Der Bericht zur Entwicklung der Goldnachfrage des World Gold Council zeigt, dass die jährliche Goldnachfrage (ausschließlich außerbörslichen Handels) im Jahr 2023 auf 4.448 Tonnen sank, was einem Rückgang von nur 5 % gegenüber dem bemerkenswert starken Jahr 2022 entspricht.

Berücksichtigt man die Nachfrage auf den außerbörslichen Märkten und aus anderen Quellen[1], so stieg die Gesamtnachfrage auf einen neuen Jahresrekord von 4.899 Tonnen. Investitionen aus dieser undurchsichtigeren Nachfragequelle trugen dazu bei, dass der Goldpreis im Jahr 2023 den höchsten Jahresdurchschnitt aller Zeiten erreichte.[2]

Die Kaufserie der Zentralbanken setzte sich ab 2022 auf höchstem Niveau fort. Im vergangenen Jahr erreichte die Nachfrage mit 1.037 Tonnen den zweithöchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen und lag damit nur 45 Tonnen unter dem Vorjahreswert.

Im Gegensatz zur robusten außerbörslichen Nachfrage und der Nachfrage der Zentralbanken setzten sich die ETF-Abflüsse im Jahr 2023 fort und gingen im dritten Jahr in Folge um 244 Tonnen zurück, wobei die Abflüsse in Europa das Bild dominierten.

Bei den Investitionen in Barren und Münzen war die Nachfrage gedämpft und ging um 3 % zurück, da die Stärke auf einigen Märkten die Schwäche auf anderen Märkten ausglich. In Europa stürzte die Nachfrage weiter ab, und zwar um 59 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang wurde durch einen starken Post-COVID-Aufschwung in China ausgeglichen, wo die jährliche Nachfrage um 28 % auf 280 Tonnen anstieg, sowie durch bemerkenswerte Steigerungen in Indien (185 Tonnen), der Türkei (160 Tonnen) und den USA (113 Tonnen).

Der weltweite Schmuckmarkt erwies sich inmitten rekordverdächtiger Preise als bemerkenswert widerstandsfähig – die Nachfrage stieg hier im Vergleich zum Vorjahr um 3 Tonnen an. China spielte eine wichtige Rolle und verzeichnete im Zuge der Erholung von den COVID-19-Lockdowns einen Anstieg der Goldnachfrage um 17 %, was den Rückgang von 9 % in Indien ausglich.

Die Bergwerksproduktion blieb 2023 relativ konstant und stieg um 1 %. Das Recycling nahm um 9 % zu, was angesichts des hohen Goldpreises geringer als erwartet ausfiel und das Gesamtangebot um 3 % ansteigen ließ.

Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council, sagte hierzu: „Die ungebrochene Nachfrage der Zentralbanken hat die Goldnachfrage auch in diesem Jahr gestützt und dazu beigetragen, die Schwäche in anderen Bereichen des Marktes auszugleichen, sodass die Nachfrage 2023 deutlich über dem gleitenden Zehnjahresdurchschnitt liegt.“

„Neben der Geldpolitik ist die geopolitische Unsicherheit oft ein wichtiger Treiber der Goldnachfrage, und wir gehen davon aus, dass diese im Jahr 2024 einen deutlichen Einfluss auf den Markt haben wird. Anhaltende Konflikte, Handelsspannungen und mehr als 60 Wahlen auf der ganzen Welt dürften die Anleger dazu veranlassen, sich dem Gold zuzuwenden, da es sich als sichere Anlage bewährt hat.“

„Bekanntermaßen geben Zentralbanken in Krisenzeiten häufig auf die Kursentwicklung von Gold als Kaufgrund an, was darauf hindeutet, dass die Nachfrage aus diesem Sektor in diesem Jahr hoch bleiben wird und dazu beitragen könnte, eine Abschwächung der Verbrauchernachfrage aufgrund des hohen Goldpreises und des nachlassenden Wirtschaftswachstums auszugleichen.“

Den Bericht zu den Goldnachfrage-Trends im 4. Quartal und Gesamtjahr 2023, der umfangreiche Daten enthält, die von Metals Focus bereitgestellt wurden, finden Sie hier <https://communicators.us1.list-manage.com/track/click?u=d2002607855b0ca309759ca7a&id=331df0bf96&e=90c03eeaf2> .

[1] Diese Zahl erfasst die Nachfrage auf dem außerbörslichen Markt (für den keine Daten zur Verfügung stehen), Änderungen der Bestände an den Warenbörsen, unbeobachtete Änderungen der Produktionsbestände und alle statistischen Restgrößen. Sie spiegelt die Differenz zwischen dem Gesamtangebot und der Goldnachfrage wider.

[2] Der durchschnittliche Goldpreis 2023 lag mit 1.940,54 USD je Feinunze – ebenfalls ein Rekord – um 8 % höher als 2022.

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