Der Deutsche Geldanlage-Index DIVAX-GA nahe bei Allzeithoch

Frauen und Durchschnittsverdiener holen massiv auf

Zinsabhängige Geldanlagen nur knapp vor Aktien und Aktienfonds

Das Meinungsklima in der Bevölkerung zur aktienbasierten Geldanlage ist intakt. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) bei der Veröffentlichung der aktuellen Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA). Zwar sorgte Anfang August ein “Mini-Crash” an den Börsen für Unruhe und Turbulenzen. Auslöser waren vermutlich schlechte Arbeitsmarktzahlen in den USA und eine Zinserhöhung der japanischen Notenbank; sie schlugen über Anpassungsreaktionen an den internationalen Anleihe- und Währungsmärkten auch auf die Aktienkurse durch.

“Die kurzfristigen, aber recht heftigen Turbulenzen der vergangenen Woche dürften privaten Anlegern wieder einmal vor Augen geführt haben, wie unvorhersehbar Börsen gelegentlich sein können”, erläutert Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. “Allerdings zeigt die längerfristige Analyse des Deutschen Geldanlage-Index, dass sich die Menschen von dem Auf und Ab der Aktienmärkte in ihrem aktienorientierten Meinungsklima nicht mehr allzu sehr irritieren lassen. Die Index-Entwicklung der letzten vier Jahre zeigt, dass die Aktienkultur in Deutschland auch Turbulenzen standhält.”

DIVAX-GA nähert sich dem bisherigen Höchstwert

Das Institut erhebt den Geldanlage-Index seit Sommer 2020 zweimal jährlich. Im Juli 2024 fragte es wieder rund 2000 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren zu ihren Einstellungen zur aktienbasierten Geldanlage. Der Index-Verlauf der vergangenen neun Erhebungen seit 2020 zeigt, wie robust und unabhängig von situativen Einflüssen der Aufwärtstrend beim Stimmungsbild zur aktienbasierten Geldanlage ist. Lag der Index-Wert – er kann Ausprägungen zwischen -100 und +100 annehmen – im Sommer 2020 noch bei 24,9, erreicht er aktuell 30,7. Nur einmal, nämlich im Winter 2021/22, war der Wert mit 31,1 höher. Dazu Heuser: “Seinerzeit schien die Corona-Pandemie endlich beherrschbar zu sein, und Optimismus und Aufbruchstimmung kehrten zurück. Diese positive Zukunftseinschätzung der Menschen spiegelte sich auch bei ihrer Geldanlage wider und erreichte recht schnell und mit starken Kursanstiegen die Aktienmärkte. Sieht man von diesem Ausreißer ab, hat sich die Aktienkultur in Deutschland stetig verbessert.”

Politik sollte positive Stimmung aufgreifen

Geht es um die staatliche Förderung der langfristigen Vermögensbildung und Altersvorsorge, sollte die Politik die vom DIVA empirisch nachgewiesene Verbesserung der Aktienkultur nicht nur zu Kenntnis nehmen, sondern darauf aufbauend handeln. “Die Menschen in Deutschland wissen ziemlich genau, dass es um die Finanzierung der gesetzlichen Renten in den kommenden Jahrzehnten nicht gut bestellt ist. Umso wichtiger ist es, dass die Politik mit staatlicher Förderung dazu motiviert, privat noch mehr zu tun und dabei in renditestärkere Anlagen wie Aktienfonds zu investieren. Staatlicher Zwang wie zum Beispiel durch ein Obligatorium ist dabei überhaupt nicht erforderlich. Denn die Befragungen zeigen, wie aufgeschlossen die Bevölkerung inzwischen gegenüber Aktienanlagen ist. So ist es immens wichtig, dass die Bundesregierung endlich die in diesem Sinn wegweisenden Vorschläge der von ihr selbst eingesetzten Fokusgruppe private Altersvorsorge umsetzt. Die Zeit drängt. Es wäre ein Desaster, wenn auch diese Legislatur wieder ohne Reformen zu Ende gehen würde”, sagt Martin Klein, geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands VOTUM, einer der vier Trägerverbände des DIVA.

Frauen und Durchschnittsverdiener pushen den Index

Analysiert man den 4-Jahres-Trend des DIVAX-GA genauer, zeigt sich deutlich, was die Grundlage für die kontinuierliche Stimmungsverbesserung ist. Wenn es um Aktien geht, sind nach Altersklassen heute alle, also “Jung wie Alt”, positiver gestimmt als noch vor vier Jahren. Auffällig sind hingegen die Unterschiede nach Geschlecht und Einkommen. Während der Indexwert bei Männern sogar leicht rückläufig ist, hat er sich bei Frauen von 13,6 auf 25,6 fast verdoppelt. Analoges gilt bei den Durchschnittsverdienern (21,5 auf 33,0), während die Werte bei Gering- und Besserverdienenden nahezu konstant sind. “Die Frauen haben den Abstand zu den Männern signifikant verringert. Das ist auch deshalb positiv zu werten, weil insbesondere auch Frauen mit Kindern wegen niedrigerer gesetzlicher Rentenanwartschaften dringend auf private Vorsorge mit Rendite angewiesen sind. Zudem ist mit den Frauen und den Durchschnittsverdienern das Thema aktienbasierte Geldanlage in der breiten Bevölkerung angekommen. Die bei diesen Gruppen deutlich verbesserte Stimmungslage zu Aktien ist deshalb ein echter Gradmesser für die Aktienkultur in Deutschland”, meint Heuser.

Zins knapp vor Dividende

Fragt man die Menschen danach, welche Geldanlagen sie im aktuellen Marktumfeld als besonders attraktiv einschätzen, zeigt sich im Jahresvergleich der Einfluss der inflationsbedingt gestiegenen Zinsen. So präferierten im Sommer 2023 noch 31,1 Prozent Aktien bzw. Aktienfonds, 25,7 Prozent hingegen zinsabhängige Anlageformen. Die Reihenfolge ist aktuell mit 28,0 zu 31,9 Prozent genau umgekehrt. “Die Mitglieder unseres Verbandes spiegeln uns diese Befragungsergebnisse 1:1 zurück”, meint Klein. “Wenn sich selbst bei kurzfristigen Termingeldern Zinsen nahe bei 4 Prozent realisieren lassen, ist das natürlich eine ganz andere Situation als noch vor zwei Jahren mit negativen Strafzinsen. Vor allem für Kunden, die mit Blick auf die geopolitische Situation Einmalanlagen zunächst parken wollen, sind kurzfristige Anlagen hochinteressant. Wer hingegen ratierlich und langfristig Vermögen bildet, sollte ohnehin das Auf und Ab der Börsen und Kapitalmärkte allenfalls zur Kenntnis nehmen, auf keinen Fall aber ständig den besten Konditionen oder der höchstmöglichen Renditechance hinterherjagen.” Da gelte das alte Sprichwort “Hin und Her macht Taschen leer!”, so Klein.

Die Umfrage ist Teil der aktuellen Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) Sommer 2024 und wurde im Juli 2024 im Auftrag des DIVA von INSA-CONSULERE durchgeführt. Befragt wurden ca. 2.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland. Die Ergebnisse sind auf der Website des DIVA zu finden.

DIVA – Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Frankfurt am Main ist ein An-Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle Verbraucherfragen. Es wird von vier namhaften Vermittlerverbänden getragen: dem Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, VOTUM, dem Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) und dem Bundesverband der Assekuranzführungskräfte VGA. Die Wissenschaftliche Leitung liegt bei FHDW-Professor Dr. Michael Heuser.

Deutscher Geldanlage-Index des DIVA (DIVAX-GA); Deutscher Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV)

Im Rahmen seines Forschungsspektrums veröffentlicht das DIVA jeweils zweimal jährlich den Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) und den Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV), die das Meinungsklima der Menschen in Deutschland zu diesen Finanzfragen messen. Sie werden ergänzt durch Sonderbefragungen zu Themen der Vermögensbildung und Alterssicherung, häufig mit Unternehmenspartnern; diese basieren auf DIVA-Tandemumfragen, d.h. repräsentativen Doppelbefragungen von Endverbrauchern einerseits und Finanzanlagenvermittlern andererseits. Veröffentlichungen des DIVA und weitere Informationen unter www.diva.de.

FHDW – Fachhochschule der Wirtschaft

Die private Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurde 1993 gegründet. Sie bietet an fünf Campussen duale und berufsbegleitende Bachelor- und Master-Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik an. Neben der engen Verzahnung von Theorie und Praxis durch die Kooperation mit rund 600 Unternehmen bietet die FHDW kleine Studiengruppen, intensive Betreuung, effiziente Studienorganisation und attraktive Karrieremöglichkeiten. Im Sommersemester 2024 sind über 2.000 Studierende eingeschrieben. Sie werden von 40 Professoren und zahlreichen Lehrbeauftragten betreut. Seit ihrer Gründung hatte die FHDW rund 10.200 Absolventinnen und Absolventen. Weitere Informationen unter www.fhdw.de.

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH, Bahnhofstraße 23, 35037 Marburg, Tel: +49 (0) 6421 59078-0, www.diva.de

Der kurzfristige Abverkauf an den Märkten hat viele Anleger kalt erwischt.

Zwar hatte sich die Stimmung bereits nach der Zuspitzung der Lage im Nahen Osten eingetrübt, doch mit einem so raschen und starken Einbruch hatten nur wenige gerechnet. „Dabei zeigt sich, dass gute Makro-Indikatoren solche Risiken frühzeitig erkennen können“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Wer sich bisher schon darauf verlassen hat, ist viel besser damit gefahren.“

„Vor allem das Gerede vom new normal ist gefährlich“, so Bente. „Anleger wollen gerne, dass dieses Mal alles anders ist, dass dieses Mal das böse Erwachen nicht kommt“, sagt Bente. Doch die Geschichte zeigt, dass sich am Ende doch immer makroökonomische Grundzusammenhänge durchsetzen und entsprechende Indikatoren einen recht guten Blick in die Zukunft erlauben. Wer etwa auf die US-Zinsstruktur schaut, die in der Vergangenheit eine fast hundertprozentige Trefferquote hatte, konnte schon länger auf eine schwelende Rezessionsgefahr schließen. Mit Ausnahme des Jahres 1966 folgte nämlich zeitversetzt nach einer Inversion der US-Zinsstruktur stets auch eine Rezession.

Dabei reicht es aber nicht, die Indikatoren einzeln zu betrachten. „Erst die Kombination aus monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Indikatoren ergibt tatsächlich ein Bild, anhand dessen Investitionsentscheidungen getroffen werden können“, sagt Bente. So vereinigt die Vates-Ampel, das regelbasierte Steuerungsinstrument für den Vates Parade Fonds, ein breites Set an Makro-Indikatoren aus den genannten Bereichen. „Ziel ist es, Verluste in Bärenmärkten zu stark zu minimieren und Anlegern gerade in schwierigen Marktumfeldern einen Stabilitätsbaustein an die Hand zu geben“, so Bente. In den vergangenen Bärenmärkten hat das frühzeitige Erkennen von Makro-Risiken sehr gut funktioniert, die Bärenmärkte 2018, 2020 und 2022 wurden erfolgreich umschifft.

„Und auch dieses Mal sind wir mit unserer taktischen Allokationssteuerung sehr gut gefahren“, sagt Bente. „Wir haben bereits einen Tag nach dem Allzeithoch am 17. Juli 2024 das erste Warnsignal bekommen und die Aktienquote sehr substanziell um ein Drittel verkleinert. In der letzten Juli-Woche und damit rechtzeitig vor der Beschleunigung der Abwärtsbewegung Anfang August haben wir sie dann noch einmal auf ein Drittel reduziert“, so Bente.

Für den Einsatz in Portfolios ist es aber nicht nur notwendig, über ein rechtzeitig warnendes Analyseinstrument zu verfügen. „Wichtig ist auch, dass die Allokation dann sehr schnell angepasst werden kann“, sagt Bente. „Schnell und zudem kostengünstig reagieren und die Aktienquoten zur Not von einem Tag auf den anderen anpassen zu können, ist die optimale Form des Risikomanagements.“

Derzeit ist noch nicht absehbar, ob sich die gegenwärtig unsichere Lage beruhigt oder ob gerade der Beginn eines Bärenmarktes zu sehen ist. „Falls es einer werden sollte, dann hätte die Vates-Ampel auch diesen Bärenmarkt wieder sehr früh erkannt“, sagt Bente.

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien Offensiv Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

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Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: 06104 9872072, www.vates-invest.de

Kommentar von Felipe Villarroel, Portfoliomanager, TwentyFour Asset Management

Die Daten zum US-Verbraucherpreisindex (CPI) brachten gute Nachrichten für Anleger und Zentralbanken.

Nach der jüngsten Volatilität herrschte an den Märkten einige Tage lang eine nervöse Ruhe, die unserer Meinung nach leicht durch Datenüberraschungen nach oben oder unten hätte gestört werden können. Glücklicherweise wurde beides bei der US-Inflation vermieden. Die Gesamt- und die Kerninflation lagen im Juli bei 0,2% gegenüber dem Vormonat und damit bei 2,9% bzw. 3,2% gegenüber dem Vorjahr. Fast alle Werte entsprachen den Erwartungen, wobei die Gesamtinflation nur geringfügig unter den Erwartungen lag. Während ein stärker als erwartet ausgefallener Rückgang der Kerninflation bei Gütern ein bemerkenswertes positives Detail des Berichts war, enthielt er auch einige kleinere negative Aspekte. Dazu gehörte vor allem ein Anstieg der Kerninflation bei den Dienstleistungen, der durch die gefürchtete Komponente der Unterkünfte verursacht wurde. Die Inflation der Mieten und der Mietäquivalente für Eigentümer beschleunigte sich und trieb die Inflation der Kerndienstleistungen auf 0,31% im Monatsvergleich und damit auf den höchsten Stand seit April

Trotz dieser weniger ermutigenden Details sind wir der Meinung, dass diese Zahlen die Argumente für eine Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) im September untermauern. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte ist jedoch gesunken. Es wäre viel nötig, damit die Fed ihren Zinssenkungszyklus mit einem großen Knall beginnt, und ein linearer CPI-Bericht scheint nicht ausreichend zu sein. Die Daten sind nach wie vor schwer vorherzusagen, und die Märkte bleiben nach den jüngsten Ausschlägen in Alarmbereitschaft, so dass es nicht auszuschließen ist. Diejenigen, die einen solchen Schritt befürworten, haben nach diesem Bericht aber sicherlich weniger Munition, um ihre Argumente zu verteidigen, insbesondere wenn man bedenkt, dass sich die meisten der panikartigen Kursbewegungen in den letzten Tagen umgekehrt haben.

Aktuell zeichnet sich für US-Staatsanleihen eine leicht niedrigere Rendite und eine leichte Veränderung der Kurve ab. Die zweijährige Rendite ist unverändert, während die zehnjährige Rendite um 3 Basispunkte gesunken ist. Wir interpretieren dies so, dass die Kurve nach der beträchtlichen Erholung von etwa 4,2%, die Ende Juli begann, nun bereits mehrere Zinssenkungen einpreist. Derzeit beinhaltet die Kurve einen Endsatz (der niedrigste Satz, den eine Zentralbank in einem Zinssenkungszyklus anwendet) von 3,04% in drei Jahren. Dies ist nicht weit von dem Niveau entfernt, das die Märkte zu Beginn des Jahres eingepreist hatten. Für einen bedeutenden Anstieg der 10-jährigen Staatsanleihen von diesem Niveau müssten die Märkte in den Daten unseres Erachtens Anzeichen für eine echte Rezession erkennen. Die Inflation, die sich langsam dem Ziel nähert, und der Beginn eines Zinssenkungszyklus durch die Fed werden nicht ausreichen, um die Renditen aus deutlich nach unten zu treiben. Das bedeutet nicht, dass wir gegenüber Staatsanleihen pessimistisch sind, denn sie sichern immer noch das Risiko im Fall einer Rezession ab. Aber ohne zunehmend negativer Arbeits- und Wachstumsdaten glauben wir nicht, dass 10jährige Treasuries noch viel weiter gehen können.

Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht war schlecht. Eine negative Überraschung bei der Arbeitslosigkeit in einer Zeit, in der der Arbeitsmarkt so kritisch ist wie jetzt, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Rezession am Rande. Auch wenn wir davon ausgehen, dass eine Rezession vermieden werden kann, gehen wir davon aus, dass sich das Wachstum weiter abschwächen und ein oder zwei Quartale lang unter dem Potenzialwachstum liegen wird. Wir bleiben daher in höchster Alarmbereitschaft und sind bereit, unsere Allokationen bei Bedarf rasch zu ändern. Dabei erwarten wir jedoch, dass Kredite wieder besser abschneiden als Staatsanleihen.

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Marktkommentar von David Wehner, Head of Liquid Assets bei Do Investment

Kapitalmärkte in Aufruhr – Japans Notenbank war nur der Auslöser

Nach den herben Kursverlusten in der vergangenen Woche und anschließender Kurserholung könnten die Zeichen an den Aktienmärkten weiter auf Sturm mit gelegentlichen Orkanböen stehen. Jetzt ist ein aktives Portfolio- und Assetmanagement gefragt, um mögliche Marktverwerfungen zu umgehen – oder Chancen zu nutzen.

Der 2. August 2024 wird als „Manic Monday“ wohl in die Geschichte der Börse eingehen. An diesem Tag erlitt der japanische Börsenindex Nikkei seinen höchsten Tagesverlust seit 1987. Der Yen wertete gegenüber dem US-Dollar um 15 Prozent auf. Auslöser war die Bank of Japan (BoJ), die – nach Jahren der Lethargie – ihren Leitzins auf 0,25 Prozent anhob. Ihre Nullzinspolitik hatte die BoJ nicht einmal während der globalen Finanz- und Coronakrise aufgegeben.

Zwar kam die Leitzinserhöhung mit Ankündigung, dennoch erwischte sie etliche institutionelle Investoren offenbar auf dem falschen Fuß. Ihre über viele Jahre erfolgreiche Anlagestrategie ging nicht mehr auf. Sie hatten sich im Nullzins-Japan günstig verschuldet und das geliehene Geld zu deutlich höheren Zinsen investiert, überwiegend in US-Papieren. Nach dem Zins- und Yen-Anstieg rechneten sich diese sogenannten Carry Trades nicht mehr und mussten in Windeseile aufgelöst werden. Und weil die Investoren dafür liquide Mittel benötigten, stießen sie Aktienpakete ab – und rissen die großen Börsen weltweit in die Tiefe.

Die Auflösung der Yen-Carry-Trades bescherte den Aktienmärkten stärkere Schwankungen als während der Japan- und Finanzkrise. Der Nikkei fiel in nur drei Tagen um fast 20 Prozent, die US-Technologiebörse Nasdaq um acht Prozent, der breite US-Aktienindex S&P 500 um mehr als sechs Prozent. Das Angstbarometer der US-Börse, der Volatilitätsindex VIX, erreichte seinen drittgrößten Ausschlag überhaupt.

Märkte bleiben alarmiert

Zwar erholten sich die Börsen in den Folgetagen wieder und laut JP Morgan waren in der vergangenen Woche bereits 75 Prozent der Carry Trades aufgelöst. Andere Marktbeobachter sind der Überzeugung, dass weitere Abverkaufswellen möglich sind. In jedem Fall sind die starken Kursschwankungen der vergangenen Woche ein Alarmsignal. Die Zinserhöhung der Bank of Japan war nur der Auslöser für eine breitere Korrektur, doch viele Faktoren schüren weiter die Unsicherheit: Die Angst vor einer Eskalation des Nahostkonflikts durch Vergeltungsschläge des Iran, vor steigenden Arbeitslosenzahlen in den USA sowie einer damit verbundenen Abschwächung der Konjunktur. Zudem sind Belastungsfaktoren wie eine zu hohe Inflation, hohe Zinsen, der Ukraine-Krieg oder der Ausfall Chinas als globaler Wachstumsmotor keineswegs aus der Welt.

Trotz der sich aufbauenden Risiken waren die Börsen im ersten Halbjahr in Jubelstimmung. Die Aktienmärkte erreichten Rekordstände, vor allem getragen von den großen Technologieaktien und KI-Hoffnungsträgern. Gold stieg sogar trotz der gestiegenen Renditen am Rentenmarkt und erreichte Mitte Juli noch ein neues Rekordhoch. Im jüngsten Kursrutsch erwies sich das Edelmetall einmal mehr als Fels in der Brandung. Zudem haben auch Premium-Staatsanleihen ihre Funktion als „sicherer Hafen“ bewiesen.

Es drohen weitere Börsenunwetter

Angesichts der weiter vorhandenen Risiken und der hohen Nervosität am Markt müssen Anleger davon ausgehen, dass ein erstes Börsengewitter bereits durchgezogen ist, aber weitere Unwetter drohen können. Macht sich Skepsis erst einmal unter den Investoren breit, werden alle Bewertungen in Frage gestellt und schon kleine Anlässe können eine erneute Schwäche auslösen. Auch Gewinnmitnahmen nach einem starken ersten Halbjahr erscheinen am Aktienmarkt opportun.

Ob der „Manic Monday“ nur eine Korrektur oder einen Crash am Aktienmarkt angekündigt hat, ist noch offen. Anleger müssen sich aber darauf einstellen, dass es weiter stärkere Bewegungen an der Börse geben kann. Insgesamt ist mit einem volatilen Hochsommer zu rechnen, auch Marktverwerfungen können nicht ausgeschlossen werden.

Für Investoren, die ohne große Beschränkungen zwischen Assetklassen umschichten können, ist das ein ideales Umfeld. Sie können je nach Börsenlage zwischen Aktien und Anleihen, Branchen und Ländern wechseln, auf diese Weise hohe Verluste vermeiden und Chancen durch die niedrige Bewertungen nutzen. Von all der Unsicherheit dürfte auch Gold weiter profitieren und womöglich sogar ein neues Allzeithoch ins Visier nehmen.

Wer große Depot-Umschichtungen meidet, kann auch auf einen aktiv gemanagten Mischfonds setzen. Möglichst einen, der sich in Krisenzeiten bereits bewährt hat.

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Do Investment AG, Oettingenstraße 35, 80538 München, Tel: 089 954119330, www.do-investment.de

Genau eine Woche ist es her, dass der japanische Aktienmarkt ein Beben historischen Ausmaßes erlebte.

Sowohl der Topix als auch der Nikkei 225 Index stürzten binnen Stunden um mehr als 12 Prozent ab – ein Schock, der Anlegern auch trotzt der schnell folgenden Erholung noch eine Zeitlang in den Knochen stecken wird. Japanische Aktien bieten dennoch langfristig attraktive Chancen – auch wenn die jüngste Volatilität weiter anhalten dürfte, meint Kei Okamura, Portfolio Manager bei Neuberger Berman. In seinem Marktkommentar erklärt er, wie es zu dem Abverkauft kommen konnte und warum er dennoch optimistisch auf die kommenden Monate blickt.

Am Montag, dem 5. August, stürzten sowohl der Topix als auch der Nikkei 225 Index um mehr als 12 Prozent ab – die stärksten Einbrüche an einem Tag seit dem Schwarzen Montag im Jahr 1987. Nur um am nächsten Tag wieder um 9,3 Prozent bzw. 10,2 Prozent zuzulegen und am Mittwoch weiter leicht anzusteigen.

Normalisierung der Geldpolitik in Sicht

Ein wichtiger, wenn auch nicht der einzige, Auslöser für den Marktausverkauf war die Entscheidung der Bank of Japan vom 31. Juli, die Leitzinsen zu erhöhen und ihr JGB-Kaufprogramm (Japanese Government Bond) bis 2026 zu halbieren. Der hawkishe Ton des BOJ-Gouverneurs Kazuo Ueda wertete den Yen gegenüber anderen wichtigen Währungen stark auf und löste eine massive Auflösung von Carry Trades aus, die mit dem plötzlich teureren Yen finanziert wurden. In der Zwischenzeit sorgten sich die Anleger weltweit, dass die teureren Exporte die Unternehmensgewinne, insbesondere bei den Automobilherstellern, beeinträchtigen könnten. Die schwachen Ergebnisse der US-Halbleiterhersteller gaben ihr Übriges dazu und lösten Bedenken zur Chipnachfrage aus.

Bleibt die Frage, wie es jetzt weitergeht? Tatsächlich gibt es hier ausreichend Grund für Optimismus. So dürfte das japanische Lohnwachstum und die sich stabilisierende Inflation die BOJ mittelfristig zu einer Normalisierung der Geldpolitik veranlassen. Dabei werden sich die Währungshüter wahrscheinlich an der US-Notenbank orientieren, die bald mit Zinssenkungen beginnt. Dadurch würden sich die Zinsdifferenzen verringern, die den Yen in den letzten Jahren nach unten gedrückt haben. Ähnliche Erwartungen dürften die Optionshändler dazu veranlasst haben, auf den Yen zu setzen und Makro-Hedge-Fonds dazu motiviert, Short-Positionen in japanischen Aktien Futures aufzubauen.

Rückenwind für japanische Small- und Midcaps

Dennoch wird die Marktvolatilität in nächster Zeit wahrscheinlich anhalten. Diese Schwankungen lassen sich jedoch als Wachstumsschmerzen einer großen Volkswirtschaft im Umbruch interpretieren. Die steigenden Reallöhne im Juni – der erste Anstieg seit 27 Monaten – sind ein frühes Anzeichen dafür, dass sich der private Verbrauch zu erholen beginnt. Japanische Small- bis Mid-Cap-Aktien (SMID), die den Großteil ihrer Einnahmen auf dem Inlandsmarkt erzielen, dürfte dies Rückenwind geben. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Fundamentaldaten der japanischen Wirtschaft auf gesunder Basis stehen, sind die aktuellen Quartalszahlen: 60 Prozent der japanischen Unternehmen, die ihre Gewinne für das zweite Quartal bereits bekannt gegeben haben, konnten ihre Prognosen nach oben korrigieren.

So erschütternd sich die jüngste Volatilität an den japanischen Aktienmärkten auch anfühlen mag, sie ist ein Zeichen dafür, dass Japan dank einer ermutigenden Mischung aus Reallohnwachstum, stabiler Inflation und Corporate Governance-Reformen die drei “verlorenen Jahrzehnte” der wirtschaftlichen Stagnation hinter sich lässt. Für langfristige Anleger wäre es daher klug, über die kurzfristige Volatilität japanischer Aktien hinauszublicken. Die weiterhin hohe Volatilität dürfte in den kommenden Wochen attraktive Einstiegsmöglichkeiten bieten, um mittel- bis langfristig attraktive risikobereinigte Renditen zu erzielen.

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Neuberger Berman Europe Limited, Friedrich-­Ebert­-Anlage 49, D-­60308 Frankfurt,Tel: +49 69 509 56 5648/5649, www.nb.com

Ausgabenpolitik könnte über die Währung zahlreiche Krisen auslösen

Auch wenn der US-Wahlkampf durch den Rückzug Joe Bidens eine neue Dynamik bekommen hat, wird ein Thema in den USA weiterhin nahezu komplett ausgeblendet: die enorm hohe US-Verschuldung. Zu Unrecht, ist Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, überzeugt. Das Congressional Budget Office schätzt im aktuellen Sommergutachten, dass die Netto-Verschuldung bis 2034 bei unveränderter Fiskalpolitik auf 122 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) steigen wird. Damit wäre die Verschuldung der USA innerhalb von 30 Jahren um 90 Prozentpunkte angestiegen – und könnte sogar noch weiter ansteigen, wenn die während der Regierung Trump verabschiedeten Steuergeschenke nächstes Jahr verlängert würden. „Die Lage wird sich wahrscheinlich so lange verschlechtern, bis eines Tages die Schulden in einem Umfeld normalen Wachstums, normaler Inflation und normaler Zinssätze nicht mehr bedient werden können“, führt Ökonom Tilmann Galler aus. Die Finanzmärkte spiegelten das bislang nicht wider: Der S&P 500 hangelt sich von Allzeithoch zu Allzeithoch und die Renditen auf den Rentenmärkten haben sich nur wenig nach oben bewegt. Die exzessive Ausgabenpolitik könnte nach Einschätzung Gallers über den Hebel der Währung jedoch zahlreiche Krisen in der Welt auslösen.

Ohne einschneidende Maßnahmen keine Reduzierung des Defizits

Zu den Gründen warum die Märkte bislang kaum auf das hohe Schuldenniveau reagiert haben, trägt aus Sicht von Tilmann Galler bei, dass der bisherige Anstieg der Zinszahlungen auf die höheren Zinsen zurückzuführen ist und nicht auf das Wachstum der Schulden selbst. „Sollte die Wirtschaft in eine Rezession geraten oder die Fed aufgrund einer Krise beschließen, die kurzfristigen Zinsen drastisch zu senken und die quantitative Lockerung wieder aufzunehmen, könnten diese Zinskosten auch schnell sehr deutlich sinken“, sagt der Kapitalmarktexperte.

Für langfristige Anleger sei der Anstieg der Verschuldung dennoch von Bedeutung. „Das größte Risiko im Zusammenhang mit der Staatsverschuldung besteht darin, dass es der Politik schwerfällt, sich mit diesem Thema auf eine rationale Art und Weise auseinanderzusetzen. Schon ein flüchtiger Blick auf den US-Haushalt 2024 macht deutlich, dass ohne Ausgabenkürzung, ohne Steuererhöhungen oder eine Mischung dieser Maßnahmen keine echten Fortschritte beim Defizit erzielt werden können“, unterstreicht Galler.

Zwei Handlungsoptionen: „argentinischer Sturzflug“ oder „japanisches Koma“

Bei einer Verschlechterung der Situation stehen der Regierung nach Einschätzung des Strategen nur zwei Manöver zur Verfügung, die sich martialisch als „argentinischer Sturzflug“ oder „japanisches Koma“ bezeichnen lassen. Im Rahmen der ersten Möglichkeit könnten sich die Regierung und die Notenbank verschwören, um die Inflation auf ein Niveau zu heben, das den Wert der Schulden im Verhältnis zum nominalen BIP deutlich reduziert. „Das Risiko dabei besteht darin, dass die Zinssätze in die Höhe schnellen würden, was das Problem der Fremdfinanzierung verschärfen und gleichzeitig zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft und der Währung führen könnte“, stellt Galler fest.

Bei der zweiten Strategie könnten die Schulden immer noch finanziert werden, wenn das Wirtschaftswachstum so weit gebremst würde, dass Inflation und Zinsen auf einem sehr niedrigen Niveau blieben, wie es etwa in Japan während des Großteils der letzten 30 Jahre der Fall war. Dies hätte jedoch negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Währung.

Diese langfristigen Risiken wurden den Wählern allerdings weder von den Politikern noch von den Medien jemals ausreichend erklärt. „Das Interesse, Politiker zu wählen, die bereit sind, diese schwierigen Entscheidungen zu treffen, ist entsprechend niedrig“, führt Galler aus. Die hohe Staatsverschuldung wird nach der jüngsten Umfrage gerade einmal von fünf Prozent der Wähler als eines der wichtigsten Themen zur Präsidentschaftswahl gesehen. Sollten nach der US-Wahl die Steuergeschenke der ersten Regierung Trump verlängert werden, kämen jedoch fünf Billionen US-Dollar Mehrkosten für den Haushalt hinzu, was die US-Schuldenquote auf 133 Prozent zum BIP hochschnellen ließe.

Die aktuelle Sorglosigkeit der Finanzmärkte über die Risiken der US-Verschuldungspolitik könnten nach Meinung von Tilmann Galler zu einem bösen Erwachen führen, sobald die steigende Staatsverschuldung zunehmend Auswirkungen auf die Finanzierungskosten habe. Die Notwendigkeit, jährliche Defizite von 2 Billionen US-Dollar zu finanzieren, verhinderten bereits jetzt einen nachhaltigen Rückgang der Renditen. „Ein längerfristig höheres US-Zinsniveau würde zu einer weiteren Aufwertung des bereits sehr teuren US-Dollars führen. Für zahlreiche Emerging Marktes beispielsweise sind hohe US-Zinsen und ein starker US-Dollar schlechte Nachrichten“, erklärt Galler. Die US-Ausgabenpolitik könnte somit zahlreiche negative Auswirkungen weltweit mit sich bringen – dies sollte man sich schon heute bewusst machen.

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Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl könnte sich direkt auf die Unabhängigkeit der US-Geldpolitik auswirken. Denn Donald Trump hat bereits mehrfach angekündigt, dass er sich einen stärkeren Einfluss der Politik auf die Notenbank wünscht – im Falle seines Wahlsiegs am besten direkt durch den Präsidenten. Schon während seiner ersten Amtszeit hat Trump offen Kritik an der damaligen Geldpolitik geäußert und den Fed-Präsidenten Jerome Powell als „unfähig“ bezeichnet. Trumps Ansicht nach habe Powell die Zinsen zu spät gesenkt. Aktuell wirft er Powell vor, eine mögliche Zinssenkung im September nur durchzuführen, um die Wahlchancen der Demokraten zu erhöhen.

Kamala Harris trat zwar als Reaktion auf die Behauptungen der Republikaner für die Unabhängigkeit der Notenbank ein. Allerdings gibt es in Reihen der demokratischen Partei schon lange Verfechter der „Modern Monetary Theory“. Bei dieser Denkschule geht es unter anderem darum, die Fed dem Finanzministerium zu unterstellen, also die Unabhängigkeit der Notenbank abzuschaffen. Angesichts der ausufernden Staatsverschuldung der USA wäre dies ein gravierender Eingriff. Dazu kommt: Während der Amtszeit des nächsten US-Präsidenten oder der nächsten US-Präsidentin werden die Position des Notenbankchefs und zwei Vertreterstellen neu besetzt. Die jeweils amtierende Regierung hat in der Regel direkten Einfluss auf die Auswahl der Kandidaten. Zudem kann sie versuchen, geldpolitische Entscheidungen durch politischen Druck zu steuern.

Es ist jedoch zu hoffen, dass die Institutionen in den USA so stabil sind, dass ein direktes Mitspracherecht des Präsidenten bei Entscheidungen der Notenbank verhindert werden kann. Ansonsten würde ein enormer Vertrauensverlust in den US-Dollar als Weltleitwährung und als sicherer Hafen der Kapitalanlage drohen, der letztlich sogar die Refinanzierungsfähigkeit des Staates untergraben könnte.

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DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

14 % investieren bereits grün, weitere 30 % können es sich vorstellen

Zweifler bemängeln zu wenige Informationen über Wirksamkeit der Investments

Renditenachteile spielen nur untergeordnete Rolle

44 % der Haushalte in Deutschland investieren bereits grün oder können sich das vorstellen. Jeder siebte Haushalte in Deutschland (14 %) steckt sein Erspartes in nachhaltige Geldanlagen. Weitere 30 % können sich vorstellen, das künftig zu machen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Haushaltsbefragung, die KfW Research im Rahmen des KfW-Energiewendebarometers erhoben hat.

Zu nachhaltigen Geldanlagen zählen grüne Konten und Spareinlagen, nachhaltige Fonds und Wertpapiere sowie finanzielle Beteiligungen an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Viele Haushalte zögern trotz grundsätzlicher Bereitschaft. Gründe dafür: Neben fehlendem finanziellen Spielraum sind es vor allem Zweifel daran, ob ihr Geld wirklich klimafreundlich investiert wird (32 % der betroffenen Haushalte). Weitere 19 % geben an, die Produkte nicht zu verstehen.

Privathaushalte sind mit einem Geldvermögen von zuletzt 8 Bio. EUR ein wichtiger Akteur bei der Finanzierung der Klimawende. “Auch angesichts knapper öffentlicher Kassen ist der Beitrag privaten Kapitals zur Finanzierung der grünen Transformation hoch relevant”, sagte Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

“Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass viele Menschen in Deutschland bereit sind, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Kapital in klimafreundliche Projekte zu lenken. Entscheidend ist aber, dass sie leichteren Zugang zu Informationen über nachhaltige Geldanlagen bekommen als bisher, insbesondere mit Blick auf den resultierenden Beitrag zum Klimaschutz”, sagte die KfW-Chefvolkswirtin.

53 % der Haushalte können sich nicht vorstellen, Geld in grüne Finanzanlagen zu investieren, 3 % sind unentschlossen. Darunter sind sehr viele Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen, die schlicht kein Geld zum Sparen und Anlegen haben. Mehr als 56 % der Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen haben grundsätzlich keinen finanziellen Spielraum für eine Geldanlage. Schaut man sich nur die Haushalte an, die Geldvermögen haben, investieren immerhin rund 23 % bereits jetzt in nachhaltige Anlagen.

Besonders interessiert an grünen Investments sind junge Menschen. Die Gruppe der 18- bis 30-Jährigen besitzt dreimal so oft nachhaltige Fonds und Wertpapiere wie die Gruppe der über 65-Jährigen (15 % gegenüber 5 % der Haushalte). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei grünen Konten und Spareinlagen (7 % gegenüber 2 %). Etwas anders verhält es sich mit Beteiligungen an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien (2 % gegenüber 3 %).

Mögliche Renditenachteile spielen für die Befragten nur eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidung für oder wider eine nachhaltige Geldanlage. Allen Haushalten, die potenziell willens sind zu investieren oder schon investiert haben, wurde als Basisszenario eine Kapitalanlage von 10.000 Euro mit 3 % Zinsen, also 300 EUR Ertrag im Jahr, vorgestellt. Danach waren 86 % aller Haushalte bereit, auf 0,1 Prozentpunkte Rendite – also 10 EUR – zu verzichten, wenn ihre Anlage dafür nachhaltig ist. 74 % würden auf 0,5 Prozentpunkte – also 50 EUR – und immerhin noch 57 % auf 1,5 Prozentpunkte – also 150 EUR – verzichten.

“Mit den Privathaushalten in Deutschland gibt es einen relevanten potenziellen Investorenkreis für nachhaltige Geldanlagen, der durch geeignete Rahmenbedingungen seinen Beitrag zur grünen Transformation Deutschlands und der Welt leisten kann”, sagte KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib.

Weitere Informationen zu der Sonderbefragung durch KfW Research finden Sie unter: www.kfw.de/fokus

Zum Datenhintergrund:

Das KfW-Energiewendebarometer ist eine jährlich erscheinende haushaltsrepräsentative Befragung von in Deutschland ansässigen privaten Haushalten zu Entscheidungen und Einstellungen rund um das Thema Klimaschutz. In der aktuellen Befragung zum KfW-Energiewendebarometer 2024 wurden rund 6.000 Haushalte befragt. Weitere Informationen zum KfW-Energiewendebarometer finden Sie unter: www.kfw.de/energiewendebarometer.

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22 % der Millennials und 12 % der Gen Z haben bereits in Kryptowährungen investiert. Zudem planen 33 % der deutschen Millennials, in den nächsten 12 Monaten in Kryptowährungen zu investieren.

Bitcoin-Optimismus: 45 % der Millennials und 39 % der Generation Z glauben fest daran, dass der Bitcoin in den nächsten 12 Monaten im Wert steigen wird.

Für junge Menschen werden Kryptowährungen zunehmend zu einer langfristigen Anlagemöglichkeit.

11% der deutschen Bevölkerung sind im Besitz von Kryptowährungen. Dabei erfreuen sich Kryptowährungen besonders bei jungen Menschen großer Beliebtheit. Dies zeigt eine aktuelle repräsentative YouGov-Befragung im Auftrag von Bitpanda, Europas führendem Krypto-Broker.

Bereits 22 % der Millennials (28-43 Jahre) haben in Kryptowährungen investiert. Bei Generation Z (18-27 Jahre) sind es 12 %. Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die Anzahl der jungen Krypto-Käufer auch in Zukunft weiter steigen wird. Denn immer mehr planen in Kryptowährungen zu investieren und glauben an einen Anstieg des Bitcoins in den nächsten 12 Monaten.

Krypto-Optimismus am Markt: Immer mehr junge Deutsche planen in Krypto zu investieren, fast die Hälfte erwartet Bitcoin-Kursanstieg

Der Optimismus gegenüber Kryptowährungen wächst in Deutschland. Die YouGov-Befragung zeigt, dass der Anteil der Deutschen, die in Zukunft in Krypto investieren möchten, sogar höher ist als der Anteil derjenigen, die bereits Krypto gekauft haben. Jeder dritte deutsche Millennial (33 %) plant, in den nächsten 12 Monaten in Kryptowährungen zu investieren. Auch bei der Generation Z (18-27 Jahre) ist das Interesse groß: Fast jeder Fünfte (18 %) hat vor, in den kommenden Monaten in den Krypto-Markt einzusteigen.[1]

Dieser Optimismus zeigt sich auch in den Erwartungen hinsichtlich des Bitcoin-Kurses. Unabhängig davon, ob sie bereits investiert haben oder nicht, sind 45 % der Millennials und 39 % der Gen Z fest davon überzeugt, dass der Bitcoin in den nächsten 12 Monaten im Wert steigen wird.[2]

Die Erhebung zeigt zudem, dass die jüngeren Generationen ihr Vermögen deutlich anders anlegen als die Generation X und die Babyboomer. Bei der Generation X haben bisher nur 9 % in Kryptowährungen investiert, bei den Babyboomern sind es nur 3 %. Generell ist die Bereitschaft, in neue Anlageklassen zu investieren, bei den jüngeren Generationen deutlich ausgeprägter. Rund die Hälfte der Baby Boomer und Generation X gaben zudem an, dass sie auch zukünftig nicht in Anlageklassen wie ETFs, Einzelaktien, Kryptowährungen, Edelmetalle und Rohstoffe investieren werden.

Eric Demuth, Co-founder und CEO von Bitpanda kommentiert: “Die Studie zeigt eine tiefgreifende Weiterentwicklung im Investitionsverhalten. Jüngere Generationen gehen mit ihrem Vermögen anders um als die Generation X und die Boomer. Sie sind gegenüber neuen Anlageklassen wie Kryptowährungen sehr viel aufgeschlossener als die Generationen vor ihnen. Die Zahlen unterstreichen den zunehmenden Optimismus und das gestiegene Vertrauen in die Zukunft von digitalen Vermögenswerten. Unsere stark wachsenden Nutzerzahlen aus den letzten Quartalen belegen dies eindrucksvoll.”

Bei Bitpanda haben sich allein im zweiten Quartal dieses Jahres 500.000 neue Nutzer auf der Broker-Plattform registriert. Das signifikante Wachstum im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres ist ein Beleg, dass die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten und Krypto-Assets in Europa weiter ansteigt. Im Juni 2024 verzeichnet Bitpanda insgesamt über 5 Millionen Privatanleger.

Generation Z setzt auf Kryptowährungen als langfristige Anlageoption

Hohe Renditechancen sind zwar nach wie vor der Haupttreiber für deutsche Krypto-Anleger, doch junge Menschen schätzen zunehmend das langfristige Investitionspotenzial digitaler Vermögenswerte.

23 % der Gen Z betrachten Kryptowährungen mittlerweile als langfristige Anlagemöglichkeit, womit sie zur zweitwichtigsten Motivation für Investitionen in diese Anlageklasse avanciert.

Junge Anleger zeigen damit ein starkes Vertrauen in Kryptowährungen, das über kurzfristige Renditeerwartungen hinausgeht. Unabhängigkeit von traditionellen Finanzinstituten sowie Anonymität und Privatsphäre bei Transaktionen wurden in der Studie außerdem als weitere wichtige Investitionsmotive genannt.

Vertrauen in Kryptowährungen: Junge Generationen wünschen sich mehr Sicherheit, Transparenz und gesetzliche Regulierung

In der Umfrage nannten junge Menschen verschiedene Maßnahmen, die das Vertrauen in Kryptowährungen als sichere Anlageklasse stärken würden: Sie wünschen sich bessere Sicherheitsmaßnahmen gegen Hackerangriffe und Diebstahl (17 %), transparente Informationen und Aufklärung über Kryptowährungen (17 %) sowie gesetzliche Vorschriften und staatliche Regulierungen (17 %). Diese Maßnahmen könnten das Vertrauen der Generation Z und Millennials in Kryptowährungen zukünftig deutlich erhöhen.

Bitpanda Research: Wer sind Deutschlands Krypto-Investoren?  https://blog.bitpanda.com/de/bitpanda-research-wer-sind-deutschlands-krypto-investoren

[1] Diese beiden Zahlen basieren auf aggregierten Prozentwerten von 2 Skalenpunkten (“Sehr wahrscheinlich” und “Wahrscheinlich”)

[2] Diese beiden Zahlen basieren auf aggregierten Prozentwerten von 2 Skalenpunkten (“Ja, auf jeden Fall” und “Ja, wahrscheinlich”)

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Bitpanda GmbH, Stella-Klein-Löw Weg 17, 1020 Wien, Österreich, www.bitpanda.com/de

Aktuelle Markteinschätzung von Georg Geiger, Gründer und Vorstand der Value-Holdings AG

Der deutsche Wirtschaftsmotor läuft nach wie vor nicht rund, im Gegenteil: Zwar gab es im Mai – nachdem die Konjunktur zu Jahresbeginn nur knapp einer Rezession entgangen war – noch die Hoffnung, dass die Wirtschaft wieder mehr Fahrt aufnimmt. Doch diese Zuversicht ist nun wieder verflogen. Grund: Entgegen den ursprünglichen Erwartungen ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft. Nicht nur, aber vor allem eine eher schwache Entwicklung in der Industrie und im Bausektor haben die Gesamtwirtschaft zwischen April und Juni gebremst.

Für das zweite Halbjahr sieht es zwar ein wenig besser, aber auch nicht allzu rosig. So trauen die Volkswirte des Internationalen Währungsfonds (IWF) der Bundesrepublik in ihrer aktualisierten Wirtschaftsprognose 2024 nur noch ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent zu. Die anhaltende Schwäche im verarbeitenden Gewerbe deutet auf eine langsamere Erholung hin, so die IWF-Volkswirte. Deutschland ist damit das Schlusslicht unter den Industrienationen.

Aktienmarkt nimmt die Entwicklung der Zukunft vorweg

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Laut der Bundesbank dürfte sich die Konjunktur nun allmählich festigen. Rückenwind verleihe der Mix aus „kräftig steigenden Löhnen, einer nachlassenden Inflation und einem robusten Arbeitsmarkt“. Für das gesamte Jahr rechnen die Auguren denn auch mit einem BIP-Wachstum um 0,3 Prozent; damit liegt die Bundesbank im Mittel der Prognosen der Wirtschaftsinstitute und Banken. Noch mehr Zuversicht verheißt der Blick auf das kommende Jahr. Hier rechnet das Institut mit einem Plus von 1,1 Prozent.

Anleger sollen jedoch keineswegs so lange warten, bis der Wirtschaftsmotor seine Drehzahl wieder kräftig erhöht hat. Die Kurse am Aktienmarkt steigen nämlich nicht nur in Phasen einer konjunkturellen Hochphase, sondern auch in der Rezession. Grund: Die Börse blickt in die Zukunft und preist die Entwicklungen der Wirtschaft erfahrungsgemäß durchschnittlich sechs bis neun Monate im Voraus ein.

Auch ein Blick in die Finanzgeschichte zeigt: Aktien neigen dazu, einen wirtschaftlichen Aufschwung einzupreisen, bevor er eintritt. Anleger können daher auch im Abschwung attraktive Renditen erzielen. Dass Investitionen in Qualitätsaktien gerade jetzt lohnen könnten, zeigt auch eine bis 1953 zurückgerechnete Analyse der US-Investmentbank J.P. Morgan. Danach erreichten die Märkte – gemessen am S&P 500 – im Schnitt 138 Tage vor dem Tiefpunkt des Bruttoinlandsprodukts ihren Boden.

Günstiger Zeitpunkt zum Einstieg

In dieser Zeitspanne – also in den besagten 138 Tagen – sind die Kurse schon wieder um durchschnittlich 18,2 Prozent gestiegen, obwohl sich die Wirtschaft noch nicht wieder voll erholt hatte. Noch mehr konnten Anleger verdienen, wenn sie ihre Engagements vom Tiefpunkt des Aktienmarkts bis zum ersten Quartals-Anstieg des Bruttoinlandsproduktes hielten. Hier stiegen die Kurse in den acht von J.P. Morgan untersuchten Rezessionen seit 1953 im Schnitt um 27 Prozent.

Dem Aktienmarkt in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen den Rücken zu kehren, scheint daher offenbar nicht die beste Strategie zu sein. Im Gegenteil: Zeiten, wie wir sie gerade jetzt wieder erleben, waren in der Vergangenheit meist ein ausgesprochen guter Zeitpunkt, um den Grundstein für den langfristigen Vermögensaufbau zu legen – und dazu eignet sich nun einmal vor allem der Aktienmarkt bestens an. So weisen die großen Indizes wie etwa der MSCI World, S&P 500 oder DAX auf lange Sicht eine jährliche Rendite von durchschnittlich rund 8 Prozent auf.

Doch viele Anleger verzichten auf diese Chancen, weil sie Aktien aufgrund der Kursschwankungen für zu riskant halten. Dazu sollte man sich aber erst fragen, sind „starke Kursschwankungen“ ein hohes Risiko für mich?

Natürlich werden Aktien auch in der Zukunft schwanken und es wird immer wieder zu Kurskorrekturen kommen. Für einen langfristig orientierten Anleger ist das jedoch kein Risiko, sondern er erhält die Chance, seine Investments antizyklisch aufzustocken. Denn letztendlich ist trotz aller Schwankungen und Risiken immer die Gewinnentwicklung der Unternehmen maßgeblich für die mittel- bis langfristige Kursentwicklung. Dies bedeutet: Für den langfristig erfolgreichen Vermögensaufbau kommt es in erster Linie darauf an, die aussichtsreichen Konzerne zu identifizieren. Die sorgfältige Auswahl des Unternehmens, vor allem nach den Kriterien des Value-Investing (Good Business, Good People, Good Price) sorgt dafür, dass überwiegend Unternehmen mit einer nachhaltig positiven Geschäftsentwicklung und steigenden Gewinnen ins Portfolio kommen. Diese Aktien werden langfristig eine gute Entwicklung nehmen – auch wenn dies zwischenzeitlich durch die Schwankungen der Börse anders aussehen kann.

Und: Angesichts der nach wie vor herausfordernden Gemengelage rund um den Krieg in der Ukraine, den gestiegenen geopolitischen Risiken im Nahen Osten, der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl, einer weiterhin hohen Inflation und nach wie vor hohen Zinsen dürften die Aktienkurse auch künftig recht volatil bleiben. Aber:  Sollte die deutsche Wirtschaft – nach den gescheiterten Versuchen Ende 2023 und Frühjahr 2024 – im dritten Anlauf die Wachstumsschwäche überwinden, dürfte dies dem Aktienmarkt durchaus zusätzlichen Rückenwind verleihen. Selbst der derzeit noch in Moll gestimmte Internationale Währungsfonds sieht die hiesige Wirtschaft im kommenden Jahr um 1,3 Prozent wachsen. Die Aussichten am Aktienmarkt können sich also durchaus sehen lassen.

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Value-Holdings AG, Bahnhofstraße 30, 86150 Augsburg, Tel:  0821/ 57 53 94, www.value-holdings.de

Im Jahr 2023 wurden 217 Unternehmen von ÖKOWORLD zu Nachhaltigkeitsthemen befragt

ÖKOWORLD hat ihren ersten Engagement-Report veröffentlicht. Der Report dokumentiert den intensiven Austausch mit 217 Unternehmen im Jahr 2023. In diesem Austausch prüft ÖKOWORLD das Nachhaltigkeitsbestreben der jeweiligen Unternehmen entlang eines umfangreichen Frage- und Themenkataloges.

“Für OKÖWORLD ist die Veröffentlichung des ersten Engagement-Reports ein sehr wichtiger Meilenstein”, erklärt Vorstand Torsten Müller. “Bereits vor einem Jahr haben wir beschlossen, in Zukunft wesentlich transparenter über alle unsere Aktivitäten zu berichten. Ganz besonders wichtig ist uns hier der Engagement-Report. Er gibt unseren Investoren sowie allen anderen Interessierten einen detaillierten Überblick über die Art und Weise, wie wir im Jahr 2023 sichergestellt haben, dass ÖKOWORLD nur in wirklich nachhaltige Unternehmen investiert.”

Im Jahr 2023 hat ÖKOWORLD insgesamt 217 Unternehmen weltweit kontaktiert und ihnen eine Vielzahl an Fragen zu deren Nachhaltigkeitsstrategie gestellt. 60 Unternehmen wurden darüber hinaus vor Ort besucht – unter anderem in den USA, Thailand, Philippinen, Südkorea und Europa. Von den weltweit ca. 50.000 börsennotierten Aktiengesellschaften haben es bislang nur rund 1.400 Unternehmen in das Universum der ÖKOWORLD geschafft. Und nur diese Unternehmen stehen unseren Fonds als mögliche Investments zur Verfügung.

Engagement findet insbesondere zu Themen statt, die einen hohen Einfluss auf die Umwelt und/oder die Gesellschaft haben. In solchen Fällen nehmen die Analysten:innen der Abteilung Nachhaltigkeitsresearch Kontakt mit Unternehmen per Mail auf, treffen Unternehmen auf Konferenzen und besuchen sie vor Ort. Darüber hinaus beteiligt sich die ÖKOWORLD an kollaborativen Initiativen mit anderen Investoren, wie der CDP Non-Disclosure Kampagne.

Verena Kienel, Leiterin des Nachhaltigkeitsresearchs der ÖKOWORLD, erklärt hierzu “Wir treten mit einer Vielzahl in Unternehmen in Kontakt, darunter einige, die zum ersten Mal von Nachhaltigkeitsanalyst:innen gezielt und ausschließlich zu Nachhaltigkeitsthemen angesprochen werden. Durch den Austausch mit Unternehmensverantwortlichen zu Nachhaltigkeitsthemen, insbes. auch durch Meetings vor Ort, können wir die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitsthemen hervorheben und sowohl das Bewusstsein für diese Themen erhöhen als auch gezielte Maßnahmen bei Unternehmen anstoßen.”

Der nun veröffentlichte Engagement-Report bietet auf über 50 Seiten sehr detaillierte Einblicke in die durchgeführten Aktivitäten und den Ansatz der ÖKOWORLD, nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Der Bericht unterstreicht die Entschlossenheit und den Einsatz des Unternehmens, durch aktives Engagement und verantwortungsvolles Investieren positive Veränderungen zu bewirken.

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ÖKOWORLD AG, Itterpark 1, D-40724 Hilden, Telefon: 02103 929-0, Telefax: 02103 929-4444, www.oekoworld.com

Im zweiten Quartal war der US-Verbraucher erneut das stärkste Glied in einer insgesamt schwachen Weltwirtschaft, schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

So wuchs das Bruttoinlandsprodukt in den USA auf annualisierter Basis um 2,8 Prozent, was vor allem auf einen Anstieg des Inlandsverbrauchs zurückzuführen war. „Auch die Unternehmensinvestitionen entwickelten sich besser als erwartet, während die Exporte die am wenigsten dynamische Komponente waren“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI – Banque de Luxembourg Investments. „In der Eurozone stieg das BIP im Quartalsvergleich nur um 0,3 Prozent, was vor allem auf die schwache Konjunktur in Deutschland zurückzuführen war, die leicht schrumpfte.“ In China wuchs das BIP im Jahresvergleich um 4,7 Prozent und lag damit unter dem offiziellen Ziel von fünf Prozent. „Die Zinssenkungen der Zentralbank und die fiskalischen Stimulierungsmaßnahmen der Regierung führten noch nicht zu einer Belebung der Binnennachfrage, die weiterhin durch den schwachen Immobilienmarkt belastet wird“, hebt der luxemburgische Ökonom hervor. In Japan ist die Schwäche des Yen das größte Hindernis für ein robusteres Wachstum, da sie sich negativ auf die Kaufkraft der Haushalte auswirkt. Insgesamt bleibt die Weltkonjunktur aufgrund ihrer übermäßigen Abhängigkeit vom US-Konsumenten fragil.

Moderatere Inflation in den USA und in Europa

Trotz der moderateren Inflation auf beiden Seiten des Atlantiks verlangsamen sich die Preisindikatoren ohne Energie und Nahrungsmittel aufgrund des anhaltenden Anstiegs der Dienstleistungspreise nur noch geringfügig. So sank in den USA die Gesamtinflationsrate im Juni auf 3,0 Prozent. Die Kernrate des Deflators der privaten Konsumausgaben, der bevorzugte Inflationsmaßstab der Federal Reserve, blieb unverändert. In der Eurozone stieg die Gesamtinflationsrate im Juli auf 2,6 Prozent, während die Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel den zweiten Monat in Folge unverändert blieb.

Zentralbanken in den USA und Europa lassen ihre Leitzinsen unverändert

Die US-Notenbank ließ ihre Leitzinsen auf ihrer Juli-Sitzung erwartungsgemäß unverändert. Der Währungsausschuss hielt jedoch fest, dass sich die Inflationsdaten im zweiten Quartal verbessert haben, was ihm genügend Vertrauen in die mittelfristige Rückkehr der Inflation auf zwei Prozent geben sollte, so dass er im September die erwartete Senkung des wichtigsten Leitzinses um 25 Basispunkte vornehmen dürfte. In der Eurozone ließ die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen unverändert, nachdem sie sie im vergangenen Monat gesenkt hatte. Obwohl die Präsidentin Christine Lagarde keine klaren Hinweise auf künftige Zinsschritte gab, rechnen die meisten Analysten mit einer weiteren Senkung der Leitzinsen auf der kommenden Sitzung im September.

Rückgang der Anleihezinsen

Die moderatere Inflation und die zunehmenden Anzeichen einer Konjunkturverlangsamung trotz des soliden Wachstums des US-BIP im zweiten Quartal führten im Juli zu einem Rückgang der Anleihezinsen. So sank die Rendite der zehnjährigen US-Treasury-Anleihe. In der Eurozone fiel der zehnjährige Referenzzinssatz in Deutschland, Frankreich Italien und Spanien.

Deutliche Zunahme der Volatilität an den Aktienmärkten

Die Volatilität an den Aktienmärkten nahm im Juli deutlich zu. Nachdem die meisten Aktienindizes zu Beginn des Monats noch positiv tendierten, kam es allmählich bei den Technologiewerten zu Gewinnmitnahmen, was zu einer höheren Volatilität an den Märkten führte. „Die Anleger verlagerten ihren Schwerpunkt von den Sektoren Technologie und Kommunikationsdienstleistungen auf zuvor vernachlässigte Marktsegmente, die aufgrund der für die zweite Jahreshälfte erwarteten Lockerung der Geldpolitik durch die Federal Reserve stärker an der Aktienmarktrallye teilhaben sollten.“ Im Monatsverlauf legte der MSCI All Country World Index Net Total Return, ausgedrückt in Euro, schließlich um 0,6 Prozent zu, was auf einen sehr positiven letzten Börsentag zurückzuführen war. Auf geografischer Ebene stiegen der S&P 500 in den USA und der Stoxx 600 in Europa. Aufgrund des Anstiegs des Yen ging hingegen der Topix in Japan zurück. „Auf Sektorenebene verzeichneten Immobilien, Versorger und Finanzen die größten Zuwächse, während Technologie und Kommunikationsdienste die einzigen Sektoren waren, die im Monatsverlauf einen Rückgang verzeichneten“, sagt Guy Wagner abschließend.

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KPMG Venture Pulse:

Globale Risikokapital-Investitionen steigen von 75,3 Milliarden USD im ersten Quartal 2024 auf 94,3 Milliarden USD im zweiten Quartal 2024

Künstliche Intelligenz (KI) bleibt größter Investitionstreiber, Fokus auf Startups mit großen Sprachmodellen und KI-Anwendungen

Deutschland unter Top 10 in Europa, obwohl Investitionen stagnieren (2,2 Mrd. USD)

Die weltweiten Risikokapital-Investitionen stiegen im zweiten Quartal 2024 auf ein Fünf-Quartals-Hoch, von 75,3 Mrd. USD im ersten Quartal auf 94,3 Mrd. USD. Das zeigt der aktuelle Venture Pulse 2024 von KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Verantwortlich für diese Entwicklung sind hauptsächlich sehr große Investitionen von über einer Milliarde USD, mehr als die Hälfte davon wurden im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) getätigt.

Risikokapitalgeber investieren auch in Europa kräftig in die Technologie. Die Investitionen stiegen von 13,9 Mrd. USD im ersten Quartal 2024 auf 17,8 Mrd. USD im zweiten Quartal. Investoren interessieren sich einerseits für Firmen, die grundlegende KI-Technologien entwickeln. Anderseits erhalten auch solche Unternehmen finanzielle Zuwendung, die KI verwenden, um Geschäftsmodelle zu verbessern, zum Beispiel Kundenerfahrung besser zu monitoren oder die Produktentwicklung zu vereinfachen. Die bedeutendsten KI-Investitionen wurden in Start-ups getätigt, die große Sprachmodelle entwickeln sowie in Unternehmen, die Künstliche Intelligenz für spezifische Branchen oder bei bestimmten Funktionen einsetzen möchten. Darunter Gesundheit, Biotechnologie oder Lieferkettenlogistik. Außerdem investieren Kapitalgeber weiterhin in alternative Energien und nachhaltige Technologien.

“Der enorme Anstieg der Risikokapital-Investitionen in KI zeigt die anhaltend großen Erwartungen von Investoren in zukunftsweisenden Technologien wie Large Language Models. Die Technologie ist gekommen, um zu bleiben und wird eine Schlüsselrolle in der globalen Wirtschaft spielen”, so Tim Dümichen, Partner Tax bei KPMG.

Deutschland landet in Europa bei den Risikokapital-Investitionen unter den Top 10, obwohl diese hierzulande im zweiten Quartal 2024 mit 2,2 Mrd. USD nahezu unverändert blieben. Risikokapitalgeber interessierten sich in Deutschland außerdem besonders für Fintech-Unternehmen, während das Interesse an Kryptowährungen im Vergleich zum vorherigen Quartal weiter abnahm. Anleger investierten zudem in deutsche ESG-Unternehmen, die sich vor allem auf den Geschäftskundenbereich (B2B) konzentrieren.

“Deutschland bestätigt seine Position unter den Top 10 der europäischen Investitionsstandorte, mit konstanten Investitionen und bemerkenswerten Erfolgen in Schlüsseltechnologien. Das Engagement für Fintechs und nachhaltige ESG-Unternehmen, insbesondere im B2B-Sektor, sowie der Erfolg von Leuchttürmen spiegeln das blühende Innovationsklima des Landes wider” so Florian Merkel, Director Tax & Head of Venture Services bei KPMG.

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Die Energiepreise werden für immer mehr Unternehmen in Deutschland zum Problem.

Gerade die Industrie leidet unter hohen Kosten, aber auch unter den starken Preisschwankungen. „Eine optimale Alternative sind PPAs, langfristige Stromlieferverträge“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „PPAs bieten volle Kostenkontrolle.“ Oder die Unternehmen bauen sich gleich selbst Anlagen zur Stromversorgung.

Mit der Energiewende leistet Deutschland einen Beitrag zum notwendigen Klimaschutz. Die hohen Strompreise allerdings verleiden vielen Unternehmen den Standort. Zwar sind die Preise mittlerweile zurückgegangen, sie liegen aber immer noch höher als vor der Energiekrise. Die Folge: Einer Umfrage der DIHK zufolge planen oder realisieren 45 Prozent der Industrieunternehmen mit hohem Stromkostenanteil, ihre Produktion im Inland einzuschränken oder ins Ausland zu verlagern. Unter den Industrieunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten liege dieser Wert sogar bei 51 Prozent.

Dabei leiden die Unternehmen nicht nur unter den hohen Preisen. Fast mehr noch sind die starken kurzfristigen Preisschwankungen das Problem. „Der Wirtschaft fehlt oft schlicht die Verlässlichkeit“, erklärt Voigt. Die ließe sich jedoch durch Power Purchase Agreements (PPAs) erreichen, individuell ausgehandelte, langfristige Stromlieferverträge. Den Beteiligten bieten sie Sicherheit und Planbarkeit beispielsweise in Bezug auf Preise und Mengen. Seit dem Start 2019 in Deutschland sind PPAs immer beliebter geworden, gerade auch was die Belieferung mit Strom aus erneuerbaren Quellen angeht. „Für PPAs spricht auch die Flexibilität der Konditionen, die sich an die Bedürfnisse der Abnehmer anpassen lassen“, so Voigt. Derzeit sind Laufzeiten ab zwei Jahren möglich, aber auch langfristige Abschlüsse von zehn Jahren und mehr sind machbar.

Inzwischen schließen nicht mehr nur große Konzerne PPAs mit Lieferanten von Strom aus Solar- und Windenergie ab. Auch der Mittelstand steigt ein, um so seine Energiekosten zu kontrollieren und gleichzeitig seinen CO2-Ausstoß zu senken. „Allerdings sollten sich Unternehmen für die Umsetzung von PPA-Abschlüssen von einem erfahrenen Partner beraten lassen, der mit den Strukturen des Marktes vertraut ist“, sagt Voigt.

Ein Beispiel ist ein neues Solar-PPA in Mecklenburg-Vorpommern: aream vermittelt Stromlieferverträge zum Bezug von elektrischer Energie nebst Herkunftsnachweisen aus einem Photovoltaik-Freiflächenpark. Die Stromproduktion soll bei rund 54.000 MWh liegen, Lieferbeginn ist im Sommer 2025. Die angestrebte Vertrags- und Lieferzeit beträgt mindestens zehn Jahre. „Idealerweise wird ein Festpreis pro Kilowattstunde inklusive Indexierung zum Inflationsausgleich oder mit fixem Premium vereinbart“, erklärt Voigt. „Über die Mengen kann diskutiert werden.“ So erhalten die Abnehmer grünen Strom zu verlässlichen Konditionen.

Einen noch stärker integrierten Ansatz verfolgen ebenfalls mittlerweile viele Unternehmen: „Immer mehr Betriebe bauen eigene Kapazitäten bei der Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen auf“, sagt Voigt. „Der Vorteil dabei ist oft nicht nur die völlige Planbarkeit, sondern auch eine mögliche Rendite, wenn Strom-Überschüsse produziert werden.“ Vor allem bei Industriebetrieben mit ausgedehnten Flächen oder großen Dächern sind die Planungen schon weit fortgeschritten und viele Anlagen bereits in Betrieb.

Über die aream Group

Die aream Group, 2005 gegründet, ist ein Investment- und Asset-Manager für institutionelle Investoren und Industriekunden mit Fokus auf nachhaltige Infrastruktur im Sektor Erneuerbare Energien. Mit den drei Bereichen Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operation Management deckt aream die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments ab. Mit mehr als 2,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen gehört aream zu den führenden Asset-Managern in diesem Markt, mit dem eigenen Anlagenbestand wird grüner Strom für rund 40 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt. Seit 2008 produziert aream mehr als vier Milliarden kWh grünen Strom. Im Rahmen der Wachstumsstrategie sollen in den nächsten Jahren mehrere Solar- und Windparks realisiert oder erworben werden. Allein durch die eigene Projektentwicklung verfügt aream derzeit über eine lange Entwicklungs-Pipeline mit großem Potenzial.

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AREAM GmbH, Kaistraße 2, 40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211 30 20 60 42, www.aream.de

Kommentar von Portfolio Manager Oliver Blackbourn und Global Head of Multi-Asset Adam Hetts, Janus Henderson Investors

  • Bewertungen, die eine möglichst weiche Landung der Wirtschaft eingepreist hatten, wurden nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten auf eine harte Probe gestellt – am stärksten betroffen waren dabei einige der angesagtesten Bereiche des globalen Aktienmarktes.
  • Auch wenn die derzeitige Volatilität schmerzhaft sein mag, könnte eine Korrektur nach einer übermäßigen Optimismusphase den Weg für einen gesünderen Markt für den Rest des Jahres 2024 ebnen.
  • Dies könnte ein günstiges Umfeld für Stockpicker sein.

Es scheint nun eindeutig, dass die Märkte über das Ziel hinausgeschossen sind. Stimmungsindikatoren, Bewertungen und Umfragen zeigten eine erhebliche Selbstgefälligkeit in Bezug auf die Weltwirtschaftsaussichten. Viele unterschiedliche Investorentypen waren aufgrund der guten Gewinnzahlen und der erwarteten Zinssenkungen sehr optimistisch. Das machte die Marktrallye anfällig.

Die Bewertungen hatten entsprechend den Erwartungen eine möglichst weiche wirtschaftliche Landung eingepreist (siehe Grafik). Der schwache Arbeitsmarktbericht war für viele der Auslöser, um zu erkennen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession noch immer gegeben ist. Dennoch scheint es noch zu früh zu sein, um eine endgültige Entscheidung zu treffen – das Fehlen gravierender Finanzschwächen sorgt für eine robuste US-Wirtschaft, und ein besserer Dienstleistungsbericht des Institute for Supply Management zeigt, dass nicht alles nur düster ist. Das Ausmaß der Marktbewegungen hat vielleicht ebenso viel mit der geringeren Liquidität zu tun, die wir derzeit erleben, wie mit dem Ausmaß eines Stimmungsumschwungs oder den Wirtschaftsaussichten.

Aktienrotation hält an

Es ist auffällig, dass die stärkste Volatilität in den angesagtesten Bereichen des globalen Aktienmarktes zu verzeichnen war, wie den sogenannten Magnificent 7, dem NASDAQ 100 und bestimmten asiatischen Aktienmärkten (z. B. dem TOPIX). Es ist jedoch auch wichtig, die Bereiche zu beachten, die sich in den letzten Tagen und im letzten Monat besser gehalten haben, nämlich US-Value-Titel, US-Midcap-Aktien und der FTSE 100 Index in Großbritannien. Dies deutet auf eine anhaltende Marktrotation angesichts einer Abkehr von übermäßigem Enthusiasmus hin. Niedrigere Zinssätze ohne harte Landung waren bisher immer gut für Risikoanlagen insgesamt, aber einige hatten dies vielleicht schon mehr als eingepreist. Eine Korrektur könnte eine solidere Basis für einen Anstieg im weiteren Jahresverlauf schaffen – vorausgesetzt, der US-Arbeitsmarkt bleibt stabil.

Fokus auf Japan

Die höchste Volatilität wurde in Japan verzeichnet, wo der exportabhängige Aktienmarkt zuvor von der anhaltenden Abwertung des Yen profitiert hatte. Die rasche Aufwertung der Währung in den letzten Wochen hat fremdfinanzierte Anleger wahrscheinlich dazu veranlasst, ihre Positionen aufzulösen. Angesichts der stark gestiegenen Zinsen in anderen Ländern, während sie sich in Japan kaum veränderten, war der Yen ein offensichtlicher Anwärter für die Finanzierung von Devisen-Carry-Trades.

Die rasche Währungsabschwächung scheint sich jedoch auf die Stimmung am Aktienmarkt ausgewirkt zu haben, da der stärkere Yen die Schätzungen der japanischen Exporterlöse in Frage gestellt hat. Weniger überzeugte Aktionäre könnten aufgrund dieses eindeutigen kurzfristigen Gegenwinds das längerfristige Argument der verbesserten Aktionärsfreundlichkeit in den Hintergrund gedrängt haben. Der Markt könnte kurzfristig volatil bleiben, da Anleger auf noch nie dagewesene Marktbewegungen reagieren: Japans TOPIX erholte sich am 6. August stark, einen Tag nach seinem zweitschlechtesten Tageseinbruch seit 1950.

Wie geht es weiter?

Ein Lichtblick: Auch wenn die derzeitige Volatilität schmerzhaft sein mag, könnte eine Korrektur nach einer Phase des übermäßigen Optimismus zu einem gesünderen Markt führen. Doch selbst wenn diese Entwicklung allgemein erwartet wird, ist eine Marktkorrektur in dieser Geschwindigkeit und Größenordnung für die meisten Anleger beunruhigend. Wichtig ist: Eine sanfte Landung wird zwar in Frage gestellt, ist aber nicht ausgeschlossen, d. h. eine robuste Wirtschaft und sinkende Zinsen könnten letztlich dazu beitragen, dass Risikoanlagen wieder steigen.

Gleichzeitig sind diese Ereignisse eine deutliche Warnung, dass der Markt relativ teuer ist und wahrscheinlich bis auf weiteres extrem empfindlich auf weitere negative Wirtschaftsnachrichten reagieren wird. Außerdem ist der Aktienbesitz der US-Haushalte so hoch wie nie zuvor, sodass die Entwicklung des Aktienmarktes das Verbrauchervertrauen wahrscheinlich mehr denn je beeinflussen wird.

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Nachhaltiges Investieren entwickelt sich immer mehr vom Hype zum Mainstream

Wie ist die Finanzbranche hier aufgestellt?

Was bieten Investmentgesellschaften, Versicherer, Banken oder Immobilienunternehmen ihren Kunden und Kundinnen?

Und wie reagieren sie als Unternehmen auf die regulatorischen Vorgaben?

Diese und weitere Fragen werden auf den nächsten Seiten beantwortet. Zudem beschäftigen wir uns mit Studien und Befragungen u.a. zu folgenden Themen im Magazin:

Nachhaltigkeit in der Geldanlage spielt für viele private Anlegerinnen und Anleger eine immer größere Rolle. Entsprechende Anlageentscheidungen werden ihnen aber oftmals durch einen komplexen und wenig nutzerfreundlichen Zugang erschwert. Die vom Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung konzeptionierte ESG-Skala für Finanzprodukte schafft hier Abhilfe durch eine leicht verständliche Information von Privatanlegerinnen und Privatanlegern zu Nachhaltigkeitseigenschaften von Finanzprodukten und macht so die Welt der nachhaltigen Geldanlage leichter zugänglich.

Biodiversität gewinnt in der Finanzbranche zunehmend an Bedeutung. Das ist ein zentrales Ergebnis aus dem diesjährigen Marktbericht, den das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) veröffentlicht hat. Die Erhebung umfasst für Deutschland ein Volumen Nachhaltiger Geldanlagen von 542,6 Mrd. Euro und 89,2 Mrd. Euro für Österreich.

Die Dynamik bei Artikel-8-Fonds lässt nach, doch das Wachstum ist noch immer signifikant. Bei Artikel-9-Fonds ist das Vermögen im Vergleich zum Vorjahr jedoch kaum gestiegen. Scope gibt einen Überblick über das nachhaltige Fondsuniversum gemäß SFDR.

Die Lebensversicherungsbranche ist deutlich „grüner“ als man das in der öffentlichen Wahrnehmung gemeinhin glaubt. Von knapp 14.000 Fonds bzw. Fondsklassen, die die deutschen Lebensversicherer im Jahre 2022 im Bestand hatten, sind bereits weit über 8.000 nachhaltig gemäß der EU-Offenlegungsverordnung“, kommentiert infinma-Geschäftsführer Dr. Jörg Schulz seine Analyseergebnisse.

Transparente Daten zum energetischen Zustand unserer Immobilien sind eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass der Finanzmarkt seinen Beitrag zur zügigen Sanierung des Gebäudebestandes in Deutschland leisten kann. Eine modular aufgebaute und leicht zugängliche Datenbank kann hier zu einer Win-win-Situation für Banken, Hausbesitzer und den Staat werden.

Während manche Unternehmer noch murren und knurren und andere jammern und heulen, handeln die schlauen Unternehmerinnen und Unternehmer schon längst und werden nachhaltiger. Angestoßen hat das zwar der Druck des Gesetzgebers, aber viele Unternehmen haben erkannt, dass sie selbst profitieren, wenn sie schon jetzt Daten für den nicht-finanziellen Bericht, die dann für die Bilanz bzw. den Lagebericht abgeliefert werden müssen, erheben. Die Vorteile sind neben Imagegewinn auch finanziell, erläutert Unternehmensberaterin Freddy Dutz in ihrem Artikel.

Mehr zu diesen und weiteren spannenden Themen finden Sie in dieser Ausgabe von „Green Finance 2024: Nachhaltige und grüne Investments“.

Ihr Team vom FinanzBusinessMagazin.de

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Kommentar von Rahul Bhushan, Managing Director ARK Invest Europe

Wer am vergangenen Montag auf die internationalen Börsen blickte, brauchte starke Nerven. Maßgeblich für die Turbulenzen waren mehrere Entwicklungen, die ihre negative Wirkung mit voller Wucht auf die Aktienkurse entfalteten: Aufkommende Schwächen der US-Konjunktur, das Ende einer langjährigen, ultralockeren Geldpolitik in Japan – und zu guter Letzt eine nach wie vor vorsichtig agierende US-Notenbank, die die Zinsen trotz aller Signale noch nicht gesenkt hat. Es stellt sich die Frage, welche Rückschlüsse Marktteilnehmer nun ziehen sollten.

Jahrelang profitierten die Anleger von den niedrigen Zinssätzen in Japan, um in höher rentierliche Anlagen, wie US-Staatsanleihen und Aktien von Megakonzernen zu investieren. Dieser Handelsstrategie hat die Bank of Japan mit ihrer Abkehr von einer sehr lockeren Zinspolitik ein Ende bereitet, als sie zuletzt Ende Juli den kurzfristigen Leitzins von bislang 0-0,1 auf 0,25 Prozent erhöhte. Vor allem die großen Technologie-Giganten, die traditionell ein günstiges Investitionsumfeld bevorzugen, waren von starken Kursverlusten betroffen. Daneben zeigten ernüchternde Daten am Arbeitsmarkt und bei den Konsumausgaben der Vereinigten Staaten eine zunehmende Konjunkturschwäche der größten Volkswirtschaft der Welt. So fiel der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die dortige verarbeitende Industrie von zuletzt 48,5 im Juni im vergangenen Monat Juli auf einen Wert von 46,8.

Makro-Ausblick

Wir gehen davon aus, dass die Zentralbanken weltweit im Laufe der Zeit ihre Schulden zu niedrigeren Zinssätzen refinanzieren, die sich wahrscheinlich um 2,5 Prozent einpendeln dürften. Diese Refinanzierung wird große Mengen an Liquidität erfordern, um die Zinszahlungen des vergangenen Zyklus zu bewältigen, was unserer Meinung nach zu gegebener Zeit geschehen wird. Diese Liquiditätszufuhr könnte noch zunehmen, wenn andauernde geopolitische Spannungen die Unsicherheit und Volatilität der Märkte befördern.

Diese aktuell zu beobachtenden, „spastischen“ makroökonomischen Reaktionen, ähneln dem “Taper Tantrum” von 2018, als Fed die Zinsen stark erhöhte, oder dem Abschwung in China und der EU im Jahr 2016. Solche Entwicklungen sind in der Regel kurzlebig, aber heftig. Sie führen häufig zu massenhaften Liquidationen von Vermögenswerten und schaffen Chancen für langfristige Anleger, sobald der Liquiditätszyklus wieder einsetzt.

Angst und Unsicherheit dominieren – berechtigterweise?

Trotz der anhaltenden Inflation zeigen breitere Indikatoren Anzeichen für einen Rückgang der Inflation, was auf eine Lockerung der derzeit noch vorsichtigen US-Geldpolitik hindeutet. Die Anzeichen am Markt mehren sich, dass dies bald geschehen könnte und der historischen Erfahrung nach könnte dies den Markt stabilisieren und sogar beleben. So boten sowohl der Schwarzen Montag 1987, die Finanzkrise im Herbst 2008 und auch der Pandemie-Schock 2020 nach anfänglicher Panik erhebliche Kaufgelegenheiten – gerade in den von Kursrückgängen zuvor am stärksten betroffenen Sektoren. Zwar dauerte die Erholung in der Vergangenheit oft lange – 2008 etwa rund fünfeinhalb Jahre –, sie führte jedoch meist zu einer langanhaltenden Hausse, von der insbesondere die Technologie- und Innovationssektoren profitierten.

Derzeit erleben wir eine Stimmung, die wiederum von Angst und Unsicherheit geprägt ist. Dies ist allerdings im derzeitigen Konjunkturzyklus nicht unbedingt angebracht, denn dieser hat sich nicht wesentlich verändert. Wir befinden uns derzeit in der Talsohle des Konjunkturzyklus und sollten sich die finanziellen Bedingungen infolge einer lockereren Geldpolitik bessern, gibt es Anlass zu Optimismus. Zusätzlich sind neben den Aktienkursen andere Parameter zu beachten: Die Verbraucherausgaben sind zwar zurückgegangen, sind aber nach wie vor relativ solide, und die Unternehmensgewinne übertreffen weiterhin die Erwartungen. In dem Maße, wie die Rezessionsängste nachlassen und sich die Märkte stabilisieren, werden sich auch die Technologieaktien erholen.

Was Investoren jetzt berücksichtigen sollten

Die aktuelle Situation mag zu raschen Entscheidungen verleiten, kluge Investoren sollten jedoch nur mit sorgfältigem Blick auf die entscheidenden Faktoren handeln. Dazu zählen zum einen die Reaktionen der Zentralbanken – allen voran der Fed –, die mit aggressiven Zinssenkungen reagieren könnten, aber dem Markt auch mit einem ausbalancierten Handeln Stabilität und Unterstützung gleichermaßen bringen könnten.

Anlegern ist demzufolge zu raten, ihre Portfoliokonzentration zu überprüfen und eine mit ihren langfristigen Zielen übereinstimmende Diversifizierung anzustreben. Werte im Bereich Technologie und disruptive Innovation kommen dafür nicht nur wegen des aktuell günstigen Einstiegszeitpunks in Betracht: Während eine nachlassende Inflation zu höherer Nachfrage und Gewinnmargen führen könnte, bieten Leitzinssenkungen Chancen für erhöhte Investitionen durch Unternehmen.“

Über ARK Invest Europe

ARK Invest Europe (ehemals Rize ETF) ist erster europäischer Spezialist für thematische ETFs. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, eine umfassende ETF-Plattform aufzubauen, die sowohl revolutionäre Innovationen als auch nachhaltige Investitionen umfasst und eine Mischung aus aktiven und Index-Strategien bietet. Rize ETF wurde 2019 von den thematischen ETF-Pionieren Rahul Bhushan, Stuart Forbes, Anthony Martin und Jason Kennard gegründet und legte die ersten ETFs des Unternehmens im Februar 2020 auf. Das Gründerteam ist ein bewährtes Team von ETF-Experten mit zusammen über 40 Jahren Erfahrung.

Verantwortlich für den Inhalt:

ARK Investment Management LLC, info@ark-invest.com , www.ark-invest.com

Kommentar zu den Marktbewegungen am japanischen Aktienmarkt von Carl Vine, Manager des M&G (Lux) Japan Fund und M&G (Lux) Japan Smaller Companies Fund:

„Der japanische Aktienmarkt hat die größten dreitägigen Kursverluste in der Geschichte des Marktes erlebt. Was ist passiert und was will uns der Markt sagen?

Marktrückgänge dieses Ausmaßes werden in der Regel mit großen und unerwarteten wirtschaftlichen Ereignissen in Verbindung gebracht: die Lehman-Krise, das große Erdbeben im Osten, die COVID-19-Krise usw. In diesem Fall scheint es sich aber eher um einen Schmetterlingseffekt komplizierter, globaler, anlageübergreifender Korrelationen zu handeln als um einen unerwarteten wirtschaftlichen ‚Eisberg‘; eher 1987 als 2007.

Letzte Woche hat die japanische Zentralbank den Leitzins um 0,1 % auf 0,25 % erhöht. Obwohl die BoJ eine mögliche Anhebung der Zinssätze ab Dezember 2022 ankündigt hatte, war diese Entscheidung doch etwas restriktiver als vom Konsens erwartet.  Während die Fed selbst nichts sagte, haben die Wirtschaftsdaten in den USA zu einer dovishen Verschiebung der Leitzinserwartungen geführt. Das Zusammentreffen dieser beiden Faktoren wirkte sich auf die Devisenmärkte aus, und der Yen begann schließlich zu steigen. In Folge dessen kam es zu einer kurzfristigen und aggressiven Volatilitätsansteckung. Japanische Aktien waren die Speerspitze dieser Entwicklung, aber auch regionale Aktien in ganz Asien wurden in Mitleidenschaft gezogen. Insbesondere die Long-Short-Anleger scheinen ihre Engagements rasch abgebaut zu haben.

Was lässt sich aus diesen Bewegungen ableiten? Auf der fundamentalen Ebene wohl nicht viel. Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die globalen Märkte sich mehr Sorgen um das US-Wachstum machen. Als größte Volkswirtschaft der Welt muss dies ernsthaft in Betracht gezogen werden. In Japan ist der Markt endlich aufgewacht und hat erkannt, dass die Zinssätze nicht ewig bei Null liegen werden, auch wenn das eigentlich nichts Neues sein sollte. Darüber hinaus scheinen die Bewegungen eher auf die Positionierung der Finanzmärkte als auf eine plötzliche und bedeutsame Veränderung der grundlegenden wirtschaftlichen Realität hinzuweisen.

Trotz der ungewöhnlichen Volatilität war die Stimmung vor Ort in Japan relativ ruhig. Die japanische Wirtschaft befindet sich weiterhin auf dem Weg der strukturellen Verbesserung, insbesondere  bei börsennotierten Unternehmen. Dank echter Selbsthilfe und laufender struktureller Reformen der Geschäftsmodelle und der Kapitalpolitik bleiben die Börsenerträge solide. Die Erträge sind im letzten Geschäftsjahr um etwa 12 % gestiegen, und auch für das laufende Geschäftsjahr zeichnet sich ein guter Start ab.

Was machen wir nach solchen Entwicklungen? Wie für solche “Volatilitätsanpassungen” typisch, sind die Korrelationen sowohl im Abwärts- als auch im Aufschwung tendenziell sehr hoch. Die Chance für den Anleger besteht also darin, entweder das “Kind mit dem Bade auszuschütten” oder das Portfolio um Beta zu erweitern. In unserem Fall haben wir beide Wege beschritten. Wir haben bei einigen Titeln zugelegt, bei denen übermäßige Verkäufe scheinbar unlogisch waren und lediglich mit Ansteckungseffekten zu tun hatten. Außerdem haben wir uns in geringem Maße von defensiven Titeln abgewandt und uns Unternehmen zugewandt, die wahllos verkauft wurden.

Es ist nicht unsere Aufgabe, Marktepisoden vorherzusagen, aber wir achten auf ihre ständige Möglichkeit. In der Tat haben wir in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass es heroisch wäre zu erwarten, dass die Normalisierung der Zinssätze nach mehr als 20 Jahren experimenteller Politik ohne einen gelegentlichen Ausrutscher des Marktes auf einer “Bananenschale” erfolgen würde. Nun, das ist gerade passiert – und das ist auch ok. Da die schwachen Aktientitel in den letzten Tagen scheinbar an die Oberfläche gespült wurden, ist der Preis, den man für ein Engagement in Japan zahlen muss, trotz robuster Fundamentaldaten gesunken. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass japanische Aktien eine attraktive, strukturelle Anlagemöglichkeit mit einem asymmetrischen Renditeprofil darstellen.“

Verantwortlich für den Inhalt:

M&G International Investments Ltd., mainBuilding, Taunusanlage 19, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 1338 6757, www.mandg.de/

Marktkommentar von Eoin Walsh, Portfoliomanager bei TwentyFour Asset Management

  • Zunehmende Spekulationen über einen aggressiveren Zinssenkungszyklus der Fed
  • Senkung um 50 Basispunkte im September wahrscheinlich

In Anbetracht der Tatsache, dass die Marktbewegungen der letzten beiden Tage anscheinend durch einen einzigen Datenpunkt, nämlich die US-Arbeitsmarktdaten, ausgelöst wurden, wäre es verlockend zu sagen, dass die Märkte wieder einmal überreagieren. Während noch vor wenigen Monaten viele Marktteilnehmer und Ökonomen forderten, dass die Fed in diesem Jahr keine Zinssenkungen vornehmen sollte, gab es auch viele Gegenstimmen, die darauf hinwiesen, dass die Verzögerung bei der Zinserhöhung noch nicht spürbar sei und die Wirtschaft langsam schwächer werde. Darüber hinaus hatte der jüngste Anstieg der Arbeitslosenquote die Aufmerksamkeit auf die Sahm-Regel gelenkt, die besagt, dass die Wirtschaft in eine Rezession rutscht, wenn der jüngste Dreimonatsdurchschnitt der Arbeitslosenquote einen halben Prozentpunkt über dem Tiefststand der vorangegangenen zwölf Monate liegt. Laut der Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Sahm, die den Rezessionsindikator festgelegt hat, ist dies nun technisch der Fall, obwohl sie auch davor warnte, nur einen einzigen Datenpunkt zu verwenden, und  davon ausgeht, dass die USA sich noch nicht in einer Rezession befindet.

Auch die in den letzten Tagen gestiegenen geopolitischen Risiken sollten nicht außer Acht gelassen werden – auch ohne die schwächeren Daten hätten die Zinssätze wahrscheinlich eine gewisse Unterstützung erfahren.

Es gibt auch einige technische Faktoren, die zu diesen übergroßen Ausschlägen geführt haben. Es gab viele Stimmen, die weniger Zinssenkungen befürworteten, und es gab wahrscheinlich ein gewisses Gerangel um risikofreie Vermögenswerte, was zu der Zinsrallye beigetragen hätte. Hinzu kommt, dass insbesondere die Aktienrallye sehr ausufernd wirkte, mit einigen starken Abwärtsbewegungen, die in letzter Zeit bei den technologielastigen Indizes zu beobachten waren. Beispielsweise hatte der Nasdaq zwischen seinem Höchst- und seinem Tiefststand im Juli bereits 8 % seines Wertes eingebüßt. Wir sollten auch nicht vergessen, dass wir uns im August befinden, einem Monat, in dem traditionell übergroße Bewegungen gemeldet werden, und in dem die Liquidität aufgrund der Ferienzeit geringer ist.

Während die Veränderungen eines aggressiveren Zinssenkungszyklus zugenommen haben und eine Zinssenkung um 50 Basispunkte im September wahrscheinlich ist, befindet sich die US-Wirtschaft immer noch in einer guten Verfassung, da die Unternehmensgewinne robust bleiben und das BIP-Wachstum (Bruttoinlandsprodukt) im Juli bei 2,8 % (annualisiertes Quartalswachstum) lag. Außerhalb der USA meldeten auch die Volkswirtschaften der Eurozone und des Vereinigten Königreichs bessere Wachstumszahlen, nachdem sie im vergangenen Jahr in einigen Bereichen geschrumpft waren.

In unserem Basisszenario sind wir stets von einer sanften Landung in den USA ausgegangen, d. h. irgendwo zwischen Goldlöckchen und harter Landung, wobei das Wachstum zwar unter das Potenzial fällt, aber nicht wesentlich. Wir waren auch der Meinung, dass der Weg dorthin angesichts des Vertrauens der Märkte in ein perfektes Ergebnis noch schlimmer sein könnte. Hinter den starken Makrodaten haben sich Teile der US-Wirtschaft schon seit einiger Zeit abgeschwächt, und es ist keine Überraschung, dass dies nun endlich an die Oberfläche kommt, auch wenn es rasant war.

Letztlich ist eine Nachfrageabschwächung genau das, was die Fed erreichen wollte. Dieses exakte Ergebnis ist eine unmögliche Aufgabe, aber die Geldpolitik ist offensichtlich restriktiv und die Lösung liegt auf der Hand. Sie wird die Zinssätze senken, wenn nötig aggressiv, auch wenn wir vermuten, dass es weniger sein wird, als der Markt derzeit einschätzt (zwei Zinssenkungen um 50 Basispunkte und eine um 25 Basispunkte in den nächsten drei Sitzungen, und mehr als 200 Basispunkte in den nächsten 12 Monaten). Die Korrelationen zwischen Staatsanleihen und Risikomärkten haben sich negativ entwickelt, wie wir es erwartet hatten, als sich die Inflationsängste in Arbeitsmarkt-/Wachstumsängste verwandelten, während die All-in-Renditen bei Krediten einen starken Break-even-Schutz bieten und ein Umfeld erhöhter Volatilität Gelegenheiten für attraktive Risiko-Rendite-Trades bietet.

Vontobel

Wir sind ein international agierendes Investmenthaus mit Schweizer Wurzeln, das privaten und institutionellen Kunden Anlage-, Beratungs- und Lösungskompetenzen anbietet. Unser Hauptsitz befindet sich in Zürich und wir sind an 28 Standorten weltweit vertreten. Die Aktien der Vontobel Holding AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und werden mehrheitlich von der Gründerfamilie gehalten. Die enge Bindung der Familie zum Unternehmen garantiert unternehmerische Unabhängigkeit, und die daraus entstehende Freiheit ist zugleich Verpflichtung, unsere Verantwortung auch gegenüber der Gesellschaft wahrzunehmen. Per 30.Juni 2024 waren Vontobel CHF 225,9 Milliarden an verwalteten Vermögen anvertraut. Mit unserem anlageorientierten Ansatz, der sich exklusiv auf die Buy-Side der Finanzmärkte konzentriert, denken und handeln wir ausschliesslich aus der Kundenperspektive – als Anleger für Anleger.

Dazu zählt auch, dass wir stets am Puls der Zeit bleiben, um unseren Anlegern beste Lösungen zu bieten – etwas, wozu wir uns seit über 100 Jahren verpflichten. Wir nutzen die Möglichkeiten der Technologie für die Multiplikation unserer Investmentkompetenz über Plattformen und Ökosysteme und für hochwertige, individuelle Kundenerlebnisse. Denn für uns beginnt erfolgreiches Investieren damit, persönlich Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet, dass wir unsere Mitarbeitenden befähigen wollen, so dass sie ihr Potenzial ausschöpfen, eigenverantwortlich handeln und neue Perspektiven eröffnen. Erreichtes stellen wir immer wieder infrage, denn wir verfolgen den Anspruch, die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen.

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Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

Lange Zeit konnte nichts den Aufschwung der US-Technologieaktien bremsen: weder geopolitische Spannungen noch höhere Inflation oder der Präsidentschaftswahlkampf.

Mittlerweile jedoch hat eine Kurskorrektur eingesetzt. Ist dies das Ende des Höhenfluges? „Keineswegs“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Künstliche Intelligenz ist die Zukunft und diese Zukunft hat gerade erst begonnen.“ Die gegenwärtige Schwächephase sei eher eine Kaufgelegenheit.

Nicht nur die stabile US-Konjunktur hat in den vergangenen Monaten viele verblüfft, auch die Wall Street war für Überraschungen gut: Seit Herbst 2023 ging es in atemberaubendem Tempo aufwärts, der Börsenindex S&P 500 brach bis Juli fast 40 Rekorde. Treibende Kraft waren die Unternehmen aus den Bereichen Informationstechnologie und Kommunikationsdienstleistungen – und hier vor allem Big Techs wie Microsoft oder Nvidia, die von den Erwartungen an Künstliche Intelligenz (KI) beflügelt wurden.

Während der Technologieindex Nasdaq 100 von Jahresbeginn bis Mitte Juli fast ein Fünftel zulegte, verzeichnete Chiphersteller Nvidia ein Plus von rund 180 Prozent, die Aktie der Facebook-Mutter Meta gewann mehr als die Hälfte, Amazon verteuerte sich um ein Drittel. Apple und Microsoft legten immerhin noch um ein Viertel zu, beide Konzerne sind inzwischen über drei Billionen Dollar wert. Nvidia, Alphabet und Amazon übersprangen die Zwei-Billionen-Dollar-Marke. Der ungebremste Aufschwung nährte Sorgen, die Bewertungen seien inzwischen überzogen, eine Korrektur stehe an.

Die setzte gegen Mitte Juli auch ein. Unternehmensergebnisse ließen zweifeln, ob sich die massiven Investitionen in KI zeitnah lohnen würden. Ende Juli lag der Nasdaq-Index rund sechs Prozent unter seinem Hoch. Doch Gerlinger ist zuversichtlich, dass das nicht das Ende der Technologierallye gewesen ist: „Schwächephasen gab es in diesem Segment auch in den vergangenen Jahren – und immer mit der gleichen Frage nach der Angemessenheit der Aktienbewertungen. Doch jedes Mal wurde diese Frage schließlich mit Nein beantwortet.“

„US-Techfirmen sind sehr innovativ“, so Gerlinger. „Sie bestimmen den globalen Trend und treiben das US-Wirtschaftswachstum.“ Der Megatrend KI werde die Zukunft weiter prägen, auch abseits der großen Marketplayer, denn die Vorteile der KI erreichten schrittweise die ganze Breite der Unternehmenslandschaft. „Durch die massiv verbesserte Performance der neusten Generation von KI-Prozessoren sind die Kosten für den Einsatz von KI in den Unternehmen drastisch gesunken“, erklärt Gerlinger. Damit wird das Effizienzsteigerungsinstrument KI für viele Firmen verfügbar, was den Technologieunternehmen eine wachsende Nachfrage beschert. „Die jüngsten Kursrückgänge sind daher eher ein Signal, das zum Aktienkauf anregen könnte“, sagt Gerlinger.

Zwar droht eine gewisse Gefahr von der politischen Seite. So hatte J. D. Vance – der im Falle eines Wahlsieges von Donald Trump Vize-Präsident werden würde – angekündigt, große Techfirmen zu zerschlagen. „Doch es bleibt abzuwarten, ob er den Wahlkampf überhaupt politisch überleben wird“, sagt Gerlinger.

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