Kommentar von Dr. Nathan Sheets, Chief Economist and Head of Macroeconomic Research bei PGIM Fixed Income, zum Ausblick auf das globale Wirtschaftswachstum

 

Das globale Wirtschaftswachstum hat sich im Jahresverlauf verlangsamt. Es gibt jedoch Gründe, der zukünftigen Entwicklung optimistisch entgegen zu blicken. Die Schwellenländer stehen zwar in diesem Jahr besonders unter Druck, die anhaltend positive konjunkturelle Tendenz der Industrieländer könnte jedoch darauf hindeuten, dass das Wirtschaftswachstum weiter anhält.

„Das globale Wirtschaftsumfeld ist heute weit komplexer als noch vor sechs oder zwölf Monaten“, sagt Dr. Nathan Sheets, Chief Economist and Head of Macroeconomic Research bei PGIM Fixed Income. „Obwohl der Druck auf die Schwellenländer länger als von uns prognostiziert anhält, hat sich das Wirtschaftswachstum solide gehalten. Ein Indikator für die jüngste Performance sind die globalen Einkaufsmanagerindizes (PMIs). Diese haben sich zwar verlangsamt, befinden sich jedoch aus unserer Sicht nach wie vor auf einem soliden Niveau. Ungeachtet der Frage, ob sich die PMIs perspektivisch stabilisieren, sehen wir momentan Gründe für Optimismus.

Erstens: Die US-Wirtschaft zeigt eine erhebliche Dynamik und führt derzeit die globale Expansion an. Zudem wird die Nachfrage der USA durch Konjunkturprogramme gestützt, und auch die zugrunde liegenden Fundamentaldaten sind solide. Ebenso zieht der Arbeitsmarkt weiter an, jedoch mit wenig Anzeichen für einen daraus resultierenden Inflationsdruck. Der Konsumsektor macht auf uns einen robusten und ausgewogen Eindruck, mit steigendem Wohlstand. Er verfügt nach der jüngsten Revision der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung sogar über eine überraschend hohe Sparquote. Ebenso steht gegenwärtig der Unternehmenssektor in einem guten Licht, mit Rekordergebnissen und Anzeichen für eine Zunahme von Investitionen. Vor diesem Hintergrund hat die US-Notenbank ihre Zusage bekräftigt, die Geldpolitik weiter schrittweise zu normalisieren.

Zweitens: Das Abschwächen des Wirtschaftswachstums Chinas in diesem Jahr spiegelt primär die Eindämmung der Kredit- und Leverage-Wirkungen durch die Regierung wider. Doch das Land setzt derzeit im Zuge der Handelsstreitigkeiten mit den USA auf Maßnahmen, die das das anhaltende Wirtschaftswachstum schützen sollen. Diese dürften unserer Erwartung nach in den kommenden Monaten deutlich spürbarer werden. Davon ausgehend, erwarten wir für dieses Jahr, dass China sein angekündigtes Ziel von 6,5 Prozent erreicht oder nur knapp verfehlt. Ebenso dürfte sich die Performance im Euroraum und in Japan nach einer Abkühlung in der ersten Jahreshälfte, in der zweiten bei soliden Wachstumsraten stabilisieren und dem geschätzten Potenzial entsprechen.

Angesichts der bestehenden Herausforderungen erwarten wir für das kommende Jahr ein moderates Wirtschaftswachstum. Die größte Unsicherheit besteht unserer Ansicht nach in der Möglichkeit eines chaotisch verlaufenden globalen Handelskrieges. Zudem beobachten wir genau die weitere Entwicklung des Brexits sowie den italienischen Haushalt und den Schuldenverlauf des Landes. Eine zentrale Frage mit Blick auf die Zukunft ist jedoch, ob die Wirtschaftsdynamik der Vereinigten Staaten und das solide Wirtschaftswachstum Chinas, des Euroraums und Japans, dazu beitragen können, die angeschlagenen Schwellenländer zu stärken?

 

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