Moneyfarm verringert Anteil europäischer und asiatischer Aktien

 

In Anbetracht der deutlich gestiegenen Risiken für das Wirtschaftswachstum durch das Coronavirus und der Unsicherheit über die weitere Ausbreitung hat der Vermögensverwalter Moneyfarm eine taktische Umschichtung in seinen Portfolios vorgenommen.“

Thomas Völker, Geschäftsführer von Moneyfarm Deutschland, rät dazu, Portfolios breiter zu diversifizieren und spezifische Risiken aus einzelnen Sektoren und Regionen zu vermeiden: „Die Epidemie sorgt weiterhin für erhöhte Volatilität an den Märkten. In der vergangenen Woche verloren die Aktienmärkte teilweise mehr als zwölf Prozent – seit 2008 gab es auf Wochensicht keine so starke Korrektur mehr. In China entspannt sich die Situation zwar langsam wieder. Für Europa und den Rest der Welt sind wir jedoch nicht so zuversichtlich. Wir befürchten, dass die Korrekturen der vergangenen Woche nur der Auftakt zu einer länger anhaltenden Phase erhöhter Volatilität und Unsicherheit an den Börsen waren. Dies betrifft besonders asiatische und europäische Titel, da diese Regionen eine Häufung der zuletzt aufgetretenen Fälle außerhalb von China (im Speziellen Südkorea, Japan und Italien) eint. Zum anderen handelt es sich um Märkte, die einen hohen Anteil an zyklischen (konjunktursensitiven) Geschäftsmodellen und global gestreckten Lieferketten haben, die bei Unterbrechungen also sehr verwundbar sind. Eine gute Alternative sind amerikanische Titel. Zudem ist es sinnvoll, die Anleihequote gezielt zu erhöhen – wir sind in unseren Portfolios aktuell verstärkt in Unternehmensanleihen investiert.“

Nichtsdestotrotz ist an den Aktienmärkten nicht alles schlecht. Positiv lässt sich unter anderem hervorheben, dass die Zentralbanken weiterhin mit expansiver Geldpolitik und potentiell weiterem Stimulus unterstützen. In den USA beispielsweise hat die Fed am Dienstag den Leitzins um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Aktuell sind zwei bis drei Zinssenkungen in 2020 am Markt eingepreist. Viele Staaten planen bereits zusätzliche Hilfsmaßnahmen, um die lokale Wirtschaft zu stützen. Nicht zuletzt haben sich diverse (geo-)politische Risiken (Handelskrieg, Iran-Krise) beruhigt und die Wirtschafts- und Gewinndaten konnten eine Stabilisierung verbuchen.

In den kommenden Wochen werden voraussichtlich zwei Themen entscheidend sein, meint Thomas Völker: Aktuell wenig beachtet, aber für die Märkte von weiterhin großer Bedeutung ist zum einen die Entwicklung der amerikanischen Präsidentschaftswahlen – wer wird der demokratische Spitzenkandidat und welche politischen Schwerpunkte wird er setzen. Ein Überraschungskandidat könnte die Volatilität an den Aktienmärkten noch einmal deutlich erhöhen.

Zum anderen gilt es, die weitere Entwicklung der Ausbreitung des Coronavirus zu verfolgen und zu beobachten, wie stark die wirtschaftlichen Einschränkungen ausfallen. „Eine Bedrohung nicht nur der Gewinne, sondern auch der Solvenz von Unternehmen könnte fatale Folgen haben,“ warnt Thomas Völker.

 

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