der Förderprogramme des Bundes vor allem im Bereich Energieeffizienz und Erneuerbare Energien sowie der Abwicklung der Geschäfte der Finanziellen Zusammenarbeit. Für den moderaten Anstieg des Verwaltungsaufwands (vor Förderaufwand) auf 1.547 Mio. EUR war der höhere Sachaufwand verantwortlich. Die Cost-Income-Ratio (vor Förderaufwand) ging aufgrund der gegenüber dem moderaten Wachstum des Verwaltungsaufwands deutlich gestiegenen operativen Erträge auf 46,3 % zurück (2022: 49,6 %).

Der Förderaufwand verzeichnete 2023 den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre und lag mit 371 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahr (2022: 305 Mio. EUR). Ursächlich hierfür waren das seit 2022 gestiegene Zinsniveau und die damit verbundene wieder anziehende Nachfrage nach zinsverbilligten Krediten, die zu einem Anstieg der Zinsverbilligungsleistungen in Höhe von 282 Mio. EUR nach 267 Mio. EUR im Vorjahr führten. Darüber hinaus enthält der Förderaufwand einen Betrag von 62 Mio. EUR für Investitionszuschüsse im ERP-Umfeld, die zwischen der KfW und dem Bund vertraglich fest vereinbart worden sind.

Das positive Bewertungsergebnis war geprägt durch die robuste Risikolage des KfW-Konzerns und dem daraus resultierenden positiven Ergebnis aus der Kreditrisikoversorge, die den Belastungen aus dem Beteiligungsportfolio gegenüberstehen.

Das Risikovorsorgeergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von insgesamt +165 Mio. EUR (2022: -122 Mio. EUR) resultierte insbesondere aus der Auflösung pauschaler Kreditrisikovorsorge aufgrund der unverändert sehr guten Risikosituation im Kreditbuch des KfW-Konzerns, während das Vorjahr die Risiken aus den wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine widerspiegelte. Geringe Nettoaufwendungen für leistungsgestörte Kredite konnten durch Eingänge auf abgeschriebene Forderungen nahezu vollständig kompensiert werden.

Das Bewertungsergebnis aus dem Beteiligungsportfolio belastete den Konzerngewinn mit -101 Mio. EUR (2022: +89 Mio. EUR). Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen die für den VentureCapital-Markt verschlechterten Rahmenbedingungen infolge des Krieges, die hohe Inflation und steigende Zinsen. Ebenso wirkten sich bei der DEG wechselkursinduzierte Effekte negativ auf das Beteiligungsergebnis aus.

Rein IFRS-bedingte Bewertungseffekte aus Derivaten, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, leisteten mit 203 Mio. EUR einen positiven Ergebnisbeitrag und lagen somit auf Vorjahresniveau (2022: 202 Mio. EUR).

Die Bilanzsumme stieg moderat um 6,1 Mrd. EUR auf 560,7 Mrd. EUR (2022: 554,6 Mrd. EUR). Diese Entwicklung ist unter anderem auf gestiegene liquide Mittel zurückzuführen, denen ein Rückgang des Nettokreditvolumens gegenübersteht.

Allokationsbericht für Green Bonds 2023 veröffentlicht

Für die im Geschäftsjahr 2023 emittierten Green Bonds – Made by KfW hat die KfW gestern ihren Allokationsbericht veröffentlicht. Ein Betrag in Höhe der gesamten Nettoerlöse der im Jahr 2023 begebenen Green Bonds (12,9 Mrd. EUR) wurde vollständig für Auszahlungen in Klimaschutzprojekte in den Kategorien Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität verwendet. Dabei entfielen 71,5 % aller Auszahlungsanträge auf Energieeffizienz, 27,1 % auf Erneuerbare Energien und 1,5 % auf nachhaltige Mobilität. Die geographische Analyse zeigt, dass 95,7 % der Emissionserlöse Projekten innerhalb Deutschlands zugeordnet worden sind. Der Rest entfiel auf andere OECD-Staaten. Deloitte bestätigt für das Jahr 2023 erneut die ordnungsgemäße Zuordnung der Green-Bond-Erlöse in Form einer Limited Assurance.

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KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Angesichts des Ziels einer klimaneutralen Wirtschaft rücken Kunden und Finanzierungspartner als bedeutende Stakeholder für Unternehmen weiter in den Vordergrund:

So war Klimaschutz im Jahr 2023 nicht nur häufiger in Finanzierungsgesprächen ein wichtiges Thema (19 vs. 15 % im Vorjahr), sondern wurde auch vermehrt von Kundinnen und Kunden eingefordert (22 vs. 17 % im Vorjahr). Für etwa jedes dritte Unternehmen (31 %) stellt Klimaschutz mittlerweile einen Aspekt dar, der über ihre Stakeholder an sie herangetragen wird.

Ein Blick auf die konkreten Klimaschutzaktivitäten der Unternehmen offenbart zudem einen klaren Zusammenhang zwischen Stakeholderanforderungen und dem Engagement der Unternehmen. Wenn Unternehmen Forderungen ihrer Kunden und Finanzierungspartner wahrnehmen, stellen sie häufiger strategische Klimaschutzüberlegungen an und führen häufiger operative Klimaschutzmaßnahmen durch. Das zeigen aktuelle Befragungsergebnisse aus dem KfW-Klimabarometer.

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Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, sieht in der Zustimmung des federführenden Ausschusses für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments (ECON) zur Reform des Krisenmanagements für Banken (CMDI) weitreichende negative Auswirkungen auf die bestehende und erfolgreiche Bankenstruktur in Deutschland:

“Diese Reform des Krisenmanagements hätte nicht nur Folgen für unsere Banken, sondern auch für unsere 30 Millionen Kundinnen und Kunden sowie die mittelständische Wirtschaft Deutschlands.”

Genossenschaftsbanken spielen eine zentrale Rolle in der deutschen Wirtschaft. Als lokale und regionale Finanzpartner unterstützen sie kleine und mittelständische Unternehmen, die wiederum das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden. Um diese wichtige Aufgabe überhaupt wahrnehmen zu können, sind zwei Dinge entscheidend: regionale Präsenz mit einer Kreditentscheidungskompetenz vor Ort sowie ein hohes Vertrauen. Um beides leisten zu können, agieren die Genossenschaftsbanken in einem subsidiären, solidarischen Verbund. Unter anderem betreiben sie seit 90 Jahren ihre eigene, privat finanzierte Institutssicherung, die die Solvenz der Institute schützt und hohes Vertrauen der Mitglieder und Kunden genießt.

Kolak betont: “Der Vorschlag des ECON gefährdet die Funktionsfähigkeit unseres Sicherungssystems und schwächt damit unsere Genossenschaftsbanken.” Es sei falsch, die Abwicklung künftig selbst für kleine Banken zum neuen Standard zu machen. “Die CMDI-Reformvorschläge sollten sich auf die drängenden Probleme bei der Abwicklung von großen und systemrelevanten Banken konzentrieren, bei denen sich die bestehenden Verfahren als kaum praktikabel erwiesen haben”, so die BVR-Präsidentin weiter. Statt Lösungen für diese wesentlichen Probleme anzubieten, würde das Problem des “too big to fail” durch den CMDI-Vorschlag jedoch zusätzlich verschärft. “Dieser Vorschlag zwingt unsere regionalen Banken in die Konsolidierung. Dabei sind es gerade die dezentralen, regionalen Strukturen, die sich während der Krisen der letzten Jahrzehnte als besonders resilient erwiesen haben”, so Kolak.

Der BVR appelliert deshalb an alle beteiligten Parteien, diese mehr als fraglichen Entwicklungen zu überdenken und gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten, die die Stabilität und Sicherheit des Bankensektors in Europa ohne unnötige Belastungen für die etablierten Sicherungssysteme gewährleisten.

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Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Zwei von drei Banken und Sparkassen in Deutschland bemängeln, dass die Aufsicht keine klaren und verständlichen Vorgaben macht, wie ESG-Risiken bei Firmenkundenkrediten berücksichtigt werden sollen.

Die Folge: hohe Aufwände. 65 Prozent der Institute halten die Anforderungen zur Berücksichtigung von ESG-Risiken für zu hoch und darum nicht mehr für ökonomisch angemessen. Zudem seien sie faktisch wirkungslos. Das ergibt die Neuauflage der Studie “Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Kreditprozess für Firmenkunden” der PPI AG und der FH Münster.

Banken und Sparkassen müssen ESG-Risiken einbeziehen, wenn sie darüber entscheiden, ob sie Kredite an Firmenkunden vergeben. Das schreiben die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) der BaFin seit der 7. Novelle verbindlich vor. Die Institute haben gegenüber dem vergangenen Jahr erhebliche Fortschritte bei der Auswahl und Implementierung notwendiger Methoden erzielt. Ein Einfluss auf die Bepreisung oder Ablehnung einer Finanzierung lässt sich bisher allerdings nur bei wenigen Häusern erkennen. 71 Prozent der Institute erklären, dass sich durch die von ihnen ergriffenen ESG-Maßnahmen am Pricing für einen Kredit faktisch nichts verändert. 60 Prozent sagen dasselbe über die Kreditvergabe an sich. Lediglich zwei Prozent der Institute berichten über eine spürbare Verschärfung der Vergaberichtlinien mit vermehrt negativen Kreditentscheidungen.

“Es ist zu früh für eine endgültige Beurteilung des Verhältnisses von Nutzen und Aufwand. Soziale (,S’) und Governance-Risiken (,G’) wurden mitunter bereits in der Vergangenheit im Rahmen der Bonitätsprüfung berücksichtigt”, sagt Prof. Dr. Christian Tallau von der FH Münster, Co-Autor der Studie. “Zusätzlich beurteilt werden vor allem eher langfristig wirkende Umweltrisiken (,E`), die sich über den typischen Zeitraum einer Kreditvergabe häufig noch nicht materialisieren.”

62 Prozent berücksichtigen ESG-Kriterien bei Kreditentscheidung

Aktuell berücksichtigen nur 62 Prozent der Institute ESG-Kriterien bei der Entscheidung, ob sie einen Kredit vergeben wollen. “Inwiefern die Aufsicht die Nichtberücksichtigung – immerhin bei fast vier von zehn Banken und Sparkassen – als Verstoß gegen die MaRisk beanstanden wird, bleibt abzuwarten”, sagt Thomas Paulat, Manager bei der PPI AG und Co-Autor der Studie. Immerhin planen fast alle der befragten Banken und Sparkassen, daran etwas zu ändern. Bei der Kreditüberwachung haben 29 Prozent bereits Maßnahmen ergriffen, um ESG-Kriterien zu berücksichtigen. Weitere 64 Prozent haben das vor.

Schlusslicht ist das Pricing. 36 Prozent der Institute planen wie bisher ein von ESG-Risiken unabhängiges Pricing. “Die Ermittlung von Kreditkonditionen kann bereits ohne den Einbezug von ESG-Kriterien sehr komplex sein. Wenn dann noch ESG-Aspekte dazukommen, die oft schwer zu beziffern sind, schreckt das viele ab.”, erläutert PPI-Manager Paulat.

Umweltaspekte am wichtigsten für Kreditentscheidung

Ein Blick auf die Relevanz der einzelnen ESG-Komponenten im Rahmen der Kreditentscheidung zeigt, dass Umweltaspekte die entscheidende Rolle einnehmen. 98 Prozent der Institute bezeichnen sie als relevant oder sogar sehr relevant. Danach folgen soziale Erwägungen mit 63 Prozent und Governance-Kriterien, also wie ein Unternehmen geführt wird, mit 60 Prozent.

87 Prozent der Banken und Sparkassen beurteilen im Rahmen der Kreditentscheidung auch das zu finanzierende Objekt unter ESG-Aspekten. Allerdings bleibt das Kreditgeschäft immer ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren des Engagements, zum Beispiel Kreditnehmer, Kapitaldienst und Finanzierungsobjekt. 73 Prozent der Institute geben an, dass ein positiver ESG-Score allein keine Verbesserung der Kreditwürdigkeit des Antragstellers bewirkt. “Eine Strategie, die darauf abzielt, durch grüne Projekte die eigene Kreditwürdigkeit zu verbessern, zahlt sich demnach selten aus”, so Prof. Dr. Tallau.

Über die Studie

Die Studie “Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Kreditprozess für Firmenkunden” ist ein gemeinsames Werk der FH Münster und der PPI AG. 55 Kreditinstitute nahmen daran teil. Befragt wurde jeweils ein Vertreter für jedes Haus, entweder aus der Kreditanalyse oder dem Kredit- und Nachhaltigkeitsmanagement. Zehn Banken zählen als “Significant Institution” (SI), die direkt von der Europäischen Zentralbank beaufsichtigt werden. 44 fallen als “Less-significant Institution” unter die nationale Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Befragung entspricht weitestgehend der vorherigen Befragung aus dem Jahr 2022 und lässt somit wichtige Erkenntnisse auf die Entwicklung zwischen den beiden Umfragezeiträumen zu.

Verantwortlich für den Inhalt:

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Report: Banken nutzen Security-Service selten strategisch

Ein Drittel der Bankkunden in Deutschland fühlt sich nach Cyberattacken von ihrer Bank nicht wirksam unterstützt. In anderen Ländern in Europa nehmen die Kunden den Support nach einem Hacker- oder Phishing-Angriff positiver wahr. Hiesige Banken nutzen noch nicht alle Möglichkeiten, das Negativerlebnis Cyberattacke in ein positives Service-Erlebnis zu verwandeln. Das ergibt die Studie “Digital Banking Experience Report 2023” von Sopra Steria. Marktforscher Ipsos hat 11.300 Bankkundinnen und -kunden in neun Ländern befragt, 2.000 davon in Deutschland.

Die gute Nachricht: Bankkundinnen und Bankkunden in Deutschland sind seltener Opfer von Cyberattacken als Kunden in anderen Ländern Europas. 15 Prozent geben an, Opfer von Hackerangriffen auf Kontodaten oder von Identitätsdiebstahl gewesen zu sein. Bei sechs Prozent der Kunden waren diese Angriffe erfolgreich, führten also zu ungewollten Zugriffen auf Konto- oder Karteninformationen. Das sind die niedrigsten Werte aller neun untersuchten Länder. Zum Vergleich: In Frankreich gaben mit 15 Prozent mehr als doppelt so viele Kunden an, dass ihre Bankdaten bereits einmal erfolgreich gehackt wurden.

Das Telefon oder der Geldautomat sind nach wie vor die schwächsten Glieder im Sicherheitskreislauf von Banken. Mit dem wachsenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz steigt das Risiko von Phishing und Identitätsdiebstahl derzeit an. 40 Prozent der Führungskräfte von Banken befürchten, dass ihre Institute durch KI-Technologien wie ChatGPT einem größeren Risiko eines erfolgreichen Cyberangriffs ausgesetzt sind. Das ergibt eine Bankenbefragung von Forrester für den Digital Banking Experience Report.

“Mithilfe von KI können Hacker zum Beispiel automatisiert auf Schwachstellensuche gehen. Es kommt damit noch stärker darauf an, zu schauen, mit welchen Bedrohungsszenarien die Bank und ihre Kunden es künftig zu tun haben, um entsprechend gerüstet zu sein”, sagt Dr. Hermann Hienz, Leiter Cyber Security im Geschäftsbereich Banking von Sopra Steria.

Sicherheitsvorkehrungen werden nicht als Last wahrgenommen

Als vertrauenswürdiger Finanzdienstleister sollten Banken in Deutschland zudem Sicherheitsthemen aktiv kommunizieren und Vorfälle für die Kundenbindung nutzen. 41 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihre Bank wirksam gehandelt hat, als sie Opfer eines Cyberangriffs auf ihr Bankkonto wurden. Zum Vergleich: In Großbritannien sagen das 71 Prozent der Bankkunden.

“Banken betreiben einen immensen Aufwand, um Identitätsdiebstahl und Betrug zu vermeiden, aufzudecken und zu bekämpfen. Diesen Aufwand können sie noch stärker für das Kundenmanagement nutzen. Kartensperre per Telefon reicht Kunden häufig nicht mehr oder ist in Zeiten von Banking-Apps zu umständlich. Viele wollen schnell wieder in Geschäften bezahlen und Geld überweisen können sowie mit ein oder zwei Klicks in der App einen Cyber-Security-Vorfall melden”, so Hermann Hienz von Sopra Steria.

Die Studie zeigt, dass Banken beim Cybersecurity-Support in Konkurrenz zu anderen Unternehmen stehen. Jeder dritte Befragte glaubt, dass Tech-Banken, gegründet von Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft (GAFAM), in puncto Cybersicherheit potenziell besser seien als die Traditionsbanken. Fehlende erweiterte Sicherheitsverfahren zählen zudem zu den drei Top-Kriterien für einen Wechsel der Hausbank in Deutschland.

Über die Studie

Die Umfrage für den Digital Banking Experience Report wurde im Juni und Juli 2023 in neun Ländern (Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Spanien, Italien, Schweden, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg) durchgeführt. 11.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 18 Jahren mit einem Bankkonto wurden online durch das Ipsos Online Access Panel befragt.

Dieser Report beleuchtet die Ergebnisse der Befragung in Deutschland (2.000 Befragte). Er wurde in Übereinstimmung mit der internationalen Norm ISO 20252 “Markt-, Sozial- und Meinungsforschung” erstellt und von Etienne Mercier, Direktor der Abteilung Meinung & Gesundheit (Ipsos Public Affairs), geprüft.

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Sopra Steria Consulting, Hans-Henny-Jahnn-Weg 29, D-22085 Hamburg,Tel: +49 40 22 703-0, Fax: +49 40 22 703-7999, www.soprasteria.de

Sogenannte Neobroker bieten ihren Kundinnen und Kunden durchweg gute Konditionen beim Wertpapierhandel.

Bei der Auswahl der Produkte und beim Kundenservice weisen die jungen Finanzfirmen jedoch deutliche Unterschiede auf. Das zeigt der aktuelle Neobroker-Test von biallo.de. Das unabhängige Verbraucherportal hat Kosten und Leistungen sechs bekannter Neobroker verglichen.

Mit 4,525 von fünf möglichen Punkten schneidet dabei der Anbieter Traders Place am besten ab. Das Unternehmen mit Sitz im bayerischen Freilassing ist seit Mitte 2023 am Markt. Neben geringen Kosten und gut 35.000 handelbaren Aktien offeriert der Neobroker eine große Zahl an Börsenplätzen: Bei Traders Place können Anlegerinnen und Anleger aus insgesamt 40 nationalen und internationalen Handelsplätzen wählen. Die Wettbewerber haben dagegen nur wenige oder sogar nur einen Handelsplatz im Programm.

Insgesamt zeigt der Test von biallo.de: Neobroker sind zwar alle sehr günstig. Für Anlegerinnen und Anleger lohnt sich aber auch ein Blick auf das Produktangebot und den Kundenservice. So bietet etwa Scalable Capital, der Zweitplatzierte im Test, mehr als 2.500 ETF-Sparpläne ohne Ausführungsentgelt an. Das ist deutlich mehr als bei den meisten anderen Wettbewerbern. Und auch beim Service gibt es Unterschiede. Den Neobroker Trade Republic etwa können Kundinnen und Kunden nur über ein Kontaktformular erreichen. Andere Anbieter stellen dagegen auch Chat, E-Mail oder Telefon als Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung.

Neobroker gibt es in Deutschland seit circa fünf Jahren. Sie ermöglichen Anlegerinnen und Anlegern einen einfachen und kostengünstigen Zugang zum Handel mit Aktien, ETFs oder Kryptowährungen. Dabei handeln Nutzerinnen und Nutzer die Wertpapiere in der Regel in einer App. Mit dieser Art des kostengünstigen Börsenhandels haben die App-Broker einen Standard in der Branche gesetzt.

Alle Testergebnisse im Überblick: https://www.biallo.de/geldanlage/ratgeber/neobroker/

Über die Biallo & Team GmbH:

Die Biallo & Team GmbH zählt mit ihren Portalen biallo.de und biallo.at zu den führenden Anbietern für unabhängige Finanz- und Verbraucherinformation. Wir bieten aktuelle journalistische Informationen zu den Themen Geldanlage, Baufinanzierung, Kredite, Konten & Karten, Verbraucherschutz, Rente & Vorsorge, Telefon & Internet, Energie, Recht & Steuern sowie Soziales. Unsere Beiträge erscheinen in zahlreichen regionalen und überregionalen Tageszeitungen. Nutzerinnen und Nutzer profitieren zusätzlich von rund 70 unabhängigen, kostenlosen Rechentools und Finanzvergleichen, welche die Entscheidung bei vielen Geldfragen erleichtern. Abonnentinnen und Abonnenten unseres kostenlosen Newsletters erhalten exklusiven Zugriff auf den größten Festgeld- und Tagesgeld-Vergleich in Deutschland. Was die Erlösquellen angeht, sind wir transparent. Wie wir uns finanzieren, haben wir in unseren Redaktionellen Richtlinien offengelegt.

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Mehr als 3/4 der Deutschen entscheiden sich beim Wechsel bewusst gegen Filialen

78 Prozent der Deutschen, die 2023 die Bank gewechselt haben, entschieden sich für eine Direktbank

Besonders unter 30-Jährige entscheiden sich für Direktbanken

Geringere Kosten, besondere Services und innovative Leistungen als Pluspunkte

Konten und Depots bei Direktbanken bleiben beliebt. Laut einer repräsentativen Umfrage der norisbank sind die meisten Deutschen mittlerweile Kunde einer Direktbank. Mit 56,1 Prozent bleibt der Anteil stabil und liegt auf dem Niveau des Vorjahres (2022: 56,2 Prozent). Noch ausgeprägter sieht der Zuspruch bei den unter 30-Jährigen aus – hier zeigt sich sogar ein starker Zuwachs: So sind aktuell 71 Prozent der Befragten Direktbankkunden – deutlich mehr als im Vorjahr (2022: 63,2 Prozent).

Auch in den mittleren Altersgruppen ist ein Zuwachs zu beobachten. Insbesondere bei den 30- bis 39-Jährigen ist der Anteil derjenigen, die Direktbankkunden sind, nach einem zwischenzeitlichen Rückgang nun im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 65,4 Prozent gestiegen (2022: 62,4 Prozent; 2021: 69,7 Prozent). Bei den Befragten zwischen 40 und 49 Jahren hat die Beliebtheit im Vergleich zum letzten Jahr leicht und im Vergleich zu 2021 sogar deutlich zugenommen: 2023 nutzten 58,6 Prozent dieser Altersgruppe eine Direktbank – noch mehr als im Vorjahr (2022: 57,5 Prozent; 2021: 51,2 Prozent).

Immer weniger Menschen haben vor, die Bank zu wechseln

Die Tendenz zum Bankwechsel scheint aktuell rückläufig zu sein: Der Anteil der Befragten, die ihre Bank gewechselt haben, ist 2023 auf 6,6 Prozent gesunken – ein signifikanter Rückgang seit 2021 (2022: 8,1 Prozent; 2021: 9,5 Prozent). Die jüngere Generation bleibt allerdings überdurchschnittlich wechselfreudig, wenngleich auch hier ein Rückgang zu beobachten ist: 2023 wechselten zwar 12,4 Prozent der 18- bis 29-Jährigen ihre Bank, womit der Anteil der Wechsler hier fast doppelt so hoch liegt wie in der Gesamtbevölkerung, allerdings war der Anteil der Bankwechsler in dieser Gruppe in den Vorjahren nochmals höher (2022: 13,2 Prozent; 2021: 15,5 Prozent).

Interessanterweise hat sich auch der Anteil der Deutschen, die einen Bankwechsel zumindest in Erwägung zogen, innerhalb eines Jahres merklich reduziert – konkret gesagt sogar halbiert. Während 2022 noch rund 32 Prozent der Befragten darüber nachdachten, ihre Bank zu wechseln, sind es nun nur noch rund 16 Prozent. Die Hauptgründe dafür sind der hohe Aufwand, den ein Bankwechsel aus ihrer Sicht mit sich bringt (31,6 Prozent), mangelnde Zeit (24,9 Prozent) und der Wunsch, nicht gleichzeitig Kunde bei mehreren Banken sein zu wollen (22,6 Prozent).

Direktbanken überzeugen weiterhin viele Deutsche – in allen Altersgruppen

Mehr als drei Viertel der Deutschen, die 2023 die Bank gewechselt haben, entschieden sich für eine Direktbank – ein Anteil, der schon seit Jahren stabil auf so hohem Niveau liegt (2023: 78,6 Prozent; 2022: 79,3 Prozent; 2021: 81,6 Prozent). Auffällig: Einen überproportionalen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr gab es dabei in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, in welcher der Anteil inzwischen bei über 80 Prozent liegt (2023: 81,3 Prozent; 2022: 76,9 Prozent), ebenso wie aktuell auch in der Altersgruppe der über 50-Jährigen – sogar in dieser favorisierten in 2023 80 Prozent bei einem Bankwechsel die Direktbank.

Im Jahr 2023 gab es bemerkenswerte Faktoren, die diesen Trend hin zu Direktbanken deutlich verstärkten: So nahm nach Angabe der Befragten die Unzufriedenheit mit ihrer aktuellen Bank zu – fast jeder Vierte nannte sie als Wechselgrund -, deutlich mehr als noch in 2022 (2023: 24,7 Prozent; 2022: 17,2 Prozent). Obendrein gewannen Direktbanken für viele an Attraktivität: Rund ein Drittel der Befragten gab an, die Services und innovativen Leistungen einer Direktbank nutzen zu wollen – ein Zuwachs von 6,4 Prozentpunkten (2023: 29,4 Prozent; 2022: 23 Prozent). Überraschend: Die Kostenersparnis blieb zwar immer noch der Hauptgrund für einen Bankwechsel, doch er verlor an Bedeutung – sogar um 14 Prozentpunkte, und das bemerkenswerterweise im Kontext der hohen Inflation (2023: 31,8 Prozent; 2022: 46 Prozent).

Neuer Trend: Wechsel zwischen Direktbanken nimmt zu

Und es zeichnet sich aktuell eine weitere interessante Bewegung ab: Immer mehr Bankkundinnen und -kunden wechseln von einer Direktbank zur anderen. Ihr Anteil ist um satte 10 Prozentpunkte gewachsen (2023: 47,1 Prozent; 2022: 37,9 Prozent). Hingegen ist die Gruppe derjenigen, die von einer Filialbank zur Direktbank wechseln, zuletzt um 10 Prozentpunkte geschrumpft (2023: 31,4 Prozent; 2022: 41,4 Prozent). Zu einer traditionellen Filialbank wechseln dagegen immer weniger Menschen (2023: 8,6 Prozent; 2022: 10,3 Prozent), selbst in der Altersgruppe der über 50-Jährigen liegt hier der Anteil in 2023 nur noch bei 5 Prozent.

Bequemlichkeit und Schnelligkeit spielen in der heutigen zunehmend von digitalen Services geprägten Welt offenbar eine immer größere Rolle, und das natürlich auch beim Erledigen der Bankgeschäfte. Direktbanken sind inzwischen vom ehemaligen Nischenangebot zu einem stark präferierten Bankangebot in Deutschland geworden.

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norisbank GmbH, Fasanenstraße 86, ­10623 Berlin, Tel.: 0180 312 5000 , www.norisbank.de

Kolak warnt Brüssel vor Schwächung der Institutssicherung

Die 697 deutschen Genossenschaftsbanken haben im Geschäftsjahr 2023 nach vorläufigen Zahlen ihren Jahresüberschuss vor Steuern um 6,2 Milliarden Euro auf 10,7 Milliarden Euro gesteigert. Ein im Vergleich zum Vorjahr höherer Zins- und Provisionsüberschuss sowie der Wegfall temporärer Wertberichtigungen auf die eigenen Wertpapieranlagen haben die Ergebnissituation deutlich verbessert. Zudem stieg das bilanzielle Eigenkapital um 3,2 Prozent auf 64 Milliarden Euro. “Mit diesen beachtlichen Zahlen haben die Genossenschaftsbanken eine sehr gute Basis für weiteres Wachstum geschaffen, um auch zukünftig erfolgreich im Sinne ihrer Kunden und Mitglieder agieren zu können”, wertet Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), die Geschäftsergebnisse ein. Zugleich zeigen die Zahlen, dass die 17,8 Millionen Mitglieder und über 30 Millionen Kundinnen und Kunden den Genossenschaftsbanken in Finanzangelegenheiten vertrauen.

“Dieses Vertrauen haben wir uns über viele Jahre aufgebaut”, so die BVR-Präsidentin weiter. Zentraler Anker hierfür sei das genossenschaftliche Sicherungssystem, das in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen feiert. Kolak: “In Richtung EU-Gesetzgeber möchte ich klar sagen, jeden Vorstoß, unser auf Solidarität beruhendes, privatwirtschaftlich aufgebautes Institutssicherungssystem zu schwächen, werden wir im Interesse unserer Mitglieder und Kunden entschieden zurückweisen.” Aktuell diskutieren Europäische Kommission und Europäisches Parlament Ideen zur Reform des Krisenmanagements für Banken – bekannt als CMDI-Review -, die eine gezielte Schwächung der Einlagensicherungssysteme in Kauf nehmen. Das widerspreche auch dem jüngsten Antritt des Europäischen Parlamentes, die seit 2015 geführte Diskussion um eine europäische Einlagensicherung wiederzubeleben. “Man kann nicht einerseits die bestehenden Schutzsysteme schwächen, um gleichzeitig zu argumentieren, sie bräuchten zusätzlichen Schutz. Das passt nicht zusammen”, so Kolak.

Zufriedenstellendes Kundengeschäft

Vor dem Hintergrund mehrerer belastender Faktoren wie einem stark rückläufigen Wohnungsneubau und einer schwachen Kreditnachfrage der Firmenkunden infolge der wirtschaftlichen Stagnation hat sich das Kundengeschäft zufriedenstellend entwickelt. Die Kreditbestände insgesamt stiegen um 2,6 Prozent auf 777 Milliarden Euro. Der Marktanteil erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 18,1 Prozent. Der Bestand an Firmenkundenkrediten wuchs um 3,8 Prozent auf 414 Milliarden Euro. Der Marktanteil legte um 0,5 Prozentpunkte auf 22,4 Prozent zu. Auf der Privatkundenseite wuchsen die Kreditbestände um 1,3 Prozent auf 363 Milliarden Euro. Die Marktanteile erhöhten sich um 0,2 Prozentpunkte auf 24,1 Prozent.

Auf der Einlagenseite eröffnete das gestiegene Zinsniveau den Kunden der Genossenschaftsbanken wieder attraktive Anlagemöglichkeiten in klassischen Fest- und Termingeldern oder Sparbriefen. Viele Kunden schichteten ihre während der Coronapandemie gebildeten hohen Sichteinlagenbestände in höher verzinsliche Produkte um. Anderseits belasteten die höheren Lebenshaltungskosten infolge der Inflation die Sparfähigkeit der Kunden. Im Ergebnis blieben die Kundeneinlagen der Genossenschaftsbanken mit 860 Milliarden Euro nahezu konstant (minus 0,2 Prozent). Dies spiegelt unsere stabile und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung mit unseren Kunden wider. Bei Termineinlagen lag das Plus bei 166,3 Prozent oder 93 Milliarden Euro. Bei Sparbriefen sogar bei 260,1 Prozent, was einem Plus von 15 Milliarden Euro entspricht. Täglich fällige Einlagen hingegen sanken erwartungsgemäß um 77 Milliarden Euro oder 12,3 Prozent.

Ergebnissituation hat sich deutlich verbessert

Im Berichtszeitraum ist der Zinsüberschuss um 15,4 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro gestiegen. Dabei vervierfachten sich die Zinsaufwendungen auf 7,2 Milliarden Euro, vor allem aus Umschichtungen von Kundengeldern in höherverzinsliche Einlagen.

Die Zinserträge wuchsen um 41,5 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro.

Der Provisionsüberschuss legte unter anderem wegen eines regen Vermittlungsgeschäfts gemeinsam mit den Verbundpartnern um 4,3 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro zu. Der allgemeine Verwaltungsaufwand stieg um 5,5 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro. Das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit (Teilbetriebsergebnis) wuchs um 25,7 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg um 23,1 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Das Bewertungsergebnis erreichte minus 698 Millionen Euro. Bei der Risikovorsorge im Wertpapierbereich zeigten sich mit 1,4 Milliarden Euro erste Wertaufholungen, nachdem im Jahr 2022 mit minus 5,7 Milliarden Euro noch sehr hohe Abschreibungen im Depot A infolge der Zinswende das Ergebnis reduzierten. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft spiegelt die gedämpften Konjunkturaussichten, den Zinsanstieg und die Zunahme der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen wider. Die Abschreibungen im Kreditgeschäft der Genossenschaftsbanken summieren sich im Jahr 2023 voraussichtlich auf minus 1,5 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss vor Steuern stieg deutlich um 6,2 Milliarden Euro auf beachtliche 10,7 Milliarden Euro. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken werden voraussichtlich 4 Milliarden Euro zugeführt. Nach Steuern bleibt damit ein Jahresüberschuss von 3,5 Milliarden Euro.

Gute Gewinnsituation hilft Eigenkapital zu stärken

Die Genossenschaftsbanken haben ihre gute Ergebnisentwicklung dazu genutzt, ihr Eigenkapital weiter zu stärken. So stieg das bilanzielle Eigenkapital im Berichtszeitraum um 3,2 Prozent auf 64 Milliarden Euro. Die Geschäftsguthaben (gezeichnetes Kapital) legten um 4,8 Prozent auf 17 Milliarden Euro. Die regulatorischen Eigenmittel nach CRR wuchsen um 3,9 Prozent auf 111,5 Milliarden Euro. Das Kernkapital legte um 3,9 Prozent auf 103,2 Milliarden Euro zu. Die (harte) Kernkapitalquote stieg um 0,32 Prozentpunkte auf komfortable 15,63 Prozent. Im Jahresvergleich hat sich die Gesamtkapitalquote von 16,54 Prozent um 0,35 Prozentpunkte auf 16,89 Prozent erhöht. Somit wurde wie in den vorangegangenen Jahren der Mindeststandard von 8 Prozent deutlich übertroffen. Die Institute sind insgesamt gut kapitalisiert für weiteres Wachstum und für Risikoszenarien.

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Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Erstmals erhalten institutionelle Kunden von Profidata über die Infrastruktur von Boerse Stuttgart Digital einfachen, nahtlosen und vollständig regulierten Zugang zum Handel und zur Verwahrung von Kryptowährungen

Die Zusammenarbeit umfasst die institutionellen Lösungen Brokerage und Custody von Boerse Stuttgart Digital

Profidata administriert mit der Investment-Management-Lösung XENTIS für ihre Kunden ein Gesamtportfolio von mehr als 4,5 Billionen Euro

Boerse Stuttgart Digital, der führende Anbieter im Krypto- und Digitalgeschäft unter allen europäischen Börsengruppen, schließt eine Partnerschaft mit Profidata, einem führenden Anbieter von Software-, SaaS-Lösungen und für Investment- und Vermögensverwaltung. Durch die Integration der institutionellen Lösungen für Brokerage und Custody von Boerse Stuttgart Digital können mehr als 40 institutionelle Kunden von Profidata erstmals einen einfachen, zuverlässigen und vollständig regulierten Handel sowie die Verwahrung von Kryptowährungen nutzen.

Die Partnerschaft zwischen Profidata und Boerse Stuttgart Digital markiert einen weiteren Meilenstein in der weitreichenden Akzeptanz von Kryptowährungen in der Finanzindustrie. Die Brokerage-Lösung von Boerse Stuttgart Digital wird in die Anlage-Softwarelösung XENTIS von Profidata über eine API-Schnittstelle in deren Order-Management-Systeme integriert.

Joaquín Sastre Ibáñez, Chief Revenue Officer von Boerse Stuttgart Digital, über die Partnerschaft: “Als führender Infrastrukturanbieter Europas ist es unsere Mission, die Massenadaption von Kryptowährungen voranzutreiben. Hierfür stellen wir institutionellen Akteuren wie Vermögensverwaltern, Banken und Brokern hochwertige, zuverlässige und vollständig regulierte Lösungen zur Verfügung. Wir freuen uns, mit Profidata als einem angesehenen internationalen Anbieter erstklassiger Softwarelösungen für einige der größten institutionellen Investoren Europas zusammenzuarbeiten. Gemeinsam tragen wir dazu bei, die Finanzlandschaft neu zu gestalten und den Zugang zu Kryptowährungen zu ebnen.”

Roger Wildi, CEO von Profidata, fügt hinzu: “Durch die Partnerschaft mit Boerse Stuttgart Digital bieten wir unseren institutionellen Kunden erstmals die Möglichkeit, ihre Portfolios mit Kryptowährungen zu diversifizieren. Diese Initiative trägt zum Geschäftsmodell unserer Kunden bei, indem sie ihre Teilnahme an den digitalen Vermögensmärkten vereinfacht und sicher gestaltet.”

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Boerse Stuttgart GmbH, Börsenstraße 4, 70174 Stuttgart, Tel: +49 711 222985-711, Fax: +49 711 222985-55, www.boerse-stuttgart.de

Nur 4 Prozent der Retail-Banken sind dafür aufgestellt, die Vorteile der intelligenten Automatisierung, vorangetrieben durch Künstliche Intelligenz (KI), voll auszuschöpfen

61 Prozent der Kunden von Retail-Banken haben sich direkt an einen Ansprechpartner gewandt, weil sie mit den Chatbot-Lösungen unzufrieden waren

Teams für das Onboarding der Kunden verbringen derzeit 91 Prozent ihrer Zeit mit operativen und Compliance-Aufgaben

80 Prozent der Führungskräfte von Retail-Banken sind der Meinung, dass generative KI einen bedeutenden Sprung in der Weiterentwicklung der KI-Technologie darstellt. Allerdings haben nur 6 Prozent der Retail-Banken tatsächlich eine Roadmap für eine unternehmensweite KI-gestützte Transformation im großen Stil, so die Jubiläumsausgabe des World Retail Banking Report des Capgemini Research Institute, der heute zum 20. Mal erschien.

“Ein Jahr nachdem generative KI als zentrales Thema in den Vorstandsetagen angekommen ist, sehen wir die Gefahr, dass Banken technologisch abgehängt werden, wenn sie nicht schnell begreifen, wie sie die Vorteile der neuen Technologien auch umsetzen”, so Klaus-Georg Meyer, Leiter Business and Technology Innovation für Financial Services bei Capgemini in Deutschland. “Generative KI kann eine Leuchtturmwirkung haben, wenn sie verantwortungsbewusst und clever eingesetzt wird. Aber dafür muss sie verständlicher und transparenter werden. Es ist an der Zeit einen Umgang mit KI zu entwickeln, der das dringend nötige Vertrauen und die Nähe zum Kunden bringt. Der Erfolg hängt dann letztlich von einem ordentlichen Fahrplan ab, der den Hype in einen pragmatischen, nachvollziehbaren und messbaren Ansatz übersetzt.”

Infolge der makroökonomischen Unsicherheit sind viele Retail-Banken gezwungen, strategische Entscheidungen zu treffen, um die Herausforderungen für ihre bestehenden Geschäftsmodelle zu bewältigen. Produktivität und Effizienz stehen daher ganz oben auf der Prioritätenliste der befragten Bankmanager. Was die Technologie betrifft, so planen 70 Prozent der Banken CXOs, ihre Investitionen in die digitale Transformation bis 2024 um bis zu 10 Prozent zu steigern. Die Studie kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass die Banken noch nicht bereit sind, die intelligente Transformation anzunehmen und zu skalieren, was die strategische Anwendung von Spitzentechnologie wie KI, maschinelles Lernen und Gen-KI zur Förderung von Innovation und Effizienz umfasst.

Banken müssen schnell handeln, um ein “Silent Failure” der generativen KI zu vermeiden

Für diese Studie bewertete Capgemini 250 Retail-Banken anhand unterschiedlicher Geschäfts- und Technologieparameter, um den Reifegrad ihrer Infrastrukturdaten und ihr Engagement für Künstliche Intelligenz zu verstehen. Die Studie ergab, dass die meisten Banken schlecht darauf vorbereitet sind, in einer Intelligent-Banking-Zukunft zu bestehen. Weltweit verbuchten nur 4 Prozent der Retail-Banken eine hohe Punktzahl für ihr geschäftliches Engagement und ihre technologischen Fähigkeiten, während 41 Prozent zum Durchschnitt zählen. Das weist auf eine allgemein geringe Bereitschaft hin, die intelligente Transformation anzunehmen und effektiv umzusetzen. Regionale Unterschiede unterstreichen dieses Problem noch weiter. In Nordamerika zeigten 27 Prozent der Banken eine geringe Bereitschaft, in Europa sind es 31 Prozent und im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) erlangten 48 Prozent der Banken eine niedrige Punktzahl.

Die Konzentration auf intelligente Lösungen, die mit KI-gesteuerten Funktionen ausgestattet sind, wird es den Banken ermöglichen, die laufenden strukturellen Herausforderungen zu meistern und letztlich ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten. Der Erfolg muss jedoch messbar sein: Nur 6 Prozent der befragten Banken haben Leistungskennzahlen (KPIs) festgelegt, um die Auswirkungen von KI zu messen und kontinuierlich zu überwachen. Mehr als 60 Prozent der Banken sind noch dabei, KPIs zu ermitteln und zu entwickeln, während 26 Prozent der Banken, die bereits einige KPIs eingeführt haben, diese nicht messen.

Der Studie nach riskieren Banken damit ein “Silent Failure”, wenn sie mangelnde Ergebnisse zu spät bemerken. So geben beispielsweise nur 2 Prozent der Führungskräfte an, dass sie die KPIs für die geschäftlichen Auswirkungen ihrer generativen KI-Leistung regelmäßig verfolgen. Darüber hinaus äußern sich 39 Prozent der Führungskräfte unzufrieden mit den Ergebnissen ihrer KI-Anwendungsfälle, was diese Diskrepanz noch verstärkt. Um dem entgegenzuwirken empfiehlt die Studie, dass Banken ein KI-Monitoring einrichten, um die tatsächlichen Auswirkungen von KI und generativer KI zu verfolgen, zu überwachen und zu melden, wenn sie in großem Umfang eingesetzt werden.

Bankangestellte begrüßen Copiloten bei generativer KI

Generative KI birgt ein enormes Potenzial zur Steigerung der Effizienz und des Kundenerlebnisses in der gesamten Wertschöpfungskette des Privatkundengeschäfts. Mehr als zwei von drei Bankangestellten (70 Prozent) konzentrieren sich auf operative Tätigkeiten, wobei 91 Prozent der Mitarbeiter im Customer Onboarding, sei es am Schalter oder bei Direktbanken im Service Center, nur wenig Zeit für Kundeninteraktionen haben. Mehr als 80 Prozent der Bankangestellten bewerten die Effektivität der Automatisierung in ihren Funktionen von Onboarding über Kreditvergabe und Marketing bis hin zum Contact Center mit “mäßig”, was eine erhebliche Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Bank aufzeigt.

Bankangestellte zeigten sich am meisten begeistert vom Potenzial generativer KI-Copiloten zur automatischen Aufdeckung von Betrugsfällen, der Datenvisualisierung und -analyse sowie der Erstellung und Versendung personalisierter Inhalte an Kunden. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass Banken durch KI-gestützte intelligente Transformation und generative KI-Copiloten bis zu 66 Prozent der Zeit einsparen könnten, die sie bislang für den Betrieb, die Dokumentation, die Einhaltung von Vorschriften und andere mit dem Onboarding verbundene Aktivitäten aufwenden.

Konversations-KI könnte den Abbruch von Kundenanrufen verringern

Die Pandemie führte zu einer Verlagerung der Kundendienstangebote auf digitale Kanäle, da Selbstbedienungstools wie Chatbots zur Norm wurden. Trotz dieses Wandels zeigen sich die Kunden unzufrieden. Fast zwei von drei (61 Prozent) Bankkunden haben sich an Mitarbeiter gewandt, weil sie mit den Chatbot-Lösungen unzufrieden waren, während 17 Prozent Chatbots einfach misstrauen und menschliche Ansprechpartner bevorzugen.

Traditionellen, regelbasierten Chatbots fehlt die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit fortschrittlicher KI-gesteuerter Systeme, da sie nicht in der Lage sind, komplexe oder unvorhergesehene Anfragen zu bearbeiten. Mehr als 60 Prozent der Kunden bewerteten ihre Erfahrungen mit Chatbots als nur durchschnittlich. Diese Bedingungen führen dazu, dass die Zahl der Anrufabbrüche steigt: Bei Tier-I-Banken beträgt sie 12 Prozent und bei Tier-II-Banken fast 18 Prozent. Die Studie empfiehlt Banken intelligente Kontaktzentren einzurichten, die Chatbots mit KI-Funktionen und intelligente Copiloten einsetzen, um die Mitarbeiter bei ihren täglichen Aufgaben zu unterstützen.

Über die Studie

Der World Retail Banking Report 2024 stützt sich auf regionale Statistiken in Capgeminis eigenem Marktgrößenmodell sowie auf Interviews mit Capgeminis Partnern wie Microsoft, Salesforce und Temenos. Für diesen Bericht befragte das Capgemini Research Institute mehr als 250 Führungskräfte aus dem Retailbanking, 1.500 Bankmitarbeiter und 4.500 Bankkunden. Der Bericht konzentrierte sich auf 14 Märkte – die Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, die Niederlande, die Vereinigten Arabischen Emirate, Singapur, Hongkong, Japan, China, Indien und Australien.

Über Capgemini

Capgemini ist ein globaler Business- und Technologie-Transformationspartner für Organisationen. Das Unternehmen unterstützt diese bei ihrer dualen Transformation für eine stärker digitale und nachhaltige Welt – stets auf greifbare Fortschritte für die Gesellschaft bedacht. Capgemini ist eine verantwortungsbewusste, diverse Unternehmensgruppe mit einer über 55-jährigen Geschichte und 340.000 Mitarbeitenden in mehr als 50 Ländern. Kunden vertrauen auf Capgemini, um das Potenzial von Technologie für die ganze Breite ihrer Geschäftsanforderungen zu erschließen. Capgemini entwickelt mit seiner starken Strategie, Design- und Engineering-Expertise umfassende Services und End-to-End-Lösungen. Dabei nutzt das Unternehmen seine führende Kompetenz in den Bereichen KI, Cloud und Daten sowie seine profunde Branchenexpertise und sein Partner-Ökosystem. Die Gruppe erzielte 2023 weltweit einen Umsatz von 22,5 Milliarden Euro.

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Ein Fünftel hat sich von der Bezahlkarte im Portemonnaie getrennt

Banken stoßen mit vielen ihrer Dienstleistungen für Smartphones auf Desinteresse. 68 Prozent der Kundinnen und Kunden brauchen beispielsweise nach eigenen Angaben keine Möglichkeit, Kredite per Banking-App abzuschließen. Die Hälfte interessiert sich nicht für kontaktloses Bezahlen an der Ladenkasse oder die Ablösung des Bargelds durch virtuelle Bankkarten. Das ergibt die Studie “Digital Banking Experience Report 2023” von Sopra Steria. Marktforscher Ipsos hat 11.300 Bankkundinnen und -kunden in neun Ländern befragt, 2.000 davon in Deutschland. In anderen Ländern Europas gibt es dagegen häufiger die Bereitschaft, Bankdienste per Mobiltelefon zu nutzen. Institute in Deutschland sind gefordert, ihren Kundinnen und Kunden die Nutzung mobiler Bankdienste schmackhafter zu machen.

Banken in Deutschland, speziell die Traditionshäuser, haben ihr digitales Angebot für das Smartphone verbessert. Ihre Apps belegen mittlerweile vordere Ranking-Plätze in puncto Benutzerfreundlichkeit. Die Palette der mobilen Bankdienste reicht von der zentralen Verwaltung aller Bezahlmöglichkeiten über das einfache Aufteilen von Kosten im Freundeskreis bis zum Mikrosofortkredit. Viele Banken wollen so künftig möglichst viele Kundinnen und Kunden direkt über deren Mobilgeräte betreuen. Sie bieten daher mehr Service und sparen Kosten, indem sie Filialnetze und SB-Terminals langfristig ablösen.

Erst ein Fünftel kommt ohne Bezahlkarte im Portemonnaie aus

Die Deutschen machen ihren Banken diesen Umstieg allerdings nicht leicht. Das generelle Interesse am Smartphone-Banking ist zwar groß und steigt. 45 Prozent der Befragten haben beispielsweise Interesse, ihre Bankkarten komplett durch digitale Alternativen auf dem Mobiltelefon zu ersetzen – fünf Prozentpunkte mehr als 2022. Nur 20 Prozent sagen allerdings, dass sie sich von ihren Bezahlkarten im Portemonnaie tatsächlich getrennt haben. Im Durchschnitt aller untersuchten Länder sind es 23 Prozent.

Das zeigt: Die Mehrheit der Bankkundinnen und -kunden ist entweder mit dem Status quo zufrieden oder die Mehrwerte werden nicht wahrgenommen. Viele der Services decken sich zudem nicht genügend mit den Lebenswirklichkeiten. Sofort-Überweisungen per SMS halten 62 Prozent der Befragten für uninteressant.

An fehlender Werbung durch die Banken liegt es nicht, dass die Smartphone-Dienste auf geringes Interesse stoßen. 82 Prozent der Befragten kennen beispielsweise kontaktloses Bezahlen per Smartphone, aber nur 28 Prozent sagen, dass sie die Funktion nutzen. Zum Vergleich: In den übrigen acht untersuchten Ländern bezahlen durchschnittlich 36 Prozent der Kundinnen und Kunden kontaktlos mit ihrem Mobiltelefon.

“Die Traditionsbanken wollen perspektivisch digitale Traditionsbanken werden. Dieser Weg ist in Deutschland ein besonders mühsamer, weil wir hierzulande an kostenlose Bankleistungen und Filialen gewöhnt sind. In anderen Ländern gibt es diese starke Bindung an die Offline-Kanäle nicht – auch, weil einige Banken dort mutiger auf rein mobiles Banking setzen”, sagt Martin Stolberg, Leiter für den Geschäftsbereich Banking von Sopra Steria.

Banken in Deutschland müssen sich damit auf einen längeren Prozess der Entwöhnung ihrer Kundinnen und Kunden von der analogen Welt einstellen. Es bedarf stärkerer Anreize, damit mehr Menschen die zahlreichen neuen Bankdienste auf dem Mobiltelefon nutzen. Dafür müssen jedoch sämtliche Leistungen auf dem Smartphone verfügbar sein und die Apps maximal benutzerfreundlich. Ein weiterer Weg ist, die Nutzung zu belohnen. 61 Prozent der Deutschen mögen beispielsweise Treueprogramme wie Cashback-Aktionen, so die Studie.

“Banken könnten die Auszahlung an die Nutzung mobiler Services knüpfen und damit Kundinnen und Kunden Smartphone Banking gewöhnen. Häufig braucht es nur einen Schubs, um etwas Neues zu probieren. Zudem sollten Institute ihre mobilen Angebote und deren Benutzung noch besser erklären und einfache Hilfestellungen anbieten”, rät Jennifer Brasnic von Sopra Steria, Leiterin für Customer Excellence für den Geschäftsbereich Banking.

In einigen anderen Ländern sind Institute beim Übergang zur digitalen Traditionsbank schon weiter. In Großbritannien und Schweden, wo viele traditionelle Banken mittlerweile für ein nahtloses digitales Kundenerlebnis sorgen, sind Zustimmung und Nutzung groß.

Keine echte Wechselstimmung bei Bankkundinnen und -kunden

Reine Digitalbanken wie Bunq und in Deutschland N26 zeigen, wie es geht: Sie funktionieren ohne ihre mobile App gar nicht erst. Kundinnen und Kunden erhalten Zugang zu den Konten nur mit einer Identifizierung über die mobile App.

Allerdings haben es die so genannten Neobanken in Deutschland noch nicht geschafft, den etablierten Instituten den Rang abzulaufen. Traditionsbanken genießen immer noch erhebliches Vertrauen. Die Folge: In den vergangenen zwölf Monaten haben nur fünf Prozent der Kundinnen und Kunden ihre Bank tatsächlich gewechselt, auch wenn es 25 Prozent vorhatten. Dazu kommt: Die Hälfte wechselt aus Kostengründen und nicht weil das Angebot woanders besser ist, so die Studie.

“Digitalbanken und Neobroker sind derzeit eher die Ergänzungsbank als ein wirklicher Ersatz. Damit entsteht noch kein echter Handlungsdruck auf die Traditionsbanken, schnelleren und besseren Service über das Smartphone anzubieten”, erklärt Jennifer Brasnic von Sopra Steria. Die Studie bestätigt: 40 Prozent der Befragten sind bei mehr als einer Bank Kunde, nur elf Prozent setzen voll auf die Leistungen der Neobanken, so der Digital Banking Experience Report.

Über die Studie

Die Umfrage für den Digital Banking Experience Report wurde im Juni und Juli 2023 in neun Ländern (Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Spanien, Italien, Schweden, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg) durchgeführt. 11.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 18 Jahren mit einem Bankkonto wurden online durch das Ipsos Online Access Panel befragt.

Dieser Report beleuchtet die Ergebnisse der Befragung in Deutschland (2.000 Befragte). Er wurde in Übereinstimmung mit der internationalen Norm ISO 20252 “Markt-, Sozial- und Meinungsforschung” erstellt und von Etienne Mercier, Direktor der Abteilung Meinung & Gesundheit (Ipsos Public Affairs), geprüft.

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Strategie zahlt sich aus

Operatives Ergebnis 2023 um mehr als 60 % auf 3,4 Mrd. Euro gesteigert (2022: 2,1 Mrd. Euro) – Konzerngewinn um 55 % auf 2,2 Mrd. Euro erhöht

Starkes Kundengeschäft und Zinsentwicklung führen zu sehr gutem Zinsergebnis und lassen Erträge auf 10,5 Mrd. Euro steigen (2022: 9,5 Mrd. Euro)

Kosten auf 6,4 Mrd. Euro gesenkt (2022: 6,5 Mrd. Euro) – Aufwandsquote deutlich auf 61 % verbessert (2022: 69 %)

Risikoergebnis von minus 618 Mio. Euro trotz Konjunkturschwäche (2022: minus 876 Mio. Euro) – niedrige Problemkreditquote von 0,8 %

Kapitalrückgabe von 1 Mrd. Euro für Geschäftsjahr 2023 geplant – beabsichtigte Dividende von rund 35 Cent pro Aktie ergänzt laufendes Aktienrückkaufprogramm

Ausblick 2024: Konzernergebnis über dem von 2023 und Ausschüttungsquote von mindestens 70 %, jedoch nicht mehr als das Konzernergebnis, angestrebt

Die Commerzbank hat ihren Konzerngewinn im Geschäftsjahr 2023 um mehr als 50 % auf 2,2 Milliarden Euro gesteigert. Damit hat die Bank nicht nur ein Konzernergebnis deutlich über dem des Vorjahres erzielt, sondern auch ihr bestes Ergebnis seit 15 Jahren erwirtschaftet. Trotz hoher Sonderbelastungen in Polen von rund 1,1 Milliarden Euro ist das Operative Ergebnis um mehr als 60 % auf 3,4 Milliarden Euro gestiegen. Dabei profitierte die Bank von einem starken Kundengeschäft und dem anhaltend hohen Zinsniveau. Der Zinsüberschuss kletterte auf 8,4 Milliarden Euro. Das Provisionsergebnis trug mit rund 3,4 Milliarden Euro zu den Erträgen bei. Das Kreditportfolio erwies sich, auch in einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, als sehr robust. Das Risikoergebnis ging um rund 30 % zurück, die Problemkreditquote lag bei nur 0,8 %. Die harte Kernkapitalquote verbesserte sich im Jahresverlauf auf 14,7 %, womit die Bank über einen komfortablen Abstand zur regulatorischen Mindestanforderung verfügt.

Das insgesamt exzellente Jahresergebnis ermöglicht es der Bank, Kapital an ihre Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben. Insgesamt plant die Bank mit einer Ausschüttungsquote von 50 % des Konzerngewinns nach Abzug der AT-1-Kupons. Derzeit läuft ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 600 Millionen Euro. Darüber hinaus beabsichtigt die Bank, vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung, eine Dividende in Höhe von rund 35 Cent je Aktie auszuschütten.

„Das Geschäftsjahr 2023 ist für die Commerzbank hervorragend gelaufen. Wir haben die wesentlichen Ziele unserer ‚Strategie 2024‘ vorzeitig erreicht und teilweise sogar übertroffen. Auf dieser Basis werden wir das Konzernergebnis im laufenden Jahr erneut steigern“, sagte Vorstandsvorsitzender Manfred Knof. „Die Ziele, die wir uns mit unserem strategischen Plan bis 2027 gesetzt haben, sind ambitioniert, aber machbar. Deshalb gehen wir jetzt mit Elan in die Umsetzung. Wir wollen die Ertragsbasis verbreitern und damit auch unabhängiger vom Zinsergebnis werden. Im Vertrieb sind wir in beiden Kundensegmenten sehr stark in das neue Jahr gestartet. Das bestätigt unseren Kurs und verleiht uns zusätzlichen Rückenwind.“

Bei der Umsetzung des strategischen Plans bis 2027 hat die Commerzbank bereits erste Erfolge erzielt. Entlang der strategischen Pfeiler Wachstum, Exzellenz und Verantwortung hat sich die Bank zum Ziel gesetzt, jeder Kundin und jedem Kunden das individuell passende Angebot für ihre Bedürfnisse zu schaffen. Dazu entwickelt die Bank unter anderem ihre Zahlungsverkehrslösungen weiter und wird ein Joint Venture, die Commerz Globalpay GmbH, starten, um Unternehmerkunden in Deutschland digitale Bezahlprodukte anzubieten. Dazu gehört beispielsweise eine Smartphone-basierte Zahlungsanwendung, die es Händlern ermöglicht, mobile Zahlungen ohne separates Kartenlesegerät zu akzeptieren.

Zudem forciert die Bank ihren Wachstumskurs im Bereich Nachhaltigkeit. Mit der vereinbarten Mehrheitsbeteiligung an der Aquila Capital Investmentgesellschaft aus Hamburg baut die Commerzbank ihr Angebot im nachhaltigen Assetmanagement deutlich aus. Die Investmentgesellschaft ist auf Sachwertanlagen wie erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastrukturprojekte spezialisiert. Diese Beteiligung eröffnet der Bank Wachstumschancen und wird sich positiv auf ihre Provisionseinnahmen auswirken. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Erteilung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen.

Im Firmenkundensegment hat die Commerzbank die erfolgreiche Zusammenarbeit mit ODDO BHF in Form einer exklusiven Partnerschaft im Bereich Equity Capital Markets (ECM) für den schweizerischen Markt ausgeweitet. In der Schweiz, die zu ihrem wichtigen DACH-Heimatmarkt gehört, wird die Commerzbank damit für rund 50 börsennotierte Unternehmen ein Aktienresearch sowie ihren Kunden das volle ECM-Produktspektrum anbieten können.

Starkes Kundengeschäft sorgt für Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2023

Die Commerzbank steigerte ihre Erträge im Geschäftsjahr 2023 um rund 11 % auf 10,461 Milliarden Euro (2022: 9,461 Milliarden Euro), getragen von einem starken Kundengeschäft und anhaltendem Rückenwind durch die gestiegenen Zinsen. Darin sind abermals hohe Sonderbelastungen durch die Vorsorge für Rechtsrisiken bei Schweizer-Franken-Krediten der Tochter mBank in Polen enthalten. Im Jahr 2023 beliefen sich diese insgesamt auf 1,094 Milliarden Euro (2022: 650 Millionen Euro). Der Zinsüberschuss stieg um rund ein Drittel auf 8,368 Milliarden Euro (2022: 6,459 Milliarden Euro), während der Provisionsüberschuss mit 3,386 Milliarden Euro (2022: 3,519 Milliarden Euro) leicht schwächer war.

An ihrer strikten Kostendisziplin hielt die Commerzbank im Jahr 2023 fest und senkte die Gesamtkosten auf 6,422 Milliarden Euro (2022: 6,486 Milliarden Euro). Den hohen Inflationsdruck sowie Aufwendungen für die Inflationsausgleichsprämie und eine höhere Rückstellung für die variable Vergütung aufgrund des guten Geschäftsergebnisses konnte die Bank durch aktives Kostenmanagement teilweise ausgleichen. Infolgedessen erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen auf 6,006 Milliarden Euro (2022: 5,844 Milliarden Euro). Die Pflichtbeiträge wiederum gingen wegen einer im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren europäischen Bankenabgabe und gesunkener Beiträge zum Einlagensicherungssystem in Polen auf 415 Millionen Euro zurück (2022: 642 Millionen Euro). Die Aufwandsquote verbesserte sich im Gesamtjahr weiter deutlich auf 61 % (2022: 69 %).

Das Risikoergebnis im Jahr 2023 lag, trotz der anhaltenden Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der schwachen Konjunktur mit steigenden Insolvenzen, mit minus 618 Millionen Euro aufgrund von Auflösungen deutlich unter dem des Vorjahres (2022: minus 876 Millionen Euro). Zudem verfügt die Bank weiterhin über eine zusätzliche pauschale Risikovorsorge (Top-Level-Adjustment, TLA) von 453 Millionen Euro. Diese steht für erwartete Sekundäreffekte wie Lieferkettenunterbrechungen und Unsicherheiten aufgrund der Inflation sowie der Auswirkungen der derzeitigen restriktiveren Geldpolitik zur Verfügung. Die sehr hohe Qualität des Kreditbuches zeigt sich mit einer Problemkreditquote (NPE-Quote) von nur 0,8 % zum Jahresende.

Insgesamt konnte die Commerzbank ihr Operatives Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr um mehr als 60 % auf 3,421 Milliarden Euro (2022: 2,099 Milliarden Euro) steigern. Dementsprechend stieg auch das Konzernergebnis deutlich: Nach Steuern und Minderheiten erhöhte sich das Nettoergebnis zum Vorjahr um 55 % auf 2,224 Milliarden Euro (2022: 1,435 Milliarden Euro).

Die harte Kernkapitalquote (CET-1-Quote) erhöhte sich zum Stichtag am 31. Dezember 2023 abermals auf sehr komfortable 14,7 % (Dezember 2022: 14,1 %). Darin ist die Abgrenzung für die geplante Kapitalrückgabe bereits berücksichtigt. Der Abstand zur regulatorischen Mindestanforderung, basierend auf den ab 1. Januar 2024 gültigen SREP-Anforderungen, von rund 10,3 % belief sich auf 435 Basispunkte. Die Eigenkapitalrendite (RoTE) verbesserte sich deutlich auf 7,7 % (2022: 4,9 %), womit die Bank das ursprünglich für das Jahr 2024 gesteckte Ziel von 7,3 % bereits Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres übertraf.

Aufgrund des starken Geschäftsergebnisses plant die Commerzbank, insgesamt rund 1 Milliarde Euro Kapital an ihre Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben. Dies entspricht dem in der Kapitalrückgaberichtlinie verankerten Ziel, 50 % des Nettogewinns aus dem Jahr 2023 nach Abzug der AT-1-Kupons zurückzugeben. Teil der Kapitalrückgabe ist das derzeit laufende Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 600 Millionen Euro. Ergänzend dazu plant der Vorstand eine Dividendenzahlung von rund 35 Cent je Aktie, sofern die Hauptversammlung Ende April dem Vorschlag zustimmt.

„Wir haben die Profitabilität der Bank im vergangenen Jahr weiter deutlich gesteigert. Jetzt gilt es, das zurückgewonnene Vertrauen am Kapitalmarkt zu festigen“, sagte Finanzvorständin Bettina Orlopp. „Wir wollen ein attraktives Investment sein. Deshalb planen wir, für das Geschäftsjahr 2023 rund 1 Milliarde Euro an unsere Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben. Für 2024 streben wir eine Ausschüttungsquote von mindestens 70 % an, jedoch nicht mehr als das Konzernergebnis nach Abzug der AT-1-Kuponzahlungen. Das ist fester Teil unseres strategischen Plans bis 2027. Dabei setzen wir weiter auf eine Kombination aus Dividendenzahlung und Aktienrückkäufen – Letztere vorbehaltlich der Zustimmung von Europäischer Zentralbank und Deutscher Finanzagentur.“

Entwicklung der Segmente: Einlagenwachstum fortgesetzt

Das Privat- und Unternehmerkundensegment in Deutschland erwirtschaftete im Gesamtjahr 2023 Erträge in Höhe von 4,139 Milliarden Euro (2022: 4,318 Milliarden Euro) sowie ein Operatives Ergebnis von 878 Millionen Euro (2022: 1,091 Milliarden Euro). Das Kundengeschäft des Segments zeigte sich im vierten Quartal robust. Die gesunkenen Erträge in Höhe von 896 Millionen Euro (Q3 2023: 1,046 Milliarden Euro) ebenso wie das Operative Ergebnis von minus 10 Millionen Euro (Q3 2023: 299 Millionen Euro) reflektieren maßgeblich eine auf Konzernebene neutrale Anpassung im Replikationsportfolio sowie die Neubewertung einer Beteiligung. Ohne diese Effekte waren die Erträge im Schlussquartal stabil.

Das Wertpapiervolumen stieg zum Ende des abgelaufenen Jahres auf 215 Milliarden Euro (Q4 2022: 189 Milliarden Euro). Das Kreditvolumen blieb mit 124 Milliarden Euro (Q4 2022: 124 Milliarden Euro) stabil, ebenso wie das Baufinanzierungsvolumen mit 94 Milliarden Euro (Q4 2022: 94 Milliarden Euro). Die Kundeneinlagen stiegen trotz des intensiven Wettbewerbs zum Jahresende auf 166 Milliarden Euro (Q4 2022: 155 Milliarden Euro). Der Zuwachs im Schlussquartal betrug 9 Milliarden Euro (Q3 2023: 157 Milliarden Euro).

In Polen erzielte die mBank – getragen von einem starken Kundengeschäft und den hohen Zinsen – im Gesamtjahr 2023 Erträge in Höhe von 1,235 Milliarden Euro (2022: 948 Millionen Euro). Damit konnte sie die erneut massiven Sonderbelastungen in Höhe von 1,094 Milliarden Euro (2022: 650 Millionen Euro) durch die Vorsorge für Rechtsrisiken bei Schweizer-Franken-Krediten kompensieren. So steuerte die mBank im abgelaufenen Jahr 146 Millionen Euro zum Operativen Ergebnis des Konzerns bei (2022: minus 90 Millionen Euro). Ohne die Sonderbelastungen durch die Vorsorge für Rechtsrisiken bei Schweizer-Franken-Krediten und die sogenannten Credit Holidays hätte die mBank ihr Operatives Ergebnis im Jahr 2023 auf 1,228 Milliarden Euro (2022: 839 Millionen Euro) gesteigert.

Das Firmenkundensegment verdoppelte das Operative Ergebnis auf 2,142 Milliarden Euro (2022: 1,065 Milliarden Euro). Ausschlaggebend dafür waren das günstige Zinsumfeld, ein sehr niedriges Risikoergebnis und verringerte Kosten. Im vierten Quartal zeigte sich das Kundengeschäft über alle Kundengruppen hinweg stabil, während Bewertungseffekte zum Jahresende das Ergebnis leicht dämpften. Die Erträge lagen bei 1,106 Milliarden Euro (Q3 2023: 1,171 Milliarden Euro); das Operative Ergebnis belief sich auf 508 Millionen Euro (Q3 2023: 644 Millionen Euro). Im Gesamtjahr erhöhten sich die Erträge im Firmenkundengeschäft um 18 % auf 4,481 Milliarden Euro (2022: 3,792 Milliarden Euro).

Ausblick 2024: Wichtige Meilensteine auf dem Weg zu Zielen bis 2027

Die anhaltende Konjunkturschwäche wird im laufenden Geschäftsjahr eine Herausforderung bleiben. Die Commerzbank ist zuversichtlich, bei der Umsetzung ihres strategischen Plans bis 2027 weitere Fortschritte zu erzielen. Den Zinsüberschuss sieht die Bank aufgrund eines höheren Einlagen-Betas und der erwarteten Zinssenkungen bei rund 7,9 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss wird 4 % über dem Vorjahresniveau erwartet. Die Bank strebt eine Aufwandsquote von 60 % an. Aus heutiger Sicht geht die Commerzbank von einem Risikoergebnis niedriger als minus 800 Millionen Euro im Gesamtjahr unter Verwendung von TLA aus. Bei der CET-1-Quote rechnet sie mit mehr als 14 % aufgrund der geplanten Kapitalrückgabe an die Aktionäre und des RWA-Wachstums. Das Konzernergebnis soll über dem des Jahres 2023 liegen.

Auf der Grundlage ihrer Kapitalrückgaberichtlinie strebt die Commerzbank für das Geschäftsjahr 2024 eine Ausschüttungsquote von mindestens 70 % an, jedoch nicht mehr als das Konzernergebnis nach Abzug der AT-1-Kuponzahlungen. Das Kapital soll über Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe zurückgegeben werden. Alle Aktienrückkäufe müssen von der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Finanzagentur genehmigt werden. Der Ausblick basiert auf der Annahme einer milden Rezession in Deutschland und hängt von der Entwicklung der Belastungen bei den Schweizer-Franken-Krediten der mBank ab.

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Investitionen in die Gesundheit sind 2024 noch wichtiger als Reisen oder große Anschaffungen

Erste Wahl bei der Geldanlage sind weiterhin Aktien, Fonds und ETFs

Geldanlage in Tagesgeld und Festgeld mit Top-Werten und deutlichem Zuwachs

Das neue Jahr schreitet bereits dynamisch voran. Was erwarten die Deutschen vom neuen Jahr? Was sind ihre Neujahrsvorsätze? Vor allem: Welche finanziellen Pläne haben sie für 2024? Eine repräsentative Umfrage der norisbank zeigt: Der Sparwille der Deutschen ist ungebrochen. 29,9 Prozent der Befragten wollen 2024 sogar noch mehr sparen als im letzten Jahr. Doch die Top 8 der Vorsätze reicht viel weiter und gibt spannende Einblicke darin, was sich die Deutschen vornehmen.

Vorsatz Nr. 1: Mehr sparen

Zugegeben, letztes Jahr hatten noch mehr Menschen (39,9 Prozent) vor, die Sparaktivitäten vom Vorjahr zu toppen. Doch auch 2024 hält sich dieser Vorsatz mit 29,9 Prozent standhaft auf Platz 1 – was angesichts der deutlich gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise erstaunlich ist. Die Deutschen bleiben sich eben treu, und wer weiß – vielleicht heben auch die nachlassende Inflation und die deutlich gestiegenen Zinsen die Sparstimmung an.

Vorsatz Nr. 2: Gesünder leben

Auf dem zweiten Platz liegt ein uralter Neujahrsvorsatz, der jedoch selten als monetäre Investition betrachtet wird: Gesünder leben! Die Befragung zeigt jedoch: Für viele spielt Gesundheit auch im Kontext der finanziellen Überlegungen eine Rolle. Tatsächlich nehmen sich 20,5 Prozent der Deutschen vor, ihr Geld 2024 verstärkt in Gesundheit zu investieren, zum Beispiel um Sport zu treiben, Wellness zu genießen oder die Ernährung zu verbessern. Gesund zu bleiben, scheint für viele Deutsche – vielleicht auch aufgrund anstrengender Pandemiejahre – von großem Wert zu sein.

Vorsatz Nr. 3: Sparlevel halten

Dieser Vorsatz ist zwar im Vergleich zum Vorjahr im Ranking von Platz 2 auf Platz 3 abgerutscht. Doch auch mit Blick auf 2024 gaben immerhin 18,3 Prozent (2023: 22,9 Prozent) der Befragten an, ihr Sparniveau zu halten und dieses Jahr wenigstens genauso viel zu sparen wie im letzten Jahr.

Vorsatz Nr. 4: Für die Zukunft vorsorgen

Genau wie im letzten Jahr landet der ultimative Dauerbrenner-Vorsatz auf Platz 4: Viele Deutsche (2024: 16,1 Prozent, 2023: 18,8 Prozent) haben im neuen Jahr vor, Geld in ihre Zukunft und in den Vermögensaufbau zu investieren, z. B. in Form von privater Altersvorsorge, Bausparvertrag, Sparplan, Tages-/Festgeldkonto oder Wertpapieren wie Aktien oder ETFs.

Vorsatz Nr. 5: Träume erfüllen

2024 habe viele Deutsche wieder Größeres vor: 14,8 Prozent planen außergewöhnliche Anschaffungen wie zum Beispiel ein Haus oder eine Wohnung, Renovierungen und Ausbauten, ein neues Auto, eine Küche, einen Computer oder ein Smartphone – fast doppelt so viele wie letztes Jahr (2023: 7,5 Prozent). Darüber hinaus rangiert für 12,6 Prozent der Befragten eine große Reise ganz oben auf der Liste der Neujahrsvorsätze (2023: 9,2 Prozent).

Vorsatz Nr. 6: Nachhaltiger konsumieren

Das Umweltbewusstsein vieler Deutscher beeinflusst auch ihr Konsumverhalten. So gaben trotz der finanziellen Belastungen durch die hohe Inflation 10,7 Prozent der Befragten an, dass sie im Jahr 2024 bereit sind, mehr Geld für qualitativ hochwertige und nachhaltige Produkte auszugeben. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen wurde dieser Vorsatz sogar noch häufiger genannt, und zwar von 14 Prozent der Befragten.

Vorsatz Nr. 7: Großzügiger und spendabler sein

Aktuelle Naturkatastrophen und Kriege haben das Bewusstsein dafür geschärft, dass viele Menschen auf Unterstützung angewiesen sind. In Anbetracht dessen geben 5,8 Prozent der Befragten an, dass sie im neuen Jahr großzügiger gegenüber anderen sein möchten, sei es durch Einladungen oder Geschenke. Zudem äußerten 5,5 Prozent der Befragten den Vorsatz, mehr zu spenden, etwa für wohltätige Zwecke oder um Menschen in Not zu helfen (2023: 5,9 Prozent).

Vorsatz Nr. 8: Sich etwas Gutes gönnen

Insbesondere angesichts der Geldentwertung durch die hohe Inflation haben 5,5 Prozent der Deutschen entschieden, im neuen Jahr weniger zu sparen und sich stattdessen mehr zu gönnen, z. B. mehr Komfort, häufige Restaurantbesuche oder ein Stück mehr Luxus (2023: 3,2 Prozent).

Für einige Deutsche sind diese Vorsätze jedoch schlicht nicht realisierbar

Bei allen lobenswerten Vorsätzen fürs neue Jahr lässt sich jedoch nicht leugnen, dass die Umsetzung finanzieller Pläne nicht für alle Deutschen leicht ist und dass auch nicht alle in der Lage sind, Geld zur Seite zu legen. So planen 4,5 Prozent der Befragten, 2024 weniger zu sparen als im Vorjahr (2023: 9,2 Prozent). Noch mehr Menschen – fast 12 Prozent aller Befragten und fast 20 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 2.500 Euro – gaben an, 2024 lieber gar nichts zu planen, da ihre finanzielle Lage unvorhersehbar sei und starken Schwankungen unterliege. Wer mit so großen Unsicherheiten konfrontiert ist, zählt viele der oben aufgeführten guten Vorsätze sicherlich bereits zum Luxus.

Was das neue Jahr insgesamt in finanzieller Hinsicht bringen wird? Da viele unwägbare Einflussfaktoren eine Rolle spielen, lässt sich für 2024 nur eine Prognose sicher wagen: Das neue Jahr wird Bewegung in viele finanzielle Bereiche bringen und voller Überraschungen sein – besonders auch mit Blick darauf, wie viele der guten Vorsätze am Ende wirklich umgesetzt werden.

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