Vorsteuergewinn in den ersten neun Monaten steigt damit im Vorjahresvergleich um 3% – dies spiegelt Ertragswachstum und Kostendisziplin wider

Die Erträge legten um 6% auf 22,2 Mrd. Euro zu

Die zinsunabhängigen Aufwendungen erhöhten sich um 7% auf 16,2 Mrd. Euro, beinhalteten aber nicht-operative Kosten1 von rund 943 Mio. Euro.

Die bereinigten Kosten1 stiegen trotz Inflationsdrucks nur um 2% auf 15,3 Mrd. Euro

Der Nachsteuergewinn sank infolge einer höheren Steuerquote um 6% auf 3,5 Mrd. Euro

Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)1 betrug 7%, bei einer Aufwand-Ertrag-Relation von 73%

Die bereinigte Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)1 lag bei 9%, die bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation bei 68%

Die Privatkundenbank und die Vermögensverwaltung verbuchten zusammen Nettozuflüsse von 39 Mrd. Euro

Striktes Kapitalmanagement und verbesserter Kapitalausblick unterstützen Geschäftswachstum und schaffen Spielraum für frühere und höhere Kapitalausschüttungen

Die harte Kernkapitalquote (CET1) stieg auf 13,9%, obwohl neue regulatorische Vorgaben die Quote mit 38 Basispunkten belasteten und Aktienrückkäufe zu Buche schlugen

Spielraum für die Freisetzung von weiterem Kapital in Höhe von rund 3 Mrd. Euro durch möglichen zusätzlichen Abbau von risikogewichteten Aktiva (RWA) sowie aktualisierte Schätzungen für die Auswirkungen von Basel III bis 2025

Kapitalausschüttungen erreichen 1,6 Mrd. Euro für 2022 und die ersten neun Monate 2023

Im dritten Quartal stieg der Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7% auf 1,7 Mrd. Euro

Der Nachsteuergewinn sank vor dem Hintergrund einer höheren Steuerquote um 3% auf 1,2 Mrd. Euro

Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)1 betrug 7,3%, die Aufwand-Ertrag-Relation 72%

Weiteres Ertragswachstum sowie Mittelzuflüsse im dritten Quartal

Die Erträge stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3% auf 7,1 Mrd. Euro

Die Privatkundenbank und die Vermögensverwaltung verzeichneten Nettozuflüsse von insgesamt 11 Mrd. Euro

Für das Gesamtjahr 2023 erwartet die Deutsche Bank Erträge von rund 29 Mrd. Euro

Anhaltende Kostendisziplin im dritten Quartal

Die zinsunabhängigen Aufwendungen stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4% auf 5,2 Mrd. Euro

Die bereinigten Kosten1 erhöhten sich trotz Inflationsdrucks nur um 2% auf 5,0 Mrd. Euro

Die Bank erzielte Fortschritte bei der operativen Effizienz und setzt weitere Maßnahmen um

Striktes Bilanz- und Risikomanagement im dritten Quartal

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft lag bei 245 Mio. Euro oder 20 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditbuchs

Die Einlagen stiegen um 18 Mrd. Euro auf 611 Mrd. Euro

Die Liquiditätsabdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio) legte auf 132% zu. Das entspricht einem Puffer von 51 Mrd. Euro gegenüber den aufsichtsrechtlichen Anforderungen

Unsere Ergebnisse zeugen von einer starken und nachhaltigen Wachstumsdynamik in unserem Geschäft und anhaltender Kostendisziplin“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. „Dank unserer Fortschritte und gezielter Maßnahmen für einen effizienteren Kapitaleinsatz konnten wir unseren Kapitalausblick deutlich anheben. Dies gibt uns die Möglichkeit, stärker in das Wachstum unserer ‚Globalen Hausbank‘ zu investieren, unsere Renditen weiter zu steigern und die Ausschüttungen an unsere Aktionäre zu erhöhen und zu beschleunigen.

Die Deutsche Bank (XETRA: DBGn.DB / NYSE: DB) hat im dritten Quartal 2023 einen Vorsteuergewinn von 1,7 Mrd. Euro erzielt. Das entspricht einem Plus von 7% gegenüber dem Vorjahresquartal – und ist das höchste Ergebnis für ein drittes Quartal seit 2006.

Der Nachsteuergewinn sank im dritten Quartal gegenüber Vorjahr um 3% auf 1,2 Mrd. Euro, was darauf zurückzuführen ist, dass die effektive Steuerquote von 23 auf 30 Prozent stieg. Im Vorjahresquartal hatte sie von der geografischen Verteilung der Erträge profitiert.

Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)1 betrug 7,3%, nach 8,2% im Vorjahresquartal. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital (RoE) belief sich auf 6,5%, verglichen mit 7,4% im dritten Quartal 2022. Auch hier schlug sich die höhere Steuerquote nieder, sowie das infolge der organischen Kapitalbildung höhere Eigenkapital und höhere Zinszahlungen für AT1-Anleihen. Diese Faktoren glichen die positiven Auswirkungen des Geschäftswachstums auf den Vorsteuergewinn mehr als aus. Die Aufwand-Ertrag-Relation lag im Vergleich zum Vorjahresquartal unverändert bei 72%.

In den ersten neun Monaten legte der Vorsteuergewinn um 3% auf 5,0 Mrd. Euro zu, obwohl nicht-operative Kosten von 943 Mio. Euro anfielen. Im Vorjahreszeitraum hatten die nicht-operativen Kosten 170 Mio. Euro betragen. Klammert man diese Kosten aus, wäre der Vorsteuergewinn um 19% auf 5,9 Mrd. Euro gestiegen, nach 5,0 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Nachsteuergewinn sank um 6% auf 3,5 Mrd. Euro, was auf die höheren nicht-operativen Kosten und die von 24% auf 30% gestiegene effektive Steuerquote zurückzuführen war.

Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)1 lag in den ersten neun Monaten bei 7,0%, verglichen mit 8,1% in den ersten neun Monaten des Jahres 2022. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital (RoE) sank auf 6,3%, nach 7,2% im Vorjahreszeitraum. Die Entwicklung bei beiden Kennziffern spiegelt die gestiegene Steuerquote sowie das höhere Eigenkapital und die höheren AT1-Zinszahlungen wider. Die Aufwand-Ertrag-Relation war mit 73% unverändert im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2022.

„Wir haben Fortschritte bei der Kapitaleffizienz gemacht und können jetzt besser einschätzen, wie sich künftige aufsichtsrechtliche Anforderungen auswirken werden. Das gibt uns ein klareres Bild von unserem Potenzial, zusätzliches Kapital freizusetzen“, sagte Finanzvorstand James von Moltke. „Die Aussicht auf zusätzliche Erträge bei unverändert striktem Risikomanagement und anhaltender Kostendisziplin stimmt uns zuversichtlich, dass wir trotz des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds unsere Strategie für Wachstum und höhere Renditen beschleunigt umsetzen können.“

Unter Annahme einer gleichmäßigen Verteilung der Bankenabgaben für 2023 und ohne nicht-operative Kosten hätte die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital (RoTE)1 8,8% betragen, nach 8,7% in den ersten neun Monaten 2022. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital hätte bei 7,9% gelegen, nach 7,8% im Vorjahreszeitraum. Die Aufwand-Ertrag-Relation hätte 68% betragen, nach 71% im Vorjahreszeitraum.

Umsetzung der „Globale Hausbank“-Strategie weiter beschleunigt

Im dritten Quartal hat die Deutsche Bank bei der Umsetzung ihrer „Globale Hausbank“-Strategie in allen Bereichen Fortschritte gemacht:

Höhere Erträge: Die Deutsche Bank hat in den ersten neun Monaten ein Ertragswachstum von 6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum erreicht – das durchschnittliche jährliche Ertragswachstum in den vergangenen zwölf Monaten (bezogen auf Ende September 2023) lag damit bei 6,9% und somit deutlich über dem Ziel von 3,5% bis 4,5%. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet die Bank Erträge von rund 29 Mrd. Euro. Um den Wachstumskurs fortzusetzen, hat die Bank in kapitaleffizienten Geschäftsbereichen weitere strategische Investitionen vorgenommen und Mitte Oktober 2023 die Übernahme des Corporate Brokers und Beratungshauses Numis in Großbritannien abgeschlossen. Die Privatkundenbank und die Vermögensverwaltung erzielten zusammen Nettozuflüsse von 39 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten 2023, während das verwaltete Vermögen der beiden Bereiche um 66 Mrd. Euro wuchs.

Operative Effizienz: Die Deutsche Bank strebt operative Einsparungen von insgesamt 2,5 Mrd. Euro an, den Großteil bis 2025. Die wesentlichen Initiativen liegen im oder über Plan. So hat die Deutsche Bank den Personalabbau bei leitenden Positionen in kundenfernen Bereichen abgeschlossen, weitere Personalmaßnahmen befinden sich in der Umsetzung. Weitere Effizienzmaßnahmen beinhalten die Verschlankung von Prozessen und die weitere Optimierung des Vertriebsnetzes. In den ersten neun Monaten 2023 wurden 93 Filialen geschlossen.

Kapitaleffizienz: Rund 10 Mrd. Euro des Optimierungsziels der Bank für die risikogewichteten Aktiva (RWA) bis 2025 in Höhe von 15 Mrd. Euro bis 20 Mrd. Euro wurden bis Ende des dritten Quartals 2023 bereits erreicht. Dies hatte keine materiellen Auswirkungen auf die Erträge und ging auf verbesserte Daten und Prozesse sowie eine zusätzliche Verbriefungstransaktion im abgelaufenen Quartal zurück. Weitere Portfoliomaßnahmen befinden sich in der Umsetzung, darunter ein optimierter Einsatz von Absicherungsinstrumenten sowie die Reduzierung von wenig rentablen Kreditportfolien. Vor dem Hintergrund der erreichten Fortschritte hat die Bank weiteren Spielraum identifiziert, die risikogewichteten Aktiva um zusätzliche 10 Mrd. Euro zu reduzieren und ihr entsprechendes Ziel für 2025 auf 25 Mrd. Euro bis 30 Mrd. Euro zu erhöhen. Darüber hinaus hat die jüngste Analyse der Bank gezeigt, dass die RWA-Belastung aus der Umsetzung der Basel-III-Anforderungen um 10 Mrd. Euro bis 15 Mrd. Euro geringer ausfallen dürfte als ursprünglich erwartet. Zusammen ergibt sich aus diesen Faktoren die Möglichkeit, bis 2025 weiteres Kapital von rund 3 Mrd. Euro freizusetzen.

Ertragswachstum übertrifft strategische Ziele

Die Erträge des Konzerns stiegen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 3% auf 7,1 Mrd. Euro, bereinigt um Sondereffekte legten sie um 6% zu. Hierunter fallen positive Effekte in der Privatkundenbank aus dem Vorjahr im Zusammenhang mit Abwicklungsaktivitäten bei Sal. Oppenheim, die sich nicht wiederholten. Hinzu kam ein geringerer positiver Effekt aus Bewertungsanpassungen für das eigene Kreditrisiko (DVA) in der Investmentbank.

In den ersten neun Monaten wuchsen die Erträge um 6% auf 22,2 Mrd. Euro. Ohne Sondereffekte legten sie um 8% zu.

Die Erträge der Geschäftsbereiche setzten sich wie folgt zusammen:

In der Unternehmensbank stiegen die Erträge im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 21% auf 1,9 Mrd. Euro, getragen von einem höheren Zinsüberschuss und anhaltender Preisdisziplin. Dabei verzeichneten alle Geschäftsfelder ein prozentual zweistelliges Wachstum. Im Bereich Corporate Treasury Services stiegen die Erträge um 11% auf 1,0 Mrd. Euro, im Geschäft mit institutionellen Kunden (Institutional Client Services) um 18% auf 472 Mio. Euro. Die Erträge bei den Geschäftskunden (Business Banking) legten um 71% auf 369 Mio. Euro zu. Die Einlagen erhöhten sich im dritten Quartal um 15 Mrd. Euro auf 286 Mrd. Euro.

In den ersten neun Monaten stiegen die Erträge um 27% auf 5,8 Mrd. Euro. Im Bereich Corporate Treasury Services legten sie um 19% auf 3,3 Mrd. Euro zu, im Geschäft mit institutionellen Kunden stiegen sie um 23% auf 1,4 Mrd. Euro und bei den Geschäftskunden um 69% auf 1,1 Mrd. Euro. Bei den diesjährigen „Transaction Banking Awards“ der Zeitschrift „The Banker“ wurde die Deutsche Bank als „Best Bank for Cash Management“ und „Transaction Bank of the Year for Western Europe“ ausgezeichnet.

In der Investmentbank sanken die Erträge gegenüber dem Vorjahresquartal um 4% auf 2,3 Mrd. Euro. Klammert man die von 91 Mio. Euro auf 5 Mio. Euro gesunkenen positiven Effekte aus Bewertungsanpassungen für das eigene Kreditrisiko (DVA) aus, bewegten sich die Erträge in etwa auf Vorjahresniveau. Im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) gingen die Erträge im Vergleich zum außergewöhnlich starken Vorjahresquartal um 12% auf 1,9 Mrd. Euro zurück. Die Erträge im Handel mit Zinsprodukten, im Währungshandel, im Geschäft mit Schwellenländern sowie im Finanzierungsgeschäft sanken im Vergleich zu einem außergewöhnlich guten Vorjahresquartal, während sie im Kredithandel stark zunahmen. Letzteres war zurückzuführen auf ein verbessertes Flow-Geschäft und eine gute Entwicklung im Geschäft mit ausfallgefährdeten Krediten. Im Emissions- und Beratungsgeschäft haben sich die Erträge im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 323 Mio. Euro mehr als verdreifacht. Bereinigt um eine sich nicht wiederholende Abschreibung im Leveraged-Lending-Geschäft aus dem Vorjahresquartal stiegen die Erträge um 56%. Im Bereich Leveraged Debt Capital Markets (LDCM) erholten sich die Marktanteile, was Ertragsrückgänge im Emissionsgeschäft mit Anleihen guter Bonität und im Beratungsgeschäft mehr als ausglich. Diese Ertragsrückgänge gingen auf ein geringeres branchenweites Provisionsaufkommen zurück (Quelle: Dealogic).

In den ersten neun Monaten sanken die Erträge um 12% auf 7,3 Mrd. Euro. Die Erträge im FIC-Bereich gingen um 13% auf 6,4 Mrd. Euro zurück, während sich die Erträge im Emissions- und Beratungsgeschäft um 17% auf 941 Mio. Euro erhöhten. Die Deutsche Bank wurde von der Publikation Euromoney als „Best Global FX Provider“ für das Jahr 2023 ausgezeichnet.

In der Privatkundenbank stiegen die Erträge gegenüber dem dritten Quartal 2022 um 3% auf 2,3 Mrd. Euro. Bereinigt um nicht wiederkehrende Effekte aus dem Vorjahr im Zusammenhang mit Abwicklungsaktivitäten bei Sal. Oppenheim von 110 Mio. Euro stiegen die Erträge um 9%. Bei Einlagenprodukten wuchsen die Erträge dank verbesserter Zinsmargen. Dies glich niedrigere Provisionseinnahmen, geringere Erträge im Kreditgeschäft sowie negative Währungseffekte im Vergleich zum Vorjahr mehr als aus. In der Privatkundenbank Deutschland legten die Erträge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16% auf 1,5 Mrd. Euro zu. Die Erträge in der Internationalen Privatkundenbank verringerten sich um 13% auf 845 Mio. Euro; bereinigt um Sondereffekte stiegen sie hingegen um 2%. Diese umfassten neben Sal. Oppenheim und Wechselkurseffekten von etwa 20 Mio. Euro auch rund 15 Mio. Euro an Sondererträgen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Deutsche Bank Financial Advisors in Italien im vierten Quartal 2022. Das verwaltete Vermögen der Privatkundenbank stieg im Quartal um 5 Mrd. Euro auf 547 Mrd. Euro. Dazu trugen Nettomittelzuflüsse von 9 Mrd. Euro und positive Wechselkurseffekte von 3 Mrd. Euro bei. Diese glichen Belastungen von 7 Mrd. Euro infolge eines ungünstigeren Marktumfeldes mehr als aus.

In den ersten neun Monaten stiegen die Erträge um 8% auf 7,2 Mrd. Euro. Bereinigt um Sondereffekte – 119 Mio. Euro im Zusammenhang mit Sal. Oppenheim und 50 Mio. Euro aus dem Verkauf von Deutsche Bank Financial Advisors – betrug das Plus 10%. In der Privatkundenbank Deutschland wuchsen die Erträge in diesem Zeitraum um 15% auf 4,6 Mrd. Euro, während sie in der Internationalen Privatkundenbank um 3% auf 2,6 Mrd. Euro zurückgingen. Bereinigt um die genannten Sondereffekte und Wechselkurseffekte von 15 Mio. Euro steht hier ein Anstieg um 4%. Das verwaltete Vermögen wuchs in den ersten neun Monaten um 28 Mrd. Euro auf 547 Mrd. Euro, vorwiegend getragen durch Nettomittelzuflüsse von 22 Mrd. Euro.

In der Vermögensverwaltung reduzierten sich die Erträge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10% auf 594 Mio. Euro. Grund hierfür war ein Rückgang der erfolgsabhängigen Gebühren, der Marktbewertungen bei Co-Investitionen sowie Wechselkurseffekte. Das verwaltete Vermögen stieg im Quartal leicht auf 860 Mrd. Euro. Nettomittelzuflüsse von 2 Mrd. Euro, vor allem bei passiven Anlageprodukten, sowie positive Wechselkurseffekte glichen niedrigere Marktbewertungen mehr als aus.

In den ersten neun Monaten sanken die Erträge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10% auf 1,8 Mrd. Euro. Die spiegelte geringere Verwaltungsgebühren und deutlich rückläufige Anlageerträge wider. Das verwaltete Vermögen legte um 38 Mrd. Euro zu, verglichen mit einem Rückgang von 94 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten 2022. Die Nettozuflüsse summierten sich auf 17 Mrd. Euro, verglichen mit Nettoabflüssen von 18 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum.

Zinsunabhängige Aufwendungen: Bereinigte Kosten steigen moderat

Die zinsunabhängigen Aufwendungen stiegen gegenüber dem dritten Quartal 2022 um 4% auf 5,2 Mrd. Euro. Der Anstieg spiegelte vor allem die von 75 Mio. Euro auf 199 Mio. Euro gestiegenen nicht-operativen Kosten wider. Die nicht-operativen Kosten setzten sich primär zusammen aus Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 105 Mio. Euro, die vornehmlich Altfälle betreffen, sowie 94 Mio. Euro an Kosten für Restrukturierung und Abfindungen im Zusammenhang mit der beschleunigten Umsetzung der „Globale Hausbank“-Strategie. Die bereinigten Kosten, die die vorgenannten Positionen nicht enthalten, erhöhten sich um 2% auf 5,0 Mrd. Euro. Der Kostenanstieg, der zum Teil durch günstige Wechselkurseffekte ausgeglichen wurde, lag trotz Investitionen in Technologie, Kontrollen und Geschäftswachstum unterhalb der Inflationsrate.

In den ersten neun Monaten erhöhten sich die zinsunabhängigen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7% auf 16,2 Mrd. Euro, vor allem weil die nicht-operativen Kosten von 170 Mio. Euro auf 943 Mio. Euro stiegen. Im selben Zeitraum legten die bereinigten Kosten trotz laufender Investitionen und der erhöhten Inflation nur um 2% auf 15,2 Mrd. Euro zu. Ohne Berücksichtigung von Wechselkurseffekten legten sie um 3% zu.

Die Zahl der Mitarbeitenden stieg im dritten Quartal um 2.204 auf 89.260 (in Vollzeitstellen gerechnet). Dies beinhaltet gezielte Einstellungen, den Eintritt von Hochschulabsolvent*innen sowie die Eingliederung von weiteren externen Mitarbeitenden. Dies wurde zum Teil dadurch kompensiert, dass Mitarbeitende im Zuge des oben beschriebenen Personalabbaus ausgeschieden sind.

Risikovorsorge bleibt innerhalb der Erwartungen für das Gesamtjahr

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft lag im dritten Quartal bei 245 Mio. Euro, nach 401 Mio. Euro im zweiten Quartal 2023. Bei der Risikovorsorge für Kredite, die weiterhin bedient wurden (Stufe 1 und 2), wurden Auflösungen von 101 Mio. Euro verzeichnet, die auf eine einmalige Anpassung der Risikomodelle sowie verbesserte makroökonomischen Prognosen für die USA zurückgingen, die sich vor allem auf die Unternehmens- und Investmentbank auswirkten. Die Risikovorsorge für leistungsgestörte Kredite (Stufe 3) stieg im Vergleich zum Vorquartal leicht von 338 Mio. Euro auf 346 Mio. Euro.

In den ersten neun Monaten 2023 lag die Risikovorsorge bei 1,0 Mrd. Euro oder 28 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens. Für das Gesamtjahr 2023 geht die Bank weiterhin davon aus, dass sich die Risikovorsorge am oberen Ende der bisher kommunizierten Spanne von 25 bis 30 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens bewegen wird.

Striktes Kapitalmanagement

Die harte Kernkapitalquote (CET1) der Bank stieg zum Ende des dritten Quartals auf 13,9%, nach 13,8% im Vorquartal. Sie lag damit deutlich über dem Ziel der Bank für 2025 von rund 13%. Diese Entwicklung ging zurück auf die positiven Effekte aus der organischen Kapitalbildung, aus verbesserten Daten und Prozessen im Zuge der Kapitaleffizienzmaßnahmen sowie geringeren RWA für Kreditrisiken. Diese haben eine Belastung von 38 Basispunkten aus regulatorischen Änderungen mehr als ausgeglichen, die die Bank erwartet hatte und die vor allem auf die erstmalige Anwendung neu genehmigter Modelle zurückging. Hinzu kam ein negativer Effekt aus Abzügen für Aktienrückkäufe sowie Dividenden.

Die Verschuldungsquote lag im dritten Quartal unverändert zum Vorquartal bei 4,7%. Die Verringerung der Verschuldungsposition um 1 Mrd. Euro auf 1.235 Mrd. Euro zum Ende des dritten Quartals 2023 wurde durch die Reduktion des harten Kernkapitals mehr als ausgeglichen.

Im Verlauf des dritten Quartals hat die Bank rund 27,5 Mio. Aktien im Volumen von circa 271 Mio. Euro zurückgekauft. Dies entspricht mehr als 60% der am 25. Juli 2023 für das Gesamtjahr angekündigten Aktienrückkäufe im Wert von 450 Mio. Euro. Seit 2022 hat die Bank damit insgesamt rund 1,57 Mrd. Euro Kapital in Form von Aktienrückkäufen und Dividendenzahlungen an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Die Bank ist damit auf Kurs, für das Jahr 2023 mehr als 1 Mrd. Euro und für die Jahre 2022 und 2023 zusammen wie geplant rund 1,75 Mrd. Euro an ihre Aktionäre auszuschütten. Für das Jahr 2024 werden weitere Aktienrückkäufe erwartet.

Starke Liquidität und Refinanzierung

Die Liquiditätsreserven lagen zum Ende des dritten Quartals bei 245 Mrd. Euro; ein leichter Anstieg gegenüber 244 Mrd. Euro im zweiten Quartal. Diese Reserven beinhalten 210 Mrd. Euro an liquiden Vermögenswerten von hoher Qualität. Die Liquiditätsdeckungsquote betrug 132% und übertraf damit die regulatorische Anforderung von 100% klar. In absoluten Zahlen beträgt der Überschuss 51 Mrd. Euro. Die strukturelle Liquiditätsquote (Net Stable Funding Ratio) lag mit 121% leicht über der Zielspanne der Bank von 115% bis 120%. Dies entspricht einem Puffer von 105 Mrd. Euro gegenüber den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.

Im Quartalsverlauf stiegen die Einlagen um 18 Mrd. Euro auf 611 Mrd. Euro, vor allem durch das bereits erwähnte Wachstum der Einlagen in der Unternehmensbank von 15 Mrd. Euro.

Nachhaltige Finanzierungen: weitere Fortschritte bei der Umsetzung der angehobenen Ziele

Die Bank (ohne DWS)2 hat im dritten Quartal nachhaltige Finanzierungen und Anlagen (ESG) im Volumen von 11 Mrd. Euro ermöglicht; in den ersten neun Monaten waren es 50 Mrd. Euro. Damit stieg das kumulierte Gesamtvolumen seit Januar 2020 auf 265 Mrd. Euro. Die Bank (ohne DWS)2 hat somit mehr als die Hälfte ihres Ziels erreicht, bis zum Jahresende 2025 ein Gesamtvolumen von über 500 Mrd. Euro zu erzielen.

In den Geschäftsbereichen entwickelten sich die Volumina im dritten Quartal wie folgt:

Die Unternehmensbank kam auf 3 Mrd. Euro an nachhaltigen Finanzierungen; damit erhöhte sich das kumulierte Volumen seit Anfang 2020 auf 50 Mrd. Euro.

In der Investmentbank betrug das Volumen an nachhaltigen Finanzierungen und Kapitalmarkt-Emissionen 7 Mrd. Euro. Damit betrug das Volumen seit Anfang 2020 kumuliert 159 Mrd. Euro.

In der Privatkundenbank lag das Volumen von ESG-Anlagen und -Neukrediten bei 1 Mrd. Euro. Damit betrug das kumulierte Volumen 56 Mrd. Euro seit Anfang 2020.

Am 19. Oktober 2023 veröffentlichte die Deutsche Bank ihren ersten Übergangsplan (Transition Plan), der die bisherigen Fortschritte der Bank und ihren Weg zum Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2050 aufzeigt. In dem Plan werden die Strategie, die Grundsätze und die bisherigen Fortschritte der Bank bei der Reduzierung der Emissionen in ihrem eigenen Betrieb, in ihrer Wertschöpfungskette und im Geschäft mit ihren Kunden dargelegt. Zudem beinhaltet er Netto-Null-Ziele für Unternehmenskredite an weitere drei kohlenstoffintensive Sektoren, im Einklang mit der Verpflichtung der Bank als Mitglied der Net Zero Banking Alliance.

Am 10. Oktober 2023 hat die Deutsche Bank einen Naturbeirat gegründet. Dieser soll die Bank dabei unterstützen, naturbezogene Risiken einzuschätzen und in diesem Zusammenhang neue Finanzprodukte zu identifizieren, die dem Verlust von Biodiversität entgegenwirken. Der Beirat setzt sich zusammen aus Spezialisten der Deutschen Bank und Experten von Organisationen wie den Vereinten Nationen, dem WWF (World Wide Fund for Nature) und der gemeinnützigen Naturschutzorganisation The Nature Conservancy (TNC).

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsche Bank AG, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 910-00, Fax: +49 69 910-34 225, www.db.com

Openbank, die 100 % digitale Bank der Santander-Gruppe, erhöht die Zinsen bei all seinen flexiblen Festgeldangeboten auf bis zu 4,10 % und bietet ihren Kunden mit diesem Produkt so viel Freiheit wie keine andere Bank.

Denn auch bei vorzeitiger Kündigung des flexiblen Festgeldkontos zahlt die Onlinebank 1,50 % Zinsen (nominal p. a.) für den Zeitraum, in dem die Einlagen gehalten wurden. Und das unabhängig von der Laufzeit und für 100 % der Einlagen.

Zinserhöhung für Neu- und Bestandskunden

Neukunden erhalten mit dem ‘Willkommens-Flexgeld’ statt bisher 3,70 % nun 4,10 % auf ihre Einlagen bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Gleichzeitig verbessert Openbank sein ‘Open Flexgeld’-Angebot auch für Bestandskunden:

Sie können ihr Geld ab sofort für 3 Monate zu 3,50 % p. a., für 6 Monate zu 3,80 % p. a., für 12 Monate zu 4,00 % p. a. und für 24 Monate zu 3,80 % p. a. anlegen. Weitere Anlagemöglichkeiten sind: 3 Jahre zu 3,30 % p. a. und 5 Jahre zu 3,00 % p. a.

Prämienaktion für Bestandskunden bei Einlagenerhöhung

Vom 24. Oktober bis 9. Januar 2024 läuft eine besondere Aktion für Bestandskunden: Für die Erhöhung ihrer Einlagen erhalten sie bestimmte Prämien in Form einer Gutschrift auf ihrem Girokonto. Diese sind wie folgt gestaffelt:

15.000 bis 29.999 Euro: Prämiengutschrift von 35 Euro

30.000 bis 49.999 Euro: Prämiengutschrift von 50 Euro

50.000 und 79.999 Euro: Prämiengutschrift von 80 Euro

ab 80.000 Euro: Prämiengutschrift von 100 Euro

Um an der Aktion teilzunehmen, müssen sich die Bestandskunden in dem oben genannten Zeitraum auf der Openbank-Homepage unter https://www.openbank.de/bank-angebote/bis-zu-100-euro-extra-fuers-sparen mit dem Aktionscode 23SPAREN registrieren. Teilnehmer müssen volljährige natürliche Personen sein, die einen Wohnsitz und eine Postanschrift in Deutschland besitzen. Die Erhöhung der Einlagen auf dem persönlichen Bestandskonto muss zwischen dem 24. Oktober und 9. Januar erfolgen.

Flexible Festgeldangebot sehr selten im deutschen Markt

Kaum eine andere Bank im deutschen Markt verfügt über vergleichbare flexible Festgeldangeboten wie Openbank, bei der die Vereinbarung vorzeitig jederzeit ohne Strafgebührt aufgelöst werden kann. Dadurch hat der Kunde die Möglichkeit, flexibel über die komplette Summe auf dem Flexgeld-Konto zu verfügen. Normalerweise ist die Auflösung eines Festgeldkontos nur im Fall von Behinderung, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Immobilienkauf oder Ähnlichem möglich ist. Das Angebot gilt für neues Kapital, welches den Gesamtsaldo des Kunden seit dem 30. Juni 2023 erhöht und ist ohne Mindest- und Höchstbetrag.

Hinter Openbank stehen die Stärke und das Vertrauen von Santander, einer der größten Finanzgruppen der Welt mit mehr als 160 Millionen Kunden und 1,3 Billionen Euro an Kundenressourcen (Stand Ende 2022). Alle Kundeneinlagen sind bis zu einer Höhe von 100.000 Euro durch den spanischen Einlagensicherungsfonds abgesichert.

Verantwortlich für den Inhalt:

Open Bank, S.A., Paseo de la Castellana 24, 28046 – Madrid, Tel: +49 (0) 69 945 189 175, www.openbank.de

Angesichts knapper werdender Finanzmittel geraten Neobanken zunehmend unter Druck.

Statt exklusiv auf Wachstum müssen sie sich nun vorwiegend auf Rentabilität konzentrieren. In den letzten 18 Monaten übertraf die Zahl der Neugründungen von Neobanken kaum die Zahl der Schließungen. Dennoch steigen sowohl die Erträge als auch die Kundenzahlen weiterhin stark an.

Verstärkter Fokus auf Wachstum und Profitabilität bei Neobanken

Zahl der Neobanking-Kunden übersteigt weltweit die Milliardengrenze

40 Prozent Ertragswachstum innerhalb von 18 Monaten

20 Neobanken mit zehn Millionen und mehr Kunden

DACH-Region fällt im internationalen Vergleich zurück und verzeichnet kaum Wachstum

Im Neobanking-Sektor vollzieht sich derzeit ein bedeutender Wandel. Statt schnellem Wachstum steht nun die Profitabilität im Fokus. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie “Profits at the end of the tunnel” der globalen Unternehmensberatung Simon-Kucher, die sich intensiv mit der dynamischen Branche beschäftigt hat.

Gleichzeitig zeigt sich: Die Anzahl neuer Neobanken scheint zu stagnieren. In den vergangenen 18 Monaten wurden weltweit 36 neue Neobanken gegründet, 34 hingegen wurden geschlossen oder übernommen. “Zwar wächst die Zahl der Neobanken kaum noch, die existierenden vermelden aber regen Kundenzulauf und können endlich ihre Erträge signifikant steigern”, erklärt Christoph Stegmeier, Senior Partner bei Simon-Kucher.

Wachsende Erträge und Kunden

Neobanken werden immer beliebter. Die Zahl der Kunden ist stark gestiegen und hat weltweit die Milliardengrenze überschritten. Rund 1,1 Milliarden Kunden werden derzeit von Neobanken betreut. Das entspricht einem Wachstum von über 30 Prozent in den letzten 18 Monaten. Auch die Erträge sind stark angezogen: Die Branche verzeichnet ein Wachstum von über 40 Prozent. Die durchschnittlichen Erträge pro Kunde nahmen ebenfalls zu – $69 auf $75 – allerdings mit einer großen Streuung zwischen den Märkten und Banken. “Wir konnten feststellen, dass der Markt noch viel Raum für weiteres Wachstum bietet”, so Stegmeier. “Jetzt kommt es darauf an, die richtige Monetarisierungs-Strategie für die neu gewonnenen Kunden zu finden und umzusetzen.”

Aufstieg der Giganten?

Eine weitere dynamische Entwicklung zeichnet sich im Markt ab: Die 20 größten Neobanken der Branche betreuen mittlerweile mehr als zehn Millionen Kunden weltweit – weitere 20 betreuen mehr als fünf Millionen Kunden. Damit gehören viele dieser Gruppe zu den fünf oder zehn größten Banken ihres Landes. “Weltweit sind sechs Neobanken ihren Wettbewerbern in puncto Profitabilität einen Schritt voraus”, betont Stegmeier. “Sie kombinieren ein positives EBIT mit überdurchschnittlichem Wachstum. In der DACH-Region gibt es allerdings noch keine dieser “Better Growth”-Neobanken.”

*Über die Studie: Die aktuelle Simon-Kucher Studie “Profits at the end of the tunnel” basiert der globalen Simon-Kucher Neobanken-Datenbank, die Informationen zu knapp 400 digitalen Banken weltweit enthält. Die Analysen berufen sich auf die Finanzberichte der Neobanken aus Juli 2023. 

Über Simon-Kucher

Simon-Kucher ist eine globale Unternehmensberatung mit über 2.000 Mitarbeitenden in 30 Ländern weltweit. Unser Fokus: “Unlocking Better Growth”. Wir helfen unseren Kunden, “besser” zu wachsen, indem wir jeden Aspekt ihrer Unternehmensstrategie optimieren, von Produkten und Preisen bis hin zu Innovation, Digitalisierung, Marketing und Vertrieb. Mit 37 Jahren Erfahrung in Monetarisierung und Pricing gelten wir als weltweit führend in den Bereichen Preisberatung und Unternehmenswachstum.

Verantwortlich für den Inhalt:

Simon Kucher & Partner GmbH,Strategy und Marketing, Haydnstrasse 36 , ­53115 Bonn Tel.: +49 (0)228 / 9843-­0,  www.simon­kucher.com

Die europäischen Banken sind weiter auf Stabilisierungskurs.

Robuster aufgestellt, können viele Banken den aktuellen Krisen trotzen. Dabei spielt die weitere Verbesserung der Kosteneffizienz und der Eigenkapitalrentabilität eine große Rolle. Der Trend sinkender Cost-Income-Ratio (CIR) und höherer Return on Equity (RoE) hält weiter an und europäische Banken holen im globalen Wettbewerb weiter auf, sagt Robert Bosch, globaler Leiter Banking & Capital Markets bei BearingPoint.

Mitten im Spannungsfeld schwieriger Marktbedingungen und globaler Krisen zeigen sich die europäischen Banken insgesamt robuster als 2021. Erfolge bei der CIR und beim RoE bestätigen den Stabilisierungskurs. Verbessert hat sich die Lage auch durch das günstigere Zinsumfeld durch die Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Doch der Wettbewerb wird härter und Banken sollten ihre Transformation beschleunigen, nachhaltiger werden und New Banking als Geschäftsmodell ausbauen, so die Bankenstudie der Management- und Technologieberatung BearingPoint.

CIR: Spanien und Portugal Spitzenreiter – Frankreich löst DACH-Raum als bisheriges Schlusslicht ab

Die CIR der europäischen Banken hat sich von 61,9 Prozent im Jahr 2022 auf 58,7 Prozent merklich verbessert. In 2021 lag sie noch knapp drei Prozentpunkte höher. Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie gab es sogar eine Verbesserung um knapp fünf Prozentpunkte auf 63,3 Prozent. Spitzenreiter bleiben weiterhin Spanien und Portugal (46,8 Prozent) und die Nordics (47,7 Prozent). Frankreich (66,8 Prozent) hingegen löst den DACH-Raum (64,2 Prozent) als bisheriges Schlusslicht ab.

RoE: Regionenvergleich zeigt klare Unterschiede – Italien und DACH-Raum stark verbessert

Italien (+11,9 Prozent), Österreich und die Schweiz (+11,0 Prozent) stechen mit einem steigenden RoE hervor. Die Verbesserung der Banken im DACH-Raum ist laut der Studie bemerkenswert, da sie neben einer starken EBT- Steigerung (+18,5 Prozent) auch die mit Abstand höchsten Wachstumsrate beim Eigenkapital (+6,8 Prozent) verzeichnet, während das durchschnittliche europäische Wachstum nur bei 2,7 Prozent lag. Frankreich (-1,2 Prozent) und die Nordics (-0,9 Prozent) hingegen weisen hier einen sinkenden RoE auf.

Dr. Robert Bosch, globaler Leiter Banking & Capital Markets bei BearingPoint: “Unsere Analysen deuten darauf hin, dass die Verbesserungen eher von Ertragssteigerungen und nicht von Eigenkapitalauflösung getrieben sind. Die Eigenkapitalrentabilität liegt nicht nur deutlich über den Werten vor und während der Pandemie, sondern sogar auf dem höchsten Stand seit Beginn der Datenaufzeichnung 2013. Trotzdem liegen die europäischen Banken weiterhin hinter ihren US-amerikanischen Konkurrenten, die 2022 über zehn Prozent Rendite erwirtschafteten. Deutschland konnte mit 5,7 Prozent die Lücke zum europäischen Durchschnitt zwar weiter verringern, befindet sich bei der Eigenkapitalrendite jedoch weiterhin mit Abstand auf dem letzten Platz. Dennoch: Insgesamt zeigen die neuen Zahlen, dass viele europäische Banken den richtigen Kurs eingeschlagen haben und im globalen Wettbewerb aufholen. Das Beibehalten einzelner Maßnahmen aus der Zeit der Corona-Pandemie hat dabei einen Anteil und unterstreicht die Notwendigkeit der Transformation – mehr Digitalisierung, Effizienz und Nachhaltigkeit.”

Vorsteuergewinne der Banken steigen erneut – Italien und Deutschland mit sattem Plus

2022 konnten die europäischen Banken ihren Vorsteuergewinn (EBT) um 5,4 Prozent steigern. Italien (+35,7 Prozent) und Deutschland (+23,8) stechen dabei besonders hervor, während Frankreich (-9,1 Prozent), die Nordics (-4,3 Prozent) und die Benelux (-3,5 Prozent) ein sinkendes EBT aufweisen. Bei letzteren sorgen neben steigenden Personal- und Verwaltungskosten insbesondere Rückstellungen in die Risikovorsorge für ein Auffressen aller Steigerungen. Während in 2021 noch alle Regionen von der wirtschaftlichen Verbesserung und besonders der Auflösung von Risikovorsorge als Ertragstreiber profitieren konnten, partizipierten 2022 nicht alle am geänderten Zinsumfeld. Zudem wirken die Folgen von Ukrainekrieg, Inflation und wirtschaftlicher Rezession als starke Bremsfaktoren auf die Ertragslage noch nach.

Erfolge beim Provisionsertrag blieben aus – notwendige Erhöhung der Risikovorsorge ein Klotz am Bein

Der Anstieg bei den Provisionsmargen 2021 blieb dagegen eine Ausnahme. Vielmehr setzte sich 2022 die Erosion der Provisionsmarge (0,5 Prozent) fort, die schon in den vergangenen Jahren zu beobachten war. Eine Ursache hierfür sei der deutliche Rückgang bei der Zahl der Börsengänge (IPO) in Europa. Auch die Risikovorsorge lähmt viele Banken beim Streben nach Normalität. Vor allem der Ukrainekrieg und die wachsende Gefahr von Kreditausfällen sorgten 2022 für Unsicherheit. Demzufolge nahm der Aufwand für die Risikovorsorge und damit der Kostendruck zu. Und in Erwartung einer Rezession haben die europäischen Banken ihre Investitionen in das Sachanlagevermögen sowie in die immateriellen Anlagewerte verlangsamt – auch dies als Teil der Risikovorsorge. Je nach Bankengröße, Geschäftsmodellen und Kundenportfolios ergibt sich bei genauerem Hinsehen ein differenziertes Bild bei den Herausforderungen, wie die Studie zeigt.

Steigende IT- und Verwaltungskosten schmälern Erträge

Zudem gingen auch die Ausgaben für IT und Verwaltung in die Höhe, im Schnitt um 2,8 Prozent. Bei den Verwaltungskosten lässt sich im Jahr 2022 die Aufnahme des “Normalbetriebs” erkennen. Nach dem Stillstand während der Corona-Pandemie rückten Veranstaltungen wie Messen und auch Dienstreisen wieder stärker auf die Tagesordnung. Insgesamt stiegen die Kosten um 10,3 Prozent im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 und lagen 2022 geringfügig über dem Niveau von vor der Pandemie.

Dr. Robert Bosch: “Der Trend der Digitalisierung hält trotz Rezessionsängsten bei den europäischen Banken an. Die IT-Ausgaben stiegen 2022 im Schnitt um 2,8 Prozent. Die Performer unter den Banken (mit einer CIR von unter 55 Prozent) zeigten mehr Digitalisierungsinvestitionen (+9,3 Prozent), wohingegen die Laggards (mit einem CIR von über 55 Prozent) hier einen leichten Rückgang verzeichnen. Ganz offenbar werden unterschiedliche strategische Ziele verfolgt: Performer investieren stetig in ihre digitale Transformation, Laggards hingegen setzen auf ihre bestehende Infrastruktur. Dabei zeigte sich in der Vergangenheit, dass sich hohe Investitionsausgaben für die IT-Infrastruktur auszahlen. Digitale Vorreiter wirtschafteten insgesamt effizienter, sind in Bezug auf ihre Verwaltungskosten flexibler und können sich so auch kurzfristig den Gegebenheiten besser anpassen.”

Geringes Bilanzwachstum – EZB-Langzeitkredite zeigen beträchtliche Effekte

Regionale Unterschiede mit Blick auf Bilanzen und Kreditvolumina hingen besonders davon ab, inwieweit die Banken die EZB-Langfristkredite TLTRO II und III ausnutzten und ob sie diese vorzeitig oder zu den Fälligkeiten zurückzahlten. Die TLTRO-Finanzierungen eröffneten den Banken insgesamt sehr günstige Refinanzierungsgeschäfte. Während 2022 die Nordics lediglich zwei Prozent der TLTRO-Finanzierungen bezogen, betrug der Anteil bei den Banken in Italien 23 Prozent. Dies ermöglichte den italienischen Banken trotz der hohen Verschuldung Italiens viele Kredite auszugeben. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Entwicklung des Kreditvolumens war der Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Volkswirtschaft, wo Deutschland, Finnland und Österreich überdurchschnittlich hohe Zuwächse verzeichneten.

Harte Kernkapitalquote erstmals rückläufig – Deutschland und Italien bilden Ausnahmen

Beim Anteil der Risikoaktiva an der Bilanzsumme (RWA-Quote), zeigen sich die Banken in Europa konstant, wobei es in den einzelnen Märkten teils beträchtliche Unterschiede gibt. Die harte Kernkapitalquote (CET1-Ratio) der europäischen Banken verschlechterte sich dagegen 2022 erstmalig seit Beginn der Datenerhebung. Gegenüber 2021 fiel sie von 15,9 Prozent auf 15,4 Prozent. Da auch die RWA-Portfolios in fast allen Regionen gestiegen sind, halten die Banken also insgesamt weniger Eigenkapital vor. Generell sind die RWA-Portfolios gegenüber 2021 stärker gestiegen als die Bilanzsummen. Dies legt laut der Studie den Schluss nahe, dass trotz der Krisen die Risikobereitschaft europäischer Banken grundsätzlich weiterhin vorhanden ist. Ausnahmen: In Deutschland stieg die Bilanzsumme der Banken 2022 mit 4,6 Prozent stärker als die RWA-Portfolios mit 2,2 Prozent und in Italien nahmen die RWA um 6,3 Prozent ab, zugleich fiel die Bilanzsumme signifikant um 7,3 Prozent – erste Ergebnisse verschiedener Transformations- und Risikoreduktionsprogramme und ein positives Signal hin zu einem widerstandfähigeren Geschäftsmodell.

Dr. Robert Bosch: “Noch profitieren die Banken vom aktuell günstigen Zinsumfeld und steigenden Zinsmargen, doch es ist ein mit hoher Wahrscheinlichkeit temporärer Effekt. Banken sollten sich also nicht auf den Zins als dauerhaften Einnahmentreiber verlassen. Umso wichtiger ist es, dass sie die begonnenen Digitalisierungs- und Transformationsprozesse weiter vorantreiben, um die Rentabilität zu stärken. Dabei sollten sie sich konsequent in ihren Kerngeschäftsfeldern bewegen. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bietet zunehmend Potenzial für eine effizientere Banksteuerung. Zudem sollten die Banken insgesamt nachhaltiger handeln und beispielsweise die ESG-Kriterien in die hauseigenen Steuerungs- und Reportingprozesse integrieren sowie ESG-spezifische Datenprozesse aufbauen. Und besonders das steigende Interesse an nachhaltigen Investments bietet Ertragspotenzial. Mit einer umfassenden und frühzeitigen Ausrichtung auf diese Bereiche können Banken ihre Marktposition stärken.”

Über die Studie

Die diesjährige Studie basiert auf der Analyse der Jahresabschlüsse von 116 europäischen Banken für den Zeitraum der Jahre 2017 bis 2022. Alle Institute stehen unter Aufsicht der EZB oder der nationalen Aufsichtsbehörden. Zusammengenommen machten die Bilanzsummen der betrachteten Banken im Jahr 2022 rund 75 Prozent der aggregierten Bilanzsumme aller monetären Finanzinstitute in der Europäischen Union aus.

Über BearingPoint

BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei Geschäftsbereichen: Consulting, Products und Capital. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft mit dem Dienstleistungsportfolio People & Strategy, Customer & Growth, Finance & Risk, Operations sowie Technology. Im Bereich Products bietet BearingPoint Kunden IP-basierte Managed Services für geschäftskritische Prozesse. Capital deckt die Aktivitäten im Bereich M&A, Ventures, und Investments von BearingPoint ab.

Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen. Das globale Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat neue Details zum geplanten Digitalen Euro veröffentlicht und dabei vorerst die Chance auf einen großen Wurf verpasst.

Zukunftsweisende Innovationen für den europäischen Zahlungsverkehrsraum sind mit einem so konzeptionierten Digitalen Euro nicht zu erwarten. Hat die EZB also nur eine überflüssige Geldkarte 2.0 präsentiert? Die auf Finanzdienstleister spezialisierte Unternehmensberatung Cofinpro zieht eine erste Bilanz der Pläne und analysiert mögliche Geschäftsmodelle.

Im Auffangbecken für ausrangierte und unbedeutende Finanzmarktinnovationen dümpeln bereits zahlreiche, einst groß angekündigte Projekte wie die Geldkarte oder auch paydirekt. “Damit dem Digitalen Euro ein ähnliches Schicksal erspart bleibt, muss die digitale Zentralbankwährung Unternehmen, Banken und Privatpersonen einen Mehrwert und bisher nicht realisierbare Möglichkeiten bieten. Der nun veröffentlichte Grundsatzbeschluss lässt jedoch viele wichtige Weichenstellungen vermissen”, sagt Norman Philipp, Manager bei Cofinpro.

“Denn bei der Konzeption des Digitalen Euro liegt der Fokus scheinbar darauf, bekanntes Terrain nicht zu verlassen und Anwender nicht mit neuen Funktionalitäten zu überfordern. Die Folge: Unternehmen, Privatnutzer und Banken können künftig zwar ein weiteres Zahlungsmittel nutzen. Es spielt gegenüber den bereits etablierten Payment-Optionen aber nur marginale Vorteile aus”, ergänzt Eric Neumann, Senior Manager bei Cofinpro.

Zukunftsgerichtet wäre es, schon bei der Konzeption Anwendungsfälle in den Vordergrund zu rücken, die in der immer stärker digitalisierten Welt gefragt sind und mit denen Unternehmen sowie Banken vom Digitalen Euro profitieren können. Denn wenn sich Prozessoptimierungen, Effizienzgewinne oder neue Mehrwertdienste realisieren lassen, besteht auch ein erhebliches Interesse daran, den Digitalen Euro beim Endkunden zu fördern oder gar zu fordern.

Innovationsfreudige Unternehmen werden enttäuscht

Die größte Enttäuschung für Unternehmen wird es wohl sein, dass es für sie vorerst nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten geben soll, selbst mit der neuen digitalen Währung zu bezahlen. Dadurch entfallen für diese Nutzergruppe viele mögliche Anwendungsfälle, die sich die Unternehmen laut einer Cofinpro-Umfrage wünschen.

So könnte beispielsweise im Zahlungsverkehr mit der öffentlichen Verwaltung eine spezielle Schnittstelle für den Digitalen Euro die Prozesse deutlich vereinfachen, wenn z.B. Daten- und Zahlungsverkehr verknüpft wären. Dadurch könnten Zahlungen leichter zugeordnet und der Verwaltungsaufwand reduziert werden. Gleiches gilt für Transaktionen zwischen Unternehmen oder von Unternehmen an private Endkunden. Die Wünsche nach einer Erweiterung des Funktionsumfangs werden in der jetzigen Fassung nur unzureichend aufgegriffen, obwohl hier das größte Potenzial zu heben gewesen wäre. Eine Ausweitung hält sich die EZB aber offen.

Gleiches gilt für die Programmierbarkeit des Digitalen Euro, die sich laut der Cofinpro-Umfrage rund 85 Prozent der Unternehmen wünschen. Diese könnte z.B. genutzt werden, um die Zahlung nur für bestimmte Waren oder auch für vordefinierte Zeiträume zu ermöglichen. Wenig überraschend ist, dass dieser Wunsch – auch laut aktuellem Entwurf – wohl nicht in Erfüllung gehen wird. Hier verschenkt die EZB erhebliches Innovationspotenzial und ignoriert die Bedürfnisse der Unternehmen.

Ein weiteres potenzielles Hindernis im Zahlungsverkehr stellen die Betragsgrenzen der Wallets dar. Die Mehrheit der Unternehmen spricht sich für einen großzügigen Rahmen aus: Bei einem maximalen Volumen von 3.000 Euro ist die Nutzung lediglich für 37 Prozent der Unternehmen wirklich interessant. Steigt der Betrag auf 5.000 Euro, wollen bereits zwei von drei Unternehmen Nutzungsmöglichkeiten anbieten. Bislang hat sich die EZB dazu noch nicht positioniert, aber es wird spannend sein zu sehen, auf welche Betragsgrenzen sie sich schlussendlich festlegen wird. Positiv ist jedoch zu bewerten, dass die Wallet bei Überschreitung der Betragsgrenze über ein angeschlossenes Zahlungskonto in Echtzeit wieder aufgeladen werden kann.

Für die Banken gibt es nichts zu gewinnen

Der Finanzsektor will – auch nach dem Willen der EZB – seine zentrale Funktion im Zahlungsverkehr behalten. Dabei wird sich die Branche aber voraussichtlich weiterhin auf die bereits bekannten Zahlungs- und Kartensysteme konzentrieren, um ihren Kunden ergänzend dazu Cross-Selling-Angebote wie z.B. Konsumentenkredite oder Versicherungen zu bieten.

Für ein ähnlich breites oder innovatives Dienstleistungsangebot bietet der Digitale Euro kaum Spielraum. Neue Produkte oder Angebote könnten vor allem durch eine einfachere und kostengünstigere Handhabung entwickelt werden. Bezahlen mit einem Klick, ohne komplizierte Registrierungsprozesse oder Adressangaben – das könnte vor allem für die Sharing Economy interessant sein und Zugangshürden abbauen: Bei entsprechender Ausgestaltung könnte der Digitale Euro den Bezahlvorgang deutlich vereinfachen, wenn Nutzer beispielsweise ein Citybike ausleihen wollen, ohne sich vorher beim Anbieter registrieren zu müssen.

Bleibt zumindest der potenzielle Kostenvorteil, allerdings äußert sich die EZB dazu bislang nur nebulös. Um die Akzeptanz des Digitalen Euro bei Händlern und Unternehmen zu erhöhen, sollten Zahlungsentgelte deutlich günstiger sein als bei den US-amerikanischen Kartenanbietern oder alternativen Zahlungsmitteln. Dies würde vor allem im Handel zu einer stärkeren Akzeptanz führen und auf Konsumentenseite die Nutzung fördern.

Ein theoretischer Vorteil für die Verbraucher ist, dass im Gegensatz zu Guthaben bei Geschäftsbanken praktisch kein Ausfallrisiko besteht, da eine Zentralbank immer zahlungsfähig ist. Die Wallet wäre quasi ein “Zentralbankgeld-Konto” für Bürgerinnen und Bürger, das per Karte oder App genutzt werden kann – allerdings mit wenig Spielraum aufgrund der Betragsobergrenze. Zudem gilt das Sicherheitsargument nur bedingt. Denn das theoretische Ausfallrisiko spielt aufgrund der staatlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro im Alltag keine nennenswerte Rolle.

Fazit

“Der Digitale Euro wird seiner Rolle, die Möglichkeiten im Zahlungsverkehr zu erweitern und die Komplexität zu reduzieren, nicht gerecht. Die Entwicklung innovativer digitaler Dienste wird so verhindert. Die wenigen Anwendungsfälle für einen Digitalen Euro werden weder Unternehmen noch private Nutzer überzeugen. Denn ohne signifikanten Mehrwert bleibt das klassische Giro- oder Geschäftskonto mit angeschlossener Debit- oder Kreditkarte (oder ein digitaler Zahlungsanbieter) die sinnvollere Wahl. Nur ein ‘Made in Europe’ mit der EZB als starker Marke dahinter wird die Bürgerinnen und Bürger nicht überzeugen”, sagt Cofinpro-Manager Philipp.

Über die Studie

Die von Cofinpro herausgegebene Studie Digitaler Euro wurde im Juli 2023 durchgeführt. Rund 225 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen haben im Rahmen einer Online-Befragung teilgenommen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Cofinpro AG, Untermainkai 27-28, 60329 Frankfurt am Main, Tel +49 (0) 69 – 299 20 87 60, Fax +49 (0) 69 – 299 20 87 61, www.cofinpro.de

Herausragende Leistungen für das VC-Ökosystem

– “Best Female Investor”: Itziar Estevez (“Iris Capital”)

– “Best Impact Investor”: Tim Schumacher (“World Fund”)

Der KfW Capital Award 2023 ist vergeben: Itziar Estevez, Partnerin bei Iris Capital, ist “Best Female Investor 2023”, und Tim Schumacher, Partner bei World Fund, ist “Best Impact Investor 2023”. Beide bekamen gestern Abend auf der feierlichen Preisverleihung in Berlin stellvertretend für die Jurys durch Dr. Sabine Hepperle, Leiterin der Abteilung Mittelstandspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Eva Wimmer, Leiterin der Finanzmarktabteilung im Bundesministerium der Finanzen, sowie die Geschäftsführer von KfW Capital, Dr. Jörg Goschin und Alexander Thees den KfW Capital Award in ihren jeweiligen Kategorien überreicht. Die beiden Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. KfW Capital vergibt den Award in diesem Jahr zum zweiten Mal und wie im vergangenen Jahr auch, wird der KfW Award Gründen, der erfolgreiche Start-ups prämiert, durch die beiden Kategorien um die Investorenseite ergänzt. Die Preisträgerin / der Preisträger waren in einem mehrstufigen Verfahren gefunden worden. “‘Female Investing’ und ‘Impact Investing’ sind beides Schlüsselthemen mit viel Potenzial für eine nachhaltige Stärkung des VC-Ökosystems. Mit dem KfW Capital Award möchten wir herausragende Persönlichkeiten auszeichnen – und die Aufmerksamkeit auf die Relevanz von ‘mehr Diversität’ und ‘mehr Impact’ lenken”, sagt Dr. Jörg Goschin. “Wir hatten auch dieses Jahr sehr viele sehr gute Bewerbungen, entsprechend eng waren die Entscheidungen der Jurys. In der Kategorie ‘Best Female Investor’ gehörten Juliane Hahn (Signature Ventures) und Doerte Hirschberg (Climentum Capital) beispielsweise zu den Finalistinnen, in der Kategorie ‘Best Impact Investor’ Dr. Christin ter Braak-Forstinger (Chi Impact Capital) – herzlichen Glückwunsch auch ihnen”, sagt Alexander Thees.

Die Jury “Best Female Investor” (Mitglieder s.u.) über Itziar Estevez:

“Durch das Studium des Maschinenbaus und den Berufseinstieg bei BMW in der Produktion hat Itziar Estevez tiefes technisches Know-How erworben, das sicherlich die Basis dafür ist, dass sie in den vergangenen Jahren einen erfolgreichen Track Record im Venture Capital-Markt aufbauen konnte. Nach Due Diligence Projekten bei der Boston Consulting Group in London und langjähriger Investmenterfahrung bei Siemens, investiert die Wahl-Münchnerin heute mit dem Fonds IRIS Capital in wichtige Zukunftstechnologien wie Climate Tech, Industrie 4.0, Deeptech, Cybersicherheit, Supply Chain und Logistik in Start-ups in Europa und Deutschland. Ehrenamtlich ist Itziar Estevez u.a. bei der BMW Stiftung, Respond Accelerator, tätig.”

Die Jury “Best Impact Investor” (Mitglieder s.u.) über Tim Schumacher:

“Tim Schumacher ist als erfolgreicher Digitalunternehmer gestartet und hat mit dem Geld aus dem Exit begonnen, selbst zu investieren. Dabei fokussierte Tim Schumacher sich von Beginn an auf ‘impactvolle’ Unternehmen wie Ecosia, Zolar und GridX. Zuletzt gelang ihm gemeinsam mit seinem Team das erfolgreiche Funding des ‘World Fund’, der als Climate-Tech-Fund innovative Start-ups mit ‘Klima-Impact’ in Europa finanziert. Tim Schumacher verfügt über ein tiefes Netzwerk innerhalb des Climate-Tech-Ökosystems und ist als Mentor in verschiedenen Start-up-Programmen aktiv.”

Mit der Kategorie “Best Female Investor” werden VC-Investorinnen prämiert, die u.a. erfolgreich in Start-ups und innovative Tech-Unternehmen in Deutschland investieren, während der Fokus beim “Best Impact Investor” auf Investorinnen und Investoren und deren Fonds liegt, die Impact als integralen Bestandteil ihrer Investmentstrategien festgelegt haben und u.a. in Start-ups und innovative Technologieunternehmen in Deutschland investieren.

Die Jurymitglieder “Best Female Investor”:

Dr. Alex von Frankenberg, Geschäftsführer High-Tech Gründerfonds, Ulrike Hinrichs, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied BVK, Vorsitzende “Beirat Junge Digitale Wirtschaft” bei Bundesminister Habeck im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Prof. Dr. Heike Hölzner, Professorin für Entrepreneurship und Mittelstandsmanagement an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und Co-Vorsitzende encourageventures e.V., Dr. Eva Wimmer, Leiterin der Finanzmarktabteilung im Bundesministerium der Finanzen und für die KfW Capital-Seite Dr. Jörg Goschin, Geschäftsführer, und Theresa Bardubitzki, Nachhaltigkeitsmanagerin.

Die Jurymitglieder “Best Impact Investor”:

Dr. Sabine Hepperle, Leiterin der Abteilung Mittelstandspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Verena Kempe, Head of Investment Management bei KENFO – Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung, Felix Oldenburg, CEO bcause, Vorstandssprecher gut.org gAG, Dr. Andreas Rickert, Vorstand PHINEO, Co-CEO Nixdorf Kapital, Vorstand Bundesinitiative Impact Investing, und von der KfW Capital Alexander Thees, Geschäftsführer, und Theresa Bardubitzki, Nachhaltigkeitsmanagerin.

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Bereitschaft, in Gesundheits- und Pflegeleistungen zu investieren, sinkt – Menschen legen sich eher Finanzpolster für besondere Anschaffungen zu

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist die private Altersvorsorge unerlässlich. Doch 56 Prozent der Deutschen wollen in den kommenden zwölf Monaten nichts bzw. wahrscheinlich nichts dafür ausgeben. Bei den Frauen sind es sogar 59 Prozent. Auch gibt es ein Gefälle von Süden nach Mittel- und Ostdeutschland. In letzteren Gebieten investieren weniger Menschen in ihre private Altersvorsorge als in Baden-Württemberg und Bayern. Dies sind die Ergebnisse der repräsentativen Studie “TeamBank-Liquiditätsbarometer”, für die das Marktforschungsunternehmen YouGov mehr als 3.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Alter von 18- bis 79-Jahre 2023 digital befragt hat.

Offenbar wollen die Deutschen ihr Geld in den kommenden Monaten statt in die Vorsorge für den Ruhestand eher in Rücklagen für besondere Anschaffungen stecken. 64 Prozent der Befragten haben wahrscheinlich bzw. ganz sicher vor, dafür zu sparen. Vor allem die 30- bis 49-Jährigen (69 Prozent) wollen sich ein Finanzpolster in den kommenden zwölf Monaten zulegen.

Bereitschaft, in die Gesundheit zu investieren, sinkt

Angesichts der steigenden Preise scheint auch die Bereitschaft zu sinken, in Gesundheits- und Pflegeleistungen wie Zahnersatz zu investieren – getan wird nur das Nötigste oder auf später verschoben. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Verbraucherinnen und Verbraucher wird laut Studie wahrscheinlich in den kommenden zwölf Monaten kein Geld für Gesundheits- und Pflegeleistungen ausgeben. Darunter sind vor allem alleinlebende Menschen mit geringem Einkommen, die im Ruhestand oder nicht berufstätig sind. Nur 14 Prozent aller Befragten wollen ganz sicher in Gesundheits- und Pflegeleistungen investieren.

“Natürlich haben steigende Preise und die politischen Unsicherheiten die Menschen dazu veranlasst, ihre Ausgaben in allen Bereichen zu reduzieren. Doch führende Wirtschaftsforschungsinstitute trauen der deutschen Volkswirtschaft im kommenden Jahr zumindest ein kleines Wachstum zu”, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. “Diese Aussicht, die sinkende Inflation und ein stabiler Arbeitsmarkt sollten in den nächsten Monaten den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit geben, so dass sie wieder langfristig Vorsorge betreiben können.”

Hintergrundinformationen:

Die Studie “TeamBank-Liquiditätsbarometer” untersucht seit dem Jahr 2013 Liquidität und Konsumverhalten der deutschen Bevölkerung. Im Juni 2023 befragte das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der TeamBank AG 3.159 Personen im Alter zwischen 18 bis 79 Jahren online.

TeamBank AG – Ein Unternehmen der DZ BANK Gruppe

Die TeamBank AG ist mit easyCredit in Deutschland bzw. der faire Credit in Österreich das Kompetenzzentrum für Liquiditätsmanagement der Genossenschaftsbanken. Insgesamt kooperieren über 90 Prozent aller deutschen Genossenschaftsbanken mit der TeamBank. In Österreich arbeitet das Nürnberger Finanzinstitut mit allen Volksbanken und rund der Hälfte der Raiffeisenbanken zusammen. Die Vernetzung innovativer Produkte und Services bietet Kundinnen und Kunden vollständig digitale Lösungen und damit überall und zu jeder Zeit Zugang zu Liquidität.

Verantwortlich für den Inhalt:

TeamBank AG Nürnberg, Beuthener Str. 25, 90471 Nürnberg, Tel: +49 (0) 911/53 90-2000, www.teambank.de

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) rechnet in seiner aktuellen Konjunkturanalyse nur mit einem langsamen Rückgang der Inflation.

“Auch wenn die Geldpolitik ihren Zenit erreicht haben dürfte, kann ein weiterer Zinsschritt der EZB derzeit nicht ausgeschlossen werden. Die Zeit für Zinssenkungen ist aber noch nicht gekommen”, so BVR-Chefvolkswirt Dr. Andreas Bley. Erst wenn sich die Teuerung sichtbar in Richtung der geldpolitisch gebotenen Zwei-Prozent-Zielmarke angenähert habe, sei mit ersten Lockerungsschritten zu rechnen, um die Wirtschaft des Euroraums wieder anzukurbeln. Der BVR erwarte dies frühestens im zweiten Halbjahr 2024. “Eine zu frühe Zinswende könnte die erzielten Erfolge in der Inflationsbekämpfung gefährden”, mahnt Bley.

Modellbasierte Prognosen des BVR lassen für den Jahresdurchschnitt 2023 in Deutschland eine Inflationsrate von 6,0 Prozent erwarten. Für 2024 zeichnet sich ein Rückgang der Teuerungsrate auf 3,25 Prozent ab, wobei auch die durch den neuen Nahostkrieg gestiegenen Risiken für die Preisentwicklung in der Prognose berücksichtigt worden seien.

Im Hinblick auf die Kernrate, ohne Berücksichtigung der vielfach stark schwankenden Energiepreise, prognostiziert der BVR bei einem schwindenden Druck von Seiten der Lohnstückkosten und der Stückgewinne eine Verminderung von 6,2 Prozent im laufenden Jahr auf 3,1 Prozent im kommenden Jahr.

Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter www.bvr.de, Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Neuerung tritt am 19. Oktober 2023 für alle neuen Sparkonten bei bunq in Kraft

bunq, die zweitgrößte Neobank der EU, erhöht ihren Zinssatz für alle Sparkonten in Deutschland auf 3,6 Prozent. Die Steigerung gilt ab dem 19. Oktober 2023 für Neukund:innen. Mit dem neuen Zinssatz untermauert bunq nochmals mehr sein großes Engagement für den deutschen Markt sowie für die Unterstützung deutscher Nutzer:innen bei der Vermehrung ihrer Ersparnisse. Die Neobank richtet sich ganz nach ihrem Leitmotto “Bank of the Free” vor allem an Nutzer:innen, die einen ortsunabhängigen, flexiblen Lebensstil bevorzugen.

„Deutschland ist einer der Schlüsselmärkte von bunq und eines der weltweit vier wichtigsten Länder, aus denen digitale Nomad:innen stammen. Wir freuen uns, dass wir ihnen die bestmögliche Sparquote bieten können, voll versichert und ohne feste Laufzeiten“, erklärt Ali Niknam, Gründer und CEO von bunq.

Neue Nutzer:innen können sich in den ersten vier Monaten ihrer Mitgliedschaft bei bunq über 3,6 Prozent Zinsen freuen. Nach diesem Zeitraum werden die Ersparnisse bei bunq weiterhin mit 1,56 Prozent pro Monat verzinst. Im Rahmen der Payday-Funktion von bunq erhalten Nutzer:innen zwei Abhebungen pro Monat vom Sparkonto – ohne Begrenzung des Abhebungsbetrags und wöchentliche Zinsauszahlungen. Einlagen von bis zu 100.000 Euro sind dabei durch das niederländische Einlagensicherungssystem abgesichert. Zudem werden 50 Prozent aller von bunq verwalteten Einlagen sicher bei der Europäischen Zentralbank verwahrt.

Seit bunq alle Zinsen an der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank orientiert, bietet die Neobank einige der höchsten Zinssätze für Benutzer:innen in ihren Kernmärkten an, wozu auch Deutschland gehört. Als digitale Bank, die örtliche Girokonten anbietet und ohne versteckte Gebühren arbeitet, konnte bunq ihre Nutzerbasis in Deutschland im letzten Jahr verdoppeln.

Über bunq

bunq wurde 2012 vom Serienunternehmer Ali Niknam gegründet und hat die europäische Bankenbranche nachhaltig verändert. Indem bunq seine Nutzer:innen in den Mittelpunkt des Geschäfts stellt und ein Produkt entwickelt, das auf deren Wünschen und Bedürfnissen basiert, entwickelte sich die Digitalbank rasch zur zweitgrößten Neobank in der EU. bunq bedient digitale Nomad:innen im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum und erleichtert ortsunabhängigen Menschen und Unternehmen den Umgang mit Geld: beim Bezahlen, Sparen, Budgetieren und Investieren.

bunq leistete Pionierarbeit bei vielen Dingen, die als unmöglich galten, und war die erste Bank seit über 35 Jahren, die eine europäische Banklizenz erhielt. In der größten Series-A-Runde, die je von einem europäischen Fintech durchgeführt wurde, sammelte bunq 193 Millionen Euro ein. Ende 2022 war bunq die erste EU-Neobank, die strukturelle Rentabilität erzielte. Im Rahmen seiner Mission, die erste globale Neobank für digitale Nomad:innen aufzubauen, beantragte das Unternehmen im April 2023 eine Bankenlizenz für den US-Markt.

Verantwortlich für den Inhalt:

bunq B.V.,Naritaweg 131-133, 1043 BS Amsterdam, Nederland, www.bunq.com

Nur jede(r) Dritte berichtet von Service-Verbesserungen

Banken und Versicherungen investieren Millionenbeträge in ihre Digitalisierung und den Kundenservice, aber nur ein Drittel der Kund:innen bescheinigt ihnen Verbesserungen im Vergleich zu vor fünf Jahren. Dies ist das ernüchternde Ergebnis einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EUROGROUP CONSULTING (EGC), für die jeweils 1.000 Bank- und Versicherungskund:innen in Deutschland befragt wurden. Einer der Gründe dafür: Die Unternehmen holen das Feedback ihrer Kund:innen nicht ein und können somit auch nicht daraus lernen. So wurden laut der Umfrage lediglich 24 Prozent der Bank- und 29 Prozent der Versicherungskund:innen nach ihrem letzten Kontakt um Feedback gebeten. Und das obwohl diese durchaus bereit sind, von ihren Erfahrungen zu berichten: 85 Prozent der Befragten würden laut der Studie Feedback geben – und das nicht nur mittels Sternchen oder Schulnote. Vier von zehn Befragten würden eine ausführliche Bewertung in eigenen Worten formulieren.

“Unternehmen, die das Feedback ihrer Kunden und Kundinnen nicht einholen, verspielen entscheidende Wettbewerbsvorteile”, erklärt Michael Matt, Partner bei der Unternehmensberatung EGC. “Kontinuierlich Rückmeldungen zu erfragen, ist essenziell, um die eigenen Prozesse und Leistungen den sich ändernden Umständen anzupassen.” Und nur mittels Kunden-Feedback lasse sich gezielt an bestehenden Schmerzpunkten der Kund:innen arbeiten und wirklicher Mehrwert schaffen. In Bezug auf den Service sei dies umso wichtiger, als sich die Finanzprodukte selbst kaum noch voneinander unterscheiden würden und der Kundenservice daher die entscheidende Rolle bei der Anbieterauswahl spiele. Matt: “Exzellenter Kundenservice ist eines der wichtigsten Differenzierungspotenziale, doch nur die wenigsten Unternehmen schaffen es, ihre Kunden wirklich zu begeistern.”

“Begeistert ist das neue Zufrieden” – aber nur 15 Prozent sind begeistert

Auch hierfür liefert die Studie konkrete Zahlen. So sind nur 15 Prozent der Kund:innen vom jüngsten Kontakt mit ihrer Bank, Sparkasse oder Versicherung begeistert. Da hilft es auch nicht, dass die Mehrheit von 80 Prozent der Befragten zufrieden ist. Denn, so Matt: “Begeistert ist das neue Zufrieden.” FinTechs sowie BigTechs wie Amazon und Apple würden extrem hohe Maßstäbe im Hinblick auf schnelle und reibungslose Abläufe setzen. “Wer nicht mithalten kann, verliert insbesondere die jungen Zielgruppen.” Zudem würden die Unternehmen in diesem Fall auf ein wichtiges Marketinginstrument verzichten. Denn wer begeistert sei, erzähle dies weiter. Eine besonders wichtige Voraussetzung für Begeisterung ist laut der Studie die Geschwindigkeit, an die Kund:innen hohe Ansprüche stellen. So erwartet der Großteil von ihnen bei einer Informationsabfrage innerhalb von 24 Stunden eine Antwort. Wird die Anfrage über die App gestellt, gilt dies bei Banken für 78 Prozent und bei Versicherungen für 71 Prozent der Befragten. Bei einer Vertragsänderung liegen die Erwartungen an die Geschwindigkeit nur minimal darunter.

Digitale Kanäle akzeptiert – persönliche Betreuung unverzichtbar

Wichtig im Hinblick auf begeisterte Kund:innen ist jedoch auch eine freundliche und kompetente Beratung – und das nicht nur auf digitalem Wege. Denn auch wenn die digitalen Kanäle wie E-Mail, Unternehmenswebsite oder App laut der Umfrage mehrheitlich akzeptiert sind und in Zukunft noch stärker gefragt sein werden, bezeichnen sich lediglich 41 Prozent der befragten Bankkund:innen als “digitale Kunden”, die ihre Bank am liebsten online kontaktieren. Bei Versicherungen sind es sogar nur 27 Prozent. Insbesondere auch junge Kundengruppen suchen den persönlichen Kontakt: Auch bei Banken und Sparkassen bezeichnen sich die 16- bis 24-Jährigen nur zu einem Viertel als digitale Kunden, bei Versicherungen sind es immerhin 31 Prozent. “Die persönliche Betreuung bleibt ein entscheidendes Element in der Gestaltung des Kanal-Mixes”, folgert Carsten Kuhlmann, Senior Manager bei EGC.

Ein weiterer Punkt, in dem sich Banken und Versicherungen deutlich verbessern können, sind ihre Marketingkampagnen, die vor allem dann Erfolg versprechen, wenn Kund:innen maßgeschneiderte Angebote erhalten: 87% Prozent der Befragten erklären, dass sie nie, selten oder manchmal personalisierte Werbung erhalten. Lediglich 13 Prozent der Befragten geben zu Protokoll, nahezu immer individuell angesprochen zu werden. Positiv für die Banken und Versicherungen: Eine UWG-Einwilligung, die zur Zusendung von Werbung ebenso wie zum Einholen von Feedback benötigt wird, sind Kund:innen bei Banken und Versicherungen zu rund 72 Prozent bereit zu geben, mit Abstand am häufigsten, wenn es um die Kontaktaufnahme per Mail geht.

“Ob man es Costumer Centricity, Kundenfokussierung oder Customer Experience Management nennt: Es geht darum, den Kunden konsequent in den Mittelpunkt zu stellen”, so Kuhlmann. Banken und Sparkassen ebenso wie Versicherungen hätten großen Nachholbedarf – auch bei der Nutzung vorhandener Daten. Oftmals würden diese in Silos lagern, statt dass sie für die maßgeschneiderte Kundenansprache genutzt werden. Idealerweise würden Banken, Sparkassen und Versicherungen ihren bisherigen Reifegrad in Bezug auf Kundenzentrierung bestimmen und konkrete Projekte zur Verbesserung der Customer Experience starten.

An der EGC-Bankkundenstudie haben insgesamt 2.000 Kund:innen, jeweils 1.000 Bank- und 1.000 Versicherungskund:innen, aus Deutschland teilgenommen. Die Online-Umfrage wurde im Frühjahr 2023 durchgeführt.

EUROGROUP CONSULTING mit Sitz in Frankfurt am Main und Wien ist eine unabhängige Top-Management-Beratungsgesellschaft mit dem Branchenfokus Finanzdienstleistungen. Das Unternehmen zählt zu den führenden Beratungen für Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften im deutschsprachigen Raum. Die Leistungen reichen von der Strategieentwicklung bis zur Umsetzungsbegleitung und umfassen Business, IT und Organisation. EUROGROUP CONSULTING ist Teil des Netzwerks nextcontinent, das mit rund 3.000 Beratern in 30 Ländern vertreten ist.

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Torbica übernimmt nach erfolgreichem internen Werdegang Aufgaben als Chief Risk, Technology & Operations Officer

Wechsel im Vorstand ist Abschluss einer langfristig vorbereiteten Nachfolgeplanung

Der Aufsichtsrat der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG hat Gordan Torbica (47) mit Wirkung zum 1. Oktober 2023 als Chief Risk, Technology & Operations Officer in den Vorstand der Bank berufen. In dieser Funktion folgt er auf Robert Sprogies (60), der nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit aus dem Vorstand ausscheiden, aber der Bank weiterhin als Bereichsleiter für Risiko und Kredit zur Verfügung stehen wird. Der Wechsel erfolgt im Zuge einer langfristig vorbereiteten Nachfolgeplanung.

Gordan Torbica ist Diplom-Kaufmann und nach Stationen bei Unternehmensberatungen und einer Privatbank seit dem Jahr 2011 bei Hauck Aufhäuser Lampe. Dort war Torbica zuletzt als Generalbevollmächtigter in den Funktionen Chief Operations Officer / Chief Risk Officer (COO / CRO) tätig. Er verfügt über fundierte Kenntnisse des Risikoprofils, der Prozesse und der IT der Bank und leitete diverse strategische Veränderungsprojekte. So war Torbica unter anderem als Programmleiter für die erfolgreiche Integration von Hauck & Aufhäuser und Bankhaus Lampe verantwortlich und sorgte für die reibungslose Zusammenführung der IT-Landschaften beider Häuser. Zu seinen künftigen Aufgaben gehören weiterhin strategische Projekte, der Ausbau von zukunftsweisenden Bankprozessen und einer modernen IT sowie die Verantwortung für die Risikobereiche des Bankhauses.

Robert Sprogies ist seit dem Jahr 2002 für das Bankhaus tätig, wo er neben der Leitung des Corporate Secretary zeitweise auch die Bereiche Legal, Compliance, Human Resources, Public Relations & Marketing sowie Special Clients geführt hatte. Seit September 2019 ist er Mitglied des Vorstands und unter anderem verantwortlich für die Abteilungen Finance, Credit, Risk, Compliance, Inhouse Consulting, IT-Management und Operations.

Wolfgang Deml, Aufsichtsratsvorsitzender der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG: “Gordan Torbica verfügt über eine hervorragende fachliche Expertise und tiefgreifende Kenntnisse über die Strukturen und Prozesse bei Hauck Aufhäuser Lampe, nicht zuletzt durch seinen langjährigen Werdegang in unserem Bankhaus. Dies qualifiziert ihn bestens für seine anstehenden Aufgaben als Vorstandsmitglied. Zugleich bedanken wir uns vielmals bei Robert Sprogies für seine Leistungen. Er hat maßgeblich zu der erfolgreichen Entwicklung von Hauck Aufhäuser Lampe in den vergangenen Jahren beigetragen.”

Michael Bentlage, Vorsitzender des Vorstands der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG: “Gordan Torbica hat in den vergangenen 12 Jahren eine beispiellose Karriere bei Hauck Aufhäuser Lampe absolviert und wesentliche Funktionen in unserem Bankhaus verantwortet. Umso mehr freuen wir uns, mit Gordan Torbica einen idealen Nachfolger für Robert Sprogies gefunden zu haben und wünschen ihm für die anstehenden Aufgaben viel Erfolg. Ebenso findet mit dem Wechsel eine langjährig vorbereitete Nachfolgeregelung ihren erfolgreichen Abschluss. Wir bedanken uns bei Robert Sprogies für die hervorragende Arbeit, die er als Vorstandsmitglied für Hauck Aufhäuser Lampe geleistet hat, und freuen uns sehr, dass wir auch künftig auf seine Erfahrung und sein Know-how zählen können.”

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Hauck Aufhäuser Lampe, Kaiserstraße 24, 60311 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 2161-0, www.hal-privatbank.com

Openbank, die 100 % digitale Bank der Santander-Gruppe, erhöht die Tagesgeldzinsen für Neukunden:

Ab sofort erhalten diese während der ersten sechs Monate 4,02 % Jahreszins für Einlagen bis 1.000.000 Euro auf ihr Willkommens-Tagesgeldkonto. Diese Konditionen sind aktuell die besten für Tagesgeldeinlagen auf dem deutschen Markt.

Ab dem siebten Monat wird das Konto automatisch in das reguläre Open Tagesgeldkonto umgewandelt. Hier bekommen Kunden für Einlagensummen ohne Höchstgrenze Zinsen von 3 % p.a. – Voraussetzung hierfür ist, dass sie monatlich eine Zahlung in Höhe von mindestens 600 Euro (Gehalt, Rente oder Überweisung) auf ihr Openbank Girokonto erhalten oder sie mindestens drei Rechnungen in einem monatlichen oder zweimonatlichen Rhythmus per Lastschriftverfahren bezahlen. Andernfalls liegt der Jahreszins des Open Tagesgeldkontos bei 1 % p.a.

Deutsche bevorzugen Festanlagen von einem Jahr oder weniger

Spareinlagen erleben dank steigernder Zinsen eine absolute Hochphase, wie aktuelle Geschäftszahlen der Openbank zeigen: Im zweiten Quartal sind die Anzahl an Tagesgeldkonten bei der Bank um 26 % und die Einlagen auf Festgeldkonten um 45 % gestiegen. Auffällig ist dabei, dass deutsche Kunden Anlagen mit einer verhältnismäßig kurzen Laufzeit bevorzugen. 48 % legen ihr Geld für ein Jahr an, 24 % favorisieren einen Zeitraum von einem halben Jahr und 21 % binden ihr Erspartes sogar nur für drei Monate. Für einen längeren Zeitraum von zwei Jahren entscheiden sich lediglich 14 %.

Mit 75 % liegt der Anteil der männlichen deutschen Openbank-Sparer deutlich über dem der Frauen, von denen lediglich 25 % ihr Geld in den genannten Sparprodukte anlegen. Das Durchschnittsalter liegt dabei insgesamt bei 49 Jahren.

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Open Bank, S.A., Paseo de la Castellana 24, 28046 – Madrid, Tel: +49 (0) 69 945 189 175, www.openbank.de

Bestandsplus in allen Geschäftsfeldern

In der ersten Jahreshälfte 2023 haben die auf Finanzierungen von Konsum- und Investitionsgütern spezialisierten Kreditbanken Kredite im Gesamtwert von 64,1 Milliarden Euro an Privatpersonen und Unternehmen vergeben. Das sind 5,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Sie finanzierten insgesamt 555 Tausend Kraftfahrzeuge, dies ist ein Plus von 3,2 Prozent.

“Insgesamt hat sich das Finanzierungsgeschäft der Kreditbanken im ersten Halbjahr 2023 weiter gut entwickelt”, sagt Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. Dies zeigt sich am kontinuierlichen Wachstum des Kreditbestandes, der zum 30. Juni 2023 bei 191,6 Milliarden Euro und damit 7,6 Prozent über dem Wert des Vorjahres lag. Im Kreditneugeschäft gab es in den einzelnen Geschäftsfeldern unterschiedliche Entwicklungen.

Weniger neue Konsumfinanzierungen, aber mehr Kfz-Kredite

Insgesamt vergaben die Kreditbanken im ersten Halbjahr neue Konsumkredite im Wert von 26,6 Milliarden Euro und damit 9,6 Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. “Das Konsumklima hat sich zwar seit Ende 2022 erholt, lag in der ersten Hälfte 2023 aber immer noch auf niedrigem Niveau”, erläutert Loa diese Entwicklung. Rückläufig waren vor allem Kredite zur freien Verwendung, die häufig im Internet abgeschlossen werden. Dagegen legten Absatzfinanzierungen, wie zur Anschaffung eines Autos, weiter zu. Die privaten Kfz-Finanzierungen der Kreditbanken wuchsen um 9,3 Prozent auf 9,0 Milliarden Euro.

Investitionskredite plus 16 Prozent

Ebenfalls positiv entwickelte sich die Kreditvergabe an Unternehmen. Die Kreditbanken steigerten ihr Neugeschäft in diesem Bereich um 16,1 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Das Volumen entfällt zu mehr als der Hälfte auf gewerbliche Kfz-Finanzierungen, die ebenfalls deutlich um 16,9 Prozent gewachsen sind. Auch in den Geschäftsfeldern Einkaufsfinanzierung für Händler und Forderungsankauf verzeichneten die Institute zweistellige Zuwächse.

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Bankenfachverband e.V., Littenstr. 10, 10179 Berlin, Tel: 030 2462596-0, www.bfach.de

Daten sind wichtigster Erfolgsfaktor für ML- und KI-Projekte in Banken

Für die Entwicklung hochwertiger KI-Anwendungen benötigen Banken neben passenden Use-Cases vor allem eine professionelle Datenbasis. Rund drei Viertel der Entscheider in Banken halten solide und qualitativ hochwertige Daten für den wichtigsten Erfolgsfaktor. Doch genau hier hapert es bei der Mehrheit der Institute: Fast zwei Drittel klagen über fehlende oder qualitativ schlechte Daten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Unternehmensberatung Cofinpro und der VÖB-Service GmbH, einem Tochterunternehmen des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB). Dafür wurden im März 2023 insgesamt 380 Finanzexperten befragt.

“Die häufig eingeschränkte Verfügbarkeit und Qualität relevanter Daten erschwert eine wertschöpfende Nutzung. Die Institute hätten schon seit Jahren mehr Zeit in die Aufbereitung ihrer Daten investieren müssen, waren aber stattdessen eher mit regulatorischen Pflichtaufgaben beschäftigt. Das rächt sich jetzt”, sagt Lukas Fischer, Senior Consultant und Data Scientist bei der Cofinpro AG. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von KI- und ML-Anwendungen müsse die unternehmensweite Datenkonsolidierung vorangetrieben werden.

“Viele Banken stehen heute vor der Herausforderung, verteilte Daten aus einer Vielzahl von Anwendungen in organisatorisch getrennten Bereichen zentral verfügbar zu machen. Es gilt, das Informationsdickicht aufzulösen, um aus den gesammelten Informationen einen ganzheitlichen Nutzen und Mehrwert zu generieren”, so Branchenexperte Fischer.

Die Studie macht den Handlungsbedarf deutlich. So kämpfen 62 Prozent der Befragten mit fehlenden oder qualitativ schlechten Daten in ihrem Unternehmen. Gleichzeitig bestätigen aber 77 Prozent, dass Daten der wichtigste Erfolgsfaktor für KI-Projekte sind.

Acht von zehn Banken schöpfen das Potenzial von Daten nicht aus

Die mangelnde Vorbereitung bei der Datenaufbereitung führt zu vielen verpassten Chancen, das wissen auch die Entscheider. So räumen 79 Prozent ein, das Potenzial ihrer gesammelten Daten nicht auszuschöpfen.

Branchenexperte Fischer empfiehlt daher, mehr Aufwand in die Datenkonsolidierung zu investieren: “Zunächst gilt es, Transparenz zu schaffen und sich in den Fachabteilungen ein Bild davon zu machen, welche Daten überhaupt vorhanden sind. Dazu gehört für die einzelnen Fachabteilungen auch, zu erkennen, dass die von ihnen erhobenen Daten an anderer Stelle im Unternehmen sinnvoll genutzt werden können. Anschließend folgt die Datendemokratisierung, bei der die Daten im Unternehmen katalogisiert und zugänglich gemacht werden. Die so gewonnenen Informationen können in Datenprojekten unternehmensweit Mehrwerte schaffen.”

Wie bei vielen Digitalisierungsprojekten müsse auch hier ein vom Top-Management getragenes Umdenken im Unternehmen stattfinden: “Die einzelnen Abteilungen sollten sich als Teil einer Gesamtorganisation verstehen und Daten pflegen und teilen, anstatt diese nur für die originären Anwendungszwecke in Silos vorzuhalten. Sie werden quasi zu Zulieferern für andere Bereiche. Dieses Denken muss von oben vorgelebt werden. Eine gute Verfügbarkeit und Qualität der Daten ist der wichtigste Treiber für erfolgreiche KI-Projekte”, sagt Cofinpro-Consultant Fischer.

Über die Studie

Die von Cofinpro herausgegebene Studie “KI in Banken: Machine-Learning-Studie 2023” wurde im März 2023 in Zusammenarbeit mit der VÖB-Service GmbH durchgeführt. 380 Experten von Finanzdienstleistern, davon mehr als die Hälfte Führungskräfte, haben an der Befragung teilgenommen.

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Cofinpro AG, Untermainkai 27-28, 60329 Frankfurt am Main, Tel +49 (0) 69 – 299 20 87 60, Fax +49 (0) 69 – 299 20 87 61, www.cofinpro.de

In der aktuellen Wirtschaftslage mit einer Inflation von 6,1 Prozent und steigenden Zinsen bleiben die Deutschen bei der Geldanlage eher konservativ und bauen neben Sicherheit insbesondere auf Flexibilität.

Dies zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Digitalbank Openbank unter 1.023 Bundesbürgern ab 18 Jahren im Juni 2023.* Beim Blick darauf, welche Kriterien für die Umfrageteilnehmer bei der Geldanlage am wichtigsten oder zweitwichtigsten sind, ist die Sicherheit mit ganzen 50 Prozent die Topantwort. Flexibilität und leichte Verfügbarkeit des Geldes landen mit 36 Prozent auf dem zweiten Platz, gefolgt von Rendite mit 28 Prozent. “Vor dem Hintergrund hoher Verbraucherpreise und der Sorge vor ungeplanten Investitionen ist es für viele Menschen neben einem vertrauensvollen Verhältnis zu ihrer Bank und der Sicherheit ihrer Finanzen immer wichtiger, frei und spontan über ihr Geld verfügen zu können”, erklärt Steve Langer, Market Director Germany bei der Openbank.

Auf die Frage, wie lange sie bereit wären ihr Geld fest anzulegen, etwa auf einem Festgeldkonto, antworten 26 Prozent, dass sie dies gar nicht möchten, sondern flexiblen Zugriff auf ihr Geld wünschen. “Für solche Personen könnten Flexgeldkonten, also eine Mischung aus Fest- und Tagesgeldkonto, eine passende Option. Dabei legen die Kunden ihr Geld wie auf einem klassischen Festgeldkonto für einen bestimmten Zeitraum fest an, können jedoch ohne Strafzahlung vorzeitig kündigen und über ihr Geld verfügen”, sagt Langer. 8 Prozent der Befragten wären bereit, ihr Geld immerhin bis zu sechs Monate fest anzulegen, für weitere 15 Prozent läge die Grenze bei einem Jahr. 7 Prozent wollen aktuell noch abwarten, ob die Zinsen weiter steigen.

Trotz Kaufkraftverlust bleiben die Deutschen zurückhaltend bei der Geldanlage

Konkret danach befragt, welche Anlageformen sie vor dem Hintergrund der hohen Inflation und der steigenden Zinsen als attraktiv ansehen, sind die Top-Präferenzen recht ausgeglichen: Jeweils 22 Prozent nannten ETFs und Fonds sowie Gold. Je 20 Prozent halten im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld Tagesgeld und Immobilien für eine vielversprechende Geldanlage. Ganze 23 Prozent der Umfrageteilnehmer geben jedoch an, dass für sie keine Geldanlage attraktiv sei. “Diese Zahl ist mit Blick auf die aktuelle Inflation durchaus überraschend. Die Inflation hat bei unverzinstem Geldvermögen langfristig erhebliche Auswirkungen auf die Kaufkraft”, erklärt Langer. “Durch ETFs, Fonds oder attraktiv verzinste Tages- oder Flexgeldkonten können Anleger flexibel bleiben und gleichzeitig den Kaufkraftverlust vermindern oder gar ausgleichen.”

Informationsbeschaffung zu Zinsangeboten eher direkt bei den Banken als über Social Media

Obwohl 40 Prozent der Befragten keine Informationen zu aktuellen Zinsangeboten für Fest- oder Tagesgeld einholen, zeigen die übrigen ein Interesse an der Suche nach Optionen, die ihnen eine höhere Rendite bringen: 30 Prozent der Befragten geben an, direkt bei direkt bei den Banken nach Informationen zu suchen, etwa über deren Webseiten. 14 Prozent ziehen Freunde und Familie zu Rate, gefolgt von Social Media mit 8 Prozent. Vergleichsseiten und Verbraucherportale nutzen nur 7 Prozent beziehungsweise 3 Prozent.

Tagesgeldangebote haben bei Geldanlage aktuell die Nase vorn

Bei der Frage nach den aktuell genutzten Formen der Geldanlage zeigt sich, dass 39 Prozent der Deutschen nach eigenen Angaben ihr Geld ausschließlich auf dem Girokonto liegen haben. Dabei ist ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern zu erkennen: Bei den Frauen sind es ganze 46 Prozent, die ihr Geld lediglich auf dem Girokonto liegen lassen, bei den Männern ist der Anteil mit 33 Prozent geringer. Wer hingegen Anlagemöglichkeiten nutzt, vertraut aktuell vor allem auf das Tagesgeld: 27 Prozent der Befragten nutzen dies nach eigenen Angaben – wobei der Anteil der Männer mit 30 Prozent etwas höher als der der Frauen mit 24 Prozent. “Der hohe Stellenwert, den Giro- und Tagesgeldkonten bei den Befragten in unserer Umfrage einnehmen verdeutlicht, dass in den aktuell volatilen Zeiten sichere und flexiblere Geldanlagen gefragt sind”, sagt Langer.

Langfristige Anlagen wie Festgeld und Bausparen werden mit jeweils 12 Prozent im aktuellen Marktumfeld weniger häufig genutzt. Auch auf risikoreichere Kapitalanlagen setzt gegenwärtig ein etwas geringerer Anteil. So werden ETFs oder Fonds nur von 21 Prozent der Befragten genutzt, Einzelaktien sogar nur von 15 Prozent. Auch hier ist ein deutlicher Unterschied zwischen Männern und Frauen zu erkennen: Während mit 26 Prozent immerhin mehr als jeder vierte befragte Mann ETFs oder Fonds nutzt, liegt der Anteil bei den Frauen nur bei 17 Prozent. Noch deutlicher ist der Unterschied bei der Anlage in Einzelaktien, die 21 Prozent der Männer, aber nur 9 Prozent der Frauen nutzen.

Von den Befragten, die ihr Erspartes nicht nur auf dem Girokonto liegen haben, schichten mit 55 Prozent mehr als die Hälfte trotz der aktuellen Wirtschaftslage ihr Geld größtenteils nicht von risikoreicheren Geldanlagen wie Aktien, ETFs oder Kryptowährungen zu risikoärmeren Anlagen wie Tagesgeld oder Festgeld um. Immerhin 21 Prozent geben jedoch an, dass sie aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen ihr Geld Richtung Tagesgeld umverteilen, 12 Prozent wechseln zu Festgeldkonten.

*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1.023 Personen zwischen dem 19. und 22. Juni 2023 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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Durch Filialschließungen sind immer mehr Bankkunden auf Onlinebanking angewiesen.

Gerade für ältere Kunden ohne Bezug zum Internet ist das oft ein Problem. Denn wie sehr die Bank beim Umstieg hilft, ist Glückssache. Das zeigt eine Umfrage des rbb-Verbrauchermagazins SUPER.MARKT, an der sich 17 regionale und überregionale Banken beteiligt haben.

Davon bieten nur drei grundsätzlich selbst Kurse an, die älteren Kunden den Einstieg ins Onlinebanking erleichtern sollen. Zehn Banken bieten digitale Hilfsangebote wie Erklärvideos an. Diese sind aber allgemeiner Natur und sind nicht speziell seniorengerecht gestaltet. Dafür bieten alle befragten Banken Hilfe beim Onlinebanking über ihre Service-Hotlines an. Wo es noch Filialen mit Personal gibt, helfen Mitarbeitende im Rahmen der Beratung.

Insbesondere für ältere Menschen hat neben der grundsätzlichen Verständlichkeit auch die Barrierefreiheit der Onlinebanking-Websites eine große Bedeutung. Wer etwa ein eingeschränktes Sehvermögen besitzt, kann je nach Bank böse Überraschungen erleben, wie die Umfrage von SUPER.MARKT zeigt. Denn vier Banken haben angegeben, dass ihre Websites keine Funktionen für die barrierefreie Nutzung haben. Und auch bei den anderen Banken gibt es große Unterschiede, welche Funktionen angeboten werden. Beispiele sind erhöhter Kontrast, beliebige Skalierbarkeit der Website oder besondere Unterstützung für Screenreader, die die Bildschirminhalte vorlesen können.

Weitere Informationen im rbb Verbrauchermagazin SUPER.MARKT am Montag, den 11. September 2023 um 20.15 Uhr bzw. anschließend in der Mediathek.

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Rundfunk Berlin-Brandenburg, Kontraste – Das Magazin aus Berlin, Tel: +49 30 97993 22800, www.rbb-online.de

2022 über alle Bankengruppen hinweg 535.600 Beschäftigte

Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Kreditgewerbe ist im Jahr 2022 leicht um 1,0 Prozent auf 535.600 gesunken (Vorjahr: 540.950). Damit hat sich der seit Jahren anhaltende Personalabbau abgeschwächt; in den beiden Vorjahren hatte sich die Beschäftigtenzahl um 2,1 bzw. 1,6 Prozent verringert. Zu diesen Ergebnissen kommt der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) in seiner aktuellen Beschäftigtenerhebung.

Bei den privaten Banken und Bausparkassen ist die Beschäftigtenzahl im vergangenen Jahr nahezu konstant geblieben, nach dem deutlichen Rückgang in den Vorjahren sank der Personalstand lediglich leicht um 0,7 Prozent: Zum Jahresende 2022 waren hier rund 155.100 Personen beschäftigt (Vorjahr: 156.250). Damit stabilisiert sich nach dem Abschluss großer Restrukturierungsprogramme das Beschäftigungsniveau in der Branche, eine Reihe von Unternehmen hat auch Personal aufgebaut. Insgesamt zeigt sich bei den privaten Banken darüber hinaus ein erhöhter Bedarf an Fachkräften für den anhaltenden Umbau der Geschäftsmodelle im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und Regulierung, aber auch in der Kundenberatung.

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen im privaten Bankgewerbe ist innerhalb eines Jahres erneut um 0,7 Prozentpunkte gestiegen und liegt bei über einem Drittel: 2022 waren 35,9 Prozent aller außertariflich Angestellten weiblich (Vorjahr: 35,2). Leicht gesunken ist über alle Beschäftigten hinweg die Teilzeitquote: 25,5 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Teilzeit (Vorjahr: 26,5 Prozent). Ebenfalls leicht gesunken ist der Anteil der Teilzeitkräfte unter den außertariflich Beschäftigten; er verringerte sich auf 16,0 Prozent (Vorjahr: 16,6).

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Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes e.V., Burgstr. 28, 10178 Berlin, Tel: +49 (0)30 590011270, www.agvbanken.de

Solide Kapitalpolster schützten deutsche Banken vor Kapitalverlust im Stressszenario

Alvarez & Marsal (A&M), ein weltweit führendes Beratungsunternehmen, analysierte basierend auf den Ergebnissen des diesjährigen Stresstests der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) die Widerstandsfähigkeit und Stabilität der europäischen Banken, die von der EBA untersucht wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die deutschen Geldinstitute solide aufgestellt sind.

Im Rahmen des Stresstests wurden 70 Banken aus 16 EU- und EWR-Ländern untersucht, die gemeinsam 75 % der Vermögenswerte des europäischen Bankensektors abdecken. Die deutschen Banken zeichnen sich dabei durch ihre Robustheit und solide Kapitalbasis aus.

Folgende Punkte sind besonders bemerkenswert:

Widerstandsfähigkeit: Deutsche Banken beweisen ihre Widerstandsfähigkeit in einem adversen Szenario, das eine schwere Rezession in der EU, weltweit sowie steigende Zinssätze und höhere Bonitätsaufschläge einschließt. Trotz dieser widrigen Bedingungen behaupten deutsche Banken ihre Stabilität und Fähigkeit, den wirtschaftlichen Belastungen standzuhalten.

Solide Kapitalausstattung: Eine solide Kapitalbasis war der Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung des Stresstests. Die durchschnittliche Common Equity Tier 1 (CET1)-Quote der deutschen Banken beträgt beeindruckende 15 % bei Vollumsetzung zu Beginn des Verfahrens. Diese starke Kapitalausstattung ermöglicht es den Banken, die Kapitalerosion in adversen Szenarien zu bewältigen.

Milde Kapitalerosion: Trotz eines Kapitalabbaus von 459 Basispunkten in einem adversen Szenario, was zu einer CET1-Quote von 10,4 % am Ende des Szenarios führte, bleiben die deutschen Banken ausreichend kapitalisiert. Dies ist unter anderem auf höhere Erträge und eine verbesserte Qualität der Vermögenswerte zu Beginn des Jahres 2023 zurückzuführen.

Niklas Leibecke, Director bei Alvarez & Marsal, weist allerdings darauf hin: “Es ist wichtig zu beachten, dass der EBA-Stresstest immer nur eine Momentaufnahme darstellt. Es besteht immer eine zeitliche Verzögerung zwischen der Festlegung der Parameter und der Veröffentlichung der Testergebnisse.”

Basierend auf diesen Erkenntnissen bleibt der deutsche Bankensektor gut gerüstet, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen der Kunden, auch in Zeiten erhöhter Unsicherheit, aufrechtzuerhalten.

Über Alvarez & Marsal

Unternehmen, Investoren und öffentliche Institutionen auf der ganzen Welt wenden sich an Alvarez & Marsal (A&M), wenn es um Leadership, Umsetzung und messbare Ergebnisse geht. A&M ist ein weltweit führendes Beratungsunternehmen, das sich auf Business Consulting, Verbesserung der Unternehmensleistung, Due Diligence und Turnaround-Management konzentriert. Wenn herkömmliche Ansätze nicht mehr ausreichen, um Veränderungen herbeizuführen, suchen Kunden unser umfassendes Fachwissen und unsere Fähigkeit, praktische Lösungen für ihre einzigartigen Probleme zu finden.

Mit über 7.500 Mitarbeitern auf sechs Kontinenten liefern wir konkrete Resultate für Unternehmen, Verwaltungsräte, Gläubiger, Private-Equity-Firmen, Anwaltskanzleien und Regierungsbehörden, die vor komplexen Herausforderungen stehen. Wir sind erfahrene und erstklassige Berater, ehemalige Regulierer und Industrievertreter, die sich gemeinsam dafür einsetzen, dass unsere Kunden wissen, was wirklich notwendig ist, um Wandel in einen strategischen Unternehmenswert zu verwandeln, Risiken zu managen und in jeder Wachstumsphase Werte zu erschließen.

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Alvarez & Marsal Holdings, LLC., 600 Madison Avenue, 8th Floor, New York, New York, 10022, Tel: +1 212 759 4433, www.alvarezandmarsal.com

Die European Bank for Financial Services AG (ebase) muss sicherstellen, dass ihre Geschäftsorganisation ordnungsgemäß ist.

Das hat die Finanzaufsicht BaFin dem Institut gegenüber am 11. August 2023 angeordnet. Zudem muss die ebase zusätzliche Eigenmittel vorhalten, bis die organisatorischen Mängel beseitigt sind.

Eine Sonderprüfung hatte ergeben, dass das Institut im Bereich der Informationstechnologie die Vorgaben des Kreditwesengesetzes (KWG) nicht erfüllt. Betroffen waren die Systeme und Prozesse sowie das Auslagerungsmanagement. Die Systeme und Prozesse waren zudem teilweise nicht vorhanden.

Der Bescheid ist seit dem 21. August 2023 bestandskräftig.

Ordnungsgemäße Geschäftsorganisation

Eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation soll gewährleisten, dass Kreditinstitute die gesetzlichen Bestimmungen einhalten und tun, was betriebswirtschaftlich notwendig ist. Wie dies zu geschehen hat, regelt § 25a Absatz 1 KWG. Ein wesentlicher Teil der ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation ist ein angemessenes und wirksames Risikomanagement. Dies umfasst auch eine angemessene personelle und technisch-organisatorische Ausstattung.

Das heißt unter anderem: Kreditinstitute müssen ihre IT-Systeme und die zugehörigen IT-Prozesse so ausgestalten, dass sie die Integrität, die Verfügbarkeit, die Authentizität sowie die Vertraulichkeit der Daten sichern. Sie haben zu gewährleisten, dass ihre IT-Systeme und die zugehörigen IT-Prozesse grundsätzlich so ausgestaltet sind, dass sie gängige Standards erfüllen. Die Eignung der Systeme und Prozesse ist regelmäßig von den fachlich und technisch zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu überprüfen.

Kommt die BaFin zu dem Schluss, dass die Geschäftsorganisation eines Instituts Mängel aufweist, kann sie tätig werden. Grundlage hierfür ist § 25a Absatz 2 Satz 2 KWG. Die BaFin kann zum Beispiel anordnen, dass das betroffene Institut die Mängel beseitigt. Sie kann auch verlangen, dass es zusätzlich zu den gesetzlichen Anforderungen weitere Eigenmittel vorhält. Beides hat die BaFin bei der ebase getan.

Bekanntmachung

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat gegenüber der European Bank for Financial Services AG (ebase) mit Schreiben vom 11. August 2023 angeordnet, die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation nach § 25a Absatz 1 Kreditwesengesetz (KWG) sicherzustellen. Bis zur Beseitigung der organisatorischen Mängel hat die BaFin zusätzliche Eigenmittelanforderungen nach § 10 Absatz 3 KWG angeordnet.

Grund für die Maßnahmen ist ein Verstoß gegen die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation im Sinne des § 25a Absatz 1 KWG. Eine Sonderprüfung hatte ergeben, dass im Bereich der Informationstechnologie Systeme und Prozesse sowie das Auslagerungsmanagement nicht die Vorgaben des KWG erfüllen. Systeme und Prozesse waren zudem teilweise nicht vorhanden. Die Anordnungen ergehen auf Grundlage des § 25a Absatz 2 Satz 2 KWG sowie des § 10 Absatz 3 KWG.

Der Bescheid ist seit dem 21. August 2023 bestandskräftig.

Die Veröffentlichung erfolgt aufgrund des § 60b Absatz 1 KWG.

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de

Neugeschäft bei vdp-Mitgliedsinstituten weiterhin auf niedrigem Niveau, aber mit leicht steigender Tendenz

Die im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute blicken auf ein verhaltenes Immobilienfinanzierungsneugeschäft im zweiten Quartal 2023 zurück: Von April bis Juni dieses Jahres sagten sie Darlehen für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Höhe von 28,2 Mrd. Euro zu, ein Rückgang um 38,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal (Q2 2022: 45,6 Mrd. Euro). Im Vergleich zum direkten Vorquartal erhöhte sich das Neugeschäft allerdings um 10,2 % (Q1 2023: 25,6 Mrd. Euro).

“Die Summe aller zugesagten Wohn- und Gewerbeimmobiliendarlehen nahm nun das zweite Quartal in Folge leicht zu”, erläuterte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. “Das lässt sich als Anzeichen dafür werten, dass die Talsohle im Immobilienfinanzierungsgeschäft erreicht sein könnte. Der vor uns liegende Weg der Markterholung wird jedoch von vielen kleinen Schritten geprägt sein und möglicherweise bis 2024 andauern: Investoren und Privatleute benötigen noch Zeit, um sich an das gestiegene Zinsniveau zu gewöhnen. Erst wenn der Transaktionsmarkt wieder richtig anspringt, wird auch das Finanzierungsgeschäft wieder Fahrt aufnehmen können.”

Neugeschäft bei Gewerbeimmobiliendarlehen legt im Quartalsvergleich zu

Das Immobilienfinanzierungsneugeschäft der vdp-Mitgliedsinstitute entwickelte sich hinsichtlich der Assetklassen unterschiedlich: Während das Volumen neu vergebener Wohnimmobiliendarlehen auf Quartalssicht um 9,2 % auf 14,8 Mrd. Euro abnahm (Q1 2023: 16,3 Mrd. Euro), erhöhte sich das Neugeschäft in der Gewerbeimmobilienfinanzierung um 44,1 % auf 13,4 Mrd. Euro (Q1 2023: 9,3 Mrd. Euro). Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal stehen bei beiden Assetklassen deutliche Rückgänge zu Buche: um 45,8 % bei Wohnimmobilien- und um 26,8 % bei Gewerbeimmobiliendarlehen (Q2 2022: 27,3 bzw. 18,3 Mrd. Euro). Zu berücksichtigen ist hier allerdings, dass im ersten Halbjahr 2022 insbesondere bei Wohnimmobilien ein Rekord-Neugeschäft erzielt worden war, bedingt durch Vorzieheffekte in Erwartung steigender Zinsen.

Von den 14,8 Mrd. Euro, die im zweiten Quartal 2023 an Wohnimmobiliendarlehen zugesagt wurden, entfiel etwas mehr als die Hälfte auf die Finanzierung von Ein- und Zweifamilienhäusern (7,6 Mrd. Euro nach 7,1 Mrd. Euro im ersten Quartal 2023). Auch die Finanzierung von Eigentumswohnungen zog gegenüber dem Anfangsquartal an – von 2,4 auf 2,9 Mrd. Euro – und machte damit rund ein Fünftel der Wohnimmobilienkredite aus. Demgegenüber kam es bei der Finanzierung von Mehrfamilienhäusern (Anteil: 23,0 %) zu einem Rückgang von 5,9 auf 3,4 Mrd. Euro.

Bei den Gewerbeimmobiliendarlehen, die sich im zweiten Quartal dieses Jahres auf 13,4 Mrd. Euro summierten, dominierten mit 7,5 Mrd. Euro bzw. einem Anteil von 56,0 % die Finanzierungen für Bürogebäude. Gegenüber dem Anfangsquartal 2023 nahm das Büroimmobilien-Neugeschäft deutlich zu (Q1 2023: 4,8 Mrd. Euro). Auf Handelsgebäude und Hotels entfielen im Berichtsquartal jeweils Anteile in Höhe von 14,2 bzw. 10,5 %. Dabei wiesen die Finanzierungen für Handelsgebäude gegenüber dem ersten Quartal 2023 ein Minus aus (1,9 nach 2,3 Mrd. Euro), während Hoteldarlehen zunahmen (1,4 nach 0,4 Mrd. Euro).

“Die Nachfrage speziell nach Wohnimmobilienfinanzierungen ist weiterhin verhalten”, so Tolckmitt. Hier mache sich die investitionshemmende Kombination aus verschlechterten Finanzierungsbedingungen, unklarer Fördersituation und Baukostensteigerungen bemerkbar, die eine große Herausforderung für die Bau- und Immobilienwirtschaft darstelle. “Der Wohnimmobilienmarkt ist weiterhin von Zurückhaltung gekennzeichnet.” In der Gewerbeimmobilienfinanzierung zeige sich im bisherigen Jahresverlauf noch kein klares Bild. “Nachdem rund um die Jahreswende ein sehr geringes Neugeschäft zu verzeichnen gewesen ist, sehen wir nun im zweiten Quartal zaghafte positive Signale”, erklärte Tolckmitt und verwies dabei nicht nur auf die vorliegende Darlehensstatistik, sondern auch auf gestiegene Renditen und Mieten bei Gewerbeimmobilien, die der vdp kürzlich bei seiner Veröffentlichung zum vdp-Index bekanntgab.

Trotz des verhaltenen Neugeschäfts erhöhte sich der Bestand an ausgereichten Immobilienkrediten bei den vdp-Mitgliedsinstituten im zweiten Quartal 2023 leicht auf 1.005,1 Mrd. Euro (30.06.2022: 987,2 Mrd. Euro). Dies entspricht einer Zunahme um 1,8 % im Vorjahresvergleich.

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