Neuer Umsatz- und Preisrekord

 

Knapp 4,1 Mrd. Euro wurden im 1. Quartal des laufenden Jahres in Industrieimmobilien investiert. Damit war es das bislang umsatzstärkste Quartal überhaupt mit einem doppelt so hohen Umsatz wie im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. „Die Nachfrage nach Industrieimmobilien ist weiterhin ungebremst. Im ersten Quartal konnten wir nicht nur einen Rekordumsatz beobachten, sondern auch Rekordpreise – mal wieder“, kommentiert Bertrand Ehm, Director Industrial Investment bei Savills Deutschland. In der Spitze gaben die Anfangsrenditen zu Jahresbeginn um weitere 10 Basispunkte nach und liegen nun bei 3,0 % – vor einem Jahr waren es noch 3,5 %. Angesichts des extrem hohen Transaktionsvolumens im 1. Quartal hält Savills auch einen Jahresumsatzrekord für wahrscheinlich, allerdings ist noch unklar, welchen Einfluss die Ukraine-Krise auf die Investorennachfrage haben wird.

Große Portfoliotransaktionen als Umsatztreiber

Die mit Abstand größte Transaktion im 1. Quartal war der Erwerb von mehr als 98 % der Anteile an der Deutschen Industrie REIT durch die niederländische CTP. Darüber hinaus gab es drei weitere Portfoliotransaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Insgesamt entfiel knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes auf Portfolios. Im Hinblick auf die Nutzungen kamen Logistikimmobilien auf einen Umsatzanteil von 70 %. Auf Produktionsimmobilien entfielen 20 %, die verbleibenden 10 % auf Gewerbeparks. Letztere wiesen jedoch im Vorjahresvergleich mit einem Plus von fast 340 % den höchsten Umsatzanstieg auf.

Ausweichen auf Sekundärstandorte

Bereits seit geraumer Zeit lässt sich beobachten, dass Nutzerinnen und Projektentwickler aufgrund des Mangels an geeigneten Grundstücken zunehmend in Sekundärlagen ausweichen. Dieses Verhalten spiegelt sich auch am Investmentmarkt wider. Weniger als ein Fünftel des Transaktionsvolumens entfiel auf die Top-5-Logistikregionen. Im Durchschnitt der fünf Jahre 2017 bis 2021 waren es noch knapp 30 %.

Trotz temporär höherer Risiken weiterhin sehr günstiges Umfeld

Die fundamentalen Rahmenbedingungen werden nach Einschätzung von Savills aus Investorensicht auch weiterhin außergewöhnlich günstig bleiben und mithin weiteres Geld in den Sektor strömen. Gleichwohl gibt es zahlreiche Belastungs- und Risikofaktoren für die Nutzermärkte. Dazu zählen die massiv gestiegenen Energie-, Treibstoff- und Personalkosten sowie die durch die Pandemie und nun auch durch den Ukraine-Konflikt gestörten Lieferketten. Laut Savills hat dies noch keine Zurückhaltung bei den Investierenden ausgelöst, eine künftig höhere Risikoaversion angesichts des unsichereren Umfeldes ist aber nicht auszuschließen. „Trotz mancher Verwerfungen und Unsicherheiten ist der strukturelle Wachstumstrend des Logistiksektors aus unserer Sicht weiterhin intakt und das dürfte dafür sorgen, dass perspektivisch eher noch mehr Geld in dieses Segment fließt“, blickt Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills, voraus.

 

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