Kommentar von Henrik Wold Nilsen, Fondsmanager des Storebrand Global ESG Plus

 

Wir stellen fest, dass mehr und mehr Investoren zwar nachhaltig investieren, dabei aber gleichzeitig möglicherweise höhere Risiken vermeiden möchten. Es kommt also darauf an, sich beim Ausschluss des ESG-Risiko nicht ungewollt andere Risiken ins Portfolio zu holen, wie etwa unvorteilhafte Sektor- oder Länderkonzentrationen. Bei vielen globalen Aktien-ETFs, die sich auf ESG konzentrieren, fällt beispielsweise die starke Übergewichtung US-amerikanischer Technologietitel auf. Diese Über- und Untergewichtungen können mitunter zu einem übermäßig hohen Tracking Error, also einer Abweichung der Fondsperformance von derjenigen der Ursprungs-Benchmark MSCI Welt, führen.

Die folgenden Grafiken zeigen, wie stark bestimmte Sektoren und Länder über- oder untergewichtet werden, wenn die Selektion entweder nach ESG-Kriterien oder nach einem niedrigen CO2-Abdruck bzw. nach einer beide Faktoren kombinierenden Strategie erfolgt.

Bei der Portfolio-Konstruktion des Storebrand Global ESG Plus, einem globalen Aktienfonds, der nach ESG-Kriterien investiert und fossile Energieträger ausschließt, versuchen wir dieses relative Risiko zu vermindern, indem wir in einem ersten Schritt Benchmark-Unternehmen mit einem hohen CO2-Fußabdruck und einem niedrigen ESG-Rating identifizieren und anschließend die ausgeschlossenen Unternehmen in einem Optimierungsprozess durch Aktien, mit ähnlichen Faktoreigenschaften ersetzen. Dadurch können wir den Tracking Error im Vergleich zu einem reinen Ausschlussverfahren von 1 Prozent auf 0,56 Prozent senken.

Die folgende Grafik zeigt den Tracking Error für Portfolio A, bei dem Titel mit hohem CO2-Abdruck und geringem ESG-Rating ausgeschlossen sind im Vergleich zu Portfolio B, bei dem der Optimierungsprozess durchgeführt wurde.

Die Branchenauswahl hat in beiden Portfolios mit den größten Einfluss auf den Tracking Error. Dabei fällt auf, dass die Korrelationen zwischen den Branchen – hier durch “Interaktionen” dargestellt – den Tracking Error in Portfolio A erhöhen, den Tracking Error in Portfolio B jedoch aufgrund des Risikominimierungsprozesses verringern.

Die Branche, die in Portfolio A den größten Beitrag zum Tracking Error leistet, sind US-Internettitel. Die Bewertung der sogenannten FANG-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix und Google/Alphabet) weist jedoch eine hohe Volatilität auf und ist eher sentimentgetrieben. Im optimierten Portfolio B vermeiden wir eine Übergewichtung im Technologiesektor und investieren eher in Unternehmen, die nur geringen Einfluss auf den Tracking Error haben.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Storebrand Global ESG Plus-Strategie liegt in der Allokation von bis zu 10 Prozent in Unternehmen mit „grünem Umsatz“. Dies sind in erster Linie kleinere Unternehmen, die nicht im MSCI Welt-Index enthalten sind. Stand Ende März 2020 beinhaltete der MSCI Welt-Index nur 20 Unternehmen, die ausschließlich auf „grünen Umsatz“ setzen, die für 0,5 Prozent der gesamten Markkapitalisierung des Index standen. Im Vergleich dazu enthielt der Storebrand Global ESG Plus 120 solcher Unternehmen, die einen Portfolio-Anteil von 9,6 Prozent ausmachten.

Unsere Leistungsbilanz zeigt, dass es uns mit unserer Optimierungsmethode gelingt, einen Fonds anzubieten, der eine weitgehend mit der Benchmark vergleichbare Performance abliefert und gleichzeitig ein deutlich geringeres Klimarisiko aufweist. Seit Auflegung im April 2016 hat der Global ESG Plus eine Outperformance von 1,27 Prozent p.a. nach Kosten bei einem Tracking Error von 1,07 Prozent erzielt.

 

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