Regierungskrise in Italien stützt Goldpreis gegenüber stärker werdenden US­Dollar

Die Achterbahnfahrt um die populistische Regierungskoalition in Italien stützte zuletzt den Goldpreis gegen einen immer stärker notierenden US­Dollar (USD). „Obwohl der US­Dollar­Index (DXY) im Mai auf einen neuen Jahreshöchststand kletterte, konnte sich Gold insgesamt behaupten“, sagt Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold­Fonds von VanEck.

Nach einem neuen Jahrestiefstand von 1.282 US­Dollar (USD) pro Feinunze zum 21.
Mai machte Gold wieder Boden gut und schloss den Monat bei 1.298,52 USD je Unze
ab, mit einem leichten Monatsverlust von 1,3 Prozent. „Der Goldpreis hat den unteren Rand seiner Handelsspanne getestet. Im Vorfeld von erwarteten Zinserhöhungen durch die Fed, die sich im Juni bewahrheitet hat, ist das nicht unüblich“, erklärt Foster. Die sich zuspitzende Krise in Italien habe sich aber stabilisierend auf die Entwicklung des Goldpreises ausgewirkt.

Dennoch sei ein aus der Regierungskrise in Italien resultierender Preissprung nicht zu erwarten gewesen: „Gold reagiert auf echte, globale Systemrisiken. Lokale Risiken wie derzeit in Italien stützen zwar den Goldpreis, führen aber nicht zu starken Preisausschlägen. Wer darauf gesetzt hatte und nun den Status von Gold als ‚sicherem Hafen‘ infrage stellt, hat die grundlegenden Mechanismen des Goldmarktes nicht verstanden“, unterstreicht Foster.

Mit Spannung blickt er auf das zweite Halbjahr 2018. Das aktuelle Keilmuster mit seinem Trend zu immer höheren Tiefständen werde basierend auf seiner Analyse Anfang 2019 seinen Scheitelpunkt erreichen und Gold in diesem Fall zwangsläufig ein neues Muster ausbilden. “Nach dem erneuten Zinsanstieg in den USA erwarten wir für die kommenden Wochen eine neuerliche Rallye am Goldmarkt. Darauf weisen die Positionen am Futures­Markt und die Kapitalströme in Gold­ETPs hin“, sagt Foster.

Es bleibe allein die Frage, ob die aktuelle Obergrenze von 1.365 USD je Feinunze diesmal geknackt werde. Der Portfoliomanager identifiziert hier einige Katalysatoren, die den Goldpreis über diese Schwelle treiben könnten. Dazu zählten neben geopolitischen Risiken im Nahen Osten oder Nordkorea die schwelenden politischen Krisen in den USA und Italien sowie ein Ende der wirtschaftlichen Expansionsphase. „Diese Katalysatoren könnten dem Goldpreis weiteren Auftrieb geben und ihn für Anleger wieder attraktiv machen“, resümiert Foster.

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