Kombinierte Schaden-/Kostenquote verbessert sich auf 97,7 (101,0) Prozent

 

Die Talanx Gruppe hat mit anhaltend starkem Wachstum und erfolgreichen Optimierungsprogrammen in der Erstversicherung erstmals die Milliardengrenze beim Konzernergebnis überschritten. Die gebuchten Bruttoprämien verbesserten sich im Geschäftsjahr zweistellig um 10,7 Prozent auf 45,5 (41,1) Mrd. EUR, währungskursbereinigt betrug der Anstieg 11,8 Prozent. Alle Geschäftsbereiche, vor allem jedoch das Geschäft mit Spezialrisiken im Geschäftsbereich Industrieversicherung, trugen zu diesem Wachstum bei. Die Überschwemmungen in Westeuropa („Bernd“) sowie der Hurrikan in Nordamerika („Ida“) verursachten über die Hälfte der Großschäden aus Naturkatastrophen in Höhe von 1.261 Mio. EUR und trugen zum höchsten Schadenvolumen durch Naturkatastrophen in der Talanx Gruppe bei. Zudem verursachte die Corona-Pandemie durch Übersterblichkeit vor allem in der Personen-Rückversicherung Belastungen von 122 (486) Mio. EUR für das Konzernergebnis, während sich die coronabedingten Schadenverläufe in der Erstversicherung normalisierten. Naturkatstrophen (235 Mio. EUR) und die Corona-Pandemie (403 Mio. EUR) belasteten das operative Ergebnis mit 638 Mio. EUR. Dank der Optimierungsprogramme in der Erstversicherung sowie einer anhaltend sehr guten Entwicklung der Rückversicherung stieg das operative Ergebnis trotzdem um 49 Prozent auf 2,5 (1,6) Mrd. EUR. Das Konzernergebnis legte um mehr als 50 Prozent auf 1.011 (648) Mio. EUR zu und durchbrach die 1-Mrd.-EUR-Marke ein Jahr früher als im Jahr 2018 im Rahmen der strategischen Zielsetzung bis 2022 in Aussicht gestellt. Die Talanx Gruppe bekräftigt ihre Prognose, 2022 ein Konzernergebnis zwischen 1.050 und 1.150 Mio. EUR zu erzielen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine um 10 Cent je Aktie erhöhte Dividende von 1,60 EUR vor.

„Das Milliarden-Ergebnis trotz der erhöhten Schadenzahlungen an unsere Kunden verdeutlicht: Unser profitables Wachstum steht auf einem sehr soliden Fundament. Unsere Strategie und die Modernisierungsprogramme in den Geschäfts­bereichen zeigen Wirkung. Dass die Erstversicherung stärker zum Konzernergebnis beiträgt, während auch die Rückversicherung wächst, verbessert die Ertragspotenziale unseres Geschäftsmodells zunehmend. Vor diesem Hintergrund können wir gestärkt in die Zukunft blicken und den neuen Herausforderungen entgegentreten, die sich bereits abzeichnen. Inflation und eine restriktivere Zinspolitik sowie geopolitische Krisen treten als neue zentrale externe Einflussfaktoren bereits hervor“, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.

Im Berichtsjahr wirken sich die operativen Verbesserungsmaßnahmen in der Erstversicherung weiterhin positiv auf die Ergebnisse der Geschäftsbereiche aus. Der Gewinn der Erstversicherungsgruppe ist von 246 Mio. EUR im Jahr 2018 auf 493 Mio. EUR im Jahr 2021 deutlich gewachsen. Damit hat sich der Anteil der Erstversicherung am Konzern­ergebnis im gleichen Zeitraum von 31 auf 45 Prozent erhöht.

Die Verbesserungen in der Industrieversicherung zeigen sich in einer trotz höherer Belastungen durch Naturkatastrophen auf 98,7 (104,6) Prozent verbesserten kombinierten Schaden-/Kostenquote. Damit liegt sie auf dem mittelfristigen Zielpfad zu einer Quote von 95 Prozent. Mit 286 Mio. EUR übererfüllte der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland sein Ziel deutlich, bis 2021 ein operatives Ergebnis von mindestens 240 Mio. EUR zu erreichen. Auch der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International hat seine kombinierte Schaden-/Kostenquote im Jahr 2021 im Vorjahresvergleich auf 94,8 (95,2) Prozent verbessert und das operative Ergebnis auf 294 (266) Mio. EUR erhöht. Die Akquisition der seit 1. April 2021 vollkonsolidierten HDI Italia S.p.A. (vormals Amissima Assicurazioni S.p.A.) trug mit einem Prämienvolumen von 203 Mio. EUR zum Wachstum des Geschäftsbereichs bei.

Der Einfluss der Corona-Pandemie hat sich im Vergleich zum stark durch die Krise beeinflussten Vorjahresergebnis deutlich reduziert. Insgesamt belastete die Pandemie noch mit 122 (486) Mio. EUR. Im Geschäftsjahr 2021 entstanden coronabedingte Schäden in Höhe von rund 600 Mio. EUR, ganz überwiegend in der Personen-Rückversicherung; im Vorjahr hatten sich die Schäden auf 1,5 Mrd. EUR belaufen. Gleichzeitig nahmen die positiven Effekte ab, die infolge der weltweiten Lockdowns in einigen Sparten festzustellen waren. Die positiven Corona-Effekte aus lockdown-bedingter Verringerung von Schäden belaufen sich im gesamten Berichtszeitraum auf 116 (206) Mio. EUR.

Großschadenbelastung nach Naturkatastrophen erreicht Höchststand

Die Großschadenbelastung insgesamt – Man-made-Großschäden und Großschäden durch Naturkatastrophen in Summe betrachtet – unterschritt mit 1,7 Mrd. EUR den coronabedingten hohen Vergleichswert des Vorjahres (2,1 Mrd. EUR) deutlich. 2021 entfielen Großschäden in Höhe von 484 Mio. EUR auf Man-made-Schäden; die Schadenbelastung aus Naturkatastrophen belief sich auf 1.261 Mio. EUR. In der Folge wurde das ganzjährige Großschadenbudget von rund 1,5 Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2021 um 235 Mio. EUR überschritten. Auf die Rückversicherung entfielen Großschäden in Höhe von 1.250 (1.595) Mio. EUR netto; auf die Erstversicherung in Höhe von 470 (531) Mio. EUR. Vor allem Hurrikan „Ida“ (361 Mio. EUR) und Wintersturm „Uri“ (216 Mio. EUR) in Nordamerika sowie das Tiefdruckgebiet „Bernd“ (320 Mio. EUR) in Westeuropa wirkten auf die Schadenbilanz.

Trotz der erheblichen Belastung durch Naturkatastrophen verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis gegenüber dem durch die Corona-Pandemie belasteten Vorjahr um 22,2 Prozent auf -2,2 (-2,8) Mrd. EUR. Dies spiegelt sich in der niedrigeren kombinierten Schaden-/Kostenquote von 97,7 (101,0) Prozent wider. Das Kapitalanlage­ergebnis stieg, unter anderem aufgrund von realisierten Gewinnen, Erträgen aus alternativen Investments und inflationsgebundenen Anleihen, auf 4,7 (4,2) Mrd. EUR. Die Kapitalanlagerendite lag bei 3,4 (3,2) Prozent. Die Solvency-2-Quote zum 30. September 2021 lag ohne Übergangsmaßnahmen bei 204 (30. Juni 2021: 210) Prozent.

Erhöhte Dividende von 1,60 EUR je Aktie vorgeschlagen

Der Hauptversammlung am 5. Mai 2022 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine erhöhte Dividendenzahlung von 1,60 (1,50) EUR je Aktie vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 40 Prozent des IFRS-Gewinns. Die Dividendenrendite, bezogen auf den Durchschnittskurs der Aktie im Jahr 2021, liegt bei 4,4 (4,5) Prozent.

Viertes Quartal: Konzernergebnis über Vorkrisenniveau

Im Schlussquartal 2021 erhöhten sich die gebuchten Bruttoprämien im Konzern zweistellig um 12,5 Prozent auf 10,4 (9,2) Mrd. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote reduzierte sich auf 98,0 (101,7) Prozent; der Vergleichszeitraum war noch erheblich durch die Corona-Pandemie beeinflusst gewesen. Das versicherungstechnische Ergebnis lag im vierten Quartal bei -590 (-849) Mio. EUR. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 615 (354) Mio. EUR, das Konzernergebnis auf 288 (128) Mio. EUR.

Industrieversicherung: Specialty-, Haftpflicht- und Sachgeschäft trieben Prämienwachstum

Im Geschäftsbereich Industrieversicherung stiegen die gebuchten Bruttoprämien im Berichtsjahr um 13,6 Prozent auf 7,6 (6,7) Mrd. EUR, währungskursbereinigt betrug der Anstieg 14 Prozent. Das Prämienwachstum ist im Wesentlichen auf die positive Entwicklung im Specialty-, Haftpflicht- und Sachgeschäft zurückzuführen.

In der Berichtsperiode verzeichnete der Geschäftsbereich Industrieversicherung einen erhöhten Einfluss durch Naturkatastrophen. Allein nach der Flutkatastrophe infolge von Tiefdruckgebiet „Bernd“ meldeten Kunden der Industrieversicherung 681 Schäden, für die im Durchschnitt ca. 450.000 EUR je Schadenfall ausgezahlt wurden. Trotz der im Geschäftsjahr 2021 starken Belastung durch Naturkatastrophen verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis deutlich auf 46 (-139) Mio. EUR, vor allem aufgrund geringerer Schadenzahlungen wegen Corona. Insgesamt schlug sich die erhöhte Großschadenbelastung infolge von Naturkatastrophen im Berichtszeittraum mit einem Nettobetrag von 237 (148) Mio. EUR nieder. Auch die kombinierte Schaden-/Kostenquote in der Industrieversicherung verbesserte sich trotz erhöhter Belastung durch Naturkatastrophen auf 98,7 (104,6) Prozent und entwickelte sich strategiekonform in Richtung des Ziels von 95 Prozent. Die erhöhte Schadenbelastung konnte im Wesentlichen durch die erfolgreichen Sanierungs- und Profitabilisierungsmaßnahmen, die konsequente Restrukturierung des Portfolios, lockdown-bedingte Rückgänge bei Frequenzschäden sowie nicht benötigte Prämienrückstellungen in Höhe von ca. 50 Mio. EUR ausgeglichen werden.

Das Kapitalanlageergebnis stieg im Jahr 2021 deutlich auf 300 (254) Mio. EUR und ist maßgeblich auf eine Ertragssteigerung im Bereich alternative Investments zurückzuführen. Durch den Anstieg beim versicherungstechnischen Ergebnis sowie das positive Kapitalanlageergebnis erhöhte sich das operative Ergebnis im Gesamtjahr deutlich auf 196 (48) Mio. EUR. Der Geschäftsbereich Industrieversicherung trug 143 (47) Mio. EUR zum Konzernergebnis bei.

Viertes Quartal: Deutlicher Anstieg im operativen Ergebnis

Von Oktober bis Dezember steigerten sich die gebuchten Bruttoprämien um 20,6 Prozent auf 1,7 (1,4) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug das Wachstum 17,6 Prozent. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich gegenüber dem stark durch die Corona-Pandemie belasteten Vorjahreszeitraum auf 98,9 (103,8) Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis des Geschäftsbereichs erhöhte sich erheblich auf 11 (-33) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis gab leicht um 3,6 Prozent auf 80 (83) Mio. EUR nach. Gegenüber der Vergleichsperiode konnte sich das operative Ergebnis mit 46 (20) Mio. EUR mehr als verdoppeln. Auf 42 (36) Mio. EUR erhöhte sich der Beitrag des Geschäftsbereichs Industrieversicherung zum Konzernergebnis.

Privat- und Firmenversicherung Deutschland: „KuRS“-Ziel deutlich übertroffen

Im Geschäftsjahr 2021 stiegen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland die gebuchten Beitragseinnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über Markt um 5,4 Prozent auf 6,2 (5,9) Mrd. EUR. Beide Segmente – Schaden/Unfallversicherung sowie Lebensversicherung – trugen zum Prämienwachstum bei. Das versicherungstechnische Ergebnis bewegte sich trotz starker Belastung durch das Tiefdruckgebiet „Bernd“ im Juli 2021 mit -1,8 (-1,7) Mrd. EUR in etwa auf dem Niveau der Vergleichsperiode. Die Belastungen durch die Corona-Pandemie waren im Berichtszeitraum mit 4 (37) Mio. EUR stark rückläufig. Das operative Ergebnis übererfüllte mit 286 (203) Mio. EUR das Ziel des Modernisierungsprogramms „KuRS“ deutlich. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote gab aufgrund der Belastungen durch Naturereignisse im Segment Schaden/Unfallversicherung insgesamt auf 99,2 (95,4) Prozent nach. Der Beitrag zum Konzernergebnis verbesserte sich auf 161 (119) Mio. EUR.

Segment Schaden/Unfallversicherung: Flutereignis belastet kombinierte Schaden-/Kostenquote

Die Prämieneinnahmen im Segment Schaden/Unfallversicherung wuchsen in der Berichtsperiode um 4,8 Prozent auf 1,6 (1,5) Mrd. EUR. Dieser Zuwachs liegt in den positiven Entwicklungen in den Bereichen Firmen/Freie Berufe, Privatkundengeschäft sowie Arbeitslosigkeitsversicherung in Kooperation mit unseren Bankpartnern begründet.

Im Segment Schaden/Unfallversicherung wirkte sich das Tiefdruckgebiet „Bernd“ deutlich aus. Im Berichtszeitraum wurden allein infolge der resultierenden Flutkatastrophe mehr als 6.700 Schäden gemeldet, für die im Durchschnitt ca. 30.000 EUR je Schadenfall an Kunden ausgezahlt wurden. Das versicherungstechnische Ergebnis unterschritt aufgrund der Belastung durch Naturkatastrophen den Vergleichszeitraum deutlich und betrug 11 (62) Mio. EUR. Großschäden wie Tiefdruckgebiet „Bernd“ und die nachfolgende Flutkatastrophe sowie Sturm „Volker“ belasteten das versicherungstechnische Ergebnis mit 18 Mio. EUR. Vor diesem Hintergrund ist eine Erhöhung der kombinierten Schaden-/Kostenquote um 3,8 Prozentpunkte auf 99,2 (95,4) Prozent zu verzeichnen.

Im Vergleich zur Vorjahresperiode verbesserte sich das Kapitalanlageergebnis, insbesondere infolge der höheren Abgangsgewinne bei gleichzeitig geringeren pandemiebedingten Abschreibungen, erheblich auf 129 (88) Mio. EUR. Zudem wirkten sich höhere ordentliche Kapitalanlageerträge positiv aus. Mit 104 (134) Mio. EUR verringerte sich das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2021 aufgrund der Belastungen in der Versicherungstechnik gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Viertes Quartal: Kapitalanlageergebnis mehr als verdoppelt

Die gebuchten Bruttoprämien erhöhten sich im Segment Schaden/Unfallversicherung von Oktober bis Dezember auf 266 (233) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis lag infolge einer Häufung von Kleinschäden nach Wetterereignissen sowie eines gestiegenen Basisschadenaufwands bei Immobilien mit -20 (17) Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahreszeitraum. Dies spiegelt sich in der Entwicklung der kombinierten Schaden-/Kostenquote wider, die sich auf 105,7 (93,7) Prozent erhöhte. Mehr als eine Verdopplung auf 50 (24) Mio. EUR konnte aufgrund der positiven Kapitalmarktentwicklung beim Kapitalanlageergebnis erzielt werden. Das operative Ergebnis im Quartal gab dennoch erheblich auf 5 (37) Mio. EUR nach.

Segment Lebensversicherung: Operatives Ergebnis deutlich verbessert

Mit 4,6 (4,4) Mrd. EUR verzeichnete das Segment Lebensversicherung des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland Beitragssteigerungen von 5,6 Prozent, die überwiegend auf das Einmalbeitragsgeschäft zurückzuführen sind. Zudem trägt der gute Start des fondsbasierten Produkts CleverInvest zu dieser Entwicklung bei.

In der Berichtsperiode wurde das versicherungstechnische Ergebnis vor allem durch die Aufzinsung der versicherungstechnischen Rückstellungen und die Beteiligung der Versicherungsnehmer am positiven Geschäftsverlauf im Rahmen von Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen geprägt. Es beläuft sich mit -1.772 (-1.792) Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Das Kapitalanlageergebnis stieg aufgrund der höheren Realisierungen zur Finanzierung der Zinszusatzreserve (ZZR) sowie zur Stärkung der Substanz maßgeblich um 5,2 Prozent auf 2,0 (1,9) Mrd. EUR. Im Geschäftsjahr 2021 verbesserte sich das operative Ergebnis des Segments deutlich auf 183 (70) Mio. EUR.

Viertes Quartal: Starker Anstieg beim versicherungstechnischen Ergebnis

Im Schlussquartal legten die gebuchten Bruttoprämien im Segment Lebensversicherung des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland mit 9,3 Prozent deutlich auf 1,3 (1,2) Mrd. EUR zu. Das versicherungstechnische Ergebnis erhöhte sich durch die geringeren Zuführungen zur Rückstellung für Beitragsrückerstattungen auf -353 (-484) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis gab auf 431 (499) Mio. EUR nach. Eine deutliche Verbesserung konnte beim operativen Ergebnis erzielt werden, das bei 47 (-2) Mio. EUR lag.

Privat- und Firmenversicherung International: Schaden-/ Unfallgeschäft treibt Beitragswachstum

Die gebuchten Bruttoprämien des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung International steigerten sich im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 10,9 Prozent auf 6,1 (5,5) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt hätte der Anstieg der Beitragseinnahmen gegenüber dem Geschäftsjahr 2020 sogar 15,3 Prozent betragen. Vor allem durch das Schaden-/Unfallgeschäft in Polen und der Türkei erhöhten sich die Prämieneinnahmen in der Region Europa um 12,1 Prozent auf 4,6 (4,1) Mrd. EUR, währungskursbereinigt um 16,2 Prozent. In der Region Lateinamerika verbesserten sich die gebuchten Bruttoprämien im Vergleich zur Vorjahresperiode um 7,4 Prozent auf 1,5 (1,4) Mrd. EUR. Die Beitragseinnahmen wären ohne Währungskursschwankungen um 12,6 Prozent gestiegen. Insbesondere die Märkte in Chile und Mexiko trugen zu diesem Beitragswachstum bei.

Gegenüber dem Vergleichszeitraum sank die kombinierte Schaden-/ Kostenquote um 0,4 Prozentpunkte auf 94,8 (95,2) Prozent. Die Verbesserung konnte trotz der Normalisierung der Schadenfrequenz nach Ende der Corona-Lockdowns sowie der gestiegenen Schadeninflation erzielt werden. Trotz gestiegener Sterblichkeit im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, die das versicherungstechnische Ergebnis mit 14 Mio. EUR belastete, stieg dieses auf 46 (41) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 Prozent auf 374 (326) Mio. EUR. Das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2021 stieg um 10,3 Prozent auf 294 (266) Mio. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis erhöhte sich um 18 Prozent auf 189 (160) Mio. EUR.

Viertes Quartal: Beitrag zum Konzernergebnis steigt deutlich

Die Prämieneinnahmen des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung International stiegen im vierten Quartal um 6,7 Prozent auf 1,6 (1,5) Mrd. EUR, währungskursbereinigt verzeichneten sie sogar ein Wachstum um 10,7 Prozent. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote blieb gegenüber dem Vorjahresquartal stabil bei 96,2 (96,1) Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei -4 (-3) Mio. EUR. Um 18,3 Prozent auf 96 (81) Mio. EUR steigerte sich das Kapitalanlageergebnis gegenüber der Vergleichsperiode. Das operative Ergebnis verbesserte sich deutlich auf 67 (46) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis lag mit 54 (33) Mio. EUR erheblich über dem Wert des Vorjahresquartals.

Rückversicherung: Starkes Beitragswachstum

Der Geschäftsbereich Rückversicherung verbuchte nach dem schwer durch die Corona-Pandemie belasteten Vorjahr eine Entwicklung in etwa auf Vor-Pandemie-Niveau. Die Bruttoprämien stiegen zweistellig um 12,1 Prozent auf 27,8 (24,8) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis steigerte sich deutlich auf 1,7 (1,2) Mrd. EUR. Das Kapitalanlageergebnis verzeichnete einen Anstieg um 14,7 Prozent auf 1,9 (1,7) Mrd. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis erhöhte sich auf 609 (442) Mio. EUR.

Segment Schaden-Rückversicherung: Operatives Ergebnis erhöht sich deutlich

Im Segment Schaden-Rückversicherung stiegen die gebuchten Bruttoprämien zweistellig um 14,8 Prozent auf 19,2 (16,7) Mrd. EUR, währungskursbereinigt sogar um 16,3 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei 332 (-274) Mio. EUR, wodurch sich die kombinierte Schaden-/Kostenquote auf 97,7 (101,6) Prozent verbesserte. Das Kapitalanlageergebnis stieg um 34,5 Prozent auf 1,4 (1,0) Mrd. EUR. Deutlich auf 1.521 (845) Mio. EUR steigerte sich das operative Ergebnis, das im Vergleichszeitraum stark von der Corona-Pandemie belastet worden war.

Das fünfte Jahr in Folge lagen die Großschäden mit 1.250 (1.595) Mio. EUR oberhalb des Großschadenbudgets, das sich für das Geschäftsjahr 2021 auf 1.100 Mio. EUR belief. In der Schaden-Rückversicherung war vor allem das dritte Quartal von Großschäden geprägt, die die Erwartungen deutlich überstiegen und die im Zusammenhang mit der Sturmflut in Europa, Sturmschäden in den USA und Unruhen in Südafrika entstanden.

Viertes Quartal: Prämieneinnahmen deutlich gesteigert

Von Oktober bis Dezember steigerten sich die Prämieneinnahmen stark um 16,4 Prozent auf 4,0 (3,4) Mrd. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich nach dem durch die Corona-Pandemie beeinflussten Vergleichsquartal deutlich auf 97,2 (102,1) Prozent; das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich auf 112 (-88) Mio. EUR. Auf 348 (280) Mio. EUR erhöhte sich das Kapitalanlageergebnis. Das operative Ergebnis lag im Schlussquartal bei 445 (239) Mio. EUR.

Segment Personen-Rückversicherung: Anhaltende Corona-Belastungen

In der Personen-Rückversicherung blieb die Corona-Pandemie im Geschäftsjahr 2021 ein zentrales Thema, insbesondere im Bereich der Mortalitätsdeckungen. Zum Jahresende beliefen sich die pandemiebezogenen Belastungen in der Personen-Rückversicherung auf 582 (261) Mio. EUR. Ein Großteil stammt aus Todesfällen in den USA und in Südafrika. Ein positiver Einmalertrag aus einer Umstrukturierung im US-Mortalitätsgeschäft in Höhe von 132 Mio. EUR im ersten Quartal wirkt den pandemiebedingten Belastungen entgegen. Darüber hinaus ergab sich im Longevity-Geschäft ein positiver Sondereffekt in Höhe von 122 Mio. EUR.

Die gebuchten Prämieneinnahmen des Segments stiegen um 6,4 Prozent auf 8,5 (8,0) Mrd. EUR. Bei stabilen Währungskursen hätte das Wachstum 5,5 Prozent betragen. Das versicherungstechnische Ergebnis verschlechterte sich aufgrund der coronabedingten Belastungen auf -816 (-643) Mio. EUR. Das Kapitalanlegeergebnis reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 596 (693) Mio. EUR. Aus der Extremsterblichkeitsdeckung, von der seit 2013 regelmäßig Tranchen in den Kapitalmarkt gebracht wurden, wurde im Berichtszeitraum ein positiver Ertrag von 44 Mio. EUR unter den erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Beständen ausgewiesen. Das operative Ergebnis verringerte sich um 44 Prozent auf 216 (385) Mio. EUR.

Viertes Quartal: Prämieneinnahmen legen zu

Im Schlussquartal verzeichneten die gebuchten Bruttoprämien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg von 5,2 Prozent auf 2,2 (2,1) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug -320 (‑222) Mio. EUR, das Kapitalanlageergebnis lag mit 231 (220) Mio. EUR 5,0 Prozent über Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis verringerte sich deutlich auf 1 (76) Mio. EUR.

Ausblick 2022: Konzernergebnis zwischen 1.050 und 1.150 Mio. EUR

Den bereits im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichten Ausblick für 2022 bekräftigt der Konzern ebenso vollumfänglich wie die mittelfristigen Ziele. Angestrebt wird ein Prämienzuwachs im mittleren einstelligen Prozentsatz gegenüber dem Jahr 2021. Die Kapitalanlagerendite sollte bei rund 2,4 Prozent liegen, wobei die verschärfte Niedrigzinsphase sowie die steigende Inflation Belastungen für das Konzernergebnis darstellen. Das Konzernergebnis erwartet die Talanx-Gruppe in einer Spanne von 1.050 bis 1.150 Mio. EUR. Dies dürfte einer Eigenkapitalrendite von rund 10 Prozent entsprechen, die damit das strategische Mindestziel von mindestens 800 Basispunkten über risikofreiem Marktzins deutlich übersteigen würde.

Die Ziele für das Geschäftsjahr 2022 stehen wie gewohnt unter dem Vorbehalt, dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und Großschäden innerhalb der Erwartungen bleiben. Der geopolitische Konflikt in der Ukraine zeichnet sich als Unsicherheitsfaktor für das laufende Geschäftsjahr ab; für eine Abschätzung der möglichen Auswirkungen ist es derzeit noch zu früh.

 

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