Der Vermittler von Baufinanzierungen Dr. Klein hat das durchschnittliche Alter beim Immobilienerwerb in 2022 ausgewertet: Im Schnitt sind Käufer und Bauherren 38 Jahre alt, wenn sie sich für die eigene Immobilie entscheiden.

Während sie in vier Bundesländern schneller dran sind, warten sie in drei Ländern länger ab, bis sie sich den Wunsch nach dem Eigenheim erfüllen. Hamburger führen mit 41 Jahren den Ländervergleich an.

38 Jahre – das scheint für die meisten das beste Alter zu sein, um ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen. „In vielen Fällen sind dann die beruflichen, familiären und auch finanziellen Verhältnisse so stabil, dass langfristige Entscheidungen getroffen werden können“, so Henning Ludwig, Spezialist für Baufinanzierungen bei Dr. Klein. Ihm zufolge sind viele Interessenten auch jünger. „Aber wer ein Eigenheim finanzieren will, braucht neben einer guten Bonität vor allem auch einiges an Eigenkapital. Und bis hierfür genügend angespart ist, braucht es in der Regel mehrere Jahre.“ Vor drei Jahren noch betrug das Durchschnittsalter beim Immobilienkauf oder -bau 39 Jahre.

Hamburger am ältesten

In vier Bundesländern – Baden-Württemberg, Saarland, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz – sind Käufer mit 37 Jahren ein Jahr jünger als der bundesweite Durchschnitt. Älter sind Erstfinanzierer in Brandenburg und Schleswig-Holstein (39 Jahre) sowie in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern (40 Jahre). Und in Hamburg: Hier finanzieren Käufer und Bauherren ihre Immobilie im Alter von durchschnittlich 41 Jahren. Der Höchstwert ist laut Frank Lösche von Dr. Klein in Hamburg den hohen Immobilienpreisen in der Hansestadt geschuldet: „Um in Hamburg Wohneigentum zu kaufen, braucht es sehr viel Geld. Dafür muss man schon lange gut verdient haben oder über eine Erbschaft verfügen – und beides trifft für junge Leute meistens nicht zu.“

Tipps für Junge und Ältere

Auch wenn 38 das ideale Alter zu sein scheint, um ein Eigenheim zu kaufen – darüber und darunter ist Henning Ludwig zufolge fast alles möglich. Jüngeren Leuten empfiehlt er bei der Finanzierung eine andere Strategie als älteren. „Bei jungen Menschen oder Familien ist meistens das Eigenkapital der Knackpunkt. Hier kann ein Bausparvertrag sinnvoll sein oder ein Eigenkapital-Ersatz, wie es zum Beispiel Förderbanken in Schleswig-Holstein oder Hamburg anbieten.“ Auch die Hilfe der Eltern ist eine Option – besonders, wenn sie bereits über Wohneigentum verfügen: „Viele Finanzierungen werden möglich, wenn die vorhandene Immobilie der Bank als Sicherheit angegeben oder beliehen werden kann“, so sein Tipp.

Älteren Darlehensnehmern rät der Spezialist von Dr. Klein dazu, sich auf jeden Fall einen Marktüberblick zu verschaffen: „Gerade, wenn es in Richtung Rentenalter geht, winken einige Banken ab“, erläutert er. „Aber es gibt durchaus Bankpartner, die Finanzierungen bis ins hohe Alter begleiten.“ Hierfür müssten natürlich die Rahmenbedingungen stimmen. „Solange die Einnahmen die Ausgaben übersteigen, ist es auch für Rentner gut möglich, einen Kredit für die eigenen vier Wände zu erhalten“, ergänzt Henning Ludwig.

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