Welche Richtung die Kurse an den Kapitalmärkten künftig einschlagen, ist angesichts der nach wie vor herausfordernden Gemengelage schwer vorherzusehen. Gerade deshalb könnte sich nun der Blick auf Mischfonds lohnen. Der Leitfaden der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ zeigt, worauf Anlegerinnen und Anleger dabei achten sollten.
Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Aufgrund der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump gerieten zwar die Aktienmärkte zuletzt stark unter Druck, unter dem Strich haben sich allerdings die Europäischen Indizes besser als die amerikanischen entwickelt. Dass die Outperfomance etwa des EuroStoxx 50 noch weiter anhält, ist zwar keineswegs gewiss, doch die Chancen dafür stehen so schlecht nicht.
Weshalb der europäische Aktienmarkt aktuell Chancen bieten könnte
Richtig ist zwar, dass der Euroraum laut der Prognose des Internationalen Währungsfonds mit 1,0 Prozent nur auf ein recht überschaubares Wachstum im laufenden Jahr kommt. Richtig ist aber auch: „Die Europäische Zentralbank hat seit Mitte 2024 schon sechsmal den Leitzins auf aktuell 2,65 Prozent gesenkt – und das kommt auch am Aktienmarkt gut an. Zumal nicht auszuschließen ist, dass die EZB in den kommenden Monaten noch weitere Zinssenkungen vornehmen könnte“, schätzt Dirk Tastler, Berater der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ.
Hinzu kommt, dass der europäische Aktienmarkt – gemessen am EuroStoxx 50 – vergleichsweise günstig bewertet ist. So ist der EuroStoxx 50 aktuell mit dem 18-fachen der zu erwartenden Gewinne bewertet, während der breit gestreute US-Index S&P 500 auf ein KGV von rund 23 kommt. Und noch etwas spricht derzeit für den europäischen Aktienmarkt – und zwar die enorm hohen Investitionen in die Infrastruktur und Verteidigung der künftigen Bundesregierung.
Ein zusätzlicher Vorteil für europäische Aktien besteht darin, dass die Geldpolitik der EZB relativ klar erscheint, während die Situation der US-amerikanischen Notenbank Fed weitaus komplexer ist. Die jüngsten Zölle könnten einerseits eine Belastung für die Wirtschaft darstellen, was potenziell Zinssenkungen zur Folge haben könnte. Andererseits besteht jedoch auch das Risiko einer importierten Inflation, was gegen Zinssenkungen spricht und im Extremfall sogar zu Leitzinserhöhungen führen könnte. Die unberechenbare Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump – von der Ankündigung von Handelszöllen, die er wenige Tage später wieder zurücknimmt, bis hin zu überraschend eingeführten Maßnahmen – stellt die Notenbanken sowie die Marktteilnehmer vor erhebliche Herausforderungen. „Manche Beobachter mögen das als geschickte Verhandlungstaktik werten, an der Börse sorgt dieses Verhalten aber für eine Menge Unsicherheit“, erklärt Dirk Tastler. Und wenn der Kapitalmarkt eines nicht mag, dann Unsicherheiten.
Nichtsdestotrotz sollte aber nicht ausgeschlossen werden, dass – im Vergleich zum Euroraum – der US-Aktienmarkt schon recht bald wieder die Nase vorn hat. Sicher ist aber letztendlich nur eines – und zwar, dass nichts sicher ist.
Mischfonds überzeugen mit hoher Flexibilität
„Vor allem die nach wie vor globale Gemengelage – gekennzeichnet etwa von einem unberechenbarem US-Präsidenten, dem anhaltenden Ukrainekrieg oder der angespannten geopolitischen Lage im Nahen Osten – stellt Anlegerinnen und Anleger vor große Herausforderungen. Und deshalb erscheint es mehr als sinnvoll, dass sich Investorinnen und Investoren möglichst breit und flexibel aufstellen“, empfiehlt Dirk Tastler.
Als ein sinnvoller Depotbaustein bieten sich daher aktuell vor allem Mischfonds an. Grund: Bei den sogenannten Multi-Assets-Fonds kann das Fondsmanagement das Anlagevermögen – je nach den Fondsvorgaben – über viele verschiedene Anlageklassen streuen, also in Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Währungen, Private Equity und weitere alternative Investments. Diese Flexibilität von Mischfonds sorgt auch dafür, dass Verluste in einem Anlagebereich durch Gewinne in einem anderen ausgeglichen werden können. In der Regel weisen die Entwicklungen der einzelnen Assetklassen unterschiedliche Richtungen auf. Geht es also beispielsweise mit Aktienkursen bergab, sind Anleihen häufig sehr gefragt – und umgekehrt.
Durch die Kombination und die unterschiedliche Gewichtung verschiedener Anlageklassen können Multi-Asset-Fonds also das Verlustrisiko verringern und die Rendite optimieren. Zu entscheiden, welche Assetklasse wann über- oder untergewichtet werden sollte, ist aber alles andere als trivial. Zahlreiche Faktoren wie etwa die wirtschaftliche Entwicklung, das Zinsniveau, die Bewertung von Anleihen und Aktien oder geopolitische Risiken beeinflussen die Kurse der verschiedenen Anlageklassen und müssen richtig eingeschätzt werden. Und diese komplexe Aufgabe erfordert eine Menge Zeit und noch mehr Know-how, zumal die einzelnen Faktoren nicht isoliert betrachtet werden dürfen.
Mischfonds ist nicht gleich Mischfonds
Abhängig von der jeweiligen Marktsituation und dem individuellen Risikoprofil haben Anlegerinnen und Anleger auch die Möglichkeit, eher in wachstumsorientierte Multi-Asset-Fonds zu investieren, die zumeist einen relativ hohen Aktienanteil aufweisen, oder in eher defensive Mischfonds mit einem vergleichsweise hohen Anteil schwankungsärmerer Anlageklassen wie etwa Anleihen. „Bevor Anlegerinnen und Anleger sich für einen Multi-Asset-Fonds entscheiden, sollte die genaue Ausrichtung des jeweiligen Fonds sorgfältig geprüft werden“, rät daher Dirk Tastler.
Welche Variante aktuell besonders sinnvoll ist, hängt von zahlreichen schwer vorhersehbaren Entwicklungen ab. Es sollte aber zumindest nicht ausgeschlossen werden, dass der Aktienmarkt, der auf lange Sicht weiterhin attraktive Renditechancen bietet, angesichts der derzeit hohen Unsicherheit und Nervosität kurzfristig hohe Schwankungen aufweisen und anfällig für Korrekturen sein könnte – und daher vor allem risikoscheue Anleger eher einen defensiv ausgerichteten Mischfonds wählen könnten.
„Mischfonds sind für Anlegerinnen und Anleger, die von Diversifikation, professionellem Management und flexibler Anpassungsfähigkeit profitieren möchten, eine sinnvolle Depotbeimischung. Die Möglichkeit, in unterschiedliche Anlageklassen zu investieren, kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren und gleichzeitig die Chancen auf attraktive Renditen zu erhöhen“, fasst Dirk Tastler zusammen.
Verantwortlich für den Inhalt:
Laureus AG Privat Finanz, Ludwig-Erhard-Allee 15, D-40227 Düsseldorf, Tel: 0211 / 160980, www.laureusag.de