Büroflächenumsatz ist im Jahr 2023 in den 22 europäischen Kernmärkten im Vergleich zum Durchschnitt vor der Pandemie um 17 % zurückgegangen.

Laut des aktuellen ‚Spotlight: European Office Outlook‘ von Savills ist der Büroflächenumsatz im Jahr 2023 in den 22 europäischen Kernmärkten im Vergleich zum Durchschnitt vor der Pandemie (2013 bis 2019) um 17 % auf 7,7 Mio. m² zurückgegangen.

Der Rückgang ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass es an erstklassigen Flächen mangelt. Gleichzeitig ist die Nachfrage der Nutzer nach hochwertigen Flächen hoch, kurzfristig sind diese Flächen aber kaum verfügbar. Ausnahmen sind Oslo, Mailand, Lissabon und die Pariser Innenstadt, die einen Anstieg des Flächenumsatzes verzeichneten. In allen deutschen Top-6-Städten ist der Flächenumsatz im Vergleich zum Durchschnitt vor der Pandemie hingegen zurückgegangen. Am geringsten fiel der Rückgang mit – 19 % in Hamburg aus, in München mit – 41 % wiederum am stärksten.

Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills, ordnet ein: „Die Nachfrage an den deutschen Top-6-Büromärkten war im Jahr 2023 gedämpft. Die schwache Konjunktur sowie der strukturelle Nachfragerückgang durch den Wandel zur hybriden Arbeitswelt haben die deutschen Bürovermietungsmärkte belastet. Auch die Tatsache, dass viele Unternehmen in dem derzeit unsicheren Umfeld abwarten und Mietverträge eher verlängern als neue Flächen anzumieten, erklärt den geringeren Flächenumsatz. Ausgehend von den überproportional vielen Vertragsverlängerungen im Vergleich zu anderen Jahren, hat sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Umzugsstau seit der Pandemie aufgebaut. Dieser könnte sich auflösen, wenn sich die Rahmenbedingungen verbessern. Dann wäre wieder mit mehr Neu-Anmietungen zu rechnen.“

Die Leerstandsquote ist im europäischen Durchschnitt im 4. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60 Basispunkte auf 8,4 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorquartal beginnt sie sich jedoch zu stabilisieren. Christina Sigliano, EMEA Head of Global Occupier Services bei Savills, kommentiert: „In den letzten 12 Monaten kamen wieder mehr Flächen auf den Markt, da die Nutzer ihre hybride Arbeitsstrategie konkretisiert und Flächen freigegeben haben, die entweder nicht ihren aktuellen Standards entsprachen oder sich in nicht idealen Lagen befanden. Diese Umstände haben zu einem Anstieg der durchschnittlichen Leerstandsrate geführt.“ Die deutschen Top-6-Städte wiesen zum Jahresende trotz Anstieg weiterhin vergleichsweise niedrige Leerstandsquoten auf: Bis auf Frankfurt (9,7 %) lagen alle deutschen Städte unter dem europäischen Durchschnitt. Die niedrigsten Leerstandsquoten waren in Köln (3,5 %) und Hamburg (3,9 %) zu verzeichnen.

Die Spitzenmieten in den untersuchten europäischen Märkten sind im Jahresverlauf im Durchschnitt um rund 4,3 % angestiegen. Trotz des schwächeren Wirtschaftswachstums in Deutschland sind die Spitzenmieten auch hier in allen Top-6-Märkten gestiegen. Dies ist unter anderem auf die starke Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Flächen bei gleichzeitiger Verknappung solcher Flächen zurückzuführen. Mike Barnes, Associate Director European Research bei Savills, blickt auf das Jahr 2024: „Wir gehen davon aus, dass die Spitzenmieten in diesem Jahr in vielen Märkten steigen werden, da die Nutzer um die besten Flächen konkurrieren, um Mitarbeitende zu gewinnen bzw. zu halten und CO2-Emissionen zu reduzieren. Dort, wo die Büroflächen nicht den Unternehmensanforderungen entsprechen, rechnen wir mit stagnierenden Mieten.“

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de