Mit der Europace Objektbewertung, einer Kooperation der Europace AG und der Value AG, hält ein neues, einheitliches Bewertungsverfahren jetzt Einzug in den Markt.

Mit einer Abweichung von weniger als 5 Prozent zwischen dem Europace-Konvergenzwert und den nachhaltig festgesetzten Werten von Kreditanbietern zeigen umfangreiche Testläufe einen signifikanten Unterschied zu bisherigen Objektbewertungsverfahren.

Die Europace Objektbewertung vereint alle bekannten Bewertungsverfahren (Sachwert-, Ertragswert, Vergleichswert- und Vergleichspreisindikation) je nach Objektart und berücksichtigt dabei deren Verwendung in unterschiedlicher Gewichtung. Dies ermöglicht ein marktnahes und wesentlich akkurateres  Bewertungsergebnis, als bisher möglich. Der ebenfalls neu entwickelte C-Score setzt den Konvergenzwert zusätzlich ins Verhältnis zur Finanzierungssumme und gibt dadurch datengestützt Auskunft über die Machbarkeit und Erfolgschancen des Vorhabens. Um immer den aktuellen Markt widerzuspiegeln, wird außerdem die Datengrundlage laufend aktualisiert. Dazu werden die Algorithmen der automatischen Wertermittlung an die aktuellen Marktbedingungen angepasst und alle sechs Wochen aktualisiert.

Thomas Heiserowski, Co-CEO und Vorstand der Europace AG ordnet das Projekt wie folgt in die aktuelle Marktlage ein: „Heute nutzt jede Bank ein eigenes Bewertungstool. Als Finanzierungsberater kann das für mich bedeuten, dass ich unter Umständen dreimal bezahlen muss, um einen Antrag zu platzieren. Wir lösen das Problem mit einer Bewertung im Vertrieb, die für alle Banken funktioniert. Damit wissen Beratende sofort, ob die Finanzierung darstellbar ist und welche Kondition ihre Kund:innen erhalten. Das gibt es am Markt bislang nicht. Ich bin überzeugt, dass dieser Ansatz für die transparente Beratung unabdingbar ist, denn mit der Europace-Objektbewertung verbinden wir die Individualität der Bewertung durch Banken mit der Verlässlichkeit im Vertrieb.”

Gemeinsam mit der Value AG und der vorhandenen Value Marktdatenbank liegt eine hervorragende Datengrundlage vor, welche nicht nur aus Markt- & Transaktionsdaten besteht, sondern auch aus Daten der Gutachterausschüsse. Diese Datengrundlage wird laufend aktualisiert. Jens Honigmann, Co-CEO und Vorstand der Value AG, über die sich daraus ergebenden Vorteile für die Nutzer:innen: “Mit unserer Objektbewertung haben wir eine Lösung entwickelt, die die Stabilität der ermittelten Werte im Verlauf des Finanzierungsprozesses sicherstellt. Der Schlüssel liegt in der Kombination von systemgestützter Bewertungssoftware, hochwertigen Immobilienmarktdaten und hoher Modellgüte und trägt zur Konvergenz der Wertansätze bereits in der Frühphase der Finanzierung bei.”

Die Algorithmen der automatischen Wertermittlung werden stets an die aktuellen Marktbedingungen angepasst, um ein möglichst marktnahes und verlässliches Bewertungsergebnis zu liefern. Alle bei Europace angebundenen Vertriebe können ab sofort und noch den ganzen Juni den neuen Konvergenzwert kostenfrei nutzen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Die Zinswende hat den Nachfrageboom nach Baufinanzierungen innerhalb kürzester Zeit beendet.

Statt immer steigendem Volumen sehen sich Banken mit dem geringsten Nachfrageaufkommen der vergangenen zwanzig Jahre konfrontiert. Demnach keimte mit den gemeldeten Zahlen der Bundesbank aus März 2023 die Hoffnung einer nachhaltigen Trendumkehr bei Branchen- und Pressevertretern auf. Die nun veröffentlichen Zahlen aus April 2023 lassen diese Hoffnung wieder schwinden, wie Steffen Ulitzka und Steven Kiefer von der globalen Strategieberatung Simon-Kucher darlegen:

Aus der im März von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Statistik zur Entwicklung des Herauslagevolumens von Wohnungsbaukrediten an private Haushalte ging ein deutlicher Anstieg der Nachfrage im Vergleich zum Vormonat Februar von etwa 27 Prozent hervor. Hierauf begründeten sich viele positiv gestimmte Presseberichte und die Hoffnung einiger Branchenvertreter, dies könnte bereits die Überwindung des Nachfragerückgangs im Sinne einer nachhaltigen Trendumkehr andeuten.

An dieser verständlichen Hoffnung äußerten wir große Zweifel. Ein Blick in die Vergangenheit zeigte, dass das Herauslagevolumen von Wohnungsbaukrediten durch deutsche Banken schon immer saisonalen Schwankungen unterlag und sich der Monat März bereits regelmäßig als außerordentlich starker „Baufinanzierungs-Monat“ zeigte. So lagen auch die März-Ergebnisse der Jahre 2020, 2021 und 2022 ebenfalls mehr als 20 Prozent oberhalb des Vergleichswertes im Februar des jeweiligen Jahres. Entsprechend verwiesen wir darauf, dass es zur Einwertung, ob es sich tatsächlich um eine Trendumkehr oder nur um einen saisonalen Effekt handelt, auch einer Analyse der Daten des Monats April bedarf. Diese liegen nunmehr vor und dürften Ernüchterung hervorrufen.

Der negative Trend in der Entwicklung der Finanzierungsnachfrage bei Wohnimmobilien ist weiterhin ungebrochen. So wurden im Monat April nur knapp 13 Milliarden Euro neue Baufinanzierungen herausgelegt, was einem Rückgang zum Vormonat von ca. 16 Prozent entspricht. Noch deutlicher ist ein Vergleich mit den jeweiligen Vorjahreswerten. So liegen die Werte der Monate März und April des laufenden Jahres weiterhin um ca. 50 Prozent unterhalb der entsprechenden Vorjahreswerte. Dies deutet vielmehr eine Bodenbildung auf ausgesprochen niedrigem Nievau anstelle einer Erholung an.

Die Erwartungen rund um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die daran geknüpfte Nachfrage nach Baufinanzierungskrediten sind und bleiben weiter unsicher und schwer zu prognostizieren. Es ist demnach weiterhin keine empfehlenswerte Option sich als Institut für ein erfolgreiches Baufinanzierungsgeschäft rein auf externe und nicht selbst beeinflussbare Faktoren zu verlassen. Stattdessen sollten gerade in jenen unsicheren Zeiten solche Wachstumshebel aktiviert und stabilisiert werden, die im eigenen Wirkungskreis liegen. Neben einer Steigerung der eigenen Interessentenreichweite oder einer Verbesserung der Konversionsquote angefragter Geschäfte, nehmen eine kundenzentrierte Preis- und Produktpolitik hierbei eine Schlüsselrolle ein. So lässt sich beispielsweise zeigen, dass Margenausweitungen von wenigen Basispunkten durch ein optimiertes Pricing bereits erhebliche Rückgänge beim Herauslagevolumen im Ertrag kompensieren können. Ebenfalls dürften viele Institute, die es in der Vergangenheit gewohnt waren Baufinanzierungen als reines „Bringgeschäft“ anzusehen, noch erhebliche Potenziale bei der Akquise möglicher Interessenten aufweisen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Simon Kucher & Partner GmbH,Strategy und Marketing, Haydnstrasse 36 , ­53115 Bonn Tel.: +49 (0)228 / 9843-­0,  www.simon­kucher.com

KfW Capital investiert über neues Venture Capital (VC)-Fonds-Programm gezielt in Climate Tech-Fonds

Besserer Kapital-Zugang für Start-ups und innovative Technologieunternehmen mit Fokus auf ökologischen Wandel

Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Wirtschaft und zur Start-up-Strategie des Bundes

KfW Capital investiert ab sofort über das neu konzipierte Programm “Green Transition Facility” in VC-Fonds, die einen Fokus auf den Bereich “Climate Tech” und angrenzende klimarelevante Themenfelder (Definition in Anlehnung an die EU-Taxonomie-Verordnung 2020/852) haben. Die VC-Fonds müssen eine Strategie aufweisen, die eindeutig auf die oben beschriebenen Kriterien ausgerichtet ist. Für die Fazilität stehen insgesamt 100 Mio. EUR zur Verfügung; die KfW stellt hierfür die Mittel bereit.

“Die Energiekrise hat es verdeutlicht: Innovationen im Energiesektor sind zwingend notwendig, um alternative, effiziente und preislich attraktive Lösungen für Energiequellen zu finden und somit unseren Wohlstand sowie unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherzustellen. Die KfW Bankengruppe hat sich daher zur Aufgabe gesetzt, die nachhaltige Transformation auch durch Innovation und Unternehmerinnen-/Unternehmertum maßgeblich voranzubringen. Durch das neue Programm ‘Green Transition Facility’ erwarten wir einen Push-Effekt in diesem Bereich”, sagt Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW und Aufsichtsratsvorsitzender von KfW Capital.

“Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, benötigen wir dringend technologische Innovationen, die u.a. auf die Minderung von Treibhausgasemissionen abzielen. Daher müssen wir den Kapitalzugang für Start-ups und innovative Technologieunternehmen, die sich mit Lösungen im Bereich Climate Tech beschäftigen, verbessern. Mit der ‘Green Transition Facility’ stärken wir die Kapitalausstattung darauf spezialisierter VC-Fonds”, sagt Dr. Jörg Goschin, Geschäftsführer von KfW Capital. Das Programm stellt eine neue Maßnahme im Rahmen des Zukunftsfonds dar und zahlt auf die Start-up-Strategie des Bundes ein, insbesondere auf die dort genannten “Innovations- und Transformationsbereiche” (u.a. nachhaltige Mobilität, Bioökonomie, Kreislaufwirtschaft, Klima-, Energie- und Umwelttechnologie).

Investoren haben in den vergangenen Jahren ihr Engagement im Bereich Climate Tech in Deutschland deutlich ausgebaut, gleichwohl der Markt insbesondere in den USA deutlich größer ist. Bei den auf Climate-Tech spezialisierten VC-Fonds handelt es sich häufig um sogenannte First Time- Fonds, für die es im Fundraising zuweilen schwieriger ist. Um der besonderen Bedeutung von Climate Tech für die deutsche Wirtschaft Rechnung zu tragen, ist die Verbesserung des Finanzierungsumfelds durch die Mobilisierung von öffentlichem und privatem Kapital zentrales Handlungsfeld der Start-up-Strategie des Bundes.

KfW Capital investiert wie bei den anderen Programmen “ERP-VC-Fondsinvestments” und “ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität” stets zu gleichen Konditionen wie private Investoren, maximal 19.9 % des Fondsvolumens. Die Fondsgröße darf nicht kleiner als 50 Mio. EUR sein.

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Seit 2009 starker Anstieg der Climate-Tech Finanzierungen in Deutschland

Höchstwert von 2,6 Mrd. EUR im Jahr 2021, Rückgang auf 1,6 Mrd. EUR in 2022 im Zuge des Abschwungs an den weltweiten VC-Märkten

Dealvolumen bezogen auf die am Markt aktiven Start-ups in den USA rund das 4,7 fache höher als in Deutschland

Wagniskapitalfinanzierungen für Start-ups, die im Bereich innovativer Klimaschutztechnologien tätig sind, verzeichnen in Deutschland in den letzten Jahren einen deutlich positiven Trend. Das von Venture-Capital-Gesellschaften in so genannte Climate-Tech Start-ups investierte Gesamtvolumen stieg von 53 Mio. EUR im Jahr 2009 auf zuletzt rund 1,6 Mrd. EUR 2022 an – das ist das zweitstärkste Jahr in der Historie. Lediglich 2021 war das Dealvolumen in dem Segment mit insgesamt 2,6 Mrd. EUR noch deutlich höher, wie eine aktuelle Auswertung von Transaktionsdaten der Datenbank Dealroom.com durch KfW Research zeigt. Der jüngste Rückgang ist vor allem den erheblich eingetrübten Rahmenbedingungen infolge der Zinswende und der gesamtwirtschaftlichen Abkühlung geschuldet. Auch wenn daher 2023 nicht mit einem erneuten Anstieg zu rechnen ist, sind „grüne“ VC-Investitionen deutlich auf dem Vormarsch.

Mit dem Begriff „Climate-Tech“ werden Technologien zusammengefasst, die auf die Vermeidung oder Reduzierung von Treibhausgasemissionen abzielen oder bei der Anpassung an die Auswirkungen der globalen Erwärmung helfen. Hierunter fallen etwa Lösungen für eine treibhausgasarme Energieerzeugung und -speicherung oder eine effizientere Ressourcennutzung. Oftmals handelt es sich um hochinnovative Technologien, die Chancen auf enorme Innovationssprünge in sich bergen. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass Climate-Tech Investitionen in Deutschland traditionell eine vergleichsweise hohe Bedeutung für den VC-Markt haben. Bereits im Zeitraum 2009–2012 war der Anteil des Investitionsvolumens in Climate-Tech am gesamten deutschen VC-Markt mit durchschnittlich 8,9 % deutlich höher als in wichtigen Vergleichsmärkten, wie etwa den USA, dem Vereinigten Königreich oder Frankreich. Auch im Zeitraum 2019–2022 wies Deutschland mit einem durchschnittlichen Investitionsvolumen von 13,3 % am gesamten VC-Markt erneut einen deutlich höheren Marktanteil als Großbritannien und die USA mit jeweils rund 8 % aus. Nur Frankreich kann diese Werte mit einer Quote von 13,6 % im gleichen Zeitraum knapp übertreffen.

Gleichwohl ist der VC-Markt insgesamt in Deutschland gemessen an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Landes kleiner als in wichtigen Vergleichsmärkten. Folglich haben Climate-Tech Start-ups hierzulande weniger VC zur Verfügung, was ein Blick auf das investierte Dealvolumen pro Climate-Tech Start-up verdeutlicht: Bezogen auf die Anzahl der am Markt aktiven Start-ups im Bereich Climate-Tech war das Dealvolumen in den USA mit 13,6 Mio. EUR pro Unternehmen um rund das 4,7-fache höher als in Deutschland (2,9 Mio. EUR).

Vor diesem Hintergrund bleibt es eine große Herausforderung, die Finanzierung der „grünen“ Start-ups zu gewährleisten, die sich bereits in der Entwicklungsphase durch einen überdurchschnittlich hohen Kapitalbedarf auszeichnen. Gerade bei großvolumigen Finanzierungsrunden im Wachstumsbereich sind deutsche Climate-Tech Start-ups noch in stärkerem Maße auf ausländische Investoren angewiesen. Kamen in den Jahren 2019- 2022 bei der Seed Finanzierung noch rund 45 % der Mittel von in Deutschland ansässigen Investoren, so waren es bei späteren Runden im Scale-up-Bereich nur noch 17 %.

Auffällig ist zudem, dass die VC-Mittel nicht proportional in die Sektoren fließen, die am meisten zu den CO2-Emissionen in Deutschland beitragen. Ein Missverhältnis, das auch auf globaler Ebene beobachtet werden kann. In Deutschland entfielen von 2019-2022 durchschnittlich etwa nur 7 % der VC-Investitionen in Climate-Tech auf den Industriesektor, obgleich dieser die zweitgrößte Quelle von CO2-Emissionen darstellt und gerade hier aktuell noch großes Potenzial zur Emissionsminderung durch technische Innovation besteht.

Eine ergänzend von KfW Research durchgeführte Umfrage unter Venture Capital-Gesellschaften mit Sitz in Deutschland verdeutlicht zudem die mit Climate-Tech verbundenen Chancen und Risiken. Fast alle Investoren gehen davon aus, dass in diesem Bereich größere (34 %) oder große (62 %) Wachstumschancen bestehen. Somit ist Climate-Tech das Technologiefeld, dem Investoren aktuell die stärksten Wachstumschancen zusprechen. Gleichzeitig verbinden Investoren mit Climate-Tech aber auch knapp überdurchschnittlich hohe technologische und regulatorische Risiken im Vergleich zu anderen Technologiefeldern. Insbesondere Risiken bei der Entwicklung von Produkten, die zur bestehenden Nachfrage am Markt passen, und hohe Anforderungen bei Finanzierungsdauer und -volumen von Climate-Tech Start-ups werden als herausfordernd wahrgenommen. Als deutlich risikoreicher sehen VC-Investoren gleichwohl Investitionen in den Technologiefeldern Healthtech, Biotech/Life Science, Fintech und Blockchain/Crypto.

„Deutschland will bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden – dieses Ziel erfordert enorme Innovationssprünge. In vielen Branchen werden aktuell unter Hochdruck neue Technologien entwickelt, um Klimaziele zu erreichen und innovative Lösungen für eine klimaneutrale Welt beizusteuern. Der deutsche VC-Markt hat diesen Trend in den letzten Jahren verstärkt aufgegriffen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Um die großen Wachstumsmöglichkeiten von Climate-Tech auch in Zukunft nutzen zu können, kommt es darauf an, ein bedarfsgerechtes Finanzierungsangebot für Start-ups hierzulande noch weiter zu stärken. Außerdem ist eine Klima- und Nachhaltigkeitspolitik zentral, die den Rahmen setzt, so dass die Unternehmen Planungssicherheit haben und die notwendigen Investitionen ein attraktives Risiko-Rendite Profil aufweisen können. Das ist der beste Anreiz damit Start-ups und Unternehmen in die Transformation investieren“.

Die aktuelle Studie ist abrufbar unter www.kfw.de/fokus

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Egal ob Kauf oder Bau, die eigene Immobilie gehört zu den größten Meilensteinen im Leben – wirkt sie sich doch von der Beziehung bis zum Konto auf so viele Bereiche des Alltags aus. Und das mit Happy End?

Der Finanzierungsvermittler Dr. Klein ist dieser Frage in einer repräsentativen Umfrage unter Eigenheimbesitzern nachgegangen: Was bereuen sie und was würden sie wieder so machen? Valentina Lorei, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Verden, gibt Tipps, wie künftige Häuslebauer und -käufer Stolperfallen vermeiden können.

Beim Geld hört die Freundschaft (nicht) auf

Bei der Finanzierung der eigenen Immobilie waren für die Befragten insbesondere Sondertilgungsoptionen ein wichtiges Thema: Mehr als drei Viertel haben darauf geachtet und 96 Prozent würden dies auch wieder so machen. Von denen, die die Möglichkeit zur Sondertilgung nicht genutzt haben, bereuen es 28 Prozent. Für Spezialistin Valentina Lorei von Dr. Klein steht fest: „Eine Baufinanzierung mit Sondertilgung ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Bank dafür keinen Zinsaufschlag berechnet. Das ist inzwischen bei vielen Instituten der Fall. Durch die Extrazahlungen ist man früher schuldenfrei und hat mehr Flexibilität. Da sich die eigenen Lebensumstände schnell ändern können, rate ich immer dazu, eine Baufinanzierung zu wählen, die Luft für Veränderung lässt. Ob dafür Sondertilgungen, Tilgungssatzwechsel oder andere Optionen die beste Lösung sind, gilt es individuell zu prüfen.“ Generell ist die große Mehrheit mit ihrer Finanzierungslösung zufrieden (93 Prozent) und auch mit der Wahl ihres Beraters (85 Prozent).  Anders sieht es aus, wenn es um private Finanzquellen geht: 92 Prozent sind froh, dass sie kein Geld aus dem Familienkreis geliehen haben. Von denjenigen, die die Verwandtschaft um Geld gebeten haben, bereuen es 16 Prozent. In der Praxis erlebt Valentina Lorei, dass viele Kunden Hemmungen haben, im familiären Umfeld um finanzielle Unterstützung zu bitten, obwohl es sich lohnt: „Denn je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto bessere Konditionen gibt es für den Kredit.“ Ihr Tipp: „Wer sich um den Familienfrieden sorgt, sollte am besten schriftliche Vereinbarungen treffen – so kann das Risiko für anschließende Geldstreitigkeiten geringgehalten werden.“

Eigenheim als Beziehungskiller?

Da drei Viertel der Befragten das Projekt Eigenheim nicht allein angegangen sind, haben Immobilienkäufer und Häuslebauer, wenn es um den persönlichen Bereich geht, primär an der Beeinträchtigung ihrer Beziehung zu knabbern: Etwa jeder Sechste gab an, die Partnerschaft dadurch belastet zu haben – das bereuen 59 Prozent und 38 Prozent würden es wieder so machen. Frauen blicken hier weniger kritisch zurück als Männer: 54 Prozent der Frauen bedauern die Beziehungsstrapazen, 40 Prozent wären wieder dazu bereit. Bei Männern ist der bereuende Anteil mit 64 Prozent höher und nur 34 Prozent würden erneut so vorgehen. Insgesamt sind hingegen jeweils 91 Prozent damit zufrieden, wie die Kompromissfindung in der Beziehung gestaltet wurde, die Anteile im Grundbuch festgeschrieben sind und die Aufgaben verteilt wurden. Valentina Lorei von Dr. Klein betont daher: „Gerade beim Hauskauf oder -bau gilt für Paare: Reden ist Gold. Erwartungen und Wünsche sollten klar formuliert werden. Zudem sollten beide Partner gleichberechtigt in den Prozess einbezogen sein und beispielsweise genau wissen, welche Finanzierung abgeschlossen wurde. Ein wichtiger Punkt ist auch Klarheit und Einigkeit darüber zu haben, wer mit welchem Anteil im Grundbuch steht und welche Eigentumsverhältnisse sich daraus ergeben.“

Lieber Kopf als Bauch bei der Immobilienentscheidung

So viele Emotionen mit den eigenen vier Wänden auch einhergehen – für die Mehrheit der Befragten (73 Prozent) war es eine Kopf-Entscheidung und 89 Prozent sind damit auch zufrieden. Von denen, die „Herz über Kopf“ gehandelt haben, bereuen 20 Prozent ihre Bauch-Entscheidung. Große Reue empfinden Eigenheimbesitzer zudem beim Thema Makler: Fast die Hälfte der Befragten hat ihre Immobilie über einen Makler gekauft und 32 Prozent bereuen dies. Hingegen sind 96 Prozent zufrieden mit ihrem Kauf von privat. „Das Ansehen von Maklerinnen und Maklern hat bei Käufern besonders deswegen gelitten, weil sie lange Zeit die Kosten hierfür allein tragen mussten – egal, ob sie oder die Verkäufer Auftraggeber waren. Ein wichtiger Schritt war daher aus meiner Sicht das Ende 2020 in Kraft getretene Gesetz zur Teilung der Makler-Courtage. So werden die Gebühren fairer verteilt und die Maklerleistungen für Immobilieninteressenten wieder attraktiver“, erklärt Expertin Valentina Lorei und rät, sich bei der Immobiliensuche breit aufzustellen: „Wer sich neben der eigenen Suche noch bei diversen Maklern listen lässt, erhöht seine Chancen, die eigene Wunschimmobilie zu finden.“

Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. Klein Privatkunden Aktiengesellschaft, Hansestraße 14, 23558 Lübeck, Tel: 0451/14 08-0, Fax: 0451/14 08-33 99, www.drklein.de

Nach fallenden Hauspreisen in den vergangenen Monaten gewinnt der Markt weiter an Stabilität.

In Bezug auf die Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in Deutschland gibt es derzeit unterschiedliche Tendenzen der beiden renommiertesten Indizes. Der Europace Hauspreisindex (EPX) verzeichnete im Februar einen leichten Anstieg um etwa 1,3 %, während der Index des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) für das erste Quartal einen Rückgang um 2% aufzeigte.

Die Unterschiede liegen in den Details: Der vdp-Index für Wohneigentum berücksichtigt keine Neubauprojekte und konzentriert sich folglich ausschließlich auf die Wertentwicklung bestehender Immobilien. Der EPX hingegen bezieht auch den Wohnungsneubau mit ein und betrachtet somit die Kosten für den Erwerb von Wohneigentum, unabhängig davon, ob es sich um einen Kauf oder einen Neubau handelt. Bei einer isolierten Betrachtung der Bestandsobjekte und für das gesamte erste Quartal lag der EPX dennoch bei -0,5%.

Der EPX bildet hedonisch den Durchschnitt über alle Objekte ab, während der vdp-Index die verschiedenen Objektarten (Häuser und Eigentumswohnungen) mit einer festen Gewichtung von ca. 80% zu 20% berücksichtigt.

Beide Indizes verwenden hedonische Methoden, jedoch mit unterschiedlichen Merkmalen. Der EPX berücksichtigt stärker differenzierende Lagekriterien wie die Entfernung zum Stadtzentrum und BBR Lagevariablen.

Diese Unterschiede erklären die Restdifferenz, insbesondere wenn günstigere dezentrale Objekte derzeit bevorzugt gekauft werden.

“Die unterschiedlichen Ergebnisse des Europace Hauspreisindex und des vdp-Index werfen verschiedene Blickwinkel auf die Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen die aktuellen Trends haben werden”, kommentiert Stefan Münter, Co-CEO Europace AG.

Über den Europace Hauspreis-Index EPX

Der Europace Hauspreis-Index EPX basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace Finanzierungsmarktplatzes. Über Europace werden mit rund 85 Mrd. Euro jährlich über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Der EPX wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben. Der Gesamtindex besteht aus den Daten der Einzelindizes für Bestands- und Neubauhäuser sowie für Eigentumswohnungen. Erläuterungen zur hedonischen Berechnungsmethodik finden Sie unter https://report.europace.de/epx-hedonic/.

Verantwortlich für den Inhalt:

Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

vdp-Mitgliedsinstitute vergeben im ersten Quartal 2023 Immobiliendarlehen über 25,6 Mrd. Euro

Das Immobilienfinanzierungsneugeschäft der im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute belief sich im ersten Quartal 2023 auf 25,6 Mrd. Euro. Gegenüber dem vierten Quartal 2022 (24,8 Mrd. Euro) ergibt sich damit zwar ein leichter Anstieg um 3,2%, die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen bewegt sich jedoch grundsätzlich weiter auf einem im längerfristigen Vergleich niedrigen Niveau.

Der Immobilienmarkt büßte aufgrund veränderter Rahmenbedingungen – wie beispielsweise dem Krieg in der Ukraine oder dem Inflations- und Zinsanstieg – bereits im Verlauf des vergangenen Jahres jegliche Dynamik ein, was sich folglich auch im Finanzierungsgeschäft niederschlug. Gegenüber dem ersten Quartal 2022, in dem u. a. aufgrund von Vorzieheffekten in Erwartung steigender Zinsen mit 49,0 Mrd. Euro ein Rekordergebnis verzeichnet worden war, ergab sich nach den ersten drei Monaten des Jahres 2023 ein Minus von 47,8%.

“Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen wird nach wie vor von der generellen Zurückhaltung der Marktteilnehmer im Immobilienmarkt bestimmt. Die noch nicht abgeschlossene Adjustierung von Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern führt zu wenigen Transaktionen und damit auch zu einem geringen Neugeschäft bei den Immobilienfinanzierern”, kommentierte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

Von Kunden der vdp-Mitgliedsinstitute wurden im ersten Quartal dieses Jahres 16,3, Mrd. Euro an Wohnimmobilienkrediten nachgefragt. Gegenüber dem vierten Quartal 2022 (17,0 Mrd. Euro) entspricht dies einem Minus von 4,2%. Die größten Anteile entfielen dabei im ersten Quartal 2023 auf die Finanzierung von Ein- und Zweifamilienhäusern (44%) und Mehrfamilienhäusern (36%). Das weitere Wohnimmobilienfinanzierungsneugeschäft im Anfangsquartal 2023 betraf Eigentumswohnungen (15%) und Sonstiges wie z. B. Bauland (5%). Im Vergleich zum ersten Quartal des vergangenen Jahres (32,1 Mrd. Euro) fiel das Neugeschäft in der Wohnimmobilienfinanzierung um 49,2% geringer aus.

Das Volumen an Gewerbeimmobilienfinanzierungen betrug in den ersten drei Monaten dieses Jahres 9,3 Mrd. Euro und lag damit 19,2% oberhalb des Volumens im vierten Quartal 2022 (7,8 Mrd. Euro). Auf Bürogebäude entfiel ein Volumen von 4,8 Mrd. Euro bzw. ein Anteil von 52% am gesamten Finanzierungsvolumen der Objektklasse Gewerbeimmobilien. Die Finanzierung von Einzelhandelsimmobilien machte 25% bzw. 2,3 Mrd. Euro aus. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 (16,9 Mrd. Euro) nahm das Volumen an Gewerbeimmobilienfinanzierungen in den ersten drei Monaten des neuen Jahres um 45% ab.

Der Bestand an ausgereichten Krediten belief sich zum 31. März 2023 auf 998,3 Mrd. Euro, nach 994,3 Mrd. Euro zum Jahresende 2022.

Der Erwerb von Wohneigentum und das Investment institutioneller Anleger in Wohn- oder Gewerbeimmobilien gestalten sich angesichts der seit vergangenem Jahr geltenden Rahmenbedingungen schwieriger. Die Preissteigerungen der vergangenen Dekade auf dem deutschen Immobilienmarkt führen in Verbindung mit den stark gestiegenen Finanzierungskosten dazu, dass die Erschwinglichkeit von Wohneigentum deutlich zurückgegangen ist. Des Weiteren sind die Renditeanforderungen an Immobilieninvestitionen gestiegen, da andere Asset-Klassen wie Anleihen an relativer Attraktivität gewonnen haben. “So lange die gegenwärtige Phase der Unsicherheit über die weitere Preis- und Zinsentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, dürfte auch die Nachfrage nach Finanzierungen verhalten bleiben”, so Tolckmitt.

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin,Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Das Baufinanzierungsgeschäft in Deutschland ist seit Beginn der Zinswende im Jahr 2022 erheblichen Veränderungen ausgesetzt.

Während die Jahre 2017 bis 2021 von einem stetigen Anstieg des Herauslagevolumens geprägt waren, wurden seit Mai 2022 in Summe zehn aufeinanderfolgende Monate mit stark rückläufiger Kreditnachfrage verzeichnet. Im Februar 2022 war mit einem Neugeschäft von nur zwölf Mrd. Euro gar ein Wert zu verzeichnen, welcher zuletzt im Jahr 2005 zu beobachten war. Ob der jüngst von der Bundesbank berichtete Anstieg des Neugeschäfts um fast 27 Prozent im März eine mögliche Trendumkehr zeigt, weiß Bankexperte Steven Kiefer von der globalen Strategieberatung Simon-Kucher:

Aus der kürzlich von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Statistik zur Entwicklung des Herauslagevolumens von Wohnungsbaukrediten an private Haushalte geht ein deutlicher Anstieg der Nachfrage im März im Vergleich zum Februar hervor. Während im Februar nur rund zwölf Mrd. Euro Neugeschäft in der Baufinanzierung durch deutsche Kreditinstitute abgeschlossen werden konnten, waren im März mehr als 15,2 Mrd. Euro zu verzeichnen. Viele Marktteilnehmer sehen hierin ein mögliches Indiz für eine nachhaltige Trendumkehr in der Baufinanzierung und den Beginn einer Rückkehr auf alt bekannte Wachstumspfade.

Ein Blick in die Vergangenheit lässt an dieser verständlichen Hoffnung zweifeln. Das Herauslagevolumen von Wohnungsbaukrediten durch deutsche Banken unterliegt saisonalen Schwankungen, wie sich anhand einer Analyse der zugehörigen Zeitreihe der Deutschen Bundesbank leicht erkennen lässt. Demnach war auch in der Vergangenheit der Monat März ein traditionell ausgesprochen guter “Baufinanzierungs-Monat” und ein starker Anstieg des Herauslagevolumens im Vergleich zum Vormonat Februar bereits regelmäßig zu beobachten. So lagen auch die März-Ergebnisse der Jahre 2020, 2021 und 2022 ebenfalls mehr als 20 Prozent oberhalb des Vergleichswertes Februar des jeweiligen Jahres.

Ob es sich also “nur” um einen saisonalen Effekt oder tatsächlich um den Beginn einer Trendumkehr handelt, zeigt sich demnach frühestens mit Vorlage der Ergebnisse des Monats April. Bereits im Dezember 2022 wurde eine mögliche Bodenbildung der Abwärtsbewegung vermutet, nachdem sich die Dezember-Ergebnisse auf dem Niveau des Vormonats November einpendelten. Anschließend ging das Herauslagevolumen bis Februar jedoch um weitere zwölf Prozent zurück.

Die Erwartungen rund um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die daran geknüpfte Nachfrage nach Baufinanzierungskrediten sind und bleiben weiter unsicher und schwer zu prognostizieren. Banken sollten es daher vermeiden, sich für ein erfolgreiches Baufinanzierungsgeschäft rein auf externe und nicht selbst beeinflussbare Faktoren zu verlassen. Stattdessen sollten gerade in jenen unsicheren Zeiten solche Wachstumshebel aktiviert und stabiliert werden, die im eigenen Wirkungskreis liegen. Neben einer Steigerung der eigenen Interessentenreichweite oder einer Verbesserung der Konversionsquote angefragter Geschäfte nehmen eine kundenzentrierte Preis- und Produktpolitik hierbei eine Schlüsselrolle ein. So lässt sich beispielsweise zeigen, dass Margenausweitungen von wenigen Basispunkten durch ein optimiertes Pricing bereits erhebliche Rückgänge beim Herauslagevolumen im Ertrag kompensieren können.

Über Simon-Kucher

Simon-Kucher ist eine globale Unternehmensberatung mit über 2.000 Mitarbeitenden in 30 Ländern weltweit. Unser Fokus: “Unlocking better growth”. Wir helfen unseren Kunden verantwortungsvoll und nachhaltig zu wachsen, indem wir jeden Aspekt ihrer Unternehmensstrategie optimieren, von Produkten und Preisen bis hin zu Innovation, Digitalisierung, Marketing und Vertrieb. Mit 37 Jahren Erfahrung in Monetarisierung und Pricing gelten wir als weltweit führend in den Bereichen Preisberatung und Unternehmenswachstum.

Verantwortlich für den Inhalt:

Simon Kucher & Partner GmbH,Strategy und Marketing, Haydnstrasse 36 , ­53115 Bonn Tel.: +49 (0)228 / 9843-­0,  www.simon­kucher.com

Interhyp hat 2023 erneut mehr als 1.000 Käuferinnen und Käufer sowie Immobilieninteressentinnen und -interessenten zu ihrer Wahrnehmung des Immobilienmarktes befragt

Nur 37 Prozent der Befragten rechnen sich die monatlichen Kosten für eine Finanzierung aus

Bereitschaft, die eigene Lebensqualität für höhere Finanzierungsraten einzuschränken, sinkt weiter

Jeder 3. angehende Immobilienkäufer hat sein Vorhaben hinausgeschoben oder verzögert

1/3 der Befragten nutzten Erbe oder Schenkung für den Kauf

Über die Hälfte der Befragten schließt den Kauf von unsanierten Bestandsimmobilien mit hohem Energiebedarf aus

Die Umbrüche am Immobilienmarkt verunsichern die Menschen nach wie vor. In der aktuellen Leistbarkeitsstudie der Interhyp Gruppe, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, zeigt sich deutlich, in welchem Spannungsfeld die Menschen sich derzeit bewegen. Sie sind einerseits sehr kompromissbereit, was Lage und Ausstattung angeht, gleichzeitig wollen sie sich für den Immobilienkauf nicht zu stark einschränken. Die Immobilienpreise werden als weniger abschreckend und der Markt als weniger leergefegt empfunden, aber letztlich bleibt die Angst vor der hohen finanziellen Belastung – wobei eben diese Angst häufig auf einem Bauchgefühl beruht. Denn ob sie sich eine Immobilie leisten können oder nicht, rechnen sich nur die Wenigsten wirklich aus. “Der Markt ist herausfordernd, keine Frage, gleichzeitig bietet er den Menschen auch Chancen. Um diese nutzen zu können, müssen sie sich aber intensiv mit einem Immobilienkauf befassen und das Projekt durchrechnen. Und genau das machen nach wie vor zu wenige Interessentinnen und Interessenten”, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe.

Bauchgefühl statt Fakten

Kann ich mir eine Immobilie leisten oder nicht? Bei dieser Frage verlassen sich die Immobiliensuchenden in Deutschland weiterhin auf ihr Bauchgefühl. Nur 37 Prozent der Befragten haben sich die monatlichen Finanzierungskosten ausgerechnet. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 54 Prozent der Befragten orientieren sich hingegen an den Immobilienpreisen in ihrer Region. 49 Prozent nehmen ihr monatliches Einkommen als Grundlage für die Einschätzung und 31 Prozent orientieren sich an den gestiegenen Kreditzinsen. “Das sind natürlich alles Faktoren, die eine wichtige Rolle bei der Finanzierung spielen. Gleichzeitig ist eine Finanzierung immer sehr individuell, daher sollte man sich nicht sofort vom Zinsniveau oder den Durchschnittspreisen abschrecken lassen”, sagt Utecht.

Kompromissbereit ja, aber Urlaub muss noch drin sein

Die Lage und die eigenen Ansprüche: Bei beiden Punkten sind die Menschen im Vergleich zu 2022 deutlich kompromissbereiter geworden. Auf die Frage, wodurch der Immobilienerwerb möglich ist, antworteten 26 Prozent, dass sie weniger anspruchsvoll sind und sich zum Beispiel auch eine kleinere Immobilie kaufen würden. Zum Vergleich: 2022 sagten das 19 Prozent. Bei der Lage würden 28 Prozent eine andere erwägen, als eigentlich geplant. Darüber hinaus spielt Eigenleistung nach wie vor eine wichtige Rolle: 41 Prozent gaben an, viel selbst machen zu wollen und dadurch zu sparen. 40 Prozent setzen auf einen Glückstreffer und 35 Prozent hoffen, durch hartnäckiges Suchen erfolgreich zu sein. Trotz dieser hohen Kompromissbereitschaft hat jeder dritte angehende Immobilienkäufer den Immobilienkauf verschoben oder hinausgezögert. 2022 sagten das noch 29 Prozent. “So viele Kompromisse die Menschen zum Beispiel bei der Lage eingehen würden, gibt es dennoch bei vielen klare Grenzen, was die Einschränkungen angeht”, sagt Utecht. Auf die Frage “Was führte dazu, dass Sie für den Immobilienkauf nicht mehr ausgeben wollen?” sagten 54 Prozent: Ich bin nicht bereit, noch höhere Finanzierungskosten zu tragen und meine Lebensqualität dafür einzuschränken.” 2022 sagten das noch 46 Prozent. Ein Viertel der Befragten sagte, ihnen seien in der aktuellen Situation (Ukraine-Krieg, Inflation) die Unsicherheit beziehungsweise die monatliche Belastung zu groß. 39 Prozent fühlen sich mit so hohen Kreditsummen unwohl, weil sich Lebensumstände immer ändern können und die Hälfte der Befragten möchte nicht so lange einen Kredit abbezahlen.

Bestandsimmobilie ja, aber kein unsanierter Altbau

Welche Immobilie soll es nicht sein? Die Antwort ist eindeutig: Für 54 Prozent der Befragten kommt eine unsanierte Bestandsimmobilie mit hohem Energiebedarf nicht in Frage. Als Gründe geben die Menschen vor allem den hohen Aufwand für die Modernisierung, Dämmung und Instandhaltung an (65 Prozent) sowie die unkalkulierbaren Kosten für die Modernisierung (63 Prozent). Gewünscht wird stattdessen ein energieeffizienter Neubau (88 Prozent), alternativ eine sanierte Bestandsimmobilie (93 Prozent). “Interessentinnen und Interessenten sollten unsanierte Bestandsimmobilien nicht grundsätzlich ausschließen. Unsere Daten zeigen, dass die Preise für solche Objekte von Q2 2022 zu Q1 2023 mit 9 Prozent am stärksten gefallen sind. Mit einem klaren Sanierungsplan kann so eine Immobilie gerade in einem herausfordernden Markt eine Chance für den Einstieg in den Immobilienmarkt sein”, sagt Utecht.

Ohne die Familie geht es nicht

160.000 Euro – so viel Eigenkapital haben die Kundinnen und Kunden von Interhyp 2022 durchschnittlich in ihre Finanzierung eingebracht. “Das können Menschen Anfang bis Ende 30 meist nur aufbringen, wenn beide Partner sehr viel verdienen oder Unterstützung von der Familie bekommen. Und dass man aus einer Familie kommt, die einem etwas vererben oder schenken kann, ist nicht selbstverständlich”, sagt Jörg Utecht. Die Befragten der Leistbarkeitsstudie bestätigen das: 1/3 hat die Immobilie unter anderem mit geerbtem oder geschenktem Geld finanziert. Neben dem nötigen Eigenkapital sind staatliche Förderungen ein wichtiger Bestandteil für die Menschen. Jedoch hat das Vertrauen in diese Förderungen im vergangenen Jahr spürbar gelitten. 1/4 nennt bürokratische Hürden als Grund für das nachgelassene Vertrauen, für 23 Prozent liegt es an schlechten Konditionen.

Über die Leistbarkeitsstudie

Angesichts der Immobilienpreisentwicklung hat die Interhyp AG zum zweiten Mal in Folge in einer Studie untersucht, wie die Menschen in Deutschland die Leistbarkeit von Immobilien aktuell einschätzen. In einem quantitativen Online-Fragebogen wurden mehr als 1.000 Personen befragt. Die Befragung fand Ende Februar 2023 statt. Die Studie ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 25 und 65 Jahren, die in den vergangenen fünf Jahren eine Immobilie gekauft haben, aktuell auf der Suche sind und in den nächsten ein bis zwei Jahren kaufen wollen oder das in den vergangenen ein bis zwei Jahren versucht haben.

Über Interhyp

Die Interhyp Gruppe ist eine der führenden Adressen für private Baufinanzierungen in Deutschland. Mit den Marken Interhyp, die sich direkt an die Endkundinnen und -kunden richtet, und Prohyp, die sich an Einzelvermittlerinnen und -vermittler und institutionelle Partner wendet, hat das Unternehmen 2022 ein Finanzierungsvolumen von 29,0 Milliarden Euro erfolgreich bei seinen über 500 Finanzierungspartnern platziert. Dabei verbindet die Interhyp Gruppe die vielfach ausgezeichnete Kompetenz ihrer Finanzierungsspezialistinnen und -spezialisten mit der Leistungsfähigkeit der eigenentwickelten Baufinanzierungsplattform HOME sowie kundenorientierten Digitalangeboten. Die Interhyp Gruppe beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist an über 100 Standorten persönlich vor Ort für ihre Kundinnen und Kunden und Partner präsent.

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Keine Trendwende bei Bauzinsen erwartet – Höhere Bauzinsen treffen auf niedrigere Objektpreise

3,5 bis 4,0 Prozent: So lautet das neue Normal bei den Bauzinsen. Zu diesem Fazit kommt die Interhyp AG, Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen, in seinem neusten Zinsbericht für den Monat Mai. “Insbesondere die international hohen Kerninflationen sprechen dafür, dass die Geldpolitik auf absehbare Zeit gestrafft bleibt – auch wenn ein Ende der Leitzinserhöhungen wahrscheinlicher wird. Mit spürbar sinkenden Konditionen aber sollten Kreditinteressenten und -interessentinnen vorerst nicht rechnen”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft der Interhyp AG. Das Bauzins-Trendbarometer, für das Interhyp monatlich renommierte Zinsexpertinnen und -experten befragt, kommt zu einem ähnlichen Schluss. Am wahrscheinlichsten sind auf absehbare Zeit schwankende Konditionen. Von einer Zinswende kann auch im Mai 2023 noch keine Rede sein.

Die amerikanische Notenbank Fed hat Anfang Mai wie erwartet die Leitzinsen um 0,25 Prozent auf eine Spanne zwischen 5 und 5,25 Prozent erhöht. Auch die EZB erhöhte die Leitzinsen bei der Maisitzung wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent. Während bei der amerikanischen Notenbank nun eine Zinspause als wahrscheinlich gilt, stehen bei der europäischen Zentralbank voraussichtlich weitere Zinsschritte aus. Denn: Die Inflationswelle hat ihren Höhepunkt wahrscheinlich überschritten. Allerdings geht die Teuerung vielerorts nur langsam zurück. In Deutschland betrug sie etwa im April 7,2 Prozent. Die Kerninflation hingegen lässt noch immer nicht spürbar nach.

Die Abwägung zwischen Preisstabilität und Schutz der Wirtschaft bleibt ein Balanceakt: In der Eurozone hatte die Wirtschaft zu Beginn des Jahres trotz der Zinswende, anhaltender Lieferkettenprobleme und des Ukraine-Krieges etwas Fahrt aufgenommen. Im ersten Quartal hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal sogar um 0,1 Prozent zugelegt. Auch die Wirtschaft in den USA ist im ersten Quartal um 1,1 Prozent gewachsen. Die Konjunktur blieb damit unter den Erwartungen zurück, erweist sich jedoch als stabil.

“Die Märkte reagieren zwar nervös wie zuletzt bei dem durch die CreditSuisse und Silicon Valley Bank ausgelösten Bankenbeben. Gleichzeitig erweisen sich die Nerven der Investoren trotz der Schuldenberge und Risiken als erstaunlich robust”, sagt Mirjam Mohr. Sie weist darauf hin, dass die Sorgen um die Finanzstabilität jederzeit wieder aufflammen können. Das hätte erneut starke Auswirkungen auf die Rendite der deutschen Bundesanleihen, die seit Jahresbeginn zwischen 2 und 2,7 Prozent stark pendeln und sind neben den Leitzinsen eine wichtige Benchmark für Baukredite.

Für Finanzierungswillige macht sich das Marktumfeld vor allem in den sprunghaften Zinsbewegungen bei Krediten bemerkbar. Im April haben sich die Konditionen für zehnjährige Baudarlehen in einem Korridor von etwa 3,7 bis 3,9 Prozent unter Schwankungen seitwärts bewegt.

“Für Immobilieninteressentinnen und -interessenten gibt es derzeit keinen Grund zu warten. Im Gegenteil: Einerseits steigen aufgrund des Wohnraummangels die Mieten. Andererseits können Interessenten aktuell aus einem so großen Angebot an Eigentumswohnungen und Häusern wählen wie seit Jahren nicht mehr”, sagt Mirjam Mohr und verweist zudem auf die Kaufpreise, die durch die Zinswende im zweiten Halbjahr 2022 flächendeckend gesunken sind. “Die Immobilienpreise stabilisieren sich nach neusten Auswertungen ebenso auf dem aktuellen Niveau wie die Zinsen für Darlehen. Dieses neue Normal eröffnet durchaus Einstiegschancen.”

Interhyp rät Mieterinnen und Mietern mit einer stabilen Einkommenssituation, sich unabhängig vom kurzfristigen Nachrichtengeschehen mit der langfristigen Lebensplanung zu beschäftigen. “Nicht zuletzt mit Blick auf den Wohnraummangel und die eigene Altersvorsorge sollte niemand seine Finanzplanung wegen des Zinsumfeldes ad acta legen. Bei der Frage des Eigenkapitals lohnt es sich durchaus, die Familie einzubeziehen und, wo möglich, um Schenkungen oder ein vorzeitiges Erbe zu bitten. Eine Finanzierungsberatung auf dieser Grundlage ist auch ohne konkretes Objekt möglich”, erklärt Mohr.

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Nutzerinnen und Nutzer von AutoScout24 profitieren von flexiblen Finanzierungslösungen

Ab sofort können Kundinnen und Kunden, die ein Fahrzeug über AutoScout24 erwerben, direkt und unkompliziert eine passende Finanzierung der Creditplus Bank AG abschließen. Möglich wird das durch die neue gemeinsame Kooperation. Mit 30 Millionen monatlichen Nutzerinnen und Nutzern ist AutoScout24 der europaweit größte Online-Automarkt für Gebraucht- und Neuwagen, Motorräder und Nutzfahrzeuge.

Beschlossen im Februar geht die Zusammenarbeit jetzt offiziell an den Start. Autohändler haben nun die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge inklusive eines Finanzierungsangebots der Creditplus auf AutoScout24 einzustellen. Um der großen Nachfrage ihrer Händler nachzukommen, geht die Bank damit bereits die zweite Kooperation dieser Art ein. Alexander Bühler, Head of Sales Automotive bei der Creditplus Bank AG, betont: „Wir freuen uns sehr, dass wir unser Finanzierungsangebot im Bereich der Online-Automärkte weiter ausbauen können. Mit AutoScout24 haben wir einen etablierten und reichweitenstarken Partner gefunden, mit dem wir die Händler und ihre Kundinnen und Kunden gleichermaßen von unseren Lösungen überzeugen können.“

Und Mike Klinkhammer, GM Sales – Media and Finance bei AutoScout24, ergänzt: „AutoScout24 ist Partner des Handels und wir arbeiten fortwährend daran, unser Angebot sowohl für Händler als auch Endkundinnen und -kunden zu erweitern. Mit den flexiblen Finanzierungslösungen der Creditplus Bank können wir dem Autohandel sowie den Kundinnen und Kunden einen echten Mehrwert bieten. Aufgrund ihres hohen Digitalisierungsgrads ist die Bank der ideale Partner für uns. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!“

Creditplus Bank AG auf einen Blick:

Die Creditplus Bank AG ist eine hochspezialisierte Konsumentenkreditbank mit den Geschäftsfeldern Absatzfinanzierung, Direktgeschäft und Händlerfinanzierung. Das Kreditinstitut mit Hauptsitz in Stuttgart hat bundesweit 20 Filialen und mehr als 700 Mitarbeitende. Die Creditplus Bank AG gehört über die französische Konsumfinanzierungsgruppe CA Consumer Finance zum Crédit Agricole Konzern. Sie gehört zu den führenden im Bankenfachverband organisierten Privatkundenbanken. Die Bank verfügt über ein Multi-Kanal-System, das die Vertriebskanäle Filialen, Internet, Absatzfinanzierung und Partnerbanking miteinander verbindet.

AutoScout24 auf einen Blick:

AutoScout24 ist mit rund 2 Mio. Fahrzeug-Inseraten, rund 30 Mio. Usern pro Monat und mehr als 43.000 Händlerpartnern europaweit der größte Online-Automarkt. Neben Deutschland ist die AutoScout24 Group auch in den europäischen Kernmärkten Belgien, Luxemburg, Niederlande, Italien, Frankreich, Österreich, Norwegen, Dänemark, Polen und Schweden vertreten. Als umfassender Marktplatz für Mobilität investiert AutoScout24 gezielt in die Wachstumsfelder Leasing, Auto-Abo, Elektromobilität und Online-Autokauf. Mit AutoScout24 smyle ermöglicht der Marktplatz seinen Nutzerinnen und Nutzern den vollständigen Online-Kauf von Fahrzeugen – kostenlos und ready-to-drive direkt vor die Haustür geliefert. Seit 2020 ist auch der Leasing-Spezialist LeasingMarkt.de und seit 2022 die B2B-Auktionsplattform AUTOproff Teil der AutoScout24 Gruppe. Zusammen treiben die Marktplätze die Digitalisierung des europäischen Autohandels maßgeblich voran. AutoScout24 engagiert sich zudem für mehr Sicherheit im Internet und ist Gründungsmitglied der 2007 gegründeten Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“.

Verantwortlich für den Inhalt:

Creditplus Bank AG, Augustenstraße 7, 70178 Stuttgart, Telefon: +49 (0711) 66 06-60, Fax: +49 (0711) 66 06-874,  www.Creditplus.de

Ab sofort können Privatkund*innen eine neue, vollautomatisierte Antragsstrecke für Baufinanzierungen der Deutschen Kreditbank AG (DKB) nutzen.

Ob zur Finanzierung von Modernisierungsmaßnahmen, zur Kapitalbeschaffung oder für die volle Finanzierung des Wunschobjektes. Die vollautomatisierte Antragsstrecke ohne weitere Beratungsleistung bietet den teilnehmenden Kund*innen nicht nur Zeitersparnis, sondern auch einen direkten Zinsvorteil. Somit erhalten Kund*innen automatisch den bestmöglichen Zins.

Tilo Hacke, Vorstandsmitglied der DKB, dazu: „Mit der neuen Antragsstrecke für Baufinanzierungen bieten wir unseren Kund*innen ab sofort die Möglichkeit ihre Finanzierung komplett online abzuschließen. Damit werden wir modernen Kund*innenbedürfnissen und unserem eigenen Anspruch einer zukunftsweisenden Automatisierung gerecht. Ein vereinfachter und deutlich verschlankter Antragsprozess sorgt für eine hohe Benutzerfreundlichkeit und spart Zeit und Nerven.“

Mit dem neuen Service – entwickelt in Zusammenarbeit mit der ECON Application GmbH und der EUROPACE AG – erweitert die DKB dabei ihr Angebot rund um die Baufinanzierung: Bestehende Leistungen wie die vollumfängliche Beratung durch Finanzierungsexpert*innen der DKB Grund GmbH, diversen Online-Finanzierungsrechnern oder der direkten Online-Bereitstellung einer Finanzierungsbestätigung werden damit ideal ergänzt. Je nach Kund*innenbedürfnis kann so der optimale Service modular gewählt werden.

Die Baufinanzierung Online ist immer dann sinnvoll, wenn bereits eine klare Vorstellung über die Finanzierung vorliegt, eine weitere Beratung nicht notwendig erscheint und die Immobilie selbst zu Wohnzwecken genutzt wird bzw. werden soll. Aktuell sind die folgenden drei Vorhaben für diese komplett digitale Beantragung möglich:

Kauf einer Bestandsimmobilie

Modernisierung der eigenen Immobilie

Kapitalbeschaffung durch Beleihung der eigenen Immobilie.

Der Vorteil der Zeitersparnis beim reinen Beantragungsprozess wird durch die Bereitstellung eines persönlichen Dokumentenportals mit digitaler Uploadfunktion für alle benötigten weiteren Unterlagen zusätzlich erhöht. Innerhalb kürzester Zeit kann so der Online-Antrag inklusive aller eingereichten Unterlagen geprüft und nach erfolgreicher Genehmigung ein Vertragsangebot abgegeben werden.

Über die DKB

Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) mit Hauptsitz in Berlin ist Teil der BayernLB-Gruppe und betreut mit ihren knapp 5.000 Mitarbeitenden Geschäfts- und Privatkund*innen. Mit einer Bilanzsumme von 121 Mrd. EUR (Stichtag: 31.12.2022) zählt sie zu den Top-20-Banken Deutschlands. Mehr als 5,3 Millionen Menschen sind Kund*innen der DKB. Sie wickeln ihre Bankgeschäfte bequem und sicher online ab. Die DKB-Branchenexpert*innen betreuen die Geschäftskund*innen persönlich an 25 DKB-Standorten deutschlandweit. Als Partnerin von Unternehmen und Kommunen hat sich die Bank frühzeitig auf zukunftsträchtige Branchen in Deutschland spezialisiert: Wohnen, Gesundheit, Pflege, Bildung, Landwirtschaft, Infrastruktur und Erneuerbare Energien. In vielen dieser Wirtschaftszweige gehört die DKB zu den Marktführern. Die DKB legt großen Wert auf nachhaltiges Handeln: Als #geldverbesserer setzt sie deshalb auf ein nachhaltiges Kreditgeschäft.

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsche Kreditbank Aktiengesellschaft, Taubenstraße 7-9, 10117 Berlin, Tel: 030 12030-3605, www.dkb.de

Konzernweites Wirkungsmanagement eingeführt

Die KfW will noch in der ersten Jahrhunderthälfte ein treibhausgasneutrales Portfolio erreichen. Zugleich soll der Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft beschleunigt und Deutschland dabei als Industrie- und Technologiestandort gestärkt werden. Daher hat sie 2022 entsprechende Initiativen und Schwerpunktthemen in ihrer Transformationsagenda KfWplus gebündelt, um einen wirkungsvollen Beitrag zu dem notwendigen Wandel zu leisten. Die Fortschritte, die die KfW trotz aller Herausforderungen des vergangenen Jahres erzielt hat, legt sie in ihrem Nachhaltigkeitsbericht 2022 dar, der auf ihrer Website veröffentlicht ist.

“Dieses Jahrzehnt ist für den Erhalt der Lebensgrundlagen der künftigen Generationen entscheidend. Durch unser ambitioniertes Nachhaltigkeitsmanagement und -engagement haben wir wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität erreicht. Wir freuen uns daher, bei drei namhaften Nachhaltigkeits-Ratingagenturen eine Top-Positionierung erreicht zu haben und erneut zur Spitzengruppe der internationalen Förder- und Entwicklungsbanken zu gehören”, erklärt Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender und Nachhaltigkeitsvorstand der KfW Bankengruppe.

KfW ist einer der größten Financiers von Umwelt- und Klimaschutz weltweit

Die KfW hat 2022 über 60 Mrd. Euro für Umwelt- und Klimaschutzfinanzierungen zugesagt und gehört damit zu den größten Financiers weltweit in diesem Bereich. Auch gilt bei der Förderbank schon seit 2012 eine ambitionierte Zielquote für diese Förderthemen. Seit 2020 beträgt sie mindestens 38 % des gesamten Fördervolumens. Die Ausweisung der Umweltquoten der einzelnen Geschäftsfelder wie des Konzerns ist wichtiger Bestandteil des KfW-Nachhaltigkeitsberichts. Im klassischen (Förder-)Geschäft der KfW liegt die Umweltquote des Konzerns 2022 bei 59 %. Bezieht man die außerplanmäßigen Finanzierungen mit ein, die 2022 im Zusammenhang mit dem Krieg und der Energieversorgungssicherheit erfolgt sind, so beträgt die Umweltquote des Konzerns 36 %.

Sektorleitlinien auf 1,5°C-Klimaziel ausgerichtet

Im Jahr 2022 hat die KfW Leitlinien für sechs treibhausgas-intensive Sektoren (Automobil, Eisen- und Stahlerzeugung, Gebäude, Luftfahrt, Stromerzeugung und Schifffahrt), die einen signifikanten Anteil an KfW-Finanzierungen aufweisen, überarbeitet und auf das 1,5°C-Klimaziel ausgerichtet. Im Januar 2023 wurden die Sektorleitlinien implementiert und wirksam.

Einführung eines konzernweiten Wirkungsmanagements

2022 wurden konzernweit rund 50 Wirkungsindikatoren für die Förderaktivitäten der KfW validiert und Leitprinzipien etabliert. Zusammen mit dem Bereich IT wurde ein eigenes Applikationssystem zur Erfassung und Analyse von Wirkungsdaten entwickelt, an das alle Geschäftsfelder angebunden werden. Ziel des so konzernweit eingeführten Wirkungsmanagements ist es, die Nachhaltigkeitswirkungen der von der KfW (mit-)finanzierten Vorhaben besser messen und künftig detaillierter berichten zu können.

Im laufenden Jahr wird weiter an der Erhöhung der Datenverfügbarkeit und -qualität gearbeitet. Um mittelfristig von der Wirkungsmessung zum tatsächlichen Wirkungsmanagement zu gelangen, wird zudem ein Konzept zur Ableitung von wirkungsbasierten Steuerungsimpulsen ausgearbeitet.

Ergänzend wird das Treibhausgas-Accounting der KfW weiterentwickelt, um die Fortschritte zu einem treibhausgasneutralen Portfolio transparent zu machen und den Beitrag der KfW-Finanzierungen zum Pariser Klimaabkommen systematisch zu überprüfen.

Neue Menschenrechtserklärung mit Bezug auf Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Die jüngst vom Vorstand verabschiedete “Grundsatzerklärung der KfW und ihrer Tochterunternehmen zu Menschenrechten und zu ihrer Menschenrechtsstrategie” löst die seit 2008 bestehende Menschenrechtserklärung ab und wird den gestiegenen Anforderungen vieler Stakeholder an den Umgang der KfW mit Menschenrechtsrisiken wie auch den Anforderungen des zum 1. Januar 2023 in Kraft getretenen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) gerecht.

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Der Credit Risk Monitor von Janus Henderson Investors analysiert die Auswirkungen von Schlüsselindikatoren auf das Credit-Portfolio

  • Alle drei Ampeln, die das Credit-Team von Janus Henderson Investors überwacht, blinkten im ersten Quartal 2023 weiterhin rot – aufgrund des verschlechterten Zugangs zu Kapital nach der Bankenkrise und der weiteren Bedrohung von Cashflow und Gewinnen durch die Rezession.
  • Der Kreditzyklus hat sich abgeschwächt was sich in den kommenden Monaten fortsetzen wird.
  • Eine Verschärfung der Kreditbedingungen könnte das US-BIP um 0,3 % bis 0,4 % drücken, während die zinsempfindlichen Wirtschaftsbereiche mit Gegenwind zu kämpfen haben.
  • Unternehmensausfälle werden sich häufen, auch in einem Soft-Landing-Szenarium.
  • Das hohe Maß an Dispersion bietet aktiven Managern die Möglichkeit, eine bessere Performance zu erzielen.
  • Ein deutlicher Rückgang der Kerninflation, ein Ansteigen der weit gefassten Geldmenge und eine Lockerung in China und den Schwellenländern könnten uns zu mehr Optimismus bewegen.Laut der jüngsten Analyse von Janus Henderson Investors stehen alle Kreditrisikoindikatoren weiterhin auf Rot. Der Zugang zu Kapital verschlechtert sich und die Gewinne werden sinken, Der Kreditzyklus hat und wird sich in den kommenden Monaten weiter abschwächen, was zu einer weiteren Volatilität der Credit Spreads führen wird. Mit zunehmenden Zahlungsausfällen wird die Wertpapierauswahl entscheidend bleiben.

Der Credit Risk Monitor von Janus Henderson Investors verfolgt die fundamentalen und makroökonomischen Unternehmensindikatoren anhand eines Ampelsystems, um anzuzeigen, wo wir uns im Kreditzyklus befinden und wie wir unsere Portfolios entsprechend positionieren können. Die beobachteten Schlüsselindikatoren („Cashflow und Gewinne“, „Schuldenlast und Schuldendienst“ sowie „Zugang zu Kapitalmärkten“) bleiben alle rot.

Jim Cielinski, Global Head of Fixed Income bei Janus Henderson Investors, kommentiert: „Die jüngste Marktvolatilität betraf vor allem die Zinssätze und weniger den breiteren Kreditmarkt selbst. Während bestimmte Sektoren, wie z. B. das Bankwesen, unter Druck gerieten, wurden die Märkte durch die veränderten Zinserhöhungserwartungen belastet. Die Folgen der strafferen Geldpolitik führten unweigerlich dazu, dass Teile des Finanzsystems einknickten oder zusammenbrachen. Das erste Opfer waren die schwächsten Bereiche des Bankensystems. Wir befinden uns an einem Punkt, an dem wir eine Wende im Kreditzyklus erleben könnten. Die für uns wichtigsten Zeichen für eine positive Entwicklung sind: eine Kerninflation, von deutlich unter 4-5 %, ein Rückgang der weit gefassten Geldmenge und deren Erholung, und eine Lockerung in China und den Schwellenländern, die dem globalen Wachstum Rückenwind verleiht.“

Zugang zu Kapitalmärkten

Konzentration auf die Kreditvergabestandards wird die Kreditkonditionen weiter verschärfen und das BIP beeinträchtigen

Obwohl die Vergabekriterien bereits in den letzten neun Monaten verschärft wurden, hat die jüngste Bankenkrise den Trend zu einer restriktiveren Kreditvergabe zusätzlich verstärkt. Dadurch wird die wahrscheinliche Rezession allerdings vorgezogen.

Die Verschärfung der Kreditbedingungen könnte das US-BIP um drei oder vier Zehntelprozentpunkte drücken. Das ist zwar insgesamt gering, aber könnte den zinsempfindlichen Wirtschaftsbereichen wie dem Immobilien- und Bankensektor sowie bestimmten Teilen des Sektors für Gebrauchsgüter schaden.

Schuldenlast und -dienst

Zahlungsausfälle haben die Talsohle erreicht, werden aber bald wieder ansteigen

In den letzten zwei bis drei Jahren gab es praktisch keine Ausfälle bei Unternehmenskrediten, aber das wird sich bald ändern. Als nachlaufender Indikator wird sich die Situation bei den Zahlungsausfällen ab jetzt verschlechtern. Das Ausmaß des Schadens wird davon abhängen, ob die Zentralbank bei ihren Versuchen, die Inflation in den Griff zu bekommen, eine harte oder weiche Landung hinbekommt. Eine sanftere Landung in Kombination mit einem Zahlungsausfallhöchststand in den nächsten sechs Monaten, und der dann abebbt, ist das wahrscheinlichste Ergebnis. Dies ist in den Spreads derzeit auch eingepreist.

Da der Markt mit höheren Ausfällen rechnet, werden Unternehmen, die Refinanzierungsrisiken und höheren Zinssätzen ausgesetzt sind, zu kämpfen haben. Der Großteil der Unternehmen ist jedoch vor jedem Konjunkturergebnis, abgesehen von einer „harten Landung”, gut geschützt.

Cashflow und Gewinne

Exogene Cashflow-Schocks zeigen immer noch Wirkung

Die Gewinne wurden weiter nach unten korrigiert, und für 2023 wird in allen Industrie- und Schwellenländern mit Ausnahme der Eurozone, Chinas und Japans kein oder ein negatives Gewinnwachstum erwartet. Eine Rezession mit „harter Landung“ wäre am schlimmsten aber auch eine mittlere Rezession würde ausreichen, um die Bilanzen vieler Unternehmen zu belasten. Die Spreads preisen derzeit eine „weiche oder flache Landung“ ein. Dies ist immer noch möglich, aber solange es keine eindeutigen Beweise dafür gibt, dass der Kreditzyklus sich gedreht hat, bleibt das JHI-Credit-Team bei den Credit Spreads zurückhaltend.

Auswirkungen auf die Asset Allokation

Dispersion bei Rating-Qualität, Sektoren und Regionen zu erwarten

In einem der schnellsten und aggressivsten Zinserhöhungszyklen sind die USA weitgehend ungeschoren davongekommen, da ihre Wirtschaft weniger empfindlich auf steigende Zinsen reagiert. Viele Haushalte haben Hypotheken, die bei 2 bis 3 % festgeschrieben sind; Vollbeschäftigung bedeutet, dass viele Menschen ein stabiles, verlässliches Einkommen haben; und das nominale Wachstum war stark.

Dieser Schutz ist in Regionen wie Großbritannien und Europa schwächer ausgeprägt, da es dort mehr variabel verzinste Schulden und Hypotheken gibt und die Inflation die Einkommen der Haushalte härter getroffen hat.

Auf globaler Ebene sind China und die Schwellenländer die ersten Regionen, die mit einer Lockerung der Geldpolitik beginnen, was das globale Wachstum ankurbeln könnte. Wir rechnen mit einer sich über alle Sektoren und Regionen erstreckenden Rezession.

Jim Cielinski fügt hinzu: „Wenn man bedenkt, was den Wert am Ende von Rezessionen antreibt, dürfte sich dieser Zyklus kaum von früheren unterscheiden. Durch eine sorgfältige Titelauswahl können Anleger von der extremen Dispersion an den Märkten profitieren. Für die schwächsten Marktteilnehmer ist es oft sehr schmerzhaft, wenn sie unter die Räder kommen und zahlungsunfähig werden. Allerdings steht man dann am Ende mit erleichterten finanziellen Rahmenbedingungen da, gepaart mit solideren Unternehmen, die sich vorsichtig verhalten und ihre Bilanzen entschulden wollen. Der Bankensektor war ein gutes Beispiel dafür. Die Auswahl der Gewinner und der Verlierer ist gegen Ende eines Kreditzyklus noch entscheidender.“

Verantwortlich für den Inhalt:

Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Die Erhöhung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Kosten für Kredite spürbar erhöht. Zwar erhalten größere Unternehmen noch relativ leicht Darlehen, doch für kleinere Unternehmen und Selbstständige ist es schwieriger geworden, an Kredite zu kommen.

„Zahlreiche Unternehmen prüfen derzeit, wie sie ihre Fremdfinanzierung künftig verteilen wollen“, sagt Frank Liebold, Country Manager Deutschland beim Warenkreditversicherer Atradius, mit Blick auf eine Umfrage des Warenkreditversicherers unter mehr als 250 deutschen Unternehmen.

Zwar erhalten größere Unternehmen noch relativ leicht Darlehen, doch für kleinere Unternehmen und Selbstständige ist es schwieriger geworden, an Kredite zu kommen. „Zahlreiche Unternehmen prüfen derzeit, wie sie ihre Fremdfinanzierung künftig verteilen wollen“, sagt Frank Liebold, Country Manager Deutschland beim Warenkreditversicherer Atradius, mit Blick auf eine Umfrage des Warenkreditversicherers unter mehr als 250 deutschen Unternehmen.

Bislang setzten 34 Prozent der Unternehmen bei der Fremdfinanzierung vor allem auf Bankkredite. Künftig, so Atradius, wollen dies nur noch 29 Prozent tun. Stattdessen sollen unter anderem die Rücklagen gestärkt werden. Das gaben 36 Prozent der Befragten an, zwei Prozent mehr als bisher. Auch Privateinlagen sollen beim Thema Fremdfinanzierung künftig eine größere Rolle spielen. Hier stieg der Wert nach Angaben der Atradius-Umfrage von 13 auf 14 Prozent. Auch der Factoring-Bereich erlebt durchaus mehr Nachfrage. Auch die Finanzierung über den Kapitalmarkt soll verstärkt werden. „In herausfordernden Zeiten ist es wichtig, die Struktur der Fremdfinanzierung zu diversifizieren und variabel zu handhaben“, betont Frank Liebold.

Dies ist aus Sicht von Atradius umso dringlicher, da die steigenden Zinsen einen erheblichen Einfluss auf die Kosten für die Kreditaufnahme der Unternehmen haben. So führen Zinserhöhungen zu höheren Finanzierungskosten, da sie die Kosten für Kredite, Anleihen und andere zinsabhängige Finanzierungsinstrumente verteuern. Dies kann die Rentabilität von Investitionen verringern und Unternehmen dazu veranlassen, ihre Investitionspläne anzupassen oder zu verschieben. Herausforderungen können sich für Unternehmen zudem aus der Tatsache ergeben, dass Banken und andere Kreditgeber bei steigenden Zinsen ihre Kreditvergabekriterien verschärfen, da das Risiko von Zahlungsausfällen tendenziell mit höheren Zinsen zunimmt. Die Folge: Der Zugang zu Fremdfinanzierung für Unternehmen, insbesondere für solche mit geringerer Bonität, wird erschwert. „Unternehmen müssten gegebenenfalls ihre Investitionsentscheidungen überdenken, da die Finanzierungskosten und die Mindestrendite, die ein Projekt generieren muss, um profitabel zu sein, steigen“, erklärt Frank Liebold.

Ohne Fremdfinanzierung aber, so der Atradius-Manager weiter, sei es für Unternehmen nur schwer möglich, Wachstum und Expansion zu ermöglichen, Liquiditätsengpässe zu überbrücken oder das Finanzierungsrisiko zu diversifizieren. Vor diesem Hintergrund spielen auch Warenkreditversicherer eine bedeutende Rolle beim Thema Fremdfinanzierung in Unternehmen. So schützen Warenkreditversicherungen Unternehmen vor finanziellen Verlusten, die durch den Zahlungsausfall ihrer Kunden entstehen. Frank Liebold: „Eine Warenkreditversicherung reduziert das Risiko, das mit dem Verkauf auf Kredit verbunden ist, und ermöglicht es Unternehmen, ihren Kunden flexiblere Zahlungsbedingungen anzubieten, ohne ihre eigene finanzielle Stabilität zu gefährden. Außerdem können Forderungen, die versichert sind, einfach und schnell zum Beispiel über Factoring-Programme verkauft und somit in zusätzliche Liquidität umgewandelt werden.“ Durch eine Kreditversicherung werde zudem die Kreditwürdigkeit verbessert. Durch den Abschluss einer Warenkreditversicherung signalisiere das Unternehmen potenziellen Gläubigern, dass es seine Kreditrisiken aktiv managt Dies könne die Kreditwürdigkeit und auch die Verhandlungsposition des Unternehmens gegenüber Banken verbessern und den Zugang zu günstigeren Finanzierungskonditionen erleichtern.

Verantwortlich für den Inhalt:

Atradius Kreditversicherung, Niederlassung der Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros y Reaseguros, Opladener Straße 14, 50679 Köln,Tel: +49 221 2044-4000, www.atradius.de

Pfandbrief-Absatz hat sich deutlich erhöht

Rückläufiges Neugeschäft in der Immobilienfinanzierung

Appell: Regulierung auf Wirkung überprüfen und gegebenenfalls adjustieren

Die im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute kamen mit dem herausfordernden Marktumfeld im Geschäftsjahr 2022 gut zurecht. Während das Pfandbriefgeschäft ganzjährig positiv verlief, verzeichnete das Immobilienfinanzierungsgeschäft im zweiten Halbjahr – im Zuge der allgemeinen Trendumkehr am Markt – Rückgänge.

“Der Pfandbrief und seine Emittenten haben die zahlreichen aktuellen Belastungsfaktoren einschließlich der jüngsten Verwerfungen an den Finanzmärkten bislang gut gemeistert. Unsere Mitgliedsinstitute zeigen sich damit erneut krisenresistent und agieren weiterhin risikobewusst”, stellte vdp-Präsident Dr. Georg Reutter bei der heutigen Jahrespressekonferenz des Verbands in Frankfurt am Main fest. “Einmal mehr hat der Pfandbrief seine Verlässlichkeit als jederzeit einsetzbares langfristiges Refinanzierungsinstrument und seine Bedeutung als Stabilitätsanker unter Beweis gestellt. Der Pfandbriefmarkt bleibt auch in turbulenten Zeiten liquide.”

Mit Blick auf den Immobilienmarkt und die Immobilienfinanzierung in Deutschland betonte Dr. Reutter, dass sich diese den vielen gleichzeitig auftretenden Belastungsfaktoren nicht entziehen könnten. Dazu gehörten vor allem der deutliche Zinsanstieg, die spürbar gestiegenen Energie- und Materialkosten, der Fachkräftemangel, schwierige Förderbedingungen für Bauinteressenten und der allgemeine Anstieg der Lebenshaltungskosten. “Die Kombination aus gleich mehreren Belastungsfaktoren hat nun die schon lange erwartete Korrektur der Immobilienpreise eingeleitet und führt zu einer deutlich verhalteneren Kreditnachfrage.”

Effekte aus den Bankenturbulenzen im März auf die europäischen Kreditinstitute oder den deutschen Immobilienmarkt seien dagegen kaum auszumachen, so Dr. Reutter: “Die Notenbanken und Regierungen in den USA und in der Schweiz haben zügig und entschlossen reagiert und die Lage beruhigt.” Vergleichbare Szenarien seien für die von der EZB beaufsichtigten Institute derzeit nicht vorstellbar. “Der erstrangige Hypothekarkredit und der Pfandbrief hatten nichts mit den jüngsten Turbulenzen zu tun und werden mutmaßlich auch nicht Auslöser etwaiger nächster Krisen sein.”

Entwicklung Pfandbriefgeschäft 2022

“Pfandbriefmarkt in starker Verfassung”

Mit einem Emissionsvolumen in Höhe von 82,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 64,7 Mrd. Euro) verzeichnete der Pfandbriefmarkt im vergangenen Jahr den höchsten Absatz seit 2011. Als Wachstumstreiber erwies sich der Hypothekenpfandbrief, dessen Emissionsvolumen sich auf 68,1 Mrd. Euro (Vj.: 46,4 Mrd. Euro) ausweitete, ein Plus von 46,8% gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil des Hypothekenpfandbriefs am Absatz 2022 belief sich somit auf 82,7%. Der Anteil des Öffentlichen Pfandbriefs, der ein Begebungsvolumen in Höhe von 14,2 Mrd. Euro (Vj.: 18,3 Mrd. Euro) erreichte, reduzierte sich folglich auf 17,3%.

Auch im laufenden Jahr sind steigende Absatztätigkeiten zu verzeichnen: Bis Mitte April wurden bereits großvolumige Pfandbriefe im Volumen von 17,5 Mrd. Euro emittiert, das höchste Absatzvolumen in diesem Zeitraum seit zehn Jahren. “Der Pfandbriefmarkt präsentiert sich weiter krisenfest und in starker Verfassung. Die Investorennachfrage nach Pfandbriefen ist ungebrochen hoch”, unterstrich vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Der Rückzug der EZB aus dem Markt und deren rückläufige Nachfrage werde erwartungsgemäß durch Real-Money-Investoren ersetzt, eventuell auch überkompensiert. “Endlich normalisieren sich die Marktstrukturen wieder”, so Tolckmitt weiter.

Dynamische Entwicklung bei nachhaltigen Pfandbriefen

Eine äußerst positive Entwicklung verzeichneten nachhaltige Pfandbriefbriefe, die 2022 das Absatzvolumen des Vorjahres mehr als verdreifachen konnten – auf 9,4 Mrd. Euro (Vj.: 2,8 Mrd. Euro). Dadurch erhöhte sich auch der Umlauf Grüner und Sozialer Pfandbriefe spürbar auf 17,7 Mrd. Euro (Vj.: 8,0 Mrd. Euro), mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahresultimo. Die Anzahl der Emittenten nachhaltiger Pfandbriefe stieg im Jahr 2022 von acht auf zwölf. “Die Bedeutung von Wertpapieren mit ESG-Bezug wird weiter zunehmen. Wir rechnen in Zukunft mit weiteren Emittenten Grüner und Sozialer Pfandbriefe”, so Tolckmitt.

Der gesamte Pfandbriefumlauf erreichte am Jahresende 2022 ein Volumen von 393,5 Mrd. Euro (Vj.: 391,4 Mrd. Euro). Damit setzte sich der Aufwärtstrend der Vorjahre fort. Der Hypothekenpfandbrief steigerte sein Volumen auf den neuerlichen Rekordwert von 283,4 Mrd. Euro (Vj.: 266,1 Mrd. Euro). Dagegen reduzierte sich der Umlauf Öffentlicher Pfandbriefe – unter anderem bedingt durch den nachlassenden Absatz im Jahr 2022 – auf 110,1 Mrd. Euro (Vj.: 125,3 Mrd. Euro).

Im Gegensatz zu den Spreads unbesicherter Anleihen und Covered Bonds von Ländern wie Italien und Spanien präsentierten sich die Pfandbrief-Spreads erneut stabil: Im volatilen Umfeld des Geschäftsjahres 2022 bewegten sich die Spread-Ausweitungen gerade einmal im einstelligen Basispunkte-Bereich.

Entwicklung Immobilienfinanzierungsgeschäft 2022

Darlehenszusagen nehmen ab, Darlehensbestand erhöht sich

Die seit Sommer vergangenen Jahres festzustellende Zurückhaltung der Marktakteure schlug sich auf Jahressicht in einem geringeren Neugeschäft der Pfandbriefbanken nieder. Sie sagten von Januar bis Dezember 2022 Immobiliendarlehen im Volumen von 158,5 Mrd. Euro zu (Vj.: 178,0 Mrd. Euro). Allerdings verlief die Entwicklung dabei zweigeteilt: Im ersten Quartal wurde mit 49,0 Mrd. Euro, teilweise bedingt durch Vorzieheffekte in Erwartung steigender Zinsen, noch ein Rekordvolumen erzielt. Auch das zweite Quartal wies noch ein Wachstum zum Vorjahreszeitraum auf. Das zweite Halbjahr war hingegen von deutlichen Rückgängen der Darlehenszusagen geprägt.

Auf Wohnimmobilienfinanzierungen entfiel im vergangenen Jahr ein Volumen von 98,2 Mrd. Euro (Vj.: 118,4 Mrd. Euro) – ein Rückgang um 17,1%, der insbesondere auf den abrupten Anstieg der Hypothekenzinsen im vergangenen Jahr zurückzuführen ist. Gewerbeimmobilienfinanzierungen wiederum konnten mit 60,3 Mrd. Euro ihr Vorjahresvolumen bestätigen (Vj.: 59,6 Mrd. Euro). Mit einem Volumen von 32,5 Mrd. Euro (Vj.: 33,6 Mrd. Euro) dominierten Büroimmobilien erneut die Gewerbeimmobilien-Objektklassen. Dahinter rangierten Handelsgebäude mit einem Volumen von 15,0 Mrd. Euro (Vj.: 13,6 Mrd. Euro). Der Immobilienfinanzierungsbestand der Pfandbriefbanken stieg im Jahr 2022 auf 994,2 Mrd. Euro an (Vj.: 957,5 Mrd. Euro), ein Zuwachs von 3,8%.

Trendumkehr bei Immobilienpreisen

Nach mehr als einem Jahrzehnt deutete sich ab dem dritten Quartal 2022 ein Ende des Immobilienpreisanstiegs in Deutschland an. Zum Jahresende gewann die Entwicklung an Breite: Gemäß vdp-Immobilienpreisindex verteuerten sich Immobilien im Abschlussquartal 2022 zwar nochmals leicht um 0,8% gegenüber dem vierten Quartal 2021. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 gingen die Preise jedoch um 2,0% zurück.

“Wir erleben gerade die lange erwartete Phase der Preiskorrektur. Die fundamentalen Rahmenbedingungen sprechen allerdings unverändert für die Attraktivität des deutschen Immobilienmarkts”, sagte Dr. Reutter. “Für das laufende Jahr 2023 rechnen wir mit weiter rückläufigen Preisen – über alle Objektklassen hinweg. Ein abrupter Einbruch der Immobilienpreise ist aber aus heutiger Sicht nach wie vor nicht zu erwarten.” Vor dem Hintergrund des erhöhten Zinsniveaus werde die Nachfrage nach Immobilien und Immobilienfinanzierungen weiter verhalten bleiben. Strukturelle Faktoren, mit denen insbesondere der Einzelhandelsimmobilienmarkt zu kämpfen habe, wirkten sich weiterhin belastend aus, so Dr. Reutter. Als Beispiel nannte er die stetig wachsenden Marktanteile des Online-Handels.

Aktuelle Regulierungsthemen

Nicht der Moment für eine reflexartige Ausweitung der Regulierung

Nachdem im vergangenen Monat zunächst die Silicon Valley Bank und zwei weitere regionale Kreditinstitute in den USA sowie anschließend die Credit Suisse in Schieflage geraten waren, wurden schnell Stimmen laut, die diese Ereignisse als Beleg für eine zu geringe Regulierung des Bankensektors sehen und weitere Verschärfungen fordern. Diese Sichtweise teilt der vdp nicht: “Jetzt ist nicht der Moment, um den gesamten Bankensektor reflexartig und pauschal mit noch mehr Regulierung zu überziehen”, sagte Tolckmitt. Vielmehr bedürfe es zunächst einer gründlichen Aufarbeitung der Ursachen der jüngsten Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten. Dabei müsse zielgenau vorgegangen werden: “Nach 15 Jahren kontinuierlicher Verschärfung und dem Abschluss der wesentlichen Großprojekte ist es an der Zeit, die bestehende Regulatorik auf ihre Wirkungsweise, Konsistenz und Relevanz zu überprüfen und ggf. zu adjustieren”, forderte Tolckmitt.

Makroprudenzielle Instrumente:

Kapitalpuffer bedürfen der dringenden Überprüfung

Seit dem 1. Februar 2023 gelten der Antizyklische Kapitalpuffer sowie der Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienfinanzierungen. Kreditinstitute sind seitdem gehalten, ihre ausgereichten Finanzierungen mit 0,75% bzw. 2% mehr Kapital zu unterlegen. Berechnungen der Bundesbank zufolge belaufen sich diese zusätzlichen Belastungen auf rund 22 Mrd. Euro. Diese Summe an gebundenem Eigenkapital steht den Instituten somit nicht zur Kreditvergabe zur Verfügung.

Der vdp hält beide Kapitalpuffer für kontraproduktiv, insbesondere den sektorspezifischen, wie Tolckmitt ausführte: “Sowohl die Höhe als auch der Aktivierungszeitpunkt des Systemrisikopuffers sind nicht nachvollziehbar. Der allergrößte Teil der privaten Wohnungsfinanzierung in Deutschland ist extrem risikoarm.” Überzeugende Argumente hätten schon bei der Ankündigung der Puffer am Jahresbeginn 2022 gefehlt – das zeigten damals die Strukturdaten der Wohnimmobilienfinanzierung in Deutschland. Zudem bestehe heute weiterhin eine deutliche Übernachfrage nach Wohnraum, die nun mutmaßlich auch noch auf ein deutlich zurückgehendes Angebot treffe. Schließlich hätten sich gegenüber dem Zeitpunkt, zu dem die Einführung der Puffer beschlossen wurde, die Rahmenbedingungen völlig geändert. Das gerne als Begründung bemühte dynamische Preis- und Kreditvolumenwachstum sei beendet. “Dem Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienfinanzierungen fehlt jegliche fundamentale Rechtfertigung.” Die so dringend erforderliche Finanzierung von Wohneigentum und von Mietwohnungen werde nicht nur merklich erschwert, sondern auch verteuert. “Wir appellieren mit Nachdruck an den Ausschuss für Finanzstabilität und die BaFin als entscheidende Behörde, die regelmäßige Überprüfung der Angemessenheit der Puffer für eine unvoreingenommene Neubewertung zu nutzen”, bekräftigte Tolckmitt.

Basel III:

“Wichtig, dass Erleichterungen Eingang ins Gesetzespaket finden”

Im Februar dieses Jahres stellte das EU-Parlament seinen finalen Bericht zum Gesetzgebungsvorschlag der EU-Kommission zur Umsetzung der Basel III-Reform vor. Zuvor hatte im Herbst 2022 schon der Rat der EU seinen gemeinsamen Standpunkt hierzu beschlossen. Damit liegen nun alle Verhandlungspositionen für den seit März laufenden Trilog vor, dessen Abschluss bis zum Sommer erwartet wird.

Die Ausgangspositionen der drei EU-Institutionen deuten – verglichen mit den ursprünglichen Überlegungen des Baseler Ausschusses – auf wichtige sachgerechte Erleichterungen für die europäische Kreditwirtschaft hin, die den traditionellen Merkmalen der europäischen Finanzierungsmärkte Rechnung tragen. “Wir begrüßen insbesondere die sich abzeichnende Andersbehandlung der risikoarmen Wohnimmobilienfinanzierung mit niedrigen LTVs, kritisieren aber zugleich, dass diese Erleichterungen zeitlich begrenzt sind und dass sachlich vergleichbare Gewerbeimmobilienfinanzierungen nicht unter die Privilegierung fallen sollen”, erklärte Tolckmitt. “Wir werden nicht müde zu betonen, dass die Reform von Basel III nicht der nachgewiesenen Sicherheit der heute bereits gut regulierten Immobilienfinanzierung gerecht wird. Umso wichtiger ist es, dass zumindest die sich abzeichnenden Erleichterungen nun Eingang in das finale Gesetzespaket finden.”

Sustainable Finance:

“Überambitionierte Regulierung schmälert Erfolgsaussichten”

Die Regulierung zum Bereich Sustainable Finance ist in den vergangenen Monaten erneut ausgeweitet worden. Für das Kernelement, die EU-Taxonomie, liegen inzwischen die Definitionen aller sechs Umweltziele vor. Zudem veröffentlichte die EU-Kommission einen FAQ-Katalog zur konkreten Umsetzung der Taxonomie-Kriterien.

Das EU-Parlament und der Rat der EU einigten sich darüber hinaus auf den EU Green Bond Standard. Die entsprechende Verordnung soll die Verwendung der Bezeichnung “EU Green Bond” für Anleihen regeln, die ökologisch nachhaltige Ziele verfolgen. Zudem starten in Brüssel in Kürze die Trilog-Verhandlungen zur Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie (EPBD). Diese enthält zum einen hohe Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden. Zum anderen sieht der Vorschlag verpflichtende so genannte Mortgage Portfolio Standards (MPS) vor, die Kreditinstitute dazu verpflichten sollen, die gesamte Energieeffizienz des von ihnen finanzierten Gebäudeportfolios zu steigern und ihre Kunden dazu aufzufordern, ihre Immobilie im Einklang mit den EU-Klimazielen zu renovieren.

Der vdp unterstützt grundsätzlich die europäische Klimapolitik und den von der EU-Kommission ausgerufenen Green Deal. Die Pfandbriefbanken erkennen auch an, dass ihnen als Finanzierer eine besondere Verantwortung beim erforderlichen Transformationsprozess zukommt, wie Tolckmitt hervorhob. Er mahnte jedoch zugleich: “In ihrer aktuellen Ausgestaltung ist die Sustainable Finance-Regulierung überambitioniert und überdimensioniert, was letztlich deren Erfolgsaussichten schmälert.” Er forderte, die Vielstimmigkeit der Regulierung endlich zu reduzieren, ebenso den überbordenden Aufwand, der auf Seiten der Institute, aber auch der Realwirtschaft, anfällt. Zugleich plädierte er dafür, effiziente Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Finanzwirtschaft tatsächlich einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der politisch gewollten Nachhaltigkeitsziele leisten kann. Tolckmitt machte ferner auf einen bestehenden Zielkonflikt aufmerksam: “Durch die Sustainable Finance-Regulierung verteuert sich der Wohnungsbau. Dadurch rückt das Ziel, deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, in noch weitere Ferne.”

Mit Blick auf die EPBD setzt sich der vdp dafür ein, dass Energieausweise europaweit vereinheitlicht und nationale Register für diese Ausweise geschaffen werden. Zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden werden zudem staatliche Fördermaßnahmen für die Real- und Finanzwirtschaft angeregt, zum Beispiel staatliche Garantien für die Finanzierung von Renovierungen. Wichtig sei auch, dass die MPS nur auf Freiwilligkeit zielen, da Kreditinstitute nicht Eigentümer der finanzierten Immobilien seien und ihr Einfluss auf deren nachhaltige Sanierung mithin begrenzt sei, erläuterte Tolckmitt. Die letztliche Ausgestaltung des EU Green Bond Standard als freiwilliges Rahmenwerk begrüßte er, wies zugleich aber darauf hin, dass der darin normierte erforderliche Nachweis der EU-Taxonomie-Konformität der finanzierten Objekte für den Gebäudesektor auch mittelfristig schwer zu erbringen sei.

Mitgliederentwicklung im Verband

Evangelische Bank und Raiffeisen-Landesbank Steiermark neu im vdp

Dem vdp gehören aktuell 50 Mitgliedsinstitute an, die insgesamt einen Marktanteil von knapp 97 Prozent am gesamten Pfandbriefumlauf repräsentieren. Als Neuzugänge sind zuletzt die Evangelische Bank und die Raiffeisen-Landesbank Steiermark beigetreten. Eine Übersicht über alle Mitgliedsinstitute ist hier zu finden: https://www.pfandbrief.de/site/de/vdp/verband/mitgliedschaft/mitglieder.html

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin,Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Interhyp-Immobilienpreis-Index zeigt Stabilisierung auf dem Immobilienmarkt.

Die Nachfrage nach Finanzierungen von Bestandsimmobilien ist anhaltend hoch.

Hohe Bauzinsen drücken weiter auf die Leistbarkeit.

Käuferinnen und Käufer sichern sich mit langer Zinsbindung und niedriger Tilgung ab.

Anteil der Rate am Haushaltseinkommen erstmals wieder auf Vor-Finanzkrisen-Niveau.

Nach einem sehr turbulenten zweiten Halbjahr 2022, in dem die Immobilienpreise spürbar gesunken sind, haben sich die Preise im ersten Quartal 2023 überraschend rasch stabilisiert. Der Markt scheint sich, trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu beruhigen und zu einem neuen Gleichgewicht zu finden. Das zeigt die Auswertung des Interhyp-Immobilienpreis-Index für das erste Quartal 2023.

“Der Markt findet eine neue Balance und gewinnt wieder an Bodenhaftung. Nachdem die Preise in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres flächendeckend gesunken sind, zeigt unser Immobilienpreis-Index zu Beginn des Jahres stagnierende Preise. Das lässt darauf schließen, dass der Markt ein neues Gleichgewicht findet”, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe. “Ob sich diese Entwicklung fortsetzt oder die Preise doch wieder sinken beziehungsweise steigen werden, hängt von verschiedenen makroökonomischen aber auch geopolitischen Bedingungen ab. Daher sind solche Prognosen immer mit großer Unsicherheit behaftet.”

Der durchschnittliche Preis für eine finanzierte Immobilie zum Bau oder Kauf inklusive Nebenkosten liegt im ersten Quartal 2023 bei rund 464.000 Euro und damit rund 1,7 Prozent unter dem vierten Quartal 2022, als die Durchschnittskosten für den Immobilienerwerb noch bei 472.000 Euro lagen. Nominal haben sich die Immobilienpreise damit zu Jahresanfang stabilisiert.

Auch die Auswertung des Interhyp-Immobilienpreis-Index ergibt einen leichten Rückgang der Immobilienpreise. Dieser vergleicht exakt gleichartige Immobilien zu verschiedenen Zeitpunkten. Die Datengrundlage des Index bleibt dabei immer gleich. Der Rückgang fällt etwas geringer aus als bei den Durchschnittskosten: Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 sind die Immobilienpreise in Deutschland im ersten Quartal 2023 um 0,7 Prozent gesunken. Diesen Trend belegen auch die Index-Werte für die großen deutschen Ballungszentren Berlin (-2,0 Prozent), Frankfurt (0 Prozent) und München (-1,7 Prozent).

“Unsere Zahlen zeigen: Die Preise sinken weiter bei Objekten, die vor 1990 gebaut wurden und weniger energieeffizient sind. Bei neueren Objekten, die nach 2010 gebaut wurden, sehen wir in unseren Zahlen deutlich geringere Preisrückgänge und von Q4 2022 zu Q1 2023 sogar eine leichte Steigerung. Es kann sich also lohnen, eine etwas ältere Immobilie mit Preisnachlass zu kaufen”, sagt Jörg Utecht. Ein Grund könnte sein: Angesichts der Energiekrise sind Käuferinnen und Käufer sensibilisiert und nicht mehr bereit jeden Preis für alte Bestände zu akzeptieren. Sie nutzen die Verhandlungsbereitschaft der Verkäufer, um Preisnachlässe zu erzielen und so möglichst günstig eine Immobilie zu erwerben.

Nachfrage nach Bestandsimmobilien anhaltend hoch

Die Nachfrage nach Finanzierungen für Bestandsimmobilien bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau, die Nachfrage nach Neubauten ist dagegen gering. 85 Prozent der abgeschlossenen Finanzierungen entfielen in Q1 2023 auf bestehende Immobilien (im vierten Quartal 2022: 84 Prozent), nur noch 9 Prozent auf ein eigenes Bauvorhaben (im vierten Quartal 2022: 11 Prozent) und 5 Prozent auf den Kauf eines Neubaus von einem Bauträger (im vierten Quartal 2022: 5 Prozent). Der Trend aus dem Jahr 2022 setzt sich damit auch im ersten Quartal 2023 fort.

Zinsumfeld weiterhin volatil

Im Laufe des vergangenen Jahres sind die Zinsen kontinuierlich gestiegen und schwanken seitdem sehr stark. Am 20. April 2022 lagen die Zinsen für zehnjährige Zinsbindungen bei 2,44 Prozent. Ein Jahr später liegen sie bei 3,75 Prozent. Käuferinnen und Käufer setzen angesichts der hohen Volatilität am Zinsmarkt weiterhin auf eine langfristige Absicherung der Finanzierung. Jörg Utecht sagt: “Wir rechnen im Verlauf dieses Jahres weiter mit stark schwankenden Zinsen zwischen 3 und 4 Prozent. Kurzfristige Ausschläge über die Marke von 4 Prozent sind dabei möglich. Diese Schwankungen können Kundinnen und Kunden für sich nutzen und Zinsdellen effektiv mitnehmen.” Im ersten Quartal 2023 beträgt die durchschnittliche Zinsbindung 13,6 Jahre und liegt damit leicht höher als im vierten Quartal 2022. Zugleich wählen die Käufer weiterhin eine niedrige Tilgung, um die Finanzierung leistbar zu machen. Die Tilgung liegt im ersten Quartal 2023 unverändert im Vergleich zum vierten Quartal 2022 bei 2,4 Prozent.

Anteil der Rate am Haushaltseinkommen steigt auf Vor-Finanzkrisen-Niveau

Durch den Zinsanstieg im vergangenen Jahr hat sich der Anteil der monatlichen Rate am Haushaltsnettoeinkommen deutlich erhöht – von 24,7 Prozent Anfang 2022 auf 27,4 Prozent Anfang 2023. Auch vor Beginn der Finanzkrise 2008 betrug der Anteil der Rate am Einkommen 27 Prozent. Zum Vergleich: 2015, als die Zinsen bei etwa 1,3 Prozent lagen, betrug der Anteil der Rate am Haushalsnettoeinkommen nur 21 Prozent. “Das anhaltend hohe Zinsniveau drückt weiter stark auf die Leistbarkeit. Mit dem Zinsanstieg im vergangenen Jahr ging eine Zeit zu Ende, in der Immobilienfinanzierende deutlich weniger Einkommen für ihre Immobilie verwenden mussten als vor der Finanzkrise 2008. Das war eine außergewöhnliche Phase. Nun sind wir hinsichtlich des Zinsniveaus wieder in der Normalität angekommen”, sagt Jörg Utecht.

Mehr Balance am Markt und volatile Zinslage bieten Chancen

Die aktuelle Lage auf dem Immobilienmarkt bleibt für Käuferinnen und Käufer herausfordernd, bietet aber auch Möglichkeiten. Jörg Utecht fasst zusammen: “Es gibt im Markt aktuell mehr Chancen als viele denken: Die Brücke zwischen Verkäufern und Käufern schließt sich zunehmend. Käufer haben heute mehr Angebot. Es sind wieder deutlich mehr Objekte auf dem Markt. Gleichzeitig sind Preisverhandlungen wieder möglich. Auch die starken Schwankungen auf dem Zinsmarkt bieten für Käufer Chancen. Kaufinteressierte sollten den Markt genau beobachten und sich detailliert beraten lassen. Wer seine finanziellen Möglichkeiten gut kennt, kann günstige Einstiegsgelegenheiten, wie sie sich in den vergangenen Monaten immer wieder boten, geschickt nutzen.”

Interhyp-Immobilienpreis-Index

Der Interhyp-Immobilienpreis-Index ist vergleichbar mit dem Verbraucherpreisindex vom Statistischen Bundesamt. Der Warenkorb im Interhyp-Index ist eine Selektion von allen über Interhyp finanzierten Immobilien. Eine Selektion des Warenkorbs war nötig, weil die abgeschlossenen Finanzierungen von Interhyp nicht gleichmäßig über Deutschland verteilt sind. Das bedeutet: In die Selektion geht eine Gewichtung ein, um repräsentativ für Deutschland zu sein. Im nächsten Schritt wurde der Warenkorb für verschiedene Zeitpunkte berechnet, wodurch Interhyp nun genau sagen kann, wie sich die Immobilienpreise in einem bestimmten Zeitraum entwickelt haben. Jegliche Mischeffekte, die die reale Preisentwicklung verzerren würden, sind dadurch eliminiert. Mixeffekte wären zum Beispiel, wenn in dem Warenkorb in einem Jahr mehr Immobilien aus München wären. Das würde die reale Preisentwicklung verzerren.

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Mehrheit der Experten und Expertinnen im Interhyp Baugeld-Trendbarometer sieht kurzfristig gleichbleibende oder steigende Zinskonditionen

Bauzinsen waren zuletzt durch das Bankenbeben gefallen, anhaltender Kampf gegen Inflation dürfte Baudarlehen aber wieder verteuern

Zeitfenster nutzen: Interessentinnen und Interessenten sollten sich beraten lassen und Kaufpreise verhandeln

Nachdem die Zinsen für Baukredite Anfang März die 4-Prozent-Marke geknackt hatten, sind sie durch das Bankenbeben zuletzt wieder spürbar gesunken. Laut der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, kosten zehnjährige Darlehen Anfang April 3,75 Prozent. “Mit einer Monatsrate von 1.000 Euro lässt sich theoretisch ein Kredit über 210.000 Euro aufnehmen und bedienen”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG. Im Baugeld-Trendbarometer für April erwarten einige der befragten Expertinnen und Experten allerdings, dass sich das Zeitfenster vergleichsweise günstiger Kredite bald wieder schließen könnte und gehen von kurzfristig steigenden Konditionen aus.

Langfristig gehen die Meinungen im Panel indes erstmals seit mehreren Monaten deutlich auseinander. Auf Jahressicht finden die Finanzfachleute gleichermaßen Argumente für sinkende, gleichbleibende und steigende Konditionen bei Immobilienkrediten. Prognosen sind durch die Turbulenzen am Finanzmarkt noch einmal schwieriger geworden als sie es ohnehin schon waren. Die EZB bewegt sich weiterhin in dem Spannungsfeld, die hartnäckige Inflation entschieden bekämpfen zu müssen ohne dabei gleichzeitig die Wirtschaft abzuwürgen. Verstärkt hinzugekommen ist nun auch noch das Thema Finanzstabilität.

Das Zinsniveau am Jahresende verorten die befragten Expertinnen und Experten mit Blick auf dieses Spannungsfeld zwischen 3,5 bis 4,5 Prozent für zehnjährige Darlehen. “Wir rechnen weiter mit stark schwankenden Zinsen, kurzfristige Ausschläge über die Marke von 4 Prozent sind dabei möglich”, erklärt Mirjam Mohr. “Größere Anstiege auf 5 Prozent oder darüber hinaus sehe ich auf absehbare Zeit aber nicht”.

Immobilieninteressentinnen und -interessenten sollten Zinsmarkt genau im Auge behalten

Für Immobilieninteressentinnen und -interessenten bedeutet dies, dass sie den Zinsmarkt genau beobachten sollten. Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern boten sich in den vergangenen Monaten immer wieder günstige Einstiegsgelegenheiten – wie zuletzt eben durch das Bankenbeben. Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen waren durch die Entwicklungen an den Finanzmärkten um bis zu 65 Basispunkte gesunken, mit spürbaren Auswirkungen auf die Bauzinsen.

Grundsätzlich rät Interhyp potenziellen Käuferinnen und Käufern, sich detailliert beraten zu lassen. Indem sie die eigenen finanziellen Möglichkeiten frühzeitig im Beratungsgespräch klären, können sie bei eventuellen Zinsdellen schneller reagieren. “Gleichzeitig muss ganz klar gesagt werden: Man sollte beim Immobilienkauf nicht auf Zehntelpunkte beim Zins angewiesen sein, sondern immer eine solide finanzielle Planung mit entsprechendem Spielraum aufstellen”, erklärt Mirjam Mohr.

Die Expertin rät zudem, unbedingt Kaufpreise zu verhandeln. Gerade ältere Objekte mit schlechteren Energieeffizenzklassen könnten sich auf den zweiten Blick lohnen. “Abgesehen davon, dass es derzeit kaum Neubauobjekte gibt, kann es durchaus sinnvoll sein, auch ältere Bestandsbauten zu erwerben und einen klaren Sanierungsplan zu entwerfen. Wer zusammen mit einer Finanzierungsberaterin oder einem Finanzierungsberater den entsprechenden Aufwand ermittelt, kann die gesamte Finanzierung darauf ausrichten. Der Sanierungsbedarf sollte auch in die Kaufpreisverhandlungen eingebracht werden”.

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Die aktuelle Krise der Banken ist vor allem eine Vertrauenskrise.

Nüchtern betrachtet stellen zwar Kursverluste bei Anleihen ein Risiko dar. „Es fehlt aber die Verstärkung aus der Realwirtschaft, die sich in faulen Krediten bemerkbar machen würde“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS). „Im Gegenteil haben die Banken in den vergangenen Jahren diese Lasten deutlich reduziert – und damit auch ihre Risiken.“

Notleidende Kredite oder Non-performing Loans (NPLs) sind ein Zeichen, dass die Zahlungsfähigkeit der Haushalte und Unternehmen sinkt. Das schlägt in den Bankbilanzen als Risiko zu Buche, da Abschreibungen notwendig werden. „Die Finanzkrise 2008 startete dadurch, dass viele Banken in den USA zu freigiebig Kredite vergeben hatten und diese vor allem im Immobilienbereich notleidend wurden“, sagt Sonder. „Solche Kredite wurden dann möglichst schnell gebündelt als Mortgage Backed Securities (MBS) verkauft, als Ramsch, der sich teilweise als nicht werthaltig herausstellte.“

Doch in der gegenwärtigen Unsicherheit im Bankenumfeld spielen notleidenden Kredite keine Rolle. „Seit 2015 wurde das Volumen der NPLs in Europa von 1,2 Billionen Euro auf noch 357,4 Milliarden Euro im Dezember 2022 abgebaut“, sagt Sonder. Damit ist allein schon die Größenordnung nicht mehr gegeben, um systemrelevant zu sein. „Zudem legen Banken wie die Unternehmen des Sekundärmarktes heute deutlich höhere Anforderungen bei der Übernahme notleidender Kredite an.“

Der Abbau der NPLs in den Bankbilanzen ist vor allem in Südeuropa und Griechenland zu einem guten Teil über Verkäufe am Sekundärmarkt erfolgt. Im Zusammenspiel mit EU, EZB, EBA und den nationalen Aufsichtsbehörden trugen die Unternehmen des Sekundärmarktes dazu bei, dass die Banken ihre Risiken reduziert haben und heute deutlich stabiler dastehen als vor zehn Jahren. „Das heißt, dass die Banken ihre Bilanzen schrittweise Jahr für Jahr bereinigt und so ihren Handlungsspielraum bei der Vergabe von neuen Krediten erweitert haben“, sagt Sonder. „Dies ist auch den regulatorischen Vorgaben zum Umgang mit NPLs und strengeren Kapitalanforderungen zu verdanken, welche die Widerstandsfähigkeit der Banken deutlich erhöht haben.“

Dennoch ist aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage mit hoher Inflation, zu hohen Energiekosten und gestiegenen Zinsen Vorsicht geboten: „So schnell notleidende Kredite abgebaut werden konnten, so schnell könnten auch neue entstehen“, sagt Sonder. Das hat sich zuletzt an einem Anstieg der Stage-2-Kredite gezeigt, der NPL-Vorstufe. Im NPL-Barometer der BKS vom Dezember 2022 rechneten die Banken bereits mit einem Anstieg der notleidenden Kredite in Deutschland von 30,7 Milliarden Euro im September 2022 auf 38,1 Milliarden Euro bis Ende 2024. „Das Risikomanagement in der Finanzindustrie ist sich dieser Situation voll bewusst“, sagt Sonder.

Doch grundsätzlich sind Verbraucher und Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich seltener in Zahlungsverzug gekommen. Die NPL-Quote ist europaweit von 6,5 auf 1,8 Prozent reduziert worden. Dabei bestehen allerdings noch deutliche Unterschiede innerhalb Europas. Während Schweden mit 0,2 Prozent die niedrigste NPL-Quote ausweist, sind es in Polen und Griechenland jeweils mehr als vier Prozent (siehe Tabelle).

Faule Kredite europäischer Banken

NPL-Anteil an den Kreditbeständen der Banken nach Ländern (Verzug von Zins- und Tilgungszahlungen seit mindestens 90 Tagen);

in %; Stand Sept. 2022; Quelle: EBA/Statista

Schweden   0,2

Lettland       0,5

Estland        0,6

Litauen        0,8

Finnland      1,0

Deutschland 1,0

Norwegen    1,1

Niederlande 1,2

Luxemburg  1,2

Tschechien  1,2

Island 1,3

Dänemark   1,4

Belgien        1,4

Slowakei      1,5

Österreich   1,7

Frankreich   1,8

Irland 2,0

Slowenien   2,0

Malta 2,3

Kroatien      2,4

Italien 2,6

Spanien       2,7

Rumänien   2,8

Portugal      3,1

Zypern        3,2

Bulgarien     3,2

Ungarn        3,7

Polen 4,2

Griechenland         4,9

Über die BKS

Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) wurde 2007 gegründet, hat ihren Sitz in Berlin und vertritt die Interessen ihrer derzeit 31 im Sekundärmarkt tätigen Mitgliedsunternehmen in Deutschland. Sie setzt sich zusammen mit ihrem Beirat, der überwiegend aus Vertretern deutscher Kreditinstitute besteht, auf politischer und fachlicher Ebene für einen funktionierenden und transparenten Sekundärmarkt ein. Mit Portfoliotransaktionen und Servicing von NPLs (Non-performing Loans) sichern Kreditdienstleister die Liquidität des Bankensektors. Der Verkauf von notleidenden Darlehensforderungen hilft Banken, Sparkassen und Landesbanken, Risikostrukturen zu verbessern und Liquidität zu sichern, um Neukredite an Darlehensnehmer zu vergeben.

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V., Marienstraße 14, 10117 Berlin, Tel: +49 (0) 30 204534-15, www.bks-ev.de

KfW berichtet über Verwendung der 10,6 Mrd. EUR Emissionserlöse aus dem Jahr 2022

Energieeffizienz-Projekte mit Anteil von über 70 %

Über 93 % Projekten im Inland zugeordnet

Erstes Quartal 2023: Guter Emissionsauftakt mit drei Green-Bond-Transaktionen über insgesamt 3,3 Mrd. EUR

Die KfW veröffentlicht heute den Bericht über die Verwendung der Emissionserlöse der 2022 emittierten “Green Bonds – Made by KfW”. Mit insgesamt 20 Green-Bond-Transaktionen in 10 verschiedenen Währungen hatte die Förderbank umgerechnet 10,6 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen.

Diese Emissionserlöse sind den KfW-Förderprogrammen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und umweltverträglicher Transport, die im KfW-Rahmenwerk für grüne Anleihen zugrunde gelegt sind, vollständig zugeordnet worden. Mit dem heute veröffentlichten Bericht legt die KfW ihren Investoren und der interessierten Öffentlichkeit die Zuordnung der Emissionserlöse transparent dar:

70,5 % der Emissionserlöse wurden Energieeffizienz-Projekten zugeordnet – dies betrifft die Kreditprogramme der “Bundesförderung für effiziente Gebäude”.

27,6 % wurden dem Kreditprogramm “Erneuerbare Energien – Standard” zugeordnet.

1,9 % sind den Kreditprogrammen “Nachhaltige Mobilität für Kommunen und Unternehmen” zugeordnet worden, die 2022 neu in das Rahmenwerk für grüne Anleihen aufgenommen worden waren.

Die zudem erfolgte geographische Analyse ergab, dass 93,2 % der Emissionserlöse Projekten innerhalb Deutschlands und die restlichen 6,8 % Finanzierungen in anderen OECD-Staaten zugeordnet worden sind.

“Wir sind seit 2014 mit unseren Green Bonds – Made by KfW an den internationalen Kapitalmärkten aktiv und haben jüngst die Marke der 60 Mrd. EUR an Emissionsvolumen überschritten. Dem transparenten Reporting haben wir von Anfang an sehr hohe Aufmerksamkeit gewidmet”, erklärt Tim Armbruster, Treasurer der KfW.

Die KfW folgt in ihrem Rahmenwerk für grüne Anleihen den Green Bond Principles der ICMA, die freiwillige Marktstandards insbesondere für transparentes Reporting setzen. So wird neben der Bereitstellung einer unabhängigen Expertenmeinung zum Rahmenwerk selbst (Second Party Opinion, SPO) insbesondere auch ein regelmäßiges Reporting über die Mittelverwendung (Allocation Report) und über die Umwelt- und Sozialwirkungen (sog. Impact Report) empfohlen. All diesen Empfehlungen kommt die KfW seit Einführung ihres Rahmenwerkes für grüne Anleihen nach. Dieses Jahr wurde der Allocation Report erstmals auch von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft extern verifiziert: Deloitte bestätigt die ordnungsgemäße Zuordnung der Green-Bond-Erlöse in Form einer Limited Assurance.

Auch tragen alle mittels der genannten Förderprogramme finanzierten und mit den “Green Bonds – Made by KfW” verbundenen Projekte zu mindestens einem der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals) bei: Bezahlbare und saubere Energie (SDG 7), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11) sowie Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13).

Für 2023 hat die KfW erneut ein Green-Bond-Emissionsvolumen von mindestens 10 Mrd. EUR angekündigt. Seit Jahresbeginn wurden mittels 3 Transaktionen in 3 Währungen (EUR, NOK und CNY) bereits Nettoerlöse von umgerechnet 3,3 Mrd. EUR aufgenommen. Darunter war die Emission eines Green Bonds mit einem Volumen von 3 Mrd. EUR und einer Laufzeit von 10 Jahren; die Anleihe traf auf eine Rekordnachfrage, das Orderbuch war 10fach überzeichnet.

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de