zeb Baufinanzierungsstudie Deutschland 2021

 

Private Baufinanzierungen haben sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Ertragspfeiler für Deutschlands Banken entwickelt, dies zeigt eine aktuelle Studie von zeb. Allerdings drohen viele Kreditinstitute trotz des komfortablen Wachstums in diesem Segment in ein strategisches Abseits zu geraten. Die Bankexpertinnen und -experten von zeb mahnen deshalb weitreichende Entscheidungen im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung der Institute an. Nur so kann es ihrer Ansicht nach gelingen, der starken Konkurrenz durch hoch digitalisierte Finanzierungs- und Immobilienplattformen gute Konzepte entgegenzusetzen und langfristig Erträge in diesem grundsätzlich lukrativen Geschäftsfeld zu erzielen.

Sandra Douqué, Partnerin bei zeb, führt aus: “Onlineplattformen haben in den letzten Jahren massiv an Schlagkraft in der Baufinanzierung gewonnen. Dort ist man oft digitaler und kundenorientierter unterwegs, dort werden aktuell die Standards in der Baufinanzierung gesetzt. Banken müssen sich sputen und ihr Angebot deutlicher fokussieren.”

Baufinanzierungsvolumen auf Wachstumskurs

Wie die zeb-Studie im Detail zeigt, ist das Baufinanzierungsvolumen deutscher Banken in den letzten Jahren dank dauerhafter Niedrigzinsen und hoher Immobiliennachfrage privater Haushalte kontinuierlich gestiegen. Seit 2014 sind die Erträge in diesem Segment um durchschnittlich 7,7 Prozent jährlich auf zuletzt 11,4 Milliarden Euro (2020) gewachsen. Gleichzeitig sind die Gesamterträge von Deutschlands Retailbanken, so die zeb-Expertinnen und -Experten, von 56 auf 51,5 Milliarden Euro geschrumpft. Die stabilen Erträge in der Baufinanzierung fußten im Neugeschäft vor allem auf gestiegenen Margen und einem kontinuierlich gewachsenen Finanzierungsvolumen, das zuletzt (2020) bei gut 1,3 Billionen Euro lag.

Onlineplattformen bald Standardschnittstelle für Kunden

Im gleichen Zeitraum haben große Onlineplattformen erhebliche Marktanteile gewonnen und sich als führende Player in diesem Segment etabliert. Liefen 2016 noch 27 Prozent des Neugeschäfts privater Immobilienfinanzierungen über die großen Vermittlungsplattformen, waren es 2020 über 45 Prozent. Damit ist aus Sicht der Studienautorinnen und -autoren absehbar, dass die Onlineplattformen bald zur Standardkundenschnittstelle in diesem Geschäftsfeld aufsteigen und Banken mehr denn je gezwungen sein werden, digitale Kanäle entlang des gesamten Prozesses der Baufinanzierung anzubieten – arbeiten sie nun mit den großen Plattformen zusammen oder nicht. Je nach individueller Ausrichtung der Institute bieten sich dabei unterschiedlichste Erfolg versprechende strategische Optionen.

Sandra Douqué ergänzt: “In einem komplett digitalen Finanzierungsumfeld werden die Margen der Banken weiter sinken, selbst wenn die Institute mit großen Digitalisierungsanstrengungen dagegenhalten. Sie kommen nicht darum herum, sich auch neue Perspektiven zu suchen, um ihr erweitertes Geschäft in diesem Segment ertragsfähig zu halten.”

Bankferne Dienstleistungen als Wachstumschance

Aus Sicht des Autorenteams ist es deshalb sinnvoll, dass Banken über den eigenen Tellerrand hinausblicken. Wenn Nichtbanken an Finanzierungen mitverdienen, dann können auch Banken vor Ort an Leistungen verdienen, die nicht zum klassischen Portfolio einer Bank gehören – 2017 betrug der Ertragskuchen rund um Immobilien 22,3 Milliarden Euro. Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer suchen immer wieder gute Handwerksbetriebe oder wollen eventuell den Stromanbieter wechseln. Hier können Bankportale mit Kompetenz, ihren eigenen Netzwerken sowie umfangreichen Zusatzleistungen und -informationen für die Nutzenden punkten und deutlich mehr Kundenbedürfnisse erfüllen als bisher.

Ulrich Hoyer, Partner bei zeb, bemerkt abschließend: “Das Immobilienportalgeschäft ist an den Banken vorbeigegangen, obwohl sie in Deutschland den größten Teil der Immobilienvermittlung auf sich vereinen. Banken sollten ihre traditionell starken Beratungs- und Beziehungsqualitäten stärker in den Fokus nehmen und umfassende, individualisierte Angebote für ihre Kunden ins Auge fassen. Wenn sie die nächste Entwicklungswelle wieder verschlafen, kommt auch das Kerngeschäft ins Wanken.”

Als führende Strategie- und Managementberatung bietet zeb seit 1992 Transformationskompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Financial Services in Europa. In Deutschland unterhalten wir Büros in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Münster (Hauptsitz). Internationale Standorte befinden sich in Amsterdam, Kiew, Kopenhagen, London, Luxemburg, Mailand, Moskau, Oslo, Stockholm, Warschau, Wien und Zürich. Zu unseren Kunden zählen neben europäischen Groß- und Privatbanken auch Regionalbanken und Versicherungen sowie Finanzintermediäre aller Art. Bereits mehrfach wurde unser Unternehmen in Branchenrankings als “Bester Berater” der Finanzbranche klassifiziert und ausgezeichnet.

 

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Frauen kaufen häufiger zur Eigennutzung, Männer als Kapitalanlage

 

Obwohl sich Frauen in Sachen Finanzplanung immer stärker emanzipieren, sind sie beim Immobilienkauf noch zögerlich. Laut einer exklusiven Auswertung von Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, ist unter allen Finanzierungen bei Interhyp nur jede zehnte von einer alleinfinanzierenden Frau abgeschlossen. Zum Vergleich: Jede fünfte Finanzierung wird von einem Mann alleine abgeschlossen. Hinter rund 70 Prozent der Finanzierungen stehen mehrere Antragsteller – meist Paare. Der Gehaltsunterschied, auch Gender-Pay-Gap genannt, ist einer der Hauptgründe für die Diskrepanz, wie Interhyp Vorständin Mirjam Mohr zusammenfasst: “Wir unterstützen jedes Jahr viele Tausend Frauen dabei, sich den Traum von der eigenen Immobilie zu erfüllen. Dennoch finden sich unter den Alleinfinanzierenden noch deutlich weniger Frauen als Männer. Das ist schade, denn die Immobilie ist ein wesentlicher Faktor für den Aufbau von Vermögen und für die private Altersvorsorge. Wir möchten Frauen Mut machen, die Immobilie für sich in Betracht zu ziehen und zeigen, wie ein Kauf für sie möglich ist.”

Alleinfinanzierende Frauen kaufen in der Regel später als Männer, die allein finanzieren. Das hat jetzt eine umfassende Auswertung des Baugeldvermittlers Interhyp ergeben. Demnach sind Frauen bei der Antragstellung für eine Immobilienfinanzierung im Schnitt 41,6 Jahre alt und damit rund zwei Jahre älter als Männer beim Immobilienkauf. Das liegt unter anderem an den ungleichen Lohnverhältnissen zwischen Männern und Frauen. Der sogenannte Gender-Pay-Gap lässt sich auch an den Gehältern der Antragsstellenden ablesen: Im Median liegt die Differenz bei 468 Euro. “Aufgrund der Gehaltsunterschiede können Frauen in der Regel erst später in den Immobilienmarkt einsteigen”, sagt Mirjam Mohr.

Mit einem niedrigeren Durchschnittsgehalt fällt auch die monatliche Kreditrate bei Frauen in der Regel geringer aus (799 Euro zu 881 Euro). Um trotzdem eine höhere Darlehenssumme finanzieren zu können, müssen sie mehr Eigenkapital einbringen: Im Jahr 2020 waren das bei den alleinfinanzierenden Frauen durchschnittlich 112.000 Euro. Die Männer haben 107.000 Euro Eigenkapital eingebracht.

Frauen kaufen genauso teuer, aber für sich selbst

Trotz Gender-Pay-Gap lassen sich Frauen die Traumimmobilie im Schnitt 347.000 Euro kosten. Sie leisten sich damit etwa fünf Prozent weniger als alleinfinanzierende Männer. Während Frauen etwas häufiger in eine Eigentumswohnung investieren als Männer (63 Prozent bzw. 60 Prozent), nutzen sie die Immobilie aber auch in den meisten Fällen für sich. Gerade einmal ein Drittel der Frauen, die ihre Immobilie allein kaufen, vermieten diese dann als Kapitalanlage. Bei den Männern liegt der Anteil derer, die ihre Immobilie als Kapitalanlage nutzen, deutlich höher (42 Prozent). “Frauen kaufen ihre Immobilie meist, um selbst darin zu wohnen – sie wollen sich damit ein eigenes Zuhause schaffen. Das ist ein wesentlicher Schritt zur privaten Altersvorsorge. Seltener als Männer ziehen sie die Immobilie als Kapitalanlage in Betracht. Dabei ist auch dies eine Chance zum Vermögensaufbau. Zum Beispiel kann sich auch ein früher Einstieg in den Immobilienmarkt lohnen und die Ein-Zimmer-Wohnung in der Stadt eine gute Ergänzung zum Anlageportfolio sein”, erklärt Mohr.

Wir brauchen mehr HAUSfrauen

Auch wenn der gesellschaftliche Wandel den Gender-Pay-Gap bereits langsam verkleinert – Frauen sollten noch stärker befähigt und ermutigt werden, ihre Altersvorsorge und ihre Finanzplanung in die eigenen Hände zu nehmen. “Mehr Frauen als gedacht, können sich auch alleine eine Immobilie kaufen. Das zeigen unsere Zahlen sehr deutlich. Leider ist vielen gar nicht klar, was sie alles alleine schaffen können und welche Möglichkeiten sie haben. Deshalb möchten wir sie ermutigen, diesen Schritt zu gehen.”

 

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Gesamtfördervolumen von 73,1 Mrd. EUR

 

Die KfW Bankengruppe hat in den ersten neun Monaten 2021 ein Fördervolumen von 73,1 Mrd. EUR (9 M. 2020: 109,1 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 53,5 Mrd. EUR) erzielt. Die abgeschwächte Nachfrage nach Corona-Hilfen infolge der Beendigung des Lockdowns bestimmt den Zusagerückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die wesentlichen Förderfelder entwickelten sich dabei wie folgt: Das inländische Fördergeschäft erfuhr einen signifikanten Zusageanstieg im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 auf 60,3 Mrd. EUR (9 M. 2020: 89,8 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 31,6 Mrd. EUR). Beigetragen hat hierzu erheblich die starke Nachfrage nach energieeffizienter Wohnraumfinanzierung mit 26,7 Mrd. EUR (9 M. 2020: 19,5 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 8,7 Mrd. EUR). Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich insgesamt auf 230 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum 773 Mio. EUR). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf das Auslaufen der Corona Matching Fazilität im Rahmen des Hilfsprogramms für Start-ups während der Corona-Krise zurückzuführen. In der Export- und Projektfinanzierung lag das Zusagevolumen aufgrund der Auswirkungen der weiterhin anhaltenden Corona-Krise auf die Weltwirtschaft unter dem Vorjahresniveau (9,3 Mrd. EUR; Vorjahreszeitraum 14,8 Mrd. EUR). Die Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer verzeichnete insgesamt 3,1 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum 4,5 Mrd. EUR). Davon entfielen 2,4 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum 3,7 Mrd. EUR) auf die KfW Entwicklungsbank und 0,7 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum 0,8 Mrd. EUR) auf die DEG. Der Rückgang bei der KfW Entwicklungsbank ist geprägt durch die zurückgehenden Corona-Hilfen.

Die KfW hat in ihren Corona-Hilfsprogrammen seit deren Start (am 23.03.2020) 59,8 Mrd. EUR an Krediten im In- und Ausland zugesagt (Stand 30.09.2021).In Deutschland profitieren nach wie vor insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen mit Kreditvolumina bis zu 3 Mio. EUR. Erwartungsgemäß ist die Nachfrage rückläufig, jedoch machen die Corona-Hilfsprogramme mit 8,4 Mrd. EUR (46,1 Mrd. EUR) weiterhin einen erheblichen Teil der Zusagen aus.

“Das außergewöhnliche Förderjahr 2021 setzt sich fort. Die KfW verzeichnet eine starke Fördernachfrage. Erfreulicherweise sehen wir einen Rückgang in der Nachfrage nach Corona-Hilfen”, sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe. “Jetzt gilt es sich auf die Herausforderungen zu konzentrieren, vor denen unser Land steht: zwei davon sind unbestritten Klima- und Umweltschutz sowie Digitalisierung und Innovation. Diese Herausforderungen sind enorm, das ökonomische Ziel ist aber auch klar. Im Kern geht es um den nachhaltigen Umbau der deutschen Industrie sowie die langfristige internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.”

Die KfW erzielte in den ersten drei Quartalen 2021 einen Konzerngewinn in Höhe von 1.929 Mio. EUR (145 Mio. EUR). Diese positive Entwicklung basierte auf einem stabilen operativen Ergebnis und profitierte von einem sehr positiven Ergebnis aus der Bewertung des Kredit- und Beteiligungsportfolios. Alle operativen Geschäftsfelder lieferten nach dem Krisenjahr 2020 überdurchschnittliche Beiträge zum Konzerngewinn. Der für die Steuerung der KfW relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen betrug 2.092 Mio. EUR (251 Mio. EUR).

“Die erfreuliche Ertragsentwicklung der KfW des ersten Halbjahres 2021 hat sich auch im dritten Quartal 2021 fortgesetzt. Das außergewöhnlich gute Ergebnis von 1.929 Mio. EUR ist geprägt von Umkehreffekten der im Vorjahr im Rahmen der Corona-Krise vorgenommenen Bewertungsabschläge für Kredite und Beteiligungen bei weiterhin stabilen operativen Erträgen. Die Aufholeffekte sind insgesamt erfreulich und belegen die Qualität unserer Kredit- und Beteiligungsportfolios. Die positive Ergebnisentwicklung stärkt zudem die Kapitalbasis der KfW”, so Wintels.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand) betrug 1.363 Mio. EUR und lag damit leicht unter dem sehr guten Ergebnis des Vorjahres in Höhe von 1.426 Mio. EUR. Der Zinsüberschuss (vor Förderaufwand) bewegte sich mit 1.924 Mio. EUR auf dem Vorjahresniveau (1.936 Mio. EUR) und stellt unverändert die wesentliche Ertragsquelle der KfW dar. Das Provisionsergebnis (vor Förderaufwand) überstieg mit 479 Mio. EUR den Vorjahreswert von 450 Mio. EUR. Der Verwaltungsaufwand (vor Förderaufwand) lag mit 1.041 Mio. EUR (960 Mio. EUR) über dem Vorjahr, primär begründet durch IT-Investitionen und den geplanten weiteren Ausbau des internationalen Geschäfts.

Im aktuellen Zinsumfeld war der Bedarf an Zinsverbilligungsleistungen weiter niedrig. In der Folge bewegte sich der zu Lasten der eigenen Ertragslage erbrachte Förderaufwand im Inlandsgeschäft – im Wesentlichen Zinsverbilligungen des Neugeschäfts – mit 94 Mio. EUR unverändert auf einem sehr niedrigen Niveau (71 Mio. EUR).

Das Bewertungsergebnis ist geprägt von Wertaufholungen in den Kredit- und Beteiligungsportfolios, nachdem das Vorjahresergebnis durch die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie stark belastet war. Das Risikovorsorgeergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von insgesamt +312 Mio. EUR (-784 Mio. EUR) ist durch Auflösungen insbesondere von latenter Risikovorsorge infolge des verbesserten makroökonomischen Umfelds sowie durch Erträge aus Eingängen auf abgeschriebene Forderungen gekennzeichnet. Das Bewertungsergebnis aus dem Beteiligungsportfolio in Höhe von +644 Mio. EUR (-366 Mio. EUR) ist durch Wertaufholungen insbesondere in den Geschäftsfeldern Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer (+378 Mio. EUR, hiervon +332 Mio. EUR aus der DEG) sowie KfW Capital (+172 Mio. EUR) getrieben.

Die Bilanzsumme liegt mit 561,8 Mrd. EUR um 15,4 Mrd. EUR über dem Niveau vom 31.12.2020 (546,4 Mrd. EUR). Der Anstieg resultierte insbesondere aus dem Anstieg des Kreditvolumens um 11,7 Mrd. EUR, unter anderem infolge von Auszahlungen im Rahmen der Corona-Hilfen (+5,7 Mrd. EUR). Das bilanzielle Eigenkapital stieg aufgrund des sehr guten Zwischenergebnisses und den Entlastungen in der Neubewertungsrücklage infolge der zinsbedingten Bewertung der Pensionsrückstellungen auf 33,9 Mrd. EUR (31.12.2020: 31,8 Mrd. EUR). Die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten des Konzerns bewegen sich weiterhin auf einem guten Niveau. Die Gesamtkapitalquote beträgt per 30.09.2021 23,8 % (30.06.2021: 24,1 %). Etwaige Effekte aus der Finalisierung von Basel III sind nicht berücksichtigt.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Zum 30.09.2021 erreichte das Geschäftsfeld Mittelstandsbank & Private Kunden 53,6 Mrd. EUR an Neuzusagen (9 M. 2020: 69,5 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 26,4 Mrd. EUR). Somit bewegt sich das Geschäftsfeld weiterhin auf einem hohen Niveau. Davon entfällt im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäß ein wesentlich kleinerer Anteil in Höhe von 7,4 Mrd. EUR (32,3 Mrd. EUR) auf die Corona-Hilfsprogramme.

Innerhalb des Förderschwerpunkts Gründung & Unternehmensinvestitionen lag das Zusagevolumen bei 11,1 Mrd. EUR (35,3 Mrd. EUR). Neben den Corona-Hilfsprogrammen bildete der ERP-Gründerkredit Universell mit 2,8 Mrd. EUR die größte Position (1,8 Mrd. EUR).

Der Schwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien erreichte per 30.09.2021 Neuzusagen in Höhe von 8,0 Mrd. EUR und liegt somit deutlich über dem Niveau der Vorjahre (5,8 Mrd. EUR). Die meisten Neuzusagen erreichten die beiden KfW-Programme Erneuerbare Energien Standard mit 2,6 Mrd. EUR (2,7 Mrd. EUR) und Energieeffizient Bauen und Sanieren mit 1,7 Mrd. EUR Zusagevolumen (2,1 Mrd. EUR), welches zum 30.06.2021 ausgelaufen ist und durch die seitdem sehr stark nachgefragte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ersetzt wurde. Innerhalb der BEG lagen die Zusagen im gewerblichen Bereich (inkl. Zuschuss) bei 2,8 Mrd. EUR.

Mit 0,7 Mrd. EUR bewegte sich der Förderschwerpunkt Innovation leicht über Vorjahresniveau (0,6 Mrd. EUR). Der Anstieg ist auf höhere Zusagen im ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit zurückzuführen.

Das Segment Private Kunden erzielte per 30.09.2021 mit 33,8 Mrd. EUR ebenfalls ein Fördervolumen, das deutlich über dem Vorjahresergebnis liegt (9 M. 2020: 27,8 Mrd. EUR; 9 M. 2019: 15,0 Mrd. EUR).

Den größten Beitrag leistete hierzu der Förderschwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien mit 27,3 Mrd. EUR (19,5 Mrd. EUR). Neben der Programmfamilie Energieeffizient Bauen und Sanieren, die zum 30.06.2021 mit einem Volumen von 19,5 Mrd. EUR auslief, trug auch die hohe Nachfrage im Nachfolgeprogramm BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) mit 7,2 Mrd. EUR wesentlich zum Ergebnis innerhalb dieses Förderschwerpunktes bei.

Das Neugeschäft im Bereich Wohnen (Wohneigentumsförderung und Altersgerecht Umbauen) lag weiterhin mit 3,4 Mrd. EUR unter Vorjahresniveau (4,7 Mrd. EUR).

Im Förderschwerpunkt Bildung schwächte sich die Nachfrage mit 1,5 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahr etwas ab (1,7 Mrd. EUR). Dies liegt hauptsächlich am leichten Nachfragerückgang im Studienkredit, der u.a. aufgrund des wieder besseren Nebenjobangebots für Studenten weniger in Anspruch genommen wird.

Das Geschäftsfeld Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden erzielte zum dritten Quartal 2021 ein Zusagevolumen von rund 6,4 Mrd. EUR (9 M. 2020: 19,5 Mrd. EUR, 9 M. 2019: 5,1 Mrd. EUR). Nach den sehr hohen Volumina des Vorjahres aufgrund der Corona-Sondermaßnahmen hat sich das Geschäftsvolumen wieder normalisiert.

Die Individualfinanzierung Unternehmen erreichte ein Zusagevolumen in Höhe von 0,2 Mrd. EUR nach 12,6 Mrd. EUR im Vorjahr (9 M. 2019: 0,2 Mrd. EUR). Dieses Vorjahresvolumen war geprägt durch die Inanspruchnahme des Corona-Sonderprogramms Konsortialfinanzierung.

Leicht rückläufig war die Nachfrage in den Förderschwerpunkten Kommunale & Soziale Infrastruktur mit 2,9 Mrd. EUR (3,1 Mrd. EUR). Sehr robust zeigt sich die Nachfrage nach den Förderprogrammen im Bereich Klimawandel & Umwelt.

Die Individualfinanzierung Banken & Landesförderinstitute lag mit 3,3 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert (3,8 Mrd. EUR). Mehrere großvolumige Abschlüsse innerhalb der Globaldarlehen für Leasinginvestitionen stehen hier einer verhalteneren Nachfrage der Landesförderinstitute nach Allgemeiner Refinanzierung gegenüber.

Die Zusagen des Geschäftsfeldes KfW Capital beliefen sich zum dritten Quartal 2021 auf insgesamt rund 230 Mio. EUR (773 Mio. EUR, inkl. Zusagen des Europäischen Investitionsfonds, EIF, im Rahmen des zum 30.06.2021 ausgelaufenen Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups). Im Programm “ERP-Venture Capital-Fondsinvestments”, das KfW Capital mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens durchführt, wurden bis zum 30.09.2021 112 Mio. EUR (172 Mio. EUR) an VC-Fonds zugesagt, die diese nun sukzessive in Start-ups und junge Technologienunternehmen in Deutschland investieren. Das geringere Volumen der getätigten Fondsinvestments ist auf im Fondsgeschäft übliche unterjährige Zusageschwankungen zurückzuführen; die Investment-Pipeline ist planmäßig bis Jahresende gut gefüllt. Die erste Säule des Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups, zu der u.a. die Corona Matching Fazilität (über KfW und EIF) gehört, ist zum 30.6.2021 planmäßig ausgelaufen. Die Zusagen in Höhe von 20 Mio. EUR stammen aus dem ersten Halbjahr 2021 (599 Mio. EUR, inkl. HTGF + EIF). Im Rahmen des Zukunftsfonds des Bundes, den KfW Capital strukturiert, sind die ersten drei Bausteine gestartet. Zum 30.9.2021 wurden bereits erste Zusagen in Höhe von 97 Mio. EUR im Rahmen der EIF-GFF-Wachstumsfazilität getätigt. Weitere Investmentzusagen in den Bausteinen sind für dieses Jahr noch geplant.

Bei der KfW IPEX-Bank, die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verantwortet, und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, sind die Auswirkungen der Corona-Krise auf große Teile der gesamten Weltwirtschaft im Neugeschäft immer noch deutlich spürbar. Die Neuzusagen von 9,3 Mrd. EUR lagen etwa auf dem Niveau der Vorquartale, bleiben damit jedoch weiterhin deutlich unter dem des Vorjahreszeitraumes (14,8 Mrd. EUR).

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer lag bei 3,1 Mrd. EUR (4,5 Mrd. EUR). Dabei sind die Zusagen des Geschäftsbereichs KfW Entwicklungsbank zum dritten Quartal auf 2,4 Mrd. EUR (3,7 Mrd. EUR) zurückgegangen. Im Vorjahreszeitraum wurden für Corona-Hilfen in Entwicklungs- und Schwellenländern 1 Mrd. EUR, im Gesamtjahr 2020 4 Mrd. EUR zugesagt. Der überwiegende Teil der Haushaltsmittel in Höhe von 776 Mio. EUR ging an Länder in Afrika und dem Nahen Osten. Für das Gesamtjahr 2021 wird erwartet, dass sich das Zusagevolumen auf Vor-Corona-Niveau einpendeln wird. Zum 30.09.2021 konnte die DEG 693 Mio. EUR für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern (784 Mio. EUR) zusagen. Neben Darlehensfinanzierungen in Höhe von 517 Mio. EUR investierte sie rund 176 Mio. EUR Beteiligungskapital etwa in Fintech-Unternehmen in Asien oder in die Produktion von Konsumgütern in Nigeria. Regional betrachtet entfiel der Großteil der neu zugesagten Finanzierungen auf Afrika/MENA mit 238 Mio. EUR und Lateinamerika mit 205 Mio. EUR. Die DEG ist auch 2021 als verlässlicher Partner in der Pandemie gefragt, so stellte sie über ihre Covid-19-Response-Programme mehr als 20 Mio. EUR für Gesundheits- und Präventions-Maßnahmen von Unternehmen bereit.

Das Geschäftsfeld Finanzmärkte hat in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 für das Green-Bond-Portfolio 20 Investitionen zur Förderung von Klima- und Umweltschutzprojekten im Volumen von 527 Mio. EUR (323 Mio. EUR) getätigt. Damit lag das Volumen des Förderportfolios zum Stichtag bei 2,2 Mrd. EUR.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes hat die KfW Mittel in Höhe von 70,9 Mrd. EUR (57,3 Mrd. EUR) in 15 verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Sehr erfreulich entwickelt sich weiter die Emission von Green Bonds: so hat die KfW in neun Monaten ihr angekündigtes Rekordvolumen von 10 Mrd. EUR Green Bonds bereits um 1,5 Mrd. EUR überschritten. Hervorzuheben ist die Vielfalt grüner KfW-Anleihen mit 12 verschiedenen Währungen in neun Monaten sowie die Emission des mit

10 Jahren Laufzeit bisher längsten KfW EUR Green Bonds mit einem Orderbuch im Rekordumfang von über 22 Mrd. EUR. Für das Gesamtjahr 2021 plante die KfW ein Refinanzierungsvolumen von 75-80 Mrd. EUR und wird diese Spanne aufgrund hoher Kreditnachfrage leicht überschreiten.

Erfolgskennzahlen (in Mio. EUR)

Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand)

1.363 (01.01.2021 – 30.09.2021)

1.426 (01.01.2020 – 30.09.2020)

Förderaufwand

94 (01.01.2021 – 30.09.2021)

71 (01.01.2020 – 30.09.2020)

Konzerngewinn

1.929 (01.01.2021 – 30.09.2021)

145 (01.01.2020 – 30.09.2020)

Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen

2.092 (01.01.2021 – 30.09.2021)

251 (01.01.2020 – 30.09.2020)

Bilanzkennzahlen (in Mrd. EUR)

Bilanzsumme

561,8 (30.09.2021)

546,4 (31.12.2020)

Bilanzielles Eigenkapital

33,9 (30.09.2021)

31,8 (31.12.2020)

Geschäftsvolumen

695,1 (30.09.2021)

674,1 (31.12.2020)

 

Aufsichtsrechtliche Kennzahlen (in %) 1)

(Harte) Kernkapitalquote

23,8 (30.09.2021)

24,1 (30.06.2021)

Gesamtkapitalquote

23,8 (30.09.2021)

24,1 (30.06.2021)

 

1) Die ausgewiesene Kapitalquote für den 30.09.2021 berücksichtigt (im Gegensatz zum 30.06.2021) die Zwischenergebnisse des ersten Halbjahres 2021. Die KfW weist in ihren Eigenmitteln kein wesentliches Tier 2 Kapital aus, so dass (harte) Kernkapitalquote und Gesamtkapitalquote nahezu übereinstimmen.

Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen finden Sie unter: www.kfw.de/geschaeftszahlen

KfW Geschäftsbericht online: www.kfw.de/berichtsportal

 

 

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Finanzierungsengpass gefährdet Nach-Corona-Aufschwung

 

Die Finanzierungsmöglichkeiten für den deutschen Mittelstand haben sich im Laufe des zweiten Pandemie-Jahres deutlich eingetrübt. 75 Prozent der Unternehmen geben aktuell an, dass sich für mittelständische Unternehmen der Zugang zu Krediten in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert hat. Der Faktor Finanzierung hat damit das Potenzial, neben Logistik- und Lieferproblemen zum nächsten Flaschenhals für den Nach-Corona-Aufschwung zu werden. Das sind Ergebnisse der Studie “Finanzierungsmonitor 2021”. creditshelf, der führende Finanzierer für digitale KMU-Kredite in Deutschland, hat dafür zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.

“Im Finanzierungsmonitor untersuchen wir seit vielen Jahren, wie sich der Zugang zu Krediten für den Mittelstand entwickelt. Das Ergebnis für 2021 ist außergewöhnlich: Noch nie waren die Erwartungen hinsichtlich einer Finanzierung so negativ geprägt”, sagt Dr. Daniel Bartsch, Marktvorstand von creditshelf. Noch im Jahr 2020 hatten trotz einer deutlich unübersichtlicheren Pandemielage nur 59 Prozent der Befragten angegeben, dass sich der Zugang zu Krediten für mittelständische Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert habe. Dieser Wert stieg binnen Jahresfrist nun um 16 Prozentpunkte.

Die stockende Finanzierung hat nach Meinung von Prof. Dr. Dirk Schiereck das Potenzial, die wirtschaftliche Erholung nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen einzutrüben: “Die hiesige Wirtschaft steht durch die nach wie vor instabilen Logistik- und Lieferketten eh schon unter Druck. Wenn jetzt noch 58 Prozent der Befragten befürchten, dass der Faktor Finanzierung ebenfalls zum Flaschenhals für den Nach-Corona-Aufschwung werden könnte, sollten wir das sehr ernst nehmen”, so der Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.

Den wirtschaftlichen Aufschwung mithilfe innovativer Finanzierungsmöglichkeiten aktiv gestalten

Gerade in Aufbruchszeiten nach einer Krise würden sich den Betrieben viele unternehmerische Chancen bieten. Ohne die passenden Investitionsmittel könnten diese Möglichkeiten aber nicht ausgeschöpft werden. “Wichtig wird es jetzt sein, den wirtschaftlichen Aufschwung mithilfe flexibler und innovativer Finanzierungsmöglichkeiten als Unternehmen selbst aktiv zu gestalten”, so der Finanzierungsexperte, der den “Finanzierungsmonitor” seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet.

Für das eigene Unternehmen sind die Finanzentscheider wie in den Vorjahren zwar etwas optimistischer eingestellt, was die Möglichkeiten einer Kreditaufnahme betrifft. Aber angesichts der Tatsache, dass zwei von drei Befragten der Aussage zustimmen, dass sich ganz konkret auch für ihr Unternehmen der Kreditzugang verschlechtert hat, ist das kein Grund zur Beruhigung. creditshelf-Marktvorstand Bartsch: “Im Gegenteil – auch hier müssen wir den schlechtesten Wert verzeichnen, den wir je gemessen haben.” Und wie könnte ein Ausweg aus dem derzeitigen Finanzierungsengpass aussehen? “Gerade dem Mittelstand stehen heute vermehrt moderne, innovative Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung”, so Bartsch. “Um den anstehenden Digitalisierungs- und Investitionsschub zu finanzieren, sollten Unternehmen daher auf diese Alternativen zum klassischen Bankkredit setzen und ihre Pläne zügig umsetzen.”

Über die Studie “Finanzierungsmonitor 2021”

Die Studie “Finanzierungsmonitor 2021” beruht auf einer im August 2020 durchgeführten Befragung des digitalen Mittelstandsfinanzierers creditshelf (www.creditshelf.com). Insgesamt nahmen 210 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen an der Befragung per Online-Erhebung durch ein Marktforschungsinstitut teil. Die Studie wurde wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.

Hier können Sie die ganze Studie downloaden: https://www.creditshelf.com/finanzierungsmonitor-2021

 

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Rückgang ggü. Vorjahr um 12,7 % im 2. Quartal 2021

 

Deutsche Unternehmen und Selbständige haben im zweiten Quartal erheblich weniger Kredite aufgenommen als im Vorjahr. Nach den Berechnungen von KfW Research schrumpfte das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen mit den gewerblichen Kunden um 12,7 %. Einen höheren prozentualen Rückgang gab es zuletzt während der globalen Finanzkrise. Das Tempo der Talfahrt am Kreditmarkt hat sich damit gegenüber dem Jahresbeginn nahezu verdoppelt. Im gerade abgelaufenen dritten Quartal dürfte nun jedoch die Trendwende erfolgen: KfW Research erwartet, dass sich die Schrumpfungsrate des Kreditneugeschäfts auf -8 % abschwächt.

Wie bereits im Auftaktquartal 2021 drückt auch im zweiten ein negativer Basiseffekt die Wachstumsrate des Kreditneugeschäfts: Im ersten Halbjahr 2020 hatten viele Unternehmen auf Kredite zurückgriffen, um ihre Liquiditätsposition vorsorglich zu stärken oder pandemiebedingte Liquiditätslücken zu schließen. Dieser technische Effekt ist aber nicht allein ursächlich für die aktuelle Talfahrt am Kreditmarkt, wie der Blick auf dessen längerfristige Entwicklung zeigt. Die Ausleihungen der Unternehmen sind aktuell auf das durchschnittliche Niveau des Jahres 2018 gefallen.

Die treibende Kraft hinter der Schwäche bleibt die geringe Nachfrage der Unternehmen. Im zweiten Quartal ist der Anteil der Firmen in Kreditverhandlungen mit Banken in allen Größenklassen gemäß KfW-ifo-Kredithürde auf ein neues Tief gefallen. Gleichzeitig liegen die neu vergebenen Kredite im kurzfristigen Laufzeitsegment (bis zu einem Jahr) auf besonders niedrigem Niveau. Dies deutet darauf hin, dass die Unternehmen ihre zuvor pandemiebedingt aufgestockte “Vorsichtskasse” mit Blick auf die wirtschaftliche Erholung nun zurückführen. Hinzu kommt, dass sich die Auszahlungen aus den staatlichen Zuschussprogrammen (Überbrückungshilfen u.a.) im zweiten Quartal auf rund 15 Mrd. Euro beschleunigten. Auch dies dämpft den Bedarf an zusätzlichen Finanzmitteln.

Trotz der Größenordnung des Einbruchs am Kreditmarkt gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass ein übermäßig restriktives Bankverhalten die (Mit-) Ursache sein könnte. Zwar haben die deutschen Finanzinstitute seit 2019 ihre Kreditvergabepolitik im Trend moderat gestrafft. Nun dürfte dieser Verschärfungszyklus jedoch auslaufen. Im zweiten Quartal zeigten die Banken ihren Unternehmenskunden gegenüber jedenfalls wieder mehr Entgegenkommen. Begünstigt wird die vorsichtige Entschärfung der Angebotsbedingungen von den anhaltend niedrigen Insolvenzzahlen.

“Vorbehaltlich aller Unwägbarkeiten, die die Pandemie mit sich bringt, erwarte ich, dass der Unternehmenskreditmarkt die Talsohle nun hinter sich lässt”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Neben dem Schwinden des negativen Basiseffekts in der zweiten Jahreshälfte ist auch die Erholung der Investitionsausgaben der Unternehmen ursächlich hierfür – auch wenn zum Vorkrisenniveau noch ein Stück, nämlich rd. 1,5 %, fehlen. Der Finanzierungsbedarf, der aus Unternehmensinvestitionen resultiert, wird sich über kurz oder lang in einem stärkeren Kreditneugeschäft niederschlagen.” Auch die Banken selbst rechnen mehrheitlich mit einem Anziehen der Kreditnachfrage im dritten Quartal im Vergleich zum davorliegenden Dreimonatszeitraum. “Bis auch die Jahresrate des Kreditneugeschäfts in Plus dreht, wird es aber noch etwas länger dauern. Meiner Einschätzung nach dürfte dies Anfang 2022 der Fall sein.”

Hinweis: KfW Research berechnet den KfW-Kreditmarktausblick vierteljährlich exklusiv für das Handelsblatt. Die aktuelle Ausgabe ist abrufbar unter: www.kfw.de/kreditmarktausblick

 

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KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Im Interhyp-Bauzins-Trendbarometer halten mehrere Expertinnen und Experten kurz- und langfristig höhere Zinsen für möglich

 

Die Zinsen für Immobiliendarlehen haben nach einer Zinsdelle im August und September Anfang Oktober leicht zugelegt. Die Zinsen für zehnjährige Darlehen liegen aktuell bei rund 0,9 Prozent und damit knapp ein Zehntelprozentpunkt höher als Anfang September. Im Durchschnitt sind Kredite damit für unter 1 Prozent erhältlich. “Immobilienkäuferinnen und -käufer mit Finanzierungsbedarf bekommen die Ambivalenz der Märkte durch schwankende Konditionen zu spüren. Einerseits deuten steigende Inflationszahlen, teilweise bessere Arbeitsmarktdaten und Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf höhere Zinsen hin, andererseits bleibt die Konjunkturerholung unsicher und gegenüber Störungen anfällig – wie Lieferkettenprobleme, hohe Energiepreise oder heftige Kursreaktionen an den Börsen zeigen”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierung. Im aktuellen Zinsbericht der Interhyp AG halten viele der monatlich befragten Expertinnen und Experten auf Jahressicht dennoch höhere Konditionen für möglich.

Impferfolge und die Aussicht auf Medikamente machen Corona zwar in immer mehr Ländern beherrschbar, dennoch bleiben die Pandemie und deren Auswirkungen das bestimmende Thema. Die Märkte werden aktuell zudem beeinflusst von Liefer- und Produktionsengpässen sowie den Brexit-Nachwehen in Großbritannien. Auch die zunehmenden Staatsverschuldungen und der in letzter Minute abgewendete Shutdown in den USA bereiten Investoren Sorge.

Die in vielen Ländern stark gestiegene Inflation befindet sich im Fokus vieler Investoren und der Notenbanken. In Deutschland ist die Inflation auf 4,1 Prozent und in der Eurozone auf 3,4 Prozent geklettert. “Diese Gemengelage beeinflusst Zinsen und die Zinspolitik – und damit die Frage, zu welchen Konditionen Immobilienkäufer hierzulande Darlehen aufnehmen können”, erläutert Mirjam Mohr. Den Notenbanken muss es gelingen, einerseits die Geldentwertung im Zaum zu halten und andererseits den Wirtschaftsaufschwung nicht zu gefährden. Auch wenn die US-Notenbank Fed zuletzt einen sehr behutsamen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik angekündigt hat, setzen sowohl die US-Notenbanker als auch die europäischen Kollegen zunächst weiterhin auf ein niedriges Leitzinsniveau und Anleihekäufe.

Neben der Zinspolitik wirkt sich die Entwicklung der Staatsanleihen aufs Baugeld aus. Hier war zuletzt ein sichtbarer Anstieg erkennbar. Nachdem die Renditen für zehnjährige deutsche Staatsanleihen im Sommer bei rund minus 0,4 Prozent lagen, befinden sie sich Anfang Oktober nun bei rund minus 0,2 Prozent. Das hat die Zinsen für Immobiliendarlehen leicht nach oben gezogen. Mirjam Mohr: “Die in den vergangenen Wochen leicht gestiegenen Zinsen mögen für einige Käufer ärgerlich sein – aber sie dürfen nicht überinterpretiert werden. Das gilt einerseits im historischen Zinskontext, in dem das Zinsniveau um ein Vielfaches höher liegt. Das gilt andererseits mit Blick darauf, dass die Konditionen weiter steigen könnten.” Interhyp rät zu einer soliden Finanzierungsstruktur. Dazu zählt ein Eigenkapitaleinsatz von idealerweise 20 bis 30 Prozent, um die Kreditsumme im Zaum und die Konditionen niedrig zu halten. Zudem sollte die Anfangstilgung mindestens drei Prozent betragen. “Wer ein Objekt gefunden hat, das seinen Vorstellungen entspricht, und das mit Blick auf Beleihungsauslauf und monatliche Kreditrate gut darstellbar ist, der sollte im aktuellen Zinsumfeld nicht auf niedrigere Konditionen spekulieren. Zwar könnten die Konditionen auch nach unten schwanken. Kurz- und mittelfristig sind bei der aktuellen Marktlage jedoch höhere Konditionen etwas wahrscheinlicher”, erklärt Mirjam Mohr im aktuellen Zinsbericht.

 

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creditshelf, der führende Finanzierer für digitale KMU-Kredite in Deutschland, setzt den erfolgreichen Wachstumskurs im 3. Quartal 2021 fort.

 

Highlights:

creditshelf steigert das Neugeschäftsvolumen in 9M 2021 um 58 % auf 110,9 Mio. EUR (9M 2020: 70,3 Mio. EUR). Mit Blick auf die letzten 12 Monate bedeutet dies knapp 140 Mio. EUR.

39,1 Mio. EUR Neugeschäft in Q3 2021 (Q3 2020: 24,7 Mio. EUR) verdeutlicht die nachhaltig starke Leistungsfähigkeit in der Generierung attraktiver Anlagemöglichkeiten für institutionelle Investoren.

Bei einem kumulierten Anfragevolumen von mehr als 5,7 Mrd. EUR arrangierte creditshelf seit Start der Plattform Darlehen in Höhe von mehr als 400 Mio. EUR.

Das Volumen der angefragten Kredite in 9M 2021 lag mit 1.160,2 Mio. EUR bei gestiegener Anfragequalität auf dem Niveau der Vorjahresperiode (9M 2020: 1.248,9 Mio. EUR).

Die durchschnittliche Ticketgröße belief sich in 9M 2021 auf 1.018 TEUR (9M 2020: 890 TEUR und spiegelt den steigenden Bedarf der KMU nach größeren Darlehensvolumina wider.

Dr. Daniel Bartsch, Chief Operating Officer von creditshelf, kommentiert:

“Nach sehr erfolgreichen ersten 9 Monaten bleiben wir auch für den Rest des Jahres 2021 optimistisch. Das sonst übliche ‘Sommerloch’ ist ausgeblieben und wir haben mit Q3 2021 das stärkste Quartal unserer Geschichte verzeichnet. Für die kommenden Monate sehen wir bereits jetzt zahlreiche vielversprechende Projekte. Unsere kontinuierlich wachsende Produktion digitaler KMU-Kredite spiegelt die zunehmende Bedeutung unserer Finanzierungslösung für den Deutschen Mittelstand wider. Gleichzeitig verdeutlicht sie, dass wir für institutionelle Investoren auch langfristig ein relevantes Volumen an Investitionsmöglichkeiten bereitstellen können.”

 

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Immer noch gehen viele davon aus, dass 20 Prozent des Immobilienpreises aus eigener Tasche bezahlt werden sollten und nur die restlichen 80 Prozent finanziert werden können.

 

Bis vor einigen Jahren war diese Empfehlung auch noch gültig. Laut Matthias Zetzl, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Pfaffenhofen, hat sich die Situation mittlerweile geändert. Immobilienkäufer treffen auf viel höhere Preise, haben aber auch ein größeres Finanzierungsangebot als noch vor zehn Jahren.

„Natürlich ist es gut, so viel wie möglich selbst zur Finanzierung beizutragen“, so Matthias Zetzl von Dr. Klein. „Aber ein Eigenkapitalanteil von zwanzig Prozent ist heutzutage nicht mehr nötig – und meistens auch nicht mehr möglich.“ Der Grund ist, dass die Preise in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Folglich bedeutet das auch immer höhere Kaufnebenkosten, die sich prozentual am Kaufpreis bemessen und die in der Regel aus eigenen Mitteln gezahlt werden müssen. Dazu zählen Notar- und gegebenenfalls Maklerkosten sowie die Grunderwerbssteuer, die je nach Bundesland zwischen 3,5 Prozent und 6,5 Prozent variiert. „Hier kommen schnell mittlere fünfstellige Beträge zusammen – und damit ist das Ersparte oft aufgebraucht“, ist die Erfahrung des Spezialisten. Erschwerend hinzu kommen die niedrigen Zinsen: Mit klassischen Sparmethoden verlieren Rücklagen mittlerweile an Wert und der Vermögensaufbau wird immer schwerer.

Die Finanzierung des gesamten Kaufpreises ist möglich – mit Einschränkungen

Wenn nach dem Begleichen der Erwerbsnebenkosten kein Eigenkapital mehr übrig ist, gibt es durchaus die Möglichkeit, den gesamten Kaufpreis zu finanzieren. „Die Finanzierungslandschaft hat sich in den letzten Jahren weiter entwickelt und es gibt eine größere Auswahl an Bankpartnern für die sogenannten Kaufpreisfinanzierungen als früher“, erläutert Matthias Zetzl. Allerdings gebe es hier durchaus Einschränkungen. So gilt als Voraussetzung, dass die Bank den Kaufpreis nachvollziehen kann und ihn in Bezug auf Lage, Alter und Zustand der Immobilie für nachhaltig hält. „Außerdem sind die Anforderungen an die Bonität der Darlehensnehmer strenger und in jedem Fall müssen die Kunden mit einem höheren Zinssatz rechnen“, ergänzt der Spezialist von Dr. Klein. Weil die Kreditinstitute mit der Finanzierung des gesamten Kaufpreises ein größeres Risiko eingehen, erwarten einige auch eine höhere Anfangstilgung, wodurch die Monatsrate steigt. „Wer aber über eine langfristig sehr gute finanzielle Perspektive verfügt und schon jetzt anfangen kann, den Kredit zügig zu tilgen, für den kommt die Kaufpreisfinanzierung durchaus infrage.“

Je höher der Eigenkapitalanteil, umso günstiger die Zinsen

Lohnt es sich, die Verwandten nach Unterstützung zu fragen und restlos alle Sparschweine zu leeren? Zunächst einmal: ja – abgesehen von einem Puffer, der für unvorhergesehene Ausgaben und ein angenehmes Leben verfügbar sein sollte. Denn die Baufinanzierung steht damit auf soliderem Fundament und die Zinsen sowie die Gesamtkosten des Darlehens reduzieren sich, je mehr Eigenkapital eingebracht wird.

Aber nicht jeder Betrag führt automatisch zu günstigeren Konditionen. Denn die meisten Banken passen die Angebote nicht linear an, sondern rechnen in 5- oder 10-Prozent-Stufen. Konkret heißt das: Ob der Beleihungsauslauf – das ist der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert – 98 oder 96 Prozent beträgt, macht für den Zinssatz keinen Unterschied. „Schafft der Darlehensnehmer es aber, 90 oder sogar 80 Prozent zu erreichen, erhält er bessere Zinsen“, erklärt Matthias Zetzl von Dr. Klein.  Manchmal könne man mit nur wenigen tausend Euro zusätzlichem Eigenkapital von einem Zinsrabatt profitieren.

Tipps für mehr Eigenkapital

Um die Eigenkapitalquote zu erhöhen, gibt es mehr Möglichkeiten als das klassische Sparbuch. Auch Aktien, Rentenversicherungen oder Fondssparpläne können zur Verbesserung der Konditionen beitragen, ebenso eignet sich weiteres Immobilienvermögen.  Aber auch Eigenleistungen oder öffentliche Förderungen wie zum Beispiel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder Förderungen einzelner Landesbanken akzeptieren die Banken als Eigenkapital-Ersatz. „In den Beratungsgesprächen zeigt sich immer wieder, dass es mehr Optionen gibt als die Darlehensnehmer zunächst parat haben“, erzählt Matthias Zetzl. „Welche davon möglich und sinnvoll sind, hängt immer von der individuellen Situation ab. In der Beratung wägen wir verschiedene Varianten gegeneinander ab, damit der Darlehensnehmer den passenden Eigenkapitalanteil, die richtige Ratenhöhe und die gewünschte Laufzeit erhält.“

 

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Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in seinem Urteil vom 9. September 2021 weitreichende Aussagen zur Auslegung der Verbraucherkreditrichtlinie im Falle des Widerrufs von Kreditverträgen getroffen.

 

Aus Sicht des Bankenfachverbandes bleibt nunmehr abzuwarten, ob und inwieweit der Bundesgerichtshof (BGH) diese Rechtsprechung aufnehmen wird. Der Verband spricht sich gegen eine Zweckentfremdung des Widerrufsrechts aus und fordert Rechtssicherheit für die kreditgebende Wirtschaft.

In allen dem EuGH-Entscheid zugrunde liegenden Fällen hatten Verbraucher zur Finanzierung des Kaufs von Kraftfahrzeugen Darlehen bei Banken aufgenommen. Nach mehrjähriger bzw. vollständiger Rückzahlung der Raten widerriefen die Darlehensnehmer die Kreditverträge und beriefen sich auf die Fehlerhaftigkeit einzelner vertraglicher Pflichtangaben. Aus diesem Grunde war nach Ansicht der klagenden Darlehensnehmer auch noch nach Jahren der Widerruf der Kreditverträge möglich, da die Widerrufsfrist noch nicht begonnen habe. Dieser Auffassung ist der EuGH in den besagten Fällen gefolgt.

EuGH stellt sich gegen Rechtsmeinung des BGH und deutsche Rechtspraxis

Mit seiner Entscheidung widerspricht der Europäische Gerichtshof der langjährigen durch die juristische Literatur und zahlreiche Gerichtsentscheidungen bestätigten Rechtspraxis in Deutschland, die sich seit der Umsetzung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie im Jahr 2010 etabliert hat. Der EuGH stellt sich mit seinem Urteil dabei auch gegen die Rechtsmeinung des BGH, an der sich die kreditgebenden Banken in ihrer Vertrags- und Kreditpraxis orientiert haben. Aus Sicht des Bankenfachverbandes bleibt daher abzuwarten, ob und inwieweit der Bundesgerichtshof der Rechtsauffassung des EuGH folgen wird.

Gesetzliches Muster für Pflichtangaben bei Verbraucherkreditverträgen

Für die Zukunft fordert der Bankenfachverband vom Gesetzgeber einen aktiven Beitrag zu mehr Rechtsfrieden und mehr Rechtssicherheit für die kreditgebende Wirtschaft. “Wir brauchen ein gesetzliches Muster für die vertraglichen Pflichtangaben bei Verbraucherkrediten”, sagt Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes, mit Blick auf die nationale sowie die europäische Ebene. Dies würde auch die Gerichte deutlich entlasten. Der Verband spricht sich ferner gegen jede Zweckentfremdung des Widerrufsrechts aus, das als Übereilungsschutz gedacht ist. Es soll Verbrauchern unmittelbar nach Vertragsabschluss ermöglichen, sich von einem etwaig vorschnell abgeschlossenen Kreditvertrag zu lösen, nicht aber nach mehreren Jahren oder gar nach Vertragsbeendigung.

Wertverlust des finanzierten Fahrzeugs muss nach Widerruf ersetzt werden

Aus Sicht des Bankenfachverbandes bietet ein Kreditwiderruf, anders als mitunter im öffentlichen Diskurs vermittelt, nicht automatisch wirtschaftliche Vorteile. Ein Autokäufer, der seinen Finanzierungsvertrag widerruft und vor Gericht geht, muss sein Fahrzeug zurückgeben und den Wertverlust des finanzierten Fahrzeugs ersetzen, der bereits nach der Zulassung erheblich sein kann. Falls der Widerruf unberechtigt war, muss er die Prozess- und Anwaltskosten tragen.

 

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Banken verpassen die Chance, sich von Mitbewerbern abzusetzen

 

Die Möglichkeiten der Online-Beratung werden von den Finanzierungsanbietern nicht ausgeschöpft. Statt auf individuelle Bedürfnisse der Immobilienkäufer einzugehen, setzen die Baufinanzierer vornehmlich auf Terminvereinbarungen und eine Konditionsermittlung mit Standardparametern, wie die Studie “Online-Beratung Baufinanzierung” zeigt. Die Unternehmensberatung Cofinpro hat dafür klassische Filialbanken, Direktbanken und Vergleichsportale einem Praxistest unterzogen.

“Die Baufinanzierung gehört zu den beratungsintensivsten Finanzdienstleistungen. Auf den Baufinanzierungs-Webseiten wird der Nutzer aber nur in den seltensten Fällen geführt und umfassend beraten”, fasst Alexander Christau, Manager bei Cofinpro, das Ergebnis der Studie zusammen. “Wichtige Informationen müssen mühselig selbst zusammengetragen werden. Und die individuellen Bedürfnisse des Nutzers hinsichtlich seiner Lebenssituation und -planung finden in den online angebotenen Beratungsstrecken kaum Beachtung.”

Nach Ansicht des Bankenexperten bieten moderne Kommunikationskanäle und Online-Tools die ideale Kombination, um Nutzer auf dem Weg zu einer volldigitalen Kreditlösung zu unterstützen. Noch würden aber nur einzelne Teilaspekte umgesetzt, zudem schränkten Medienbrüche die User Experience ein. “Videos, Chat-Dienste oder Chatbots haben sich noch nicht in der Breite durchgesetzt”, so Cofinpro-Manager Christau. Die Anbieter konzentrieren sich auf die Lead-Generierung und Bereitstellung von Informationen. Ergänzende Dienstleistungen oder Mehrwerte, die über die Finanzierung hinausgehen, würden kaum angeboten.

Fördermittel werden bei der Konditionsermittlung nicht berücksichtigt

Für die Studie hat die auf Finanzdienstleister spezialisierte Unternehmensberatung den Fokus auf die Online-Beratung und die Möglichkeit eines Online-Antrages gelegt, inklusive der möglichen Einbeziehung von Fördermitteln. “Neben dem eigentlichen Kredit stehen Käufern und Bauherren interessante Förderprodukte zur Verfügung. Diese Darlehen und Zuschüsse gehören zum Standard in der Baufinanzierung, werden auf den untersuchten Webseiten aber bis auf eine Ausnahme nicht berücksichtigt”, sagt Cofinpro-Berater Christau. “Die Anbieter nutzen bei der Konditionsermittlung lediglich Standardparameter und beschränken sich auf das klassische Bankdarlehen. Innovative Features oder nachhaltige Produkte bleiben außen vor. Die Folge: Der potenzielle Kunde kann keinen umfangreichen Anbietervergleich vornehmen und bekommt keinen Eindruck davon, welche seiner Bedürfnisse von welchem Finanzierungspartner am besten abgedeckt werden.”

Für Teilaspekte der Baufinanzierung hätten einzelne Anbieter smarte Lösungen geschaffen, aber als Gesamtpaket würden die Webseiten nicht überzeugen. Christau sieht Verbesserungspotenzial bei vielen Anbietern. Vor allem die Banken ließen Chancen liegen: “Die Finanzinstitute könnten sich von den großen Vermittler-Plattformen positiv abheben und ihre Beratungsleistung im Internet stärken. Über eine digitale Einbindung eines menschlichen Beraters wäre es zudem möglich, knappe Ressourcen besser gezielter einzusetzen.”

Über die Studie

Die Unternehmensberatung Cofinpro hat im Juli 2021 die Webseiten verschiedener Baufinanzierungs-Anbieter in Deutschland miteinander verglichen. Für die Studie wurden sowohl Vergleichsportale wie auch Direktbanken und Filialbanken untersucht. Zur Berechnungsgrundlage diente die Beispielrechnung einer Musterfamilie, die sich ein Haus auf dem Land kaufen möchte. Die Studie steht hier zum Download bereit: https://cofinpro.de/download/studie-online-beratung-baufinanzierung

 

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Zinskommentar der Dr. Klein Privatkunden AG

 

Die EZB Sitzung ist mit Spannung erwartet worden: Angesichts der immer weiter steigenden Inflation wurden Stimmen lauter, die ein Ende der Anleihekäufe forderten. Auf diesem Ohr bleibt EZB-Chefin Lagarde allerdings taub – sie ändert bis auf weiteres nichts an der ultralockeren Geldpolitik und pumpt weiterhin Geld in die Märkte. Damit sind in absehbarer Zukunft keine größeren Schwankungen auf den Zinsmärkten zu erwarten und auch die Anhebung des Leitzinses verbleibt in weiter Ferne.

EZB verschiebt Grundsatzentscheidungen zum Anleihekaufprogramm PEPP

Nach bisherigen Planungen läuft das 1,85 Billionen schwere Pandemieprogramm PEPP, mit dem die EZB die europäische Wirtschaft stützt, nur noch ein halbes Jahr, bis Ende März 2022. Was dann damit passiert – ob es ein abruptes Ende oder ein sukzessives Abschmelzen der Käufe geben wird, ob das Programm fortgesetzt oder in andere Maßnahmen überführt wird – bleibt weiterhin unklar. Dass es noch immer keine Entscheidungen zu Dauer und Umfang von PEPP gibt, überrascht Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein, nicht: „Mit Blick auf die Stabilisierung der Wirtschaft verfolgt Christine Lagarde ihren Kurs mit ruhiger Hand. Zwar erholt diese sich nach Corona zunehmend. Aber solange ungewiss ist, in welchem Ausmaß die Delta-Variante des Coronavirus und die derzeitigen globalen Lieferengpässe Auswirkungen auf die europäischen Märkte haben, hält sie sich alle Optionen offen.“ Einzig das im März beschlossene signifikant höhere Tempo der Anleihekäufe wird zurückgenommen: Christine Lagarde verkündete im Anschluss an die EZB Ratssitzung im September, den Umfang gegenüber den beiden letzten Quartalen moderat zu reduzieren.

Entwicklung der Bauzinsen

Die Möglichkeit, das Anleihekauftempo wieder zu drosseln, bedeutet keinen Kurswechsel – zumal die Käufe bereits im August geringer ausgefallen sind (rund 65 Millionen Euro gegenüber 87,6 Mio. Euro im Juli und 80,2 Mio. Euro im Juni). „Diese Ankündigung ist eine geringfügige Anpassung und nicht als Einstieg in den Ausstieg zu verstehen“, so Michael Neumann. „Deshalb erwarte ich nicht, dass davon Impulse an die Zinsmärkte ausgehen. Die Zinsen werden auch in den nächsten Wochen auf einem ausgesprochen niedrigen Niveau bleiben – das gilt ebenso für die Konditionen für Baufinanzierungen.“ In den letzten Wochen haben sie sich schwankend seitwärts bewegt, nachdem sie im Juli – in Folge der Neuausrichtung der EZB-Strategie – gefallen waren. Der Bestzins für 10-jährige Immobiliendarlehen beträgt laut Dr. Klein aktuell 0,51 Prozent bei regionalen Anbietern und 0,56 Prozent bei überregionalen Kreditinstituten (Stand 09.09.2021). Mit tendenziell steigenden Bauzinsen rechnet Michael Neumann erst wieder, wenn Klarheit über einen Ausstieg aus dem Pandemie-Anleihekaufprogramm besteht. Was noch nicht ausgemachte Sache sei: „Ich halte auch eine Erweiterung von PEPP entweder über den März 2022 oder über die momentan gesetzte Höhe hinaus für ein durchaus denkbares Szenario“. Seit März 2020 ist es in zwei Schritten von ursprünglich 750 Milliarden Euro auf 1,85 Billionen Euro aufgestockt worden.

Leitzins bleibt noch lange bei 0

Für Anleger und Privatpersonen besonders relevant ist der EZB-Leitzins, den die EZB weiterhin nicht antastet. Seit März 2016 liegt er bei 0 Prozent, dem niedrigsten Niveau seit der Euro-Einführung 1999. Der Leitzins hat nur einen mittelbaren Einfluss auf die Baufinanzierungszinsen, wirkt sich aber direkt auf Anlagestrategien und auf Sparzinsen aus – und damit auf die Möglichkeit zum Vermögensaufbau für Verbraucher. Besonders bei stark steigender Inflation bedeutet ein Nullzins eine langfristig deutliche Entwertung des gesparten Geldes. Gleichzeitig ist der Leitzins auch ein wirkungsvolles Instrument, der Inflation entgegenzuwirken: Erhöht die EZB den Zinssatz, zu dem sie den angeschlossenen Kreditinstituten Geld verleiht, verteuern sich Kredite und damit Investitionen insgesamt. In Folge geht die Nachfrage zurück, ebenso wie die Teuerungsraten.

Der Leitzins ist aber nur eines von mehreren Instrumenten, die Inflation abzudämpfen. Und laut Experte Michael Neumann von Dr. Klein nicht das erste Mittel der Wahl. „Bevor die EZB die Zinsen erhöht, wird noch viel Zeit ins Land gehen“, so seine Prognose. „Will sich die Zentralbank tatsächlich aus der Politik des billigen Geldes verabschieden, stünde zunächst das Herunterfahren des PEPP-Programms auf der Agenda und auch das Ende des seit 2015 bestehenden Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (APP). Dass ein Fahrplan zum Ausstieg aus PEPP noch nicht einmal kommunikativ vorbereitet wird, macht wieder einmal klar, dass wir noch lange mit der Nullzinspolitik rechnen müssen. Besonders für Sparer ist das bitter.“

Tendenz

Kurzfristig: schwankend seitwärts

Mittelfristig: schwankend seitwärts

 

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Interhyp-Bauzins-Trendbarometer sieht auf Jahressicht leicht steigende Konditionen

 

Die Finanzierungsbedingungen für Immobilienkäuferinnen und -käufer sind günstig in den September gestartet. Von Juni bis Mitte August haben die Zinsen für Immobiliendarlehen um knapp 0,2 Prozentpunkte nachgegeben, zuletzt haben sie sich eher seitwärts bewegt. Die durchschnittlichen Zinssätze für zehnjährige Darlehen liegen aktuell bei rund 0,8 Prozent, bei Bestanbietern sogar um 0,6 Prozent pro Jahr. Das berichtet die Interhyp AG, Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen. “Immobilienkäuferinnen und -käufer profitieren von den anhaltenden Unsicherheiten sowie der aktuellen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG im Vorfeld der nächsten Sitzung der EZB am 9. September.

Während die amerikanische Notenbank Fed beim Jahrestreffen der Notenbanken in Jackson Hole den positiven Inflations- und Konjunkturausblick zum Anlass genommen hat, einen vorsichtigen Ausstieg aus den Anleihekäufen anzudeuten, hält die EZB die geldpolitischen Schleusen derzeit noch geöffnet. Auch angesichts hoher Inflation stellt sich im Vorfeld der Sitzung die Frage, ob die EZB der amerikanischen Notenbank folgen wird. Die derzeitige Notenbankpolitik und die bestehenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten lassen laut Interhyp in den kommenden Wochen eine Seitwärtsbewegung beim Baugeld erwarten. Das sehen auch die Expertinnen und Experten so, die Interhyp monatlich im Rahmen des Interhyp-Bauzins-Trendbarometers befragt. Mittel- bis langfristig, das heißt auf Halbjahres- oder Jahressicht, gehen sie jedoch weiterhin von steigenden Konditionen aus. Mirjam Mohr: “Angesichts des weiteren Konjunktur- und Inflationsausblicks und möglicher Anpassungen der Geldpolitik erwarten wir in einigen Monaten leicht anziehende Zinsen beim Baugeld.”

Die Märkte befinden sich laut Interhyp anhaltend im Griff der Corona-Pandemie. Zusätzlich bleibt abzuwarten, wie die westliche Welt auf die Lage in Afghanistan reagiert. Ein weiteres marktbeeinflussendes Thema wird die Bundestagswahl Ende September sein. Die allgemeine Verunsicherung über die künftigen Entwicklungen spiegelt sich anhaltend in der Entwicklung der deutschen Bundesanleihen wider, die neben der Zinspolitik einen wichtigen Einfluss auf das Baugeld haben. Nachdem die Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen im Frühsommer gestiegen und das Baugeld mit nach oben gezogen haben, notieren diese nun bei knapp minus 0,4 Prozent. Das hält die Konditionen für Baudarlehen ebenfalls niedrig.

Die günstigen Konditionen kommen Kreditnehmern in mehrerlei Hinsicht entgegen. Einerseits kompensieren niedrigere Zinsen in Teilen die seit Jahren steigenden Immobilienpreise. Vor allem eröffnen die niedrigen Zinsen ohne nennenswerten finanziellen Mehraufwand interessante Optionen bei der Darlehensrückführung. “Wir raten, die derzeit günstigen Zinsen zu nutzen und in eine höhere Anfangstilgung von anfänglich mindestens drei Prozent zu investieren”, erklärt Mirjam Mohr. Ebenso sollten Kreditnehmer überlegen, für welchen Zeitraum sie die Zinsen festschreiben wollen. Neben zehnjährigen Zinsbindungen sind laut Interhyp Festschreibungen von 15 oder 20 Jahren interessant. Diese bieten deutlich mehr Sicherheit, indem sie einerseits vor steigenden Zinsen beim Anschlusskredit schützen und andererseits das Restschuldrisiko senken. Planungssicherheit bis zur Schuldenfreiheit ist mit Volltilgerdarlehen möglich, sie sind am Ende der Zinsfestschreibung vollständig zurückgezahlt.

Den aktuellen Zinsbericht und die Einschätzung der Experten finden sich unter www.interhyp.de/ratgeber/was-muss-ich-wissen/zinsen/zins-charts.html

 

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Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Im Jahr 2020 wurden 287 Milliarden Euro zur privaten Wohnungsbaufinanzierung ausgezahlt – 32 Milliarden Euro bzw. 12,9 Prozent mehr als 2019. Darauf wies jetzt der Verband der Privaten Bausparkassen hin.

 

Die Sparkassen erzielten 89,2 Milliarden Euro (2019: 80 Milliarden Euro). Das entspricht einem Marktanteil von 31,1 Prozent. Mit 71 Milliarden Euro (2019: 61,9 Milliarden Euro) kamen die Genossenschaftsbanken auf einen Marktanteil von 24,7 Prozent. Die Kreditbanken stellten Mittel im Volumen von geschätzten 64,2 Milliarden Euro (2019: 58,3 Milliarden Euro) bereit; ihr Marktanteil lag damit 2020 bei 22,4 Prozent. Die Bausparkassen trugen mit 40,8 Milliarden Euro (2019: 35,4 Milliarden Euro) zur privaten Wohnungsfinanzierung bei. Durch ihren über-durchschnittlichen Zuwachs von 15,3 Prozent erreichten sie einen Marktanteil von 14,2 Prozent.

Mit 10 Milliarden Euro (2019: 8,9 Milliarden Euro) und einem Marktanteil von 3,5 Prozent folgen die Lebensversicherungen. Geschätzte 9,7 Milliarden Euro (2019: 7,5 Milliarden Euro) wurden von den Realkreditinstitute (private Hypothekenbanken und öffentlich-rechtliche Grundkreditanstalten) ausgereicht, was einen Marktanteil von 3,4 Prozent ergab. Auf die Landesbanken entfielen geschätzte 2,1 Milliarden Euro (2019: 2,3 Mrd. Euro) bzw. ein Marktanteil von 0,7 Prozent.

In diesen Zahlen sind auch die durchgeleiteten – auf die Institutsgruppen nicht näher aufgeschlüsselten – Kredite der KfW enthalten. Sie basieren auf Angaben der Verbände bzw. Schätzungen von Prof. Dr. Mechthild Schrooten von der Hochschule Bremen.

 

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Verband der Privaten Bausparkassen e.V., Klingelhöfer Str. 4, D­-10785 Berlin, Tel.: 030 / 590091­500, Fax: 030 / 590091­501, www.bausparkassen.de

Innovative und digitale Mittelständler kommen besser durch die Krise

 

Die Corona-Pandemie hat sichtbare Spuren in vielen der 3,8 Millionen mittelständischen Unternehmen in Deutschland hinterlassen. Allerdings betreffen die Auswirkungen der Krise den gesamten Mittelstand nicht einheitlich, sondern treten verstärkt in einzelnen Segmenten auf. In einer neuen Studie hat KfW Research Muster der Krisenbetroffenheit bzw. einer Krisenresilienz herausgearbeitet. Der Analyse zufolge kommen kleine Unternehmen schlechter durch die Krise als etwa mittelgroße Mittelständer. Zudem finden sich von der Krise betroffene Unternehmen häufiger unter den Unternehmen mit einer bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie schwachen Bonität, unter auslandsaktiven Unternehmen und in Branchen, die sich nicht durch eine Sonderkonjunktur den Auswirkungen der Corona-Pandemie entziehen konnten.

Als entscheidende Indikatoren für die Krisenbetroffenheit oder -resilienz eines Unternehmens hat KfW Research etwaige Umsatzeinbußen und die Entwicklung der Eigenkapitalquote während der Corona-Krise herangezogen. In letzterer schlagen sich Umsatzverluste nieder, die nicht kompensiert werden können, sondern zum Verzehr der Eigenkapitalausstattung führten bzw. die Aufnahme von Krediten zur Liquiditätssicherung erforderlich machten. Eine Verschlechterung der Eigenkapitalquote wirkt sich über die akute Krisenphase hinaus negativ aus, etwa weil dies die Finanzierungsmöglichkeiten eines Unternehmens schmälert.

Insgesamt mussten im Mai 2021 noch 39 % der mittelständischen Unternehmen Umsatzeinbußen verkraften. Zu Beginn der Krise im April 2020 hatte sich dieser Anteil auf 66 % belaufen. Über eine im Zuge der Corona-Pandemie gesunkene Eigenkapitalquote berichtete im Mai 2021 etwa ein Viertel (24 %) der deutschen Mittelständler.

Der tiefergehende Blick zeigt hierbei folgende Muster:

Kleine Unternehmen (unter 5 Beschäftigte) leiden am häufigsten an den Krisenfolgen: 41 % müssen nach wie vor Umsatzeinbußen hinnehmen, 24 % von ihnen berichten von einer niedrigeren Eigenkapitalquote

Was die Hauptwirtschaftszweige angeht, so treffen Umsatzeinbußen Handelsunternehmen am häufigsten (57 %), während Bauunternehmen mit 9 % am seltensten darunter leiden. Die Betroffenheit im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor liegt mit 40 bzw. 38 % nahezu gleich auf dazwischen. Diese unterschiedlich starken Betroffenheiten schlagen jedoch nur teilweise auf die Entwicklung der Eigenkapitalquoten durch, etwa weil staatliche Unterstützungsmaßnahmen greifen und die Unternehmen ihre laufenden Kosten reduzieren konnten. Lediglich das Baugewerbe berichtet ausgesprochen selten von Verschlechterungen der Eigenkapitalquote (7 % ggü. 25 bzw. 26 % in den anderen Wirtschaftszweigen).

Auslandsaktive Mittelständler sind sowohl bezüglich der Umsatzeinbußen (46 % vs. 37 %) als auch der Entwicklung der Eigenkapitalquote (29 % vs. 22 %) schlechter durch die Corona-Krise gekommen als lediglich im Inland aktive Unternehmen.

Unternehmen mit bereits vor Corona schwacher Bonitätseinstufung sind ebenfalls zumeist häufiger von der Krise betroffen. Der Anteil der Unternehmen, die Verschlechterungen der Eigenkapitalquote hinnehmen müssen, nimmt von 39 % in der Kategorie mit der schwächsten Bonitätsbewertung auf 20 % in jener mit der besten Ratingnote ab.

Die Ratingnote ist auch ein Indikator für die Unternehmensqualität selbst. Sie spiegelt beispielsweise die Qualität des Managements wieder, da der zurückliegende und langfristige Geschäftserfolg eines Unternehmens – der einer guten Bonität zugrunde liegt – ohne eine hohe Managementqualität nicht erzielbar wäre. Gerade ausgeprägte Management-Kompetenzen dürften dazu beigetragen haben, Lösungen für die im Zuge der Krise aufgetretenen Probleme zu identifizieren und erfolgreich umzusetzen.

Eine höhere Krisenresilienz kann auch bei Unternehmen festgestellt werden, die bereits im Vorfeld Innovations- und Digitalisierungsprojekte durchgeführt und so Kompetenzen und einen höheren Digitalisierungsgrad aufgebaut haben. Sie verzeichnen mit 22 % bzw. 20 % deutlich seltener als der Durchschnitt gesunkene Eigenkapitalquoten.

“Auch wenn Krisen immer anders sind, so lassen sich doch einige unsere Erkenntnisse aus der aktuellen Corona-Krise auf andere Krisen übertragen. Dies gilt etwa hinsichtlich der höheren Verletzlichkeit kleiner Unternehmen. Sie haben aufgrund ihrer geringeren Unternehmensgröße grundsätzlich weniger Möglichkeiten, ausreichend große Reserven für die Überwindung von Krisen aufzubauen”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Aus der Analyse, dass bestimmte Unternehmenssegmente aufgrund struktureller und immanenter Benachteiligungen stärker von Krisensituationen betroffen sind als andere Unternehmensgruppen, ergeben sich Ansätze für die Wirtschaftspolitik. “Viele dieser Unternehmen haben eine wichtige Rolle im Wirtschaftsprozess. Sie besetzen Marktnischen, übernehmen die Rolle leistungsfähiger Zulieferer von größeren Unternehmen und wirtschaften so ohne Krise rentabel. Das krisenbedingte Ausscheiden solcher Unternehmen würde zu Schäden in der Volkswirtschaft führen”, sagt Fritzi Köhler-Geib. Unterstützungsmaßnahmen zur akuten Krisenbewältigung durch die Wirtschaftspolitik seien hier ausdrücklich als notwendig zu betrachten. “Dass digitale und innovative Mittelständler besser durch die Pandemie gekommen sind, gibt der Wirtschaftspolitik Rückenwind, nun die Weichen richtig zu stellen und verstärkt Zukunftsinvestitionen in Digitalisierung und Innovation sowie in Klimaschutz anzuregen.” Ein wichtiger Baustein seien verlässliche Rahmensetzungen, wie beispielsweise ein verlässliches und planbar steigendes CO2 Preissignal für den Klima- und Umweltschutz. Hinzu kommen finanzielle Anreize, z.B. durch Kredite gepaart mit Zuschüssen, so dass für die Breite der Unternehmen höhere Anreize zu Investitionen in Klimaschutz, Innovationen und neue Technologien entstehen. “Um gestärkt aus der Krise hervorzugehen, bedarf es außerdem wirtschaftspolitischer Maßnahmen zur Verbesserung der Krisenresilienz, zu einer noch besseren Nutzung der internationalen Verflechtungen sowie zur Stärkung der Europäischen Union.”

Vorschläge, wie dies gelingen kann, hat KfW Research in einem Positionspapier zusammengestellt, das ebenso wie die aktuelle Analyse zu Krisenbetroffenheit und -resilienz abrufbar ist unter: www.kfw.de/KfW-Konzern/KfW-Research/Positionspapier

 

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Zinskommentar der Dr. Klein Privatkunden AG

 

Mit dem neuen Inflationsziel hat die EZB ihre ultralockere Geldpolitik gefestigt und damit die Baufinanzierungszinsen wieder sinken lassen. Die US-amerikanische Notenbank dagegen steht vor einer Straffung ihres Kurses: Hohe Inflationsraten und solide Arbeitsmarktzahlen sprechen für ein baldiges Zurückfahren des massiven Anleihekaufprogramms. Auch in Deutschland steigt die Inflation. Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein, kommentiert die aktuellen Entwicklungen und die Auswirkungen auf Immobilienfinanzierungen und die Erschwinglichkeit.

Baufinanzierungszinsen: Aufwärtstrend zunächst gestoppt

Die Zinsen für die Immobilienfinanzierung haben sich in den letzten Wochen wieder leicht abwärts bewegt. Laut Dr. Klein fangen die günstigsten Angebote für 10-jährige Darlehen von überregional agierenden Kreditinstituten schon bei 0,56 Prozent an, einzelne regionale Banken liegen mit Bestzinsen mit 0,36 Prozent (Stand 25.08.2021) sogar noch darunter. Dass die Konditionen für Immobilienfinanzierungen gesunken sind, führt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein,  vor allem auf die im Juli verkündete neue Strategie der Europäischen Zentralbank zurück: „In der ersten Jahreshälfte sind die Baufinanzierungszinsen leicht gestiegen – bedingt durch die Corona-Impfkampagne und positive Konjunkturaussichten. Diesen vorsichtigen Aufwärtstrend hat die EZB mit der neuen Formulierung des Inflationsziels erst einmal abgewürgt. Denn damit hat sie den Märkten zu verstehen gegeben, dass sie auch bei Inflationsraten jenseits von zwei Prozent den eingeschlagenen Pfad des Gelddruckens nicht so bald verlassen wird.“

Dieser Effekt halte Michael Neumann zufolge auch noch für die nähere Zukunft an: eine Seitwärtsbewegung auf diesem niedrigen Niveau lasse Käufern genug Puffer, die Finanzierung in Ruhe zu planen. Sofern sie nicht von Verkäufer-Seite unter Zeitdruck stehen.  Auch der mittelfristigen Zinsentwicklung sieht Michael Neumann gelassen entgegen: „Der Druck auf die EZB durch die steigende Inflation wird zunehmen. Die EZB wird aber weiter für ein künstlich niedriges Zinsumfeld sorgen, so dass zwar auch wieder höhere Baufinanzierungszinsen möglich sind, aber mit einer nur flauen Dynamik und geringem Aufwärtspotenzial.“

Ausstieg aus den Anleihekäufen – Vorbild USA?

Aktuell tagt die US-amerikanische Zentralbank Fed, um über den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik zu diskutieren. Die Mehrheit der Notenbanker machen sich schon seit längerem für ein Abschmelzen der Anleihekäufe stark, wie auch Protokolle der letzten Sitzung belegen. Argumente für eine geldpolitische Straffung ist vor allem die Kombination aus sich festigender hoher Inflation – aktuell beträgt sie 5,4 Prozent – und der positiven Arbeitsmarktentwicklung. Offensichtlich haben Joe Bidens massive Konjunkturprogramme für eine schnelle Erholung aus der Corona-Krise gesorgt.

Jetzt muss einerseits der richtige Zeitpunkt gefunden werden, die Geldhähne wieder zuzudrehen. Gleichzeitig ist Fingerspitzengefühl und weitsichtige Kommunikation gefragt, um keine Unruhe an den Märkten zu provozieren. „Ich rechne mit einer Ankündigung, wann die Fed ihre Anleihekäufe drosseln wird und halte für möglich, dass sie noch in diesem Jahr damit beginnt“, so Michael Naumann. „Die Entscheidung wird sich aber nicht spürbar auf die europäischen Finanzmärkte auswirken, denn die erwarten diesen Schritt und haben ihn bereits eingepreist. Auch als Signal an die EZB wird sie nicht fungieren, dafür findet die EZB noch zu unsichere wirtschaftliche Bedingungen im Euro-Raum vor.“ Die Ankündigung, die Anleihekäufe zurückzuschrauben, geht den ersten tatsächlichen Reduktionen voraus. Bis die Kaufprogramme beendet sind, vergeht in der Regel ein Jahr. Erst anschließend ist auch die Erhöhung der Leitzinsen möglich.

Galoppiert die Inflation?

Auch in Deutschland blicken einige Marktbeobachter mit Argusaugen auf die Inflation. In der zweiten Hälfte 2020 lagen die Raten durchweg unter einem Prozent, im Dezember sank sie sogar auf null. Im Januar schnellte die Inflation im Vergleich zum Vorjahresmonat dann sprunghaft auf zwei Prozent an und aktuell beträgt sie 2,1 Prozent. Die Kerninflation wohlgemerkt. Rechnet man die Preisentwicklungen von Energie- und Lebensmittelpreisen mit ein, müssen Verbraucher eine Teuerung von 3,8 Prozent im Vergleich zum Juli 2020 in Kauf nehmen – bzw. zahlen. Und es ist noch Luft nach oben: Laut Experten könnte die Rate noch in Richtung fünf Prozent klettern. „Für Verbraucher ist dies so gar nicht erfreulich. Viele Dinge des täglichen Bedarfs werden temporär zum Teil deutlich teurer, ohne dass das Einkommen mitwächst“, so Michael Neumann von Dr. Klein.

Die Erschwinglichkeit von Immobilien sei von der derzeitigen Inflation aber nicht direkt betroffen: „Ob und wie gut sich Privatpersonen Wohneigentum leisten können, hängt vor allem von der Einkommensentwicklung, den Kaufpreisen und den Bauzinsen ab. Und alle diese Faktoren reagieren nicht auf kurzfristige und vorübergehende Inflationsbewegungen wie wir sie zurzeit sehen.“ Michael Neumann zufolge wird die Inflation in 2022 wieder deutlich nachlassen – zumal die Vergleichsbasis dann ein starkes 2021 ist und nicht, wie jetzt, ein ausgesprochen konjunkturschwaches Pandemie-Jahr mit reduzierten Mehrwertsteuersätzen. Das gilt auch für die Kerninflation im Euro-Raum, die aktuell bei 0,9 Prozent stagniert – deutlich unter dem Ziel von zwei Prozent.

Tendenz

Kurzfristig: schwankend seitwärts

Mittelfristig: schwankend seitwärts

 

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Anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, über aktuelle Entwicklungen bei Baufinanzierungen in Deutschland.

 

Darlehensbeträge brechen Rekorde

Ein neuer Rekord: 308.000 Euro – so hoch ist die durchschnittliche Darlehenssumme im Juli 2021. Das sind rund 17.000 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Ende 2020 wurde erstmalig die 300.000er Grenze überschritten – ob diese in naher Zukunft wieder unterschritten wird, ist fraglich. Niedrige Zinsen, kaum Anlagealternativen und eine große Bedeutung des eigenen Zuhauses in Pandemiezeiten führen zu einer immensen Nachfrage nach Immobilien, die das Angebot weit übersteigt. Immer höhere Preise sind das Resultat – und damit auch größere Darlehensbeträge.

Die Standardrate liegt im Juli mit 399 Euro wieder knapp unter der 400-Euro-Marke, die im Juni erstmalig seit zwei Jahren wieder überschritten wurde. Die Standardrate gibt einen Hinweis auf die Zinsentwicklung mit den Parametern von 150.000 Euro Darlehenshöhe, zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehn Jahren Zinsbindung. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren betrug die Standardrate noch 765 Euro.

Beleihungsauslauf unter Vorjahr trotz höherer Immobilienpreise

Nicht nur die Darlehenssummen steigen. Auch beim durchschnittlichen Beleihungsauslauf lässt sich im Juli ein leichter Aufwärtstrend erkennen. Mit 83,88 Prozent liegt dieser aber trotz deutlich höherer Immobilienpreise immer noch unter dem Mittel des Vorjahres von 84,25 Prozent. Der Beleihungsauslauf ist der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert der Immobilie, welcher durch Sicherheitsabschläge der Bank meist nicht mit den Kaufkosten identisch ist.

Generell ist ein leichter Anstieg des Beleihungsauslaufs wenig verwunderlich, denn mit den Immobilienpreisen steigen prozentual auch die Kaufnebenkosten, die für Makler, Grunderwerbsteuer und Notar fällig werden. Die Nebenkosten sollten Käufer immer aus eigener Tasche stemmen – dadurch wird jedoch direkt ein großer Teil vom eigenen Kapital verbraucht. So bleibt oft weniger für die eigentliche Finanzierung der Immobilie und der Bedarf an Fremdkapital nimmt zu.

Tilgung nimmt leicht ab, Zinsbindung stabil

Der durchschnittliche Tilgungssatz, mit dem Darlehensnehmer in ihre Finanzierung starten, nimmt im Juli um dezente 0,02 Prozent ab und liegt nun bei 2,72 Prozent. Käufer, die ihren Immobilienkredit gleich zu Beginn mit einer hohen Tilgungsrate zurückzahlen, reduzieren schnell ihre Restschuld – und damit auch den Zinsanteil.

Die durchschnittliche Zinsbindung bleibt weitestgehend unverändert im Vergleich zum Vormonat: 13 Jahre und zwei Monate sichern sich Darlehensnehmer im Schnitt ihre Zinskonditionen. Gerade in Niedrigzinszeiten ist es ratsam, sich lange festzulegen, um eventuellen späteren Zinsanstiegen möglichst lange aus dem Weg zu gehen. Und sollten die Zinsen zwischenzeitlich noch niedriger werden, können Darlehensnehmer unabhängig von der Zinsbindung nach zehn Jahren von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und eine günstigere Finanzierung abschließen. Vor zehn Jahren, in Zeiten deutlich höherer Zinsen, betrug die Zinsbindung durchschnittlich rund zehn Jahre und sieben Monate.

Trotz neuer Anreize: Wenig Nachfrage nach KfW-Darlehen

Obwohl die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) seit dem 1. Juli ein flexibleres Förderangebot mit durchaus attraktiven Fördersummen im Angebot hat, nimmt die Nachfrage im Juli weiter ab. Hatten KfW-Darlehen im Januar noch einen Anteil von 8,27 Prozent, sind es im Juli nur noch 5,55 Prozent. Ob die große Nachfrage noch kommt, bleibt abzuwarten.

 

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Gesamtfördervolumen von 49,8 Mrd. EUR

 

Die KfW Bankengruppe hat im ersten Halbjahr 2021 ein Fördervolumen von 49,8 Mrd. EUR (1. Hj. 2020: 76,2 Mrd. EUR; 1. Hj. 2019: 33,6 Mrd. EUR) verzeichnet. Der Zusagerückgang gegenüber dem Jahr 2020 ist geprägt durch die abgeschwächte Nachfrage nach Corona-Hilfen als Folge der Beendigung des Lockdowns. Gegenüber dem Vergleichszeitraum der Jahre zuvor ist das Fördervolumen im ersten Halbjahr jedoch erheblich angestiegen. Dies zeigte sich insbesondere im Zusagevolumen des inländischen Fördergeschäfts, das 41,1 Mrd. EUR (1. Hj. 2020: 63,0 Mrd. EUR; 1. Hj. 2019: 20,8 Mrd. EUR) erreichte und sich damit gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 nahezu verdoppelt hat. Einen wesentlichen Nachfrageanstieg erfuhr die energieeffiziente Wohnraumfinanzierung, die 19,2 Mrd. EUR verzeichnete (1. Hj. 2020: 12,7 Mrd. EUR; 1. Hj. 2019: 5,4 Mrd. EUR). Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich insgesamt auf 112 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum 139 Mio. EUR). In der Export- und Projektfinanzierung lag das Zusagevolumen aufgrund der Auswirkungen der noch andauernden Corona-Krise auf den Welthandel wie erwartet unter dem Vorjahresniveau (6,5 Mrd. EUR; Vorjahreszeitraum 11,3 Mrd. EUR). Die Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer lag bei insgesamt 1,9 Mrd. EUR (2,0 Mrd. EUR). Die Zusagen der KfW Entwicklungsbank übertrafen mit 1,5 Mrd. EUR (1,4 Mrd. EUR) leicht den Vorjahreswert. Die DEG sagte Finanzierungen in Höhe von 409 Mio. EUR (590 Mio. EUR) zu.

Seit dem Start der Corona-Hilfsprogramme (am 23.03.2020) hat die KfW 58,6 Mrd. EUR an Krediten im In- und Ausland zugesagt (Stand 31.07.2021). Im Inland werden die Sonderprogramme nach wie vor hauptsächlich von kleinen und mittelständigen Unternehmen mit Kreditvolumina bis zu 3 Mio. EUR in Anspruch genommen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (33,8 Mrd. EUR) hat sich die Nachfrage im ersten Halbjahr 2021 mit Zusagen in Höhe von 6,5 Mrd. EUR erwartungsgemäß abgeflacht. Der Rückgang innerhalb der Corona-Sonderprogramme ist insbesondere auf das Ende des Lockdowns und die bundesweiten Öffnungen im zweiten Quartal 2021 zurückzuführen.

“Wir blicken auf ein starkes erstes Förderhalbjahr 2021 zurück. Seit der Aufhebung der meisten pandemiebedingten Einschränkungen sind die deutsche Wirtschaft und vor allem viele Dienstleistungsunternehmen wieder auf einem kräftigen Erholungskurs. Damit sinkt die Nachfrage nach KfW-Corona-Hilfen und die Förderung der strukturellen Transformation steht wieder mehr im Vordergrund. Dies gibt Zuversicht auf ein solides Wirtschaftswachstum für das Gesamtjahr 2021”, sagte Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Die KfW konnte im ersten Halbjahr 2021 einen Konzerngewinn in Höhe von 1.396 Mio. EUR (-576 Mio. EUR) verzeichnen. Diese Entwicklung basierte auf einem stabilen operativen Ergebnis und profitierte von einem sehr positiven Bewertungsergebnis, das durch Nettoauflösungen in der Kreditrisikovorsorge und positive Wertentwicklungen im Beteiligungsportfolio geprägt war. Alle operativen Geschäftsfelder lieferten nach dem Krisenjahr 2020 überdurchschnittliche Beiträge zum Konzerngewinn. Der für die Steuerung der KfW relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen betrug 1.466 Mio. EUR (-392 Mio. EUR).

“Die erfreuliche Ertragsentwicklung der KfW der letzten drei Quartale hat sich auch im zweiten Quartal 2021 fortgesetzt. Das überdurchschnittliche Ergebnis von 827 Mio. EUR im zweiten Quartal ist geprägt von Umkehreffekten der im Vorjahr im Rahmen der Corona-Krise vorgenommenen Bewertungsabschläge für Kredite und Beteiligungen. Damit weisen wir mit 1.396 Mio. EUR das beste Halbjahresergebnis der letzten zehn Jahre aus”, so Bräunig.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand) betrug 915 Mio. EUR und liegt damit leicht unter dem sehr guten Ergebnis des Vorjahres in Höhe von 967 Mio. EUR. Der Zinsüberschuss (vor Förderaufwand) lag mit 1.303 Mio. EUR auf Vorjahresniveau (1.302 Mio. EUR) und stellt unverändert die wesentliche Ertragsquelle der KfW dar. Das Provisionsergebnis (vor Förderaufwand) überstieg mit 304 Mio. EUR den Vorjahreswert von 300 Mio. EUR geringfügig. Der Verwaltungsaufwand (vor Förderaufwand) lag mit 692 Mio. EUR (636 Mio. EUR) jahresverlaufstypisch unter den Erwartungen.

Im aktuellen Zinsumfeld war der Bedarf an Zinsverbilligungsleistungen weiter niedrig. In der Folge bewegte sich der zu Lasten der eigenen Ertragslage erbrachte Förderaufwand im Inlandsgeschäft – im Wesentlichen Zinsverbilligungen des Neugeschäfts – mit 44 Mio. EUR unverändert auf einem sehr niedrigen Niveau (54 Mio. EUR).

Das Bewertungsergebnis ist geprägt von Wertaufholungen im Kredit- und Beteiligungsportfolio, nachdem das Vorjahresergebnis durch die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie stark belastet war. Das Risikovorsorgeergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von insgesamt +277 Mio. EUR (-781 Mio. EUR) ist durch Auflösungen insbesondere von latenter Risikovorsorge infolge des verbesserten makroökonomischen Umfelds sowie durch Erträge aus Eingängen auf abgeschriebene Forderungen gekennzeichnet. Das Bewertungsergebnis aus dem Beteiligungsportfolio in Höhe von +358 Mio. EUR (-557 Mio. EUR) ist durch Wertaufholungen insbesondere im Geschäftsfeld Förderung Entwicklungs- und Schwellenländer getrieben. Der Ergebnisbeitrag dieses Geschäftsfelds von 242 Mio. EUR entfiel mit 199 Mio. EUR auf die DEG.

Rein IFRS-bedingte Bewertungseffekte aus Derivaten, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, belasteten die Ertragslage mit 70 Mio. EUR (-184 Mio. EUR).

Die Bilanzsumme liegt mit 547,4 Mrd. EUR leicht über dem Niveau vom 31.12.2020 (546,4 Mrd. EUR). Dem Anstieg des Kreditvolumens um 9,5 Mrd. EUR infolge von Auszahlungen im Rahmen der Corona-Hilfen standen kompensierend Rückgänge in der Liquiditätshaltung in Höhe von 3,1 Mrd. EUR und niedrigere Marktwerte aus Derivaten (-5,0 Mrd. EUR) gegenüber. Das bilanzielle Eigenkapital stieg aufgrund des sehr guten Halbjahresergebnisses und den Entlastungen in der Neubewertungsrücklage infolge der zinsbedingten Bewertung der Pensionsrückstellungen auf 33,4 Mrd. EUR (31.12.2020: 31,8 Mrd. EUR).

Die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten des Konzerns haben sich infolge der CRR II-Umsetzung erwartungsgemäß verringert, bewegen sich jedoch weiterhin auf einem guten Niveau. Die Gesamtkapitalquote beträgt per 30.06.2021 24,1 % (31.03.2021: 24,9 %).

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Das Geschäftsfeld Mittelstandsbank & Private Kunden bewegte sich mit einem Fördervolumen von 36,6 Mrd. EUR per 30.06.2021 auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr (1. Hj. 2020: 48,7 Mrd. EUR; 1. Hj. 2019: 17,8 Mrd. EUR) zeigt sich eine Abschwächung, welche im Wesentlichen auf die erwartungsgemäß zurückgehende Nachfrage nach den Corona-Hilfsprogrammen zurückzuführen ist, aber auch ein Wachstum im Segment Private Kunden gegenüber den Jahren 2020 und 2019.

Das Neugeschäft im gewerblichen Segment Mittelstandsbank wies mit einem Volumen von 12,2 Mrd. EUR eine gute Entwicklung im ersten Halbjahr 2021 auf (1. Hj. 2020: 30,7 Mrd. EUR; 1.Hj. 2019: 8,4 Mrd. EUR).

Im Förderschwerpunkt Gründung & Unternehmensinvestitionen lagen die Neuzusagen bei 7,9 Mrd. EUR (26,5 Mrd. EUR). Die KfW bewilligte im KfW-Unternehmerkredit Zusagen in Höhe von 3,8 Mrd. EUR (20,2 Mrd. EUR), die hauptsächlich auf das Corona-Sonderprogramm entfielen. Der KfW-Schnellkredit erreichte Zusagen von 2,0 Mrd. EUR (4,1 Mrd. EUR).

Der Schwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien erreichte im ersten Halbjahr Neuzusagen in Höhe von 3,9 Mrd. EUR und befindet sich somit auf Vorjahresniveau (3,9 Mrd. EUR). Daran hatte das KfW Programm Erneuerbare Energien und das KfW-Energieeffizienzprogramm Bauen und Sanieren die größten Anteile, wovon letzteres zum 30.06.2021 ausgelaufen ist und durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ersetzt wurde.

Auch der Förderschwerpunkt Innovation ist mit 0,5 Mrd. EUR (0,4 Mrd. EUR) leicht angestiegen. Der Hauptanteil entfällt dabei auf den ERP Digitalisierungs- und Innovationskredit.

Das Segment Private Kunden wies per 30.06.2021 ein Fördervolumen von 24,4 Mrd. EUR auf, und lag damit deutlich über dem Vorjahresergebnis (1. Hj. 2020: 18,0 Mrd. EUR; 1. Hj. 2019: 9,4 Mrd. EUR).

Die meisten Zusagen wurden im Förderschwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien in der Produktfamilie Energieeffizient Bauen und Sanieren mit einem Zusagevolumen von 19,2 Mrd. EUR (1. Hj. 2020: 12,7 Mrd. EUR; 1. Hj.2019: 5,4 Mrd. EUR) erreicht. Vor dem Wechsel der Energieeffizient Bauen und Sanieren-Programme zur Bundesförderung für effiziente Gebäude zum 1. Juli 2021 konnten somit im zweiten Quartal 2021 wie auch schon im Jahr 2019 hohe Zusagen verzeichnet werden.

Im Bereich Wohnen (Wohneigentumsförderung und Altersgerecht Umbauen) schwächten sich die Zusagen auf 2,6 Mrd. EUR (3,0 Mrd. EUR) ab.

Die Nachfrage im Förderschwerpunkt Bildung lag mit 1,1 Mrd. EUR (1,0 Mrd. EUR) etwas über Vorjahresniveau.

Das Geschäftsfeld Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden erzielte im ersten Halbjahr 2021 ein Zusagevolumen von rd. 4,3 Mrd. EUR. Nach den durch die Corona-Sondermaßnahmen sehr hohen Volumina des Vorjahres (14,2 Mrd. EUR) hat sich das Geschäftsvolumen im ersten Halbjahr 2021 wieder normalisiert.

Die Individualfinanzierung Unternehmen erreichte ein Zusagevolumen in Höhe von 0,2 Mrd. EUR nach 10,1 Mrd. EUR im Vorjahr. Dieses Vorjahresvolumen war geprägt durch die Inanspruchnahme des Corona-Sonderprogramms Konsortialfinanzierung. Die diesjährigen Halbjahreszusagen lagen wieder auf dem Niveau des Jahres 2019 (1.Hj.2019: 0,2 Mrd. EUR).

Die Kommunale & Soziale Infrastruktur weist bei erhöhten Antragszahlen ein Fördervolumen von insgesamt 1,8 Mrd. EUR aus und war damit infolge einer verringerten Zahl großvolumiger Einzelvorhaben gegenüber dem Vorjahresniveau (2,0 Mrd. EUR) leicht rückläufig.

Die Individualfinanzierung Banken & Landesförderinstitute übertraf mit einem Geschäftsvolumen von über 2,3 Mrd. EUR den Vorjahreswert (2,1 Mrd. EUR). Hauptgrund hierfür waren mehrere großvolumige Abschlüsse innerhalb der Globaldarlehen für Leasinginvestitionen.

Die Zusagen des Geschäftsfeldes KfW Capital beliefen sich im ersten Halbjahr 2021 auf rd. 112 Mio. EUR (139 Mio. EUR, inkl. Zusagen des Europäischen Investitionsfonds, EIF, im Rahmen des Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups). Im Programm “ERP-Venture Capital-Fondsinvestments”, das KfW Capital mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens durchführt, wurden bis zur Jahresmitte 92 Mio. EUR (137 Mio. EUR) an VC-Fonds zugesagt, die diese nun sukzessive in Start-ups und junge Technologienunternehmen in Deutschland investieren. Das bislang geringere Volumen der getätigten Investments ist auf im Fondsgeschäft übliche unterjährige Zusageschwankungen zurückzuführen; die Deal-Pipeline ist planmäßig bis Jahressende gut gefüllt. Im Rahmen der ersten Säule des Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups, zu der u.a. die Corona Matching Fazilität (über KfW und EIF) gehört, wurden in diesem Jahr noch weitere rd. 20 Mio. EUR (kein Vorjahreswert) zugesagt (inkl. EIF, HTGF, ohne ERP-Startfonds, der den Förderzahlen der KfW zugeordnet ist).

Bei der KfW IPEX-Bank, die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verantwortet, und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, sind die Auswirkungen der andauernden Corona-Krise auf den Welthandel und große Teile der gesamten Weltwirtschaft im Neugeschäft immer noch deutlich spürbar. Die Neuzusagen von 6,5 Mrd. EUR blieben in der Größenordnung etwa auf dem Niveau der Vorquartale, lagen damit jedoch weiterhin deutlich unter dem des von der Krise noch unbelasteten Vorjahreszeitraumes (11,3 Mrd. EUR). Zum Neugeschäft haben alle Geschäftssparten beigetragen, hervorzuheben ist die Geschäftssparte Finanzinstitutionen, Trade und Commodity mit 1,2 Mrd. EUR (1,6 Mrd. EUR).

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer lag bei 1,9 Mrd. EUR (2,0 Mrd. EUR). Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat im ersten Halbjahr 2021 für Vorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern 1,5 Mrd. EUR (1,4 Mrd. EUR) zugesagt. Auf Programme in Afrika und im Nahen Osten entfällt knapp ein Drittel der Gesamtzusagen. Die KfW Entwicklungsbank wird Corona-Hilfen mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auch im Jahr 2021 mit etwa 2 Mrd. EUR ausreichen, im ersten Halbjahr wurden 363 Mio. EUR Corona-Hilfen zugesagt. Die neu zugesagten Finanzierungen der DEG für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern lagen bei 409 Mio. EUR (590 Mio. EUR). Davon gingen 168 Mio. EUR an Finanzinstitute in Entwicklungsländern, die damit lokale kleine und mittlere Unternehmen mit Krediten versorgen. Angesichts der Corona-Pandemie setzt sich die DEG weiterhin mit ihren Förder- und Beratungsangeboten dafür ein, private Unternehmen in Entwicklungsländern bei den aktuellen Herausforderungen zu unterstützen.

Das Geschäftsfeld Finanzmärkte hat im ersten Halbjahr 2021 für das Green-Bond-Portfolio in 14 Wertpapiere zur Förderung von Klima- und Umweltschutzprojekten im Volumen von rund 374 Mio. EUR (221 Mio. EUR) investiert. Damit lag das Förderportfoliovolumen zum Stichtag bei 2,1 Mrd. EUR.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes hat die KfW Mittel in Höhe von 50,5 Mrd. EUR (35,9 Mrd. EUR) in 14 verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Sehr erfreulich entwickelte sich das erste Halbjahr bei der Emission von Green Bonds: so hat die KfW in sechs Monaten bereits Green Bonds in einem Gesamtvolumen von 7,6 Mrd. EUR in 11 Währungen und damit 76 % ihres für 2021 in diesem Bereich angestrebten Emissionsvolumens emittiert. Besonders hervorzuheben ist die Emission eines Green Bonds mit einem Volumen von 4 Mrd. EUR, der bis dato größten Green Bond-Erstemission einer nicht-staatlichen Emittentin. Für das Gesamtjahr 2021 plant die KfW ein Refinanzierungsvolumen von 75-80 Mrd. EUR.

 

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Zinskommentar der Dr. Klein Privatkunden AG

 

Im Rahmen der Neuausrichtung ihrer Strategie hat die EZB das Inflationsziel für Europa angehoben. Statt vormals „knapp unter zwei Prozent“ gilt jetzt ein Ziel von „symmetrisch um zwei Prozent“. Was bedeutet das konkret und womit müssen und können Verbraucher jetzt rechnen? Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein, kommentiert die aktuelle Zinsentwicklung und gibt einen Ausblick.

Wie ist die neue Strategie der EZB hinsichtlich des aktualisierten Inflationsziels zu bewerten?

Michael Neumann: „Die neue Strategie erweitert den Handlungsspielraum der EZB erheblich. Zwar nicht ganz so exzessiv wie die der Fed – ein Umstand, den Christine Lagarde nicht müde wird zu betonen –, aber dennoch immens. Die EZB ist nicht mehr gezwungen, ab zwei Prozent zu intervenieren, sondern zukünftig werden temporär höhere Raten toleriert, ohne dass sofort gegengesteuert werden muss. Zum einen legitimiert die EZB alle aktuell eingesetzten geldpolitischen Instrumente für die Zukunft – auch unabhängig von eventuellen Krisensituationen. Zum anderen ist der Boden bereitet für neue, bisher noch nicht eingesetzte Maßnahmen, die Geldflut noch weiter zu verstärken. Denn der Leitzins reicht ganz offensichtlich nicht mehr aus, das Inflationsziel nachhaltig zu erreichen, zumal er ohnehin schon bei null Prozent liegt. In meinen Augen ist dies ein erneutes „whatever it takes“, nur dieses Mal nicht zur Euro-Rettung, sondern um die Inflation mittelfristig auf zwei Prozent zu bringen. In der Juli-Ratssitzung hat die EZB ihre Politik des billigen Geldes noch einmal bekräftigt.“

Nach kurzfristigen Anstiegen im Mai und im Juni sind die 10-jährigen deutsche Anleiherenditen auf das niedrigsten Niveau seit Februar gesunken. Wie entwickeln sich die Baufinanzierungszinsen, die sich an dieser Rendite orientieren?

Michael Neumann: „Die Zinsen für Baufinanzierungen bleiben auf einem absolut niedrigen Niveau. Nachdem wir in der ersten Jahreshälfte eine leichte Aufwärtsbewegung gesehen haben, sind sie in den letzten Wochen wieder gesunken:  Der Bestzins für ein 10-jähriges Darlehen beträgt bei einigen Banken aktuell nur 0,44 Prozent (Stand: 22.07.2021), bei überregionalen Kreditinstituten beginnen die Zinsen bei 0,51 Prozent. Die Tendenz wird sich voraussichtlich in den nächsten Wochen fortsetzen, denn mit der Neuausrichtung ihrer Strategie hat die EZB den Zinsen bis auf Weiteres das Aufwärtspotenzial genommen. Wer eine Erst- oder Anschlussfinanzierung benötigt, kann also weiterhin historisch günstige Zinsen erwarten und muss mit Schwankungen nur in einem sehr engen Korridor rechnen.“

Wie sieht die Perspektive zum Jahreswechsel und die Prognose für 2022 aus?

Michael Neumann: „Mit dem Strategiewechsel der EZB stelle ich in Frage, dass sich die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe auf absehbare Zeit wieder aus dem negativen Bereich herausbewegt. Folglich bleiben die Baufinanzierungszinsen extrem tief – mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr langfristig. Preistreibenden Entwicklungen wie steigenden Inflationserwartungen und positiven wirtschaftlichen Aussichten stehen die massiven Gelddruckmaschinen der EZB gegenüber – und die haben gerade noch einmal neue Druckerpatronen erhalten.  Christine Lagarde lässt sich nicht von ihrem Kurs abbringen, die Märkte zu stützen. Weder drosselt sie das Tempo der Anleihekäufe im Rahmen des Notfallprogramms PEPP, noch lässt sie sich bezüglich eines möglichen Endes unter Druck setzen: Auch in der Juli-Sitzung wollte sie sich nicht auf ein Ausstiegsszenario aus dieser ultralockeren Politik festlegen.“

Was bedeutet die aktuelle EZB Entscheidung für die Immobilienmärkte – und steigt damit die Gefahr einer Blasenbildung?

Michael Neumann: „Die Anhebung des Leitzinses ist in noch weitere Ferne gerückt und die Inflation wird durch die geänderte Strategie gestärkt. Damit verlieren verzinsliche Anlageformen wie Sparbücher, Lebensversicherungen oder Anleihen weiter an Attraktivität, Sachwerte wie Immobilien oder Aktien dagegen profitieren. Zu erwarten ist eine anhaltende oder sogar verstärkte Nachfrage nach Immobilien, nicht zuletzt zur Altersvorsorge. Um es auf den Punkt zu bringen: Die EZB leistet auch in Zukunft einen relevanten Beitrag, dass die Immobilienpreise auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Die Gefahr von Übertreibungen wird hierdurch nicht kleiner. Solange aber die Notenbanken langfristig als manipulativer Spieler im Markt bleiben, droht kein Platzen einer Blase.“

Tendenz

Kurzfristig: schwankend seitwärts

Mittelfristig: schwankend seitwärts

 

Verantwortlich für den Inhalt:

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Vorstellung der 3. Auflage des Grundlagenbuches für notleidende Forderungen

 

Die dritte Auflage des Standardwerks „Grundlagen des NPL-Geschäfts“ ist erschienen. Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V. (BKS) liefert darin die Blaupause für den Zweitmarkt für notleidende Kredite. „Dieser Zweitmarkt stabilisiert die Finanzbranche“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der BKS. „Und das wird in den kommenden Jahren, in denen die Auswirkungen der Pandemie und anderer Krisen sichtbar werden, immer wichtiger.“

„Die aktuelle Auflage des Grundlagenbuches für notleidende Kredite verknüpft die regulatorischen Initiativen in der Coronakrise mit den praktischen Anwendungen im Risikomanagement der Banken“, sagt Sonder. Experten für Non-performing Loans (NPLs) sowie Mitglieder und Beiräte der BKS aus der Finanzbranche haben wissenschaftliche Beiträge geliefert und mit ihrer Expertise aus dem Risikomanagement dazu beigetragen, das Buch zu einem Grundlagenwerk für die NPL-Branche zu entwickeln.

Die Inanspruchnahme des Kapitalmarktes durch Verkäufe sowie Servicing von NPLs sind für einen funktionierenden Kreditmarkt ein entscheidender Faktor, ermöglichen sie doch Finanzdienstleistern, ein aktives Risikomanagement zu betreiben. Dies wiederum hat positive Auswirkungen auf die Kreditvergabe der Banken und damit auf die Versorgung der Wirtschaft mit Kapital.

Das Buch „Grundlagen des NPL-Geschäftes“ beschreibt die rechtlichen Grundlagen des NPL-Geschäftes im Sinne des (europäischen) regulatorischen Rahmens, der Datenschutzanforderungen und des Insolvenzrechts. Zudem wird der Prozess von NPL-Transaktionen dargestellt und verschiedene Aspekte des NPL-Marktes erläutert.

Die Autoren kommen aus der Finanzbranche, von Investoren und Kreditservicern sowie aus Kanzleien und der Wissenschaft. Sie verbinden die theoretischen Grundlagen des NPL-Geschäftes mit profunder Fachexpertise aus der Praxis. Dies verleiht dem Buch eine hohe Relevanz für all diejenigen, die mit dem NPL-Geschäft befasst sind, sei es auf Seiten der Kreditgeber, der Investoren oder der Servicer.

Daher spannt das Buch einen weiten Bogen von der Definition von NPLs über die rechtlichen Rahmenbedingungen eines funktionierenden NPL-Marktes sowie das Risikomanagement in der Bankenwelt für notleidende Forderungen bis hin zu Bearbeitungs- und Verwertungsstrategien auf Seiten der Investoren und Servicer. Ebenfalls behandelt werden Innovationen des NPL-Geschäftes durch die Digitalisierung. Die europäischen Regulierungsthemen ergänzen die Beiträge im Kontext, die Darstellung von Musterverträgen rundet das Buch ab.

Jürgen Sonder: „Der Sekundärmarkt spielt eine wesentliche Rolle beim Bewältigen aktueller und zukünftiger NPL-Themen. Diese Einstellung hat auch die EU-Kommission gewonnen und wird in den nächsten Wochen ein Rahmenwerk für den Sekundärmarkt ratifizieren. Die Verzahnung zwischen Banken und Sekundärmarkt ist daher eine zentrale Aufgabe für die nächsten Jahre, um Krisen in Zukunft effektiver zu managen. Dazu gehört gerade in den nächsten Jahren, die Folgen der Pandemie in Europa, speziell in der Finanzindustrie und in der Wirtschaft, abzumildern.“

Noch sind die Corona-bedingten Auswirkungen auf die Finanzwirtschaft in ihrer ganzen Dimension nicht absehbar. Die massiven Unterstützungsmaßnahmen der europäischen Staaten, der Bundesregierung sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) haben Deutschland bisher vor einer Insolvenzwelle und signifikanten Kreditausfällen geschützt. „Die Finanzindustrie sollte daher die Risikomodelle hinsichtlich möglicher Auswirkungen immer wieder neu adjustieren“, sagt Sonder.

Über die BKS

Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) wurde 2007 gegründet, hat ihren Sitz in Berlin und vertritt die Interessen ihrer derzeit 31 im Sekundärmarkt tätigen Mitgliedsunternehmen in Deutschland. Sie setzt sich zusammen mit ihrem Beirat, der überwiegend aus Vertretern deutscher Kreditinstitute besteht, auf politischer und fachlicher Ebene für einen funktionierenden und transparenten Sekundärmarkt ein. Mit Portfoliotransaktionen und Servicing von NPLs (Non-performing Loans) sichern Kreditdienstleister die Liquidität des Bankensektors. Der Verkauf von notleidenden Darlehensforderungen hilft Banken, Sparkassen und Landesbanken, Risikostrukturen zu verbessern und Liquidität zu sichern, um Neukredite an Darlehensnehmer zu vergeben.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V., Marienstraße 14, 10117 Berlin, Tel: +49 (0) 30 204534-15, www.bks-ev.de

Mit Bestnoten für Beratung, Service und Konditionen liegt Interhyp im Ranking des Wirtschaftsmagazins Euro (Ausgabe 08/2021) zum 16. Mal in Folge vorn

 

Interhyp, Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen, ist zum 16. Mal in Folge “Bester Baufinanzierer” im Test des Wirtschaftsmagazins Euro (Ausgabe 08/2021). Mit 84,1 Punkten in der Gesamtwertung liegt Interhyp erneut an der Spitze des Testfeldes und erhält Bestnoten für Beratung, Service und Konditionen. Das Wirtschaftsmagazin Euro hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut S.W.I. Finance insgesamt 26 Baufinanzierungsanbieter getestet.

Die Tester haben in diesem Jahr wegen der Pandemie die Beratungen online, telefonisch oder als Videoberatungen geprüft. “Wir freuen uns besonders über die erstklassige Bewertung für Beratung und Service. Sie zeigt, dass wir unsere Kundinnen und Kunden weiterhin bestmöglich bei ihrer Finanzierung unterstützen”, sagt Jörg Utecht, CEO der Interhyp Gruppe. “Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit Empathie und Leidenschaft für diese Beratungsexzellenz einsetzen.”

Auch beim Konditionsvergleich liegt Interhyp vorn. Bei den betrachteten Konditionsabfragen zu Sofort-Darlehen, Forward-Darlehen, Volltilger-Darlehen und KfW-Darlehen gehört Interhyp jeweils zu den bestplatzierten Anbietern.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de