Fördervolumen bei 107 Mrd. EUR

 

Das Fördervolumen der KfW liegt im Jahr 2021 mit 107 Mrd. EUR weiterhin auf einem hohen Niveau (2020: 135,3 Mrd. EUR; 2019: 77,3 Mrd. EUR), ist aber im Vergleich zum Krisenjahr 2020 zurückgegangen (-21%). Die abgeschwächte Nachfrage nach Corona-Hilfen infolge der Beendigung des Lockdowns bestimmt den Zusagerückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

“Die KfW hat ein außergewöhnliches Förderjahr 2021 erlebt. Wir sehen eine starke Fördernachfrage in den Bereichen Klimawandel und Umwelt und erfreulicherweise einen Rückgang in der Nachfrage nach den Corona-Hilfen. Der Verlauf sowie die Folgen der Pandemie sind jedoch noch mit Risiken verbunden. Die KfW wird daher auch weiterhin mit Angeboten für Wirtschaft und Gesellschaft unterstützend zur Verfügung stehen,” sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Allein in Deutschland hat die KfW rund 1,3 Millionen Einzelzusagen mit einem Volumen von 82,9 Mrd. EUR (2020: 106,4 Mrd. EUR; 2019: 43,4 Mrd. EUR) gemacht und damit einen großen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung in Deutschland geleistet. Die Zusagen für Corona-Hilfsprogramme im Inland belaufen sich auf 10,1 Mrd. EUR und liegen damit deutlich unter dem Niveau des Krisenjahrs 2020 in Höhe von 46,9 Mrd. EUR.

Zum hohen Inlandsvolumen hat weiter in starkem Maß die hohe Nachfrage nach energieeffizienter Wohnraumfinanzierung mit 34,5 Mrd. EUR (2020: 26,8 Mrd. EUR; 2019: 11,2 Mrd. EUR) beigetragen. Die enorme Antragsflut der letzten Wochen führte zu einer Ausschöpfung der vom Bund für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bereitgestellten Haushaltsmittel und zu einem Stopp des Programms am 24. Januar 2022. Zudem hat auch der Förderschwerpunkt in der Mittelstandsbank Energieeffizienz und Erneuerbare Energien mit 11,8 Mrd. EUR (2020: 7,4 Mrd. EUR; 2019: 7,9 Mrd. EUR) deutlich zugelegt. Die Zusagen der KfW Capital für Start-ups und junge, innovative Technologieunternehmen in Deutschland erreichten im Jahr 2021 insgesamt 502 Mio. EUR.

Das Geschäftsfeld Export und Projektfinanzierung schließt das Jahr unter anderem aufgrund des Corona-Umfelds wie erwartet mit einem deutlichen Rückgang der Neuzusagen in Höhe von 13,6 Mrd. EUR (2020: 16,6 Mrd. EUR; 2019: 22,1 Mrd. EUR) ab und liegt damit wieder auf dem Niveau früherer Jahre. Damit ist die KfW IPEX-Bank weiterhin ein verlässlicher und starker Partner für die deutsche und europäische Wirtschaft insbesondere auch beim Ausbau der digitalen Infrastruktur.

Anspruchsvolle Voraussetzungen in den Partnerländern, coronabedingte Verzögerungen in den Projekten sowie ein Rückgang der bereitgestellten Corona-Hilfen führten zu verhaltenen Zusagen auch im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer (10,1 Mrd. EUR; 2020: 12,4 Mrd. EUR; 2019: 10,6 Mrd. EUR). Die DEG verzeichnet eine sehr erfreuliche Erholung in den krisenbedingten Bewertungen des Beteiligungsportfolios sowie ein positives Neugeschäft.

“Wir befinden uns im Jahrzehnt der Entscheidung, unter welchen Bedingungen unsere Kinder und Enkel in Zukunft leben werden. Die Art und Weise, wie wir mit dem Klimawandel, der Digitalisierung sowie der Innovationsfähigkeit unseres Landes umgehen, entscheidet, ob wir auch für die nächsten Generationen das Wohlstandsversprechen unserer Demokratie erfüllen werden. Die KfW wird auch weiterhin einen wirkungsvollen Beitrag zur Bewältigung dieser und der globalen Herausforderungen leisten – bereits in der Vergangenheit hat die KfW ihre Lieferfähigkeit immer wieder unter Beweis gestellt. Gleichzeitig wollen wir uns in diesem Jahrzehnt zu einer digitalen Transformations- und Förderbank entwickeln, um unseren Förderauftrag bestmöglich zu erfüllen,” sagte Stefan Wintels.

Die Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

  1. Mittelstandsbank und private Kunden

Das Neugeschäft im Geschäftsfeld Mittelstandsbank und Private Kunden befand sich mit einem Fördervolumen von 73,0 Mrd. EUR per 31.12.2021 auf einem hohen Niveau (2020: 86,3 Mrd. EUR). 29,6 Mrd. EUR des Fördervolumens entfielen dabei auf das gewerbliche Segment Mittelstandsbank (2020: 48,1 Mrd. EUR). Der Rückgang zum Vorjahr ist auf die geringere Nachfrage der von der Bundesregierung initiierten Corona-Hilfsprogramme zurückzuführen.

Gründung und Unternehmensinvestitionen

Der Förderschwerpunkt Gründung und Unternehmensinvestitionen erzielte im Jahr 2021 ein Fördervolumen in Höhe von 16,2 Mrd. EUR (2020: 39,7 Mrd. EUR). Die Corona-Hilfsprogramme wurden mit 9,0 Mrd. EUR (2020 35,6 Mrd. EUR) deutlich weniger nachgefragt. Alle anderen Programme dieses Schwerpunktes konnten ihr Zusagevolumen jedoch steigern. Der ERP-Gründerkredit hat sein Volumen mit 5,8 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahr verdoppelt (2020: 2,9 Mrd. EUR).

Klimawandel und Umwelt

Im Schwerpunkt Klimawandel und Umwelt betrugen die Neuzusagen 12,3 Mrd. EUR und liegen somit deutlich über dem Vorjahresniveau (2020: 7,6 Mrd. EUR). Haupttreiber sind hierbei insbesondere das zum 30.06.2021 ausgelaufene Programm Energieeffizient Bauen und Sanieren mit 1,7 Mrd. EUR sowie die zum 01.07.2021 neu eingeführte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), welche 5,5 Mrd. EUR (davon Kredit: 2,8 Mrd. EUR, Zuschuss: 2,7 Mrd. EUR) des Fördervolumens ausmachte. Die enorme Antragsflut der letzten Wochen führte zu einer Ausschöpfung der vom Bund für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bereitgestellten Haushaltsmittel und angesichts der Vorläufigkeit der Haushaltsführung zu einem Stopp des Programms am 24. Januar 2022. Darüber hinaus wurde zum 23.11.2021 das gewerbliche Ladeinfrastruktur – Zuschussprogramm für die Errichtung neuer Ladestationen für Elektroautos im nicht öffentlich zugänglichen Bereich von Unternehmen und Kommunen – eingeführt, das bis Ende des Jahres ein Zusagevolumen von 31 Mio. EUR erzielte.

Innovation

Die Neuzusagen im FörderschwerpunktInnovation lagen im Jahr 2021 bei 1,1 Mrd. EUR (2020: 0,8 Mrd. EUR). Die Steigerung der Zusagen ist maßgeblich auf die höheren Zusagen im ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit zurückzuführen.

Mit einem Fördervolumen in Höhe von 43,4 Mrd. EUR erzielte das Segment Private Kunden einen historischen Höchststand (2020: 38,2 Mrd. EUR). Haupttreiber waren die zum 30.06.2021 ausgelaufene Produktfamilie Energieeffizient Bauen und Sanieren mit einem Zusagevolumen von 19,3 Mrd. EUR sowie die zum 01.07.2021 neu eingeführte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit 15,2 Mrd. EUR. Beide Programmfamilien gehören dem Förderschwerpunkt Energieeffizienz und Erneuerbare Energien an, der insgesamt ein Zusagevolumen von 35,2 Mrd. EUR (2020: 26,9 Mrd. EUR) erzielte. Ebenfalls die Erwartungen deutlich übertroffen hat der Investitionszuschuss für Ladestationen bei Wohngebäuden für Elektroautos (private Ladeinfrastruktur), welches mit einem Volumen von gut 0,7 Mrd. EUR im Oktober ausgelaufen ist (2020: 0,1 Mrd. EUR).

Wohnen

Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der Bereich Wohnen (Wohneigentumsförderung und Altersgerecht Umbauen) einen Rückgang um 2,7 Mrd. EUR und schloss das Jahr mit einem Zusagevolumen in Höhe von 6,1 Mrd. EUR ab (2020: 8,8 Mrd. EUR).

Bildung

Die Zusagen im Förderschwerpunkt Bildung liegen mit 2,0 Mrd. EUR ebenfalls leicht unter dem Vorjahresniveau (2020: 2,5 Mrd. EUR). Das höhere Volumen im letzten Jahr war vor allem auf Produktanpassungen im KfW-Studienkredit als Corona-Hilfsmaßnahme (Nullzins und Erweiterung des Antragstellerkreises) zurückzuführen, welche im Jahr 2021 analog der Hilfsprogramme der Mittelstandsbank weniger nachgefragt wurden als noch im Vorjahr.

  1. Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden

Im Geschäftsfeld Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden erreichte das Zusagevolumen einen Wert von 9,5 Mrd. EUR (2020: 19,2 Mrd. EUR). Damit normalisierte sich das Geschäftsvolumen nach den sehr hohen Volumina des Vorjahres, welches von den Corona-Sondermaßnahmen geprägt war.

Die Individualfinanzierung Unternehmen erreichte ein Zusagevolumen in Höhe von 0,3 Mrd. EUR nach 9,3 Mrd. EUR im Vorjahr. Dabei war das Vorjahresvolumen insbesondere durch die hohe Nachfrage im Corona-Sonderprogramm Konsortialfinanzierung gekennzeichnet.

Robust zeigte sich die Nachfrage im Segment Kommunale und Soziale Infrastruktur. Bei einem Zusagevolumen von 4,6 Mrd. EUR (4,8 Mrd. EUR) konnte durch Zuwächse in allen drei Förderschwerpunkten der Kommunalfinanzierung – Innovation, öffentliche Infrastruktur sowie Klimawandel und Umwelt – die vorjährigen Einmaleffekte aus der Corona-Sonderförderung für gemeinnützige Unternehmen (0,5 Mrd. EUR) weitgehend kompensiert werden.

Die Individualfinanzierung Banken und Landesförderinstitute lag mit 4,5 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert (5,1 Mrd. EUR), der ebenfalls stark von Corona-bedingten Zusagen geprägt war. Mehrere großvolumige Abschlüsse innerhalb der Globaldarlehen für Leasinginvestitionen standen hier einer verhalteneren Nachfrage der Landesförderinstitute nach allgemeiner Refinanzierung gegenüber.

  1. KfW Capital

Die Zusagen des Geschäftsfeldes KfW Capital beliefen sich im Jahr 2021 insgesamt auf rund 502 Mio. EUR (inkl. Zusagen des Europäischen Investitionsfonds, EIF, im Rahmen des Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups und des Zukunftsfonds, 2020: rund 871 Mio. EUR). Dabei ist der Rückgang allein auf das planmäßige Auslaufen des vor dem Hintergrund der Pandemie 2020 aufgelegten Hilfsprogramms für Start-ups (Säule 1 des Corona- Maßnahmenpakets für Start-ups 2021: rund 20 Mio. EUR, 2020: rund 685 Mio. EUR/inklusive EIF/High-Tech Gründerfonds, exklusive ERP-Startfonds) zum 30.6.2021 zurückzuführen. Das Zusagevolumen im Programm “ERP-Venture Capital-Fondsinvestments”, das KfW Capital mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens durchführt, erreichte plangemäß das Vorjahresniveau (187 Mio. EUR, 2020: rund 184 Mio. EUR). Seit Juni 2021 investiert KfW Capital zudem über die im Rahmen des Zukunftsfonds des Bundes aufgelegte “ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität” in europäische VC-Fonds mit Deutschlandfokus. Bis Jahresende konnten hier bereits rund 111 Mio. EUR investiert werden. Auch der EIF investierte erstmals Mittel des von KfW Capital im Auftrag des Bundes verwalteten Zukunftsfonds – im Rahmen der von ihm gemanagten GFF (German Future Fund)-EIF-Wachstumsfazilität hat er seit Juni 183 Mio. EUR zugesagt. Das über diese drei Programme zugesagte Kapital kommt Start-ups und jungen, innovativen Technologieunternehmen in Deutschland zugute.

  1. KfW IPEX-Bank

Bei der KfW IPEX-Bank, die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verantwortet, und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, schlugen sich die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Welthandel und große Teile der gesamten Weltwirtschaft weiterhin wie erwartet im Neugeschäft nieder. Die Neuzusagen von insgesamt 13,6 Mrd. EUR lagen nochmals deutlich unter dem Wert des Vorjahres (2020: 16,6 Mrd. EUR). Zum Neugeschäft haben alle Geschäftssparten gleichmäßig beigetragen. Den höchsten Anteil hatte mit 2,7 Mrd. EUR dabei erneut die Geschäftssparte Energie und Umwelt (2020: 2,8 Mrd. EUR). Hierzu zählen vor allem Projekte aus dem Bereich Erneuerbarer Energien wie Windparks und Photovoltaikanlagen, was das Engagement der KfW IPEX-Bank für den Umwelt- und Klimaschutz unterstreicht. Eine immer größere Rolle spielen Finanzierungen zum Ausbau der digitalen Infrastruktur wie etwa Glasfaserprojekte.

  1. Förderung Entwicklungs- und Schwellenländer

Im Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank gingen die Zusagen im Vergleich zum Vorjahr zurück, in etwa auf das Niveau von 2019 (8,8 Mrd. EUR). 2021 stellte die KfW im Auftrag der Bundesregierung 8,6 Mrd. EUR (2020: 11 Mrd. EUR) für Finanzierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern bereit. Ursächlich für diesen Rückgang sind zu einem großen Anteil pandemiebedingte Projektverzögerungen und Reiseeinschränkungen sowie schwierige politische Rahmenbedingungen in einigen Partnerländern. Gleichwohl hat die KfW das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auch 2021 dabei unterstützt, die Folgen der Pandemie für Entwicklungs- und Schwellenländer abzumildern. Bis Jahresende konnten über die KfW etwa 2,7 Mrd. EUR für die Umsetzung des Corona-Sofortprogramms mobilisiert werden. Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz förderte die KfW mit 3,7 Mrd. EUR. Mit diesen Neuzusagen werden 7,5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr an Treibhausgasemissionen reduziert oder vermieden. Die Zusagen im Bereich Schutz der Biodiversität beliefen sich 2021 auf rund 685 Mio. EUR, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 27 % bedeutet. Weiter hat die KfW Entwicklungsbank im Jahr 2021 im Rahmen des Corona-Sofortprogramms die Beschaffung von Impfstoffen und die dafür nötige Logistik unterstützt. Auch die DEG setzt sich in der Corona-Pandemie gezielt für unternehmerische Vorhaben zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung ein. So hat sie 2021 eine Darlehensfinanzierung in Höhe von 144 Mio. EUR für den südafrikanischen Impfstoffhersteller Aspen arrangiert.

Die DEG konnte im Geschäftsjahr 2021 bei weiter anhaltender Corona-Pandemie mit rund 1,5 Mrd. EUR mehr Mittel für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zusagen als im Vorjahr (2020: 1,4 Mrd. EUR). Außerdem wurden 507 Mio. EUR bei weiteren Kapitalgebern mobilisiert und damit über 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Regional betrachtet sagte die DEG für Investitionen in Lateinamerika mit 566 Mio. EUR deutlich mehr als 2020 zu (334 Mio. EUR). Mit diesen Mitteln trug die DEG in von der Pandemie besonders betroffenen Ländern der Region dazu bei, dass kleine und mittlere lokale Unternehmen Kapital erhielten und weiterbestehen konnten. Nach Asien ging rund ein Drittel der neu zugesagten Finanzierungen, gefolgt von Afrika und Europa.

  1. Finanzmärkte

Das Geschäftsfeld Finanzmärkte der KfW unterstützte mit Investitionen in Green Bonds in Höhe von 527 Mio. EUR den Klima- und Umweltschutz. Für das Jahr 2022 plant die KfW im Rahmen ihres Green-Bond-Portfolios abermals eine Neuanlage von 400 Mio. EUR.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW 2021 Mittel in Höhe von 82,6 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten auf. Im Vergleich zum Vorjahr emittierte die KfW im Euro (Anteil 55 %) rund 3 Mrd. EUR mehr. Als zweitwichtigste Währung mit einem Anteil von 26 % bleibt der US-Dollar von großer Bedeutung für die KfW. Insgesamt wurden 211 Transaktionen in 15 verschiedenen Währungen durchgeführt. 37 “Green Bonds – Made by KfW”-Transaktionen trugen mit 16,2 Mrd. EUR rund 20 % zur Refinanzierung bei, so viel wie noch nie.

Zur Refinanzierung des KfW-Sonderprogramms zur Unterstützung der deutschen Wirtschaft im Rahmen der Corona-Krise wurden im Geschäftsjahr 2021 Mittel in Höhe von 3 Mrd. EUR über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) aufgenommen. Damit beläuft sich die Gesamtsumme der seit Beginn der Pandemie aufgenommenen Mittel aus dem WSF auf 42 Mrd. EUR. Das derzeit ausstehende Volumen der Refinanzierungsmittel beträgt rund 35 Mrd. EUR. Anfang Dezember 2021 haben die Bundesregierung und die KfW die Frist zur Antragstellung im KfW-Sonderprogramm bis zum 30.04.2022 verlängert.

Für das Jahr 2022 wird eine langfristige Mittelaufnahme über die Kapitalmärkte in Höhe von 80 bis 85 Mrd. EUR geplant. Hiervon sollen mindestens 10 Mrd. EUR über die Emission von großvolumigen Green Bonds in unterschiedlichen Währungen aufgenommen werden.

Die Diversifizierung nach Produkten und Währungen gewährleistet hierbei Kontinuität und Flexibilität, um bestmögliche Refinanzierungsergebnisse für das Fördergeschäft zu erzielen. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt das Refinanzierungsvolumen bereits bei über 20 Mrd. EUR.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Europäische Notenbank (EZB) belässt Leitzins trotz hoher Inflation unverändert

 

Bauzinsen im Vorfeld gestiegen: 1,5 Prozent Zinsen im Jahresverlauf möglich

Interhyp-Bauzins-Trendbarometer: Immobilieninteressentinnen und -interessenten bekommen Trendwende am Zinsmarkt zu spüren

Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) bei der jüngsten Sitzung vorerst kein Ende der lockeren Geldpolitik beschlossen hat, zeichnet sich beim Baugeld bereits eine Trendwende ab. Für Immobilieninteressentinnen und -interessenten mit Finanzierungsbedarf könnte dies teuer werden. Die Inflationserwartungen und der Ausblick auf eine straffere Zinspolitik anderer Notenbanken verbunden mit höheren Renditen bei Staatsanleihen haben im Januar bereits zu einem Anstieg der Bauzinsen geführt. Laut der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, liegen die Zinsen für Darlehen mit zehnjähriger Zinsfestschreibung Anfang Februar im Schnitt bei rund 1,2 Prozent. “Der Konditionssprung bei den Immobiliendarlehen zeigt, wie schnell sich ein Blatt wenden kann. Auch wenn die Konditionen im historischen Vergleich noch immer niedrig sind, bedeutet die sich manifestierende Zinswende beim Baugeld für viele Immobilienkäufer einen höheren finanziellen Aufwand”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG. “Wir halten Zinsen über 1,5 Prozent im weiteren Jahresverlauf für möglich.” Im Interhyp-Bauzins-Trendbarometer, bei dem monatlich Expertinnen und Experten von Kreditinstituten befragt werden, hält die Mehrheit weiter steigende Zinsen im Jahr 2022 für wahrscheinlich.

Laut Interhyp ist der Konditionssprung um rund 0,2 Prozentpunkte binnen weniger Wochen vor allem auf die anhaltend hohe Inflation zurückzuführen, durch die ein Ende der expansiven Geldpolitik immer realer wird. Durch die Pandemie, massive Überschuldung, Lieferengpässe sowie geopolitische Themen sind zwar konjunkturelle Rückschläge weiterhin nicht auszuschließen, es zeichnet sich aber eine Trendwende ab. Die Europäische Zentralbank hat bei der Februarsitzung den Leitzins zwar nicht angetastet. Es mehren sich jedoch die Anzeichen, dass die europäischen Währungshüter langfristig anderen Notenbanken folgen werden.

“Viele Investoren richten aktuell ihre Anlagestrategie neu aus. In den USA sind die Renditen der Staatsanleihen schon seit längerem gestiegen. In Deutschland haben die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen im Januar erstmals seit 2019 ins Plus gedreht – was das Baugeldniveau sichtbar nach oben gezogen hat”, sagt Mirjam Mohr.

Laut Interhyp-Bauzins-Trendbarometer überwiegen derzeit die Argumente, dass die Trendwende beim Baugeld begonnen hat. Falls sich die Corona-Pandemie nicht nochmals stärker bremsend als erwartet auf den Zinsauftrieb auswirkt und die Inflation längerfristiger Natur ist, ist laut Interhyp ein weiterer Zinsanstieg um mehrere Zehntelprozentpunkte durchaus im Bereich des Wahrscheinlichen. “Wer ein konkretes Finanzierungsobjekt im Auge hat, sollte nicht auf niedrigere Konditionen spekulieren. Wichtiger als der Zinssatz sind bei einem Immobilienkauf ohnehin das Objekt sowie die Finanzierungsstruktur – also Themen wie eine ausreichend hohe Eigenkapitalquote, eine lange Zinsbindung und eine angemessene Tilgung”, sagt Mirjam Mohr. Die Expertin rät zum intensiven Zinsvergleich, da finanzierende Institute Zinserhöhungen in verschiedener Geschwindigkeit weitergeben. Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer mit bestehendem Kredit sollten prüfen, ob sie sich die jetzt geltenden Konditionen für den Anschlusskredit sichern können. Das geht oft viele Monate vorher. Sinnvoll können auch Forward-Darlehen sein, mit dem sich Interessentinnen und Interessenten günstige Zinsen auch mehrere Jahre im Voraus sichern können. “Wer zum Beispiel vor sieben oder acht Jahren ein Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung abgeschlossen hat, sollte jetzt die Konditionen für ein Forward-Darlehen prüfen”, sagt Mirjam Mohr.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Rekord-Inflationsraten von 7 und 5 Prozent in den USA und im Euro-Raum, höhere Anforderungen an kreditgebende Banken in Deutschland – was bedeutet das für Baufinanzierungszinsen? Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein, erläutert die aktuelle Entwicklung und schätzt das Potenzial für mögliche Zinsanstiege ein.

 

Neues Jahr – neues Zinsniveau? Nachdem das Jahr 2021 zumindest zinsseitig ruhig ausgeklungen ist, kam mit Beginn des neuen Jahres wieder Bewegung in die Märkte: Viele Kreditinstitute haben Anfang Januar die Zinsen für Baufinanzierungen angehoben. „Aktuell wirken sich vor allem die Entwicklungen in den USA zinssteigernd auf die hiesigen Märkte aus“, so die Einschätzung von Michael Neumann. Vor allem die Annahme, dass die US-amerikanische Notenbank Fed schneller und energischer handelt, als Fed-Chef Powell zuletzt signalisiert hat, wirke Neumann zufolge auch hierzulande zinstreibend – denn inzwischen werden von der amerikanischen Notenbank nicht mehr drei, sondern vier Zinsschritte in 2022 erwartet. Zudem zeichnet sich ein schnellerer Ausstieg aus den Kaufprogrammen ab und eine Reduktion der Bilanz, also die Verknappung des Geldes, schon in diesem Jahr.

Zinsen könnten weiter steigen

Zwar ist der Bestzins bei Dr. Klein von regional 0,62 Prozent und überregional 0,81 Prozent immer noch sehr günstig, aber: „Die Zeit der absoluten Tiefstzinsen ist vorbei“, stellt Michael Neumann fest – er rechnet nicht damit, dass die Zinsen für Immobilienfinanzierung wieder auf das Allzeittief des Jahres 2020 zurückgehen werden. Verschiedene Gründe sprächen eher für eine mögliche weitere Aufwärtsbewegung. Zum einen geht Neumann davon aus, dass die 10-jährige Bundesanleihe, die die Bauzinsen direkt beeinflusst, in 2022 wieder positiv rentiert – nach über zweieinhalb Jahren, in denen sie negativ verzinst war. Gesund für das wirtschaftliche Gesamtsystem, preissteigernd für Immobilienfinanzierungen. Zum anderen bleibe abzuwarten, wie sich die Inflation in der Euro-Zone entwickele: „Wenn die Inflationsraten nicht deutlich zurückgehen, obwohl die pandemiebedingten Sondereffekte wie Lieferengpässe abnehmen, steigt der Druck auf die EZB, ihre Geldpolitik zu überprüfen. Und sollte sie eine restriktivere Vorgehensweise ankündigen, könnte dies die Baufinanzierungszinsen verteuern“, so Neumann.

Auswirkung der neuen Bankenregulierung in Deutschland

Und noch ein Faktor könnte die Zinsen pushen: Die höheren Anforderungen an Banken in Bezug auf ihre Kapitalpuffer bei Baufinanzierungen, die die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gerade angekündigt hat. „Grundsätzlich steigen durch die höheren Eigenkapitalunterlegungen die Refinanzierungskosten der Banken – und damit auch die Konditionen für die Verbraucher“, sagt der Experte von Dr. Klein. Wegen des großen Wettbewerbs im Baufinanzierungsgeschäft glaube er aber nicht, dass die Kreditinstitute die höheren Kosten eins zu eins an ihre Kunden weiterreichen werden. „Die Verteuerung wird sich zwar bemerkbar machen, aber nicht mit erheblichen Ausschlägen. Ein weitaus stärkerer Faktor für den Baufi-Zins ist die allgemeine Entwicklung am Markt.“

Signifikanter Zinsanstieg nicht in Sicht

Wird 2022 also ein Jahr drastisch steigender Zinsen? „Nein“, sagt Neumann mit Blick auf die letzte Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB): Im Dezember hat sie ihre Inflationserwartungen für 2022 auf 3,2 Prozent fast verdoppelt – sieht allerdings dennoch keine Veranlassung, ihren Kurs der ultralockeren Geldpolitik zu revidieren. „Damit hat EZB-Chefin Christine Lagarde ihren Weg erneut zementiert“, meint der Experte von Dr. Klein: „Kein Ausstieg aus dem billigen Geld und voraussichtlich keine Anhebung des Leitzinses in diesem Jahr. Solange die EZB weiterhin in derart relevantem Ausmaß Anleihen kauft, begrenzt das ganz klar den Anstieg der Baufinanzierungszinsen.“ Aber: Auch wenn exorbitante Steigerungen nicht zu erwarten sind – langfristig müsse laut Neumann mit einem moderaten Zinsanstieg gerechnet werden. Sein Tipp für Immobilienkäufer: Die Entscheidung für die Wohnung oder das Haus nicht überstürzt treffen. Wenn ein passendes Objekt aber gefunden ist, sollten jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden, zumal auch die Immobilienpreise weiter steigen dürften.

Tendenz

Kurzfristig: schwankend seitwärts

Mittelfristig: geringes Aufwärtspotenzial

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. Klein Privatkunden Aktiengesellschaft, Hansestraße 14, 23558 Lübeck, Tel: 0451/14 08-0, Fax: 0451/14 08-33 99, www.drklein.de

Erstmals seit Mai 2019 positive Renditen bei deutschen Staatsanleihen

 

Immobiliendarlehen sind aktuell sichtbar teurer geworden. Die Zinsen für zehnjährige Kredite haben im Januar von einem Prozent auf rund 1,15 Prozent zugelegt. Seit September sind die Konditionen damit insgesamt um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. “Immobilienkäuferinnen und -käufer mit Finanzierungsbedarf bekommen die Ankündigungen der Notenbanken zu spüren, die Geldpolitik zu straffen. Nach einem deutlichen Anstieg der amerikanischen Staatsanleihen sind nun auch bei deutschen Bundesanleihen erstmals seit langem wieder positive Renditen erreicht. Da Staatsanleihen neben dem Leitzinsniveau ein wichtiger Indikator fürs Baugeld sind, geht es auch beim Bauzins bergauf”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen. Interhyp erwartet einen weiteren Anstieg der Zinsen im Jahresverlauf. “Aufgrund des jüngsten Zinsanstiegs verbunden mit dem Ausblick auf weiter steigende Konditionen sehen wir eine Trendwende beim Baugeld eingeläutet”, so Mirjam Mohr. “Wir raten dennoch nicht zu übereilten Finanzierungen: Im historischen Vergleich bleiben die Zinsen weiterhin noch niedrig. Vor zehn Jahren waren Konditionen von mehr als drei Prozent üblich.”

Mit Blick auf Zinspolitik, Inflation und Konjunkturentwicklung hält Interhyp im Jahresverlauf 2022 einen weiteren Zinsanstieg um mehrere Zehntelprozentpunkte bei Immobiliendarlehen für wahrscheinlich. Dass dies auch die Meinung vieler Branchenkenner ist, geht aus dem jüngsten monatlichen Bauzins-Trendbarometer des Unternehmens hervor. Alle darin befragten Expertinnen und Experten gehen von höheren Zinsen im Jahresverlauf aus. Vor allem die hohe Inflation sowie die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie und eine weitere Konjunkturbelebung verändern seit einigen Wochen die Stimmung an den Märkten. Ein weiterer, gewisser Zinsauftrieb ist laut Interhyp langfristig durch die jüngste Ankündigung der Finanzaufsicht BaFin möglich. Sie will Banken ab Februar 2023 wegen der stark gestiegenen Immobilienpreise anhalten, Immobiliendarlehen durch Kapitalpuffer besser abzusichern. In welchem Maß die Zinsen dadurch steigen werden, sei laut Interhyp aber offen. Banken und Käufer seien schon heute auf Sicherheit bedacht. Mirjam Mohr: “Nach unseren Erfahrungen und Zahlen finanzieren die Käuferinnen und Käufer in Deutschland seit jeher eher konservativ mit langen Zinsbindungen, hohen Tilgungen und eher viel Eigenkapital.”

Interhyp beobachtet schon seit einigen Monaten, dass Kundinnen und Kunden, bedingt auch durch die Diskussionen um die Inflation, eher steigende Zinsen erwarten. Das zeige sich zum Beispiel an einem höheren Anteil an sogenannten Forward-Darlehen, über die Eigenheimbesitzer günstige Zinsen für die Zukunft festschreiben. Zudem sichern sich Käuferinnen und Käufer in der jüngeren Zeit wieder häufiger mit längeren Zinsbindungen ab, so Interhyp. Angesichts steigender Konditionen rät Interhyp Immobilieninteressenten mit Finanzierungsbedarf, Angebote zu vergleichen. Mirjam Mohr: “Kreditinstitute preisen Marktentwicklungen in verschiedener Geschwindigkeit ein. Sie geben Konditionserhöhungen unterschiedlich schnell weiter”, sagt die Expertin. Käufer mit konkreten Objekten oder im fortgeschrittenen Finanzierungsprozess sollten eher vorhandene Angebote annehmen, als kurzfristig auf fallende Zinsen zu wetten. Forward-Darlehen und lange Zinsbindungen über 15 Jahren seien momentan sinnvolle Optionen, um sich günstige Zinsen für die Zukunft zu sichern.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Hohe Darlehen und geringere Tilgungssätze

 

319.000 Euro – so viel Fremdkapital nehmen Darlehensnehmer durchschnittlich im Dezember für ihre Baufinanzierung auf. Das ist – wie so oft im Jahr 2021 – ein neuer Rekord. Im Jahresdurchschnitt lag die durchschnittliche Darlehenshöhe bei 307.000 Euro. 2020 waren es noch durchschnittlich 285.000 Euro – ein Plus von 7,7 Prozent. Ein Ende der Steigerung ist vorerst nicht in Sicht, es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die Nachfrage nach Immobilien im Jahr 2022 abnehmen wird. Und solange das so ist, steigen die Preise weiter – und damit auch der Bedarf an Fremdkapital für die Immobilienfinanzierung.

Eine Möglichkeit, das Darlehen so zu stricken, dass die monatliche Finanzierungsrate auch im Angesicht steigender Immobilienpreise stemmbar ist, ist, mit einer geringeren Tilgung zu starten. Diesen Spielraum scheinen sich Darlehensnehmer zunutze zu machen: Im Dezember beträgt der anfängliche Tilgungssatz durchschnittlich 2,65 Prozent, Anfang des Jahres waren es noch 2,81 Prozent. Grundsätzlich gilt: Je höher die Tilgung ist, desto schneller ist das Darlehen zurückgezahlt. Nichtsdestotrotz liegt der Tilgungssatz noch immer klar im empfohlenen Bereich zwischen zwei und drei Prozent.

Beleihungsauslauf sinkt weiter, Standardrate wieder günstiger

Zwar sind die Darlehenssummen im Dezember 2021 im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher. Aber der Beleihungsauslauf ist deutlich niedriger. Innerhalb eines Jahres sinkt dieser von 84,77 Prozent auf 83,77 Prozent. Der Beleihungsauslauf ist der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert der Immobilie. Aufgrund von Sicherheitsabschlägen ist dieser meist nicht identisch mit dem Verkehrswert. Prozentual – und durch die höheren Preise auch effektiv – bringen Darlehensnehmer also deutlich mehr Eigenkapital mit in die Finanzierung.

Im Dezember sind Baufinanzierungsdarlehen wieder günstiger als im Vormonat – das macht die Standardrate anhand einer Musterrechnung mit den Parametern 150.000 Euro Darlehenssumme, zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf deutlich: Sie sinkt im Dezember auf 405 Euro, nachdem sie im November zuletzt bei 409 Euro lag. Betrachtet man den Dezember jedoch im Vergleich zum gesamten Jahr 2021, liegt dieser leicht über dem Jahresdurchschnitt von 395 Euro.

Sicherheitsbedürfnis: Lange Zinsbindungen, dennoch wenig Forward-Darlehen

Das Bedürfnis nach Planungssicherheit sorgt dafür, dass Darlehensnehmer ihre Zinsbindungen wieder länger festschreiben – im Dezember sichern sie sich durchschnittlich für 13 Jahre und knapp acht Monate das aktuelle Zinsniveau. Mitte des Jahres waren es noch knapp sechs Monate weniger. Kreditnehmer erkaufen sich mit einer langen Zinsbindung ein Stück Sicherheit, bleiben aber dennoch flexibel – aufgrund des gesetzlichen Sonderkündigungsrechts können sie nach zehn Jahres frühzeitig das Darlehen kündigen, unabhängig von der Zinsfestschreibung.

Forward-Darlehen sind im Dezember etwas weniger gefragt als noch im November: Ihr Anteil sinkt um 0,29 Prozent auf 5,67 Prozent. Mit dieser Form der Finanzierung können sich Darlehensnehmer bereits bis zu fünf Jahre vor dem Ende der laufenden Baufinanzierung niedrige Zinsen für ihre Anschlussfinanzierung sichern.

KfW-Darlehen machen aktuell nach wie vor einen eher geringen Anteil am Finanzierungsmarkt aus: Sie sind mit 4,68 Prozent vertreten, vor einem Jahr waren es noch 8,22 Prozent.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. Klein Privatkunden Aktiengesellschaft, Hansestraße 14, 23558 Lübeck, Tel: 0451/14 08-0, Fax: 0451/14 08-33 99, www.drklein.de

Interhyp-Umfrage: Alle Experten erwarten steigende Bauzinsen im Jahresverlauf.

 

Immobiliendarlehen werden im neuen Jahr voraussichtlich teurer. Zu diesem Fazit kommt die Interhyp AG, Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen, in ihrem aktuellen Zinsbericht. Die Zinsen für Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung liegen Anfang Januar bei rund einem Prozent und damit etwa 0,3 Prozentpunkte über den Konditionen vom Jahresanfang 2021. “Der zuletzt durch die neuen Corona-Unsicherheiten gebremste Anstieg bei den Bauzinsen wird im Laufe des kommenden Jahres wieder an Fahrt aufnehmen – vor allem, wenn im Frühjahr die Inzidenzen wieder abnehmen und mehr Sicherheit und Zuversicht in die konjunkturelle Entwicklung vorherrscht”, sagt Mirjam Mohr, Interhyp-Vorständin für das Privatkundengeschäft. Kurzfristig halte aber die Unsicherheit durch die neue Omikron-Variante an. Im aktuellen Bauzins-Trendbarometer, für das Interhyp monatlich rund zehn Kreditinstitute befragt, erwarten die Expertinnen und Experten in den nächsten Wochen eher gleichbleibende bis leicht steigende Zinsen. Auf Halbjahres- und Jahressicht sind sich alle befragten Institute einig, dass die Bauzinsen steigen werden. Mirjam Mohr: “Mit Blick auf die Zinspolitik, Inflation und Konjunkturentwicklung halten wir 2022 einen weiteren Zinsanstieg bei Immobiliendarlehen für wahrscheinlich. Wir rechnen nicht mit sehr großen Zinssprüngen innerhalb kurzer Zeit. Wir erwarten einen leichten, aber merklichen Anstieg der Bauzinsen im Bereich mehrerer Zehntelprozentpunkte.”

Die Corona-Pandemie wird laut Interhyp aller Voraussicht nach auch im neuen Jahr die Märkte wie kaum ein anderes Thema beeinflussen – und damit ausschlaggebend sein, zu welchen Konditionen Immobilieninteressenten ihr Darlehen aufnehmen können. “Eine anziehende Konjunktur und die hohe Inflation sprechen dafür, dass die Notenbanken ihre Zinspolitik anpassen. Das wird die Zinsen in der Tendenz nach oben ziehen. Die Entwicklung der Pandemie bleibt dabei jedoch eine schwer kalkulierbare Variable”, sagt Mirjam Mohr.

Die Unwägbarkeiten zeigt auch der Blick auf die Renditeentwicklung deutscher Staatsanleihen, die als Orientierungsgröße zur Entwicklung der Bauzinsen gilt. Im Dezember hatten Investoren und Investorinnen vermehrt die Sicherheit der Staatsanleihen gesucht. Die höhere Nachfrage hat die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe vor Weihnachten auf etwa minus 0,35 Prozent gedrückt. Zum Jahreswechsel hat ein zunehmender Optimismus die Renditen nun wieder leicht nach oben gezogen. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich zeigen, wann sich die Zuversicht stärker durchsetzt und für eine nachhaltige Trendwende am Zinsmarkt sorgt.

Interhyp rät Immobilieninteressenten, den Jahresanfang für einen Kassensturz zu nutzen. So können Käufer und Käuferinnen herausfinden, wie viel Geld ihnen für eine Immobilienfinanzierung zur Verfügung steht – und welcher maximal mögliche Immobilienkaufpreis sich daraus ergibt. Der Kassensturz ist möglich, indem die gesamten Einnahmen und Ausgaben des Vorjahres gegenübergestellt werden. Wer digital recherchieren und vergleichen möchte, findet auf der Webseite zahlreiche Rechner , um Einnahmen und Ausgaben, Zinsen, Darlehenshöhen und mögliche Kaufpreise zu kalkulieren und Finanzierungsangebote anzufordern. Eine Finanzierungsberatung gibt einen genaueren Überblick. Die Beratung ist bei Interhyp auch schon vor der Immobiliensuche möglich. Eigentümer und Eigentümerinnen mit laufenden Finanzierungen sollten sich mit Blick auf möglicherweise steigende Zinsen mit dem Thema Anschlussfinanzierung beschäftigen, rät Interhyp. Mirjam Mohr: “Je nachdem, wie lange die Zinsbindung noch läuft, können Forward-Darlehen eine interessante Option sein, die weitere Finanzierung gegen steigende Zinsen abzusichern beziehungsweise sogar die momentane Zinsbelastung zu senken.”

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Eine Garantievereinbarung mit dem Europäischen Investitionsfonds erleichtert die Kreditvergabe für Kunst- und Kulturschaffende.

 

Die Triodos Bank und der Europäische Investitionsfonds unterstützen bereits gemeinsam den Kreativsektor in Belgien, Spanien und den Niederlanden.

Die Triodos Bank startet in Deutschland mit der Finanzierung von Filmen. Begleitet wird der Start des neuen Angebots zur Förderung der Unternehmen aus der Kunst- und Kulturbranche durch eine Garantievereinbarung mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF). Der Schwerpunkt liegt zu Beginn auf der Zwischenfinanzierung von Filmfördergeldern und Auftragsproduktionen.

Das neue Team unter der Leitung von Björn Schümann, der kürzlich für diesen Zweck zur Triodos Bank gewechselt ist und langjährige Erfahrungen aus diesem Bereich mitbringt, betreut bundesweit die Kund:innen der Kunst- und Kulturszene aus Hamburg heraus. Erste Finanzierungen für Filmprojekte wurden bereits erfolgreich abgeschlossen.

Björn Schümann erläutert: “Das Thema Kunst und Kultur ist ein ganz wichtiger Bereich für die Triodos Bank, die international bereits seit langem Filmproduktionen finanziert. Es ist uns gerade in diesen Zeiten besonders wichtig Kulturschaffende zu unterstützen und vielfältige kulturelle Angebote zu ermöglichen. Es freut uns daher, während andere sich eher aus dem Markt zurückziehen, nun auch in Deutschland ein solches Angebot machen zu können. Insbesondere da wir durch die exklusive Zusammenarbeit mit dem Europäischen Investitionsfonds und deren Garantievereinbarung zusätzliche Gestaltungsspielräume erhalten.”

Die Triodos Bank und der Europäische Investitionsfonds (EIF) hatten im Sommer eine Garantievereinbarung in Form einer Ausfallbürgschaft – “Cultural and Creative Sectors Guarantee Facility (CCS GF)” – für den Kreativ- und Kultursektor unterzeichnet.

Die Triodos Bank kann auf dieser Basis in den nächsten zwei Jahren in den Niederlanden, Belgien, Spanien und Deutschland insgesamt Kredite von bis zu 200 Mio. EUR vereinfacht und mit geringeren Anforderungen an Sicherheiten an Unternehmerinnen und Unternehmer in der Kreativ- und Kulturbranche vergeben.

Die “CCS GF” wird vom Europäischen Investitionsfonds (EIF) im Auftrag der Europäischen Kommission verwaltet, und vom Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) unterstützt, der wichtigsten Säule des Investitionsplans für Europa. Sie wurde im Juni 2016 im Rahmen des Programms Creative Europe (2014-2020) gestartet. Die CCS GF kommt Kleinstunternehmen sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Kultur- und Kreativbranche zugute, die oft Schwierigkeiten haben, eine Fremdfinanzierung für ihre Projekte zu erhalten.

In Deutschland wird sich die Triodos Bank auf den Bereich Filmfinanzierung konzentrieren.

Christina Schmidt, Leiterin Business Banking Triodos Bank Deutschland: “Die Triodos Bank finanziert bereits Kunst und Kultur. Künstler:innen und Kulturschaffende leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, weil sie Ideen und Menschen miteinander verbinden und positiven Wandel anregen, fördern und reflektieren. Wir verfügen in der Triodos Gruppe über umfangreiche Erfahrung in der Finanzierung von kulturellem Unternehmertum. Die Partnerschaft mit dem EIF ermöglicht es uns, Filmschaffende finanziell zu begleiten, die normalerweise nur schwer Zugang zu regulären Bankkrediten hätten. Die “CCS GF” ist ein wichtiger Anreiz, besonders jetzt, da die Covid-19-Pandemie den Kultursektor unter immensen Druck gesetzt hat.”

Alain Godard, Chief Executive beim Europäischen Investitionsfonds:

“Der Kultur- und Kreativsektor steht aufgrund der COVID-Beschränkungen in allen EU-Ländern nach wie vor unter enormem Druck. Um aus der Krise herauszukommen und nachhaltiges Wachstum für diese Sektoren wieder in Gang zu setzen, werden die Verfügbarkeit und die Erschwinglichkeit von Finanzierungen eine große Rolle spielen. Der EIF freut sich, mit der Triodos Bank zusammenzuarbeiten und dabei zu helfen, diese dringend benötigten europäischen Finanzierungen zu den Unternehmen zu bringen, die sie benötigen.”

Hintergrundinformationen

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine Hauptaufgabe besteht darin, kleinsten sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern. Der EIF beteiligt sich an Risikokapital- und Wachstumskapitalfonds und entwickelt speziell auf KMU zugeschnittene Garantie- und Mikrofinanzinstrumente. Damit fördert er die Ziele der EU in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung, Unternehmertum, Wachstum und Beschäftigung.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) und die Triodos Bank haben eine bestehende Partnerschaft, die sich an Sozialunternehmen richtet. Im Jahr 2018 unterzeichneten sie die erste Garantievereinbarung für soziales Unternehmertum in den Niederlanden im Rahmen des EU-Programms für Beschäftigung und soziale Innovation. Seit dem Start im Jahr 2018 hat die Triodos Bank rund 450 Transaktionen im Rahmen der Garantievereinbarung für soziales Unternehmertum in den Niederlanden, Belgien und Spanien unterzeichnet.

Informationen zur Triodos Bank

Die Triodos Bank N.V. ist Europas führende Nachhaltigkeitsbank. Gegründet 1980, hat sie mittlerweile über 740.000 Kunden, die sich darauf verlassen können, dass die Triodos Bank ausschließlich Unternehmen, Institutionen und Projekte finanziert, die zum Wohl von Mensch und Umwelt beitragen. Sie kommen beispielsweise aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Ökolandbau, Bildung, Altenpflege und nachhaltige Immobilien. Die Triodos Bank, Triodos Investment Management und Triodos Private Banking weisen gemeinsam ein Geschäftsvolumen von 22,7 Milliarden Euro aus. Die Triodos Bank beschäftigt 1.668 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fünf Ländern in Europa: in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Spanien und Deutschland. Die Triodos Bank ist einer der Gründer der Global Alliance for Banking on Values (www.gabv.org), eines internationalen Netzwerks von 60 führenden Nachhaltigkeitsbanken.

2020 wurde die Triodos Bank vom Fachmagazin Euro am Sonntag als Testsieger in der Kategorie “ESG-Fonds-Angebot” ausgezeichnet und von ihren Kund:innen auf dem Portal BankingCheck.de zum 4. Mal zur “Besten nachhaltigen Bank” gewählt.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Triodos Investment Management BV, Hoofdstraat 10, Driebergen-Rijsenburg, PO Box 55, 3700 AB Zeist, Niederlande, www.triodos-im.co

Auch wenn die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im zweiten Halbjahr 2021 merklich an Fahrt verloren hat, steigerten die deutschen Genossenschaftsbanken im gerade zu Ende gegangenen Geschäftsjahr erneut ihre Kreditvergabe deutlich.

 

So dürfte nach vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) das Kreditgeschäft per Ende 2021 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 7 Prozent auf 710 Milliarden Euro gewachsen sein. Im Segment der Privatkunden erhöhten sich die Kreditbestände um gut 6 Prozent auf 342 Milliarden Euro, während die Kredite an Firmenkunden einschließlich sonstiger Kunden stärker um etwas mehr als 7 Prozent auf 368 Milliarden Euro gesteigert werden konnten.

“Die Genossenschaftsbanken erweisen sich auch in schwierigen Zeiten als zuverlässiger Partner. Sie sind da, wenn es um passgenaue Lösungen für ihre Privat- und Firmenkunden geht”, sagte BVR-Präsidentin Marija Kolak. “Vor allem der Mittelstand hat sich in der Coronakrise als robust erwiesen sowie als Motor der einsetzenden wirtschaftlichen Erholungsphase”, so Kolak weiter. Trotz anhaltender Unsicherheiten über den weiteren Pandemieverlauf würden die Kreditrisiken weiterhin als niedrig und gut beherrschbar eingeschätzt.

Ein weiterhin dynamisches Wachstum verzeichnete der Wohnimmobilienmarkt. Im Bereich der gewerblichen Immobilien- und Wohnungsbaukredite rechnet der BVR im Gesamtjahr 2021 mit einer Zunahme um rund 12 Prozent auf 111 Milliarden Euro. Auch bei den Privatkunden steigen die Wohnungsbaukredite mit voraussichtlich 8 Prozent auf gut 303 Milliarden Euro. Insgesamt werden die Wohnungsbaukredite voraussichtlich um 9 Prozent auf 414 Milliarden Euro wachsen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Beim Abschluss von Finanzdienstleistungen achtet einer von fünf Verbrauchern auf die Nachhaltigkeit des Anbieters.

 

Dies ergibt eine Marktstudie des Bankenfachverbandes, für welche der Marktforscher Ipsos über 1.800 Verbraucherhaushalte befragt hat. Insbesondere für die jüngere Generation spielt Nachhaltigkeit auch bei Finanzen eine Rolle. In der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren gilt dies für ein Drittel der Befragten.

“Nachhaltigkeit rückt auch beim Thema Finanzen und Finanzierungen stärker in den Fokus der Menschen”, sagt Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. Insgesamt 37 Prozent der Bundesbürger würden die Anschaffung eines nachhaltig hergestellten oder energieeffizienten Konsumguts eher in Betracht ziehen, wenn sie dafür eine passende Finanzierung angeboten bekämen.

Mobilität bleibt wichtigster Finanzierungszweck

Mehr als die Hälfte aller finanzierenden Haushalte verwendet einen Konsumentenratenkredit zur Anschaffung eines Pkw. Auf Neu- und Gebrauchtwagen mit Verbrennungsmotoren entfallen zusammen 51 Prozent. Hinzu kommt ein Anteil von fünf Prozent für Fahrzeuge mit Hybrid- bzw. Elektroantrieb. Rund zwei Prozent aller Ratenkreditnutzer haben sich ein E-Bike gekauft. Insgesamt verwendet jeder dritte Verbraucherhaushalt Finanzierungen und hat im Schnitt zwei laufende Verträge. Ratenkredite sind mit einem Anteil von 24 Prozent die am häufigsten genutzte Finanzierungsform.

“Für Handel und Kunden sind Finanzierungen ein wichtiges Bezahlverfahren”, sagt Loa. 61 Prozent aller finanzierten Käufe wären laut Aussagen der Verbraucher ohne Finanzierungsangebote nicht zustande gekommen.

Der Bankenfachverband (BFACH) vertritt die Interessen der Kreditbanken in Deutschland. Seine Mitglieder sind die Experten für die Finanzierung von Konsum- und Investitionsgütern wie Kraftfahrzeugen. Die Kreditbanken haben mehr als 160 Milliarden Euro an Verbraucher und Unternehmen ausgeliehen und fördern damit Wirtschaft und Konjunktur.

Die Marktstudie zur Konsumfinanzierung führt der BFACH seit 2008 im Jahresrhythmus durch. Dazu befragt das Marktforschungsunternehmen Ipsos im Finanzmarktpanel der GfK mehr als 1.800 Verbraucherhaushalte nach ihren Finanzierungsgewohnheiten sowie -einstellungen und -absichten.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bankenfachverband e.V., Littenstr. 10, 10179 Berlin, Tel: 030 2462596-0, www.bfach.de

Nachhaltige Erholung am Unternehmenskreditmarkt erst in zweiter Jahreshälfte 2022

 

Der von KfW Research berechnete Rückgang des Kreditneugeschäfts mit Unternehmen und Selbständigen fiel im dritten Quartal mit 7,6 % (gleitendes 2-Quartals-Mittel) wie erwartet noch einmal deutlich aus. Dennoch deutet sich damit bereits eine vorsichtige Trendwende am Unternehmenskreditmarkt an, hat sich die Schrumpfungsrate doch im Vergleich zum historisch schlechten Vorquartal (-12,7 %) erheblich abgeschwächt. Bereits im laufenden Schlussquartal dürfte der Kreditmarkt wieder ins Positive drehen, wenn auch nur knapp. Eine nachhaltige Erholung am Kreditmarkt dürfte jedoch aufgrund des Auftretens der Omikron-Virusvariante auf sich warten lassen.

Im dritten Quartal hat der Anteil der Unternehmen in Kreditverhandlungen mit Banken in allen Größenklassen einen neuen Tiefstwert seit dem Beginn der Befragung erreicht. Von allen mittelständischen Unternehmen gaben nur noch 17,7 % an, um ein Bankdarlehen nachgesucht zu haben. Zugleich änderte sich über die Sommermonate hinweg an der Angebotspolitik der Institute wenig. Die Kreditzugangsbarrieren blieben insgesamt auf moderat erhöhtem Niveau stabil. Trotz steigender Inflation und aufkommender Debatte um den richtigen Zeitpunkt geldpolitischer Straffung sehen wir am Unternehmenskreditmarkt weiterhin rekordniedrige Zinskosten.

Für das laufende vierte Quartal geht KfW Research von einem leichten Wachstum des Unternehmenskreditgeschäfts im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 1 % aus. In erheblichem Umfang ursächlich dafür ist zwar der Wegfall des negativen Basiseffekts, der bislang aufgrund des starken Finanzierungsbedarfs zu Beginn der Pandemie das Kreditwachstum gedämpft hatte. Aber auch der externe Finanzierungsbedarf der Unternehmen dürfte etwas stärker zunehmen als gedacht. Neben der verbesserten wirtschaftlichen Lage spielt hier der aktuelle Inflationsdruck eine Rolle.

Die hartnäckigen Lieferengpässe sorgen über verschiedene Wirkungskanäle derzeit für Störungen des Wirtschaftsgeschehens. Zum einen erzeugen sie zusammen mit dem Energiemarkt einen Preisauftrieb. Betriebsmittel, für den Absatz bestimmte Waren und Investitionsprojekte verteuern sich. Damit steigt auch der damit verbundene Mittelbedarf. Zum anderen haben die Knappheiten zu einem erheblichen Auftragsstau im Verarbeitenden Gewerbe geführt. Dies hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das eine oder andere Investitionsvorhaben verzögert. Erste Daten für die Industrieproduktion für das vierte Quartal sind nun positiv ausgefallen. Damit steht zu vermuten, dass es zum Jahresende zu einer (kleinen) ausgleichenden Aufholbewegung kommt.

Mit dem Auftreten der Omikron-Virusvariante werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen allerdings erneut erheblich gestört. Das Umfeld für Investitionen trübt sich ein, die Lieferengpässe könnten sich verlängern, neue Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie sind wahrscheinlich.

“Die Omikron-Variante des Coronavirus überschattet die Erholung am Kreditmarkt”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Grundsätzlich sind 2022 die Voraussetzungen für eine kräftigere Investitionstätigkeit und Kreditvergabe gegeben, vor allem wegen der guten Auftragslage der Industrie und anhaltend günstigen Finanzierungsbedingungen. Außerdem sind während der Pandemie Investitionen aufgeschoben worden, so dass mit Nachholeffekten zu rechnen ist. Omikron beschert uns nun aber neue Unsicherheit, insbesondere was den zeitlichen Verlauf der Erholung angeht. Ich rechne zurzeit erst in der zweiten Jahreshälfte mit einer Beschleunigung des Kreditwachstums.”

 

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Bauherren und Immobilienkäufer profitieren zurzeit von historisch niedrigen Zinsen.

 

Während für Wohnbaukredite mit fünf- bis zehnjähriger Zinsbindung vor zehn Jahren noch rund vier Prozent Effektivzins zu bezahlen waren, ist es heute etwa ein Viertel davon. Das zeigen Zahlen der Deutschen Bundesbank. Wie lange die Konditionen so günstig bleiben, kann niemand voraussagen. Daher ist gut beraten, wer sich das Niveau von heute für die Zukunft sichert.

Tatsächlich sind die Zinsen bei Baufinanzierungen in den vergangenen Monaten bereits leicht gestiegen. Zudem ist die Inflation ist im Euroraum so hoch wie seit langem nicht mehr, weshalb der Druck auf die Europäische Zentralbank zunimmt, ihre Politik extrem niedriger Zinsen zu überdenken. “Vor diesem Hintergrund ist es bei einer langfristigen Immobilienfinanzierung besonders ratsam, sich vor steigenden Zinsen zu schützen”, sagt LBS-Experte Joachim Klein.

Wer ein Haus oder eine Wohnung finanziert, muss zurzeit für sein Darlehen weit weniger Zinsen bezahlen als früher. Dies erleichtert den Eigentumserwerb enorm und wiegt vielerorts sogar die wachsenden Immobilienpreise auf oder mildert diese zumindest ab. Um für einen Zinsanstieg in der Zukunft gewappnet zu sein, empfiehlt es sich, das heutige, historisch niedrige Zinsniveau über die komplette Laufzeit des Kredits bis zur letzten Rate zu sichern. Das funktioniert beispielsweise, indem der Immobilienkredit mit einem Bausparvertrag kombiniert wird. So ist die monatliche Belastung auch über 25 oder 30 Jahre hinweg sicher kalkulierbar und steigende Marktzinsen spielen keine Rolle. Dass solche Bauspar-Kombikredite eine attraktive Alternative beispielsweise zu Volltilgerdarlehen sind, hat auch die Zeitschrift “Finanztest” gerade wieder bestätigt (Ausgabe 11/2021).

Bausparen bedeutet langfristige Zinssicherung

Schon ein Zinsanstieg um nur einen halben Prozentpunkt verteuert Finanzierungen spürbar. Ein Beispiel: Bei einer Kreditsumme von 100.000 Euro und einem festen Zinssatz von 1,5 Prozent benötigt man mit einer gleichbleibenden monatlichen Rate von 500 Euro gut 19 Jahre, um den Kredit vollständig zurückzuzahlen. Nach 10 Jahren wurden rund 11.500 Euro an Zinsen fällig, nach 19 Jahren über 15.000 Euro. Steigt der Zinssatz auf zwei Prozent, kostet dieselbe Finanzierung bei gleicher Monatsrate insgesamt fast 22.000 Euro – also nahezu 7.000 Euro mehr. Außerdem dauert es etwa ein Jahr länger, schuldenfrei zu werden. Dieser Effekt trifft Baufinanzierer dann, wenn die Zinsbindung ihres Darlehens ausläuft und sie – zu einem höheren Zinssatz – eine Anschlussfinanzierung benötigen.

“Wird die Immobilienfinanzierung mit einem Bausparvertrag kombiniert, haben Käufer und Bauherren nicht nur größtmögliche Planungssicherheit, sondern sind auch flexibel bei der Rückzahlung. Denn Sondertilgungen auf das Bauspardarlehen sind jederzeit und in beliebiger Höhe möglich – ohne zusätzliche Kosten”, so Joachim Klein. Wer also im Laufe der Zeit finanziellen Spielraum für Tilgungen gewinnt, kann diesen nutzen, um das Darlehen schneller zurückzuzahlen und so Zinsen zu sparen und früher schuldenfrei zu werden.

Modernisierung langfristig planen

Von einer Kombinationsfinanzierung profitieren auch alle, die ihre Bestandsimmobilie auf Vordermann bringen möchten. Für eine umfängliche Modernisierung, wie sie Experten empfehlen, sind Investitionen von 50.000 Euro oder mehr nicht ungewöhnlich. Auch hierfür kann man das derzeit niedrige Zinsniveau nutzen und mit einem Bausparvertrag günstig finanzieren. “Eine energetische Sanierung hilft nicht nur der Umwelt: Sie trägt auch dazu bei, Heizkosten zu sparen, erhöht die Wohnqualität und dient dem Werterhalt der Immobilie. Gerade angesichts der enorm gestiegenen Kosten für Öl und Gas lohnt es sich, mit verbesserter Wärmedämmung, einer modernen Heizung oder auch einer Solarthermie-Anlage Energie und Geld zu sparen”, so LBS-Experte Joachim Klein.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen im Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V., Friedrichstraße 83, 10117 Berlin, Tel: 030 20225-5381, Fax: 030 20225-5385, www.lbs.de

KfW rechnet aktuell mit Gesamtrefinanzierungsvolumen von 80-85 Mrd. EUR für 2022, davon mindestens 10 Mrd. EUR über ‘Green Bonds – Made by KfW’

 

Währungsvielfalt der KfW-Refinanzierung ist attraktiv für Investoren weltweit und leistet Beitrag für günstige KfW-Förderprogramme

‘Green Bonds – Made by KfW’ haben 2021 reißenden Absatz bei Investoren weltweit gefunden: So hat die Förderbank mittels 37 grüner Transaktionen in 13 verschiedenen Währungen umgerechnet über 16 Mrd. EUR (knapp 20% ihres Gesamtemissionsvolumens 2021) an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Das ist doppelt so viel im Vergleich zum Vorjahr und umfasst Rekordemissionen in Euro, US Dollar und Australischen Dollar. Grund für das hohe Green Bond-Volumen 2021 waren die sehr positive Nachfrage insbesondere in dem Kreditprogramm ‘Energieeffizient Bauen’ sowie die anhaltend hohe Investoren-Nachfrage.

Damit ist die KfW nicht nur größte Green Bond-Emittentin in Deutschland, sondern derzeit auch weltweit die zweitgrößte Emittentin (nach Frankreich) in diesem Marktsegment. “Wir sind mit der Entwicklung unseres Marktauftritts seit sieben Jahren hochzufrieden: Als einer der Pioniere in diesem Marktsegment haben wir einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung von Green Bonds am internationalen Kapitalmarkt geleistet. Wir bieten Investoren liquide Green Bonds in unterschiedlichen Währungen, daher schätzen sie uns. Das motiviert uns, die mittlerweile deutlich wahrnehmbare Transformation im Kapitalmarkt weiter voranzutreiben”, erklärt Tim Armbruster, Treasurer der KfW.

Das Green-Bond-Rahmenwerk der KfW wurde nun aktualisiert und wird ab 01.01.2022 folgende Merkmale aufweisen:

Das im Sommer 2021 ausgelaufene Förderprogramm ‘Energieeffizient Bauen’ wird durch das Programm ‘Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)’ ersetzt.

Neu in das Rahmenwerk aufgenommen wurden die Förderprogramme 267-269 zur ‘Nachhaltigen Mobilität’.

Das Förderprogramm ‘Erneuerbare Energien Standard’ bleibt Bestandteil des Green-Bond-Rahmenwerks.

Das aktualisierte Green-Bond-Rahmenwerk ist auf die im Juni 2021 veröffentlichte Fassung der ICMA Green Bond Principles abgestimmt und verfügt über eine aktualisierte Second Party Opinion (Externe Analyse/Bewertung) durch Cicero, Oslo.

“Selbstverständlich können unsere Investoren weiterhin darauf vertrauen, ein umfassendes und transparentes Reporting zur Mittelverwendung von uns zu erhalten”, erklärt Armbruster.

Im laufenden Jahr hat die KfW ihre Refinanzierung über grüne und konventionelle Anleihe-Emissionen am Kapitalmarkt mit einem Rekordvolumen von 82 Mrd. EUR (per 15.12.2021) exzellent gemeistert.

Wesentliche Grundlage der erfolgreichen Refinanzierung der KfW bilden ihre diversifizierte und flexible Aufstellung sowie ihr Vermögen, eigene Refinanzierungsansprüche bestens mit den Erwartungen und Erfordernissen der internationalen Investoren zu verbinden, was sie 2021 erneut unter Beweis gestellt hat:

Insgesamt hat die KfW in diesem Jahr bis Mitte Dezember 211 Anleihen in 15 verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten begeben und damit wesentlich zur Gewährleistung der attraktiven Konditionen bei den Kreditprogrammen der Förderbank beigetragen. 21 Benchmark-Transaktionen in Euro und US Dollar über umgerechnet knapp 50 Mrd. EUR machen 61% der Mittelaufnahme aus; dem Wunsch vieler Investoren nach längeren Anleihe-Laufzeiten kam sie mit einer Euro-Benchmarkanleihe mit einer Laufzeit von 15 Jahren entgegen – das Ergebnis war hervorragend. Auch im US Dollar-Markt, der für einen globalen Emittenten wie die KfW von strategischer Bedeutung ist, hat die KfW ihre Präsenz im laufenden Jahr wieder erfolgreich ausgebaut (USD-Gesamtvolumen öffentlicher Anleihen +50% im Vergleich zum pandemiebedingten Rückgang 2020) und die weltweit größte grüne USD-Anleihe im Green Bond-Markt emittiert. Das Volumen der auf individuelle Investorenbedürfnisse zugeschnittenen Privatplatzierungen ist 2021 deutlich gewachsen; dabei zeigten Investoren vermehrt auch Interesse an Privatplatzierungen im grünen Format in beachtlichen 7 verschiedenen Währungen.

Mit ihren Debütemissionen, die auf den neu geschaffenen Zinssätzen im Sterling (SONIA) und im USD (SOFR) referenzieren, hat sie zudem die Familie der neuen Referenz-Zinssätze in den Kernwährungen vervollständigt und ist bestens für die Zukunft aufgestellt.

Zur Refinanzierung des KfW-Sonderprogramms zur Unterstützung der deutschen Wirtschaft im Rahmen der Covid-19-Krise wurden 2020 Mittel in Höhe von rund 39 Mrd. EUR und 2021 weitere 3 Mrd. EUR über den WSF aufgenommen. Das ausstehende Volumen der Refinanzierungsmittel beträgt derzeit rund 36 Mrd. EUR. Anfang Dezember 2021 haben die Bundesregierung und die KfW die Frist zur Antragstellung im KfW-Sonderprogramm bis zum 30. April 2022 verlängert.

Ausblick auf die KfW-Refinanzierung 2022

Auf der Grundlage der aktuellen Konzerngeschäftsfeldplanung rechnet die KfW für 2022 mit einem Anleihe-Emissionsvolumen in Höhe von 80-85 Mrd. EUR.

Das Gros der Mittelaufnahme werden Benchmark-Anleihen in Euro und US Dollar ausmachen, die bei Erstemission ein Volumen von 3 bis 5 Mrd. EUR bzw. USD erzielen. Die Liquidität von Anleihen ist auch ein zentrales Anliegen von Investoren, dem die KfW auch 2022 bestmöglich entgegen kommen möchte. Daher plant sie, ausgewählte ausstehende EUR-Benchmark-Anleihen bis zu einem Volumen von 7 Mrd. EUR aufzustocken. Im Übrigen tritt sie ab Januar wieder mit ihrem bewährten strategischen Ansatz an die internationalen Kapitalmärkte heran. “Investoren können mit einer großen Bandbreite an Anleihe-Formaten und vor allem auch mit einer Vielzahl von Währungen der KfW rechnen. Mit dieser Diversifizierung leistet die Refinanzierung einen wesentlichen Beitrag für die Bereitstellung günstiger Förderkredite und damit zur Erfüllung unseres Auftrags”, sagt der Treasurer der KfW.

Bezüglich ihrer grünen Anleihen geht die KfW aktuell davon aus, im kommenden Jahr liquide, großvolumige Green Bonds in unterschiedlichen Währungen in einem Volumen von insgesamt mindestens 10 Mrd. EUR zu emittieren.

Sollten sich unterjährig Anpassungen ihrer Refinanzierungsvorhaben ergeben, wird die KfW als verlässliche und transparente Emittentin ihre Investoren und andere Stakeholder darüber informieren, wie es seit langem bewährte Praxis des KfW-Kapitalmarktbereiches ist.

Wirkungsmanagement: Mehr Transparenz für Investoren

Investoren betrachten Emittenten zunehmend ganzheitlich und insbesondere Green Bond-Investoren erwarten zu Recht ein umfassendes Reporting über die Mittelverwendung und die Wirkung der mit den Bond-Erlösen vorgenommenen Finanzierungen; dies stellt die KfW regelmäßig bereit.

Im Rahmen ihres Projekts tranSForm arbeitet die Förderbank sehr intensiv an der Erstellung einer konzernweiten Wirkungsbilanz, die das bereits etablierte, jährliche SDG-Mapping ergänzen wird. Ziel dieses komplexen Vorhabens ist es, künftig allen Stakeholdern die tatsächlichen Auswirkungen der KfW-Finanzierungen transparent aufzeigen zu können. Bislang wurden rund 40 Wirkungsindikatoren für den Konzern erarbeitet und validiert (weitere Indikatoren sind aktuell in der Erarbeitung), die in eine konzernweite Wirkungsbilanz einmünden werden. Parallel wird an der IT-seitigen Umsetzung gearbeitet.

Darüber hinaus wurden 2021 im Rahmen von tranSForm weitere Meilensteine umgesetzt:

Erarbeitung und Implementierung von sechs wissenschaftlich basierten Sektorleitlinien für besonders THG-intensive Sektoren zur Steuerung der KfW-Neuzusagen in Richtung Treibhausgasneutralität; weitere Sektorleitlinien sind aktuell in Arbeit.

Konzeptionierung eines umfassenden THG-Accountings als begleitendes Monitoring-Instrument.

Weiterer Ausbau des ESG-Risikomanagements, beispielsweise durch erste Schritte zum Aufbau einer neuen ESG-Risikoprofil-Datenbank zur Einwertung von ESG-Risiken je Geschäftspartner. Das 2019 eingeführte TCFD-Reporting wird ebenfalls fortgeführt.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Zinskommentar der Dr. Klein Privatkunden AG

 

Nun ist es entschieden – die Europäische Zentralbank (EZB) lässt das Pandemie-Notfall-Programm PEPP im März auslaufen. Damit endet die beispiellose Geldflut, mit der sie die Mitgliedsstaaten in der Corona-Krise unterstützt und für extrem günstige Zinsen gesorgt hat. Wie weit die aktuellen Beschlüsse reichen und wie die Baufinanzierungszinsen reagieren könnten, erläutert Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG.

Die letzte Ratssitzung in diesem Jahr wurde mit Spannung erwartet: Wann beendet EZB-Chefin Christine Lagarde die ultralockere Geldpolitik – und wie genau sieht das Ausstiegsszenario aus? Obwohl die Auswirkungen der neuen Virus-Variante Omikron auf die Konjunktur noch nicht abzusehen sind, kam die EZB-Chefin nicht mehr umhin, wegweisende Entscheidungen zu treffen – denn das 1,85 Billiarden schwere Anleihekaufprogramm PEPP war ursprünglich bis Ende März 2022 terminiert.

Bauzinsen: Ruhepause beendet?

Und es bleibt bei dem Termin: Die EZB verlängert das Anleihekaufprogramm nicht über den nächsten März hinaus. Bis dahin reduziert sie außerdem das Tempo der Anleihekäufe. Aber: Ab April 2022 stockt sie das ältere Programm APP auf, mit dem sie ebenfalls Anleihen kauft – von 20 auf 40 Milliarden Euro im zweiten Quartal und auf 30 Milliarden Euro im dritten Quartal. Ist das die von vielen geforderte Neujustierung der EZB-Zinspolitik? Michael Neumann von Dr. Klein reagiert verhalten: „Unterm Strich spielt es keine Rolle, ob die EZB das Pandemie-Kaufprogramm auslaufen lässt und dafür ein anderes verwendet: Sie wird sie weiter aktiv in den Markt eingreifen und damit die Zinsen beeinflussen. Wie sie den Topf nennt, aus dem sie frisch gedrucktes Geld entnimmt, ist Schmuck am Baum.“

Die Zinsen für Baufinanzierungen lagen sich in den letzten Wochen konstant auf einem niedrigen Niveau. Der Bestzins für 10-jährige Darlehen beträgt aktuell 0,71 Prozent, bei regionalen Banken 0,6 Prozent (Stand: 15.12.2021). Kommt nach der EZB-Entscheidung wieder Bewegung in die Zinskurve? Nicht wirklich, wenn es nach Michael Neumann geht: „Die angekündigte Drosselung der Anleihekäufe hat der Markt schon weitestgehend eingepreist und ein Ende des APP-Programmes wurde nicht genannt. Die expansive Geldpolitik wird uns noch bis mindestens Ende nächsten Jahres erhalten bleiben. Insofern gehe ich bis Jahresende von einer Seitwärtsbewegung aus”, so der Experte. Spannend könne es nächstes Jahr werden, wenn die Inflationswerte der ersten Monate veröffentlicht werden. „Sind die Raten dann deutlich höher als erwartet, steckt auch in den Zinsen Aufwärtspotenzial.“

Rechnung mit Variablen: Omikron und Evergrande

Die vierte Corona-Welle ist schon mit der Delta-Variante vehement über einige Regionen Deutschlands geschwappt, mit Folgen für Branchen wie Gastronomie, Tourismus und Schausteller. Wird die erwartete Ausbreitung von Omikron die Lage noch verschärfen und rigorose Einschränkungen deutschlandweit nötig machen? Was würde ein solches Szenario für Zinsen bedeuten? „Wenn sich das Wirtschaftswachstum durch Lockdowns, Investitionszurückhaltung und noch größere Lieferschwierigkeiten wieder verlangsamt, hemmt das die Inflation. Dann würde der Druck auf die EZB nachlassen, die Kaufprogramme sukzessive zurückzufahren und sie könnte eher wieder in einen abwartenden Modus übergehen“, schätzt Michael Neumann. „Dann rücken Zinsanstiege in noch weitere Ferne und auch die Baufinanzierungszinsen würden sich weiter seitwärts bewegen.“

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist der überschuldete chinesische Immobilienentwickler Evergrande: Der Branchenriese strauchelt schon seit Monaten, jetzt droht ein totaler Zahlungsausfall. Noch sei allerdings schwer einzuschätzen, ob es einen Dominoeffekt geben werde, der auch die hiesigen Märkte in Mitleidenschaft zieht, so Michael Neumann – die Baubranche habe in China einen erheblichen Anteil am Bruttoinlandsprodukt. „Wenn Evergrande kein Einzelfall bleibt, kann das den Bankensektor beeinflussen, infolgedessen Auswirkungen auf Unternehmen und die Bevölkerung haben und damit letztlich den chinesischen Staat zum Handeln zwingen. Wenn durch die enge Verflechtung die weltweite Konjunktur beeinträchtigt wird, würde auch das den Notenbanken wieder ein Argument für expansive Geldpolitik liefern und die Zinsen weiter niedrig halten.“

Leitzins bleibt noch lange bei null

Die aktuellen konkreten Entscheidungen der EZB können also nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Team um Christine Lagarde nur auf kurze Sicht steuert. Ob die Inflation in den ersten Monaten des nächsten Jahres tatsächlich zurückgeht, wie ansteckend und gefährlich Omikron ist, wie sich Energiepreise entwickeln und bis wann genau die temporären Lieferengpässe anhalten – das alles bleibt ungewiss. „Aus diesen Gründen hält sich die EZB auch weiterhin viele Optionen offen, um möglichst flexibel reagieren zu können. Bevor sie den Leitzins wieder anhebt, kann also noch sehr viel Zeit vergehen“, schätzt Michael Neumann von Dr. Klein.

Tendenz

Kurzfristig: schwankend seitwärts

Mittelfristig: geringes Aufwärtspotenzial

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. Klein Privatkunden Aktiengesellschaft, Hansestraße 14, 23558 Lübeck, Tel: 0451/14 08-0, Fax: 0451/14 08-33 99, www.drklein.de

Allianz Real Estate hat im Namen mehrerer Unternehmen der Allianz Gruppe ein langfristiges Darlehen in Höhe von 466 Millionen Euro

 

an einem Konsortium von Kreditnehmern für die Refinanzierung eines erstklassigen Einzelhandelsportfolios in Frankreich und Belgien vergeben. Diese neueste Finanzierung ist der größte europäische Darlehensabschluss der Allianz Real Estate im Jahr 2021 und unterstreicht die Stärke ihres europäischen Kreditangebots.

Das Portfolio besteht aus 12 langfristig vermieteten erstklassigen Einzelhandelsobjekten, von denen sich sieben in Paris – hauptsächlich im Goldenen Dreieck sowie im aufstrebenden Marais-Viertel – und drei in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur sowie zwei im Brüsseler Einkaufsviertel befinden. Das Portfolio umfasst Objekte wie die Avenue de La Toison d’Or in Brüssel, die Avenue Montaigne in Paris und den Boulevard de la Croisette in Cannes.

Die Stärke dieses erstklassigen und länderübergreifenden Portfolios an nachhaltigen Standorten zeigt sich in der Widerstandsfähigkeit, die es während der durch die Pandemie verursachten Volatilität gezeigt hat und die die zukünftige Wertschöpfung unterstützen wird.

Der Sponsor ist ein renommierter Belgischer Investor mit umfassender Marktexpertise und einem detaillierten Verständnis von Luxuseinzelhandels- und gemischt genutzten Immobilien in Belgien und Frankreich. Der Sponsor ist seit mehr als 25 Jahren tätig und kann auf eine außergewöhnliche Erfolgsbilanz zurückblicken. Sie nutzt ihre speziellen Fähigkeiten im Asset Management, um einen erheblichen nachhaltigen Wert zu schaffen.

Das europäische Kredit-Geschäft der Allianz Real Estate hat im Jahr 2021 eine überdurchschnittliche Performance erzielt. Das verwaltete Vermögen lag Ende September bei 10,9 Milliarden Euro, 16% höher als im Vorjahr. Die paneuropäische Finanzierungsplattform ist weiterhin in 12 Ländern aktiv und verteilt sich auf die Sektoren Büro, Logistik, Wohnen und Einzelhandel.

Roland Fuchs, Head of European Real Estate Finance, Allianz Real Estate, sagte: “Die Finanzierung von Einzelhandelsimmobilien im aktuellen Umfeld erfordert hervorragende Strukturierungskompetenz, langjährige Kenntnisse des lokalen Einzelhandelsmarktes und hervorragende Führungsqualitäten. Ich bin daher stolz darauf, Virginie Bouthillon de La Serve aus unserem französischen Real Estate Finance Team für ihre Fähigkeit auszuzeichnen, das gesamte Fachwissen der Allianz Real Estate zu bündeln, um diese Transaktion durchzuführen.

“Diese erstklassigen, äußerst widerstandsfähigen Objekte, die von führenden Einzelhändlern gemietet werden, stärken unsere Präsenz in zwei unserer wichtigsten europäischen Immobilieninvestmentmärkte. Die Transaktion unterstreicht den Erfolg unseres europäischen Kreditgeschäfts in einem Jahr, das von einer Pandemie heimgesucht wurde, und verdeutlicht unser Bestreben, unser Portfolio im Jahr 2022 weiter zu vergrößern und den Sektor zu diversifizieren.”

Der Sponsor wurde von Eastdil Secured, der französischen Anwaltskanzlei Lacourte Tatar Raquin und der belgischen Anwaltskanzlei Loyens & Loeff sowie den Notaren Wargny Katz und Palais Royal Notaires für die französischen und von Notalex für die belgischen Belange vertreten.

Die Allianz wurde in den französischen Belangen vertreten durch Crédit Agricole CIB als Facility Agent und französischer Security Agent, Trimont als Sicherheitstreuhänder und belgischer Security Agent, Clifford Chance Paris und Belgien sowie Etudes Allez & Associés und für die belgischen Belange von Berquin Notaires.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Allianz Deutschland AG, Königinstr. 28, D-­80802 München, Tel.: 0049 89 3800­0, Fax: 0049 89 3800­3425, www.allianz.de

PwC-Studie: Neugeschäft mit Baufinanzierungen erreicht in ersten zehn Monaten 235 Milliarden Euro

 

Bau- und Immobilienfinanzierungen bleiben in Deutschland weiter beliebt – neben niedrigen Bauzinsen und steigenden Immobilienpreise sorgt auch der Homeoffice-Trend in der Pandemie für ein weiter kräftiges Wachstum der Kreditkategorie. Wie die Baufinanzierungs-Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ergab, kletterte das Neugeschäft der Banken und Sparkassen von Januar bis Oktober 2021 auf 235 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 228 Milliarden Euro) – und bleibt damit auf Rekordkurs für das Gesamtjahr.

Nachdem im August mit 7,7 Prozent p.a. noch der höchste Wert seit 2004 erreicht wurde, schwächte sich das Wachstum von Baufinanzierungen per Oktober auf 7,3 Prozent jährlich ab. Der Bestand an Baukrediten legte in den ersten zehn Monaten auf 1,47 Billionen Euro zu – und übertrifft damit das Finanzierungsvolumen des Gesamtjahres 2020 von 1,39 Billionen Euro deutlich.

“Niedrige Zinsen, eine hohe Sparquote und steigende Inflationsraten dürften sich weiter günstig auf den Wachstumstrend bei Baufinanzierungen auswirken”, sagt Tomas Rederer, Partner und Kreditexperte bei PwC Deutschland. “Trotz leicht rückläufiger Daten im September und Oktober ist es noch verfrüht, eine Trendwende auszurufen. Auch wenn erste Wachstumsrisiken erkennbar sind.”

Kreditmargen bleiben unter Druck

Die Kreditmargen entwickeln sich ebenfalls rückläufig. Im Durchschnitt sank die Netto-Marge nach Refinanzierungskosten 2021 auf 1,05 Prozent p.a. (2020: 1,13 %/2019: 1,12%). “Der wachsende Wettbewerb in der risikoarmen Baufinanzierung drückt zunehmend auf die Margen. Banken sollten den Ausbau ihrer digitalen Kanäle und Datenanalysen vorantreiben, um sich durch schnelle Entscheidungen, Omnikanalfähigkeit und die digitale Abbildung komplexerer Fälle zu differenzieren”, sagt PwC-Partner Tomas Rederer.

Hypothekenbanken profitieren am stärksten

Die Hypothekenbanken verzeichnen per Ende September mit einem Plus von 11,2 Prozent die höchste jährliche Wachstumsrate der Branche bei Baufinanzierungen, gefolgt von den Genossenschaftsbanken (7,9%) und den Sparkassen (7,4%). Während die Privatbanken auf 6,6 Prozent zulegen, gibt Wachstumsrate der Bausparkassen auf 6,5 Prozent (per Juli: 7%) nach.

Auf 5-Jahres-Sicht bauen die Genossenschaftsbanken (plus 1,3 Prozentpunkte auf 25,2%) und die Bausparkassen (plus 0,6 Prozentpunkte auf 12,6%) ihre Marktanteile im Baukreditgeschäft weiter aus. Der Marktanteil der Sparkassen verringert sich von 2016 bis 2021 um 0,4 Prozentpunkte auf 30,9 Prozent, während der Anteil der Privatbanken mit 26,5 Prozent nahezu unverändert bleibt.

Bundesland Sachsen beim Wachstum weiter vorne

Darüber hinaus verstärken sich die bereits deutlich ausgeprägten regionalen Wachstumsunterschiede im deutschen Baufinanzierungsmarkt: Sachsen bleibt mit einem Wachstum von 10,7 Prozent p.a. Spitzenreiter unter den Bundesländern. Das Wachstum in Bremen zieht wieder auf 2,8 Prozent p.a. an (per Juli: 1,4 % p.a.).

 

Verantwortlich für den Inhalt:

PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, 60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 9585-0, Fax: +49 69 9585-1000, www.pwc.de

vdp-Auswertung zeigt Anstieg beim Anteil der Eigenmittel sowie leichten Rückgang der Kreditbelastungsquote

 

Die Ausreichungen für Darlehen zur Wohneigentumsfinanzierung werden im Jahr 2021 ein Volumen von ca. 270 Mrd. Euro erreichen, ein Plus von 8% gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage nach Eigenheimen und Wohnungen ist anhaltend hoch und erhält zusätzliche Impulse durch die COVID-19-Pandemie, in der die Bedeutung der eigenen vier Wände zugenommen hat. Wohneigentum hat sich dementsprechend in den vergangenen Jahren verteuert: Von der Jahresmitte 2014 bis zur Jahresmitte 2021 legten die Preise durchschnittlich um 6,6% pro Jahr zu. Damit stiegen sie deutlich stärker als die Einkommen der Privathaushalte. Konnte dies über eine lange Zeit durch die günstigen Finanzierungsbedingungen weitgehend kompensiert werden, ist dies trotz nochmals gesunkener Zinsen nicht mehr in dem bisherigen Ausmaß der Fall, wie eine aktuelle Erhebung unter den vdp-Mitgliedsinstituten zeigt.

“Wir beobachten eine erhebliche Zunahme des Betrages der eingebrachten Eigenmittel und einen im Vergleich zu allen Privathaushalten stärkeren Anstieg der Einkommen der Erwerberhaushalte. Für weniger vermögende Haushalte wird es offenbar schwieriger, Wohneigentum zu bilden. Gleichzeitig sind der Fremdmittelanteil und die Kreditbelastungsquote im Durchschnitt der neu abgeschlossenen Darlehen leicht zurückgegangen”, erklärt Thomas Hofer, Bereichsleiter Immobilienfinanzierung beim vdp und Autor des auf der Auswertung basierenden Publikation “Spotlight: Strukturen der Wohneigentumsfinanzierung 2021”.

Kreditbelastung und Fremdmittelanteil gesunken

Der Fremdmittelanteil sank von 82% auf 80%, die Kreditbelastungsquote – der Anteil der Aufwendungen für die Bedienung des Darlehens an den verfügbaren Einkommen der Erwerberhaushalte – von 26% auf 25%. Im Vergleich zur letzten Erhebung aus dem Jahr 2019 ging die relative Kreditbelastung zudem bei allen Einkommensgruppen leicht zurück. “Dies ist ein Beleg für die vorsichtige und risikobegrenzende Darlehensvergabepraxis der Pfandbriefbanken”, sagt vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. “Bei dem hohen Niveau der Wohneigentumspreise agieren Banken und Kunden weiterhin sicherheitsorientiert.”

Banken legen großen Wert auf einen angemessenen Eigenkapitaleinsatz und eine hinreichende finanzielle Leistungsfähigkeit der Kreditnehmer:innen und prüfen im Rahmen der Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) ob ein möglicher Kredit für den Darlehensnehmerhaushalt auch angemessen ist.

Zinsbindungsfristen gestiegen

Die nach wie vor günstigen Finanzierungskonditionen sichern sich die Erwerberhaushalte weiterhin für möglichst lange Zeiträume, die durchschnittliche Zinsbindung liegt bei vierzehn Jahren. In der aktuellen Erhebung zeigt sich, dass der Anteil der Darlehen mit einer Zinsbindung bis einschließlich zehn Jahre von 27% im Jahr 2019 auf aktuell 35% gestiegen ist, Darlehen, die den Zins für mehr als zehn Jahre festgeschrieben haben, machen aktuell 64% aus (2019: 70%). Kurz- und mittelfristige Zinsbindungsfristen hingegen spielen mit einem Anteil von knapp 1% nur eine marginale Rolle.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin,Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Der klassische Bankkredit verliert an Bedeutung

 

Der deutsche Mittelstand hat im Zuge der Coronakrise verstärkt neue Finanzierungsmöglichkeiten genutzt. Nahezu jedes vierte Unternehmen nahm im laufenden Jahr Alternativen zum klassischen Bankkredit in Anspruch, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Das sind Ergebnisse der Studie “Finanzierungsmonitor 2021”. creditshelf, der führende Finanzierer für digitale KMU-Kredite in Deutschland, hat dafür zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.

“In den vergangenen zwei Jahren mussten Unternehmen Flexibilität und Anpassungsbereitschaft beweisen, um auch in Zeiten des Lockdowns und unterbrochener Lieferketten handlungsfähig zu bleiben. Neue Wege zu gehen, heißt auch, mittels innovativer Finanzierungsmöglichkeiten die Kapitalausstattung aktiv zu gestalten”, sagt Dr. Daniel Bartsch, Marktvorstand von creditshelf. Während 2020 nur 11 Prozent der befragten Unternehmen Alternativen zum klassischen Bankkredit genutzt hatten, stieg der Anteil 2021 auf 23 Prozent. Die Anzahl der Unternehmen, die sich bislang noch gar nicht mit Alternativen zum klassischen Bankkredit beschäftigt haben, reduzierte sich von 36 Prozent auf 24 Prozent.

Mit dem angepassten Finanzierungsmix gewinnen die Unternehmen nach Meinung von Prof. Dr. Dirk Schiereck an Flexibilität und Planungssicherheit: “Der klassische Bankkredit wird vornehmlich mit dinglichen Sicherheiten hinterlegt und lässt nur wenig Gestaltungsspielraum zu. In einem modernen Unternehmensumfeld ändern sich Rahmenbedingungen jedoch ständig, zudem sind Vermögenswerte immer häufiger immateriell, besonders bei Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen.” Der Kreditexperte rät deshalb zu Alternativen wie etwa digitalen Finanzierungsplattformen, um passgenaue Lösungen für spezielle Finanzierungsfragen zu finden.

Geteiltes Echo auf KfW-Corona-Hilfen

“Corona-Hilfen von der KfW sind im laufenden Jahr als eine weitere Kapitalmaßnahme ebenfalls in Anspruch genommen worden”, so VWL-Professor Schiereck, der den “Finanzierungsmonitor” seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet. “19 Prozent der befragten Unternehmen beantragten und erhielten KfW-Corona-Hilfen, bei 34 Prozent ist der Antrag noch nicht abschließend geprüft. Bei 7 Prozent der Umfrageteilnehmer wurde der Antrag abgelehnt.” Der Finanzierungsexperte der TU Darmstadt weist darauf hin, dass die Corona-Hilfen des Bundes voraussichtlich im Frühjahr 2022 auslaufen. Ob sie danach noch einmal verlängert werden, ist fraglich.

Angesichts der schnellen wirtschaftlichen Erholung hätten viele Unternehmen jedoch lieber auf einen KfW-Kredit verzichtet. creditshelf-Marktvorstand Bartsch: “Von den Umfrageteilnehmern, die KfW-Corona-Hilfen beantragt haben, bereuen 55 Prozent diese Entscheidung mittlerweile. Sie wären mit einem modernen Finanzierungspartner, der schnell und ohne lästige bürokratische Prozesse entscheiden kann, wahrscheinlich besser aufgestellt gewesen.”

Über die Studie “Finanzierungsmonitor 2021”

Die Studie “Finanzierungsmonitor 2021” beruht auf einer im August 2020 durchgeführten Befragung des digitalen Mittelstandsfinanzierers creditshelf (www.creditshelf.com). Insgesamt nahmen 210 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen an der Befragung per Online-Erhebung durch ein Marktforschungsinstitut teil. Die Studie wurde wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

creditshelf Aktiengesellschaft, Mainzer Landstraße 33a, 60329 Frankfurt, Tel: +49 (0)69 348 77 240,  www.creditshelf.com

Interhyp, Deutschlands größter Vermittler für private Baufinanzierungen, macht für seine Kundinnen und Kunden in Zusammenarbeit mit der Münchner Hypothekenbank den digitalen Abschluss einer Baufinanzierung möglich.

 

Die Online-Prüfung der Kundenbonität war lange Zeit das Nadelöhr im Prozess. Diese Hürde ist nun durch eine PSD2-Schnittstelle gelöst. Nichtsdestotrotz: Die persönliche Beratung bleibt für die meisten Käuferinnen und Käufer essentiell bei der Finanzierung einer Immobilie. Damit ist Interhyp der erste Vermittler am Markt, der den digitalen Abschluss einer Baufinanzierung einem interessierten Kundenkreis anbieten kann.

Mit der Internet-Plattform Home hat Interhyp bereits große Teile des Prozesses für eine Baufinanzierung digital angelegt. Von der Bewertung der zu finanzierenden Immobilie über das Management der Unterlagen bis hin zur Einreichung bei der finanzierenden Bank: Kunden können schon heute mit Interhyp Home bereits große Teile der Baufinanzierung online erledigen.

Die automatisierte Haushaltsrechnung war hier lange Zeit ein fehlendes Puzzle-Teil, da das technische Zusammenspiel zwischen der Interhyp-Plattform und dem Kreditgeber eine große Rolle spielt. Das können die Kunden nun vollständig auf digitalem Wege erledigen. “Ein kleiner Schritt im Gesamtprozess und doch ein großer Schritt für die digitale Baufinanzierung. Mit dem ersten digitalen Abschluss haben wir auf jeden Fall den entscheidenden Schritt getan, um jenen Zielgruppen den schnellen Zugang zu einer Baufinanzierung zu ermöglichen, für die eine automatisierte Haushaltsrechnung in Frage kommt. Mit diesem Piloten unterstreichen wir unseren Anspruch als Technologieführer im Segment der Baufinanzierung”, sagt Marcus Fienhold, Chief Digital Officer der Interhyp Gruppe.

“Natürlich bleibt für den absoluten Großteil unserer Kunden die Beratung ein zentraler Bestandteil in der Finanzierung einer Immobilie. Es handelt sich ja für die meisten Kundinnen und Kunden um die größte finanzielle Entscheidung ihres Lebens”, so Fienhold weiter. Wie digital der Baufinanzierungsprozess umgesetzt werden kann, hängt immer auch stark vom Partner ab, der den Kredit zur Verfügung stellt.

Das Ziel: Dem Kunden die Finanzierung so einfach machen, wie er möchte

Mit dem digitalen Abschluss ist Interhyp dem Ziel, den Kundinnen und Kunden die Finanzierung einer Immobilie möglichst einfach zu machen, einen großen Schritt nähergekommen. Rund ein Fünftel der Bundesbürger kann sich laut einer Statista-Umfrage im Auftrag von Interhyp den digitalen Abschluss einer Baufinanzierung vorstellen.

Anfang September hat Interhyp zusammen mit der Münchner Hypothekenbank einen Piloten gestartet, um zu untersuchen, ob die konventionelle Haushaltshaltrechnung einschließlich der klassischen Bonitätsunterlagen durch eine automatisierte Prüfung abgelöst werden kann. Ein entscheidender Bestandteil einer Finanzierung, da die Bank die Zu- oder Absage davon abhängig machen muss, ob ein Kunde ausreichend zahlungsfähig ist. Die relevanten Informationen für diese automatisierte Haushaltsrechnung werden dabei über eine PSD2-Schnittstelle abgerufen.

Der Kunde braucht Hilfe? Die Berater unterstützen jederzeit, wenn der Kunde das will

“Wir haben nun die technischen Voraussetzungen für eine automatische Kreditentscheidung geschaffen. Jetzt werden wir herausfinden, wie Kunden das annehmen”, sagt Peter Knorr, bei der Münchner Hypothekenbank für das Geschäft mit freien Finanzierungsvermittlern verantwortlich. “Sobald wir hier die entsprechenden Informationen gesammelt haben, werden wir uns zusammensetzen und den Weg überdenken, wie wir die Kreditentscheidung in der Regel treffen. Für eine Bank ist es ein mutiger Schritt, diese digitale Transformation bei der Überprüfung von Bonität bei Kunden zu tun. Nach den ersten Gesprächen mit der Interhyp hatten wir ausreichend Vertrauen in diesen digitalen Prozess aufgebaut.”

“Schon mit Einführung von Home konnten wir unseren Kundinnen und Kunden den Weg zur optimalen Baufinanzierung erleichtern”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei Interhyp. “Sie pflegen ihre Daten und Unterlagen direkt auf der Plattform und können dort verschiedene Finanzierungskonstellationen und Angebote online vergleichen. Durch dieses hohe Maß an Digitalisierung wird die Zeit, die Kunden und Berater im Gespräch verbringen viel effizienter genutzt und der Fokus liegt auf dem, was unsere Beraterinnen und Berater am besten können und am liebsten machen: der persönlichen Beratung.”

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Fast ein Viertel der Deutschen kann sich Wohnen auf kleinstem Raum vorstellen

 

Überschaubarer Aufwand und sparsamer Ressourceneinsatz: Das Tiny House entspricht dem aktuellen Zeitgeist und wird bei den Deutschen beliebter. In einer Umfrage aus dem Frühjahr 2019 sprachen sich 13 Prozent für das Wohnen in den Minihäusern aus. In der neuesten, repräsentativen Interhyp-Umfrage von Mitte Oktober unter rund 2100 Teilnehmern zeigen sich bereits 23 Prozent der Befragten an Tiny Houses interessiert. “Alternative Wohnformen wie Tiny Houses, Baumhäuser oder auch Mehrgenerationenhäuser sind ein Thema, das die Menschen bewegt – nicht zuletzt aufgrund des drohenden Klimawandels und der Corona-Pandemie”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin für das Privatkundengeschäft der Interhyp AG. Während die Preise für Wohnimmobilien kontinuierlich steigen, liegen die Kosten für ein Tiny House in einem überblickbaren Rahmen von etwa 30.000 bis 80.000 Euro je nach Ausstattung und Materialkosten.

Ihren Ursprung haben Tiny Houses in den USA, wo Architekten und Designer einen Gegenpol zu den immer größer werdenden Wohnhäusern setzen wollten. Großen Zulauf erhielt die Tiny-House-Bewegung nach der Finanzkrise 2007/2008, als viele Hauseigentümer in den USA wegen Überschuldung ihr Eigenheim verloren und der Umzug in ein Tiny House praktisch die einzige finanzierbare Alternative darstellte. Einige Jahre später kam der Trend auch in Deutschland an, blieb jedoch bis heute eher ein Nischenphänomen. “Wir sehen in unserer Umfrage, dass das Interesse an Tiny Houses stärker gestiegen ist als das Interesse für andere alternative Wohnformen”, sagt Mirjam Mohr. Für Baumhäuser können sich heute 14 Prozent der Befragten erwärmen, vor zwei Jahren waren es elf Prozent. Fünf Prozent mehr Deutsche als 2019 können sich vorstellen, in ein Hausboot zu ziehen, insgesamt ganze 34 Prozent. Dass Häuser ökologischen Standards entsprechen müssen, befürworten mittlerweile knapp die Hälfte aller Befragten (47 Prozent), 2019 waren es 43 Prozent.

Innovativ, nachhaltig und schnell geputzt

“Die Menschen haben sich in der Pandemie verstärkt mit der Frage auseinandergesetzt, wie sie in Zukunft leben wollen, die in Hotspots stark gestiegenen Immobilienpreise, aber auch die zuletzt aufgrund von Lieferengpässen ebenfalls stark gestiegenen Baukosten werden bei einigen Menschen die Prioritäten zugunsten von einem minimalistischeren, nachhaltigen Leben verschoben haben”, fasst die Interhyp-Vorständin die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zusammen. Folgerichtig können sich mehr als ein Drittel der Befragten vorstellen, aus Kostengründen in ein Tiny House zu ziehen, oder wenn die Immobilienpreise weiter ansteigen. Für 22 Prozent könnte der ökologische Aspekt den Ausschlag für den Erwerb eines Kleinsthauses geben. Und für 31 Prozent wäre ein Tiny House als Ferienimmobilie, für 23 Prozent im Alter eine realistische Option. Nur ein Drittel der Bevölkerung kann sich partout nicht mit einem Tiny House anfreunden und sich in keinem Fall vorstellen, in einem Kleinsthaus zu wohnen.

Die Vorzüge der Minihäuser liegen für die Befragten auf der Hand: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) verbindet geringe Baukosten und sparsames Wohnen mit dem Tiny House. Weniger Zeitaufwand für Putzen und Aufräumen attestieren 41 Prozent dem kleinen Haus, rund ein Drittel (31 Prozent) schätzt das nachhaltige Wohnen, etwas weniger (28 Prozent) die innovative Wohnform und knapp ein Viertel der Befragten (22 Prozent) die Mobilität.

Finanzierungsmöglichkeiten für Tiny Houses

Um ein Tiny House zu finanzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Konsumentenkredit, Kapitalbeschaffung über eine Bestandsimmobilie oder spezielle Tiny-House-Finanzierungen, die auch über Interhyp erhältlich sind. Die Vorteile von Konsumentenkrediten und Tiny House Finanzierungen sind, dass kein Eigenkapital eingebracht werden muss, und keine grundpfandrechtliche Besicherung abgeschlossen wird. Allerdings ist der Zins etwas teurer als bei einer Kapitalbeschaffung oder Baufinanzierung: Der effektive Jahreszinssatz für eine Tiny-House-Finanzierung liegt aktuell bei rund 2,7 Prozent. Bei etwas größeren und teureren Minihäusern, etwa im Bereich von 100.000 Euro, die gebaut und fest mit dem eigenen Grundstück verbunden sind, ist prinzipiell auch eine klassische Baufinanzierung möglich. Dafür ist eine grundpfandrechtliche Besicherung nötig. Die Zinsen für eine Baufinanzierung sind in der Regel relativ günstig. Allerdings sind Mindestwohnflächen zu beachten, die bei vielen Banken bei 30 oder 40 Quadratmetern liegen, berichtet Interhyp.

Über die Umfrage: Die Umfrage wurde im Auftrag von Interhyp im Oktober 2021 durchgeführt. Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2089 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Interhyp-Bauzins-Trendbarometer: Kurz- und langfristig weiteres Aufwärtspotenzial

 

Die Konditionen für Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsfestschreibung sind im Lauf des Oktobers weiter gestiegen. Das Interhyp-Bauzins-Trendbarometer, eine monatliche Befragung von Expertinnen und Experten, sieht kurz- und langfristig sogar weiteres Aufwärtspotenzial. Unterschiedlich bewertet wird die Nachhaltigkeit der aktuell hohen Inflation. Während die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer jüngsten Sitzung den lockeren geldpolitischen Kurs bestätigt hat, hat die US-amerikanische Notenbank Fed bei ihrer Novembersitzung verkündet, die Anleihekäufe zu drosseln. “Dass Kredite etwas teurer werden, bedeutet jedoch nicht, dass Geld auf dem Sparkonto mittlerweile wieder besser aufgehoben wäre – im Gegenteil. Während Sparern die hohe Inflation zu schaffen macht, können Kreditnehmer von der Geldentwertung profitieren”, konstatiert Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierung.

Die Mehrheit der von Interhyp befragten Experten hält zwar langfristig weiter leicht steigende Zinsen für möglich. Sie weisen jedoch auf den Spagat der Zentralbanken zwischen Preisstabilität und Konjunkturaufschwung hin, der das Aufwärtspotenzial vorerst begrenzt. “Trotz deutlich steigender Inflation hat die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer jüngsten Sitzung Leitzins und Umfang der Anleihekäufe unverändert gelassen. Sie will den aktuellen Wirtschaftsaufschwung nach der Corona-Pandemie nicht gefährden. Andere Notenbanken wollen indes ihre Geldpolitik straffen”, erklärt Mirjam Mohr im aktuellen Zinsbericht. Ein Blick auf die Entwicklung der Inzidenzwerte und Lieferschwierigkeiten verdeutlicht laut Interhyp, dass es trotz Konjunkturbelebung und steigender Renditen zu früh ist, von einer generellen Trendwende zu sprechen.

Inflation als Sparers Nachteil und Schuldners Vorteil

Ein besonderes Augenmerk gelte der Inflation, die in der Eurozone zuletzt auf über vier Prozent gestiegen ist und im November Prognosen zufolge auf über fünf Prozent zulegen könnte. “Sollte die Geldentwertung tatsächlich langfristiger anhalten als von der EZB derzeit eingestuft, gewinnt die Frage der Altersabsicherung und des Vermögensaufbaus und -schutzes in den nächsten Monaten und Jahren noch mehr Relevanz. Die Inflation frisst nicht nur Kaufkraft, sondern gleichsam Schulden. Es ist durchaus möglich, dass Immobilien als Sachwertanlage in Zeiten der Inflationsangst noch stärker als in der Pandemie in den Fokus geraten”, erläutert Mirjam Mohr. Dennoch gilt immer: “Die Finanzierung muss zum Leben passen, nicht umgekehrt.” Einen Hauskauf lediglich mit der aktuell gestiegenen Inflation zu begründen, sei nicht zielführend.

Immobilieninteressierte mit einem konkreten Objekt im Blick und einer tragfähigen Finanzierung sollten nicht auf niedrigere Konditionen spekulieren – und im ungünstigsten Fall einen teureren Kredit riskieren. Das Szenario steigender Zinsen ist darüber hinaus auch für Eigentümer mit laufendem Darlehen interessant, die zwischen 2011 und 2013 finanziert haben, falls ihre zehnjährige Zinsbindung demnächst ausläuft. Sie sollten Forward-Darlehen in Betracht ziehen. Gegen geringe Zinsaufschläge lässt sich so heute die Anschlussfinanzierung regeln, die in den nächsten Monaten oder Jahren ansteht.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de