Zinsen könnten bis Jahresende um bis zu 20 Prozent fallen

Die Top-Zinsen für Festgelder liegen derzeit in der Spitze bei rund 3,7 Prozent pro Jahr. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten allerdings schnell handeln, um weiter von diesem hohen Zinsniveau zu profitieren. Die Geldanlageplattform WeltSparen zeigt, warum das Warten teuer werden kann und langfristige Festgelder die erste Wahl sein sollten.

Höhepunkt der Sparzinsen schon vor einigen Monaten erreicht

Nach dem Höhepunkt im Herbst letzten Jahres fallen die Spitzenzinsen für Festgelder bereits wieder seit einiger Zeit. Noch vor Kurzem wären beispielsweise bei einem einjährigen Festgeld 4,5 Prozent Zinsen pro Jahr möglich gewesen. Aktuell sind es nur noch knapp 3,7 Prozent. Bei einem Anlagebetrag von rund 10.000 Euro hätte man bereits 80 Euro Zinsen eingebüßt – mehr als ein Sechstel des Zinsertrags – und wahrscheinlich geht es bald weiter abwärts.

Weiterer Abwärtstrend zu erwarten

Entscheidend für die Entwicklung der Zinsen ist die Europäische Zentralbank. Durch die Anpassung der Leitzinsen versucht sie, den Preis des Geldes und damit die Inflation zu steuern. Da die Inflation in der Eurozone mittlerweile deutlich gesunken ist, ist auch die Zeit der Zinserhöhungen seitens der EZB wohl vorerst vorbei.

Für den Juni steht bereits die erste Zinssenkung im Raum. Damit würde das Geld für Banken wieder billiger und diese würden früher oder später auch die Sparzinsen noch stärker senken. Vor allem die Zinsen für langfristige Festgelder geben dabei oft zuerst nach, denn ist ein Festgeld einmal für drei Jahre abgeschlossen, erhält man über die gesamte Laufzeit den vereinbarten Zins, unabhängig von der weiteren Entwicklung der Leitzinsen oder der Marktsituation. Die Geldhäuser müssen die möglichen zukünftigen Entwicklungen daher früh in ihre eigenen Rechnungen aufnehmen und in ihre Zinsen einpreisen.

Jetzt handeln: Zinsertrag könnte um bis zu 20 Prozent sinken

Auch für Verbraucherinnen und Verbraucher gilt es, vorausschauend zu handeln. Aktuell liegen die Zinsen in der Spitze zwar noch bei rund 3,7 Prozent, Experten rechnen allerdings derzeit damit, dass die Leitzinsen bis zum Ende des Jahres um rund 0,8 Prozentpunkte fallen könnten. Überträgt man diese Zinssenkung vollständig auf Sparzinsen, lägen diese nur noch bei rund 2,9 Prozent pro Jahr. Bei einem Anlagebetrag von 10.000 Euro bedeutet das: Statt rund 370 Euro Zinsen erzielt man nur noch 290 Euro im Jahr – mehr als ein Fünftel weniger!

Noch höher sind die entgangenen Zinsen bei einem mehrjährigen Festgeld. Schließt man jetzt ein dreijähriges Festgeld ab, sind bei 10.000 Euro und 3,7 Prozent Zinsen pro Jahr bis zum Ende der Laufzeit insgesamt bis zu 1.110 Euro Zinsen sicher. Wartet man noch einige Monate, wären es wiederum nur noch rund 2,9 Prozent pro Jahr und damit insgesamt 870 Euro Zinsen.

Aktuell gilt: Mehrjähriges Festgeld wahrscheinlich die bessere Wahl

Steht man vor der Wahl kurz- oder langfristiges Festgeld, sollte das langfristige Sparprodukt derzeit die erste Wahl sein. Das gilt ohnehin, wenn mehrjährige Festgelder höhere Zinsen pro Jahr erzielen als kurzfristige. Aber selbst wenn die Zinsen einige Prozentpunkte niedriger sind als bei kürzeren Laufzeiten, kann sich die Entscheidung für ein langfristiges Festgeld auszahlen. Ein Beispiel zeigt warum: Ein einjähriges Festgeld mag heute über 3,7 Prozent Zinsen erzielen, in einem Jahr liegt das Zinsniveau aber vielleicht nur noch bei 2,7 Prozent pro Jahr. Selbst wenn man ein zweijähriges Festgeld annimmt, das nur 3,5 Prozent pro Jahr bringt, würde man damit über den gesamten Zeitraum mehr Rendite erwirtschaften.

Treppenstrategie als Mittelweg für mehr Flexibilität

Für Sparerinnen und Sparer, die sich nicht so lange an ein Produkt binden wollen, ist die sogenannte Treppenstrategie ein guter Mittelweg. Dabei wird die Anlagesumme aufgeteilt und auf mehrere Festgeldangebote mit aufsteigenden Laufzeiten verteilt – beispielsweise mit einer Anlagedauer von einem, zwei und drei Jahren. Sobald ein Festgeld ausläuft, kann das Geld dann entweder für Ausgaben genutzt werden oder es fließt in ein neues dreijähriges Festgeld. So sichert man sich dauerhaft hohe Zinsen und kann gleichzeitig jedes Jahr über ein Drittel des ursprünglichen Anlagebetrags verfügen.

Katharina Lüth, Finanzexpertin bei WeltSparen, fasst zusammen: „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten so schnell wie möglich Nägel mit Köpfen machen und sich die aktuell hohen Zinsen sichern. Dabei kann es sich lohnen, schon jetzt auf ein mehrjähriges Festgeld zu setzen, denn bei kurzen Laufzeiten muss man spätestens bei Wiederanlage wahrscheinlich deutlich niedrigere Zinsen hinnehmen. Ein Festgeld mit einer Laufzeit über mehrere Jahre sichert die hohen Zinsen dagegen über einen langen Zeitraum. Wer mehr Flexibilität braucht, kann auf die Treppenstrategie setzen oder das Geld zumindest auf ein Tagesgeldkonto verschieben. Hauptsache ist, dass möglichst wenig Geld auf dem unverzinsten Girokonto liegt.“

Methodik

Die aktuellen Zinsen entsprechen dem Durchschnitt der 10 besten Festgeldangebote von kritische-anleger.de. Die Prognosen zur Zinsentwicklung beruhen auf den Overnight Indexed Swap (OIS)-implizierten Zinsen. Diese spiegeln die Erwartungen der Märkte bezüglich der Leitzinsentwicklung bis Ende Dezember 2024 wider. Für die Berechnungen wurde angenommen, dass die Banken etwaige Leitzinssenkungen vollständig an die Verbraucher weitergeben.

Über Raisin

Raisin ist ein Wegbereiter für Open Banking für Spar- und Anlageprodukte. Das 2012 gegründete Fintech-Unternehmen hat durch seine Open-Banking-Infrastruktur den über 95 Billionen Dollar großen Spar- und Einlagenmarkt der Europäischen Union, des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten für Verbraucherinnen und Verbraucher erschlossen. Heute bedient Raisin mehr als 1,5 Millionen Kundinnen und Kunden in diesen Märkten und bietet nicht nur Sparprodukte, sondern auch eine Vielzahl von Anlage- und Vorsorgeprodukten an. Das macht das Berliner Fintech zum führenden globalen Spar- und Anlagemarktplatz. Sparerinnen und Sparer erhalten eine größere Produktauswahl und mehr Entscheidungsfreiheit, Finanzdienstleister erstklassige Marktplatzlösungen für ihre eigenen Kundinnen und Kunden und Banken einen besseren Zugang zur Einlagenfinanzierung durch Kundeneinlagen. Raisin betreibt eigene B2C-Marktplätze – in Europa und den USA unter den Marken Raisin und WeltSparen. In Deutschland bietet das Unternehmen neben Sparprodukten auch ETF-basierte Anlage- und Vorsorgeprodukte sowie Investments in Krypto an. Raisin arbeitet mit über 400 Banken und Finanzdienstleistern aus mehr als 30 Ländern zusammen. Durch die Verwaltung von mittlerweile mehr als 60 Milliarden Euro in Spar- und Anlageprodukten hat Raisin weltweit über 1,5 Milliarden Euro an Zinsen für seine Kundinnen und Kunden generiert. Raisin wird von renommierten internationalen Investoren wie b2venture, Macquarie Capital, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Greycroft, Headline, Index Ventures, Latitude Ventures, M&G, Orange Ventures, PayPal Ventures, Ribbit Capital, Top Tier Capital Partners, und Vitruvian Partners unterstützt. Das Unternehmen hat Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Madrid, Manchester, München und New York.in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Madrid, Manchester, München und New York.

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